In der Forschungsstelle Glücksspiel an der Universität Hohenheim werden Spiele und Wetten zum Gegenstand interdisziplinä
Forschungsstelle Glücksspiel

In der Forschungsstelle Glücksspiel an der Universität Hohenheim werden Spiele und Wetten zum Gegenstand interdisziplinärer Forschung. Der Begriff Glücksspiel ist dabei weit gefasst und reicht von Lotto, Roulette, Karten- und Automatenspielen, Sport- und anderen Wetten über Gewinnspiele bis hin zu Gesellschaftsspielen.
Geschichte
Die Forschungsstelle besteht seit 2004 an der Universität Hohenheim. Gegründet wurde sie von Tilman Becker auf eine Anregung von Wolfgang Crusen, dem damaligen Geschäftsführer der Staatlichen Toto-Lotto GmbH Baden-Württemberg und langjährigem Vorsitzenden des Beirats. Seit 2021 ist der Wirtschaftswissenschaftler Geschäftsführender Leiter.
Die Mitglieder der Forschungsstelle setzen sich aus Wissenschaftlern unterschiedlicher Fachbereiche zusammen, die das Glücksspiel als Schwerpunktthema haben. 2016 waren mehr als 20 Professoren Mitglied in der Forschungsstelle. Sie kommen aus den Bereichen Ordnungs- und Verbraucherpolitik, der Verbraucherforschung, der Mathematik und Statistik, der Finanzwissenschaft, Öffentlichem und Bürgerlichem Recht, Wirtschaftstheorie, Kommunikations- und Informationswissenschaften, Haushalts- und Genderökonomik, Marketing, Spieltheorie und Ökonometrie sowie Psychologie und Medizin.
Ziele
Ziel ist es, die Bereiche Glücksspiele und Wetten unter rechtlichen, ökonomischen, mathematischen, sozialen, medizinischen und psychologischen Fragestellungen systematisch wissenschaftlich zu untersuchen.
In der Praxis hat es sich gezeigt, dass die einzelnen Disziplinen zu unterschiedlichen Schlüssen kommen, solange sie ihre Forschungsergebnisse nicht in Beziehung setzen. Solch widersprüchliche Einschätzungen und Haltungen werden von der Forschungsstelle untersucht.
Symposien
Jährlich werden Symposien zum Thema Glücksspiel veranstaltet. Dabei werden unter anderem die rechtliche Seite sowie die Suchtprävention und die wirtschaftlichen Auswirkungen des Glücksspiels betrachtet. Über 200 Vertreter aus allen Bereichen, inklusive der Psychologie und der Medizin, nehmen an der ein- bis zweitägigen Veranstaltung der Universität Hohenheim teil.
Organisation
Die Forschungsstelle Glücksspiel ist eine Einrichtung der Universität Hohenheim und der Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften zugeordnet. Zur Einrichtung gehören Vorstand, Beirat und die assoziierten Wissenschaftler. Zu diesen zählen Wissenschaftler unterschiedlicher Fachrichtungen, die zu verschiedenen Themen rund um das Glücksspiel forschen.
Forschungsbedarf
Aus Sicht der interdisziplinären Forschungsstelle Glücksspiels besteht insbesondere in folgenden Bereichen Forschungsbedarf (Stand November 2013):
Regulierung
- Politökonomische Analyse des Glücksspielmarkts
- Regulierung des Glücksspielmarktes aus Sicht der ökonomischen Theorie
- Auswirkungen von Regulierungsmaßnahmen auf das Spielverhalten
- Gesellschaftlicher Nutzen und Kosten einzelner Regulierungsmaßnahmen
- Anwendung der Werberichtlinie und Auswirkungen auf die jeweiligen Glücksspielformen
- Zusammenhang zwischen der Verfügbarkeit von Glücksspielen und einem problematischen oder pathologischem Spielverhalten
- Aufgaben und Befugnisse von Glücksspielkommissionen in anderen Ländern Europas
- Aufgaben und Befugnisse einer zu schaffenden deutschen Glücksspielkommission
Prävalenzen
- Häufigkeit des Glücksspiels bei Kindern und Jugendlichen und alters- bzw. geschlechtsspezifische Besonderheiten
- Analyse des Internetangebots von Glücksspielen
- Online oder „terrestrisch“ – wer spielt wo und wann?
- Verschuldung problematischer/pathologischer Spieler
- Glücksspiel und Straftaten bei Jugendlichen und Erwachsenen
- Glücksspiel und Geldwäsche
Prävention und Therapie
- Präventionsmaßnahmen und deren Evidenzbasierung
- Gründe für die Teilnahme an Glücksspielen für Spieler mit und ohne problematischem Spielverhalten
- Substitution und Komplementaritätsbeziehungen zwischen Glücksspielformen
- Beziehung pathologischer Spieler zu Geld
- Risikobereitschaft pathologischer Spieler
- Kognitive Irrtümer und pathologisches Spielverhalten
- Die Spielersperre als Instrument des Spielerschutzes
- Definition und Untersuchung der Risikogruppen (unter Berücksichtigung von Migrationshintergrund, Genderaspekten usw.)
Ökonomie
- Besteuerung von Glücksspielen
- Betrugs-, Manipulations- und Kriminalitätsgefährdungspotential einzelner Glücksspielangebote
- Anbieter von Internet-Glücksspiel: Spezialisten und Full-Liner
- Konkurrenzverhältnisse auf dem Glücksspielmarkt
- Mergers und Acquisitions bei Anbietern von Glücksspielen
- Analyse des Konsums von Glücksspielen
Publikationen (Auszüge)
- R. Rossi, J. Wheaton, M. Moxey, S. Moradipour, E. Tozzi, J. Singer: Gambling Marketing and the Premier League: The Continued Failure of Industry Self-Regulation. [Research Report]. 2024.
- J. Singer, A. Wöhr, S. Otterbach: Gambling Operators’ Use of Advertising Strategies on Social Media and Their Effects: A Systematic Review. In: Current Addiction Reports. 2024. doi:10.1007/s40429-024-00560-4
- J. Singer, V. Kufenko, A. Wöhr, M. Wuketich, S. Otterbach: How do Gambling Providers Use the Social Network Twitter in Germany? An Explorative Mixed-Methods Topic Modeling Approach. In: Journal of Gambling Studies. 2022, S. 1–28. doi:10.1007/s10899-022-10158-y
- A. Wöhr, M. Wuketich: Perception of Gamblers: A Systematic Review. In: Journal of Gambling Studies. Band 37, Nr. 3, 2021, S. 795–816. doi:10.1007/s10899-020-09997-4
- A. Wöhr, M. Wuketich: Stigmatisierung von Glücksspielern als Zuschreibungsprozess. In: A. Wöhr, M. Wuketich (Hrsg.): Multidisziplinäre Betrachtung des vielschichtigen Phänomens Glücksspiel. Springer-Verlag, 2019, S. 61–75. doi:10.1007/978-3-658-24972-4_5
- L. Brandt, A. Wöhr: Factors Influencing Treatment-Seeking Behavior in Female Pathological Gamblers: A comparison of treatment centers in Austria and Germany. In: Gambling Disorders in Women. Routledge, 2017, S. 99–111. doi:10.4324/9781315627625
Weblinks
- Profil der Forschungsstelle Glücksspiel auf der Website der Universität Hohenheim
- Publikationen der Forschungsstelle
- Profil von Steffen Otterbach, dem aktuellen Leiter
Einzelnachweise
- Tilman Becker, Wolfgang Crusen, Andrea Wöhr: Geschichte und Aufgaben der Forschungsstelle Glücksspiel. In: Harald Hagemann, Gert Kollmer-von Oheimb-Loup (Hrsg.): Universität Hohenheim 1818-2018 : Festschrift zum 200jährigen Jubiläum. S. 302–312 (uni-hohenheim.de [PDF]).
- Besondere Verdienste: Uni Hohenheim ehrt Wolfgang G. Crusen und Tilman Becker. In: Homepage der Universität Hohenheim. Pressemitteilungen. 12. März 2019, abgerufen am 9. Oktober 2024.
- Mitglieder der Wissenschaftlichen Leitung und des Beirats ( vom 22. April 2016 im Internet Archive)
- Universität Hohenheim: Symposium: Forschungsstelle Glücksspiel. Abgerufen am 8. August 2024.
- Forschungsstelle Glücksspiel, Universität Hohenheim: Aufgaben und Ziele. Abgerufen am 8. Oktober 2024.
- Forschungsstelle Glücksspiel, Universität Hohenheim: Organisation: Assoziierte WissenschaftlerInnen. Abgerufen am 8. Oktober 2024.
- Forschungsstelle Glücksspiel, Universität Hohenheim: Organisation: Vorstand und Beirat. Abgerufen am 8. Oktober 2024.
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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der Finanzwissenschaft Offentlichem und Burgerlichem Recht Wirtschaftstheorie Kommunikations und Informationswissenschaften Haushalts und Genderokonomik Marketing Spieltheorie und Okonometrie sowie Psychologie und Medizin ZieleZiel ist es die Bereiche Glucksspiele und Wetten unter rechtlichen okonomischen mathematischen sozialen medizinischen und psychologischen Fragestellungen systematisch wissenschaftlich zu untersuchen In der Praxis hat es sich gezeigt dass die einzelnen Disziplinen zu unterschiedlichen Schlussen kommen solange sie ihre Forschungsergebnisse nicht in Beziehung setzen Solch widerspruchliche Einschatzungen und Haltungen werden von der Forschungsstelle untersucht SymposienGlucksspiel Symposium 2019 Podiumsdiskussion Josha Frey Nico Weinmann Tilman Becker Rainer Stickelberger Fabian Gramling Jahrlich werden Symposien zum Thema Glucksspiel veranstaltet Dabei werden unter anderem die rechtliche Seite sowie die Suchtpravention und die wirtschaftlichen Auswirkungen des Glucksspiels betrachtet Uber 200 Vertreter aus allen Bereichen inklusive der Psychologie und der Medizin nehmen an der ein bis zweitagigen Veranstaltung der Universitat Hohenheim teil OrganisationDie Forschungsstelle Glucksspiel ist eine Einrichtung der Universitat Hohenheim und der Fakultat Wirtschafts und Sozialwissenschaften zugeordnet Zur Einrichtung gehoren Vorstand Beirat und die assoziierten Wissenschaftler Zu diesen zahlen Wissenschaftler unterschiedlicher Fachrichtungen die zu verschiedenen Themen rund um das Glucksspiel forschen ForschungsbedarfAus Sicht der interdisziplinaren Forschungsstelle Glucksspiels besteht insbesondere in folgenden Bereichen Forschungsbedarf Stand November 2013 Regulierung Politokonomische Analyse des Glucksspielmarkts Regulierung des Glucksspielmarktes aus Sicht der okonomischen Theorie Auswirkungen von Regulierungsmassnahmen auf das Spielverhalten Gesellschaftlicher Nutzen und Kosten einzelner Regulierungsmassnahmen Anwendung der Werberichtlinie und Auswirkungen auf die jeweiligen Glucksspielformen Zusammenhang zwischen der Verfugbarkeit von Glucksspielen und einem problematischen oder pathologischem Spielverhalten Aufgaben und Befugnisse von Glucksspielkommissionen in anderen Landern Europas Aufgaben und Befugnisse einer zu schaffenden deutschen Glucksspielkommission Pravalenzen Haufigkeit des Glucksspiels bei Kindern und Jugendlichen und alters bzw geschlechtsspezifische Besonderheiten Analyse des Internetangebots von Glucksspielen Online oder terrestrisch wer spielt wo und wann Verschuldung problematischer pathologischer Spieler Glucksspiel und Straftaten bei Jugendlichen und Erwachsenen Glucksspiel und Geldwasche Pravention und Therapie Praventionsmassnahmen und deren Evidenzbasierung Grunde fur die Teilnahme an Glucksspielen fur Spieler mit und ohne problematischem Spielverhalten Substitution und Komplementaritatsbeziehungen zwischen Glucksspielformen Beziehung pathologischer Spieler zu Geld Risikobereitschaft pathologischer 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