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Fräulein Lilli auch bekannt als Fräulein Lilly ist ein österreichischer Spielfilm aus dem Jahre 1936 mit Franziska Gaal

Fräulein Lilli

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Fräulein Lilli, auch bekannt als Fräulein Lilly, ist ein österreichischer Spielfilm aus dem Jahre 1936 mit Franziska Gaal in der Titelrolle. Regie führten drei aus Deutschland vertriebene Regisseure mit jüdischem Hintergrund, was zu ebenso chaotischen wie unwürdigen Zuständen während der Dreharbeiten führen sollte.

Film
Titel Fräulein Lilli
Produktionsland Österreich
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 1936
Länge 86 Minuten
Produktions­unternehmen Opus-Film, Wien
Stab
Regie
  • Hans Behrendt
  • Max Neufeld
  • Robert Wohlmuth
Drehbuch
  • Ladislaus Vadnay
  • Stephan Békeffy
  • Siegfried Geyer
Produktion Oskar Glück
Musik
  • Artur Guttmann
  • Hans J. Salter
  • Fritz Spielmann
  • Stephan Weiß
Kamera
  • Willy Goldberger
  • Ernst Mühlrad
Schnitt Ladislaus Vidor
Besetzung
  • Franziska Gaal: Fräulein Lilli (in Dtld.: Lilly)
  • Hans Jaray: Fredy Scott
  • Szöke Szakall: Prokurist Seidl
  • Karl Ehmann: Juwelier Höfer
  • Richard Eybner: van Eyben, Hoteldieb
  • Karl Paryla: Jonny

und , , Viktor Franz, , Benno Smytt und Wilhelm Schich

Handlung

Das hübsche Fräulein Lilli kann nach längerer Zeit der Arbeitslosigkeit endlich einen Job als Verkäuferin in einem Juweliergeschäft ergattern. Um den Umsatz anzukurbeln, entsendet der Besitzer Höfer Lilli und den Prokuristen Seidl nach Monte Carlo. Lilli soll im dortigen Casino den firmeneigenen Schmuck tragen, dadurch für sein Geschäft werben und den getragenen Schmuck zum Verkauf anbieten. Doch Höfer und Seidl haben ein Geheimnis. In Wahrheit verwahrt der Prokurist den echten Schmuck, während das ahnungslose Fräulein Lilli nur eine wertlose Imitation trägt. Juwelier Höfer will den Verkauf mit einem Trick erreichen: Seidl soll das Gerücht verbreiten, dass sich Lilli übel verzockt hat und deswegen unbedingt ihr Collier verkaufen müsse.

Lilli hat indessen den Bonvivant Fredy Scott kennen gelernt und sich rasch in ihn verliebt. Der misstrauische Seidl vermutet in dem jungen, schmucken Mann einen abgefeimten Betrüger, hat dieser doch soeben wegen hoher Verluste im Casino dasjenige Apartment abgeben müssen, das Lilli nunmehr bezogen hat. Seidl fasst dagegen Vertrauen zu einem Mann, ein gewisser van Eyben, der sich tatsächlich als Hochstapler erweisen soll. Zu allem Überfluss erzählt Seidl ihm im Vertrauen von den Hintergründen seiner und Lillis Reise nach Monte Carlo. Höfers und Seidls Schmuckplan wird durch Lillis Spielglück, von dem Seidl nichts mitbekommt, durchkreuzt. Daher streut Seidl unverdrossen das falsche Gerücht von Lillis Casinopech aus, von dem auch prompt Fredy hört. Dieser macht sich daraufhin auf den Weg, die ihm zugetane, junge Frau vom Glücksspiel abzuhalten.

Fredy Scott, von seinen betuchten Eltern weiterhin mit Geldnachschub versorgt, kehrt an Lillis Seite zum Spieltisch zurück. Endlich hat Seidl Glück, denn Fräulein Lillis Pechsträhne hat soeben begonnen. Als der Prokurist davon erfährt, macht dieser der Hotelleitung das Angebot, den echten Schmuck in Kommission zu verkaufen. Als Lilli in ihrem Bad weilt, schleicht van Eyben, der tatsächliche Gauner, in ihr Zimmer und klaut das Imitat. Währenddessen gewinnt Fredy in der Spielbank ein kleines Vermögen. Er geht in sein Hotel zurück, erfährt dort vom anstehenden Schmuckverkauf und erwirbt den echten Schmuck, um ihn seiner Herzdame zu schenken. Fredy betritt Lillis Hotelzimmer, als diese den Diebstahl ihres Schmuckimitats entdeckt und nun glaubt, Fredy sei der Dieb. Daraufhin verlässt Lilli augenblicklich Monte Carlo. Schließlich klärt sich an der Grenze das Missverständnis in einer Zollstation auf, und die beiden Liebenden finden zueinander.

Produktionsnotizen

Fräulein Lilli gilt als die vorletzte österreichische Filmproduktion, die sich nicht den vom nationalsozialistischen Deutschland oktroyierten Bedingungen für beim österreichischen Film tätige, jüdische Künstler unterwarf. Um seine Produktionsfirma Projektograph-Film nicht ins Visier antisemitischer Rassenfanatiker zu bringen, entschloss sich Produzent Oskar Glück dazu, diese Produktion mit einer kurzlebigen Neugründung, der Opus-Film GmbH, herzustellen. Dafür verpflichtete er eine Reihe von jüdischen Künstlern, darunter Franziska Gaal, Hans Jaray und Szöke Szakall, die in Deutschland nicht mehr auftreten oder filmen durften.

Der im April 1936 aus Spanien nach Wien gekommene deutsche Emigrant Hans Behrendt wurde von Glück für die Inszenierung verpflichtet, später zog der Produzent zwei weitere Regisseure, Max Neufeld und Robert Wohlmuth, hinzu.

Gedreht wurde vom 6. Juni bis zum 8. Juli 1936 in Monte Carlo, Menton und Ventimiglia (Außenaufnahmen) sowie in den Tobis-Sascha-Ateliers in Wien-Sievering (Studioaufnahmen). Die Uraufführung fand am 25. September 1936 in Wien statt. Wegen der großen Anzahl an jüdischen Mitarbeitern vor wie hinter der Kamera fand der Film keine Zulassung für das Deutsche Reich. Am 1. Juni 1948 wurde der Film in Österreich wiederaufgeführt. Im Nachkriegsdeutschland passierte die Komödie unter dem leicht veränderten Titel Fräulein Lilly am 18. August 1949 die Zensur und wurde nur kurz in München im Januar 1950 gezeigt. Der Film fand in der soeben gegründeten Bundesrepublik nahezu keine Beachtung.

Die Produktionsleitung hatte Robert Reich. Es war sein letzter Film, er wurde während des Zweiten Weltkriegs in Auschwitz vergast. Die Filmbauten entwarf Franz Meschkan. Regieassistent war, wie bei vielen österreichischen Emigrantenproduktionen vor 1938, Arthur Gottlein. Die Texte zu den einzelnen Filmliedern der diversen Komponisten schrieb der mittlerweile ebenfalls in Deutschland verfemte Fritz Rotter.

Fräulein Lilli war der letzte deutschsprachige Film Franziska Gaals vor ihrer Ausreise nach Hollywood (1937). Die als kapriziös und divenhaft geltende Mimin spielte bei den turbulent verlaufenden Dreharbeiten „eine höchst unglückliche Rolle“. Insgesamt drei Regisseure – allesamt aus Deutschland verstoßene Juden – verschliss Franziska Gaal, weil sie mit dem ersten (Hans Behrendt) nicht arbeiten wollte und der zweite (Max Neufeld) für diese reine Exilantenproduktion seinen Namen nicht herzugeben bereit war. Der dritte Regisseur (Robert Wohlmuth), der den geringsten Anteil am fertigen Film besaß, avancierte somit zum Aushängeschild. Diese für mangelnde Solidarität unter Verfolgten jener Jahre nicht eben untypische Posse kommentierte am 25. Juni 1936 die Emigrantenpublikation Pem‘s-Privat-Berichte mit bitteren Worten: „Jetzt tarnt ein Herr Wohlmuth, ein Jude, Herrn Neufeld, einen Halbjuden und Behrendt muß seine Gage einklagen. Dass solche Dinge -- Starallüren der Gaal, Unkollegialität, Neufelds und Glücks Verhalten -- in der Öffentlichkeit diskutiert werden und so Stimmung gegen den einzigen unabhängigen deutschen Film machen, also neuen Antisemitismus erregen, ist einfach unqualifizierbar.“ Auch andere Quellen belegen Gaals Hang zu kapriziösen Allüren. Als es im Januar 1937 zu einem Prozess kam, in dem eine österreichische Filmgesellschaft von ihr die Rückzahlung eines Vorschusses in Höhe von 40.000 österreichischen Schillingen für einen vier Filme umfassenden Vertrag verlangte, den sie aufgrund diverser Differenzen bezüglich der angebotenen Rollen nicht einzulösen gedachte, wurde neben Neufeld auch der extra aus Rom angereiste Produktionsleiter Eugen Kürschner vernommen. Der Anwalt der Produktionsfirma legte dar, „daß Frau Gaal in der Filmbranche wegen ihres stürmischen Temperamentes gefürchtet sei. Während der Aufnahmen zu Fräulein Lilly soll sie einem Regisseur plötzlich eine schallende Ohrfeige gegeben haben, so daß dieser die Arbeit niederlegte.“

Kritiken

In der Neuen Freien Presse ist in der Ausgabe vom 27. September 1936 folgendes zu lesen: „Dieser hier ist ein „typischer“ Gaal-Film, also von harmloser Lustigkeit, reinlich gearbeitet, mit hübschen Außenaufnahmen und guten Schauspielern. Gefällige Musik wird gefällig vorgetragen und die Verwicklungen sind reichlich verwickelt. […] Wieder ist Hans Jaray ihr Partner -- nett, ironisch, salopp, und Szöke Szakall hat in der langen Zeit, in der er nicht im Film zu sehen war, zweifellos gewonnen. Karl Paryla bekam noch immer nicht die große und richtige Rolle, die ihm gebührt. Richard Eybner ist ein sehr heiterer Hoteldieb.“

In derselben Publikation wurde in der Rubrik „Mode“ auch dieser Aspekt des Gaal-Films erörtert: „Schon das Reisekleid ist dazu geschaffen, im train bleu Aufsehen zu erregen. Handtasche und Schottenmütze, Handschuhe und Schuhe vervollständigen das entzückende jugendliche Ensemble. Der Film zeigt deutlicher als manch anderes Beispiel, was Toiletten bedeuten, wenn sie mit Modeerfahrung und Kultur ersonnen wurden. Ein schwarzes Abendkleid aus Velours sans peur ist in besonderen Linien modelliert. Zauberhaft wirkt das lichte Festmodell großen Stils, gelber Crepe reversible in matt-glänzenden Kontrasten. Die Schleppe und die Raffungen ergeben eine charmante Silhouette. Ehrlich ist die Linse des Filmapparats, aber sie bringt hohe Leistungen zu besonderer Wirkung, beim Spiel der Künstler und auch bei der Mode, die sie tragen. Ein blau-weißes Complet wirkt besonders „riviera“-echt und steht der „Franzi“ entzückend. […] Durch die Uebereinstimmung der Kleider mit allen Kleinigkeiten, die sie begleiten, ist die Harmonie des Stils vorzüglich betont; sie macht den neuen Gaal-Film auch zum großen modischen Ereignis.“

Die Wiener Zeitung vom 29. September 1936 schrieb: „Ladislaus Vadnai und Stephan Bekessi haben für Franziska Gaal ein nettes, unterhaltliches Lustspiel geschrieben, das ihr eine dankbare, liebenswürdige Rolle bringt. […] Franziska Gaal und Hans Jaray bekommen einander nach den reizendsten Schwierigkeiten; teils durch Scharm, Temperament und Witz ihres flüssigen, pointierten Spieles, teils durch die immer wieder ihren Zauber ausübenden Bilder von der Riviera werden dem Publikum Fräulein Lillis Reise in die Ehe vermittelt.“

Weblinks

  • Fräulein Lilli bei IMDb
  • Fräulein Lilli bei filmportal.de

Einzelnachweise

  1. meist wird fälschlicherweise der Name Hans bzw. H.J. Salten angegeben
  2. Kay Weniger: „Es wird im Leben dir mehr genommen als gegeben …“. Lexikon der aus Deutschland und Österreich emigrierten Filmschaffenden 1933 bis 1945. Eine Gesamtübersicht. ACABUS Verlag, Hamburg 2011, ISBN 978-3-86282-049-8, S. 17.
  3. Kay Weniger: „Es wird im Leben dir mehr genommen als gegeben …“. Lexikon der aus Deutschland und Österreich emigrierten Filmschaffenden 1933 bis 1945. Eine Gesamtübersicht. ACABUS Verlag, Hamburg 2011, ISBN 978-3-86282-049-8, S. 178.
  4. „Aus dem Gerichtssaale“ Die Filmdiva Franziska Gaal als Klägerin. In: Neue Freie Presse, 13. Jänner 1937, S. 12 (online bei ANNO).
  5. „Fräulein Lilli“. In: Neue Freie Presse, 27. September 1936, S. 19 (online bei ANNO).
  6. „Fräulein Lilli“. In: Neue Freie Presse, 27. September 1936, S. 14 (online bei ANNO).
  7. „Fräulein Lilli“. In: Wiener Zeitung, 29. September 1936, S. 9 (online bei ANNO).

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 20 Jul 2025 / 23:58

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Fraulein Lilli auch bekannt als Fraulein Lilly ist ein osterreichischer Spielfilm aus dem Jahre 1936 mit Franziska Gaal in der Titelrolle Regie fuhrten drei aus Deutschland vertriebene Regisseure mit judischem Hintergrund was zu ebenso chaotischen wie unwurdigen Zustanden wahrend der Dreharbeiten fuhren sollte FilmTitel Fraulein LilliProduktionsland OsterreichOriginalsprache DeutschErscheinungsjahr 1936Lange 86 MinutenProduktions unternehmen Opus Film WienStabRegie Hans Behrendt Max Neufeld Robert WohlmuthDrehbuch Ladislaus Vadnay Stephan Bekeffy Siegfried GeyerProduktion Oskar GluckMusik Artur Guttmann Hans J Salter Fritz Spielmann Stephan WeissKamera Willy Goldberger Ernst MuhlradSchnitt Ladislaus VidorBesetzungFranziska Gaal Fraulein Lilli in Dtld Lilly Hans Jaray Fredy Scott Szoke Szakall Prokurist Seidl Karl Ehmann Juwelier Hofer Richard Eybner van Eyben Hoteldieb Karl Paryla Jonny und Viktor Franz Benno Smytt und Wilhelm SchichHandlungDas hubsche Fraulein Lilli kann nach langerer Zeit der Arbeitslosigkeit endlich einen Job als Verkauferin in einem Juweliergeschaft ergattern Um den Umsatz anzukurbeln entsendet der Besitzer Hofer Lilli und den Prokuristen Seidl nach Monte Carlo Lilli soll im dortigen Casino den firmeneigenen Schmuck tragen dadurch fur sein Geschaft werben und den getragenen Schmuck zum Verkauf anbieten Doch Hofer und Seidl haben ein Geheimnis In Wahrheit verwahrt der Prokurist den echten Schmuck wahrend das ahnungslose Fraulein Lilli nur eine wertlose Imitation tragt Juwelier Hofer will den Verkauf mit einem Trick erreichen Seidl soll das Gerucht verbreiten dass sich Lilli ubel verzockt hat und deswegen unbedingt ihr Collier verkaufen musse Lilli hat indessen den Bonvivant Fredy Scott kennen gelernt und sich rasch in ihn verliebt Der misstrauische Seidl vermutet in dem jungen schmucken Mann einen abgefeimten Betruger hat dieser doch soeben wegen hoher Verluste im Casino dasjenige Apartment abgeben mussen das Lilli nunmehr bezogen hat Seidl fasst dagegen Vertrauen zu einem Mann ein gewisser van Eyben der sich tatsachlich als Hochstapler erweisen soll Zu allem Uberfluss erzahlt Seidl ihm im Vertrauen von den Hintergrunden seiner und Lillis Reise nach Monte Carlo Hofers und Seidls Schmuckplan wird durch Lillis Spielgluck von dem Seidl nichts mitbekommt durchkreuzt Daher streut Seidl unverdrossen das falsche Gerucht von Lillis Casinopech aus von dem auch prompt Fredy hort Dieser macht sich daraufhin auf den Weg die ihm zugetane junge Frau vom Glucksspiel abzuhalten Fredy Scott von seinen betuchten Eltern weiterhin mit Geldnachschub versorgt kehrt an Lillis Seite zum Spieltisch zuruck Endlich hat Seidl Gluck denn Fraulein Lillis Pechstrahne hat soeben begonnen Als der Prokurist davon erfahrt macht dieser der Hotelleitung das Angebot den echten Schmuck in Kommission zu verkaufen Als Lilli in ihrem Bad weilt schleicht van Eyben der tatsachliche Gauner in ihr Zimmer und klaut das Imitat Wahrenddessen gewinnt Fredy in der Spielbank ein kleines Vermogen Er geht in sein Hotel zuruck erfahrt dort vom anstehenden Schmuckverkauf und erwirbt den echten Schmuck um ihn seiner Herzdame zu schenken Fredy betritt Lillis Hotelzimmer als diese den Diebstahl ihres Schmuckimitats entdeckt und nun glaubt Fredy sei der Dieb Daraufhin verlasst Lilli augenblicklich Monte Carlo Schliesslich klart sich an der Grenze das Missverstandnis in einer Zollstation auf und die beiden Liebenden finden zueinander ProduktionsnotizenFraulein Lilli gilt als die vorletzte osterreichische Filmproduktion die sich nicht den vom nationalsozialistischen Deutschland oktroyierten Bedingungen fur beim osterreichischen Film tatige judische Kunstler unterwarf Um seine Produktionsfirma Projektograph Film nicht ins Visier antisemitischer Rassenfanatiker zu bringen entschloss sich Produzent Oskar Gluck dazu diese Produktion mit einer kurzlebigen Neugrundung der Opus Film GmbH herzustellen Dafur verpflichtete er eine Reihe von judischen Kunstlern darunter Franziska Gaal Hans Jaray und Szoke Szakall die in Deutschland nicht mehr auftreten oder filmen durften Der im April 1936 aus Spanien nach Wien gekommene deutsche Emigrant Hans Behrendt wurde von Gluck fur die Inszenierung verpflichtet spater zog der Produzent zwei weitere Regisseure Max Neufeld und Robert Wohlmuth hinzu Gedreht wurde vom 6 Juni bis zum 8 Juli 1936 in Monte Carlo Menton und Ventimiglia Aussenaufnahmen sowie in den Tobis Sascha Ateliers in Wien Sievering Studioaufnahmen Die Urauffuhrung fand am 25 September 1936 in Wien statt Wegen der grossen Anzahl an judischen Mitarbeitern vor wie hinter der Kamera fand der Film keine Zulassung fur das Deutsche Reich Am 1 Juni 1948 wurde der Film in Osterreich wiederaufgefuhrt Im Nachkriegsdeutschland passierte die Komodie unter dem leicht veranderten Titel Fraulein Lilly am 18 August 1949 die Zensur und wurde nur kurz in Munchen im Januar 1950 gezeigt Der Film fand in der soeben gegrundeten Bundesrepublik nahezu keine Beachtung Die Produktionsleitung hatte Robert Reich Es war sein letzter Film er wurde wahrend des Zweiten Weltkriegs in Auschwitz vergast Die Filmbauten entwarf Franz Meschkan Regieassistent war wie bei vielen osterreichischen Emigrantenproduktionen vor 1938 Arthur Gottlein Die Texte zu den einzelnen Filmliedern der diversen Komponisten schrieb der mittlerweile ebenfalls in Deutschland verfemte Fritz Rotter Fraulein Lilli war der letzte deutschsprachige Film Franziska Gaals vor ihrer Ausreise nach Hollywood 1937 Die als kaprizios und divenhaft geltende Mimin spielte bei den turbulent verlaufenden Dreharbeiten eine hochst ungluckliche Rolle Insgesamt drei Regisseure allesamt aus Deutschland verstossene Juden verschliss Franziska Gaal weil sie mit dem ersten Hans Behrendt nicht arbeiten wollte und der zweite Max Neufeld fur diese reine Exilantenproduktion seinen Namen nicht herzugeben bereit war Der dritte Regisseur Robert Wohlmuth der den geringsten Anteil am fertigen Film besass avancierte somit zum Aushangeschild Diese fur mangelnde Solidaritat unter Verfolgten jener Jahre nicht eben untypische Posse kommentierte am 25 Juni 1936 die Emigrantenpublikation Pem s Privat Berichte mit bitteren Worten Jetzt tarnt ein Herr Wohlmuth ein Jude Herrn Neufeld einen Halbjuden und Behrendt muss seine Gage einklagen Dass solche Dinge Staralluren der Gaal Unkollegialitat Neufelds und Glucks Verhalten in der Offentlichkeit diskutiert werden und so Stimmung gegen den einzigen unabhangigen deutschen Film machen also neuen Antisemitismus erregen ist einfach unqualifizierbar Auch andere Quellen belegen Gaals Hang zu kapriziosen Alluren Als es im Januar 1937 zu einem Prozess kam in dem eine osterreichische Filmgesellschaft von ihr die Ruckzahlung eines Vorschusses in Hohe von 40 000 osterreichischen Schillingen fur einen vier Filme umfassenden Vertrag verlangte den sie aufgrund diverser Differenzen bezuglich der angebotenen Rollen nicht einzulosen gedachte wurde neben Neufeld auch der extra aus Rom angereiste Produktionsleiter Eugen Kurschner vernommen Der Anwalt der Produktionsfirma legte dar dass Frau Gaal in der Filmbranche wegen ihres sturmischen Temperamentes gefurchtet sei Wahrend der Aufnahmen zu Fraulein Lilly soll sie einem Regisseur plotzlich eine schallende Ohrfeige gegeben haben so dass dieser die Arbeit niederlegte KritikenIn der Neuen Freien Presse ist in der Ausgabe vom 27 September 1936 folgendes zu lesen Dieser hier ist ein typischer Gaal Film also von harmloser Lustigkeit reinlich gearbeitet mit hubschen Aussenaufnahmen und guten Schauspielern Gefallige Musik wird gefallig vorgetragen und die Verwicklungen sind reichlich verwickelt Wieder ist Hans Jaray ihr Partner nett ironisch salopp und Szoke Szakall hat in der langen Zeit in der er nicht im Film zu sehen war zweifellos gewonnen Karl Paryla bekam noch immer nicht die grosse und richtige Rolle die ihm gebuhrt Richard Eybner ist ein sehr heiterer Hoteldieb In derselben Publikation wurde in der Rubrik Mode auch dieser Aspekt des Gaal Films erortert Schon das Reisekleid ist dazu geschaffen im train bleu Aufsehen zu erregen Handtasche und Schottenmutze Handschuhe und Schuhe vervollstandigen das entzuckende jugendliche Ensemble Der Film zeigt deutlicher als manch anderes Beispiel was Toiletten bedeuten wenn sie mit Modeerfahrung und Kultur ersonnen wurden Ein schwarzes Abendkleid aus Velours sans peur ist in besonderen Linien modelliert Zauberhaft wirkt das lichte Festmodell grossen Stils gelber Crepe reversible in matt glanzenden Kontrasten Die Schleppe und die Raffungen ergeben eine charmante Silhouette Ehrlich ist die Linse des Filmapparats aber sie bringt hohe Leistungen zu besonderer Wirkung beim Spiel der Kunstler und auch bei der Mode die sie tragen Ein blau weisses Complet wirkt besonders riviera echt und steht der Franzi entzuckend Durch die Uebereinstimmung der Kleider mit allen Kleinigkeiten die sie begleiten ist die Harmonie des Stils vorzuglich betont sie macht den neuen Gaal Film auch zum grossen modischen Ereignis Die Wiener Zeitung vom 29 September 1936 schrieb Ladislaus Vadnai und Stephan Bekessi haben fur Franziska Gaal ein nettes unterhaltliches Lustspiel geschrieben das ihr eine dankbare liebenswurdige Rolle bringt Franziska Gaal und Hans Jaray bekommen einander nach den reizendsten Schwierigkeiten teils durch Scharm Temperament und Witz ihres flussigen pointierten Spieles teils durch die immer wieder ihren Zauber ausubenden Bilder von der Riviera werden dem Publikum Fraulein Lillis Reise in die Ehe vermittelt WeblinksFraulein Lilli bei IMDb Fraulein Lilli bei filmportal deEinzelnachweisemeist wird falschlicherweise der Name Hans bzw H J Salten angegeben Kay Weniger Es wird im Leben dir mehr genommen als gegeben Lexikon der aus Deutschland und Osterreich emigrierten Filmschaffenden 1933 bis 1945 Eine Gesamtubersicht ACABUS Verlag Hamburg 2011 ISBN 978 3 86282 049 8 S 17 Kay Weniger Es wird im Leben dir mehr genommen als gegeben Lexikon der aus Deutschland und Osterreich emigrierten Filmschaffenden 1933 bis 1945 Eine Gesamtubersicht ACABUS Verlag Hamburg 2011 ISBN 978 3 86282 049 8 S 178 Aus dem Gerichtssaale Die Filmdiva Franziska Gaal als Klagerin In Neue Freie Presse 13 Janner 1937 S 12 online bei ANNO Fraulein Lilli In Neue Freie Presse 27 September 1936 S 19 online bei ANNO Fraulein Lilli In Neue Freie Presse 27 September 1936 S 14 online bei ANNO Fraulein Lilli In Wiener Zeitung 29 September 1936 S 9 online bei ANNO

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