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Fränkische Panzerreiter

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Fränkische Panzerreiter
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Dieser Artikel behandelt die Panzerreiter im Frankenreich; zu den Panzerreitern in iranischen, spätrömischen und byzantinischen Armeen siehe Kataphrakt bzw. Clibanarius. Zum Denkmal siehe Panzerreiter (Eisenach).

Die fränkischen Panzerreiter waren speziell ausgebildete, schwer bewaffnete und mit metallenen Rüstungen gepanzerte Reiter. Sie gelten als Vorläufer der mittelalterlichen Ritter. Der Aufbau des fränkischen Imperiums, das die Fundamente des mittelalterlichen Europas legte, ist im Wesentlichen auf den massiven Einsatz dieser Truppen zurückzuführen.

Historische Entwicklung

Die Germanen hatten während der Völkerwanderungszeit zur Eroberung ihrer Territorien noch größtenteils Fußtruppen eingesetzt. Jeder Freie hatte die Pflicht zum Kriegsdienst. Als die ins weströmische Reich eingedrungenen Völker dort sesshaft wurden, bildeten sich besonders bei Ostgoten und Franken Reitertruppen heraus, die die Schlagkraft ihrer Armeen vor allem gegenüber den Übergriffen der nachdrängenden Steppennomaden noch weiter verstärkten. Vorläufer dieses Prozesses der Verreiterung waren die spätantiken Kataphrakten, die die Römer nach dem Vorbild der Parther, Sarmaten und Perser aufgestellt hatten. Im Frühmittelalter setzten auch die Franken Panzerreiter in ihrer Armee ein. Vom 7. bis ins 8. Jahrhundert schoben sie die Grenzen ihres Reichs von der Elbe bis ins nördliche Spanien vor. Im 8. Jahrhundert und 9. Jahrhundert hatten Arabische Nomadenstämme und Berber im Zuge der Islamischen Expansion neben Persien, Syrien, Ägypten, Nordafrika auch das westgotische Spanien überrannt und ihrem Islamischen Großreich einverleibt (Al-Andalus). Die Invasoren überquerten schließlich auch die Pyrenäen und fielen in Aquitanien ein.

Zwar konnte die entscheidende Schlacht von Tours und Poitiers im Jahre 732 vor allem durch die starken fränkischen Fußtruppen zugunsten der Christen entschieden werden, doch begann der mächtigste Herrscher Westeuropas, der fränkische Hausmeier Karl Martell, seit dieser Zeit eine starke gepanzerte Reitertruppe aufzubauen. Ob Karl durch die Reiter der Araber beeindruckt war oder ob er anderen Beweggründen folgte, ist unklar. Möglicherweise machte auch die Ausbreitung des Steigbügels die Entwicklung möglich, da ein Reiter mit dessen Hilfe viel fester im Sattel saß. Vor den ökonomischen und militärischen Umwälzungen im Frühmittelalter waren alle Freigeborenen des Reiches zum Kriegsdienst verpflichtet. Die hohen materiellen Aufwendungen zum Unterhalt berittener Krieger, die nun im fränkischen Heer immer mehr an Bedeutung gewannen, führten schließlich zu einer sozialen Trennung zwischen Kavallerie und Fußtruppen.

Nach der Heeresreform durch Karl den Großen wurden nur mehr diejenigen freien Wehrpflichtigen eingezogen, die größeren materiellen Besitz oder ein Lehen vorweisen konnten. Der sogenannte

  • Heerbann wurde nach dem Rang der Pflichtigen in sieben Klassen oder
  • Heerschilde geteilt, die unterschiedliche lehnsrechtliche Pflichten und Rechte hatten. Feldzüge, welche mit Hilfe des Heerbannes ausgekämpft wurden, hießen
  • Heerfahrten, die Teilnahme der Vasallen
  • Heeresfolge.

So beim Langobardenfeldzug und den Feldzügen nach Nordspanien sowie gegen Awaren, slawische Stämme und in den Sachsenkriegen. Die Aussicht auf Beute war ein wichtiger Anreiz für die jeweils eingesetzten Truppen.

Erst ein Krieger mit genügend bewirtschaftetem Land war in der Lage, die teure Ausrüstung zu bezahlen und noch genügend Zeit aufzubringen, sich beständig im Kriegshandwerk zu üben. Dadurch gewannen die adeligen und freien Vasallen im Kriegswesen immer mehr an Bedeutung, während im Gegenzug die der bäuerlichen Grundbesitzer immer mehr schwand. Der Spaltungsprozess der fränkischen Gesellschaft in Grundherren und Krieger auf der einen Seite und unfreie und abhängige Bauern auf der anderen verschärfte sich im 9. Jahrhundert. Ab dem 10. Jahrhundert bestanden die Reiterformationen nur mehr aus Vasallen. Das sich dadurch immer deutlicher herausbildende Lehnswesen bildete schließlich den rechtlichen und wirtschaftlichen Boden für die Entstehung des Rittertums, dessen Krieger sich nun als Berufssoldaten (milites) sahen und damit vom Rest des Heeres abgrenzten. All diese Faktoren führten letztendlich auch zur endgültigen Etablierung des Feudalismus, der die ökonomischen Grundlagen für eine weitere Aufstockung und Dominanz der Panzerreiterei förderte. Auch die Sachsen unter König Heinrich I. übernahmen später diese Art der Kriegsführung und besiegten durch den Einsatz ihrer Panzerreiter in der Schlacht bei Riade (15. März 933) die zu dieser Zeit schon bis nach Mitteldeutschland vorgedrungenen Magyaren (Ungarn) entscheidend.

Funktion

Die Ausdehnung, die das Reich zur Blütezeit der Karolinger erreicht hatte, begrenzte den Einsatz der den fränkischen Herrschern unmittelbar zur Verfügung stehenden Infanterie. So konnte ein Krieger (lateinisch miles) am Tag unter optimalen Bedingungen etwa 20 km marschieren, ein Reiter hingegen konnte in der gleichen Zeit etwa 50 km zurücklegen. Die markanteste Komponente an diesen Reitern war ihre metallene Rüstung und ihre gewaltige Durchschlagskraft beim Ansturm in enger Schlachtordnung als Schockkavallerie. Dies machten sie im Kampf den meisten Infanterieformationen überlegen. Vor allem in den späteren Kämpfen gegen Wikinger und – wie schon erwähnt – ungarische Reiterscharen erwiesen sich die mobilen Panzerreiter als schlagkräftige Waffe. Sie dienten ab dem 8. Jahrhundert auch als „schnelle Eingreiftruppe“ gegen die zunehmenden Überfälle der Wikinger auf die nördlichen Küsten des Frankenreiches.

Ausrüstung

  • Karolingische Flügellanze, 8. Jahrhundert
  • Karolingisches Schwert des frühen 9. Jahrhunderts
  • Schwert des 10. Jahrhunderts
  • Karolingischer Krieger (Vivian-Bibel, Mitte 9. Jahrhundert). Der Kammhelm mit breiter Krempe ist auch in anderen Manuskripten dieser Zeit abgebildet
  • Awarischer Steigbügel, er verhalf den bewaffneten Reitern zu einem Übergewicht und leitete die Ablösung der Volksheere freier Bauern zugunsten einer elitären Reiterkriegerkaste ein

Unter seinem Kettenhemd oder Schuppenpanzer (Lorica oder Thorax) trug der Reiter ein Wams. Hinzu kamen ein Kamm- oder Spangenhelm, Beinschienen, ein runder Holzschild, eine Flügellanze und das fränkische Langschwert, die Spatha. Im Gegensatz zum späteren mittelalterlichen Ritter, der seine Lanze beim Ansturm unter den Arm klemmte und so zusammen mit dem Pferd eine Einheit bildete, wurde die Lanze entweder über dem Kopf oder am langen Arm geführt. Die größte Errungenschaft war jedoch der Sattel mit den Steigbügeln, die Letzteren kamen vermutlich um 600 n. Chr. über die Awaren nach Europa und erlaubten dem Reiter, freihändig, aber doch fest im Sattel zu sitzen und so weitgehend unbehindert – auch im vollen Galopp – Schild, Lanze, Schwert oder Bogen im Kampf sicher führen zu können. Der Steigbügel erlaubte einen engen Kontakt mit dem Pferd, der Reiter konnte sich dadurch auf dem Sattellöffel abstützen und nach vorne geneigt im Galopp mit seiner Lanze eine enorme Stoßkraft entwickeln. Reiter und Pferd entsprachen in etwa einem Gewicht von 700 kg und erreichten im vollen Galopp eine Geschwindigkeit von rund 20 km/h. Mit der dadurch frei werdenden kinetischen Energie konnte die Lanze beim Aufprall auf das Ziel ein 6 bis 8 cm dickes Eichenbrett durchbohren.

Die Panzerreiter verbreiteten schon aufgrund ihres Erscheinungsbildes offenbar großen Schrecken unter ihren Zeitgenossen. Notker Balbulus schildert in der Gesta Karoli eindrucksvoll das Eintreffen der Armee Karls des Großen vor Pavia im Zuge des Langobardenfeldzuges:

„König Desiderius nebst der zu ihm geflohene fränkische Dux Autchar beobachteten von einem hohen Turme aus die Ankunft des riesigen fränkischen Heeres. Sie sahen den Troß, das Aufgebot der Völker, die Palastgarde, Bischöfe und Äbte. Schließlich erschien der „eiserne Karl“ selbst, mit Panzer, Beinschienen, Lanze und Schwert. Das Eisen füllte die ganze Ebene aus und warf den Glanz der Sonne zurück. Überall sah man Eisen, und wegen dieses Eisens erzitterten die Mauern und der Mut der Jungen, selbst der Rat der Alten verging vor all diesem Eisen.“

Hier hat Notker wohl eine übertriebene, im Kern aber sicher authentische Beschreibung von Karls Heerbann überliefert.

Pferde

Es hat den Anschein, dass die in den karolingischen Armeen verwendeten Pferde den heute bekannten Anglo-Normannen ähnlich waren, so wie sie auch auf dem Teppich von Bayeux zu sehen sind. Für die damalige europäische Pferdezucht spielten Kriegszüge eine wichtige Rolle, denn dadurch gelangten häufig auch Reittiere aus dem arabisch-nordafrikanischen Raum ins Frankenreich. Syrische und spanische Pferde – damals sehr weit verbreitet – waren aber eher von kleinem Wuchs. In Ostfranken wurde bevorzugt das heimische Kaltblut verwendet. Aus Berichten von Chronisten ist bekannt, dass sie nur langsamer Gangart fähig und ihr Körperbau so schwer war, dass sie eher für den Acker als für den Krieg geeignet waren.

Aushebung und Unterhalt

Die fränkischen Aufgebote versammelten sich jedes Jahr im Frühjahr zur Heerschau, „Märzfeld“ genannt. König Pippin verlegte diesen Termin im Jahr 755 n. Chr. allerdings in den Monat Mai, da das Heer zunehmend zu einer Reiterarmee wurde und es im März noch zu wenig Futter für die Pferde gab. Der neu angeworbene Reiter musste zuerst eine hochspezialisierte Ausbildung im Reiten und im Umgang mit seinen Waffen durchlaufen. Danach war auch weiterhin ständiges Trainieren nötig, um nicht aus der Übung zu kommen.

Den Vorteilen dieser Truppe im Kampf standen die für damalige Verhältnisse enormen Kosten für Ausstattung und Unterhalt eines gepanzerten Reiters gegenüber. In der Lex Ribuaria wird die komplette Ausstattung bestehend aus Helm, Brünne (Brustpanzer), Schwert mit Scheide, Lanze, Schild, Hose und Pferd mit 50 Solidi in Gold aufgelistet. Ein hierfür taugliches Pferd allein kostete an die 12 Solidi oder dieselbe Anzahl von Kühen. Die Kosten für die Brünne machte den Preis für vier Zugochsen oder sechs Kühen aus (ungefähr 12 Schillinge). Ein beachtliches Vermögen, wenn man bedenkt, dass auf einem durchschnittlichen Königshof etwa 45 Kühe gehalten wurden. Die Rüstung war zwar erheblich einfacher aufgebaut als die Exemplare späterer Epochen, Förderung und Verarbeitung des dafür benötigten Eisens war aber sehr aufwendig und kostenintensiv. Dennoch musste der fränkische Krieger persönlich für seine Ausrüstung aufkommen. Den Gegenwert von so vielen Kühen für eine solche Reiterrüstung aufzubringen war einem einfachen Bauern unmöglich. Deswegen konnten meist nur Reiche und Adlige in dieser Waffengattung dienen.

Bis zum 8. Jahrhundert war der Dienst in der Kavallerie noch kein ausschließliches Privileg des Adels. Nach dem Gesetz des Langobardenkönigs Aistulf von 750 hatten auch Vermögende wie Händler oder Grundherren für ihre Rüstungen selbst aufzukommen und bei Bedarf Kriegsdienst zu leisten, oder sie konnten sich davon freikaufen. Die freien Bauern wurden oft zur Bereitstellung der Fourage gezwungen. Eine unbedingte Dienstpflicht bestand nur für die Adelsklasse. So musste ein Adeliger aus Neustrien bei Nichtbefolgung der Heeresfolge die äußerst hohe Buße von 600 Solidi bezahlen. Bei nicht fristgerechter Abzahlung musste er sein Landgut verpfänden. Die hohen Aufwendungen veranlassten Karl den Großen Anfang des 9. Jahrhunderts zu einer Heeresreform. In den Kapitularien von 807/808 wurde angeordnet, noch mehr Krieger als bisher als gepanzerte Reiter einzusetzen. Er versuchte das Problem durch ein Wechselaufgebot von Kriegern zu lösen, bei dem jeweils mehrere Bauern einen Einrückenden auszurüsten hatten. So wurde bestimmt, dass jeder Freie mit 4 oder mehr Hufen Land an den Kriegszügen teilnehmen musste. Bauern mit weniger als 4 Hufen mussten sich mit anderen Freien zu Gestallungsverbänden von 4 Hufen zusammenschließen. Diese sollten dann einen der ihren auswählen, ihn als ungepanzerten Reiterkrieger ausrüsten und während seiner Abwesenheit auch seinen Hof bewirtschaften. Diese Regelung kam den betroffenen Bauern insoweit entgegen, da sie ansonsten eine längere Zeit unterwegs waren und ihre Felder nicht bestellen konnten, was sinkende Erträge zur Folge hatte. Sie unterstanden als Freie de jure zwar nur dem König, da ihre Familien aber meist hungern mussten, wenn sie auf Kriegszug waren, zogen es viele letztendlich vor, sich in den Schutz eines Grundherrn (munt) zu begeben. Er garantierte mit der Übereignung ihrer Felder für die Versorgung mit den Gütern des täglichen Bedarfes. Weiter befahl Karl, dass Freie mit 12 oder mehr Hufen Land als gepanzerte Reiter in die Schlacht ziehen mussten. Da sich diese Praxis für längere Feldzüge jedoch als wenig praktikabel erwies, verlegte er sich auf den Einsatz der von seinen Vasallen gestellten Panzerreiter. Innerhalb eines relativ kurzen Zeitraums kam es dadurch zu einer Feudalisierung des fränkischen Heers – der Grundlage für eine auf dem Lehenswesen basierenden Reichsverfassung. Krieg und Kampf wurden nun zunehmend die Angelegenheit berittener Krieger. War der Panzerreiter einmal im Feld, kamen nach den Ausgaben für die Bewaffnung noch die Kosten für ein Reisepferd, einen Ochsenkarren, der die Rüstung und Waffen zu transportieren hatte, sowie für Knechte, Proviant etc. hinzu. Dazu kam, dass er während dieser Zeit seinen eigenen Lebensunterhalt und den seiner Familie sicherstellen musste. Auch wurden die Tribute der unterworfenen Sachsen nicht mehr durch Rinder, sondern mittels Stellung von Pferden erhoben.

Um sich angemessen auszurüsten, erhielten die fränkischen Reitersoldaten schließlich ein Landgut (curtis dominica) verliehen, dessen Überschüsse ein angemessenes Leben in Friedenszeiten ermöglichten. Hinzu kam noch, dass Eisen und Holz als Grundlagen des Schmiedehandwerks quasi überall verfügbar waren. Diese Grundherrschaft ging aber nicht in den Besitz eines Stammes oder Clans über, sondern begründete eine feste Bindung zwischen dem einzelnen Ritter und dem jeweiligen Landesherrn. Es sollte aber nur wenige Generationen dauern, bis aus diesem persönlichen Vertragsverhältnis auf Abruf Besitztitel auf Dauer abgeleitet wurden, die die feudale Welt des mittelalterlichen West- und Mitteleuropas über Jahrhunderte hinweg prägen sollten.

Elitetruppen

Aus den Panzerreitern bildete sich bald eine Spezialtruppe heraus, die sogenannten Scharen, lateinisch „scarae“. Eingesetzt in kleinen Abteilungen dienten sie dazu, schnelle Kommandounternehmen durchzuführen und bei Bedarf auch Befestigungen zu erstürmen. Besonders in den Sachsenkriegen spielten sie eine bedeutende Rolle. Diese Truppe geht vermutlich bis auf die Merowingerzeit zurück, ihre Angehörigen lebten entweder direkt am Königshof oder in der Umgebung der Pfalzen.

Literatur

  • Franz-Reiner Erkens: Militia und Ritterschaft. Eine Reflexion über die Entstehung des Rittertums. In: Historische Zeitschrift. Band 258, 1994, S. 623–659.
  • Dieter Hägermann: Das Karolingische Imperium. Ein Resultat kriegstechnischer Innovationen? In: Zeitschrift für Technikgeschichte. Band 59, 1992, S. 305–317.
  • David Nicolle: Carolingian Cavalryman AD 768-987. (Warrior 96). Osprey Publishing, Oxford 2005, ISBN 1-84176-645-3.
  • Pierre Riche: Die Karolinger, eine Familie formt Europa. Deutsche Verlagsanstalt, Stuttgart 1987, ISBN 3-421-06375-3, S. 119–120.
  • Hans K. Schulze: Vom Reich der Franken zum Land der Deutschen. Siedler Verlag, Berlin 1998, ISBN 3-442-90565-6, S. 178.
  • Claudia Märtel: Die 101 wichtigsten Fragen, Mittelalter. Verlag C.H. Beck, München 2006, ISBN 3-406-54102-X, S. 19.
  • Andreas Schlunk, Robert Giersch: Die Ritter. Geschichte-Kultur-Alltagsleben. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 2003, ISBN 3-8062-1791-2, S. 6–7.
  • Michael Mitterauer: Warum Europa. Mittelalterliche Grundlagen eines Sonderwegs. C. H. Beck, 2009, ISBN 3-406-50893-6.
  • Herve de Weck: Illustrierte Geschichte der Kavallerie. Verlag Huber Frauenfeld, Stuttgart 1982.

Einzelnachweise

  1. Josef Fleckenstein: Rittertum. In: Lexikon des Mittelalters (LexMA). Band 7. LexMA-Verlag, München 1995, ISBN 3-7608-8907-7, Sp. 872 f. , Mitterauer 2009.
  2. Schlunk/Giersch 2003, S. 6–7.
  3. Matthew Bennett (Hrsg.): Kriege im Mittelalter Schlachten – Taktik – Waffen. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 2009.
  4. Claudia Märtel: Die 101 wichtigsten Fragen. 2006, S. 19.
  5. Vgl. Timothy Reuter: Plunder and Tribute in the Carolingian Empire. In: Transactions of the Royal Historical Society 35 (1985), S. 75–94, hier S. 87ff.
  6. Claudia Märtel: Die 101 wichtigsten Fragen. 2006, S. 19.
  7. M. Prietzel: Krieg im Mittelalter. Darmstadt 2006, S. 33.
  8. Schlunk/Giersch 2003, S. 6–7.
  9. de Weck 1982, S. 23.
  10. de Weck 1982, S. 24.
  11. J. F. Verbruggen: The Art of Warfare in Western Europe. Woodbridge 1998, S. 23.
  12. A. Boretius (Hrsg.): Capitularia regnum francorum. MGH Capit. 1, Hannover 1983, S. 137 f.; W. Hartmann (Hrsg.): Deutsche Geschichte in Quellen und Darstellung. Stuttgart 1995, S. 70–72.
  13. J. Fleckenstein: Adel und Kriegertum im Karolingerreich. In: Ordnungen und formende Kräfte des Mittelalters. Göttingen 1989, S. 300.
  14. Mitterauer 2009, Schlunk/Giersch 2003, S. 6–7, De Weck 1982, S. 20.
  15. Mitterauer 2009

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 21 Jul 2025 / 04:29

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Dieser Artikel behandelt die Panzerreiter im Frankenreich zu den Panzerreitern in iranischen spatromischen und byzantinischen Armeen siehe Kataphrakt bzw Clibanarius Zum Denkmal siehe Panzerreiter Eisenach Die frankischen Panzerreiter waren speziell ausgebildete schwer bewaffnete und mit metallenen Rustungen gepanzerte Reiter Sie gelten als Vorlaufer der mittelalterlichen Ritter Der Aufbau des frankischen Imperiums das die Fundamente des mittelalterlichen Europas legte ist im Wesentlichen auf den massiven Einsatz dieser Truppen zuruckzufuhren Frankische Panzerreiter im Kampf mit Awaren Stuttgarter Psalter fruhes 9 Jahrhundert Die Bewaffnung besteht aus Lanzen Schwertern Schuppenpanzern Rundschilden und ovalen SpangenhelmenFrankische Panzerreiter mit Drachenstandarte Miniaturmalerei Goldener Psalter von St Gallen Stiftsbibliothek St Gallen zweite Halfte 9 JahrhundertHistorische EntwicklungGepanzerte Reiter mit Bandhelmen und Rundschilden im Leidener Makkabaer Codex fruhes 10 Jahrhundert Die Germanen hatten wahrend der Volkerwanderungszeit zur Eroberung ihrer Territorien noch grosstenteils Fusstruppen eingesetzt Jeder Freie hatte die Pflicht zum Kriegsdienst Als die ins westromische Reich eingedrungenen Volker dort sesshaft wurden bildeten sich besonders bei Ostgoten und Franken Reitertruppen heraus die die Schlagkraft ihrer Armeen vor allem gegenuber den Ubergriffen der nachdrangenden Steppennomaden noch weiter verstarkten Vorlaufer dieses Prozesses der Verreiterung waren die spatantiken Kataphrakten die die Romer nach dem Vorbild der Parther Sarmaten und Perser aufgestellt hatten Im Fruhmittelalter setzten auch die Franken Panzerreiter in ihrer Armee ein Vom 7 bis ins 8 Jahrhundert schoben sie die Grenzen ihres Reichs von der Elbe bis ins nordliche Spanien vor Im 8 Jahrhundert und 9 Jahrhundert hatten Arabische Nomadenstamme und Berber im Zuge der Islamischen Expansion neben Persien Syrien Agypten Nordafrika auch das westgotische Spanien uberrannt und ihrem Islamischen Grossreich einverleibt Al Andalus Die Invasoren uberquerten schliesslich auch die Pyrenaen und fielen in Aquitanien ein Zwar konnte die entscheidende Schlacht von Tours und Poitiers im Jahre 732 vor allem durch die starken frankischen Fusstruppen zugunsten der Christen entschieden werden doch begann der machtigste Herrscher Westeuropas der frankische Hausmeier Karl Martell seit dieser Zeit eine starke gepanzerte Reitertruppe aufzubauen Ob Karl durch die Reiter der Araber beeindruckt war oder ob er anderen Beweggrunden folgte ist unklar Moglicherweise machte auch die Ausbreitung des Steigbugels die Entwicklung moglich da ein Reiter mit dessen Hilfe viel fester im Sattel sass Vor den okonomischen und militarischen Umwalzungen im Fruhmittelalter waren alle Freigeborenen des Reiches zum Kriegsdienst verpflichtet Die hohen materiellen Aufwendungen zum Unterhalt berittener Krieger die nun im frankischen Heer immer mehr an Bedeutung gewannen fuhrten schliesslich zu einer sozialen Trennung zwischen Kavallerie und Fusstruppen Nach der Heeresreform durch Karl den Grossen wurden nur mehr diejenigen freien Wehrpflichtigen eingezogen die grosseren materiellen Besitz oder ein Lehen vorweisen konnten Der sogenannte Heerbann wurde nach dem Rang der Pflichtigen in sieben Klassen oder Heerschilde geteilt die unterschiedliche lehnsrechtliche Pflichten und Rechte hatten Feldzuge welche mit Hilfe des Heerbannes ausgekampft wurden hiessen Heerfahrten die Teilnahme der Vasallen Heeresfolge So beim Langobardenfeldzug und den Feldzugen nach Nordspanien sowie gegen Awaren slawische Stamme und in den Sachsenkriegen Die Aussicht auf Beute war ein wichtiger Anreiz fur die jeweils eingesetzten Truppen Erst ein Krieger mit genugend bewirtschaftetem Land war in der Lage die teure Ausrustung zu bezahlen und noch genugend Zeit aufzubringen sich bestandig im Kriegshandwerk zu uben Dadurch gewannen die adeligen und freien Vasallen im Kriegswesen immer mehr an Bedeutung wahrend im Gegenzug die der bauerlichen Grundbesitzer immer mehr schwand Der Spaltungsprozess der frankischen Gesellschaft in Grundherren und Krieger auf der einen Seite und unfreie und abhangige Bauern auf der anderen verscharfte sich im 9 Jahrhundert Ab dem 10 Jahrhundert bestanden die Reiterformationen nur mehr aus Vasallen Das sich dadurch immer deutlicher herausbildende Lehnswesen bildete schliesslich den rechtlichen und wirtschaftlichen Boden fur die Entstehung des Rittertums dessen Krieger sich nun als Berufssoldaten milites sahen und damit vom Rest des Heeres abgrenzten All diese Faktoren fuhrten letztendlich auch zur endgultigen Etablierung des Feudalismus der die okonomischen Grundlagen fur eine weitere Aufstockung und Dominanz der Panzerreiterei forderte Auch die Sachsen unter Konig Heinrich I ubernahmen spater diese Art der Kriegsfuhrung und besiegten durch den Einsatz ihrer Panzerreiter in der Schlacht bei Riade 15 Marz 933 die zu dieser Zeit schon bis nach Mitteldeutschland vorgedrungenen Magyaren Ungarn entscheidend FunktionDie Ausdehnung die das Reich zur Blutezeit der Karolinger erreicht hatte begrenzte den Einsatz der den frankischen Herrschern unmittelbar zur Verfugung stehenden Infanterie So konnte ein Krieger lateinisch miles am Tag unter optimalen Bedingungen etwa 20 km marschieren ein Reiter hingegen konnte in der gleichen Zeit etwa 50 km zurucklegen Die markanteste Komponente an diesen Reitern war ihre metallene Rustung und ihre gewaltige Durchschlagskraft beim Ansturm in enger Schlachtordnung als Schockkavallerie Dies machten sie im Kampf den meisten Infanterieformationen uberlegen Vor allem in den spateren Kampfen gegen Wikinger und wie schon erwahnt ungarische Reiterscharen erwiesen sich die mobilen Panzerreiter als schlagkraftige Waffe Sie dienten ab dem 8 Jahrhundert auch als schnelle Eingreiftruppe gegen die zunehmenden Uberfalle der Wikinger auf die nordlichen Kusten des Frankenreiches AusrustungKarolingischer Panzerreiter mit Flugellanze Rundschild Steigbugel Kettenhemd und Spangenhelm etwa 8 bis 10 Jahrhundert Darstellung von normannischen Panzerreitern des 11 Jahrhunderts auf dem Teppich von BayeuxDarstellung eines karolingischen Panzerreiters mit experimentellem Rekonstruktionsversuch eines Schuppenpanzers Einige Details des Panzers sind aufgrund der fehlenden Fundlage unklar Der Panzer wurde bereits mehrfach verandert und an experimentell gewonnene Erkenntnisse zur Funktionalitat angepasst 8 9 Jhdt Karolingische Flugellanze 8 Jahrhundert Karolingisches Schwert des fruhen 9 Jahrhunderts Schwert des 10 Jahrhunderts Karolingischer Krieger Vivian Bibel Mitte 9 Jahrhundert Der Kammhelm mit breiter Krempe ist auch in anderen Manuskripten dieser Zeit abgebildet Awarischer Steigbugel er verhalf den bewaffneten Reitern zu einem Ubergewicht und leitete die Ablosung der Volksheere freier Bauern zugunsten einer elitaren Reiterkriegerkaste ein Unter seinem Kettenhemd oder Schuppenpanzer Lorica oder Thorax trug der Reiter ein Wams Hinzu kamen ein Kamm oder Spangenhelm Beinschienen ein runder Holzschild eine Flugellanze und das frankische Langschwert die Spatha Im Gegensatz zum spateren mittelalterlichen Ritter der seine Lanze beim Ansturm unter den Arm klemmte und so zusammen mit dem Pferd eine Einheit bildete wurde die Lanze entweder uber dem Kopf oder am langen Arm gefuhrt Die grosste Errungenschaft war jedoch der Sattel mit den Steigbugeln die Letzteren kamen vermutlich um 600 n Chr uber die Awaren nach Europa und erlaubten dem Reiter freihandig aber doch fest im Sattel zu sitzen und so weitgehend unbehindert auch im vollen Galopp Schild Lanze Schwert oder Bogen im Kampf sicher fuhren zu konnen Der Steigbugel erlaubte einen engen Kontakt mit dem Pferd der Reiter konnte sich dadurch auf dem Sattelloffel abstutzen und nach vorne geneigt im Galopp mit seiner Lanze eine enorme Stosskraft entwickeln Reiter und Pferd entsprachen in etwa einem Gewicht von 700 kg und erreichten im vollen Galopp eine Geschwindigkeit von rund 20 km h Mit der dadurch frei werdenden kinetischen Energie konnte die Lanze beim Aufprall auf das Ziel ein 6 bis 8 cm dickes Eichenbrett durchbohren Die Panzerreiter verbreiteten schon aufgrund ihres Erscheinungsbildes offenbar grossen Schrecken unter ihren Zeitgenossen Notker Balbulus schildert in der Gesta Karoli eindrucksvoll das Eintreffen der Armee Karls des Grossen vor Pavia im Zuge des Langobardenfeldzuges Konig Desiderius nebst der zu ihm geflohene frankische Dux Autchar beobachteten von einem hohen Turme aus die Ankunft des riesigen frankischen Heeres Sie sahen den Tross das Aufgebot der Volker die Palastgarde Bischofe und Abte Schliesslich erschien der eiserne Karl selbst mit Panzer Beinschienen Lanze und Schwert Das Eisen fullte die ganze Ebene aus und warf den Glanz der Sonne zuruck Uberall sah man Eisen und wegen dieses Eisens erzitterten die Mauern und der Mut der Jungen selbst der Rat der Alten verging vor all diesem Eisen Hier hat Notker wohl eine ubertriebene im Kern aber sicher authentische Beschreibung von Karls Heerbann uberliefert PferdeEs hat den Anschein dass die in den karolingischen Armeen verwendeten Pferde den heute bekannten Anglo Normannen ahnlich waren so wie sie auch auf dem Teppich von Bayeux zu sehen sind Fur die damalige europaische Pferdezucht spielten Kriegszuge eine wichtige Rolle denn dadurch gelangten haufig auch Reittiere aus dem arabisch nordafrikanischen Raum ins Frankenreich Syrische und spanische Pferde damals sehr weit verbreitet waren aber eher von kleinem Wuchs In Ostfranken wurde bevorzugt das heimische Kaltblut verwendet Aus Berichten von Chronisten ist bekannt dass sie nur langsamer Gangart fahig und ihr Korperbau so schwer war dass sie eher fur den Acker als fur den Krieg geeignet waren Aushebung und UnterhaltDie frankischen Aufgebote versammelten sich jedes Jahr im Fruhjahr zur Heerschau Marzfeld genannt Konig Pippin verlegte diesen Termin im Jahr 755 n Chr allerdings in den Monat Mai da das Heer zunehmend zu einer Reiterarmee wurde und es im Marz noch zu wenig Futter fur die Pferde gab Der neu angeworbene Reiter musste zuerst eine hochspezialisierte Ausbildung im Reiten und im Umgang mit seinen Waffen durchlaufen Danach war auch weiterhin standiges Trainieren notig um nicht aus der Ubung zu kommen Den Vorteilen dieser Truppe im Kampf standen die fur damalige Verhaltnisse enormen Kosten fur Ausstattung und Unterhalt eines gepanzerten Reiters gegenuber In der Lex Ribuaria wird die komplette Ausstattung bestehend aus Helm Brunne Brustpanzer Schwert mit Scheide Lanze Schild Hose und Pferd mit 50 Solidi in Gold aufgelistet Ein hierfur taugliches Pferd allein kostete an die 12 Solidi oder dieselbe Anzahl von Kuhen Die Kosten fur die Brunne machte den Preis fur vier Zugochsen oder sechs Kuhen aus ungefahr 12 Schillinge Ein beachtliches Vermogen wenn man bedenkt dass auf einem durchschnittlichen Konigshof etwa 45 Kuhe gehalten wurden Die Rustung war zwar erheblich einfacher aufgebaut als die Exemplare spaterer Epochen Forderung und Verarbeitung des dafur benotigten Eisens war aber sehr aufwendig und kostenintensiv Dennoch musste der frankische Krieger personlich fur seine Ausrustung aufkommen Den Gegenwert von so vielen Kuhen fur eine solche Reiterrustung aufzubringen war einem einfachen Bauern unmoglich Deswegen konnten meist nur Reiche und Adlige in dieser Waffengattung dienen Bis zum 8 Jahrhundert war der Dienst in der Kavallerie noch kein ausschliessliches Privileg des Adels Nach dem Gesetz des Langobardenkonigs Aistulf von 750 hatten auch Vermogende wie Handler oder Grundherren fur ihre Rustungen selbst aufzukommen und bei Bedarf Kriegsdienst zu leisten oder sie konnten sich davon freikaufen Die freien Bauern wurden oft zur Bereitstellung der Fourage gezwungen Eine unbedingte Dienstpflicht bestand nur fur die Adelsklasse So musste ein Adeliger aus Neustrien bei Nichtbefolgung der Heeresfolge die ausserst hohe Busse von 600 Solidi bezahlen Bei nicht fristgerechter Abzahlung musste er sein Landgut verpfanden Die hohen Aufwendungen veranlassten Karl den Grossen Anfang des 9 Jahrhunderts zu einer Heeresreform In den Kapitularien von 807 808 wurde angeordnet noch mehr Krieger als bisher als gepanzerte Reiter einzusetzen Er versuchte das Problem durch ein Wechselaufgebot von Kriegern zu losen bei dem jeweils mehrere Bauern einen Einruckenden auszurusten hatten So wurde bestimmt dass jeder Freie mit 4 oder mehr Hufen Land an den Kriegszugen teilnehmen musste Bauern mit weniger als 4 Hufen mussten sich mit anderen Freien zu Gestallungsverbanden von 4 Hufen zusammenschliessen Diese sollten dann einen der ihren auswahlen ihn als ungepanzerten Reiterkrieger ausrusten und wahrend seiner Abwesenheit auch seinen Hof bewirtschaften Diese Regelung kam den betroffenen Bauern insoweit entgegen da sie ansonsten eine langere Zeit unterwegs waren und ihre Felder nicht bestellen konnten was sinkende Ertrage zur Folge hatte Sie unterstanden als Freie de jure zwar nur dem Konig da ihre Familien aber meist hungern mussten wenn sie auf Kriegszug waren zogen es viele letztendlich vor sich in den Schutz eines Grundherrn munt zu begeben Er garantierte mit der Ubereignung ihrer Felder fur die Versorgung mit den Gutern des taglichen Bedarfes Weiter befahl Karl dass Freie mit 12 oder mehr Hufen Land als gepanzerte Reiter in die Schlacht ziehen mussten Da sich diese Praxis fur langere Feldzuge jedoch als wenig praktikabel erwies verlegte er sich auf den Einsatz der von seinen Vasallen gestellten Panzerreiter Innerhalb eines relativ kurzen Zeitraums kam es dadurch zu einer Feudalisierung des frankischen Heers der Grundlage fur eine auf dem Lehenswesen basierenden Reichsverfassung Krieg und Kampf wurden nun zunehmend die Angelegenheit berittener Krieger War der Panzerreiter einmal im Feld kamen nach den Ausgaben fur die Bewaffnung noch die Kosten fur ein Reisepferd einen Ochsenkarren der die Rustung und Waffen zu transportieren hatte sowie fur Knechte Proviant etc hinzu Dazu kam dass er wahrend dieser Zeit seinen eigenen Lebensunterhalt und den seiner Familie sicherstellen musste Auch wurden die Tribute der unterworfenen Sachsen nicht mehr durch Rinder sondern mittels Stellung von Pferden erhoben Um sich angemessen auszurusten erhielten die frankischen Reitersoldaten schliesslich ein Landgut curtis dominica verliehen dessen Uberschusse ein angemessenes Leben in Friedenszeiten ermoglichten Hinzu kam noch dass Eisen und Holz als Grundlagen des Schmiedehandwerks quasi uberall verfugbar waren Diese Grundherrschaft ging aber nicht in den Besitz eines Stammes oder Clans uber sondern begrundete eine feste Bindung zwischen dem einzelnen Ritter und dem jeweiligen Landesherrn Es sollte aber nur wenige Generationen dauern bis aus diesem personlichen Vertragsverhaltnis auf Abruf Besitztitel auf Dauer abgeleitet wurden die die feudale Welt des mittelalterlichen West und Mitteleuropas uber Jahrhunderte hinweg pragen sollten ElitetruppenAus den Panzerreitern bildete sich bald eine Spezialtruppe heraus die sogenannten Scharen lateinisch scarae Eingesetzt in kleinen Abteilungen dienten sie dazu schnelle Kommandounternehmen durchzufuhren und bei Bedarf auch Befestigungen zu ersturmen Besonders in den Sachsenkriegen spielten sie eine bedeutende Rolle Diese Truppe geht vermutlich bis auf die Merowingerzeit zuruck ihre Angehorigen lebten entweder direkt am Konigshof oder in der Umgebung der Pfalzen LiteraturFranz Reiner Erkens Militia und Ritterschaft Eine Reflexion uber die Entstehung des Rittertums In Historische Zeitschrift Band 258 1994 S 623 659 Dieter Hagermann Das Karolingische Imperium Ein Resultat kriegstechnischer Innovationen In Zeitschrift fur Technikgeschichte Band 59 1992 S 305 317 David Nicolle Carolingian Cavalryman AD 768 987 Warrior 96 Osprey Publishing Oxford 2005 ISBN 1 84176 645 3 Pierre Riche Die Karolinger eine Familie formt Europa Deutsche Verlagsanstalt Stuttgart 1987 ISBN 3 421 06375 3 S 119 120 Hans K Schulze Vom Reich der Franken zum Land der Deutschen Siedler Verlag Berlin 1998 ISBN 3 442 90565 6 S 178 Claudia Martel Die 101 wichtigsten Fragen Mittelalter Verlag C H Beck Munchen 2006 ISBN 3 406 54102 X S 19 Andreas Schlunk Robert Giersch Die Ritter Geschichte Kultur Alltagsleben Konrad Theiss Verlag Stuttgart 2003 ISBN 3 8062 1791 2 S 6 7 Michael Mitterauer Warum Europa Mittelalterliche Grundlagen eines Sonderwegs C H Beck 2009 ISBN 3 406 50893 6 Herve de Weck Illustrierte Geschichte der Kavallerie Verlag Huber Frauenfeld Stuttgart 1982 EinzelnachweiseJosef Fleckenstein Rittertum In Lexikon des Mittelalters LexMA Band 7 LexMA Verlag Munchen 1995 ISBN 3 7608 8907 7 Sp 872 f Mitterauer 2009 Schlunk Giersch 2003 S 6 7 Matthew Bennett Hrsg Kriege im Mittelalter Schlachten Taktik Waffen Konrad Theiss Verlag Stuttgart 2009 Claudia Martel Die 101 wichtigsten Fragen 2006 S 19 Vgl Timothy Reuter Plunder and Tribute in the Carolingian Empire In Transactions of the Royal Historical Society 35 1985 S 75 94 hier S 87ff Claudia Martel Die 101 wichtigsten Fragen 2006 S 19 M Prietzel Krieg im Mittelalter Darmstadt 2006 S 33 Schlunk Giersch 2003 S 6 7 de Weck 1982 S 23 de Weck 1982 S 24 J F Verbruggen The Art of Warfare in Western Europe Woodbridge 1998 S 23 A Boretius Hrsg Capitularia regnum francorum MGH Capit 1 Hannover 1983 S 137 f W Hartmann Hrsg Deutsche Geschichte in Quellen und Darstellung Stuttgart 1995 S 70 72 J Fleckenstein Adel und Kriegertum im Karolingerreich In Ordnungen und formende Krafte des Mittelalters Gottingen 1989 S 300 Mitterauer 2009 Schlunk Giersch 2003 S 6 7 De Weck 1982 S 20 Mitterauer 2009

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