Eine Fundamentallösung ist ein mathematisches Objekt aus der Distributionentheorie Sie sind Lösungen einer bestimmten Kl
Fundamentallösung

Eine Fundamentallösung ist ein mathematisches Objekt aus der Distributionentheorie. Sie sind Lösungen einer bestimmten Klasse von inhomogenen partiellen Differentialgleichungen. Mit ihrer Hilfe und dem Faltungstheorem können spezielle Lösungen ähnlicher Differentialgleichungen berechnet werden. Nach dem Satz von Malgrange-Ehrenpreis existiert zu jedem linearen partiellen Differentialoperator mit konstanten Koeffizienten eine Fundamentallösung.
Der Erstbeschreiber der Distributionentheorie Laurent Schwartz definierte auch als erster den Begriff der Fundamentallösung. Sie kann als Weiterentwicklung des älteren Begriffs der Greenschen Funktion verstanden werden. Greensche Funktionen sind somit besondere Lösungen von Randwertproblemen, die ebenfalls mit Hilfe der Faltung in spezielle Lösungen entsprechender inhomogener Randwertprobleme transformiert werden können. Während Randbedingungen für Fundamentallösungen irrelevant sind, stellen Greensche Funktionen spezielle Fundamentallösungen dar, die zusätzlich Randbedingungen erfüllen.
Definition
Sei ein linearer Differentialoperator mit konstanten komplexen Koeffizienten. Dann heißt die Distribution Fundamentallösung von , falls sie eine distributionelle Lösung der Gleichung
ist, wobei mit die Dirac'sche Delta-Distribution gemeint ist.
Lösen von inhomogenen Differentialgleichungen
Falls für einen linearen Differentialoperator eine Fundamentallösung bekannt ist, so erhält man eine Lösung der Gleichung
für alle durch Faltung der Fundamentallösung mit der rechten Seite
- .
Methode zur Bestimmung der Fundamentallösung
Um mithilfe der Fundamentallösung eine inhomogene Lösung eines Anfangswert- oder Randwertproblems zu bestimmen, muss die Fundamentallösung selbst bestimmt werden. Dies kann, falls der Differentialoperator konstante Koeffizienten hat, mit Hilfe der Fourier-Transformation
beziehungsweise ihrer Rücktransformation erreicht werden. Es gilt nämlich
wobei das Symbol von ist. Zusammen mit der Transferfunktion gilt
- ,
fast überall. Da zudem noch gilt, folgt
beziehungsweise
.
Tabelle von Fundamentallösungen
Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über Fundamentallösungen von häufig auftretenden Differentialoperatoren, wobei den Flächeninhalt der Oberfläche der -dimensionalen Einheitskugel und die Heavisidesche Sprungfunktion bezeichnen.
Differentialoperator | Fundamentallösung | Anwendungsfall |
---|---|---|
(Zeitableitung) | (vgl. Delta-Distribution#Ableitung der Heaviside-Distribution) | |
konventionelle Langevin-Gleichung | ||
mit | eindimensionaler gedämpfter harmonischer Oszillator | |
(Laplace-Operator) |
| Poisson-Gleichung |
(Helmholtz-Operator) | stationäre Schrödinger-Gleichung () | |
(D’Alembert-Operator) | Wellengleichung () | |
() | Wärmeleitungsgleichung | |
(Cauchy-Riemann-Operator) | (als Distribution) | Cauchy-Riemannsche Differentialgleichungen |
Siehe auch
- Parametrix, als Verallgemeinerung der Fundamentallösung
- Greensche Funktion, als Analogon zur Fundamentallösung für Anfangs- beziehungsweise Randwertprobleme
Literatur
- Lars Hörmander: The Analysis of Linear Partial Differential Operators. Band 1: Distribution Theory and Fourier Analysis. Second Edition. Springer-Verlag, Berlin u. a. 1990, ISBN 3-540-52345-6 (Grundlehren der mathematischen Wissenschaften 256).
Einzelnachweise
- einige Beispiele aus Schulz, Hermann: Physik mit Bleistift. Frankfurt am Main: Deutsch, 2001. ISBN 3-8171-1661-6
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Eine Fundamentallosung ist ein mathematisches Objekt aus der Distributionentheorie Sie sind Losungen einer bestimmten Klasse von inhomogenen partiellen Differentialgleichungen Mit ihrer Hilfe und dem Faltungstheorem konnen spezielle Losungen ahnlicher Differentialgleichungen berechnet werden Nach dem Satz von Malgrange Ehrenpreis existiert zu jedem linearen partiellen Differentialoperator mit konstanten Koeffizienten eine Fundamentallosung Der Erstbeschreiber der Distributionentheorie Laurent Schwartz definierte auch als erster den Begriff der Fundamentallosung Sie kann als Weiterentwicklung des alteren Begriffs der Greenschen Funktion verstanden werden Greensche Funktionen sind somit besondere Losungen von Randwertproblemen die ebenfalls mit Hilfe der Faltung in spezielle Losungen entsprechender inhomogener Randwertprobleme transformiert werden konnen Wahrend Randbedingungen fur Fundamentallosungen irrelevant sind stellen Greensche Funktionen spezielle Fundamentallosungen dar die zusatzlich Randbedingungen erfullen DefinitionSei L displaystyle L ein linearer Differentialoperator mit konstanten komplexen Koeffizienten Dann heisst die Distribution G D Rn displaystyle G in mathcal D mathbb R n Fundamentallosung von L displaystyle L falls sie eine distributionelle Losung der Gleichung LG d displaystyle LG delta ist wobei mit d displaystyle delta die Dirac sche Delta Distribution gemeint ist Losen von inhomogenen DifferentialgleichungenFalls fur einen linearen Differentialoperator L displaystyle L eine Fundamentallosung G displaystyle G bekannt ist so erhalt man eine Losung u x displaystyle u x der Gleichung Lu x f x displaystyle Lu x f x fur alle x Rn displaystyle x in mathbb R n durch Faltung der Fundamentallosung G displaystyle G mit der rechten Seite f displaystyle f u x G f x RnG x y f y dy displaystyle u x G f x int mathbb R n G x y f y dy Methode zur Bestimmung der FundamentallosungUm mithilfe der Fundamentallosung eine inhomogene Losung eines Anfangswert oder Randwertproblems zu bestimmen muss die Fundamentallosung selbst bestimmt werden Dies kann falls der Differentialoperator konstante Koeffizienten hat mit Hilfe der Fourier Transformation f w 12p Rnf t e itwdt displaystyle hat f omega frac 1 sqrt 2 pi int mathbb R n f t e mathrm i t omega mathrm d t beziehungsweise ihrer Rucktransformation erreicht werden Es gilt namlich 12p Rnf w eiwtdw f t Ly t L12p Rny w eiwtdw 12p RnL iw y w eiwtdw displaystyle begin aligned frac 1 sqrt 2 pi int mathbb R n hat f omega mathrm e mathrm i omega t mathrm d omega f t amp Ly t amp L frac 1 sqrt 2 pi int mathbb R n hat y omega mathrm e mathrm i omega t mathrm d omega amp frac 1 sqrt 2 pi int mathbb R n L mathrm i omega hat y omega mathrm e mathrm i omega t mathrm d omega end aligned wobei L w displaystyle L omega das Symbol von L displaystyle L ist Zusammen mit der Transferfunktion Y iw 1L iw displaystyle Y mathrm i omega tfrac 1 L mathrm i omega gilt y Y iw f displaystyle hat y Y mathrm i omega hat f fast uberall Da zudem noch y 2p 12G f displaystyle hat y 2 pi frac 1 2 hat G hat f gilt folgt G w 12p Y iw displaystyle hat G omega frac 1 sqrt 2 pi cdot Y mathrm i omega beziehungsweise G t 12p RnY iw eiwtdw displaystyle G t frac 1 2 pi int mathbb R n Y mathrm i omega mathrm e mathrm i omega t mathrm d omega Tabelle von FundamentallosungenDie folgende Tabelle gibt einen Uberblick uber Fundamentallosungen von haufig auftretenden Differentialoperatoren wobei wn 2pn2G n2 displaystyle omega n tfrac 2 pi frac n 2 Gamma frac n 2 den Flacheninhalt der Oberflache der n displaystyle n dimensionalen Einheitskugel und 8 displaystyle theta die Heavisidesche Sprungfunktion bezeichnen Differentialoperator Fundamentallosung Anwendungsfall t displaystyle partial t Zeitableitung 8 t displaystyle theta t vgl Delta Distribution Ableitung der Heaviside Distribution t g displaystyle partial t gamma 8 t displaystyle theta t e gt displaystyle mathrm e gamma t konventionelle Langevin Gleichung t g 2 displaystyle left partial t gamma right 2 8 t te gt displaystyle theta t t mathrm e gamma t t2 2g t w02 displaystyle partial t 2 2 gamma partial t omega 0 2 8 t e gt1wsin wt displaystyle theta t mathrm e gamma t frac 1 omega sin omega t mit w w02 g2 displaystyle omega sqrt omega 0 2 gamma 2 eindimensionaler gedampfter harmonischer OszillatorD displaystyle Delta Laplace Operator 12pln x n 2 1 n 2 wn1 x n 2 n gt 2 displaystyle left begin array rl frac 1 2 pi ln x amp n 2 frac 1 n 2 omega n frac 1 x n 2 amp n gt 2 end array right Poisson GleichungD k2 displaystyle Delta k 2 Helmholtz Operator e ik x 4p x displaystyle frac mathrm e ik x 4 pi x stationare Schrodinger Gleichung n 3 displaystyle n 3 1c2 t2 D displaystyle square frac 1 c 2 partial t 2 Delta D Alembert Operator d t x c 4p x displaystyle frac delta left t frac x c right 4 pi x Wellengleichung n 3 displaystyle n 3 t aD displaystyle partial t a Delta 14pat n 2e r2 4at displaystyle left frac 1 4 pi at right n 2 mathrm e r 2 4at Warmeleitungsgleichung displaystyle bar partial Cauchy Riemann Operator 1p1z displaystyle frac 1 pi frac 1 z als Distribution Cauchy Riemannsche DifferentialgleichungenSiehe auchParametrix als Verallgemeinerung der Fundamentallosung Greensche Funktion als Analogon zur Fundamentallosung fur Anfangs beziehungsweise RandwertproblemeLiteraturLars Hormander The Analysis of Linear Partial Differential Operators Band 1 Distribution Theory and Fourier Analysis Second Edition Springer Verlag Berlin u a 1990 ISBN 3 540 52345 6 Grundlehren der mathematischen Wissenschaften 256 Einzelnachweiseeinige Beispiele aus Schulz Hermann Physik mit Bleistift Frankfurt am Main Deutsch 2001 ISBN 3 8171 1661 6