Ein Gefangenschaftsflüchtling ist ein Individuum einer gebietsfremden allochthonen Tierart das aus menschlicher Obhut ge
Gefangenschaftsflüchtling

Ein Gefangenschaftsflüchtling ist ein Individuum einer gebietsfremden (allochthonen) Tierart, das aus menschlicher Obhut geflüchtet ist oder ausgesetzt wurde und als freilebend betrachtet werden kann.
Viele Gefangenschaftsflüchtlinge sind Vögel, da insbesondere aus Ziergeflügelhaltung immer wieder Individuen entweichen. Brautenten und Mandarinenten sind auf diese Weise in Mitteleuropa zu dauerhaften Bewohnern geworden.
Gefangenschaftsflüchtlinge als Neozoen
Gelingt es Gefangenschaftsflüchtlingen, sich über mindestens drei Generationen in der freien Natur fortzupflanzen, spricht man von Neozoen. Ähnlich wie bei Pflanzen, deren Verbreitung sich durch Zutun des Menschen verändert hat (Hemerochorie), können Gefangenschaftsflüchtlinge als Neozoen die Artenvielfalt eines Lebensraumes erweitern (nicht-invasiv) oder gefährden (invasiv), siehe auch biologische Invasion.
Ein Beispiel sind die Mustangs, die wild lebenden Pferde Nordamerikas, die seit dem 16. Jahrhundert bekannt sind. Mustangs sind ursprünglich keine Wildpferde, sondern Nachkommen verschiedener Hausrassen. Die spanischen Konquistadoren führten als Erste Pferde in die Neue Welt ein (meist Araber und die in Spanien zu dieser Zeit heimischen Hauspferderassen), später auch andere europäische Einwanderer. Viele dieser importierten Pferde und ihrer Nachkommen entkamen, verwilderten und etablierten als Neozoen eine stabile Population.
In Deutschland entstanden wiederholt wilde Populationen, nachdem Tiere aus der Gefangenschaft in der Pelztierzucht entkommen waren. Ein Beispiel ist der aus Nordamerika stammende Waschbär.
Gefangenschaftsflüchtlinge und Irrgäste
Nicht immer lassen sich Gefangenschaftsflüchtlinge einwandfrei identifizieren. Bei der Feststellung des natürlichen Verbreitungs- oder Zuggebiets einer Tierart können frei lebende Exoten oft erhebliche Verwirrung stiften. Den in Nordamerika beheimateten Kappensäger beispielsweise kann es gelegentlich während seines Zuges in die Sommer- bzw. Winterquartiere bis nach Europa verschlagen. Da diese zu den Entenvögeln zählende Art seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts häufig als Wassergeflügel gehalten wird, werden in Freiheit aufgefundene oder beobachtete Tiere grundsätzlich als Gefangenschaftsflüchtlinge betrachtet. Nur wenn die Beringung eines Individuums etwas anderes beweist, wird es als verirrter Zugvogel (Irrgast) eingeordnet.
Literatur
- Bernhard Kegel: Die Ameise als Tramp. Von biologischen Invasoren. Heyne, München 2002, ISBN 3-453-18439-4.
- Tim Low: Feral Future. The untold story of Australia’s exotic invaders. Penguin Books Australia, Ringwood 2001, ISBN 0-14-029825-8.
- Ingo Kowarik: Biologische Invasionen. Neophyten und Neozoen in Mitteleuropa. Ulmer, Stuttgart 2003, ISBN 3-8001-3924-3.
Einzelnachweise
- Kontroverse Nandu-Jagd in MV. In: ndr.de/nachrichten. 24. Januar 2021, abgerufen am 25. Februar 2021.
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Ein Gefangenschaftsfluchtling ist ein Individuum einer gebietsfremden allochthonen Tierart das aus menschlicher Obhut gefluchtet ist oder ausgesetzt wurde und als freilebend betrachtet werden kann Der in Nordamerika beheimatete Kappensager wird in Europa stets als Gefangenschaftsfluchtling betrachtet wenn er in Freiheit aufgefunden wird 1905 wurde in Bohmen die Bisamratte Ondatra zibethicus zur Pelzgewinnung das erste Mal angesiedelt Sechs aus einem Gehege ausgebrochene Nandus haben in Mecklenburg Vorpommern eine zwischenzeitlich etwa 600 Tiere umfassende Kolonie begrundet die inzwischen bejagt wird Viele Gefangenschaftsfluchtlinge sind Vogel da insbesondere aus Ziergeflugelhaltung immer wieder Individuen entweichen Brautenten und Mandarinenten sind auf diese Weise in Mitteleuropa zu dauerhaften Bewohnern geworden Gefangenschaftsfluchtlinge als NeozoenGelingt es Gefangenschaftsfluchtlingen sich uber mindestens drei Generationen in der freien Natur fortzupflanzen spricht man von Neozoen Ahnlich wie bei Pflanzen deren Verbreitung sich durch Zutun des Menschen verandert hat Hemerochorie konnen Gefangenschaftsfluchtlinge als Neozoen die Artenvielfalt eines Lebensraumes erweitern nicht invasiv oder gefahrden invasiv siehe auch biologische Invasion Ein Beispiel sind die Mustangs die wild lebenden Pferde Nordamerikas die seit dem 16 Jahrhundert bekannt sind Mustangs sind ursprunglich keine Wildpferde sondern Nachkommen verschiedener Hausrassen Die spanischen Konquistadoren fuhrten als Erste Pferde in die Neue Welt ein meist Araber und die in Spanien zu dieser Zeit heimischen Hauspferderassen spater auch andere europaische Einwanderer Viele dieser importierten Pferde und ihrer Nachkommen entkamen verwilderten und etablierten als Neozoen eine stabile Population In Deutschland entstanden wiederholt wilde Populationen nachdem Tiere aus der Gefangenschaft in der Pelztierzucht entkommen waren Ein Beispiel ist der aus Nordamerika stammende Waschbar Gefangenschaftsfluchtlinge und IrrgasteNicht immer lassen sich Gefangenschaftsfluchtlinge einwandfrei identifizieren Bei der Feststellung des naturlichen Verbreitungs oder Zuggebiets einer Tierart konnen frei lebende Exoten oft erhebliche Verwirrung stiften Den in Nordamerika beheimateten Kappensager beispielsweise kann es gelegentlich wahrend seines Zuges in die Sommer bzw Winterquartiere bis nach Europa verschlagen Da diese zu den Entenvogeln zahlende Art seit der zweiten Halfte des 20 Jahrhunderts haufig als Wassergeflugel gehalten wird werden in Freiheit aufgefundene oder beobachtete Tiere grundsatzlich als Gefangenschaftsfluchtlinge betrachtet Nur wenn die Beringung eines Individuums etwas anderes beweist wird es als verirrter Zugvogel Irrgast eingeordnet LiteraturBernhard Kegel Die Ameise als Tramp Von biologischen Invasoren Heyne Munchen 2002 ISBN 3 453 18439 4 Tim Low Feral Future The untold story of Australia s exotic invaders Penguin Books Australia Ringwood 2001 ISBN 0 14 029825 8 Ingo Kowarik Biologische Invasionen Neophyten und Neozoen in Mitteleuropa Ulmer Stuttgart 2003 ISBN 3 8001 3924 3 EinzelnachweiseKontroverse Nandu Jagd in MV In ndr de nachrichten 24 Januar 2021 abgerufen am 25 Februar 2021