Die Geldlücke auch Liquiditätslücke englisch money gap ist eine volkswirtschaftliche Kennzahl die angibt um wie viel die
Geldlücke

Die Geldlücke (auch: Liquiditätslücke; englisch money gap) ist eine volkswirtschaftliche Kennzahl, die angibt, um wie viel die tatsächliche Geldmenge in einer Volkswirtschaft von der mittelfristigen, preisstabilen Gleichgewichtsgeldmenge abweicht.
Allgemeines
Die Gleichgewichtsgeldmenge ist die Geldmenge, die beim herrschenden Preisniveau nachgefragt würde, wenn Güter- und Geldmarkt sich im Marktgleichgewicht befänden. Der Geldmarkt befindet sich im Marktgleichgewicht, wenn Geldangebot und Geldnachfrage übereinstimmen (LM-Funktion). Dieses Marktgleichgewicht verursacht weder Inflation noch Deflation. Deshalb ist der Wirtschaftspolitik, vor allem der Geldpolitik der Zentralbanken, daran gelegen, den Indikator der Geldlücke sehr genau zu beachten. Die Europäische Zentralbank (EZB) beobachtet die Geldlücke im Rahmen ihrer „monetären Säulen“, und zwar der zweiten monetären Säule. Diese Säulen bilden die Grundlage der Geldpolitik der Europäischen Zentralbank. Ein Ungleichgewicht auf dem Geldmarkt ergibt sich mithin, wenn Geldangebot und Geldnachfrage nicht übereinstimmen; im Falle der Geldlücke gilt:
- .
Ist umgekehrt das Geldangebot größer ist als die Geldnachfrage, liegt ein Geldüberhang vor. Realwirtschaftliches Pendant ist die Angebotslücke.
Arten
Zu unterscheiden ist zwischen der nominalen und der realen Geldlücke. Die nominale Geldlücke (englisch nominal money gap) ist die kumulierte Differenz zwischen dem Wachstum des Geldmengenaggregats M3 und dem Bezugswert. Die reale Geldlücke (englisch real money gap) berücksichtigt zusätzlich noch die Differenz zwischen der tatsächlichen Inflationsrate und der definierten Preisstabilität. Liegt die HVPI-Inflation oberhalb der definierten Preisstabilität, ist die reale Geldlücke kleiner als die nominale.
Es ist wichtig, darauf hinzuweisen, dass Zentralbankgeld (auch Liquidität genannt – innerhalb des Bankensystems = M0) bis auf Bargeld nicht Teil des Geldmengenaggregats M3 ist und somit im Gegensatz zu Giralgeld nur von geringer Bedeutung bei der Kalkulation der Geldlücke ist.
Bei einem Geldüberhang werden Geld- und Gütermarkt betrachtet. Als Geldüberhang wird auch der Überschuss der Geldmenge über das Güterangebot bei gestauter Inflation bezeichnet. Wird in einer Wirtschaft mit Vollbeschäftigung die Geldmenge erhöht (etwa zur Kriegsfinanzierung) und das Preisniveau durch Preisgrenzen (wie einem Preisstopp) konstant gehalten, so kommt es zu einem Geldüberhang, weil das Güterangebot in einer vollbeschäftigten Wirtschaft in Höhe der Produktionskapazität liegt und kurzfristig nicht mehr ausgedehnt werden kann.
Volkswirtschaftliche Auswirkungen
Der relative Unterschied zwischen der aktuellen Geldmenge und der Gleichgewichtsgeldmenge ist die Geldlücke.
Wesentlich ist die Geldmenge auch für die Bestimmung der Wachstumschancen und der Inflationsrisiken der Volkswirtschaft. Ist zu wenig Geld im Umlauf hat dies dämpfende Effekte auf Wirtschaftswachstum und Inflation und umgekehrt. Mögliche Inflations- oder Deflationsrisiken aufgrund einer unzureichenden bzw. einer übermäßigen Geldversorgung der Wirtschaft lassen sich anhand der Geldlücke abschätzen. Diese entspricht der positiven (Geldüberhang) oder negativen (Geldlücke) prozentualen Abweichung der Geldmenge M3 von einem Gleichgewichtswert, der anhand des Transaktionsvolumens der Volkswirtschaft und der Opportunitätskosten der Geldhaltung bestimmt wird.
Preislücke
Die Preislücke wiederum ist die Differenz zwischen dem langfristigen gleichgewichtigen und dem aktuellen Preisniveau.
Einzelnachweise
- Karl-Heinz Tödter, Monetäre Indikatoren und geldpolitische Regeln im P-Stern-Modell, Volkswirtschaftliches Forschungszentrum der Deutschen Bundesbank, Juni 2002, S. 3
- Werner Rothengatter/Axel Schaffer, Makro kompakt: Grundzüge der Makroökonomik, 2008, S. 122
- Hans-Joachim Jarchow, Grundriss der Geldpolitik, 2010, S. 133
- Egon Görgens/Karlheinz Ruckriegel/Franz Seitz, Europäische Geldpolitik: Theorie - Empirie - Praxis, 2008, S. 194
- Egon Görgens/Karlheinz Ruckriegel/Franz Seitz, Europäische Geldpolitik: Theorie - Empirie - Praxis, 2008, S. 194
- Deutsche Bundesbank: Glossar - Liquidität. Ehemals im ; abgerufen am 10. Juni 2018. (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven) (nicht mehr online verfügbar)
- Verlag Dr. Th. Gabler (Hrsg.), Gablers Wirtschafts-Lexikon, Band 3, 1984, Sp. 1699
- Ralph Anderegg, Grundzüge der Geldtheorie und Geldpolitik, 2007, S. 327
- Schweizerische Nationalbank, Quartalsheft März 1/2010, 2010, S. 35
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Die Geldlucke auch Liquiditatslucke englisch money gap ist eine volkswirtschaftliche Kennzahl die angibt um wie viel die tatsachliche Geldmenge in einer Volkswirtschaft von der mittelfristigen preisstabilen Gleichgewichtsgeldmenge abweicht AllgemeinesDie Gleichgewichtsgeldmenge ist die Geldmenge die beim herrschenden Preisniveau nachgefragt wurde wenn Guter und Geldmarkt sich im Marktgleichgewicht befanden Der Geldmarkt befindet sich im Marktgleichgewicht wenn Geldangebot und Geldnachfrage ubereinstimmen LM Funktion Dieses Marktgleichgewicht verursacht weder Inflation noch Deflation Deshalb ist der Wirtschaftspolitik vor allem der Geldpolitik der Zentralbanken daran gelegen den Indikator der Geldlucke sehr genau zu beachten Die Europaische Zentralbank EZB beobachtet die Geldlucke im Rahmen ihrer monetaren Saulen und zwar der zweiten monetaren Saule Diese Saulen bilden die Grundlage der Geldpolitik der Europaischen Zentralbank Ein Ungleichgewicht auf dem Geldmarkt ergibt sich mithin wenn Geldangebot und Geldnachfrage nicht ubereinstimmen im Falle der Geldlucke gilt Geldangebot lt Geldnachfrage displaystyle text Geldangebot lt text Geldnachfrage Ist umgekehrt das Geldangebot grosser ist als die Geldnachfrage liegt ein Gelduberhang vor Realwirtschaftliches Pendant ist die Angebotslucke ArtenZu unterscheiden ist zwischen der nominalen und der realen Geldlucke Die nominale Geldlucke englisch nominal money gap ist die kumulierte Differenz zwischen dem Wachstum des Geldmengenaggregats M3 und dem Bezugswert Die reale Geldlucke englisch real money gap berucksichtigt zusatzlich noch die Differenz zwischen der tatsachlichen Inflationsrate und der definierten Preisstabilitat Liegt die HVPI Inflation oberhalb der definierten Preisstabilitat ist die reale Geldlucke kleiner als die nominale Es ist wichtig darauf hinzuweisen dass Zentralbankgeld auch Liquiditat genannt innerhalb des Bankensystems M0 bis auf Bargeld nicht Teil des Geldmengenaggregats M3 ist und somit im Gegensatz zu Giralgeld nur von geringer Bedeutung bei der Kalkulation der Geldlucke ist Bei einem Gelduberhang werden Geld und Gutermarkt betrachtet Als Gelduberhang wird auch der Uberschuss der Geldmenge uber das Guterangebot bei gestauter Inflation bezeichnet Wird in einer Wirtschaft mit Vollbeschaftigung die Geldmenge erhoht etwa zur Kriegsfinanzierung und das Preisniveau durch Preisgrenzen wie einem Preisstopp konstant gehalten so kommt es zu einem Gelduberhang weil das Guterangebot in einer vollbeschaftigten Wirtschaft in Hohe der Produktionskapazitat liegt und kurzfristig nicht mehr ausgedehnt werden kann Volkswirtschaftliche AuswirkungenDer relative Unterschied zwischen der aktuellen Geldmenge und der Gleichgewichtsgeldmenge ist die Geldlucke Wesentlich ist die Geldmenge auch fur die Bestimmung der Wachstumschancen und der Inflationsrisiken der Volkswirtschaft Ist zu wenig Geld im Umlauf hat dies dampfende Effekte auf Wirtschaftswachstum und Inflation und umgekehrt Mogliche Inflations oder Deflationsrisiken aufgrund einer unzureichenden bzw einer ubermassigen Geldversorgung der Wirtschaft lassen sich anhand der Geldlucke abschatzen Diese entspricht der positiven Gelduberhang oder negativen Geldlucke prozentualen Abweichung der Geldmenge M3 von einem Gleichgewichtswert der anhand des Transaktionsvolumens der Volkswirtschaft und der Opportunitatskosten der Geldhaltung bestimmt wird PreisluckeDie Preislucke wiederum ist die Differenz zwischen dem langfristigen gleichgewichtigen und dem aktuellen Preisniveau EinzelnachweiseKarl Heinz Todter Monetare Indikatoren und geldpolitische Regeln im P Stern Modell Volkswirtschaftliches Forschungszentrum der Deutschen Bundesbank Juni 2002 S 3 Werner Rothengatter Axel Schaffer Makro kompakt Grundzuge der Makrookonomik 2008 S 122 Hans Joachim Jarchow Grundriss der Geldpolitik 2010 S 133 Egon Gorgens Karlheinz Ruckriegel Franz Seitz Europaische Geldpolitik Theorie Empirie Praxis 2008 S 194 Egon Gorgens Karlheinz Ruckriegel Franz Seitz Europaische Geldpolitik Theorie Empirie Praxis 2008 S 194 Deutsche Bundesbank Glossar Liquiditat Ehemals im Original nicht mehr online verfugbar abgerufen am 10 Juni 2018 1 2 Seite nicht mehr abrufbar Suche in Webarchiven Verlag Dr Th Gabler Hrsg Gablers Wirtschafts Lexikon Band 3 1984 Sp 1699 Ralph Anderegg Grundzuge der Geldtheorie und Geldpolitik 2007 S 327 Schweizerische Nationalbank Quartalsheft Marz 1 2010 2010 S 35