Georg Kükenthal 30 März 1864 in Weißenfels 20 Oktober 1955 in Coburg war ein deutscher Theologe und Botaniker Sein botan
Georg Kükenthal

Georg Kükenthal (* 30. März 1864 in Weißenfels; † 20. Oktober 1955 in Coburg) war ein deutscher Theologe und Botaniker. Sein botanisches Autorenkürzel lautet „Kük.“; früher war auch das Kürzel „Kükenth.“ in Gebrauch.
Leben
Georg Kükenthal wurde 1864 in Weißenfels als Sohn eines königlich-preußischen Steuerinspektors geboren. Sein älterer Bruder war der Zoologe Willy Kükenthal. Er besuchte die Volksschule in Weißenfels und legte 1882 am Stiftsgymnasium in Zeitz das Abitur ab. Es folgte der einjährig-freiwilligen Dienst beim 7. Württembergischen Infanterieregiment Nr. 125.
Theologische Laufbahn
Kükenthal studierte von 1882 bis 1885 Evangelische Theologie an der Eberhard Karls Universität Tübingen und der Friedrichs-Universität Halle bei Willibald Beyschlag. In Tübingen schloss er sich der Landsmannschaft Ghibellinia an und in Halle der Landsmannschaft Pomerania. Nach dem Umzug seiner Eltern nach Coburg legte er dort 1885 das 1. theologische Staatsexamen und am 29. November die Ordination als Predigtamtskandidat ab. Im Dezember 1886 wurde er Pfarrverweser in Weitramsdorf und von Dezember 1887 bis März 1895 evangelischer Pfarrer in Großwalbur und Breitenau sowie ab 1895 in Grub am Forst. 1907 folgte die Stelle des Stadt- und Oberpfarrers zu St. Moriz in Coburg. 1914 wurde Kükenthal zum Superintendenten von Coburg-Stadt und Land gewählt. Am 8. Juli 1920 folgte schließlich die Wahl zum letzten Generalsuperintendenten und somit obersten Geistlichen der selbstständigen Landeskirche Coburg. Nachdem sich die Coburger Landeskirche am 1. April 1921 der bayerischen Landeskirche angeschlossen hatte, war Kükenthal bis zu seinem Ruhestand am 1. Juli 1928 Leiter des evangelisch-lutherischen Dekanats Coburg.
Botanische Laufbahn
Bereits in seiner Zeit an der Volksschule in Weißenfels wurde Kükenthal zur Beschäftigung mit Pflanzen angeregt. Er hat nie Botanik studiert, brachte sich jedoch bereits in seinen ersten Jahren als Landpfarrer botanische Kenntnisse bei. Seine erste wissenschaftliche Veröffentlichung auf dem Gebiet der Botanik gab es 1890.
Bei der botanischen Arbeit setzte er früh einen Schwerpunkt auf die Sauergräser (Cyperaceae), die er besonders mit Cornelius Osten erforschte. Später beschäftigte er sich auch mit der komplexen Gattung Rubus, den Weiden (Salix), den Fingerkräutern (Potentilla) und den Rosen (Rosa).
1913 beteiligte er sich auf Einladung der russischen Regierung an einer Exkursion nach Turkestan, die drei Monate dauerte. Bei einer Reise 1914 nach Korsika wurde er vom Ausbruch des Ersten Weltkrieges überrascht und drei Jahre von den Franzosen interniert, bis er im Dezember 1917 nach Coburg zurückkehren durfte.
Für das Werk Das Pflanzenreich von Adolf Engler trug Georg Kükenthal das Kapitel „Cyperaceae-Caricoideae“ 1909 bei und für die 1935 bis 1936 erschienene Auflage schrieb er den Teil „Cyperaceae-Scirpoideae-Cypereae“. 1930 schrieb er zusammen mit Hans Woldemar Schack Beiträge zur Flora von Coburg und Umgebung (Rosen und Brombeersträucher). Im hohen Alter widmete er sich auch noch dem Studium von Moosen. Das 1902 von (1862–1933) aufgestellte Verzeichnis der im Herzogtum Coburg aufgefundenen Laubmoose mit Einschluß der Torfmoose konnte er um 38 Arten erweitern. Unter seinen 143 veröffentlichten Arbeiten befand sich eine einzige bryologische.
Georg Kükenthal besaß ein 45.000 Belege umfassendes Herbar von Seggen (Carex). Es war damals das größte Herbar der Welt für diese Gattung. Dieses Herbar kam nach Berlin, wo es später durch Brand verlorenging. Im Naturwissenschaftlichen Museum Coburg sind noch Herbarbelege aus anderen Teilen seiner Sammlung erhalten.
Kükenthal war verheiratet und Vater einer Tochter. Seine Frau Martha half auch als Pflanzensammlerin mit; von ihr gesammelte Belegexemplare sind im Herbarium Hamburgense (HBG) vorhanden.
Ehrungen
- Korrespondierendes Mitglied der Königlichen Botanischen Gesellschaft zu Regensburg (1897)
- Direktor der (1912).
- Ehrendoktor der Schlesischen Friedrich-Wilhelms-Universität Breslau (1913), in Anerkennung seiner Verdienste um die Erforschung der Cyperaceae
- Aufnahme in die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina (zum 90. Geburtstag)
- Bundesverdienstkreuz am Bande (2. Februar 1955)
- Nach ihm benannt ist die Pflanzengattung Börner aus der Familie der Sauergrasgewächse (Cyperaceae).
Literatur
- Robert Zander: Zander Handwörterbuch der Pflanzennamen. Hrsg. von Fritz Encke, Günther Buchheim, Siegmund Seybold. 13., neubearbeitete und erweiterte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart 1984, ISBN 3-8001-5042-5.
- Einträge zu Georg und Martha Kükenthal bei biologie.uni-hamburg.de (deutsche Universität, aber dennoch in Englisch)
- Jan-Peter Frahm, Jens Eggers: Lexikon deutschsprachiger Bryologen. Bonn 2001, ISBN 3-8311-0986-9 (672 S.).
Weblinks
- Literatur von und über Georg Kükenthal im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Autoreneintrag für Georg Kükenthal beim IPNI
Einzelnachweise
- Max Mechow: Namhafte CCer. Historia Academica, Band 8/9, S. 138 f.
- Harald Sandner: Coburg im 20. Jahrhundert. Die Chronik über die Stadt Coburg und das Haus Sachsen-Coburg und Gotha vom 1. Januar 1900 bis zum 31. Dezember 1999 – von der „guten alten Zeit“ bis zur Schwelle des 21. Jahrhunderts. Gegen das Vergessen. Verlagsanstalt Neue Presse, Coburg 2000, ISBN 3-00-006732-9
- Osten, Cornelius (1863–1936) auf plants.jstor.org
- Bundespräsidialamt
- Lotte Burkhardt: Verzeichnis eponymischer Pflanzennamen. Erweiterte Edition. Botanic Garden and Botanical Museum Berlin, Freie Universität Berlin, Berlin 2018. [1]
Personendaten | |
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NAME | Kükenthal, Georg |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Theologe und Botaniker |
GEBURTSDATUM | 30. März 1864 |
GEBURTSORT | Weißenfels |
STERBEDATUM | 20. Oktober 1955 |
STERBEORT | Coburg |
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Georg Kukenthal 30 Marz 1864 in Weissenfels 20 Oktober 1955 in Coburg war ein deutscher Theologe und Botaniker Sein botanisches Autorenkurzel lautet Kuk fruher war auch das Kurzel Kukenth in Gebrauch LebenGeorg Kukenthal wurde 1864 in Weissenfels als Sohn eines koniglich preussischen Steuerinspektors geboren Sein alterer Bruder war der Zoologe Willy Kukenthal Er besuchte die Volksschule in Weissenfels und legte 1882 am Stiftsgymnasium in Zeitz das Abitur ab Es folgte der einjahrig freiwilligen Dienst beim 7 Wurttembergischen Infanterieregiment Nr 125 Ev Kirche St Agidius in Grub am ForstTheologische Laufbahn Kukenthal studierte von 1882 bis 1885 Evangelische Theologie an der Eberhard Karls Universitat Tubingen und der Friedrichs Universitat Halle bei Willibald Beyschlag In Tubingen schloss er sich der Landsmannschaft Ghibellinia an und in Halle der Landsmannschaft Pomerania Nach dem Umzug seiner Eltern nach Coburg legte er dort 1885 das 1 theologische Staatsexamen und am 29 November die Ordination als Predigtamtskandidat ab Im Dezember 1886 wurde er Pfarrverweser in Weitramsdorf und von Dezember 1887 bis Marz 1895 evangelischer Pfarrer in Grosswalbur und Breitenau sowie ab 1895 in Grub am Forst 1907 folgte die Stelle des Stadt und Oberpfarrers zu St Moriz in Coburg 1914 wurde Kukenthal zum Superintendenten von Coburg Stadt und Land gewahlt Am 8 Juli 1920 folgte schliesslich die Wahl zum letzten Generalsuperintendenten und somit obersten Geistlichen der selbststandigen Landeskirche Coburg Nachdem sich die Coburger Landeskirche am 1 April 1921 der bayerischen Landeskirche angeschlossen hatte war Kukenthal bis zu seinem Ruhestand am 1 Juli 1928 Leiter des evangelisch lutherischen Dekanats Coburg Botanische Laufbahn Bereits in seiner Zeit an der Volksschule in Weissenfels wurde Kukenthal zur Beschaftigung mit Pflanzen angeregt Er hat nie Botanik studiert brachte sich jedoch bereits in seinen ersten Jahren als Landpfarrer botanische Kenntnisse bei Seine erste wissenschaftliche Veroffentlichung auf dem Gebiet der Botanik gab es 1890 Bei der botanischen Arbeit setzte er fruh einen Schwerpunkt auf die Sauergraser Cyperaceae die er besonders mit Cornelius Osten erforschte Spater beschaftigte er sich auch mit der komplexen Gattung Rubus den Weiden Salix den Fingerkrautern Potentilla und den Rosen Rosa 1913 beteiligte er sich auf Einladung der russischen Regierung an einer Exkursion nach Turkestan die drei Monate dauerte Bei einer Reise 1914 nach Korsika wurde er vom Ausbruch des Ersten Weltkrieges uberrascht und drei Jahre von den Franzosen interniert bis er im Dezember 1917 nach Coburg zuruckkehren durfte Fur das Werk Das Pflanzenreich von Adolf Engler trug Georg Kukenthal das Kapitel Cyperaceae Caricoideae 1909 bei und fur die 1935 bis 1936 erschienene Auflage schrieb er den Teil Cyperaceae Scirpoideae Cypereae 1930 schrieb er zusammen mit Hans Woldemar Schack Beitrage zur Flora von Coburg und Umgebung Rosen und Brombeerstraucher Im hohen Alter widmete er sich auch noch dem Studium von Moosen Das 1902 von 1862 1933 aufgestellte Verzeichnis der im Herzogtum Coburg aufgefundenen Laubmoose mit Einschluss der Torfmoose konnte er um 38 Arten erweitern Unter seinen 143 veroffentlichten Arbeiten befand sich eine einzige bryologische Georg Kukenthal besass ein 45 000 Belege umfassendes Herbar von Seggen Carex Es war damals das grosste Herbar der Welt fur diese Gattung Dieses Herbar kam nach Berlin wo es spater durch Brand verlorenging Im Naturwissenschaftlichen Museum Coburg sind noch Herbarbelege aus anderen Teilen seiner Sammlung erhalten Kukenthal war verheiratet und Vater einer Tochter Seine Frau Martha half auch als Pflanzensammlerin mit von ihr gesammelte Belegexemplare sind im Herbarium Hamburgense HBG vorhanden EhrungenKorrespondierendes Mitglied der Koniglichen Botanischen Gesellschaft zu Regensburg 1897 Direktor der 1912 Ehrendoktor der Schlesischen Friedrich Wilhelms Universitat Breslau 1913 in Anerkennung seiner Verdienste um die Erforschung der Cyperaceae Aufnahme in die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina zum 90 Geburtstag Bundesverdienstkreuz am Bande 2 Februar 1955 Nach ihm benannt ist die Pflanzengattung Borner aus der Familie der Sauergrasgewachse Cyperaceae LiteraturRobert Zander Zander Handworterbuch der Pflanzennamen Hrsg von Fritz Encke Gunther Buchheim Siegmund Seybold 13 neubearbeitete und erweiterte Auflage Eugen Ulmer Stuttgart 1984 ISBN 3 8001 5042 5 Eintrage zu Georg und Martha Kukenthal bei biologie uni hamburg de deutsche Universitat aber dennoch in Englisch Jan Peter Frahm Jens Eggers Lexikon deutschsprachiger Bryologen Bonn 2001 ISBN 3 8311 0986 9 672 S WeblinksLiteratur von und uber Georg Kukenthal im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Autoreneintrag fur Georg Kukenthal beim IPNIEinzelnachweiseMax Mechow Namhafte CCer Historia Academica Band 8 9 S 138 f Harald Sandner Coburg im 20 Jahrhundert Die Chronik uber die Stadt Coburg und das Haus Sachsen Coburg und Gotha vom 1 Januar 1900 bis zum 31 Dezember 1999 von der guten alten Zeit bis zur Schwelle des 21 Jahrhunderts Gegen das Vergessen Verlagsanstalt Neue Presse Coburg 2000 ISBN 3 00 006732 9 Osten Cornelius 1863 1936 auf plants jstor org Bundesprasidialamt Lotte Burkhardt Verzeichnis eponymischer Pflanzennamen Erweiterte Edition Botanic Garden and Botanical Museum Berlin Freie Universitat Berlin Berlin 2018 1 Normdaten Person GND 117553336 lobid GND Explorer OGND AKS VIAF 22226559 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kukenthal GeorgKURZBESCHREIBUNG deutscher Theologe und BotanikerGEBURTSDATUM 30 Marz 1864GEBURTSORT WeissenfelsSTERBEDATUM 20 Oktober 1955STERBEORT Coburg