Die Glockengießerstraße 1258 lateinisch Platea campanariorum im Jakobi Quartier ist eine der Rippenstraßen der mittelalt
Glockengießerstraße

Die Glockengießerstraße (1258 lateinisch: Platea campanariorum) im Jakobi Quartier ist eine der Rippenstraßen der mittelalterlichen Stadtplanung der Lübecker Altstadt.
Geschichte
Der Name erklärt sich daraus, dass in der Straße im Mittelalter die Glockengießer ansässig waren. Der Charakter der Straße wird heute überwiegend durch Wohnnutzung bestimmt. Einige der bedeutsamsten Lübecker Gänge und Höfe des Lübecker Flächendenkmals des Weltkulturerbes befinden sich hier. Deren Portale erzählen wie ein Epitaph von ihren Stiftern und dem Stiftungszweck: Kaufleute wie Johann Füchting oder Johann Glandorp verewigten sich durch ihre Spenden.
Der Wickede-Stift in der Nr. 8 wurde 1397 als Armenhaus gestiftet. Die Familie von Wickede übernahm im 15. Jh. die Stiftung. 1783 erfolgte ein Neubau mit strenggegliederter Zopfstilfassade. Über dessen Portal befindet sich das Wappen der Wickedes. Seit 1974 ist es ein Studentenheim.
Verlauf
Die Glockengießerstraße beginnt an der Königstraße Ecke Katharinenkirche. Ihr Verlauf führt vom Kamm der Altstadtinsel nach Osten hinab in die ehemalige Niederung der Wakenitz. Die Straße endete früher an der Stadtmauer der Lübecker Stadtbefestigung und der Wakenitz, die Lübeck im Osten umschloss, bis Ende des 19. Jahrhunderts der Elbe-Lübeck-Kanal gegraben wurde. Hier stand früher der Glockengießerturm. Weil der Kanal schmaler ist, als die aufgestaute Wakenitz war, wurde im Osten der „Altstadtinsel“ Land gewonnen, auf dem die Kanalstraße angelegt wurde, an der die Glockengießerstraße heute endet.
An der nördlichen Seite des Chors der Katharinenkirche fällt das Haus der Werkmeister auf, weil es nicht giebelständig gebaut wurde, sondern als Traufenhaus. Es ist in seiner Substanz ein Haus der Spätgotik. Die Fassade und das Zwerchhaus sind hingegen barock. Das Portal entstammt dem Rokoko. Das Nachbarhaus Nr. 4 ist dann schon wieder lübecktypisch giebelständig. Das Katharinen- oder Attendorn-Stift wurde 1301 von dem Lübecker Ratsherrn Volmar von Attendorn als Beginenhaus gestiftet. Der Giebel dieses Hauses stürzte 1718 ein und wurde dann im Stil der Renaissance mit barocken Fensterlaibungen neu ausgeführt. Die Durchfahrt zum Schulhof des Katharineums stammt aus dem Jahr 1978. Nach der Reformation wurde das Attendornstift ein Wohnheim für Lehrerwitwen. In der Glockengießerstraße 21 befindet sich das Günter-Grass-Haus. Zwischen 1877 und 1886 war das Roquettesche private Lehrerinnenseminar in der Glockengießerstraße 37 untergebracht.
Denkmalgeschützte Häuser
Unter Denkmalschutz stehen die Hausgrundstücke Glockengießerstraße Nr. 1, 2–12 gerade, 18–28 gerade, 23–27 ungerade (Füchtingshof), 29–35 ungerade, 36, 39, 40–50 gerade, 41–43 ungerade (Glandorps Gang), 45–53 ungerade (Glandorps Hof), 55–57 ungerade, 62, 69–75 ungerade, 72–74 gerade, 87, 91–95 ungerade.
- siehe auch Liste abgegangener Lübecker Bauwerke#Glockengießerstraße für nicht mehr vorhandene Bauwerke.
Gänge und Höfe
Von der Glockengießerstraße gehen oder gingen folgende Lübecker Gänge und Höfe ab (nach Hausnummern):
- 25: Füchtingshof
- 38: Bäcker Gang
- 39: Illhorn Sift
- 41–53: Glandorps Gang und Glandorps Hof
- 52: Schwolls Thorweg
- 58: Storms Gang (abgängig)
- 64: Nöltings Gang (abgängig)
- 70: Graths Gang (abgängig)
- 77: Lödings Hof
- 83: Schmützs Gang
- 93: Warnckes Gang
- Portal des Füchtingshofes
- Glandorps Hof
- Schwoll's Thorweg
Literatur
- Klaus J. Groth: Weltkulturerbe Lübeck – Denkmalgeschützte Häuser. Über 1000 Porträts der Bauten unter Denkmalschutz in der Altstadt. Nach Straßen alphabetisch gegliedert. Verlag Schmidt-Römhild, Lübeck 1999, ISBN 3-7950-1231-7.
Weblinks
- Internetseite der Geschäfte der Glockengießerstraße
- Historische Fotos der Glockengießerstraße
Einzelnachweise
- E. F. Fehling: Lübeckische Ratslinie von den Anfängen der Stadt bis auf die Gegenwart (= Veröffentlichungen zur Geschichte der Freien und Hansestadt Lübeck. Bd. 7, H. 1, ZDB-ID 520795-2). Schmidt-Römhild, Lübeck 1925, Nr. 247.
- Gestiftet durch den Kaufmann und Ratsherrn Johann Glandorp († 1612)
Koordinaten: 53° 52′ 8,4″ N, 10° 41′ 40,6″ O
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Die Glockengiesserstrasse 1258 lateinisch Platea campanariorum im Jakobi Quartier ist eine der Rippenstrassen der mittelalterlichen Stadtplanung der Lubecker Altstadt Die Glockengiesserstrasse rot markiert Die Glockengiesserstrasse Blick auf die Katharinenkirche Glockengiesserstrasse um 1900 Im Hintergrund links die Katharinenkirche GeschichteDer Name erklart sich daraus dass in der Strasse im Mittelalter die Glockengiesser ansassig waren Der Charakter der Strasse wird heute uberwiegend durch Wohnnutzung bestimmt Einige der bedeutsamsten Lubecker Gange und Hofe des Lubecker Flachendenkmals des Weltkulturerbes befinden sich hier Deren Portale erzahlen wie ein Epitaph von ihren Stiftern und dem Stiftungszweck Kaufleute wie Johann Fuchting oder Johann Glandorp verewigten sich durch ihre Spenden Der Wickede Stift in der Nr 8 wurde 1397 als Armenhaus gestiftet Die Familie von Wickede ubernahm im 15 Jh die Stiftung 1783 erfolgte ein Neubau mit strenggegliederter Zopfstilfassade Uber dessen Portal befindet sich das Wappen der Wickedes Seit 1974 ist es ein Studentenheim VerlaufHaus der Werkmeister der Katharinenkirche Glockengiesserstrasse 2Gunter Grass Haus Glockengiesserstrasse 21 Die Glockengiesserstrasse beginnt an der Konigstrasse Ecke Katharinenkirche Ihr Verlauf fuhrt vom Kamm der Altstadtinsel nach Osten hinab in die ehemalige Niederung der Wakenitz Die Strasse endete fruher an der Stadtmauer der Lubecker Stadtbefestigung und der Wakenitz die Lubeck im Osten umschloss bis Ende des 19 Jahrhunderts der Elbe Lubeck Kanal gegraben wurde Hier stand fruher der Glockengiesserturm Weil der Kanal schmaler ist als die aufgestaute Wakenitz war wurde im Osten der Altstadtinsel Land gewonnen auf dem die Kanalstrasse angelegt wurde an der die Glockengiesserstrasse heute endet An der nordlichen Seite des Chors der Katharinenkirche fallt das Haus der Werkmeister auf weil es nicht giebelstandig gebaut wurde sondern als Traufenhaus Es ist in seiner Substanz ein Haus der Spatgotik Die Fassade und das Zwerchhaus sind hingegen barock Das Portal entstammt dem Rokoko Das Nachbarhaus Nr 4 ist dann schon wieder lubecktypisch giebelstandig Das Katharinen oder Attendorn Stift wurde 1301 von dem Lubecker Ratsherrn Volmar von Attendorn als Beginenhaus gestiftet Der Giebel dieses Hauses sturzte 1718 ein und wurde dann im Stil der Renaissance mit barocken Fensterlaibungen neu ausgefuhrt Die Durchfahrt zum Schulhof des Katharineums stammt aus dem Jahr 1978 Nach der Reformation wurde das Attendornstift ein Wohnheim fur Lehrerwitwen In der Glockengiesserstrasse 21 befindet sich das Gunter Grass Haus Zwischen 1877 und 1886 war das Roquettesche private Lehrerinnenseminar in der Glockengiesserstrasse 37 untergebracht Denkmalgeschutzte HauserUnter Denkmalschutz stehen die Hausgrundstucke Glockengiesserstrasse Nr 1 2 12 gerade 18 28 gerade 23 27 ungerade Fuchtingshof 29 35 ungerade 36 39 40 50 gerade 41 43 ungerade Glandorps Gang 45 53 ungerade Glandorps Hof 55 57 ungerade 62 69 75 ungerade 72 74 gerade 87 91 95 ungerade siehe auch Liste abgegangener Lubecker Bauwerke Glockengiesserstrasse fur nicht mehr vorhandene Bauwerke Gange und HofeVon der Glockengiesserstrasse gehen oder gingen folgende Lubecker Gange und Hofe ab nach Hausnummern 25 Fuchtingshof 38 Backer Gang 39 Illhorn Sift 41 53 Glandorps Gang und Glandorps Hof 52 Schwolls Thorweg 58 Storms Gang abgangig 64 Noltings Gang abgangig 70 Graths Gang abgangig 77 Lodings Hof 83 Schmutzs Gang 93 Warnckes GangPortal des Fuchtingshofes Glandorps Hof Schwoll s ThorwegLiteraturKlaus J Groth Weltkulturerbe Lubeck Denkmalgeschutzte Hauser Uber 1000 Portrats der Bauten unter Denkmalschutz in der Altstadt Nach Strassen alphabetisch gegliedert Verlag Schmidt Romhild Lubeck 1999 ISBN 3 7950 1231 7 WeblinksCommons Glockengiesserstrasse Lubeck Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Internetseite der Geschafte der Glockengiesserstrasse Historische Fotos der GlockengiesserstrasseEinzelnachweiseE F Fehling Lubeckische Ratslinie von den Anfangen der Stadt bis auf die Gegenwart Veroffentlichungen zur Geschichte der Freien und Hansestadt Lubeck Bd 7 H 1 ZDB ID 520795 2 Schmidt Romhild Lubeck 1925 Nr 247 Gestiftet durch den Kaufmann und Ratsherrn Johann Glandorp 1612 53 8689887 10 6946156 Koordinaten 53 52 8 4 N 10 41 40 6 O