Die griechische Komödie ist eine literarische Gattung von Bühnenwerken mit meist komischen Wirkungen und in der Regel gl
Griechische Komödie

Die griechische Komödie ist eine literarische Gattung von Bühnenwerken mit meist komischen Wirkungen und in der Regel glücklichem Ausgang. Die griechische Komödie und die griechische Tragödie begründen die lange Tradition der Komödie und der Tragödie in Europa, der wichtigsten Gattungen des europäischen Dramas. Häufig ist in der Komödie ein Konflikt gestaltet, der vermeintliche Werte entlarvt oder menschliche Schwächen bloßlegt und dessen Lösung Lachen hervorruft. Es ist schwer, die Komödie eindeutig zu definieren. Als Hauptmerkmal hat selbst das Komische nur bedingt Gültigkeit, da zur Komödie auch Kombinationen mit ernsten oder absurden Gattungen wie Tragikomödie oder Groteske zählen.
Der Inhalt einer griechischen Komödie ist (in der Zeit der Alten Komödie) die spottende Auseinandersetzung mit prominenten Bürgern oder bekannten Persönlichkeiten. Das Thema ist es, Geschichten aus dem Leben der Polis wiederzugeben. Die Aufgabe einer Komödie ist eine Vermittlung bestimmter Werte durch Lachen (durch Lachen etwas beigebracht zu bekommen).
Die Komödie entstand wie auch die Tragödie aus dem Dionysoskult, wobei Phallosträger Lieder zu Ehren des Dionysos sangen, um einen Vegetationszauber auszuüben. Teilweise aus dieser Tradition ging die dorische Komödie, deren bedeutendster Vertreter Epicharmos von Kos war, hervor. Seit 488 v. Chr. gab es die ersten Aufführungen von Komödien in Athen, die sich zwei Jahre später zu jährlich stattfindenden Dichterwettbewerben ausdehnten, die Lenäen im Januar/Februar und die Dionysien im März/April.
Die weitere Entwicklung der Komödie wird seit dem Hellenismus (Aristophanes von Byzanz) in Alte, Mittlere und Neue Komödie eingeteilt.
Alte Komödie
Die attische Alte Komödie oder Archaia (altgriechisch Ἀρχαῖα Archaia) begann im 5. Jahrhundert v. Chr. In seiner Poetik (poet. 3,1448a) nennt Aristoteles die ältesten athenischen Komödiendichter Chionides und Magnes, die in der 1. Hälfte des 5. Jahrhunderts v. Chr. tätig waren. Von ihren Werken ist jedoch kaum etwas erhalten. Als bedeutendster Vertreter der ersten Phase der vollentwickelten Alten Komödie gilt Kratinos. Er legte mit seinem Humor und seinem Spott gegen athenische Politiker den Grundstein für weitere Komödiendichter wie Hermippos und Eupolis. Die für die Anfangsphase der Mittleren Komödie charakteristische Mythenparodie findet sich auch bei Kratinos. Der wohl berühmteste Dichter dieser Zeit und bedeutendster Vertreter der zweiten Phase der Alten Komödie ist Aristophanes (um 448 – 385 v. Chr.). Mit seinen Satiren und Karikaturen wie z. B. von Sokrates in seinem Stück Die Wolken begeisterte er das Publikum und kritisierte zugleich politische Zustände und wissenschaftliche Strömungen. Typisch für die Komödien dieser Zeit ist, dass reale Persönlichkeiten aus dem zeitgenössischen Athen beim Namen verspottet und mit phantastischen Handlungen (Abstieg in die Unterwelt in Die Frösche des Aristophanes) oder Figuren (Krieg und Frieden in Der Frieden des Aristophanes) dargestellt werden. Zudem spielt der Chor eine wichtige Rolle und nimmt in der Parabase in der Mitte des Stücks eine wichtige Stellung ein.
Neben den politischen Stücken gab es bereits zur Zeit der Alten Komödie unpolitische Stücke, deren Anfang mit zusammengebracht wird. Anstelle von Invektiven auf reale Personen werden in diesen Komödien fiktive Handlungen geschaffen, die in sich geschlossen sind. Diese Form führte Pherekrates weiter. Zudem nahm die Rolle des Chores immer weiter ab, bis die Parabase wegfiel. Die Vögel des Aristophanes sind das letzte Stück mit vollständiger Parabase. Die 405 v. Chr. uraufgeführte Komödie Die Frösche des Aristophanes wird inhaltlich und formal als letztes Stück der Alten Komödie angesehen.
Zur Zeit der Alten Komödie wurden zwischen 500 und 600 Komödien aufgeführt und ungefähr 55 Autoren sind namentlich überliefert. Einige Vertreter der Alten Komödie sind auch durch die teilweise überlieferten Siegerlisten bekannt, in denen die folgenden Dichter am häufigsten genannt werden:
- Magnes: 11 Siege bei Lenäen und Dionysien
- Kratinos: 3 Siege bei den Lenäen, 6 Siege bei den Dionysien
- : 5 Siege bei den Lenäen, 3 Siege bei den Dionysien
- Eupolis: 3 Siege bei den Lenäen, 4 Siege bei den Dionysien
- Aristophanes: mind. 4 Siege bei den Lenäen, mind. 2 Siege bei den Dionysien
- Hermippos: 4 Siege bei den Lenäen, mindestens 1 Sieg bei den Dionysien
- Phrynichos: 2 Siege bei den Lenäen, mind. 1 Sieg bei den Dionysien
- Pherekrates: 2 Siege bei den Lenäen, 1 Sieg bei den Dionysien
- Ameipsias: mind. 1 Sieg bei den Dionysien
- Platon: mind. 1 Sieg bei den Dionysien
Mittlere Komödie
Der Übergang der Alten Komödie in die Mittlere Komödie oder Mese (altgriechisch Μέση Mesē) fällt in die Zeit um 400 v. Chr. Dieser Wandel wird einerseits auf den größeren Einfluss der Tragödie und andererseits auf die gesellschaftlich-politische Veränderungen in Athen infolge der Niederlage im Peloponnesischen Krieg 404 v. Chr. zurückgeführt. Obwohl in dieser Zeit zwischen 600 und 800 Komödien verfasst wurden, sind nur noch wenige Fragmente und 60 Autorennamen überliefert. Zwischen 400 und 360 v. Chr. lag der Fokus auf mythischen Stoffen, sodass oft Tragödien in Komödien umgeschrieben wurden. Anders als in der Alten Komödie sind diese Stücke nicht durch das Phantastische charakterisiert, sondern die Figuren der Tragödie (Helden, Könige, Götter) werden zu Figuren des Alltagslebens. Nach 360/350 v. Chr. fällt die Mythenparodie fast gänzlich weg und stattdessen wird der bürgerliche Alltag thematisiert. In dieser Zeit werden bestimmte Typenrollen (Sohn aus gutem Hause, strenger Vater, schlauer Sklave, schöne Hetäre, prahlender Soldat usw.) ausgebildet. Aus der Bearbeitung von Tragödien bildete sich das Schema von fünf Akten auch für die Komödie heraus. Zu den bedeutendsten Vertretern gehörten Antiphanes, Anaxandrides, Timokles, Alexis und Xenarchos. Viele Fragmente sind durch Athenaios überliefert.
Neue Komödie
Die Neue Komödie oder Nea (altgriechisch Νέα Nea) war zur Zeit von Menander (um 342–291 v. Chr.) bereits völlig entwickelt. Weitere Vertreter waren , Philemon, und . Ihre Werke wurden in der Mitte des 3. Jahrhunderts zu Klassikern und wiederaufgeführt. In den folgenden Jahrhunderten sind bis ins 3. Jahrhundert n. Chr. Autorennamen in sinkender Zahl überliefert, die im Stil der Neuen Komödie schrieben. Durch die Herrschaft von makedonischen Königen in späterer Zeit war es mit der Demokratie und Redefreiheit in Athen vorbei. Infolgedessen konnte der Dichter keine Anspielungen auf Personen bzw. Karikaturen mehr in seinen Stücken verwenden. So verlagerte sich der Inhalt von der bissigen Satire auf die Darstellung verschiedener Personentypen, die sich seit der Mittleren Komödie ausgebildet hatten. Die Neue Komödie wurde in der römischen Palliata aufgegriffen.
Szenische Darstellung
Ein Problem der Forschung zur Komödie ist es herauszufinden, in welcher Weise die Stücke genau aufgeführt wurden. Problematisch hierbei ist, dass im Originaltext nur die einzelnen Dialogpartien überliefert sind, keinerlei Regieanweisungen oder sonstige Hinweise, die etwas über die Darstellung sagen. Dies lässt sich etwa am Beispiel der Wolken des Aristophanes zeigen, wo im griechischen Originaltext mehrfach Sprünge in der Handlung auftauchen, etwa, als Strepsiades sich entschließt, in das Phrontisterion des Sokrates zu gehen. Der Übergang an dieser Stelle erfolgt in nur zwei Versen:
ἀλλ' εὐξάμενος τοῖσιν θεοῖς διδάξομαι
αὐτὸς βαδίζων εἰς τὸ φροντιστήριον.
πῶς οὖν γέρων ὢν κἀπιλήσμων καὶ βραδὺς
λόγων ἀκριβῶν σκινδαλάμους μαθήσομαι;
Aber, bei den Göttern, ich will mich lehren lassen,
indem ich selbst ins Phrontisterion gehe.
Wie nun soll ich vergesslicher und langsamer Greis, der ich bin,
die Spitzfindigkeiten der genauen Worte lernen?
(Aristophanes, Wolken V. 127–130)
Es ist anzunehmen, dass Strepsiades beim oder nach dem Sprechen von Vers 128 am Phrontisterion ankommt. Was aber der Schauspieler dabei auf der Bühne getan hat und wie viel Zeit bei der Aufführung des Stückes tatsächlich vergangen ist, bleibt bislang unklar. Leider gibt es zu dieser Frage nahezu keine archäologischen Zeugnisse, da die antiken Theater in der früheren Zeit meist aus Holz gebaut waren und somit der Nachwelt nicht erhalten geblieben sind.
Ausgaben und Übersetzungen
- John Maxwell Edmonds, The Fragments of Attic Comedy after Meineke, Bergk, and Kock. 4 Bände, Brill Archive, Leiden, 1957–1961
- Rudolf Kassel, Colin Austin (Hrsg.): Poetae Comici Graeci. De Gruyter, Berlin (kritische Ausgabe)
- Band 1: Comoedia Dorica, mimi, phylaces, 2001, ISBN 3-11-016949-5
- Band 2: Agathenor – Aristonymus, 1991, ISBN 3-11-012840-3
- Band 3,2: Aristophanes. Testimonia et fragmenta, 1984, ISBN 3-11-0098938-0
- Band 4: Aristophon – Crobylus, 1983, ISBN 3-11-002405-5
- Band 5: Damoxenus – Magnes, 1986, ISBN 3-11-010922-0
- Band 6,2: Menander. Testimonia et fragmenta apud scriptores servata, 1998, ISBN 3-11-015825-6
- Band 7: Menecrates – Xenophon, 1989, ISBN 3-11-012035-6
- Band 8: Adespota, 1995, ISBN 3-11-014534-0
- Stuart Douglas Olson (Hrsg.): Broken Laughter. Select Fragments of Greek Comedy. Oxford University Press, Oxford 2007, ISBN 978-0-19-928785-7 (kritische Ausgabe mit Kommentar und englischer Übersetzung)
- Nigel Guy Wilson (Hrsg.): Aristophanis fabulae. 2 Bände, Oxford University Press, Oxford 2007 (kritische Ausgabe)
Literatur
- Gregory W. Dobrov (Hrsg.): Brill's Companion to the Study of Greek Comedy. Brill, Leiden und Boston 2010, ISBN 978-90-04-10963-6
- David Harvey, John Wilkins (Hrsg.): The Rivals of Aristophanes. Studies in Athenian Old Comedy. Duckworth, London 2000, ISBN 0-7156-3045-8
- James F. McGlew: Citizens on Stage. Comedy and Political Culture in the Athenian Democracy. The University of Michigan Press, Ann Arbor 2002, ISBN 0-472-11285-6
- Heinz-Günther Nesselrath: Die attische Mittlere Komödie. Ihre Stellung in der antiken Literaturkritik und Literaturgeschichte. De Gruyter, Berlin und New York 1990, ISBN 3-11-012196-4
- Heinz-Günther Nesselrath: Komödie. In: Der Neue Pauly (DNP). Band 6, Metzler, Stuttgart 1999, ISBN 3-476-01476-2, Sp. 692–700.
- Christian Orth, Carlo Scardino, Giada Sorrentino: Die Komödie des 4. Jahrhunderts und des Hellenismus. In: Bernhard Zimmermann und Antonios Rengakos (Hrsg.): Handbuch der griechischen Literatur der Antike, Band 2: Die Literatur der klassischen und hellenistischen Zeit. C. H. Beck, München 2014, ISBN 978-3-406-61818-5, S. 967–1099
- Peter Reinders: Demos Pyknites. Untersuchungen zur Darstellung des Demos in der alten Komödie. Stuttgart und Weimar 2001, ISBN 3-476-45269-7 (zugleich Dissertation Düsseldorf 1999)
- Alan H. Sommerstein: Talking about Laughter and other studies in Greek comedy. Oxford University Press, Oxford 2009, ISBN 978-0-19-955419-5
- Bernhard Zimmermann: Die außerattische Komödie. Die attische Komödie. In: Bernhard Zimmermann (Hrsg.): Handbuch der griechischen Literatur der Antike, Band 1: Die Literatur der archaischen und klassischen Zeit. C. H. Beck, München 2011, ISBN 978-3-406-57673-7, S. 664–800
- Bernhard Zimmermann: Die griechische Komödie. Verlag Antike, Frankfurt a. M. 2006, ISBN 978-3-938032-10-7
Einzelnachweise
- Athenian Agora Excavations
- Bernhard Zimmermann: Die außerattische Komödie. Die attische Komödie. In: Bernhard Zimmermann (Hrsg.): Handbuch der griechischen Literatur der Antike, Band 1: Die Literatur der archaischen und klassischen Zeit. C. H. Beck, München 2011, ISBN 978-3-406-57673-7, S. 671.
- Heinz-Günther Nesselrath: Komödie. In: Der Neue Pauly (DNP). Band 6, Metzler, Stuttgart 1999, ISBN 3-476-01476-2, Sp. 696.
- Bernhard Zimmermann: Die außerattische Komödie. Die attische Komödie. In: Bernhard Zimmermann (Hrsg.): Handbuch der griechischen Literatur der Antike, Band 1: Die Literatur der archaischen und klassischen Zeit. C. H. Beck, München 2011, ISBN 978-3-406-57673-7, S. 672
- Giada Sorrentino: Die Komödie des 4. Jahrhunderts und des Hellenismus. In: Bernhard Zimmermann und Antonios Rengakos (Hrsg.): Handbuch der griechischen Literatur der Antike, Band 2: Die Literatur der klassischen und hellenistischen Zeit. C. H. Beck, München 2014, ISBN 978-3-406-61818-5, S. 967.
Autor: www.NiNa.Az
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Die griechische Komodie ist eine literarische Gattung von Buhnenwerken mit meist komischen Wirkungen und in der Regel glucklichem Ausgang Die griechische Komodie und die griechische Tragodie begrunden die lange Tradition der Komodie und der Tragodie in Europa der wichtigsten Gattungen des europaischen Dramas Haufig ist in der Komodie ein Konflikt gestaltet der vermeintliche Werte entlarvt oder menschliche Schwachen blosslegt und dessen Losung Lachen hervorruft Es ist schwer die Komodie eindeutig zu definieren Als Hauptmerkmal hat selbst das Komische nur bedingt Gultigkeit da zur Komodie auch Kombinationen mit ernsten oder absurden Gattungen wie Tragikomodie oder Groteske zahlen Komodienmaske Sklave um 250 v Chr Der Inhalt einer griechischen Komodie ist in der Zeit der Alten Komodie die spottende Auseinandersetzung mit prominenten Burgern oder bekannten Personlichkeiten Das Thema ist es Geschichten aus dem Leben der Polis wiederzugeben Die Aufgabe einer Komodie ist eine Vermittlung bestimmter Werte durch Lachen durch Lachen etwas beigebracht zu bekommen Die Komodie entstand wie auch die Tragodie aus dem Dionysoskult wobei Phallostrager Lieder zu Ehren des Dionysos sangen um einen Vegetationszauber auszuuben Teilweise aus dieser Tradition ging die dorische Komodie deren bedeutendster Vertreter Epicharmos von Kos war hervor Seit 488 v Chr gab es die ersten Auffuhrungen von Komodien in Athen die sich zwei Jahre spater zu jahrlich stattfindenden Dichterwettbewerben ausdehnten die Lenaen im Januar Februar und die Dionysien im Marz April Die weitere Entwicklung der Komodie wird seit dem Hellenismus Aristophanes von Byzanz in Alte Mittlere und Neue Komodie eingeteilt Alte KomodieDie attische Alte Komodie oder Archaia altgriechisch Ἀrxaῖa Archaia begann im 5 Jahrhundert v Chr In seiner Poetik poet 3 1448a nennt Aristoteles die altesten athenischen Komodiendichter Chionides und Magnes die in der 1 Halfte des 5 Jahrhunderts v Chr tatig waren Von ihren Werken ist jedoch kaum etwas erhalten Als bedeutendster Vertreter der ersten Phase der vollentwickelten Alten Komodie gilt Kratinos Er legte mit seinem Humor und seinem Spott gegen athenische Politiker den Grundstein fur weitere Komodiendichter wie Hermippos und Eupolis Die fur die Anfangsphase der Mittleren Komodie charakteristische Mythenparodie findet sich auch bei Kratinos Der wohl beruhmteste Dichter dieser Zeit und bedeutendster Vertreter der zweiten Phase der Alten Komodie ist Aristophanes um 448 385 v Chr Mit seinen Satiren und Karikaturen wie z B von Sokrates in seinem Stuck Die Wolken begeisterte er das Publikum und kritisierte zugleich politische Zustande und wissenschaftliche Stromungen Typisch fur die Komodien dieser Zeit ist dass reale Personlichkeiten aus dem zeitgenossischen Athen beim Namen verspottet und mit phantastischen Handlungen Abstieg in die Unterwelt in Die Frosche des Aristophanes oder Figuren Krieg und Frieden in Der Frieden des Aristophanes dargestellt werden Zudem spielt der Chor eine wichtige Rolle und nimmt in der Parabase in der Mitte des Stucks eine wichtige Stellung ein Neben den politischen Stucken gab es bereits zur Zeit der Alten Komodie unpolitische Stucke deren Anfang mit zusammengebracht wird Anstelle von Invektiven auf reale Personen werden in diesen Komodien fiktive Handlungen geschaffen die in sich geschlossen sind Diese Form fuhrte Pherekrates weiter Zudem nahm die Rolle des Chores immer weiter ab bis die Parabase wegfiel Die Vogel des Aristophanes sind das letzte Stuck mit vollstandiger Parabase Die 405 v Chr uraufgefuhrte Komodie Die Frosche des Aristophanes wird inhaltlich und formal als letztes Stuck der Alten Komodie angesehen Zur Zeit der Alten Komodie wurden zwischen 500 und 600 Komodien aufgefuhrt und ungefahr 55 Autoren sind namentlich uberliefert Einige Vertreter der Alten Komodie sind auch durch die teilweise uberlieferten Siegerlisten bekannt in denen die folgenden Dichter am haufigsten genannt werden Magnes 11 Siege bei Lenaen und Dionysien Kratinos 3 Siege bei den Lenaen 6 Siege bei den Dionysien 5 Siege bei den Lenaen 3 Siege bei den Dionysien Eupolis 3 Siege bei den Lenaen 4 Siege bei den Dionysien Aristophanes mind 4 Siege bei den Lenaen mind 2 Siege bei den Dionysien Hermippos 4 Siege bei den Lenaen mindestens 1 Sieg bei den Dionysien Phrynichos 2 Siege bei den Lenaen mind 1 Sieg bei den Dionysien Pherekrates 2 Siege bei den Lenaen 1 Sieg bei den Dionysien Ameipsias mind 1 Sieg bei den Dionysien Platon mind 1 Sieg bei den DionysienMittlere KomodieDer Ubergang der Alten Komodie in die Mittlere Komodie oder Mese altgriechisch Mesh Mese fallt in die Zeit um 400 v Chr Dieser Wandel wird einerseits auf den grosseren Einfluss der Tragodie und andererseits auf die gesellschaftlich politische Veranderungen in Athen infolge der Niederlage im Peloponnesischen Krieg 404 v Chr zuruckgefuhrt Obwohl in dieser Zeit zwischen 600 und 800 Komodien verfasst wurden sind nur noch wenige Fragmente und 60 Autorennamen uberliefert Zwischen 400 und 360 v Chr lag der Fokus auf mythischen Stoffen sodass oft Tragodien in Komodien umgeschrieben wurden Anders als in der Alten Komodie sind diese Stucke nicht durch das Phantastische charakterisiert sondern die Figuren der Tragodie Helden Konige Gotter werden zu Figuren des Alltagslebens Nach 360 350 v Chr fallt die Mythenparodie fast ganzlich weg und stattdessen wird der burgerliche Alltag thematisiert In dieser Zeit werden bestimmte Typenrollen Sohn aus gutem Hause strenger Vater schlauer Sklave schone Hetare prahlender Soldat usw ausgebildet Aus der Bearbeitung von Tragodien bildete sich das Schema von funf Akten auch fur die Komodie heraus Zu den bedeutendsten Vertretern gehorten Antiphanes Anaxandrides Timokles Alexis und Xenarchos Viele Fragmente sind durch Athenaios uberliefert Neue KomodieDie Neue Komodie oder Nea altgriechisch Nea Nea war zur Zeit von Menander um 342 291 v Chr bereits vollig entwickelt Weitere Vertreter waren Philemon und Ihre Werke wurden in der Mitte des 3 Jahrhunderts zu Klassikern und wiederaufgefuhrt In den folgenden Jahrhunderten sind bis ins 3 Jahrhundert n Chr Autorennamen in sinkender Zahl uberliefert die im Stil der Neuen Komodie schrieben Durch die Herrschaft von makedonischen Konigen in spaterer Zeit war es mit der Demokratie und Redefreiheit in Athen vorbei Infolgedessen konnte der Dichter keine Anspielungen auf Personen bzw Karikaturen mehr in seinen Stucken verwenden So verlagerte sich der Inhalt von der bissigen Satire auf die Darstellung verschiedener Personentypen die sich seit der Mittleren Komodie ausgebildet hatten Die Neue Komodie wurde in der romischen Palliata aufgegriffen Szenische DarstellungEin Problem der Forschung zur Komodie ist es herauszufinden in welcher Weise die Stucke genau aufgefuhrt wurden Problematisch hierbei ist dass im Originaltext nur die einzelnen Dialogpartien uberliefert sind keinerlei Regieanweisungen oder sonstige Hinweise die etwas uber die Darstellung sagen Dies lasst sich etwa am Beispiel der Wolken des Aristophanes zeigen wo im griechischen Originaltext mehrfach Sprunge in der Handlung auftauchen etwa als Strepsiades sich entschliesst in das Phrontisterion des Sokrates zu gehen Der Ubergang an dieser Stelle erfolgt in nur zwei Versen ἀll eὐ3amenos toῖsin 8eoῖs dida3omai aὐtὸs badizwn eἰs tὸ frontisthrion pῶs oὖn gerwn ὢn kἀpilhsmwn kaὶ bradὺs logwn ἀkribῶn skindalamoys ma8hsomai Aber bei den Gottern ich will mich lehren lassen indem ich selbst ins Phrontisterion gehe Wie nun soll ich vergesslicher und langsamer Greis der ich bin die Spitzfindigkeiten der genauen Worte lernen Aristophanes Wolken V 127 130 Es ist anzunehmen dass Strepsiades beim oder nach dem Sprechen von Vers 128 am Phrontisterion ankommt Was aber der Schauspieler dabei auf der Buhne getan hat und wie viel Zeit bei der Auffuhrung des Stuckes tatsachlich vergangen ist bleibt bislang unklar Leider gibt es zu dieser Frage nahezu keine archaologischen Zeugnisse da die antiken Theater in der fruheren Zeit meist aus Holz gebaut waren und somit der Nachwelt nicht erhalten geblieben sind Ausgaben und UbersetzungenJohn Maxwell Edmonds The Fragments of Attic Comedy after Meineke Bergk and Kock 4 Bande Brill Archive Leiden 1957 1961 Rudolf Kassel Colin Austin Hrsg Poetae Comici Graeci De Gruyter Berlin kritische Ausgabe Band 1 Comoedia Dorica mimi phylaces 2001 ISBN 3 11 016949 5 Band 2 Agathenor Aristonymus 1991 ISBN 3 11 012840 3 Band 3 2 Aristophanes Testimonia et fragmenta 1984 ISBN 3 11 0098938 0 Band 4 Aristophon Crobylus 1983 ISBN 3 11 002405 5 Band 5 Damoxenus Magnes 1986 ISBN 3 11 010922 0 Band 6 2 Menander Testimonia et fragmenta apud scriptores servata 1998 ISBN 3 11 015825 6 Band 7 Menecrates Xenophon 1989 ISBN 3 11 012035 6 Band 8 Adespota 1995 ISBN 3 11 014534 0 Stuart Douglas Olson Hrsg Broken Laughter Select Fragments of Greek Comedy Oxford University Press Oxford 2007 ISBN 978 0 19 928785 7 kritische Ausgabe mit Kommentar und englischer Ubersetzung Nigel Guy Wilson Hrsg Aristophanis fabulae 2 Bande Oxford University Press Oxford 2007 kritische Ausgabe LiteraturGregory W Dobrov Hrsg Brill s Companion to the Study of Greek Comedy Brill Leiden und Boston 2010 ISBN 978 90 04 10963 6 David Harvey John Wilkins Hrsg The Rivals of Aristophanes Studies in Athenian Old Comedy Duckworth London 2000 ISBN 0 7156 3045 8 James F McGlew Citizens on Stage Comedy and Political Culture in the Athenian Democracy The University of Michigan Press Ann Arbor 2002 ISBN 0 472 11285 6 Heinz Gunther Nesselrath Die attische Mittlere Komodie Ihre Stellung in der antiken Literaturkritik und Literaturgeschichte De Gruyter Berlin und New York 1990 ISBN 3 11 012196 4 Heinz Gunther Nesselrath Komodie In Der Neue Pauly DNP Band 6 Metzler Stuttgart 1999 ISBN 3 476 01476 2 Sp 692 700 Christian Orth Carlo Scardino Giada Sorrentino Die Komodie des 4 Jahrhunderts und des Hellenismus In Bernhard Zimmermann und Antonios Rengakos Hrsg Handbuch der griechischen Literatur der Antike Band 2 Die Literatur der klassischen und hellenistischen Zeit C H Beck Munchen 2014 ISBN 978 3 406 61818 5 S 967 1099 Peter Reinders Demos Pyknites Untersuchungen zur Darstellung des Demos in der alten Komodie Stuttgart und Weimar 2001 ISBN 3 476 45269 7 zugleich Dissertation Dusseldorf 1999 Alan H Sommerstein Talking about Laughter and other studies in Greek comedy Oxford University Press Oxford 2009 ISBN 978 0 19 955419 5 Bernhard Zimmermann Die ausserattische Komodie Die attische Komodie In Bernhard Zimmermann Hrsg Handbuch der griechischen Literatur der Antike Band 1 Die Literatur der archaischen und klassischen Zeit C H Beck Munchen 2011 ISBN 978 3 406 57673 7 S 664 800 Bernhard Zimmermann Die griechische Komodie Verlag Antike Frankfurt a M 2006 ISBN 978 3 938032 10 7EinzelnachweiseAthenian Agora Excavations Bernhard Zimmermann Die ausserattische Komodie Die attische Komodie In Bernhard Zimmermann Hrsg Handbuch der griechischen Literatur der Antike Band 1 Die Literatur der archaischen und klassischen Zeit C H Beck Munchen 2011 ISBN 978 3 406 57673 7 S 671 Heinz Gunther Nesselrath Komodie In Der Neue Pauly DNP Band 6 Metzler Stuttgart 1999 ISBN 3 476 01476 2 Sp 696 Bernhard Zimmermann Die ausserattische Komodie Die attische Komodie In Bernhard Zimmermann Hrsg Handbuch der griechischen Literatur der Antike Band 1 Die Literatur der archaischen und klassischen Zeit C H Beck Munchen 2011 ISBN 978 3 406 57673 7 S 672 Giada Sorrentino Die Komodie des 4 Jahrhunderts und des Hellenismus In Bernhard Zimmermann und Antonios Rengakos Hrsg Handbuch der griechischen Literatur der Antike Band 2 Die Literatur der klassischen und hellenistischen Zeit C H Beck Munchen 2014 ISBN 978 3 406 61818 5 S 967