Azərbaycan  AzərbaycanDeutschland  DeutschlandLietuva  LietuvaMalta  Maltaශ්‍රී ලංකාව  ශ්‍රී ලංකාවTürkmenistan  TürkmenistanTürkiyə  TürkiyəУкраина  Украина
Unterstützung
www.datawiki.de-de.nina.az
  • Heim

Groß Förste ist ein Ortsteil der Gemeinde Giesen und liegt direkt an der Bundesstraße 6 zwischen Hildesheim und Hannover

Groß Förste

  • Startseite
  • Groß Förste
Groß Förste
www.datawiki.de-de.nina.azhttps://www.datawiki.de-de.nina.az

Groß Förste ist ein Ortsteil der Gemeinde Giesen und liegt direkt an der Bundesstraße 6 zwischen Hildesheim und Hannover.

Groß Förste
Gemeinde Giesen
Koordinaten: 52° 12′ N, 9° 55′ O52.2016666666679.9155555555556Koordinaten: 52° 12′ 6″ N, 9° 54′ 56″ O
Fläche: 3 km²
Einwohner: 782 (31. Dez. 2023)
Bevölkerungsdichte: 261 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. März 1974
Postleitzahl: 31180
Vorwahl: 05066

Geschichte

Im Jahre 1068 übertrug Bischof Hezilo von Hildesheim dem Moritzstift umfangreichen Grundbesitz in Förste. Die Urkunde nennt den Anbau von landwirtschaftlichen Produkten wie Mohn und Flachs. Die ertragreiche Landwirtschaft und die Nutztierhaltung (unter anderem Fisch) waren wahrscheinlich der Anlass zum erneuten Erwerb des Förster „Meierdings“ durch Bischof Hartbert im Jahre 1201 und zur späteren Errichtung einer bischöflichen Mühle vor Ort.

Wirtschaftlich und kirchlich hatte Groß Förste besondere Bedeutung. Eine Urkunde Bischofs Konrad II. schließt im Jahre 1240 mit den Worten: „Acta sunt hec in Caminata nostra aput Vorsatum.“ Demnach hielt sich der Hildesheimer Bischof des Öfteren in seinem „festen Haus“ in Förste auf. Reste seiner Burg Förste sind noch in Form eines Mottenhügels an der Bundesstraße 6 zu sehen. Dieser besitzt noch einen Durchmesser von etwa 20 m und eine Höhe von etwa 3 m; das Burgplateau misst ca. 12–13 m.

Der Ort Groß Förste, der auch häufig in Urkunden als Vörste oder Vorsite überliefert ist, wird seit 1360 als Archidiakonatssitz urkundlich nachweisbar. Aus dem Ortsnamen lässt sich schließen, dass Groß Förste zu einer Reihe von Siedlungen gehörte, deren Entstehen schon um 300 abgeschlossen gewesen sein dürfte.

Ende des 12. Jahrhunderts war bereits das Archidiakonat Hildesheim St. Andreas vorübergehend durch die Eingliederung des Bannes Förste erweitert worden; dies ist Hinweis darauf, dass später der Hildesheimer Archidiakon zeitweilig Patron der Pfarrei in Förste war. An der Archidiakonatskirche St. Pankratius, deren Bestehen bereits um 1000 vermutet wird, lässt sich für die Jahre 1236, 1240 und 1241 ein Pfarrer nachweisen.

Während Klein Förste seit dem Mittelalter zur Pfarrei St. Pankratius gehört, wurde die Filialgemeinde Hasede 1892 selbständige Pfarrei. Die Katholiken aus der Gemeinde Klein Giesen wurden jedoch erst nach dem 1. September 1940 aus der Pfarrei Groß Förste ausgegliedert, und die Kirchengemeinde St. Martin gebildet. Die St.-Pankratius-Gemeinde, deren Patrozinium erstmals um 1360 genannt wird, befand sich im Hochmittelalter im Amt Steuerwald. Das Amt hatte besonders durch seinen evangelischen Inhaber Adolf von Holstein entscheidenden Einfluss auf die Einführung der Reformation in das Bistum Hildesheim.

Bereits während der Regierungszeit des Bischofs Friedrich von Holstein (1521–1556), einem Bruder des Herzogs, wurde unter dem Einfluss der welfischen Herzöge im Pfarrgebiet von Groß Förste die Reformation eingeführt (siehe auch Hildesheimer Stiftsfehde). Erst nach der Restitution des Hildesheimer Stiftgebietes 1643 – bzw. der „Normaljahrsbestimmung“ von 1624 im Westfälischen Frieden von 1648 – konnten die kath. Religionsverhältnisse in Groß Förste wieder gefestigt werden. Zuvor hatten sich über 70 Jahre lang abwechselnd kath. und ev. Geistliche um die Pfarrstelle in Groß Förste gestritten. Die konfessionellen Streitigkeiten resultierten häufig auch aus der voreingenommenen Arbeit des Leiters des Amtes Steuerwald, der häufig an sich bischöfliche Amtsangelegenheiten nur nach seiner konfessionellen Zugehörigkeit zugunsten der kath. oder ev. Kirche entschied. Als Ende des 16. Jahrhunderts der ev. Amtmann Borgentreich im Hause Steuerwald angestellt war, wurden die bischöflichen Erlasse zum Schutz der kath. Religion in Förste nicht ausgeführt. Nachdem die bischöfliche Regierung den Amtsinhaber zur Ausführung seiner Pflicht gemahnt hatte und sie gemäß dem Augsburger Religionsfrieden von 1555 die Lutheraner aufgefordert hatte, die Gemeinde zu verlassen, wurden damit die konfessionellen Streitigkeiten zunächst bereinigt.

Der letzte lutherische Prädikant musste 1643 Groß Förste verlassen. Ihm folgte bei der Besetzung der Pfarrstelle der Jesuitenorden, diesem nach zweijähriger Tätigkeit Pfarrer Arnold Spiegel, der besonders den baulichen Zustand der ehemaligen Archidiakonatskirche St. Pankratius beklagte. Die Bausubstanz des Gotteshauses war so beschädigt, dass von 1688 bis 1696 die barocke Pankratiuskirche erbaut werden musste.

Am 26. November 1661 ernannte das Hildesheimer Domkapitel Martin Bever zum Pfarrer in Groß Förste. Die Beverinische Stipendienstiftung und die gleichnamige Bibliothek, heute ein wichtiger Teil der Hildesheimer Dombibliothek, gehen auf die Gründung des Geistlichen aus Förste zurück.

Neben der politischen Veränderung infolge der Säkularisation trat auch durch die technischen Neuerungen in der Landwirtschaft ein Strukturwandel im Wirtschaftsleben ein. Die Ernteerträge von Zuckerrüben, Kartoffeln und Getreide sicherten den Förster Bauern ihren Lebensunterhalt. Das mit der Technisierung der Landwirtschaft einhergehende Wachstum der Bevölkerung wirkte sich in Groß Förste nur bedingt aus. Laut einer Volkszählung für das Fürstentum Hildesheim lebten im Jahre 1785 gerade einmal 218 Einwohner in Groß Förste. Da eine geeignete Infrastruktur fehlte, konnten die im Ort hergestellten Produkte nur umständlich zum Verbraucher gelangen. Dementsprechend blieb auch dort die Gründung von Industriebetrieben aus. Nur die ortsansässigen Handwerksbetriebe, die für die Landwirtschaft notwendig waren, konnten in Groß Förste verbleiben.

In Hasede wurde 1882 die Zuckerfabrik Hasede-Förste errichtet. 1918 gehörte sie mit einer Tageskapazität von 6000 Zentnern Zuckerrüben zu den kleineren Zuckerfabriken. 1950 wurde die Fabrik stillgelegt.

1898 wurde der Neubau des Schulhauses durch die Gemeinde beschlossen und 1902 die Errichtung einer Sozialstation durch den Orden der Vinzentinerinnen notwendig. Seit der Entwicklung der Kaliindustrie Anfang des 20. Jahrhunderts hatte sich die bäuerliche Sozialstruktur des Dorfes verändert. Neben Bauern und Handwerkern ließen sich jetzt Arbeiterfamilien in Groß Förste nieder. Einen Arbeitsplatz fanden sie vor allem im Kalischacht „Siegfried“ in Giesen. Durch den Bau der Straßenbahnlinie Hannover-Hildesheim im Jahre 1898 war für Pendler eine Verkehrsverbindung zu Arbeitsplätzen in Hannover und Hildesheim geschaffen worden.

Die Gemeinde St. Pankratius war seit dem Mittelalter selbständige Pfarrei bzw. Archidiakonatssitz. Dies wurde 1760 bei der Zirkelordnung und 1838 bei der Dekanatsordnung berücksichtigt. Seit 1978 gehörte Förste in das neu gegründete Dekanat Förste-Sarstedt. Hasede wurde 1892 selbständige Pfarrei. Klein Giesen verließ 1940 den Pfarrsprengel Groß Förste, während seit dem Mittelalter die Filialgemeinde Klein Förste von der Pfarrei St. Pankratius betreut wurde. Im Vergleich zu anderen Pfarreien im Bistum wurden nach 1945 nur wenige Heimatvertriebene in der seit dem 17. Jahrhundert fast ausnahmslos kath. Gemeinde ansässig. Seit dem 1. November 2014 gehört die St.-Pankratius-Kirche zur Pfarrei St. Vitus mit Sitz in Groß Giesen.

Nach Ausbau der B 6 (Zubringerstraße zum Messeschnellweg), wurde Groß Förste bald zu einem wichtigen Ort zwischen den Wirtschaftsräumen Hannover und Hildesheim, so dass die Gemeinde gegenwärtig auch als Wohngemeinde verstärkt genutzt wird. Im Gegensatz zur Pfarrei Groß Förste St. Pankratius in der politischen Einheitsgemeinde Giesen gehört die kath. Filiale Klein Förste zur politischen Einheitsgemeinde Harsum.

Am 1. März 1974 bildete Groß Förste mit fünf weiteren Gemeinden die neue Gemeinde Giesen.

Politik

Ortsrat

Ortsratswahl 2021
Wahlbeteiligung: 58,66 %
 %
60
50
40
30
20
10
0
55,63 %
25,65 %
18,72 %
CDU
SPD
Grüne

Der Ortsrat, der den Ortsteil Groß Förste vertritt, setzt sich aus fünf Mitgliedern zusammen. Die Ratsmitglieder werden durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt.

Bei der Kommunalwahl 2021 ergab sich folgende Sitzverteilung:

Ortsrat 2021
   
Insgesamt 5 Sitze
  • SPD: 1
  • Grüne: 1
  • CDU: 3

Ortsbürgermeister

Ortsbürgermeister ist Heinrich Helms (parteilos).

Wappen

Blasonierung: „Auf Grün drei silberne Wellenlinien, darüber ein silbernes Mühlrad.“
Wappenbegründung: Groß Förste war noch im 11. Jahrhundert das einzige Pfarrdorf zwischen Hildesheim und Sarstedt und die Mutterkirche aller umliegenden Pfarreien. Später wurde hier ein festes bischöfliches Haus errichtet, von dem die Urkunden Zeugnis geben. 1240 tritt auch ein Ritter Lambert von Förste auf. Doch nicht von Gotteshaus und Schloss und Ritter berichtet uns das Wappenbild. Das älteste Bauwerk des Dorfes, das erhalten ist, soll die Mühle sein. Das jetzige Gebäude hat viele Vorgänger gehabt; die Mühle wird schon im Mittelalter wiederholt erwähnt und war damals bald im Besitze des Bischofs, bald des Domkapitels. Im Wappen dargestellt sind das sich in Wellenlinien kringelnde Silberband der Innerste, das Grün der Wiesen und Felder um den Fluss und nicht zuletzt – silbern wie der Strom – das Mühlrad.

Das Wappen der Ortschaft Förste wurde 1931 gewährt.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Die katholische, barocke Pfarrkirche St. Pankratius an der Beverinstraße wurde von 1688 bis 1696 unter Beverins Nachfolger Pastor Hermann Zimmermann aus Bruchsteinen erbaut und 1698 von Bischof Jobst Edmund von Brabeck geweiht. In ihrem Innern ist u. a. ein Taufstein von 1577 mit Reliefdarstellungen bemerkenswert, der Deckel des Taufsteins wurde um 1700 angefertigt. Die Kanzel der Kirche wurde in einen der Seitenaltäre eingebaut, was für eine katholische Kirche sehr ungewöhnlich ist. Über dem Westportal befindet sich in einer Nische eine Figurengruppe, die Maria und Johannes darstellt und bereits 1517 angefertigt wurde. Heute gehört die Pfarrgemeinde St. Pankratius zum Dekanat Borsum-Sarstedt.

An der Ecke Pankratiusstraße / Alte Heerstraße ist ein 5,50 m hohes Wegekreuz aus der Zeit des Barocks mit einem Corpus von 1755 beachtenswert.

Die Innerste, eine Novelle von Wilhelm Raabe, spielt an der Groß Förster Mühle. Die Mühle wurde 1306 zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Sie besaß bis 1926 drei oberschlächtige Räder und verfügte später über Turbinenbetrieb und eine Schrotmühle.

Sport

Groß Förste besaß früher einen eigenen Fußballverein. „Schwarz-Weiß“ Groß Förste wurde um 1920 gegründet und schloss sich 1947 mit dem Sportverein Klein Förste zur zusammen.

Der Schützenverein SV Groß Förste wurde 1951 gegründet. Das vereinseigene Schützenhaus wurde 1991 eingeweiht.

Weblinks

Commons: Groß Förste – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • www.grossfoerste.de
  • Groß Förste beim Hildesheimer Kulturportal Kulturium

Einzelnachweise

  1. Gemeinde Giesen: Zahlen - Daten - Fakten. Abgerufen am 31. August 2024. 
  2. Gudrun Pischke: Groß Förste in der wissenschaftlichen Datenbank „EBIDAT“ des Europäischen Burgeninstituts, abgerufen am 2. August 2021.
  3. Zuckerfabrik Hasede-Förste bei museum-fraikin.de
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 209. 
  5. Ergebnis Ortsratswahl 2021. Abgerufen am 13. Juli 2022. 
  6. Gemeinde Giesen: Wappen der Ortschaften. Gemeinde Giesen, abgerufen am 18. Dezember 2024. 
  7. Kurt Dehio: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, S. 568, München 1992.
Ortschaften in der Gemeinde Giesen

Ahrbergen | Emmerke | Giesen | Groß Förste | Hasede

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 18 Jul 2025 / 09:52

wikipedia, wiki, deutsches, deutschland, buch, bücher, bibliothek artikel lesen, herunterladen kostenlos kostenloser herunterladen, MP3, Video, MP4, 3GP, JPG, JPEG, GIF, PNG, Bild, Musik, Lied, Film, Buch, Spiel, Spiele, Mobiltelefon, Mobil, Telefon, android, ios, apple, samsung, iphone, xiomi, xiaomi, redmi, honor, oppo, nokia, sonya, mi, pc, web, computer, komputer, Informationen zu Groß Förste, Was ist Groß Förste? Was bedeutet Groß Förste?

Gross Forste ist ein Ortsteil der Gemeinde Giesen und liegt direkt an der Bundesstrasse 6 zwischen Hildesheim und Hannover Gross ForsteGemeinde GiesenWappen von Gross ForsteKoordinaten 52 12 N 9 55 O 52 201666666667 9 9155555555556 Koordinaten 52 12 6 N 9 54 56 OFlache 3 km Einwohner 782 31 Dez 2023 Bevolkerungsdichte 261 Einwohner km Eingemeindung 1 Marz 1974Postleitzahl 31180Vorwahl 05066Katholische Kirche St PankratiusBurghugel der abgegangenen Burg ForsteGeschichteIm Jahre 1068 ubertrug Bischof Hezilo von Hildesheim dem Moritzstift umfangreichen Grundbesitz in Forste Die Urkunde nennt den Anbau von landwirtschaftlichen Produkten wie Mohn und Flachs Die ertragreiche Landwirtschaft und die Nutztierhaltung unter anderem Fisch waren wahrscheinlich der Anlass zum erneuten Erwerb des Forster Meierdings durch Bischof Hartbert im Jahre 1201 und zur spateren Errichtung einer bischoflichen Muhle vor Ort Wirtschaftlich und kirchlich hatte Gross Forste besondere Bedeutung Eine Urkunde Bischofs Konrad II schliesst im Jahre 1240 mit den Worten Acta sunt hec in Caminata nostra aput Vorsatum Demnach hielt sich der Hildesheimer Bischof des Ofteren in seinem festen Haus in Forste auf Reste seiner Burg Forste sind noch in Form eines Mottenhugels an der Bundesstrasse 6 zu sehen Dieser besitzt noch einen Durchmesser von etwa 20 m und eine Hohe von etwa 3 m das Burgplateau misst ca 12 13 m Der Ort Gross Forste der auch haufig in Urkunden als Vorste oder Vorsite uberliefert ist wird seit 1360 als Archidiakonatssitz urkundlich nachweisbar Aus dem Ortsnamen lasst sich schliessen dass Gross Forste zu einer Reihe von Siedlungen gehorte deren Entstehen schon um 300 abgeschlossen gewesen sein durfte Ende des 12 Jahrhunderts war bereits das Archidiakonat Hildesheim St Andreas vorubergehend durch die Eingliederung des Bannes Forste erweitert worden dies ist Hinweis darauf dass spater der Hildesheimer Archidiakon zeitweilig Patron der Pfarrei in Forste war An der Archidiakonatskirche St Pankratius deren Bestehen bereits um 1000 vermutet wird lasst sich fur die Jahre 1236 1240 und 1241 ein Pfarrer nachweisen Wahrend Klein Forste seit dem Mittelalter zur Pfarrei St Pankratius gehort wurde die Filialgemeinde Hasede 1892 selbstandige Pfarrei Die Katholiken aus der Gemeinde Klein Giesen wurden jedoch erst nach dem 1 September 1940 aus der Pfarrei Gross Forste ausgegliedert und die Kirchengemeinde St Martin gebildet Die St Pankratius Gemeinde deren Patrozinium erstmals um 1360 genannt wird befand sich im Hochmittelalter im Amt Steuerwald Das Amt hatte besonders durch seinen evangelischen Inhaber Adolf von Holstein entscheidenden Einfluss auf die Einfuhrung der Reformation in das Bistum Hildesheim Bereits wahrend der Regierungszeit des Bischofs Friedrich von Holstein 1521 1556 einem Bruder des Herzogs wurde unter dem Einfluss der welfischen Herzoge im Pfarrgebiet von Gross Forste die Reformation eingefuhrt siehe auch Hildesheimer Stiftsfehde Erst nach der Restitution des Hildesheimer Stiftgebietes 1643 bzw der Normaljahrsbestimmung von 1624 im Westfalischen Frieden von 1648 konnten die kath Religionsverhaltnisse in Gross Forste wieder gefestigt werden Zuvor hatten sich uber 70 Jahre lang abwechselnd kath und ev Geistliche um die Pfarrstelle in Gross Forste gestritten Die konfessionellen Streitigkeiten resultierten haufig auch aus der voreingenommenen Arbeit des Leiters des Amtes Steuerwald der haufig an sich bischofliche Amtsangelegenheiten nur nach seiner konfessionellen Zugehorigkeit zugunsten der kath oder ev Kirche entschied Als Ende des 16 Jahrhunderts der ev Amtmann Borgentreich im Hause Steuerwald angestellt war wurden die bischoflichen Erlasse zum Schutz der kath Religion in Forste nicht ausgefuhrt Nachdem die bischofliche Regierung den Amtsinhaber zur Ausfuhrung seiner Pflicht gemahnt hatte und sie gemass dem Augsburger Religionsfrieden von 1555 die Lutheraner aufgefordert hatte die Gemeinde zu verlassen wurden damit die konfessionellen Streitigkeiten zunachst bereinigt Der letzte lutherische Pradikant musste 1643 Gross Forste verlassen Ihm folgte bei der Besetzung der Pfarrstelle der Jesuitenorden diesem nach zweijahriger Tatigkeit Pfarrer Arnold Spiegel der besonders den baulichen Zustand der ehemaligen Archidiakonatskirche St Pankratius beklagte Die Bausubstanz des Gotteshauses war so beschadigt dass von 1688 bis 1696 die barocke Pankratiuskirche erbaut werden musste Am 26 November 1661 ernannte das Hildesheimer Domkapitel Martin Bever zum Pfarrer in Gross Forste Die Beverinische Stipendienstiftung und die gleichnamige Bibliothek heute ein wichtiger Teil der Hildesheimer Dombibliothek gehen auf die Grundung des Geistlichen aus Forste zuruck Neben der politischen Veranderung infolge der Sakularisation trat auch durch die technischen Neuerungen in der Landwirtschaft ein Strukturwandel im Wirtschaftsleben ein Die Ernteertrage von Zuckerruben Kartoffeln und Getreide sicherten den Forster Bauern ihren Lebensunterhalt Das mit der Technisierung der Landwirtschaft einhergehende Wachstum der Bevolkerung wirkte sich in Gross Forste nur bedingt aus Laut einer Volkszahlung fur das Furstentum Hildesheim lebten im Jahre 1785 gerade einmal 218 Einwohner in Gross Forste Da eine geeignete Infrastruktur fehlte konnten die im Ort hergestellten Produkte nur umstandlich zum Verbraucher gelangen Dementsprechend blieb auch dort die Grundung von Industriebetrieben aus Nur die ortsansassigen Handwerksbetriebe die fur die Landwirtschaft notwendig waren konnten in Gross Forste verbleiben Aktie der Zuckerfabrik Hasede Forste von 1886 In Hasede wurde 1882 die Zuckerfabrik Hasede Forste errichtet 1918 gehorte sie mit einer Tageskapazitat von 6000 Zentnern Zuckerruben zu den kleineren Zuckerfabriken 1950 wurde die Fabrik stillgelegt 1898 wurde der Neubau des Schulhauses durch die Gemeinde beschlossen und 1902 die Errichtung einer Sozialstation durch den Orden der Vinzentinerinnen notwendig Seit der Entwicklung der Kaliindustrie Anfang des 20 Jahrhunderts hatte sich die bauerliche Sozialstruktur des Dorfes verandert Neben Bauern und Handwerkern liessen sich jetzt Arbeiterfamilien in Gross Forste nieder Einen Arbeitsplatz fanden sie vor allem im Kalischacht Siegfried in Giesen Durch den Bau der Strassenbahnlinie Hannover Hildesheim im Jahre 1898 war fur Pendler eine Verkehrsverbindung zu Arbeitsplatzen in Hannover und Hildesheim geschaffen worden Die Gemeinde St Pankratius war seit dem Mittelalter selbstandige Pfarrei bzw Archidiakonatssitz Dies wurde 1760 bei der Zirkelordnung und 1838 bei der Dekanatsordnung berucksichtigt Seit 1978 gehorte Forste in das neu gegrundete Dekanat Forste Sarstedt Hasede wurde 1892 selbstandige Pfarrei Klein Giesen verliess 1940 den Pfarrsprengel Gross Forste wahrend seit dem Mittelalter die Filialgemeinde Klein Forste von der Pfarrei St Pankratius betreut wurde Im Vergleich zu anderen Pfarreien im Bistum wurden nach 1945 nur wenige Heimatvertriebene in der seit dem 17 Jahrhundert fast ausnahmslos kath Gemeinde ansassig Seit dem 1 November 2014 gehort die St Pankratius Kirche zur Pfarrei St Vitus mit Sitz in Gross Giesen Nach Ausbau der B 6 Zubringerstrasse zum Messeschnellweg wurde Gross Forste bald zu einem wichtigen Ort zwischen den Wirtschaftsraumen Hannover und Hildesheim so dass die Gemeinde gegenwartig auch als Wohngemeinde verstarkt genutzt wird Im Gegensatz zur Pfarrei Gross Forste St Pankratius in der politischen Einheitsgemeinde Giesen gehort die kath Filiale Klein Forste zur politischen Einheitsgemeinde Harsum Am 1 Marz 1974 bildete Gross Forste mit funf weiteren Gemeinden die neue Gemeinde Giesen PolitikOrtsrat Ortsratswahl 2021Wahlbeteiligung 58 66 605040302010055 63 25 65 18 72 CDUSPDGrune Der Ortsrat der den Ortsteil Gross Forste vertritt setzt sich aus funf Mitgliedern zusammen Die Ratsmitglieder werden durch eine Kommunalwahl fur jeweils funf Jahre gewahlt Bei der Kommunalwahl 2021 ergab sich folgende Sitzverteilung Ortsrat 2021 Insgesamt 5 Sitze SPD 1 Grune 1 CDU 3Ortsburgermeister Ortsburgermeister ist Heinrich Helms parteilos Wappen Wappen von Gross Forste Blasonierung Auf Grun drei silberne Wellenlinien daruber ein silbernes Muhlrad Wappenbegrundung Gross Forste war noch im 11 Jahrhundert das einzige Pfarrdorf zwischen Hildesheim und Sarstedt und die Mutterkirche aller umliegenden Pfarreien Spater wurde hier ein festes bischofliches Haus errichtet von dem die Urkunden Zeugnis geben 1240 tritt auch ein Ritter Lambert von Forste auf Doch nicht von Gotteshaus und Schloss und Ritter berichtet uns das Wappenbild Das alteste Bauwerk des Dorfes das erhalten ist soll die Muhle sein Das jetzige Gebaude hat viele Vorganger gehabt die Muhle wird schon im Mittelalter wiederholt erwahnt und war damals bald im Besitze des Bischofs bald des Domkapitels Im Wappen dargestellt sind das sich in Wellenlinien kringelnde Silberband der Innerste das Grun der Wiesen und Felder um den Fluss und nicht zuletzt silbern wie der Strom das Muhlrad Das Wappen der Ortschaft Forste wurde 1931 gewahrt Kultur und SehenswurdigkeitenDie katholische barocke Pfarrkirche St Pankratius an der Beverinstrasse wurde von 1688 bis 1696 unter Beverins Nachfolger Pastor Hermann Zimmermann aus Bruchsteinen erbaut und 1698 von Bischof Jobst Edmund von Brabeck geweiht In ihrem Innern ist u a ein Taufstein von 1577 mit Reliefdarstellungen bemerkenswert der Deckel des Taufsteins wurde um 1700 angefertigt Die Kanzel der Kirche wurde in einen der Seitenaltare eingebaut was fur eine katholische Kirche sehr ungewohnlich ist Uber dem Westportal befindet sich in einer Nische eine Figurengruppe die Maria und Johannes darstellt und bereits 1517 angefertigt wurde Heute gehort die Pfarrgemeinde St Pankratius zum Dekanat Borsum Sarstedt An der Ecke Pankratiusstrasse Alte Heerstrasse ist ein 5 50 m hohes Wegekreuz aus der Zeit des Barocks mit einem Corpus von 1755 beachtenswert Die Innerste eine Novelle von Wilhelm Raabe spielt an der Gross Forster Muhle Die Muhle wurde 1306 zum ersten Mal urkundlich erwahnt Sie besass bis 1926 drei oberschlachtige Rader und verfugte spater uber Turbinenbetrieb und eine Schrotmuhle SportGross Forste besass fruher einen eigenen Fussballverein Schwarz Weiss Gross Forste wurde um 1920 gegrundet und schloss sich 1947 mit dem Sportverein Klein Forste zur zusammen Der Schutzenverein SV Gross Forste wurde 1951 gegrundet Das vereinseigene Schutzenhaus wurde 1991 eingeweiht WeblinksCommons Gross Forste Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien www grossfoerste de Gross Forste beim Hildesheimer Kulturportal KulturiumEinzelnachweiseGemeinde Giesen Zahlen Daten Fakten Abgerufen am 31 August 2024 Gudrun Pischke Gross Forste in der wissenschaftlichen Datenbank EBIDAT des Europaischen Burgeninstituts abgerufen am 2 August 2021 Zuckerfabrik Hasede Forste bei museum fraikin de Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer GmbH Stuttgart und Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 209 Ergebnis Ortsratswahl 2021 Abgerufen am 13 Juli 2022 Gemeinde Giesen Wappen der Ortschaften Gemeinde Giesen abgerufen am 18 Dezember 2024 Kurt Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler S 568 Munchen 1992 Ortschaften in der Gemeinde Giesen Ahrbergen Emmerke Giesen Gross Forste Hasede

Neueste Artikel
  • Juli 18, 2025

    György Orth

  • Juli 18, 2025

    György Kottán

  • Juli 18, 2025

    Guðmundur Böðvarsson

  • Juli 18, 2025

    Gustav Schröpler

  • Juli 18, 2025

    Gustav Schnürer

www.NiNa.Az - Studio

    Kontaktieren Sie uns
    Sprachen
    Kontaktieren Sie uns
    DMCA Sitemap
    © 2019 nina.az - Alle Rechte vorbehalten.
    Copyright: Dadash Mammadov
    Eine kostenlose Website, die Daten- und Dateiaustausch aus der ganzen Welt ermöglicht.
    Spi.