Der Große Leberegel Fasciola hepatica ist ein weltweit vorkommender Parasit Saugwurm von bis zu 3 cm Länge und lorbeerbl
Großer Leberegel

Der Große Leberegel (Fasciola hepatica) ist ein weltweit vorkommender Parasit (Saugwurm) von bis zu 3 cm Länge und lorbeerblattähnlicher Form, der als Endwirt Pflanzenfresser wie Rinder oder Schafe befällt, allerdings auch Schweine, Menschen und andere Säugetiere (er wurde etwa auch schon im Kot von Hunden nachgewiesen). Die Infektion bei Schafen erfolgt hauptsächlich im Sommer und Herbst auf der Weide. Der Befall mit dem Großen Leberegel wird Fasziolose genannt.
Großer Leberegel | ||||||||||||
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Fasciola hepatica | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Fasciola hepatica | ||||||||||||
Linnaeus, 1758 |
Entwicklungszyklus
Ein erwachsener Leberegel legt im Gallengangsystem des Endwirtes Eier ab, die mit dem Kot in die Umwelt gelangen. Diese Eier überleben dort 2 bis 6 Monate. Sie sind 130–150 µm lang, 62–90 µm breit und von charakteristischer gelblicher Färbung mit einem Operculum, sind aber nicht von Eiern der Art Fasciola gigantica zu unterscheiden. Die Eier reifen im Wasser. Wenn die klimatischen Bedingungen günstig sind (15–25 °C), entwickeln sich innerhalb von 9–21 Tagen die Wimpernlarven (Mirazidien). Unter 10 °C findet keine Weiterentwicklung statt, die Eier bleiben jedoch über Monate lebensfähig.
Die Wimpernlarven schwimmen nach dem Schlüpfen mit Hilfe ihrer Zilien, bis sie einen Zwischenwirt finden. Dies muss innerhalb von 24 Stunden geschehen, da die Mirazidien ansonsten absterben. Als Zwischenwirt fungiert die amphibische Kleine Sumpfschnecke (Galba truncatula, auch „Leberegelschnecke“ genannt, < 1 cm Länge). In Australien ist der Zwischenwirt , in Nordamerika sind es und . Als weitere Gattung wird von Gerhard Piekarski Radix genannt (Siehe Lungenschnecken).
In der Schnecke entwickelt sich die Larve zur Sporozyste weiter, in der sich mehrere Redien bilden, die wiederum Tochterredien bilden, bis sich aus diesen Schwanzlarven (Zerkarien) entwickelt haben. Dieser Vorgang dauert ca. 2 Monate und endet in bis zu 2000 Zerkarien. Die Zerkarien entwickeln sich in der Schnecke am besten bei Temperaturen von 20 bis 25 °C innerhalb von 6 bis 7 Wochen.
Die Zerkarien verlassen aktiv die Schnecke und heften sich dicht unter der Wasseroberfläche an Pflanzen o. ä. an, wo sie sich enzystieren. Während dieses Vorgangs verlieren sie ihren Schwanz. 24 Stunden nach dem Enzystieren sind die Metazerkarien infektiös. Die Überlebensdauer beträgt bei +10 °C mindestens 130 Tage; bei −10 °C 7–28 Tage; bei −20 °C 12 h, und bei +35 °C bis zu 14 Tagen. Das Überleben auch unter europäischen Winterbedingungen erscheint möglich. Direktes Sonnenlicht sowie hohe Luftfeuchtigkeit bei Extremtemperaturen scheint die Überlebensdauer zu beeinträchtigen.
Von diesen Pflanzen gelangen sie wiederum in den Endwirt und können dort heranwachsen. Seltene Infektionen beim Menschen in Europa sind durch Genuss roher Brunnenkresse, seltener auch Löwenzahn sowie Fallobst, besonders aus verseuchtem Weideland bekannt bzw. vermutet. Innerhalb einer Stunde nach Aufnahme beginnen die Metazerkarien sich im Dünndarm des Wirtes zu exzystieren. Nach dem Durchdringen der Dünndarmwand finden sie sich innerhalb von 2 Stunden in der Bauchhöhle. Nach 24 Stunden entwickelt sich die Mehrzahl zu reifenden Würmern (Larven), nach 48 Stunden beginnen diese die Leberkapsel zu durchdringen, die Mehrzahl hat das Leberparenchym innerhalb von 6 Tagen erreicht. In der Leber wandern sie für 5 bis 6 Wochen, sich direkt von Lebergewebe ernährend. Sie wandern schließlich in die Gallengänge ein, wo sie die sexuelle Reife erlangen. Die Eiablage beginnt (nach Untersuchungen bei Schafen und Rindern) ca. 2 Monate nach Aufnahme der Metazerkarien. 2–3 Wochen für die Reife der Eier, 6 bis 7 Wochen für die Entwicklung der Zerkarien in den Schnecken ergibt eine Zyklusdauer von 14 bis 23 Wochen.
Verbreitung
Die Weltkarte zeigt die Verbreitung des Leberegels. Rot gefärbte Länder weisen eine hohe Prävalenz auf. Das sind in Europa Spanien und Portugal, in Asien die Türkei und der Iran, in Afrika Ägypten, in Lateinamerka Cuba, Bolivien, Peru und Ecuador. Das Hochland von Bolivien hat die höchste Prävalenz weltweit. Orange gefärbte zeigen eine mittlere oder geringe Prävalenz an. Die Grafik gibt den Kenntnisstand von 2011 wieder. In Deutschland ist der Leberegel bei Rindern in den Bundesländern Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Bayern häufiger verbreitet.
Siehe auch
- Kleiner Leberegel
Weblinks
- Animal-Health-Online "Leberegel" Survey mit Übersichtsgrafik des Entwicklungszyklus ( vom 28. März 2008 im Internet Archive)
- Ausführliche Schrift (engl.): The Life cycle of Fasciola hepatica, Stewart J. Andrews ( vom 28. März 2006 im Internet Archive) (PDF, 205 kB)
- G. Dreyfuss, P. Vignoles, M. Abrous, D. Rondelaud: Unusual snail species involved in the transmission of Fasciola hepatica in watercress beds in central France. In: Parasite. Band 9, Nummer 2, Juni 2002, S. 113–120, ISSN 1252-607X. PMID 12116856.
- When humans consume contaminated plants or water...
- Fasciola (CDC)
Einzelnachweise
- S Mas-Coma: Epidemiology of fascioliasis in human endemic areas. In: Journal of Helminthology. Band 79, Nr. 3, September 2005, ISSN 0022-149X, S. 207–216, doi:10.1079/JOH2005296 (cambridge.org [abgerufen am 16. Mai 2020]).
- Robert W Tolan: Fascioliasis Due to Fasciola hepatica and Fasciola gigantica Infection: An Update on This ‘Neglected’ Neglected Tropical Disease. In: Laboratory Medicine. Band 42, Nr. 2, Februar 2011, ISSN 0007-5027, S. 107–116, doi:10.1309/LMLFBB8PW4SA0YJI (oup.com [abgerufen am 16. Mai 2020]).
- D. P. McMANUS, J. P. Dalton: Vaccines against the zoonotic trematodes Schistosoma japonicum, Fasciola hepatica and Fasciola gigantica. In: Parasitology. Band 133, S2, Oktober 2006, ISSN 0031-1820, S. S43–S61, doi:10.1017/S0031182006001806 (cambridge.org [abgerufen am 16. Mai 2020]).
- TÄ Esther von Lom: Der große Leberegel: Erhöhtes Infektionsrisiko an feuchten Standorten. In: milchpraxis.com. DLG AgroFood Medien GmbH, abgerufen am 16. Oktober 2021.
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Der Grosse Leberegel Fasciola hepatica ist ein weltweit vorkommender Parasit Saugwurm von bis zu 3 cm Lange und lorbeerblattahnlicher Form der als Endwirt Pflanzenfresser wie Rinder oder Schafe befallt allerdings auch Schweine Menschen und andere Saugetiere er wurde etwa auch schon im Kot von Hunden nachgewiesen Die Infektion bei Schafen erfolgt hauptsachlich im Sommer und Herbst auf der Weide Der Befall mit dem Grossen Leberegel wird Fasziolose genannt Grosser LeberegelFasciola hepaticaSystematikUnterklasse DigeneaOrdnung PlagiorchiidaUberfamilie EchinostomoideaFamilie FasciolidaeGattung FasciolaArt Grosser LeberegelWissenschaftlicher NameFasciola hepaticaLinnaeus 1758EntwicklungszyklusEin erwachsener Leberegel legt im Gallengangsystem des Endwirtes Eier ab die mit dem Kot in die Umwelt gelangen Diese Eier uberleben dort 2 bis 6 Monate Sie sind 130 150 µm lang 62 90 µm breit und von charakteristischer gelblicher Farbung mit einem Operculum sind aber nicht von Eiern der Art Fasciola gigantica zu unterscheiden Die Eier reifen im Wasser Wenn die klimatischen Bedingungen gunstig sind 15 25 C entwickeln sich innerhalb von 9 21 Tagen die Wimpernlarven Mirazidien Unter 10 C findet keine Weiterentwicklung statt die Eier bleiben jedoch uber Monate lebensfahig Die Wimpernlarven schwimmen nach dem Schlupfen mit Hilfe ihrer Zilien bis sie einen Zwischenwirt finden Dies muss innerhalb von 24 Stunden geschehen da die Mirazidien ansonsten absterben Als Zwischenwirt fungiert die amphibische Kleine Sumpfschnecke Galba truncatula auch Leberegelschnecke genannt lt 1 cm Lange In Australien ist der Zwischenwirt in Nordamerika sind es und Als weitere Gattung wird von Gerhard Piekarski Radix genannt Siehe Lungenschnecken In der Schnecke entwickelt sich die Larve zur Sporozyste weiter in der sich mehrere Redien bilden die wiederum Tochterredien bilden bis sich aus diesen Schwanzlarven Zerkarien entwickelt haben Dieser Vorgang dauert ca 2 Monate und endet in bis zu 2000 Zerkarien Die Zerkarien entwickeln sich in der Schnecke am besten bei Temperaturen von 20 bis 25 C innerhalb von 6 bis 7 Wochen Die Zerkarien verlassen aktiv die Schnecke und heften sich dicht unter der Wasseroberflache an Pflanzen o a an wo sie sich enzystieren Wahrend dieses Vorgangs verlieren sie ihren Schwanz 24 Stunden nach dem Enzystieren sind die Metazerkarien infektios Die Uberlebensdauer betragt bei 10 C mindestens 130 Tage bei 10 C 7 28 Tage bei 20 C 12 h und bei 35 C bis zu 14 Tagen Das Uberleben auch unter europaischen Winterbedingungen erscheint moglich Direktes Sonnenlicht sowie hohe Luftfeuchtigkeit bei Extremtemperaturen scheint die Uberlebensdauer zu beeintrachtigen Von diesen Pflanzen gelangen sie wiederum in den Endwirt und konnen dort heranwachsen Seltene Infektionen beim Menschen in Europa sind durch Genuss roher Brunnenkresse seltener auch Lowenzahn sowie Fallobst besonders aus verseuchtem Weideland bekannt bzw vermutet Innerhalb einer Stunde nach Aufnahme beginnen die Metazerkarien sich im Dunndarm des Wirtes zu exzystieren Nach dem Durchdringen der Dunndarmwand finden sie sich innerhalb von 2 Stunden in der Bauchhohle Nach 24 Stunden entwickelt sich die Mehrzahl zu reifenden Wurmern Larven nach 48 Stunden beginnen diese die Leberkapsel zu durchdringen die Mehrzahl hat das Leberparenchym innerhalb von 6 Tagen erreicht In der Leber wandern sie fur 5 bis 6 Wochen sich direkt von Lebergewebe ernahrend Sie wandern schliesslich in die Gallengange ein wo sie die sexuelle Reife erlangen Die Eiablage beginnt nach Untersuchungen bei Schafen und Rindern ca 2 Monate nach Aufnahme der Metazerkarien 2 3 Wochen fur die Reife der Eier 6 bis 7 Wochen fur die Entwicklung der Zerkarien in den Schnecken ergibt eine Zyklusdauer von 14 bis 23 Wochen VerbreitungFasciola hepatica prevalence Die Weltkarte zeigt die Verbreitung des Leberegels Rot gefarbte Lander weisen eine hohe Pravalenz auf Das sind in Europa Spanien und Portugal in Asien die Turkei und der Iran in Afrika Agypten in Lateinamerka Cuba Bolivien Peru und Ecuador Das Hochland von Bolivien hat die hochste Pravalenz weltweit Orange gefarbte zeigen eine mittlere oder geringe Pravalenz an Die Grafik gibt den Kenntnisstand von 2011 wieder In Deutschland ist der Leberegel bei Rindern in den Bundeslandern Schleswig Holstein Niedersachsen Mecklenburg Vorpommern und Bayern haufiger verbreitet Siehe auchKleiner LeberegelWeblinksCommons Grosser Leberegel Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Animal Health Online Leberegel Survey mit Ubersichtsgrafik des Entwicklungszyklus Memento vom 28 Marz 2008 im Internet Archive Ausfuhrliche Schrift engl The Life cycle of Fasciola hepatica Stewart J Andrews Memento vom 28 Marz 2006 im Internet Archive PDF 205 kB G Dreyfuss P Vignoles M Abrous D Rondelaud Unusual snail species involved in the transmission of Fasciola hepatica in watercress beds in central France In Parasite Band 9 Nummer 2 Juni 2002 S 113 120 ISSN 1252 607X PMID 12116856 When humans consume contaminated plants or water Fasciola CDC EinzelnachweiseS Mas Coma Epidemiology of fascioliasis in human endemic areas In Journal of Helminthology Band 79 Nr 3 September 2005 ISSN 0022 149X S 207 216 doi 10 1079 JOH2005296 cambridge org abgerufen am 16 Mai 2020 Robert W Tolan Fascioliasis Due to Fasciola hepatica and Fasciola gigantica Infection An Update on This Neglected Neglected Tropical Disease In Laboratory Medicine Band 42 Nr 2 Februar 2011 ISSN 0007 5027 S 107 116 doi 10 1309 LMLFBB8PW4SA0YJI oup com abgerufen am 16 Mai 2020 D P McMANUS J P Dalton Vaccines against the zoonotic trematodes Schistosoma japonicum Fasciola hepatica and Fasciola gigantica In Parasitology Band 133 S2 Oktober 2006 ISSN 0031 1820 S S43 S61 doi 10 1017 S0031182006001806 cambridge org abgerufen am 16 Mai 2020 TA Esther von Lom Der grosse Leberegel Erhohtes Infektionsrisiko an feuchten Standorten In milchpraxis com DLG AgroFood Medien GmbH abgerufen am 16 Oktober 2021