Die Größenausschluss Chromatographie auch Gel Permeations Chromatographie GPC ist eine Art der Flüssigchromatographie be
Größenausschlusschromatographie

Die Größenausschluss-Chromatographie (auch Gel-Permeations-Chromatographie, GPC) ist eine Art der Flüssigchromatographie, bei der Moleküle gelöster Stoffe aufgrund ihrer Größe (genauer: ihres hydrodynamischen Volumens) getrennt werden können. Andere Bezeichnungen sind Size Exclusion Chromatography (SEC) und, physikalisch gesehen falsch, auch Gelfiltrations-Chromatographie (GFC) oder Molekularsieb-Chromatographie.
Prinzip
Der Trennungseffekt beruht nicht auf einem Filtrationprozess, sondern auf unterschiedlichen verfügbaren Diffusionsvolumina für unterschiedlich große Moleküle. Die porösen Polymere der stationären Phase erlauben kleineren Molekülen einzudringen, wodurch sich das ihnen zur Verfügung stehende Diffusionsvolumen deutlich vergrößert und sich somit die Retentionszeit verlängert. Kleine Moleküle werden demnach stärker zurückgehalten als große, denen nur Zwischenräume zwischen dem Polymergranulat zugänglich sind. Die größeren Moleküle fließen daher schneller durch die Chromatographiesäule. Daher sind große Moleküle in den früheren Fraktionen des Eluats, während kleinere Moleküle später eluieren. Eluiert wird nun eine Probe mit Molekülen verschiedener Größe. Jeweils sehr große und sehr kleine Moleküle können nicht getrennt werden. Alle Moleküle, die nicht in die Poren passen, eluieren ganz am Anfang, und Moleküle, die sehr gut in alle Poren passen, ganz am Ende. Die Methode ist dadurch ein vergleichsweise schnelles Verfahren zur Isolierung von größeren Molekülen.
Stationäre Phase
Als stationäre Phase verwendet man in der Regel poröse Polymere in Pulverform. Die Trennungseigenschaften quervernetzten Dextrans wurden 1957 von Jerker Porath entdeckt. Die Trennsäulen sind mit pulverförmigen Partikeln eines hydrophilen, porösen und quervernetzten Materials gefüllt, z. B. ein mit Epichlorhydrin quervernetztes Dextran (Sephadex), eine unvernetzte oder mit 2,3-Dibrompropanol quervernetzte Agarose (Sepharose bzw. Sepharose CL), ein Dextran-Methylenbisacrylamid-Copolymer (Sephacryl), ein Methacrylat-Ethylenglykol-Copolymer (Toyopearl) oder Kieselgel und andere Silikate. Der Durchmesser der Partikel liegt im Bereich von circa 3–35 µm. Die Partikel dieses undurchsichtigen Gels besitzen eine hochporöse Oberfläche und je nach zu trennenden Molekülgrößen variierende Porengrößen von ca. 60–2000 Å; (6–200 nm).
Zur Trennung von Molekülen mit einer Molmasse zwischen 5 und 150 kDa werden mittlere Porengrößen um 12,5 nm verwendet, während bei Molekülen zwischen 10 und 500 kDa Porengrößen um 25 nm und bei Molekülen zwischen 20 und 10.000 kDa Porengrößen von 45 nm eingesetzt werden.
Trennsäulen
Generell unterscheidet man zwei Typen von Säulen: die sogenannten und die , welche auch genannt werden. Die Single-Porosity-Säulen haben Poren mit einer sehr geringen Porengrößenverteilung. Sie trennen sehr gut in einem bestimmten Größenbereich. Um eine Trennung über einen größeren Molmassenbereich zu erzielen, werden hier häufig drei bis vier Trennsäulen mit verschiedenen Porengrößen hintereinander geschaltet. In den Mixed-Bed-Säulen wurde das Säulenmaterial bereits vom Hersteller so abgemischt, dass von sehr kleinen bis großen Poren alle Porengrößen vertreten sind. Diese Säulen trennen über einen großen Molmassenbereich und sehr linear mit dem hydrodynamischen Volumen. Die Trennleistung einer Mixed-Bed-Säule ist daher begrenzt, so dass auch hier für eine gute Auftrennung zwei bis drei Trennsäulen in Serie kombiniert werden. Heutzutage dominieren die Mixed-Bed-Säulen. Die Single-Porosity-Säulen haben aber durchaus ihre Berechtigung für spezielle Anwendungen.
Aufbau eines GPC-Automaten
Die wesentlichen Bestandteile eines automatisierten GPC-Systems sind Pumpe, Injektionssystem, Trennsäulen und verschiedene Detektoren. Die Pumpe saugt das Laufmittel an und erzeugt einen konstanten Fluss durch das gesamte System. Häufig wird das Laufmittel durch einen Durchlaufentgaser (Inline-Degasser) gesaugt, der gelöste Gase entfernt. Nach der Pumpe steht das Injektionssystem für den Probenauftrag, entweder manuell oder ein Autosampler. In der darauf folgenden Trennsäule wird die Probe anhand ihres hydrodynamischen Radius aufgetrennt. Die verschiedenen Detektoren liefern dann je nach Art bestimmte Aussagen. Letztendlich landet der gesamte Fluss (inklusive Probe) in einem Abfallgefäß. Der Fluss (das Eluat) kann aber auch in einzelne Gefäße aufgefangen werden, man spricht dann von Fraktionierung (präparative GPC).
Detektoren
Die verschiedenen Detektionsvarianten (Brechungsindex, Licht im UV/VIS-Bereich, Viskosität, Lichtstreuung, elektrische Leitfähigkeit, Radioaktivität …) müssen auf den jeweiligen Polymertyp sorgfältig kalibriert werden. Als Detektoren finden sogenannte Konzentrationsdetektoren wie Brechungsindexdetektoren (RI-Detektor von engl. refractive index) und (je nach UV-Aktivität des zu analysierenden Polymers) Verwendung. Bei diesen Detektoren steigt die Peakfläche proportional mit der Konzentration, was eine Quantifizierung einer Substanz ermöglicht. Bei der klassischen GPC wird allein dieser Detektortyp verwendet und die Anlage wird zur Ermittlung der Molekülmassen mit Standardsubstanzen kalibriert.
Unter dem Synonym der molmassensensitiven Detektoren finden weiterhin Viskositätsdetektoren und Lichtstreuungdetektoren Verwendung. Dieser Detektortyp ist nur in Kombination mit Konzentrationsdetektoren verwendbar, weil zur Molmassenberechnung in jedem Fall die Konzentration benötigt wird. Insbesondere die Lichtstreuung kann unabhängig von Polymerstandards die Molekularmassenmittelwerte (Mn, Mw, Mz) und den Gyrationsradius direkt bestimmen. Hierbei unterscheidet man vor allen Dingen Mehrwinkel- (MALS), Kleinwinkel- () und Rechtwinkel-Lichtstreudetektoren (). Mit dem Viskositätsdetektor können die Parameter K und α der Mark-Houwink-Gleichung, eine universelle Kalibrierung und Aussagen über die Konformation des Polymers gemacht werden.
Zusätzlich finden auch Infrarot-Detektoren und Fluoreszenzdetektoren Anwendung, beschränken sich aber auf spezielle Applikationen.
Konventionelle Kalibrierung
Die konventionelle Kalibrierung findet nur beim Einsatz eines Konzentrationsdetektors (RI oder UV) Verwendung. Zur Kalibrierung werden meist mehrere unterschiedlich große Polymerstandards mit niedrigen Polydispersitäten eingesetzt. Aus den angegebenen Molekülmassen der Standards und der nach Analyse erhaltenen Retentionszeit kann man die Kalibrierkurve erstellen. Mit Hilfe der Kalibrierkurve können nun die Molekülmassen unbekannter Proben bestimmt werden. Als Ergebnis erhält man relative Molmassen, bezogen auf die Standardsubstanz. Da nicht für jedes Polymer engverteilte Standards verfügbar sind, kann die Molmassenberechnung bei Verwendung unterschiedlicher Standards problematisch sein. Obwohl man in solchen Fällen möglichst „ähnliche“ Standards verwendet, kann die Molmassenberechnung dramatisch von der realen abweichen. Eine wesentlich sicherere Methode wäre hier der Einsatz einer direkten Methode wie z. B. der Lichtstreuung.
Universelle Kalibrierung
GPC unter Verwendung eines Konzentrationsdetektors (RI oder UV) in Verbindung mit einem Viskositätsdetektor. Zur Kalibrierung werden Polymerstandards mit niedrigen Polydispersitäten eingesetzt und eine Kalibrierkurve Log (Molmasse × Intrinsische Viskosität) aufgestellt. Da das Produkt von (Molmasse × Intrinsische Viskosität) proportional zum hydrodynamischen Radius ist, lassen sich so die realen bzw. absoluten Molmassen berechnen.
Lichtstreudetektion
Durch Einsatz eines Lichtstreudetektors entfällt das Aufstellen einer Kalibrierkurve. Ein Lichtstreudetektor misst indirekt die absolute Molekülmasse. Zur Auswertung ist zusätzlich ein Konzentrationsdetektor notwendig. Die von John William Strutt, 3. Baron Rayleigh aufgestellte Gleichung beschreibt den Zusammenhang zwischen der gestreuten Lichtintensität, die durch das sogenannte Rayleigh-Verhältnis R(θ) ausgedrückt wird, der Polymerkonzentration c und der gewichtsgemittelten Molmasse Mw. Dabei ist K eine optische Konstante und A2 der zweite Virialkoeffizient.
Molmassenbestimmung
Durch Vergleich der Retentionszeit oder des Elutionsvolumens eines Moleküls mit unbekannter Molmasse mit den Retentionszeiten bzw. Elutionsvolumina von Molekülen bekannter Molmasse (Komigrationsstandard) lässt sich durch Vergleich mit dem erzeugten Graphen oder rechnerisch durch eine Regressionsanalyse eine Molmasse bestimmen. Bei Proteinen ist eine Bestimmung der Molmasse nur bei Proteinen ähnlicher Proteinfaltung sinnvoll (d. h. durch Vergleich globulärer untereinander oder fibrillärer Proteine untereinander), da sich die Form der Moleküle auf die Wanderungsgeschwindigkeit auswirkt. Bei Proteinen wird daher die Molmasse eher durch die denaturierende SDS-PAGE oder eine Massenspektrometrie bestimmt.
Anwendungen
Typische Anwendung ist die Trennung (Polymerfraktionierung) jeglicher Art von Makromolekülen, wie synthetischen Polymeren oder Biopolymeren (z. B. Polysaccharide, DNA, RNA und Proteine). Aus der Elutionskurve wird damit nach geeigneter Kalibrierung die Verteilungskurve der Molmasse erhalten, womit anschließend die verschieden gewichteten mittleren Molmassen (Mn, Mw …) und die Polydispersität der Probe berechnet werden können. Im Bereich der Trennung von Makromolekülen hat sich die Feld-Fluss-Fraktionierung (FFF) als alternative Methode zunehmend etabliert.
Präzision
Zur Gel-Permeations-Chromatographie von synthetischen Polymeren stehen Ringversuchsdaten zur Verfügung. Organische Phase und klassische Detektoren (RI, UV) vorausgesetzt, beträgt die relative Vergleichstandardabweichung sR,rel des Gewichtsmittels Mw rund 8 bis 10 %. Sie kann durch Anbindung der Messgröße an einen definierten Satz von Referenzsubstanzen erheblich gesenkt werden. Für das Zahlenmittel Mn ergeben sich etwas höhere sR,rel-Werte. Hier ist wichtig, dass genau abgesprochen wird, wie die Grundlinie zu legen ist. sR ist ein guter Schätzwert für die Standardmessunsicherheit u.
Alternative Methoden
Besonders bei Makromolekülen, Nanopartikeln und Agglomeration treten bei der Gel-Permeations-Chromatographie häufig Probleme in Folge der Wechselwirkung mit der stationären Phase auf. Verstopfung der Säule, Absorption von Agglomeraten und Abbau der Moleküle durch Scherkräfte in der Säule sind häufig beschriebene Probleme. Durch die Trennung im offenen Fluss-Kanal ohne statische Phase werden bei der Feld-Fluss-Fraktionierung (FFF) diese Effekte vermieden.
Literatur
- Friedrich Lottspeich, Haralabos Zorbas: Bioanalytik. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg 1998, ISBN 978-3-8274-0041-3.
- Hubert Rehm, Thomas Letzel: Der Experimentator: Proteinbiochemie / Proteomics. 6. Auflage. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg 2009, ISBN 978-3-8274-2312-2.
- Helmut Determann: Gelchromatographie. 1967.
Weblinks
- Artikelserie zum Thema Gel-Permeations-Chromatographie
Einzelnachweise
- Jerker Porath, Per Flodin: Gel filtration: a method for desalting and group separation. In: Nature (1959), Bd. 183(4676), S. 1657–9. PMID 13666849.
- J. Porath: Gel filtration of proteins, peptides and amino acids. In: Biochim Biophys Acta (1960), Bd. 39, S. 193–207. PMID 14434211.
- P. Andrews: Estimation of the molecular weights of proteins by Sephadex gel-filtration. In: Biochem J. (1964), Bd. 91(2), S. 222–33. PMID 4158310; PMC 1202876 (freier Volltext).
- J. Porath: From gel filtration to adsorptive size exclusion. In: J Protein Chem. (1997), Bd. 16(5), S. 463–8. PMID 9246630.
- Bruno Wampfler, Samuel Affolter, Axel Ritter, Manfred Schmid: Messunsicherheit in der Kunststoffanalytik - Ermittlung mit Ringversuchsdaten. Hanser, München 2017, ISBN 978-3-446-45286-2, S. 78–83.
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Die Grossenausschluss Chromatographie auch Gel Permeations Chromatographie GPC ist eine Art der Flussigchromatographie bei der Molekule geloster Stoffe aufgrund ihrer Grosse genauer ihres hydrodynamischen Volumens getrennt werden konnen Andere Bezeichnungen sind Size Exclusion Chromatography SEC und physikalisch gesehen falsch auch Gelfiltrations Chromatographie GFC oder Molekularsieb Chromatographie Trennung in der GPC SaulePrinzipElutionsprofil einer Sephadex G 50 Saule Der Trennungseffekt beruht nicht auf einem Filtrationprozess sondern auf unterschiedlichen verfugbaren Diffusionsvolumina fur unterschiedlich grosse Molekule Die porosen Polymere der stationaren Phase erlauben kleineren Molekulen einzudringen wodurch sich das ihnen zur Verfugung stehende Diffusionsvolumen deutlich vergrossert und sich somit die Retentionszeit verlangert Kleine Molekule werden demnach starker zuruckgehalten als grosse denen nur Zwischenraume zwischen dem Polymergranulat zuganglich sind Die grosseren Molekule fliessen daher schneller durch die Chromatographiesaule Daher sind grosse Molekule in den fruheren Fraktionen des Eluats wahrend kleinere Molekule spater eluieren Eluiert wird nun eine Probe mit Molekulen verschiedener Grosse Jeweils sehr grosse und sehr kleine Molekule konnen nicht getrennt werden Alle Molekule die nicht in die Poren passen eluieren ganz am Anfang und Molekule die sehr gut in alle Poren passen ganz am Ende Die Methode ist dadurch ein vergleichsweise schnelles Verfahren zur Isolierung von grosseren Molekulen Stationare Phase Als stationare Phase verwendet man in der Regel porose Polymere in Pulverform Die Trennungseigenschaften quervernetzten Dextrans wurden 1957 von Jerker Porath entdeckt Die Trennsaulen sind mit pulverformigen Partikeln eines hydrophilen porosen und quervernetzten Materials gefullt z B ein mit Epichlorhydrin quervernetztes Dextran Sephadex eine unvernetzte oder mit 2 3 Dibrompropanol quervernetzte Agarose Sepharose bzw Sepharose CL ein Dextran Methylenbisacrylamid Copolymer Sephacryl ein Methacrylat Ethylenglykol Copolymer Toyopearl oder Kieselgel und andere Silikate Der Durchmesser der Partikel liegt im Bereich von circa 3 35 µm Die Partikel dieses undurchsichtigen Gels besitzen eine hochporose Oberflache und je nach zu trennenden Molekulgrossen variierende Porengrossen von ca 60 2000 A 6 200 nm Zur Trennung von Molekulen mit einer Molmasse zwischen 5 und 150 kDa werden mittlere Porengrossen um 12 5 nm verwendet wahrend bei Molekulen zwischen 10 und 500 kDa Porengrossen um 25 nm und bei Molekulen zwischen 20 und 10 000 kDa Porengrossen von 45 nm eingesetzt werden TrennsaulenGPC Saule Generell unterscheidet man zwei Typen von Saulen die sogenannten und die welche auch genannt werden Die Single Porosity Saulen haben Poren mit einer sehr geringen Porengrossenverteilung Sie trennen sehr gut in einem bestimmten Grossenbereich Um eine Trennung uber einen grosseren Molmassenbereich zu erzielen werden hier haufig drei bis vier Trennsaulen mit verschiedenen Porengrossen hintereinander geschaltet In den Mixed Bed Saulen wurde das Saulenmaterial bereits vom Hersteller so abgemischt dass von sehr kleinen bis grossen Poren alle Porengrossen vertreten sind Diese Saulen trennen uber einen grossen Molmassenbereich und sehr linear mit dem hydrodynamischen Volumen Die Trennleistung einer Mixed Bed Saule ist daher begrenzt so dass auch hier fur eine gute Auftrennung zwei bis drei Trennsaulen in Serie kombiniert werden Heutzutage dominieren die Mixed Bed Saulen Die Single Porosity Saulen haben aber durchaus ihre Berechtigung fur spezielle Anwendungen Aufbau eines GPC AutomatenAufbau eines GPC Automaten Die wesentlichen Bestandteile eines automatisierten GPC Systems sind Pumpe Injektionssystem Trennsaulen und verschiedene Detektoren Die Pumpe saugt das Laufmittel an und erzeugt einen konstanten Fluss durch das gesamte System Haufig wird das Laufmittel durch einen Durchlaufentgaser Inline Degasser gesaugt der geloste Gase entfernt Nach der Pumpe steht das Injektionssystem fur den Probenauftrag entweder manuell oder ein Autosampler In der darauf folgenden Trennsaule wird die Probe anhand ihres hydrodynamischen Radius aufgetrennt Die verschiedenen Detektoren liefern dann je nach Art bestimmte Aussagen Letztendlich landet der gesamte Fluss inklusive Probe in einem Abfallgefass Der Fluss das Eluat kann aber auch in einzelne Gefasse aufgefangen werden man spricht dann von Fraktionierung praparative GPC DetektorenDie verschiedenen Detektionsvarianten Brechungsindex Licht im UV VIS Bereich Viskositat Lichtstreuung elektrische Leitfahigkeit Radioaktivitat mussen auf den jeweiligen Polymertyp sorgfaltig kalibriert werden Als Detektoren finden sogenannte Konzentrationsdetektoren wie Brechungsindexdetektoren RI Detektor von engl refractive index und je nach UV Aktivitat des zu analysierenden Polymers Verwendung Bei diesen Detektoren steigt die Peakflache proportional mit der Konzentration was eine Quantifizierung einer Substanz ermoglicht Bei der klassischen GPC wird allein dieser Detektortyp verwendet und die Anlage wird zur Ermittlung der Molekulmassen mit Standardsubstanzen kalibriert Unter dem Synonym der molmassensensitiven Detektoren finden weiterhin Viskositatsdetektoren und Lichtstreuungdetektoren Verwendung Dieser Detektortyp ist nur in Kombination mit Konzentrationsdetektoren verwendbar weil zur Molmassenberechnung in jedem Fall die Konzentration benotigt wird Insbesondere die Lichtstreuung kann unabhangig von Polymerstandards die Molekularmassenmittelwerte Mn Mw Mz und den Gyrationsradius direkt bestimmen Hierbei unterscheidet man vor allen Dingen Mehrwinkel MALS Kleinwinkel und Rechtwinkel Lichtstreudetektoren Mit dem Viskositatsdetektor konnen die Parameter K und a der Mark Houwink Gleichung eine universelle Kalibrierung und Aussagen uber die Konformation des Polymers gemacht werden Zusatzlich finden auch Infrarot Detektoren und Fluoreszenzdetektoren Anwendung beschranken sich aber auf spezielle Applikationen Konventionelle KalibrierungKonventionelle Kalibrierung mit drei Pullulan Standards unterschiedlicher Grosse Die konventionelle Kalibrierung findet nur beim Einsatz eines Konzentrationsdetektors RI oder UV Verwendung Zur Kalibrierung werden meist mehrere unterschiedlich grosse Polymerstandards mit niedrigen Polydispersitaten eingesetzt Aus den angegebenen Molekulmassen der Standards und der nach Analyse erhaltenen Retentionszeit kann man die Kalibrierkurve erstellen Mit Hilfe der Kalibrierkurve konnen nun die Molekulmassen unbekannter Proben bestimmt werden Als Ergebnis erhalt man relative Molmassen bezogen auf die Standardsubstanz Da nicht fur jedes Polymer engverteilte Standards verfugbar sind kann die Molmassenberechnung bei Verwendung unterschiedlicher Standards problematisch sein Obwohl man in solchen Fallen moglichst ahnliche Standards verwendet kann die Molmassenberechnung dramatisch von der realen abweichen Eine wesentlich sicherere Methode ware hier der Einsatz einer direkten Methode wie z B der Lichtstreuung Universelle KalibrierungGPC unter Verwendung eines Konzentrationsdetektors RI oder UV in Verbindung mit einem Viskositatsdetektor Zur Kalibrierung werden Polymerstandards mit niedrigen Polydispersitaten eingesetzt und eine Kalibrierkurve Log Molmasse Intrinsische Viskositat aufgestellt Da das Produkt von Molmasse Intrinsische Viskositat proportional zum hydrodynamischen Radius ist lassen sich so die realen bzw absoluten Molmassen berechnen LichtstreudetektionDurch Einsatz eines Lichtstreudetektors entfallt das Aufstellen einer Kalibrierkurve Ein Lichtstreudetektor misst indirekt die absolute Molekulmasse Zur Auswertung ist zusatzlich ein Konzentrationsdetektor notwendig Die von John William Strutt 3 Baron Rayleigh aufgestellte Gleichung beschreibt den Zusammenhang zwischen der gestreuten Lichtintensitat die durch das sogenannte Rayleigh Verhaltnis R 8 ausgedruckt wird der Polymerkonzentration c und der gewichtsgemittelten Molmasse Mw Dabei ist K eine optische Konstante und A2 der zweite Virialkoeffizient KcR 8 1MwP 8 2A2c displaystyle frac Kc R Theta frac 1 M w P Theta 2A 2 c MolmassenbestimmungKalibrierung anhand eines Grossenmarkers Durch Vergleich der Retentionszeit oder des Elutionsvolumens eines Molekuls mit unbekannter Molmasse mit den Retentionszeiten bzw Elutionsvolumina von Molekulen bekannter Molmasse Komigrationsstandard lasst sich durch Vergleich mit dem erzeugten Graphen oder rechnerisch durch eine Regressionsanalyse eine Molmasse bestimmen Bei Proteinen ist eine Bestimmung der Molmasse nur bei Proteinen ahnlicher Proteinfaltung sinnvoll d h durch Vergleich globularer untereinander oder fibrillarer Proteine untereinander da sich die Form der Molekule auf die Wanderungsgeschwindigkeit auswirkt Bei Proteinen wird daher die Molmasse eher durch die denaturierende SDS PAGE oder eine Massenspektrometrie bestimmt AnwendungenTypische Anwendung ist die Trennung Polymerfraktionierung jeglicher Art von Makromolekulen wie synthetischen Polymeren oder Biopolymeren z B Polysaccharide DNA RNA und Proteine Aus der Elutionskurve wird damit nach geeigneter Kalibrierung die Verteilungskurve der Molmasse erhalten womit anschliessend die verschieden gewichteten mittleren Molmassen Mn Mw und die Polydispersitat der Probe berechnet werden konnen Im Bereich der Trennung von Makromolekulen hat sich die Feld Fluss Fraktionierung FFF als alternative Methode zunehmend etabliert PrazisionZur Gel Permeations Chromatographie von synthetischen Polymeren stehen Ringversuchsdaten zur Verfugung Organische Phase und klassische Detektoren RI UV vorausgesetzt betragt die relative Vergleichstandardabweichung sR rel des Gewichtsmittels Mw rund 8 bis 10 Sie kann durch Anbindung der Messgrosse an einen definierten Satz von Referenzsubstanzen erheblich gesenkt werden Fur das Zahlenmittel Mn ergeben sich etwas hohere sR rel Werte Hier ist wichtig dass genau abgesprochen wird wie die Grundlinie zu legen ist sR ist ein guter Schatzwert fur die Standardmessunsicherheit u Alternative MethodenBesonders bei Makromolekulen Nanopartikeln und Agglomeration treten bei der Gel Permeations Chromatographie haufig Probleme in Folge der Wechselwirkung mit der stationaren Phase auf Verstopfung der Saule Absorption von Agglomeraten und Abbau der Molekule durch Scherkrafte in der Saule sind haufig beschriebene Probleme Durch die Trennung im offenen Fluss Kanal ohne statische Phase werden bei der Feld Fluss Fraktionierung FFF diese Effekte vermieden LiteraturFriedrich Lottspeich Haralabos Zorbas Bioanalytik Spektrum Akademischer Verlag Heidelberg 1998 ISBN 978 3 8274 0041 3 Hubert Rehm Thomas Letzel Der Experimentator Proteinbiochemie Proteomics 6 Auflage Spektrum Akademischer Verlag Heidelberg 2009 ISBN 978 3 8274 2312 2 Helmut Determann Gelchromatographie 1967 WeblinksArtikelserie zum Thema Gel Permeations ChromatographieEinzelnachweiseJerker Porath Per Flodin Gel filtration a method for desalting and group separation In Nature 1959 Bd 183 4676 S 1657 9 PMID 13666849 J Porath Gel filtration of proteins peptides and amino acids In Biochim Biophys Acta 1960 Bd 39 S 193 207 PMID 14434211 P Andrews Estimation of the molecular weights of proteins by Sephadex gel filtration In Biochem J 1964 Bd 91 2 S 222 33 PMID 4158310 PMC 1202876 freier Volltext J Porath From gel filtration to adsorptive size exclusion In J Protein Chem 1997 Bd 16 5 S 463 8 PMID 9246630 Bruno Wampfler Samuel Affolter Axel Ritter Manfred Schmid Messunsicherheit in der Kunststoffanalytik Ermittlung mit Ringversuchsdaten Hanser Munchen 2017 ISBN 978 3 446 45286 2 S 78 83