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Die Göpfelsteinhöhle auch Göpfelberghöhle ist eine Karsthöhle Die einstige Wohnhöhle liegt auf dem Gemeindegebiet von Ve

Göpfelsteinhöhle

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Göpfelsteinhöhle
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Die Göpfelsteinhöhle (auch Göpfelberghöhle) ist eine Karsthöhle. Die einstige Wohnhöhle liegt auf dem Gemeindegebiet von Veringenstadt im Landkreis Sigmaringen in Baden-Württemberg, Deutschland. Das Laucherttal im Bereich von Veringenstadt ist – neben dem Raum Bad Urach und dem Blautal – eines der drei wichtigsten Höhlengebiete auf der Schwäbischen Alb. Das gilt sowohl für die Anzahl der Höhlen, deren Bedeutung für die frühgeschichtliche Forschung sowie für die Erforschung der Erdgeschichte. Die Höhle wird aufgrund der Fundlage auch als Hyänenhorst bezeichnet.

Göpfelsteinhöhle

Die Göpfelsteinhöhle oberhalb von Veringenstadt. Der Eingang ist nach Süden ausgerichtet und weithin sichtbar in einem massigen Felsen des Weißen Jura.

Lage: Schwäbische Alb, Deutschland
Höhe: 660 m ü. NN
Geographische
Lage:
48° 10′ 47,1″ N, 9° 12′ 35″ O48.17976049.2097088660Koordinaten: 48° 10′ 47,1″ N, 9° 12′ 35″ O
Katasternummer 7821/2
Typ Karsthöhle

Lage

Die Göpfelsteinhöhle befindet sich am oberen Südhang eines Bergsporns der Schwäbischen Alb, der aus Richtung Westen ins Tal der Lauchert hineinragt. Der enge S-förmige Flussdurchbruch liegt in der tektonischen Vergitterungszone von herzynisch streichendem Hohenzollerngraben und rheinisch streichendem Lauchertgraben. Durch tektonischen Stress haben sich Klüfte gebildet, die sich zu zahlreichen Höhlen geweitet haben. Um Veringenstadt sind 34 Höhlen bekannt. Durch den Bergsporn führen zwei Tunnels, einer direkt unterhalb der Höhle. Dieser Straßentunnel wurde 1977 beim Bau einer Umfahrung für die Bundesstraße 32 in den Fels getrieben. Ein Eisenbahntunnel aus dem Jahre 1907 für die Hohenzollerische Landesbahn führt nur einige Meter weiter westlich durch den Sporn.

Die Göpfelsteinhöhle liegt auf einer Höhe von 660 m ü. NN am westlichen Stadtausgang von Veringenstadt, rechts oberhalb der Lauchert und der Altstadt. Der Eingang ist nach Süden ausgerichtet und weithin sichtbar in einem massigen Felsen des Weißen Jura.

Von der Altstadt führt der Burgweg nach oben. Auf der Kammhöhe des Bergsporns zweigt nach links ein beschilderter Fußweg ab, der zur Göpfelsteinhöhle hinab führt. Am Eingangsbereich der Höhle befindet sich eine Informationstafel. Die Höhle ist frei zugänglich. Unweit der Höhle befindet sich die St. Nikolauskirche und die Ruine der Burg Veringen.

Das Geotop Göpfelsteinhöhle ist seit 1971 als kulturgeschichtlich wertvolles flächenhaftes Naturdenkmal ND8437048 im Naturraum Mittlere Flächenalb ausgewiesen. Als archäologischer Fundplatz ist es ein Bodendenkmal.

Siehe auch: Liste der Naturdenkmale in Veringenstadt

Beschreibung

Die Höhle weist eine geräumige Vorhalle auf. Hinter der Vorhalle liegt der drei Meter breite und drei Meter hohe Eingang zur eigentlichen Höhle, die zweistöckig in das Innere des Felsens führt. Der obere, geräumigere Höhlenteil ist sieben Meter lang, sieben Meter breit und fünf Meter hoch. Der untere Höhlenteil besitzt eine ähnliche Grundfläche und eine Höhe von etwa 1,20 Meter. Als der Neandertaler die Göpfelsteinhöhle bezog, hatte die Höhle nur eine Ebene. Erst nach der letzten Eiszeit stürzte eine Zwischendecke ein und öffnete den Zugang zur oberen Höhlenebene.

Die Göpfelsteinhöhle ist nach der Nikolaushöhle die zweitgrößte Veringenstädter Steinzeithöhle. Sie befindet sich in einem massigen Felsen des Weißjura ζ1 (Liegende Bankkalke: Kimmeridgium, ki4).

  • Eingang zur Göpfelsteinhöhle mit Blick auf die Altstadt von Veringenstadt
  • Vorhalle
  • Höhleneingang
  • Blick in die Göpfelsteinhöhle
  • Blick aus dem oberen Höhlengang
  • Blick aus dem oberen Höhlengang
  • Blick aus dem unteren Höhlengang

Forschungsgeschichte

  • 1893/94 vermutete Karl Theodor Zingeler, der von 1891 bis 1915 Leiter des Fürstlich Hohenzollerischen Haus- und Domänenarchivs war, dass in Hohenzollern der Nachweis des Neandertalers geführt werden könnte.
  • 1909 fanden die ersten archäologische Grabungen in der Göpfelsteinhöhle durch Robert Rudolf Schmidt vom Geologischen Institut der Universität Tübingen statt. Wegen des steinigen Untergrunds brach er jedoch seine Grabung ohne Funde und Publikation ab.
  • 1934 im Juli bis August gelang Oberpostrat a. D. Eduard Peters bereits bei seiner Probegrabung der Nachweis Zingelers Vermutungen über die Existenz paläolithischer altsteinzeitlicher Kulturreste.
  • 1935, vom 25. Juli bis 20. Oktober, erfolgte die Hauptgrabung von Eduard Peters. Da die gesamte Grabungsdokumentation seit 1945 verschollen ist, können die Befunde nur bruchstückhaft anhand von Vorberichten rekonstruiert werden. Peters fand offenbar keine intakten, sauber zu trennenden Kulturschichten vor. Silices lagen neben Höhlenbärenknochen und jüngeren Kulturresten an der Oberfläche. Der Ausgräber sah die Ursache dafür darin, dass der Überhang des Göpfelsteins seit Jahrhunderten als Unterstand für Schafherden diente und deren Ausscheidungen samt oberen Bodenschichten als Dünger von der Bevölkerung abgebaut wurden. Die Sedimentmassen wurden von Peters nach seinem von ihm verbesserten Schlämmverfahren vollständig geschlämmt und erbrachten über 1000, zum Teil winzigste Silices, die sowohl die Anwesenheit des Neandertalers (Moustérien), als auch des frühen anatomisch modernen Menschen (Homo sapiens, Aurignacien) belegen. Fundhäufungen der Neandertalerkultur zeigten sich nach Peters Angaben in einer Vertiefung in der Höhle an der rechten Seite. Er nahm an, dass die Jäger des Aurignacien die geräumige nach Süden ausgerichtete Vorhöhle bevorzugt genutzt haben. Es war Peters nicht möglich die zahlreichen als Jagdbeute erkennbaren eiszeitlichen Faunenenreste eindeutig der Kultur des Neandertaler bzw. des Homo sapiens zuzuordnen. Die Grabung wurde abgebrochen, nachdem der hinterste Teil der Höhle nur noch kriechend befahrbar war und die knochenführenden Lehmsedimente zu steinharter Breccie verbacken war, die sich nicht bergen ließ. Die Bestimmung der eiszeitlichen Großsäuger übernahm Fritz Berckhemer von der Württembergischen Naturaliensammlung in Stuttgart, die Kleinsäugerreste bearbeitete Florian Heller, von der Universität Heidelberg.
  • Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wollte Peters seine Funde, die er im Rathaussaal von Veringenstadt aufbewahrte, in Sicherheit bringen und brachte sie in das Hohenzollerische Landeshaus nach Sigmaringen. Kurz nach dem Einmarsch der französischen Truppen 1945 in Sigmaringen waren jedoch sämtliche Funde, Akten und Grabungsberichte der Jahre 1941 bis 1942 verschwunden. Dieser Verlust brachte Eduard Peters an den Rand der Verzweiflung.
  • 1947 führte Eduard Peters erneut eine Begehung durch. Der brekziöse Höhlenlehm hatte sich mittlerweile aufgelockert und so erbrachte eine Grabung mit Josef Ott aus Hettingen Ende September bis Anfang Oktober die Bergung weitere Knochenreste der Hyänenfraßstelle.
  • 1950 im Juli oder August führte Ulrich Binder eine Nachlese in den Abraummassen der Petersschen Grabungen durch, die offenbar wenig ergiebig war.
  • 1955 erfolgten weitere Fundbergungen von Franz Werz aus Veringenstadt, der nochmals Reste der eiszeitlichen Fauna sowie Silices des Moustérien und Aurignacien barg.
  • 1982 und 1983 machte Achim Lehmkuhl vom Staatlichen Museum für Naturkunde in Stuttgart die neuesten Funde in der Göpfelsteinhöhle: pleistozäne und holozäne Faunenreste.
  • 2004 erfolgte durch Thomas Rathgeber vom Staatlichen Museum für Naturkunde in Stuttgart eine Neubearbeitung der Faunen von 1934/35.

Knochenfunde

Aus der Analyse der Knochenfunde ging hervor:

Raubtiere
  • Höhlenhyäne (Hyaena spelaea Cuv.): Während der letzten Eiszeit (vor 120.000 bis 10.000 Jahren) wurde die Göpfelsteinhöhle über längere Zeiträume von der Höhlenhyäne als Horst genutzt. Dies belegen gut erhaltene Hyänenknochen sowie benagte und verbissene Reste von Beutetieren.
  • Höhlenbär (Ursus spelaeus Bl.)
  • Wolf (Canis lupus spelaeus Goldf.)
  • Vielfraß (Gulo borealis L.)
  • Steppeniltis (Foetorius Eversmanni Less.)
  • Höhlenlöwe (Felis spelaea Goldf.)
Pflanzenfresser
  • Wildpferd (Equus germanicus Nehr.)
  • Wollnashorn (Rhinoceros antiquitatis Bl.)
  • Ren (Rangifer tarandus l.)
  • Mammut (Elephas primigenius Bl.)
  • Wisent (Bison priscus Boj.)
  • Riesenhirsch (Megaceros)
  • Rothirsch (Cervus elaphus L.)
  • Steinbock (Capra ibex. L.)

Nachgewiesene Kulturepochen

Siedlungsfunde der Göpfelsteinhöhle weisen folgende Kulturepochen nach:

Moustérienkultur

Als der Neandertaler die Göpfelsteinhöhle bezog, bestand sie aus einem oberen und einem unteren Hohlraum, die durch eine feste Zwischendecke voneinander getrennt waren. Zugänglich für Mensch und Tier war nur der untere Raum, der auf der rechten Seite eine starke Bodeneintiefung gehabt haben muss. Diese Vertiefung enthielt die Hauptreste der Moustérienkultur an Silices und Tieren, denen anzusehen ist, dass wir es hier auch mit einem Horst der Höhlenhyäne zu tun haben. Der Einbruch der Zwischendecke erfolgte erst in der Nacheiszeit.
Fundstücke sind Feuerstein- und Knochenwerkzeuge aus der mittleren Altsteinzeit (etwa 80.000-35.000 v. Chr.). Es wurden Schneidwerkzeuge gefunden, bei denen die rechten Kanten auf der Rückseite sogenannte Schutzretusche erhalten haben, damit sie für den Gebrauch fest in der Hand liegen. Sogenannte Schnauzenkratzer, sind hobelartige, vorn spitz zulaufende Geräte, die wohl bei der Fellverarbeitung gute Dienste leisteten. Auch später, in der beginnenden jüngeren Altsteinzeit (30.000 v. Chr.), suchten Jäger und Sammler (Wildbeutergruppen) Schutz in der günstig über der Lauchert gelegene, nach Süden ausgerichtete Höhle.

Aurignacienkultur

Auch der moderne Aurignac-Mensch hat in der Göpfelsteinhöhle gerastet. Nach der Menge der hinterlassenen Geräte und Werkzeuge zu schließen, scheint er jedoch nur kurz ansässig gewesen zu sein. Feuerstein- und Knochenwerkzeuge (Klingenkultur), der sogenannte Hochkratzer, ist ein Gerät, das gerade für die Aurignackultur kennzeichnend ist, Klingenkratzer und Eckstichel, dessen Werkkante die oben hervortretende dachförmige Schneide ist. Welch hohe Fingerfertigkeit dieser Kultur besaß, lassen die Knochengeräte erkennen. Zum Beispiel das Bruchstück einer Speerspitze aus Rengeweih, Knochenpfriemen, das Bruchstück eines durch Strichgravierung verzierten Pfriemen oder eines Knochenglätters. Die Tierreste gehören im Wesentlichen dem Mammut, dem Höhlenbär, dem Rentier und dem Wildpferd an.

Neolithikum (Jungsteinzeit)

Erst im spätesten Neolithikum setzten sich kleine Horden viehzüchtender Siedler da und dort auf der Hochfläche fest. Es waren zum Teil Angehörige einer bandkeramischen Mischkultur vom Rössen-Großgartacher Typus, die wenige stichverzierte Scherben in der Göpfelsteinhöhle zurückließen.

Bronzezeitkultur: Frühbronzezeit

Einige grobtonige Scherben mit Tupfenleisten, Oberflächenrauhung und breiten Tragknuppen gehören wohl in die Frühbronzezeit. Die Scherben, die sich von denen der Spätbronzezeit im Brand und im Material unterscheiden, kommen dem spätneolithischen Typus der Altheimer Keramik recht nahe; eine Kultur, auf die auch der Streitaxtfund in der Anna-Kapellen-Höhle hinweist. Ebenso wurde spätbronzezeitliche Töpferware und Spinnwirtel gefunden.

Vorrömische Eisenzeit: Latènekultur und Hallstattkultur

Im Gegensatz zu der Masse der bronzezeitlichen Funde steht die geringe Anzahl der früheisenzeitlichen Reste. Nur wenige Scherben lassen sich möglicherweise dahin bestimmen. Zum Beispiel das Fragment einer kleinen Urne aus dem Göpfelstein, deren Rand seitlich und auf der Kante Stichverzierungen zeigt, die wahrscheinlich mit einer feinen Bronzenadel ausgeführt worden sind. Erst in spätkeltischer Zeit (d. h. im letzten vorchristlichen Jahrhundert) lieferte die Göpfelsteinhöhle keramische Siedlungsfunde dieser Zeit in reichlichem Maße. Die Keramik ist jetzt allgemein besser gebrannt und lässt sich nach technischen Gesichtspunkten in handgearbeitete und scheibengefertigte Ware einteilen. Die handgearbeiteten Scherben (meist Schüsseln mit eingezogenem Rand) tragen gewöhnlich die bekannte Kammstrichverzierung. Zum Verzieren benützen die Töpfer jener Zeit alle möglichen Instrumente: außer mehrzinkigen auch zweizinkige (gabelartige) Werkzeuge oder auch nur einfache Holzstäbchen mit entsprechend grobem Zich.

Römische Kultur

  • Eine Münze des Kaisers Antoninus Pius (138–161 n. Chr.) zeugt von der römischen Kultur.
  • Aus einer Höhle bei Veringenstadt (vermutlich der Göpfelsteinhöhle) stammt eine gut erhaltene bronzene kerbschnittverzierte und punzierte Gürtelschnalle. Sie wurde bereits 1937 publiziert und später namengebend für Tierkopfschnallen der Form Veringenstadt. Stempeldreiecke in Wolfszahnordnung sind charakteristisch für diese Form, die vornehmlich in Südwestdeutschland verbreitet ist. Derartige Schnallen provinzialrömischer Militärgürtel werden dem späten 4. und frühen 5. Jahrhundert zugewiesen.

Mittelalter

Nach der römischen Zeit blieb die Göpfelsteinhöhle viele Jahrhunderte, die ganze alamannische Zeit über, unbesiedelt. Während dieser Zeit ist die Besiedelung im rund ein Kilometer nördlich liegenden Deutstetten nachweisbar. Aus der Göpfelsteinhöhle konnten eine ganze Anzahl von Scherben dem Mittelalter (11.–12. Jahrhundert) zugewiesen werden. Bis in das 19. Jahrhundert, d. h. bis zum Rückgang der Schafzucht auf der Alb, wurden die Höhlen noch als Viehställe benützt.

Fundverbleib

  • Heimatmuseum Veringenstadt im Obergeschoss des Rathauses Veringenstadt: Fundstücke von Steingeräten und Abfall ihrer Produktion (Silices)
  • Hohenzollerischen Landesmuseum in Hechingen: Fundstücke von Steingeräten und Abfall ihrer Produktion (Silices).
  • Staatliches Museum für Naturkunde Stuttgart: Fauna
  • Sammlung der Universität Erlangen: Silices und Fauna
  • Schulsammlung Sonnenbühl-Erpfingen: Knochenahle/Knochenpfriem

Sage vom Göpfelstein

Der Göpfelstein erinnert mit seinem Felsmassiv und der großen Höhle an einen Kopf mit einem großen Maul. So wird in Veringenstadt seit urfürdenklichen Zeiten die Geschichte erzählt, dass der Göpfelstein ein unbeständiger Geselle sei und an Karfreitag, mit dem ersten Glockenschlag des Mittagsgeläutes an die Lauchert geht, um seinen Durst zu stillen. Außerdem wird erzählt, dass in dem katholischen Ort an Karfreitag die Glocken nach Rom fliegen und daher an diesem Tag die Kirchenglocken nicht läuten. Aber man kann ja nie wissen, ob sie nicht eines Tages doch rechtzeitig aus Rom zurückkehren und der Göpfelstein dann zum Saufen an die Lauchert geht.

Literatur

  • Hans Binder, Herbert Jantschke: Höhlenführer Schwäbische Alb. Höhlen – Quellen – Wasserfälle. 7., völlig neu bearbeitete Auflage. DRW-Verlag, Leinfelden-Echterdingen 2003, ISBN 3-87181-485-7, S. 251. 
  • Friedrich B. Naber, Ludwig Reisch, Christian Züchner: Die 22. Tagung der Hugo Obermaier-Gesellschaft 1980 in Sigmaringen mit Exkursionen ins obere Donautal, in den Hegau und ins Federseegebiet. In: Hugo Obermaier-Gesellschaft (Hrsg.): Quartär. Internationales Jahrbuch zur Erforschung des Eiszeitalters und der Steinzeit. Jahrgang 1981 (31/32). S. 217–229.
  • Eduard Peters, Adolf Rieth: Die Höhlen von Veringenstadt und ihre Bedeutung für die Vor- und Frühgeschichte Hohenzollerns. In: Verein für Geschichte, Kultur und Landeskunde Hohenzollerns (Hrsg.): Hohenzollerische Jahreshefte. Band 3. 1936. S. 240–264.
  • Eduard Peters: Die Altsteinzeitlichen Kulturen von Veringenstadt (Hohenzollern). In: Prähistorische Zeitschrift. Band 27. Berlin 1936. S. 173–195.
  • Eduard Peters: Meine Tätigkeit im Dienst der Vorgeschichte Südwestdeutschlands. Veringenstadt 1946.
  • Jürgen Scheff: Eduard Peters (1869 – 1948). Die Archäologische Erforschung der Höhlen des Oberen Donautals und seiner Seitentäler. In: Hohenzollerischer Geschichtsverein (Hrsg.): Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte. Band 42, in der ganzen Reihe Band 127, Kohlhammer und Wallishauser, Sigmaringen 2006, S. 91–204, hier: S. 157–159.
  • Thomas Rathgeber: Die quartäre Tierwelt der Höhlen um Veringenstadt (Schwäbische Alb). In: Laichinger Höhlenfreund 39 (1). Laichingen 2004. S. 207–228.
  • Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg (Hrsg.): Geotope im Regierungsbezirk Tübingen: Steckbriefe Landkreis Sigmaringen, 2007, S. 48.
Vor- und frühgeschichtlicher Tätigkeitsbericht aus Hohenzollern
  • Eduard Peters: Vor- und frühgeschichtlicher Tätigkeitsbericht aus Hohenzollern 1935. In: Verein für Geschichte, Kultur und Landeskunde Hohenzollerns (Hrsg.): Hohenzollerische Jahreshefte. Band 3. 1936. S. 332–335.
  • Eduard Peters: Vor- und frühgeschichtlicher Tätigkeitsbericht aus Hohenzollern 1936. In: Verein für Geschichte, Kultur und Landeskunde Hohenzollerns (Hrsg.): Hohenzollerische Jahreshefte. Band 4. 1937. S. 275f.
  • Eduard Peters: Vor- und frühgeschichtlicher Tätigkeitsbericht aus Hohenzollern 1937. In: Verein für Geschichte, Kultur und Landeskunde Hohenzollerns (Hrsg.): Hohenzollerische Jahreshefte. Band 5. 1938. S. 358f.
  • Eduard Peters: Vor- und frühgeschichtlicher Tätigkeitsbericht aus Hohenzollern 1938. In: Verein für Geschichte, Kultur und Landeskunde Hohenzollerns (Hrsg.): Hohenzollerische Jahreshefte. Band 6. 1939. S. 186.
  • Eduard Peters: Vor- und frühgeschichtlicher Tätigkeitsbericht aus Hohenzollern 1939. In: Verein für Geschichte, Kultur und Landeskunde Hohenzollerns (Hrsg.): Hohenzollerische Jahreshefte. Band 7. 1940. S. 118f.

Weblinks

Commons: Göpfelsteinhöhle – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Video mit Luftaufnahmen der Göpfelsteinhöhle
  • Steckbrief des flächenhaften Naturdenkmals im Schutzgebietsverzeichnis der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg

Einzelnachweise

  1. Siehe Verwitterungszone. In: Lexikon der Geowissenschaften, Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg 2000.
  2. Karl Theodor Zingeler: Die vor- und frühgeschichtliche Forschung in Hohenzollern. In: Mittheilungen des Vereins für Geschichte & Altertumskunde in Hohenzollern, XXVII. Jahrgang 1893/94. M. Liehner'sche Hofbuchdruckerei, Sigmaringen 1894, MDZ-Digitalisat.
  3. Nach anderer Angabe 1910
  4. Thomas Fink: Materialien zur Geschichte der Stadt Veringen. Band 37: 1945–1949. 2014.
  5. Franz Werz verleiht dauerhaft seine eigenen Höhlenfunde (Memento des Originals vom 2. April 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2. In: Schwäbische Zeitung vom 30. Dezember 2005
  6. Vgl. Rathgeber (2004)
  7. Vgl. Peters, Rieth (1936)
  8. Germania 21, 1937, 52 mit Abb. 1. Robben (Anm. 113) 254 Nr. 77.
  9. H. W. Böhme, Germanische Grabfunde des 4. Bis 5. Jahrhunderts zwischen unterer Elbe und Loire. Münchner Beitr. Vor. u. Frühgesch. 19 (München 1974) 71; 367f.
  10. Vgl. Fundberichte aus Baden-Württemberg 31, 2010, Seite 635
  11. Vgl. Sammlungen und Museen der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU)

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 24 Jun 2025 / 11:10

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Die Gopfelsteinhohle auch Gopfelberghohle ist eine Karsthohle Die einstige Wohnhohle liegt auf dem Gemeindegebiet von Veringenstadt im Landkreis Sigmaringen in Baden Wurttemberg Deutschland Das Laucherttal im Bereich von Veringenstadt ist neben dem Raum Bad Urach und dem Blautal eines der drei wichtigsten Hohlengebiete auf der Schwabischen Alb Das gilt sowohl fur die Anzahl der Hohlen deren Bedeutung fur die fruhgeschichtliche Forschung sowie fur die Erforschung der Erdgeschichte Die Hohle wird aufgrund der Fundlage auch als Hyanenhorst bezeichnet GopfelsteinhohleDie Gopfelsteinhohle oberhalb von Veringenstadt Der Eingang ist nach Suden ausgerichtet und weithin sichtbar in einem massigen Felsen des Weissen Jura Die Gopfelsteinhohle oberhalb von Veringenstadt Der Eingang ist nach Suden ausgerichtet und weithin sichtbar in einem massigen Felsen des Weissen Jura Lage Schwabische Alb DeutschlandHohe 660 m u NNGeographische Lage 48 10 47 1 N 9 12 35 O 48 1797604 9 2097088 660 Koordinaten 48 10 47 1 N 9 12 35 OGopfelsteinhohle Baden Wurttemberg Katasternummer 7821 2Typ KarsthohleLageLage uber der Stadt Die Gopfelsteinhohle befindet sich am oberen Sudhang eines Bergsporns der Schwabischen Alb der aus Richtung Westen ins Tal der Lauchert hineinragt Der enge S formige Flussdurchbruch liegt in der tektonischen Vergitterungszone von herzynisch streichendem Hohenzollerngraben und rheinisch streichendem Lauchertgraben Durch tektonischen Stress haben sich Klufte gebildet die sich zu zahlreichen Hohlen geweitet haben Um Veringenstadt sind 34 Hohlen bekannt Durch den Bergsporn fuhren zwei Tunnels einer direkt unterhalb der Hohle Dieser Strassentunnel wurde 1977 beim Bau einer Umfahrung fur die Bundesstrasse 32 in den Fels getrieben Ein Eisenbahntunnel aus dem Jahre 1907 fur die Hohenzollerische Landesbahn fuhrt nur einige Meter weiter westlich durch den Sporn Die Gopfelsteinhohle liegt auf einer Hohe von 660 m u NN am westlichen Stadtausgang von Veringenstadt rechts oberhalb der Lauchert und der Altstadt Der Eingang ist nach Suden ausgerichtet und weithin sichtbar in einem massigen Felsen des Weissen Jura Von der Altstadt fuhrt der Burgweg nach oben Auf der Kammhohe des Bergsporns zweigt nach links ein beschilderter Fussweg ab der zur Gopfelsteinhohle hinab fuhrt Am Eingangsbereich der Hohle befindet sich eine Informationstafel Die Hohle ist frei zuganglich Unweit der Hohle befindet sich die St Nikolauskirche und die Ruine der Burg Veringen Das Geotop Gopfelsteinhohle ist seit 1971 als kulturgeschichtlich wertvolles flachenhaftes Naturdenkmal ND8437048 im Naturraum Mittlere Flachenalb ausgewiesen Als archaologischer Fundplatz ist es ein Bodendenkmal Siehe auch Liste der Naturdenkmale in VeringenstadtBeschreibungDie Hohle weist eine geraumige Vorhalle auf Hinter der Vorhalle liegt der drei Meter breite und drei Meter hohe Eingang zur eigentlichen Hohle die zweistockig in das Innere des Felsens fuhrt Der obere geraumigere Hohlenteil ist sieben Meter lang sieben Meter breit und funf Meter hoch Der untere Hohlenteil besitzt eine ahnliche Grundflache und eine Hohe von etwa 1 20 Meter Als der Neandertaler die Gopfelsteinhohle bezog hatte die Hohle nur eine Ebene Erst nach der letzten Eiszeit sturzte eine Zwischendecke ein und offnete den Zugang zur oberen Hohlenebene Die Gopfelsteinhohle ist nach der Nikolaushohle die zweitgrosste Veringenstadter Steinzeithohle Sie befindet sich in einem massigen Felsen des Weissjura z1 Liegende Bankkalke Kimmeridgium ki4 Eingang zur Gopfelsteinhohle mit Blick auf die Altstadt von Veringenstadt Vorhalle Hohleneingang Blick in die Gopfelsteinhohle Blick aus dem oberen Hohlengang Blick aus dem oberen Hohlengang Blick aus dem unteren HohlengangForschungsgeschichte1893 94 vermutete Karl Theodor Zingeler der von 1891 bis 1915 Leiter des Furstlich Hohenzollerischen Haus und Domanenarchivs war dass in Hohenzollern der Nachweis des Neandertalers gefuhrt werden konnte 1909 fanden die ersten archaologische Grabungen in der Gopfelsteinhohle durch Robert Rudolf Schmidt vom Geologischen Institut der Universitat Tubingen statt Wegen des steinigen Untergrunds brach er jedoch seine Grabung ohne Funde und Publikation ab 1934 im Juli bis August gelang Oberpostrat a D Eduard Peters bereits bei seiner Probegrabung der Nachweis Zingelers Vermutungen uber die Existenz palaolithischer altsteinzeitlicher Kulturreste 1935 vom 25 Juli bis 20 Oktober erfolgte die Hauptgrabung von Eduard Peters Da die gesamte Grabungsdokumentation seit 1945 verschollen ist konnen die Befunde nur bruchstuckhaft anhand von Vorberichten rekonstruiert werden Peters fand offenbar keine intakten sauber zu trennenden Kulturschichten vor Silices lagen neben Hohlenbarenknochen und jungeren Kulturresten an der Oberflache Der Ausgraber sah die Ursache dafur darin dass der Uberhang des Gopfelsteins seit Jahrhunderten als Unterstand fur Schafherden diente und deren Ausscheidungen samt oberen Bodenschichten als Dunger von der Bevolkerung abgebaut wurden Die Sedimentmassen wurden von Peters nach seinem von ihm verbesserten Schlammverfahren vollstandig geschlammt und erbrachten uber 1000 zum Teil winzigste Silices die sowohl die Anwesenheit des Neandertalers Mousterien als auch des fruhen anatomisch modernen Menschen Homo sapiens Aurignacien belegen Fundhaufungen der Neandertalerkultur zeigten sich nach Peters Angaben in einer Vertiefung in der Hohle an der rechten Seite Er nahm an dass die Jager des Aurignacien die geraumige nach Suden ausgerichtete Vorhohle bevorzugt genutzt haben Es war Peters nicht moglich die zahlreichen als Jagdbeute erkennbaren eiszeitlichen Faunenenreste eindeutig der Kultur des Neandertaler bzw des Homo sapiens zuzuordnen Die Grabung wurde abgebrochen nachdem der hinterste Teil der Hohle nur noch kriechend befahrbar war und die knochenfuhrenden Lehmsedimente zu steinharter Breccie verbacken war die sich nicht bergen liess Die Bestimmung der eiszeitlichen Grosssauger ubernahm Fritz Berckhemer von der Wurttembergischen Naturaliensammlung in Stuttgart die Kleinsaugerreste bearbeitete Florian Heller von der Universitat Heidelberg Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wollte Peters seine Funde die er im Rathaussaal von Veringenstadt aufbewahrte in Sicherheit bringen und brachte sie in das Hohenzollerische Landeshaus nach Sigmaringen Kurz nach dem Einmarsch der franzosischen Truppen 1945 in Sigmaringen waren jedoch samtliche Funde Akten und Grabungsberichte der Jahre 1941 bis 1942 verschwunden Dieser Verlust brachte Eduard Peters an den Rand der Verzweiflung 1947 fuhrte Eduard Peters erneut eine Begehung durch Der brekziose Hohlenlehm hatte sich mittlerweile aufgelockert und so erbrachte eine Grabung mit Josef Ott aus Hettingen Ende September bis Anfang Oktober die Bergung weitere Knochenreste der Hyanenfrassstelle 1950 im Juli oder August fuhrte Ulrich Binder eine Nachlese in den Abraummassen der Petersschen Grabungen durch die offenbar wenig ergiebig war 1955 erfolgten weitere Fundbergungen von Franz Werz aus Veringenstadt der nochmals Reste der eiszeitlichen Fauna sowie Silices des Mousterien und Aurignacien barg 1982 und 1983 machte Achim Lehmkuhl vom Staatlichen Museum fur Naturkunde in Stuttgart die neuesten Funde in der Gopfelsteinhohle pleistozane und holozane Faunenreste 2004 erfolgte durch Thomas Rathgeber vom Staatlichen Museum fur Naturkunde in Stuttgart eine Neubearbeitung der Faunen von 1934 35 KnochenfundeAus der Analyse der Knochenfunde ging hervor RaubtiereHohlenhyane Hyaena spelaea Cuv Wahrend der letzten Eiszeit vor 120 000 bis 10 000 Jahren wurde die Gopfelsteinhohle uber langere Zeitraume von der Hohlenhyane als Horst genutzt Dies belegen gut erhaltene Hyanenknochen sowie benagte und verbissene Reste von Beutetieren Hohlenbar Ursus spelaeus Bl Wolf Canis lupus spelaeus Goldf Vielfrass Gulo borealis L Steppeniltis Foetorius Eversmanni Less Hohlenlowe Felis spelaea Goldf PflanzenfresserWildpferd Equus germanicus Nehr Wollnashorn Rhinoceros antiquitatis Bl Ren Rangifer tarandus l Mammut Elephas primigenius Bl Wisent Bison priscus Boj Riesenhirsch Megaceros Rothirsch Cervus elaphus L Steinbock Capra ibex L Nachgewiesene KulturepochenAurignacien Feuersteingerate Fundstucke aus der Gopfelstein und Nikolaushohle im Heimatmuseum Veringenstadt Siedlungsfunde der Gopfelsteinhohle weisen folgende Kulturepochen nach Mousterienkultur Als der Neandertaler die Gopfelsteinhohle bezog bestand sie aus einem oberen und einem unteren Hohlraum die durch eine feste Zwischendecke voneinander getrennt waren Zuganglich fur Mensch und Tier war nur der untere Raum der auf der rechten Seite eine starke Bodeneintiefung gehabt haben muss Diese Vertiefung enthielt die Hauptreste der Mousterienkultur an Silices und Tieren denen anzusehen ist dass wir es hier auch mit einem Horst der Hohlenhyane zu tun haben Der Einbruch der Zwischendecke erfolgte erst in der Nacheiszeit Fundstucke sind Feuerstein und Knochenwerkzeuge aus der mittleren Altsteinzeit etwa 80 000 35 000 v Chr Es wurden Schneidwerkzeuge gefunden bei denen die rechten Kanten auf der Ruckseite sogenannte Schutzretusche erhalten haben damit sie fur den Gebrauch fest in der Hand liegen Sogenannte Schnauzenkratzer sind hobelartige vorn spitz zulaufende Gerate die wohl bei der Fellverarbeitung gute Dienste leisteten Auch spater in der beginnenden jungeren Altsteinzeit 30 000 v Chr suchten Jager und Sammler Wildbeutergruppen Schutz in der gunstig uber der Lauchert gelegene nach Suden ausgerichtete Hohle Aurignacienkultur Auch der moderne Aurignac Mensch hat in der Gopfelsteinhohle gerastet Nach der Menge der hinterlassenen Gerate und Werkzeuge zu schliessen scheint er jedoch nur kurz ansassig gewesen zu sein Feuerstein und Knochenwerkzeuge Klingenkultur der sogenannte Hochkratzer ist ein Gerat das gerade fur die Aurignackultur kennzeichnend ist Klingenkratzer und Eckstichel dessen Werkkante die oben hervortretende dachformige Schneide ist Welch hohe Fingerfertigkeit dieser Kultur besass lassen die Knochengerate erkennen Zum Beispiel das Bruchstuck einer Speerspitze aus Rengeweih Knochenpfriemen das Bruchstuck eines durch Strichgravierung verzierten Pfriemen oder eines Knochenglatters Die Tierreste gehoren im Wesentlichen dem Mammut dem Hohlenbar dem Rentier und dem Wildpferd an Neolithikum Jungsteinzeit Erst im spatesten Neolithikum setzten sich kleine Horden viehzuchtender Siedler da und dort auf der Hochflache fest Es waren zum Teil Angehorige einer bandkeramischen Mischkultur vom Rossen Grossgartacher Typus die wenige stichverzierte Scherben in der Gopfelsteinhohle zuruckliessen Bronzezeitkultur Fruhbronzezeit Einige grobtonige Scherben mit Tupfenleisten Oberflachenrauhung und breiten Tragknuppen gehoren wohl in die Fruhbronzezeit Die Scherben die sich von denen der Spatbronzezeit im Brand und im Material unterscheiden kommen dem spatneolithischen Typus der Altheimer Keramik recht nahe eine Kultur auf die auch der Streitaxtfund in der Anna Kapellen Hohle hinweist Ebenso wurde spatbronzezeitliche Topferware und Spinnwirtel gefunden Vorromische Eisenzeit Latenekultur und Hallstattkultur Im Gegensatz zu der Masse der bronzezeitlichen Funde steht die geringe Anzahl der fruheisenzeitlichen Reste Nur wenige Scherben lassen sich moglicherweise dahin bestimmen Zum Beispiel das Fragment einer kleinen Urne aus dem Gopfelstein deren Rand seitlich und auf der Kante Stichverzierungen zeigt die wahrscheinlich mit einer feinen Bronzenadel ausgefuhrt worden sind Erst in spatkeltischer Zeit d h im letzten vorchristlichen Jahrhundert lieferte die Gopfelsteinhohle keramische Siedlungsfunde dieser Zeit in reichlichem Masse Die Keramik ist jetzt allgemein besser gebrannt und lasst sich nach technischen Gesichtspunkten in handgearbeitete und scheibengefertigte Ware einteilen Die handgearbeiteten Scherben meist Schusseln mit eingezogenem Rand tragen gewohnlich die bekannte Kammstrichverzierung Zum Verzieren benutzen die Topfer jener Zeit alle moglichen Instrumente ausser mehrzinkigen auch zweizinkige gabelartige Werkzeuge oder auch nur einfache Holzstabchen mit entsprechend grobem Zich Romische Kultur Eine Munze des Kaisers Antoninus Pius 138 161 n Chr zeugt von der romischen Kultur Aus einer Hohle bei Veringenstadt vermutlich der Gopfelsteinhohle stammt eine gut erhaltene bronzene kerbschnittverzierte und punzierte Gurtelschnalle Sie wurde bereits 1937 publiziert und spater namengebend fur Tierkopfschnallen der Form Veringenstadt Stempeldreiecke in Wolfszahnordnung sind charakteristisch fur diese Form die vornehmlich in Sudwestdeutschland verbreitet ist Derartige Schnallen provinzialromischer Militargurtel werden dem spaten 4 und fruhen 5 Jahrhundert zugewiesen Mittelalter Nach der romischen Zeit blieb die Gopfelsteinhohle viele Jahrhunderte die ganze alamannische Zeit uber unbesiedelt Wahrend dieser Zeit ist die Besiedelung im rund ein Kilometer nordlich liegenden Deutstetten nachweisbar Aus der Gopfelsteinhohle konnten eine ganze Anzahl von Scherben dem Mittelalter 11 12 Jahrhundert zugewiesen werden Bis in das 19 Jahrhundert d h bis zum Ruckgang der Schafzucht auf der Alb wurden die Hohlen noch als Viehstalle benutzt FundverbleibHeimatmuseum Veringenstadt im Obergeschoss des Rathauses Veringenstadt Fundstucke von Steingeraten und Abfall ihrer Produktion Silices Hohenzollerischen Landesmuseum in Hechingen Fundstucke von Steingeraten und Abfall ihrer Produktion Silices Staatliches Museum fur Naturkunde Stuttgart Fauna Sammlung der Universitat Erlangen Silices und Fauna Schulsammlung Sonnenbuhl Erpfingen Knochenahle KnochenpfriemSage vom GopfelsteinDer Gopfelstein erinnert mit seinem Felsmassiv und der grossen Hohle an einen Kopf mit einem grossen Maul So wird in Veringenstadt seit urfurdenklichen Zeiten die Geschichte erzahlt dass der Gopfelstein ein unbestandiger Geselle sei und an Karfreitag mit dem ersten Glockenschlag des Mittagsgelautes an die Lauchert geht um seinen Durst zu stillen Ausserdem wird erzahlt dass in dem katholischen Ort an Karfreitag die Glocken nach Rom fliegen und daher an diesem Tag die Kirchenglocken nicht lauten Aber man kann ja nie wissen ob sie nicht eines Tages doch rechtzeitig aus Rom zuruckkehren und der Gopfelstein dann zum Saufen an die Lauchert geht LiteraturHans Binder Herbert Jantschke Hohlenfuhrer Schwabische Alb Hohlen Quellen Wasserfalle 7 vollig neu bearbeitete Auflage DRW Verlag Leinfelden Echterdingen 2003 ISBN 3 87181 485 7 S 251 Friedrich B Naber Ludwig Reisch Christian Zuchner Die 22 Tagung der Hugo Obermaier Gesellschaft 1980 in Sigmaringen mit Exkursionen ins obere Donautal in den Hegau und ins Federseegebiet In Hugo Obermaier Gesellschaft Hrsg Quartar Internationales Jahrbuch zur Erforschung des Eiszeitalters und der Steinzeit Jahrgang 1981 31 32 S 217 229 Eduard Peters Adolf Rieth Die Hohlen von Veringenstadt und ihre Bedeutung fur die Vor und Fruhgeschichte Hohenzollerns In Verein fur Geschichte Kultur und Landeskunde Hohenzollerns Hrsg Hohenzollerische Jahreshefte Band 3 1936 S 240 264 Eduard Peters Die Altsteinzeitlichen Kulturen von Veringenstadt Hohenzollern In Prahistorische Zeitschrift Band 27 Berlin 1936 S 173 195 Eduard Peters Meine Tatigkeit im Dienst der Vorgeschichte Sudwestdeutschlands Veringenstadt 1946 Jurgen Scheff Eduard Peters 1869 1948 Die Archaologische Erforschung der Hohlen des Oberen Donautals und seiner Seitentaler In Hohenzollerischer Geschichtsverein Hrsg Zeitschrift fur Hohenzollerische Geschichte Band 42 in der ganzen Reihe Band 127 Kohlhammer und Wallishauser Sigmaringen 2006 S 91 204 hier S 157 159 Thomas Rathgeber Die quartare Tierwelt der Hohlen um Veringenstadt Schwabische Alb In Laichinger Hohlenfreund 39 1 Laichingen 2004 S 207 228 Landesanstalt fur Umwelt Messungen und Naturschutz Baden Wurttemberg Hrsg Geotope im Regierungsbezirk Tubingen Steckbriefe Landkreis Sigmaringen 2007 S 48 Vor und fruhgeschichtlicher Tatigkeitsbericht aus HohenzollernEduard Peters Vor und fruhgeschichtlicher Tatigkeitsbericht aus Hohenzollern 1935 In Verein fur Geschichte Kultur und Landeskunde Hohenzollerns Hrsg Hohenzollerische Jahreshefte Band 3 1936 S 332 335 Eduard Peters Vor und fruhgeschichtlicher Tatigkeitsbericht aus Hohenzollern 1936 In Verein fur Geschichte Kultur und Landeskunde Hohenzollerns Hrsg Hohenzollerische Jahreshefte Band 4 1937 S 275f Eduard Peters Vor und fruhgeschichtlicher Tatigkeitsbericht aus Hohenzollern 1937 In Verein fur Geschichte Kultur und Landeskunde Hohenzollerns Hrsg Hohenzollerische Jahreshefte Band 5 1938 S 358f Eduard Peters Vor und fruhgeschichtlicher Tatigkeitsbericht aus Hohenzollern 1938 In Verein fur Geschichte Kultur und Landeskunde Hohenzollerns Hrsg Hohenzollerische Jahreshefte Band 6 1939 S 186 Eduard Peters Vor und fruhgeschichtlicher Tatigkeitsbericht aus Hohenzollern 1939 In Verein fur Geschichte Kultur und Landeskunde Hohenzollerns Hrsg Hohenzollerische Jahreshefte Band 7 1940 S 118f WeblinksCommons Gopfelsteinhohle Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Video mit Luftaufnahmen der Gopfelsteinhohle Steckbrief des flachenhaften Naturdenkmals im Schutzgebietsverzeichnis der Landesanstalt fur Umwelt Baden WurttembergEinzelnachweiseSiehe Verwitterungszone In Lexikon der Geowissenschaften Spektrum Akademischer Verlag Heidelberg 2000 Karl Theodor Zingeler Die vor und fruhgeschichtliche Forschung in Hohenzollern In Mittheilungen des Vereins fur Geschichte amp Altertumskunde in Hohenzollern XXVII Jahrgang 1893 94 M Liehner sche Hofbuchdruckerei Sigmaringen 1894 MDZ Digitalisat Nach anderer Angabe 1910 Thomas Fink Materialien zur Geschichte der Stadt Veringen Band 37 1945 1949 2014 Franz Werz verleiht dauerhaft seine eigenen Hohlenfunde Memento des Originals vom 2 April 2015 imInternet Archive Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 In Schwabische Zeitung vom 30 Dezember 2005 Vgl Rathgeber 2004 Vgl Peters Rieth 1936 Germania 21 1937 52 mit Abb 1 Robben Anm 113 254 Nr 77 H W Bohme Germanische Grabfunde des 4 Bis 5 Jahrhunderts zwischen unterer Elbe und Loire Munchner Beitr Vor u Fruhgesch 19 Munchen 1974 71 367f Vgl Fundberichte aus Baden Wurttemberg 31 2010 Seite 635 Vgl Sammlungen und Museen der Friedrich Alexander Universitat Erlangen Nurnberg FAU

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