Gustav Römheld seit 1918 von Römheld 27 Januar 1861 in Dieburg 12 April 1933 in Darmstadt war ein deutscher Verwaltungsj
Gustav Römheld

Gustav Römheld, seit 1918 von Römheld, (* 27. Januar 1861 in Dieburg; † 12. April 1933 in Darmstadt) war ein deutscher Verwaltungsjurist, der als Vorstand des großherzoglich hessischen Kabinetts und später als Museumsdirektor vor allem kulturpolitisch hervortrat.
Leben
Gustav Römheld wurde im Januar 1861 als Sohn des späteren Kreisrats Ludwig Römheld (1824–1871) und dessen Ehefrau Wilhelmine Römheld geb. Fresenius (1837–1888) geboren. Römheld besuchte das Ludwig-Georgs-Gymnasium in Darmstadt und machte dort auch sein Abitur. Danach studierte er Jura in Gießen. Nach dem Referendariat wurde Gustav Römheld Regierungsassessor in Gießen und danach in Friedberg. 1888 wurde er zum Kreisamtmann in Büdingen ernannt. Von Mai 1889 bis Sommer 1890 begleitete er den zukünftigen Großherzog Ernst Ludwig zu dessen Studium nach Leipzig. Dafür wurde er in die Kabinettsdirektion nach Darmstadt abgeordnet. 1891 wurde er Kabinettssekretär am Hof von Großherzog Ludwig IV. in Darmstadt. 1892 erfolgte die Ernennung zum Kabinettsrat. Bereits ein Jahr später wurde er unter dem neuen Großherzog Ernst Ludwig Vorstand des Kabinetts und erhielt wenig später den Titel eines Geheimen Kabinettsrats.
Römheld wurde zu einem sehr engen Berater des Großherzogs v. a. in kunstpolitische Fragen. Er unterstützte die Bemühungen des Großherzogs zur Gründung der Darmstädter Künstlerkolonie und zählt daher zu deren Mitbegründern. Bereits 1899, also kurz vor der Gründung der Künstlerkolonie, ließ sich Römheld von dem bekannten Architekten Paul Wallot ein Wohnhaus auf der Mathildenhöhe bauen. Von 1904 bis 1921 war Römheld Direktor des Hessischen Landesmuseums Darmstadt, dessen Neubau von Alfred Messel entworfen und nach längerer Bauzeit Ende 1906 der Öffentlichkeit übergeben wurde. Am 1. April 1918 wurde er durch Großherzog Ernst Ludwig in den erblichen Adelsstand des Großherzogtums Hessen erhoben, angeblich kam diese Auszeichnung vor allem auf Betreiben seiner Ehefrau zustande.
Nach der erzwungenen Abdankung von Großherzog Ernst Ludwig am 9. November 1918 führte Gustav von Römheld die Verhandlungen mit dem Volksstaat Hessen über die wesentlichen Fragen der Fürstenenteignung, die am 19. Mai 1919 zu einer für den Großherzog vorteilhaften Grundsatzvereinbarung führten. Gustav von Römheld wurde am 28. Juni 1921 in den Ruhestand versetzt. Ab 1924 war er Mitglied im Kreisausschuss des Landkreises Darmstadt.
Seit 1898 war Römheld mit Elsa geb. Knöckel (* 1879) verheiratet. Aufgrund dieser familiären Beziehung war Römheld später stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats der 1923 in eine Aktiengesellschaft umgewandelten Papierfabrik Knöckel, Schmidt & Cie. in Lambrecht (Pfalz).
Gustav von Römheld starb im Frühling 1933 im Alter von 72 Jahren. Er wurde auf dem Alten Friedhof in Darmstadt beigesetzt. Die Grabstelle 1 Mauer 81a ist ein Ehrengrab der Stadt Darmstadt.
Römheld und seine Frau hatten zwei Töchter, die jüngere Frieda (1901–1988) heiratete 1923 den Bankkaufmann Karl Wolff, der seine beruflichen Aktivitäten danach teilweise unter der Firma Wolff – von Römheld betrieb. In der Zeit des Nationalsozialismus machte er eine steile Karriere in der SS bzw. Waffen-SS und wurde in der Folge 1964 der Beihilfe zum Mord in mindestens 300.000 Fällen schuldig gesprochen.
Ehrungen
- 1903: Komturkreuz II. Klasse des Verdienstordens Philipps des Großmütigen
- 1904: Goldene Verdienstmedaille für Kunst und Wissenschaft
- 1907: Ernennung zum Geheimrat
- 1912: Komturkreuz I. Klasse des Verdienstordens Philipps des Großmütigen
- 1914: Ernennung zum Wirklichen Geheimen Rat mit dem Prädikat „Exzellenz“
- 1918: Erhebung in den erblichen Adelsstand
Literatur
- Friedrich Knöpp (Hrsg.), Karl Esselborn (†): Hessische Lebensläufe. (Anthologie) Darmstadt 1979, ISBN 3-88443-018-1, S. 390 f.
- Eckhart G. Franz: Römheld, Gustav (von). In: Roland Dotzert et al. (Red.): Stadtlexikon Darmstadt. Theiss, Stuttgart 2006, ISBN 3-8062-1930-3, S. 758. (online-Fassung)
Weblinks
- Römheld, Gustav von. Hessische Biografie. (Stand: 10. September 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
Einzelnachweise
- Handbuch der deutschen Aktiengesellschaften, 30. Ausgabe 1925, Band 1, S. 1930.
- Ehrengräber: Darmstadt – Gustav von Römheld (1861–1933), 1 Mauer 81 a. In: darmstadt.de. Stadt Darmstadt, abgerufen am 29. Januar 2023.
- Klaus Nerger: Das Grab von Gustav von Römheld. In: knerger.de. Abgerufen am 29. Januar 2023.
Personendaten | |
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NAME | Römheld, Gustav |
ALTERNATIVNAMEN | Römheld, Gustav von (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Verwaltungsjurist, großherzoglich hessischer Minister und Museumsdirektor |
GEBURTSDATUM | 27. Januar 1861 |
GEBURTSORT | Dieburg |
STERBEDATUM | 12. April 1933 |
STERBEORT | Darmstadt |
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Gustav Romheld seit 1918 von Romheld 27 Januar 1861 in Dieburg 12 April 1933 in Darmstadt war ein deutscher Verwaltungsjurist der als Vorstand des grossherzoglich hessischen Kabinetts und spater als Museumsdirektor vor allem kulturpolitisch hervortrat LebenGustav Romheld wurde im Januar 1861 als Sohn des spateren Kreisrats Ludwig Romheld 1824 1871 und dessen Ehefrau Wilhelmine Romheld geb Fresenius 1837 1888 geboren Romheld besuchte das Ludwig Georgs Gymnasium in Darmstadt und machte dort auch sein Abitur Danach studierte er Jura in Giessen Nach dem Referendariat wurde Gustav Romheld Regierungsassessor in Giessen und danach in Friedberg 1888 wurde er zum Kreisamtmann in Budingen ernannt Von Mai 1889 bis Sommer 1890 begleitete er den zukunftigen Grossherzog Ernst Ludwig zu dessen Studium nach Leipzig Dafur wurde er in die Kabinettsdirektion nach Darmstadt abgeordnet 1891 wurde er Kabinettssekretar am Hof von Grossherzog Ludwig IV in Darmstadt 1892 erfolgte die Ernennung zum Kabinettsrat Bereits ein Jahr spater wurde er unter dem neuen Grossherzog Ernst Ludwig Vorstand des Kabinetts und erhielt wenig spater den Titel eines Geheimen Kabinettsrats Romheld wurde zu einem sehr engen Berater des Grossherzogs v a in kunstpolitische Fragen Er unterstutzte die Bemuhungen des Grossherzogs zur Grundung der Darmstadter Kunstlerkolonie und zahlt daher zu deren Mitbegrundern Bereits 1899 also kurz vor der Grundung der Kunstlerkolonie liess sich Romheld von dem bekannten Architekten Paul Wallot ein Wohnhaus auf der Mathildenhohe bauen Von 1904 bis 1921 war Romheld Direktor des Hessischen Landesmuseums Darmstadt dessen Neubau von Alfred Messel entworfen und nach langerer Bauzeit Ende 1906 der Offentlichkeit ubergeben wurde Am 1 April 1918 wurde er durch Grossherzog Ernst Ludwig in den erblichen Adelsstand des Grossherzogtums Hessen erhoben angeblich kam diese Auszeichnung vor allem auf Betreiben seiner Ehefrau zustande Nach der erzwungenen Abdankung von Grossherzog Ernst Ludwig am 9 November 1918 fuhrte Gustav von Romheld die Verhandlungen mit dem Volksstaat Hessen uber die wesentlichen Fragen der Furstenenteignung die am 19 Mai 1919 zu einer fur den Grossherzog vorteilhaften Grundsatzvereinbarung fuhrten Gustav von Romheld wurde am 28 Juni 1921 in den Ruhestand versetzt Ab 1924 war er Mitglied im Kreisausschuss des Landkreises Darmstadt Seit 1898 war Romheld mit Elsa geb Knockel 1879 verheiratet Aufgrund dieser familiaren Beziehung war Romheld spater stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats der 1923 in eine Aktiengesellschaft umgewandelten Papierfabrik Knockel Schmidt amp Cie in Lambrecht Pfalz Gustav von Romheld starb im Fruhling 1933 im Alter von 72 Jahren Er wurde auf dem Alten Friedhof in Darmstadt beigesetzt Die Grabstelle 1 Mauer 81a ist ein Ehrengrab der Stadt Darmstadt Romheld und seine Frau hatten zwei Tochter die jungere Frieda 1901 1988 heiratete 1923 den Bankkaufmann Karl Wolff der seine beruflichen Aktivitaten danach teilweise unter der Firma Wolff von Romheld betrieb In der Zeit des Nationalsozialismus machte er eine steile Karriere in der SS bzw Waffen SS und wurde in der Folge 1964 der Beihilfe zum Mord in mindestens 300 000 Fallen schuldig gesprochen Ehrungen1903 Komturkreuz II Klasse des Verdienstordens Philipps des Grossmutigen 1904 Goldene Verdienstmedaille fur Kunst und Wissenschaft 1907 Ernennung zum Geheimrat 1912 Komturkreuz I Klasse des Verdienstordens Philipps des Grossmutigen 1914 Ernennung zum Wirklichen Geheimen Rat mit dem Pradikat Exzellenz 1918 Erhebung in den erblichen AdelsstandLiteraturFriedrich Knopp Hrsg Karl Esselborn Hessische Lebenslaufe Anthologie Darmstadt 1979 ISBN 3 88443 018 1 S 390 f Eckhart G Franz Romheld Gustav von In Roland Dotzert et al Red Stadtlexikon Darmstadt Theiss Stuttgart 2006 ISBN 3 8062 1930 3 S 758 online Fassung WeblinksRomheld Gustav von Hessische Biografie Stand 10 September 2018 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS EinzelnachweiseHandbuch der deutschen Aktiengesellschaften 30 Ausgabe 1925 Band 1 S 1930 Ehrengraber Darmstadt Gustav von Romheld 1861 1933 1 Mauer 81 a In darmstadt de Stadt Darmstadt abgerufen am 29 Januar 2023 Klaus Nerger Das Grab von Gustav von Romheld In knerger de Abgerufen am 29 Januar 2023 Normdaten Person GND 135926572 lobid GND Explorer OGND AKS VIAF 80359643 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Romheld GustavALTERNATIVNAMEN Romheld Gustav von vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Verwaltungsjurist grossherzoglich hessischer Minister und MuseumsdirektorGEBURTSDATUM 27 Januar 1861GEBURTSORT DieburgSTERBEDATUM 12 April 1933STERBEORT Darmstadt