Das Günser Gebirge auch Günser Berge oder Günser Bergland ung Kőszegi hegység ist eine Gruppe bewaldeter Berge an der Gr
Günser Gebirge

Das Günser Gebirge (auch Günser Berge oder Günser Bergland, ung. Kőszegi-hegység) ist eine Gruppe bewaldeter Berge an der Grenze zwischen Österreich und Ungarn mit Höhen zwischen 600 und 900 Metern. Das Bergland ist geologisch mit den mittleren Zentralalpen der Hohen Tauern verwandt, obwohl es bereits am Übergang zur Pannonischen Tiefebene liegt.
Günser Gebirge | ||
---|---|---|
Höchster Gipfel | Geschriebenstein (884 m ü. A.) | |
Lage | Grenze Burgenland, Österreich / Komitat Vas, Ungarn | |
Koordinaten | 47° 22′ N, 16° 25′ O |
Geowissenschaftlich wird das Günser Gebirge bisweilen als Rechnitzer Schiefergebirge und tektonisch als Rechnitzer Fenster bezeichnet.
Geografie
Das relativ sanft gewellte Gebirge hat eine Ausdehnung von etwa 15 × 20 km und liegt zu etwa 80 % im österreichischen Burgenland, hat aber seinen Namen nach der westungarischen Grenzstadt Güns (ungar. Kőszeg). Es liegt im Dreieck der Städte Oberwart, Oberpullendorf und Kőszeg, grenzt im Norden an die niederösterreichische Bucklige Welt und wird von den Flüssen Pinka und Rabnitz nach Süden entwässert, während die Güns, welche die Nordgrenze bildet, nach Osten direkt zur Raab fließt.
Das fast gänzlich bewaldete Gebiet (geografische Breite 47°17' bis 47°25' Nord, Länge 16°18' bis 16°32' Ost) wird von der Geschriebenstein Straße (B56) Lockenhaus-Rechnitz überquert, die mit Höhen zwischen 300 und 820 m nahe an der Staatsgrenze vorbeiführt. Am Westrand verläuft die „Schlösserstraße“ von Kirchschlag bzw. Günseck nach Bernstein und Stadtschlaining bis zur Bezirkshauptstadt Oberwart. Ins Gebirge selbst führen außer der B56 nur einige Stichstraßen, von denen jene nach Glashütten und dem früheren Bergwerk jedoch fast die Anhöhe des Kleinen Hirschensteins (836 m ü. A.) erreicht.
Die höchsten Gipfel sind der Geschriebenstein mit einer Höhe von 884 m ü. A. mit einer Aussichtswarte direkt an der Staatsgrenze, und der Große Hirschenstein (862 m ü. A.) mit Rundfunksender. Der Geschriebenstein ist der höchste Berg des ganzen Burgenlandes. Die Westgrenze des eigentlichen Gebirges bildet der etwa 500 m hohe Sattel zwischen Goberling und Holzschlag. An den sonnigen Südhängen von Rechnitz bis Schlaining gibt es Obst- und Weinbau sowie Plantagen mit Edelkastanien.
Geologie
Die Geologen nennen das Bergland auch Rechnitzer Schiefergebirge und fassen es mit dem nördlich anschließenden Bernsteiner Gebirge zum so genannten Günser Sporn zusammen. Er trennt einerseits das Mittel- vom Südburgenland und bildet andererseits den Übergang von der ungarischen Tiefebene zum Alpenostrand. Das Gebirge baut sich aus metamorphen, kristallinen Schiefern auf, die dem Jura und der Unterkreide entstammen und im Zuge der jungalpidischen Gebirgsbildung (Paläogen) metamorph wurden:
- aus Sedimenten hervorgegangene Bündnerschiefer
- verschiedene aus magmatischen Gesteinen, insbesondere Ophiolithen, hervorgegangene Grüngesteine, vor allem Grünschiefer, Prasinit und Serpentinit
Beide Gesteinsgruppen weisen Ähnlichkeit mit Gesteinen des Tauernfensters in den Hohen Tauern sowie denen des Engadiner Fensters und des Gargellenfensters auf. Gleichartige Gesteine wie im Günser Gebirge finden sich nicht nur nördlich im Bernsteiner Gebirge, sondern auch 10 km weiter südlich bei Deutsch Schützen-Eisenberg.
Wie das Tauernfenster nimmt das Günser Gebirge, geologisch auch als Rechnitzer Fenster bezeichnet, eine Sonderstellung ein, weil seine erdgeschichtlich jüngeren, penninischen Gesteine im Nordwesten von älteren ostalpinen Gesteinen überlagert werden, also ein tektonisches Fenster vorliegt. Die alpengeologische Baueinheit des Penninikums ist sonst in Österreich bis auf die oben genannten Ausnahmen an der Erdoberfläche nicht anzutreffen: sie wird überdeckt von den Gesteinen des Ostalpins, die bei der Alpidischen Gebirgsbildung von Südosten her mehrere hundert oder sogar mehr als tausend Kilometer als tektonische Decken über das Penninikum überschoben wurden.
Das im Nordwesten gelegene Semmeringfenster hingegen ist zwar ebenfalls ein tektonisches Fenster, dort treten jedoch jüngere Einheiten des Ostalpins unter älteren derselben Baueinheit zu Tage.
Das Günser Gebirge ist reich an Bodenschätzen, von denen der Schwefelkies bei Glashütten, der Kupferkies bei Schlaining und der Asbest bei Rechnitz allerdings unwirtschaftlich wurden. Bedeutend blieb hingegen der Antimon-Bergbau bei Stadtschlaining und der Edelserpentin, der sich am Hang der (639 m ü. A.) aus penninischen Ophiolithen gebildet hat.
Siehe auch
- Ödenburger Gebirge
- Oststeirisches Hügelland
Weblinks
- Eintrag zu Günser Gebirge im Austria-Forum (im AEIOU-Österreich-Lexikon)
- Besonderheiten im Bau der Alpen
Einzelnachweise
- Hans Egger et al.: Geologische Karte von Österreich 1:1,500.000. (Online-Version (1,6 MB]). vom 7. September 2012 im Internet Archive) [PDF;
- Reinhard Schönenberg, Joachim Neugebauer: Einführung in die Geologie Europas. 4. Auflage. Verlag Rombach, Freiburg 1981, ISBN 3-7930-0914-9, S. 194.
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
wikipedia, wiki, deutsches, deutschland, buch, bücher, bibliothek artikel lesen, herunterladen kostenlos kostenloser herunterladen, MP3, Video, MP4, 3GP, JPG, JPEG, GIF, PNG, Bild, Musik, Lied, Film, Buch, Spiel, Spiele, Mobiltelefon, Mobil, Telefon, android, ios, apple, samsung, iphone, xiomi, xiaomi, redmi, honor, oppo, nokia, sonya, mi, pc, web, computer, komputer, Informationen zu Günser Gebirge, Was ist Günser Gebirge? Was bedeutet Günser Gebirge?
Das Gunser Gebirge auch Gunser Berge oder Gunser Bergland ung Koszegi hegyseg ist eine Gruppe bewaldeter Berge an der Grenze zwischen Osterreich und Ungarn mit Hohen zwischen 600 und 900 Metern Das Bergland ist geologisch mit den mittleren Zentralalpen der Hohen Tauern verwandt obwohl es bereits am Ubergang zur Pannonischen Tiefebene liegt Gunser GebirgeHochster Gipfel Geschriebenstein 884 m u A Lage Grenze Burgenland Osterreich Komitat Vas UngarnGunser Gebirge Osterreich Koordinaten 47 22 N 16 25 O 47 360223 16 409454 884 Koordinaten 47 22 N 16 25 O Geowissenschaftlich wird das Gunser Gebirge bisweilen als Rechnitzer Schiefergebirge und tektonisch als Rechnitzer Fenster bezeichnet GeografieDas relativ sanft gewellte Gebirge hat eine Ausdehnung von etwa 15 20 km und liegt zu etwa 80 im osterreichischen Burgenland hat aber seinen Namen nach der westungarischen Grenzstadt Guns ungar Koszeg Es liegt im Dreieck der Stadte Oberwart Oberpullendorf und Koszeg grenzt im Norden an die niederosterreichische Bucklige Welt und wird von den Flussen Pinka und Rabnitz nach Suden entwassert wahrend die Guns welche die Nordgrenze bildet nach Osten direkt zur Raab fliesst Gunser GebirgeGunser Gebirge bei KoszegBadesee mit Gunser Gebirge bei Koszegfalva Das fast ganzlich bewaldete Gebiet geografische Breite 47 17 bis 47 25 Nord Lange 16 18 bis 16 32 Ost wird von der Geschriebenstein Strasse B56 Lockenhaus Rechnitz uberquert die mit Hohen zwischen 300 und 820 m nahe an der Staatsgrenze vorbeifuhrt Am Westrand verlauft die Schlosserstrasse von Kirchschlag bzw Gunseck nach Bernstein und Stadtschlaining bis zur Bezirkshauptstadt Oberwart Ins Gebirge selbst fuhren ausser der B56 nur einige Stichstrassen von denen jene nach Glashutten und dem fruheren Bergwerk jedoch fast die Anhohe des Kleinen Hirschensteins 836 m u A erreicht Die hochsten Gipfel sind der Geschriebenstein mit einer Hohe von 884 m u A mit einer Aussichtswarte direkt an der Staatsgrenze und der Grosse Hirschenstein 862 m u A mit Rundfunksender Der Geschriebenstein ist der hochste Berg des ganzen Burgenlandes Die Westgrenze des eigentlichen Gebirges bildet der etwa 500 m hohe Sattel zwischen Goberling und Holzschlag An den sonnigen Sudhangen von Rechnitz bis Schlaining gibt es Obst und Weinbau sowie Plantagen mit Edelkastanien GeologieDie Geologen nennen das Bergland auch Rechnitzer Schiefergebirge und fassen es mit dem nordlich anschliessenden Bernsteiner Gebirge zum so genannten Gunser Sporn zusammen Er trennt einerseits das Mittel vom Sudburgenland und bildet andererseits den Ubergang von der ungarischen Tiefebene zum Alpenostrand Das Gebirge baut sich aus metamorphen kristallinen Schiefern auf die dem Jura und der Unterkreide entstammen und im Zuge der jungalpidischen Gebirgsbildung Palaogen metamorph wurden aus Sedimenten hervorgegangene Bundnerschiefer verschiedene aus magmatischen Gesteinen insbesondere Ophiolithen hervorgegangene Grungesteine vor allem Grunschiefer Prasinit und Serpentinit Beide Gesteinsgruppen weisen Ahnlichkeit mit Gesteinen des Tauernfensters in den Hohen Tauern sowie denen des Engadiner Fensters und des Gargellenfensters auf Gleichartige Gesteine wie im Gunser Gebirge finden sich nicht nur nordlich im Bernsteiner Gebirge sondern auch 10 km weiter sudlich bei Deutsch Schutzen Eisenberg Wie das Tauernfenster nimmt das Gunser Gebirge geologisch auch als Rechnitzer Fenster bezeichnet eine Sonderstellung ein weil seine erdgeschichtlich jungeren penninischen Gesteine im Nordwesten von alteren ostalpinen Gesteinen uberlagert werden also ein tektonisches Fenster vorliegt Die alpengeologische Baueinheit des Penninikums ist sonst in Osterreich bis auf die oben genannten Ausnahmen an der Erdoberflache nicht anzutreffen sie wird uberdeckt von den Gesteinen des Ostalpins die bei der Alpidischen Gebirgsbildung von Sudosten her mehrere hundert oder sogar mehr als tausend Kilometer als tektonische Decken uber das Penninikum uberschoben wurden Das im Nordwesten gelegene Semmeringfenster hingegen ist zwar ebenfalls ein tektonisches Fenster dort treten jedoch jungere Einheiten des Ostalpins unter alteren derselben Baueinheit zu Tage Das Gunser Gebirge ist reich an Bodenschatzen von denen der Schwefelkies bei Glashutten der Kupferkies bei Schlaining und der Asbest bei Rechnitz allerdings unwirtschaftlich wurden Bedeutend blieb hingegen der Antimon Bergbau bei Stadtschlaining und der Edelserpentin der sich am Hang der 639 m u A aus penninischen Ophiolithen gebildet hat Siehe auchOdenburger Gebirge Oststeirisches HugellandWeblinksEintrag zu Gunser Gebirge im Austria Forum im AEIOU Osterreich Lexikon Besonderheiten im Bau der AlpenEinzelnachweiseHans Egger et al Geologische Karte von Osterreich 1 1 500 000 Online Version Memento vom 7 September 2012 im Internet Archive PDF 1 6 MB Reinhard Schonenberg Joachim Neugebauer Einfuhrung in die Geologie Europas 4 Auflage Verlag Rombach Freiburg 1981 ISBN 3 7930 0914 9 S 194 Normdaten Geografikum GND 4413990 1 GND Explorer lobid OGND AKS