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Mit Häuptling wird ein vermeintlich oder tatsächlich führendes Mitglied einer Gesellschaft ohne ausgeprägtes Staatswesen

Häuptling

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Mit Häuptling wird ein – vermeintlich oder tatsächlich – führendes Mitglied einer Gesellschaft ohne ausgeprägtes Staatswesen (einer Stammesgesellschaft oder eines Häuptlingstumes) bezeichnet.

Im Zuge des Kolonialismus hatten die Europäer solche undifferenzierten Sammelbezeichnungen (engl. chief, port. chefe, span. jefe, franz. chef) für die in ihren Augen höchstgestellte Person innerhalb der sehr unterschiedlichen Herrschaftsformen der Eroberten eingeführt. Dabei behalf man sich mit Analogien und dem „Fremden“, womit eine Form der „Primitivität“ verbunden war, die auf diese Weise für den gesamten globalen Kolonialraum übergreifend anwendbar war. Nur dort, wo staatliche Strukturen vorhanden waren, half man sich mit anderen Begriffen. Dies geschah vor allem, um die unbekannten Macht- und Sozialstrukturen an Bekanntes (Heerführer, Fürsten, Könige usw.) anzupassen und überhaupt erst erfassen zu können; aber auch, um bestimmte Personen zur kollektiven Verantwortung ziehen zu können, Vertragspartner zu haben. Zudem erhielten die „Wilden“, deren Kultur es zu überwinden galt, einen Platz im göttlichen Heilsplan; sie mussten also missioniert werden.

Dies hing auch damit zusammen, dass zu einem Oberhaupt einer solchen Gruppe im Bewusstsein der Kolonisatoren auch ein Territorium gehörte, über das der jeweilige Häuptling verfügen konnte, auch bestimmte er über die religiöse Zugehörigkeit seiner „Untertanen“, wie europäische Herrscher dies lange taten. Daher hängen die aufgenötigten Begriffe „Stamm“, als Bezeichnung für eine angeblich überzeitliche, genetisch zusammenhängende Gruppe, und „Häuptling“ eng zusammen. Frauen als Häuptlinge waren vor dem Hintergrund der europäischen Gesellschaftsbilder nur schwer vorstellbar. Obwohl Status, Autorität und Machtbefugnisse eines „Häuptlings“ je nach Ethnie vollkommen unterschiedlich waren und sind, wird die Bezeichnung mangels Alternativen weiterhin verwendet.

Um die Autorität des Häuptlingstums oder einen sonstigen Vorrang zu erklären, kam diesen Männern und Frauen oftmals ein „unverletzlicher“ Charakter zu, oftmals aus besonderer Abstammung, häufig Verwandtschaft mit Göttern, abgeleitet. Abstrakter gesprochen stand dahinter „eine Ideologie, in der politische Macht, rechtliche Verpflichtungen und religiöse Berufung miteinander verschmolzen sind“. Analoge Bildungen stellen Scheich (in Nordafrika), Kazike (in Lateinamerika) oder Sachem im Nordosten Amerikas dar.

Als Entsprechung zum englischen chief („Chef“) in der Übersetzung der Werke des Schriftstellers James Fenimore Cooper verbreitete sich die Bezeichnung Häuptling in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts im deutschen Sprachraum, mit der allgemeinen Bedeutung „Oberhaupt eines (halb)wilden Volksstammes“ (französisch chef de tribu „Stammes-Chef“).

Über die englisch­sprachige Sozialanthropologie und später Politikethnologie wurde der Ausdruck auch in Europa zu einem Schlüsselbegriff zur Beschreibung der Europäischen Frühgeschichte.

Im Nordwesten Deutschlands war „Häuptling“ die Bezeichnung des Oberhaupts ostfriesischer Volksgruppen im 14. bis 17. Jahrhundert (siehe Ostfriesische Häuptlinge).

Ursprünge der Bezeichnung

Die Verwendung des Ausdrucks „Haupt“ als pars pro toto für jemanden in einer Leitungsfunktion ist universell verbreitet und bildet etwa aus lateinisch caput einen Wortstamm, der in allen romanischen Sprachen umgesetzt ist.

Das spezifische deutsche Wort Häuptling, gebildet aus Haupt und dem Suffix -ling, hat Entsprechungen (Wortgleichungen) in mehreren anderen germanischen Sprachen und ist zuerst im Altfriesischen bezeugt, wo hâvding oder hâvdling ein Mitglied des friesischen Adels bezeichnet.Hâvding (hauding) bezeichnete zunächst eine führende Person in einem Prozess oder einen Anführer in einem Fehde- oder Militärverband, dann ein führendes Mitglied des Adels. Im Mittelniederdeutschen gibt es mit entsprechender Bedeutung das Wort hovetling. Ab 1358 ist das Wort als ein Titel friesischer Machthaber und Standesherren belegt. Das niederländische Wort hoofdeling hat noch heute diese Bedeutung, und in seiner hochdeutschen Form Häuptling wird es allein in diesem Sinne auch von Johann Christoph Adelung in seinem Grammatisch-kritischen Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart angeführt (2. Auflage 1796). Die Autoren des Grimmschen Deutschen Wörterbuchs (Band 10 bei dtv, ursprünglich Band 4,2, 1877) weisen aber bereits auf einen erweiterten Gebrauch hin, so etwa durch Johann Wolfgang von Goethe und durch Ludwig Uhland: (Tarfe, saracenischer Häuptling:) „Den Saracenen, die Luceras Burg bewohnen, bin zum Häuptling ich gesetzt.“

In Johann Peter Eckermanns Gespräche mit Goethe in den letzten Jahren seines Lebens hören wir 1829 den 79-jährigen Goethe sagen: „So bringt ein Volk seine Helden hervor, die gleich Halbgöttern zu Schutz und Heil an der Spitze stehen; und so vereinigten sich die poetischen Kräfte der Franzosen in Voltaire. Solche Häuptlinge eines Volkes sind groß in der Generation, in der sie wirken; manche dauern später hinaus, die meisten werden durch andere ersetzt und von der Folgezeit vergessen.“

Häuptlingsherrschaften in Friesland (14.–17. Jahrhundert)

→ Hauptartikel: Ostfriesische Häuptlinge

Da sich im 14. Jahrhundert eher personal-herrschaftliche gegen territorial-genossenschaftliche Kräfte durchsetzten, verselbständigte sich die Gruppe dieser Vermögenden und Mächtigen (divites et potentes). Es entstanden regelrechte Häuptlingsherrschaften zwischen Jade und Ems, deren Führer sich durch kleine stehende Truppen und oftmals steinerne Häuser ostentativ absetzten. Im Laufe des 15. Jahrhunderts wurden die Häuptlinge zu einem klar umrissenen Stand. In dieser Bedeutung wurde Häuptling im Hochdeutschen bis um 1800 gebraucht. Trotz der sozialen Umwälzungen hielt sich das Wort mit einer weniger rechtlichen als herrschaftlichen Bedeutung, und es wurde in einem allgemeineren Sinne für Anführer verwendet.

Übertragung auf (vermeintliche) Oberhäupter kolonisierter Völker

In der Frühphase des Kolonialismus wurde das Konzept Häuptling auf überseeische Oberhäupter in nicht staatlich organisierten Gesellschaften übertragen. Allenfalls gleichfalls unscharfe Bezeichnungen wie Fürst wurden gelegentlich auf sie angewendet. Bei Vertragsverhandlungen traten durch das Konzept der Häuptlingschaft, das die Kolonisatoren verwendeten, oftmals Probleme auf. Dort nämlich, wo keine häuptlingsähnliche Institution und auch keine staatliche Herrschaftsgewalt angetroffen wurde, wurde diese Position kurzerhand geschaffen, indem man eine irgendwie herausragende Person auswählte, oder einfach jemanden, dem man eine gewisse interne Durchsetzungskraft zutraute. Dabei wurden grundsätzlich nicht Gruppen, sondern Individuen und immer Männer bevorzugt, auch dort, wo ein Ältestenrat, oder eine Gruppe von Frauen die einflussreichste Instanz war. Waren in den Augen der Fremden Hierarchien erkennbar, so nannte man die augenscheinlich weniger Einflussreichen „Unterhäuptlinge“ (sub-chiefs). Diese Unterhäuptlinge führten in ihren Augen einen „Unterstamm“, der wiederum, wie der Hauptstamm, ein Territorium besaß.

Für die Kolonialpolitiker war es offenbar nicht vorstellbar, dass es Gruppen gab, die weder ein befehlshabendes Oberhaupt hatten noch ein Territorium mit definierten Grenzen beanspruchten oder deren Führung aus einer Gruppe bestand – bestenfalls aus dem eher vertrauten Ältestenrat – oder aus Frauen. Erst recht entsprachen zeitweilige Vereinigungen von Hausgruppen oder Familien, die saisonal und zur Erledigung bestimmter Aufgaben zusammenkamen, nicht der eng gefassten Vorstellung einer Führerschaft durch einen Häuptling (siehe dazu die nordamerikanischen Küsten-Salish). Dies hängt vielfach mit einem evolutionistischen Weltbild zusammen. So war es auch in der westlichen Ethnologie lange üblich, von Naturvölkern und Stämmen zu sprechen, wenn in Gesellschaften kein Staatswesen existiert, und deren (vermeintliche) Machthaber als Häuptlinge zu bezeichnen. So war es etwa in Nordamerika nicht vorstellbar, dass es ethnische Gruppen ohne die Dreiereinheit „Stamm–Territorium–Häuptling“ gab.

Der Übersetzungsprozess der Bezeichnungen für führende Personen in ethnischen Gruppen wird noch durch den Übergang von den Hauptkolonialsprachen Englisch und Französisch ins Deutsche verkompliziert. In Nordamerika wurden „Häuptlinge“ als chefs bzw. chiefs bezeichnet – Bezeichnungen, die wieder andere Konnotationen aufweisen, die aber als Rechtsbegriffe in Verträge und Gesetze eingingen. War die Bezeichnung erst etabliert, wurde sie ohne weitere Prüfung, da es kein anderes geeignetes Wort zu geben schien, ins Deutsche übersetzt, und zwar als „Häuptling“. Die Kolonisierten ihrerseits entwickelten Begriffe wie Traditioneller Häuptling (traditional chief), um gerade die hergebrachten Vorstellungen gegen die nach demokratischen Prinzipien gewählten Häuptlinge zu verteidigen.

Die Herrschaftsform von „Häuptlingen“ wurde aus dem eurozentristischen Blickwinkel oft undifferenziert wahrgenommen. Hohe Autorität, reine Sprecherfunktionen oder das Funktionsprinzip (Kriegshäuptling ist z. B. ein anderer als der Friedenshäuptling) wurden mit dieser Perspektive eingeebnet. Mit der Fixierung auf „Häuptlinge“ schuf man sich zudem ein ethnologisches Folgeproblem, da man empirisch tribes without rulers (dt. Volksgruppen ohne Anführer) auffand. Dies bereitete vor allem der britischen Kolonialverwaltung Schwierigkeiten, da sie auf die indirect rule eingestellt war: Dazu aber hätte es der direct rulers (Häuptlinge) bedurft, so dass man diesen Völkern zum Teil die ihnen fremde Rechtsform von „Häuptlingen“ aufzwang.

Heute sind die entsprechenden Bezeichnungen in den meisten Ethnien etabliert, wenn es auch Versuche gibt, die Eigenbezeichnungen für diese Art von Führerschaft(en) zu beleben. Im internen Gebrauch existieren sie vielfach neben der legalistischen Auffassung, vielfach tragen traditionelle Häuptlinge bewusst die lokalen Bezeichnungen, während die gewählten Häuptlinge, die stärker vom Staat abhängen, sich als „chief“ bezeichnen. Hier hat sich ein Gegensatz entwickelt, der im Deutschen nicht auftritt. Erst die Gegensätze von „gewählter“ und „traditioneller“ Häuptling geben dies wieder.

Zur Etablierung der Bezeichnung in den europäischen Ursprungsländern des Kolonialismus trugen insbesondere die weite Verbreitung der Bücher von James Fenimore Cooper und Karl May bei. Zu Lebzeiten der Autoren erschien die vermittelte Darstellung sehr realistisch und lebensgetreu. Insbesondere von Karl May weiß man, dass seine Darstellungen nur aus der ihm damals zur Verfügung stehenden Literatur stammten, zu denen vor allem die Lederstrumpfromane Coopers gehörten. Eine ähnliche Bedeutung kam schließlich dem Film zu, zunächst dem Genre „Western“, später den Verfilmungen der Karl-May-Romane.

Das Fehlen einer weiblichen Form der Bezeichnung übertrug zudem „die europäische, sexistische Nicht-Wahrnehmung der Macht von Frauen auf die kolonisierten Gebiete und setzt[e] strukturelle Macht mit Männlichkeit gleich.“ Mit dieser Bezeichnung, die die Eigenbezeichnungen abtat, konnte man sich somit aus der Position des Eroberers, der unter Monarchen oder Präsidenten eindrang, von minder bedeutsamen Machthabern in kolonialisierten Gesellschaften abheben. Somit wurde eine unüberbrückbare Differenz zwischen den europäischen Mächten und den von ihnen eroberten Gebieten hergestellt.

Häuptling in der Ethnologie

→ Hauptartikel: Häuptlingstum und Stammesgesellschaft

In der Ethnologie bezeichnet Häuptling (nur noch selten verwendet) die Anführer von Ranggesellschaft (nach Morton Fried) – oder von Stammesgesellschaften und Häuptlingstümern nach anderen Autoren. Sie werden jedoch recht unterschiedlich beschrieben.

Der Stammeshäuptling wird aufgrund besonderer Fähigkeiten oder Verdienste für eine gewisse Zeit mit Autorität ausgestattet. Diese Form eines Oberhauptes wird heute auch als „Big Man“ bezeichnet. Das heißt, die Gemeinschaften akzeptieren nur zeitweilige charismatische Anführer in bestimmten Situationen (z. B. „Kriegshäuptling“, „Jagdhäuptling“ u. Ä.). Machtbefugnisse sind damit in der Regel nicht verbunden, sondern lediglich Ansehen und Status. Erst die Kolonialmächte verlangten Handlungsbevollmächtigte nach europäischem Muster, die dann vereinfachend als Häuptling bezeichnet wurden.

Die Häuptlinge der Gesellschaftsform, die als „Häuptlingstum“ bezeichnet wird, erben ihr Amt. Häuptlinge stammen in der Regel aus der höchstrangigen Gesellschaftsschicht und haben gewisse Vorrechte an den Ressourcen. Ihre Macht ist allerdings beschränkt: Sie verfügen weder über ein Gewaltmonopol, noch über Handlanger.

Siehe auch

  • Sachem (Häuptling bei Angehörigen der Algonkin-Sprachen)
  • Clan Chief (schottischer Clanchef)
  • Clanmutter (Irokesen)
  • Chiefdom

Literatur

  • Heiko Steuer: Häuptling, Häuptlingtum. In: Herbert Jankuhn, Heinrich Beck u. a. (Hrsg.): Reallexikon der Germanischen Altertumskunde. 2. Auflage. Band 13, de Gruyter, Berlin / New York 1999, S. 291–311.
  • Hajo van Lengen: Häuptlinge, in: Lexikon des Mittelalters, Bd. IV, Sp. 1959 f. (zu den ostfriesischen Häuptlingen, die ab dem 15. Jahrhundert einen eigenen Stand darstellten)

Weblinks

Wiktionary: Häuptling – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
  • Gabriele Rasuly-Paleczek: Formen der Sozio-politischen Organisation. (PDF; 227 kB) In: Einführung in die Formen der sozialen Organisation. Teil 5/5, Institut für Kultur- und Sozialanthropologie, Universität Wien, 2011, S. 188–200, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 4. Oktober 2013; abgerufen am 13. März 2020 (Unterlagen zu ihrer Vorlesung im Sommersemester 2011). 
  • Hans-Rudolf Wicker: Politische Anthropologie. (PDF: 387 kB, 47 S.) In: Leitfaden für die Einführungsvorlesung in Sozialanthropologie, 1995–2012. Institut für Sozialanthropologie, Universität Bern, 31. Juli 2012, S. 36–42.

Einzelnachweise

  1. Maharaia Winiata: The changing role of the leader in Maori society: A study in social change and race relations. Blackwood and Janet Paul, Auckland 1967, S. ?? (englisch).
  2. Heiko Steuer: Häuptling, Häuptlingtum. In: Herbert Jankuhn, Heinrich Beck u. a. (Hrsg.): Reallexikon der Germanischen Altertumskunde. 2. Auflage. Band 13. de Gruyter, Berlin / New York 1999, S. 294.
  3. Walter Hirschberg (Hrsg.): Wörterbuch der Völkerkunde. Neuausgabe, 2. Auflage. Reimer, Berlin 2005.
  4. Mohan Krischke Ramaswamy: Ethnologie für Anfänger. Eine Einführung aus entwicklungspolitischer Sicht, Wiesbaden 1985, S. 129 f.
  5. Heiko Steuer: Häuptling, Häuptlingtum. In: Herbert Jankuhn, Heinrich Beck u. a. (Hrsg.): Reallexikon der Germanischen Altertumskunde. 2. Auflage. Band 13. de Gruyter, Berlin / New York 1999, S. 291.
  6. Häuptling. In: Jacob Grimm, Wilhelm Grimm (Hrsg.): Deutsches Wörterbuch. Band 10: H, I, J – (IV, 2. Abteilung). S. Hirzel, Leipzig 1877 (woerterbuchnetz.de).  Noch im Kurzen deutschen Wörterbuch für Etymologie, Synonymik und Orthographie. herausgegeben von Friedrich Schmitthenner, Darmstadt 1834, S. 121, heißt es im Eintrag das Häupt noch: „die höchste Spitze, i. Bes. der Kopf. Daher enthaupten, behaupten, der Häuptling […]“.
  7. So im Lexikon des Mittelalters. Band 4, Spalte 1959–1960; im Wörterbuch der Ostfriesischen Sprache (Band 2, etymologisch bearbeitet von J. ten Doornkaat Koolman, Norden 1882, S. 2) heißt es allerdings nicht Hävd(l)ing, sondern „afries. haved-ing, havd-ing (Häuptling, capitanus etc.) von haved etc. (Haupt, caput)“.
  8. Ludwig Uhland: Konradin, Fragment. In: Derselbe: Gedichte (Ausgabe letzter Hand). 1. Auflage. 1815 (erweiterte Ausgabe im Jazzybee Verlag Jürgen Beck, Altenmünster 2012, ohne Seitenzahlen: Seitenansicht in der Google Buchsuche).
  9. Johann Peter Eckermann: Gespräche mit Goethe in den letzten Jahren seines Lebens. Zweyter Theil. Brockhaus, Leipzig 1837, S. 66 (Aufzeichnung vom Freitag, 13. Februar 1829: Kapitel 112 im Projekt Gutenberg-DE).
  10. Der peruanische Musikethnologe Julio Mendívil schreibt dazu: „Die Ethnologie ist immer ein westliches Geschäft gewesen. Unter der Schirmherrschaft eines Kolonialsystems entstanden und mittels des logistischen Rahmens verbreitet, welchen die Nationalstaaten ihr zur Verfügung stellten, etablierte sie sich als eine wissenschaftliche Disziplin, die, wie Asad es formuliert, die strukturelle Rangordnung des Weltsystems reproduziert, indem sie dazu beiträgt, eine Politik der Differenz zwischen dem Westen und den Anderen zu konstruieren und festzuschreiben. Die Beschreibung des Fremden beinhaltet – gewollt oder ungewollt – immer einen Kontrastcharakter und fungiert dadurch als Negation des Eigenen. In seinem Buch Orientalism konnte Edward Said zeigen, dass die Logik ethnographischer Beschreibungen auf einem binären Repräsentationssystem basiert, das den Anderen als Oppositionsfigur für die Konstituierung der eigenen Identität benutzt“. Zitiert nach: Julio Mendívil: Das »zivilisierte Denken«. Reflexionen eines peruanischen Musikethnologen über eine Feldforschung in den »traumatischen Tropen« Deutschlands. In: Kien Nghi Ha, Nicola Lauré al-Samarai, Sheila Mysorekar (Hrsg.): re/visionen. Postkoloniale Perspektiven von People of Color auf Rassismus, Kulturpolitik und Widerstand in Deutschland. Münster 2007, S. 138; bezüglich Asad nimmt Mendívil Bezug auf Talal Asad: Introduction. In: Derselbe: Anthropology and the Colonial Encounter. Humanities Press, Atlantic Highlands 1973, S. 9–12.
  11. Susan Arndt: Häuptling. In: Susan Arndt, Nadja Ofuatey-Alazard (Hrsg.): Wie Rassismus aus Wörtern spricht: (K)Erben des Kolonialismus im Wissensarchiv deutscher Sprache. Ein kritisches Nachschlagewerk. Unrast, Münster 2015, S. 688.
  12. Vergleiche dazu Susan Arndt, Antje Hornscheidt (Hrsg.): Afrika und die deutsche Sprache. Ein kritisches Nachschlagewerk. Unrast, Münster 2004, ISBN 3-89771-424-8
  13. Dieter Haller: Dtv-Atlas Ethnologie. 2. Auflage. dtv, München 2010, S. ??.
Normdaten (Sachbegriff): GND: 4158709-1 (GND Explorer, lobid, OGND, AKS)

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 23 Jun 2025 / 02:21

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Mit Hauptling wird ein vermeintlich oder tatsachlich fuhrendes Mitglied einer Gesellschaft ohne ausgepragtes Staatswesen einer Stammesgesellschaft oder eines Hauptlingstumes bezeichnet Sitting Bull mit zum Klischee gewordenen Hauptlingsinsignien Lakota Hauptlinge waren kraft ihrer Taten geachtete Anfuhrer deren Machtbefugnisse gering zweckgebunden und zeitlich begrenzt warenModerner Aschanti Hauptling aus Ghana anerkannte traditionelle Machtbefugnisse innerhalb einer DemokratieTukukino ein Maori Hauptling polynesische Hauptlinge erbten ihren Status galten als Abkommlinge der Gotter und hatten weitgehende autokratische Machtbefugnisse Im Zuge des Kolonialismus hatten die Europaer solche undifferenzierten Sammelbezeichnungen engl chief port chefe span jefe franz chef fur die in ihren Augen hochstgestellte Person innerhalb der sehr unterschiedlichen Herrschaftsformen der Eroberten eingefuhrt Dabei behalf man sich mit Analogien und dem Fremden womit eine Form der Primitivitat verbunden war die auf diese Weise fur den gesamten globalen Kolonialraum ubergreifend anwendbar war Nur dort wo staatliche Strukturen vorhanden waren half man sich mit anderen Begriffen Dies geschah vor allem um die unbekannten Macht und Sozialstrukturen an Bekanntes Heerfuhrer Fursten Konige usw anzupassen und uberhaupt erst erfassen zu konnen aber auch um bestimmte Personen zur kollektiven Verantwortung ziehen zu konnen Vertragspartner zu haben Zudem erhielten die Wilden deren Kultur es zu uberwinden galt einen Platz im gottlichen Heilsplan sie mussten also missioniert werden Dies hing auch damit zusammen dass zu einem Oberhaupt einer solchen Gruppe im Bewusstsein der Kolonisatoren auch ein Territorium gehorte uber das der jeweilige Hauptling verfugen konnte auch bestimmte er uber die religiose Zugehorigkeit seiner Untertanen wie europaische Herrscher dies lange taten Daher hangen die aufgenotigten Begriffe Stamm als Bezeichnung fur eine angeblich uberzeitliche genetisch zusammenhangende Gruppe und Hauptling eng zusammen Frauen als Hauptlinge waren vor dem Hintergrund der europaischen Gesellschaftsbilder nur schwer vorstellbar Obwohl Status Autoritat und Machtbefugnisse eines Hauptlings je nach Ethnie vollkommen unterschiedlich waren und sind wird die Bezeichnung mangels Alternativen weiterhin verwendet Um die Autoritat des Hauptlingstums oder einen sonstigen Vorrang zu erklaren kam diesen Mannern und Frauen oftmals ein unverletzlicher Charakter zu oftmals aus besonderer Abstammung haufig Verwandtschaft mit Gottern abgeleitet Abstrakter gesprochen stand dahinter eine Ideologie in der politische Macht rechtliche Verpflichtungen und religiose Berufung miteinander verschmolzen sind Analoge Bildungen stellen Scheich in Nordafrika Kazike in Lateinamerika oder Sachem im Nordosten Amerikas dar Als Entsprechung zum englischen chief Chef in der Ubersetzung der Werke des Schriftstellers James Fenimore Cooper verbreitete sich die Bezeichnung Hauptling in der ersten Halfte des 19 Jahrhunderts im deutschen Sprachraum mit der allgemeinen Bedeutung Oberhaupt eines halb wilden Volksstammes franzosisch chef de tribu Stammes Chef Uber die englisch sprachige Sozialanthropologie und spater Politikethnologie wurde der Ausdruck auch in Europa zu einem Schlusselbegriff zur Beschreibung der Europaischen Fruhgeschichte Im Nordwesten Deutschlands war Hauptling die Bezeichnung des Oberhaupts ostfriesischer Volksgruppen im 14 bis 17 Jahrhundert siehe Ostfriesische Hauptlinge Ursprunge der BezeichnungDie Verwendung des Ausdrucks Haupt als pars pro toto fur jemanden in einer Leitungsfunktion ist universell verbreitet und bildet etwa aus lateinisch caput einen Wortstamm der in allen romanischen Sprachen umgesetzt ist Das spezifische deutsche Wort Hauptling gebildet aus Haupt und dem Suffix ling hat Entsprechungen Wortgleichungen in mehreren anderen germanischen Sprachen und ist zuerst im Altfriesischen bezeugt wo havding oder havdling ein Mitglied des friesischen Adels bezeichnet Havding hauding bezeichnete zunachst eine fuhrende Person in einem Prozess oder einen Anfuhrer in einem Fehde oder Militarverband dann ein fuhrendes Mitglied des Adels Im Mittelniederdeutschen gibt es mit entsprechender Bedeutung das Wort hovetling Ab 1358 ist das Wort als ein Titel friesischer Machthaber und Standesherren belegt Das niederlandische Wort hoofdeling hat noch heute diese Bedeutung und in seiner hochdeutschen Form Hauptling wird es allein in diesem Sinne auch von Johann Christoph Adelung in seinem Grammatisch kritischen Worterbuch der Hochdeutschen Mundart angefuhrt 2 Auflage 1796 Die Autoren des Grimmschen Deutschen Worterbuchs Band 10 bei dtv ursprunglich Band 4 2 1877 weisen aber bereits auf einen erweiterten Gebrauch hin so etwa durch Johann Wolfgang von Goethe und durch Ludwig Uhland Tarfe saracenischer Hauptling Den Saracenen die Luceras Burg bewohnen bin zum Hauptling ich gesetzt In Johann Peter Eckermanns Gesprache mit Goethe in den letzten Jahren seines Lebens horen wir 1829 den 79 jahrigen Goethe sagen So bringt ein Volk seine Helden hervor die gleich Halbgottern zu Schutz und Heil an der Spitze stehen und so vereinigten sich die poetischen Krafte der Franzosen in Voltaire Solche Hauptlinge eines Volkes sind gross in der Generation in der sie wirken manche dauern spater hinaus die meisten werden durch andere ersetzt und von der Folgezeit vergessen Hauptlingsherrschaften in Friesland 14 17 Jahrhundert Hauptartikel Ostfriesische Hauptlinge Da sich im 14 Jahrhundert eher personal herrschaftliche gegen territorial genossenschaftliche Krafte durchsetzten verselbstandigte sich die Gruppe dieser Vermogenden und Machtigen divites et potentes Es entstanden regelrechte Hauptlingsherrschaften zwischen Jade und Ems deren Fuhrer sich durch kleine stehende Truppen und oftmals steinerne Hauser ostentativ absetzten Im Laufe des 15 Jahrhunderts wurden die Hauptlinge zu einem klar umrissenen Stand In dieser Bedeutung wurde Hauptling im Hochdeutschen bis um 1800 gebraucht Trotz der sozialen Umwalzungen hielt sich das Wort mit einer weniger rechtlichen als herrschaftlichen Bedeutung und es wurde in einem allgemeineren Sinne fur Anfuhrer verwendet Ubertragung auf vermeintliche Oberhaupter kolonisierter VolkerIn der Fruhphase des Kolonialismus wurde das Konzept Hauptling auf uberseeische Oberhaupter in nicht staatlich organisierten Gesellschaften ubertragen Allenfalls gleichfalls unscharfe Bezeichnungen wie Furst wurden gelegentlich auf sie angewendet Bei Vertragsverhandlungen traten durch das Konzept der Hauptlingschaft das die Kolonisatoren verwendeten oftmals Probleme auf Dort namlich wo keine hauptlingsahnliche Institution und auch keine staatliche Herrschaftsgewalt angetroffen wurde wurde diese Position kurzerhand geschaffen indem man eine irgendwie herausragende Person auswahlte oder einfach jemanden dem man eine gewisse interne Durchsetzungskraft zutraute Dabei wurden grundsatzlich nicht Gruppen sondern Individuen und immer Manner bevorzugt auch dort wo ein Altestenrat oder eine Gruppe von Frauen die einflussreichste Instanz war Waren in den Augen der Fremden Hierarchien erkennbar so nannte man die augenscheinlich weniger Einflussreichen Unterhauptlinge sub chiefs Diese Unterhauptlinge fuhrten in ihren Augen einen Unterstamm der wiederum wie der Hauptstamm ein Territorium besass Fur die Kolonialpolitiker war es offenbar nicht vorstellbar dass es Gruppen gab die weder ein befehlshabendes Oberhaupt hatten noch ein Territorium mit definierten Grenzen beanspruchten oder deren Fuhrung aus einer Gruppe bestand bestenfalls aus dem eher vertrauten Altestenrat oder aus Frauen Erst recht entsprachen zeitweilige Vereinigungen von Hausgruppen oder Familien die saisonal und zur Erledigung bestimmter Aufgaben zusammenkamen nicht der eng gefassten Vorstellung einer Fuhrerschaft durch einen Hauptling siehe dazu die nordamerikanischen Kusten Salish Dies hangt vielfach mit einem evolutionistischen Weltbild zusammen So war es auch in der westlichen Ethnologie lange ublich von Naturvolkern und Stammen zu sprechen wenn in Gesellschaften kein Staatswesen existiert und deren vermeintliche Machthaber als Hauptlinge zu bezeichnen So war es etwa in Nordamerika nicht vorstellbar dass es ethnische Gruppen ohne die Dreiereinheit Stamm Territorium Hauptling gab Der Ubersetzungsprozess der Bezeichnungen fur fuhrende Personen in ethnischen Gruppen wird noch durch den Ubergang von den Hauptkolonialsprachen Englisch und Franzosisch ins Deutsche verkompliziert In Nordamerika wurden Hauptlinge als chefs bzw chiefs bezeichnet Bezeichnungen die wieder andere Konnotationen aufweisen die aber als Rechtsbegriffe in Vertrage und Gesetze eingingen War die Bezeichnung erst etabliert wurde sie ohne weitere Prufung da es kein anderes geeignetes Wort zu geben schien ins Deutsche ubersetzt und zwar als Hauptling Die Kolonisierten ihrerseits entwickelten Begriffe wie Traditioneller Hauptling traditional chief um gerade die hergebrachten Vorstellungen gegen die nach demokratischen Prinzipien gewahlten Hauptlinge zu verteidigen Die Herrschaftsform von Hauptlingen wurde aus dem eurozentristischen Blickwinkel oft undifferenziert wahrgenommen Hohe Autoritat reine Sprecherfunktionen oder das Funktionsprinzip Kriegshauptling ist z B ein anderer als der Friedenshauptling wurden mit dieser Perspektive eingeebnet Mit der Fixierung auf Hauptlinge schuf man sich zudem ein ethnologisches Folgeproblem da man empirisch tribes without rulers dt Volksgruppen ohne Anfuhrer auffand Dies bereitete vor allem der britischen Kolonialverwaltung Schwierigkeiten da sie auf die indirect rule eingestellt war Dazu aber hatte es der direct rulers Hauptlinge bedurft so dass man diesen Volkern zum Teil die ihnen fremde Rechtsform von Hauptlingen aufzwang Heute sind die entsprechenden Bezeichnungen in den meisten Ethnien etabliert wenn es auch Versuche gibt die Eigenbezeichnungen fur diese Art von Fuhrerschaft en zu beleben Im internen Gebrauch existieren sie vielfach neben der legalistischen Auffassung vielfach tragen traditionelle Hauptlinge bewusst die lokalen Bezeichnungen wahrend die gewahlten Hauptlinge die starker vom Staat abhangen sich als chief bezeichnen Hier hat sich ein Gegensatz entwickelt der im Deutschen nicht auftritt Erst die Gegensatze von gewahlter und traditioneller Hauptling geben dies wieder Zur Etablierung der Bezeichnung in den europaischen Ursprungslandern des Kolonialismus trugen insbesondere die weite Verbreitung der Bucher von James Fenimore Cooper und Karl May bei Zu Lebzeiten der Autoren erschien die vermittelte Darstellung sehr realistisch und lebensgetreu Insbesondere von Karl May weiss man dass seine Darstellungen nur aus der ihm damals zur Verfugung stehenden Literatur stammten zu denen vor allem die Lederstrumpfromane Coopers gehorten Eine ahnliche Bedeutung kam schliesslich dem Film zu zunachst dem Genre Western spater den Verfilmungen der Karl May Romane Das Fehlen einer weiblichen Form der Bezeichnung ubertrug zudem die europaische sexistische Nicht Wahrnehmung der Macht von Frauen auf die kolonisierten Gebiete und setzt e strukturelle Macht mit Mannlichkeit gleich Mit dieser Bezeichnung die die Eigenbezeichnungen abtat konnte man sich somit aus der Position des Eroberers der unter Monarchen oder Prasidenten eindrang von minder bedeutsamen Machthabern in kolonialisierten Gesellschaften abheben Somit wurde eine unuberbruckbare Differenz zwischen den europaischen Machten und den von ihnen eroberten Gebieten hergestellt Hauptling in der Ethnologie Hauptartikel Hauptlingstum und Stammesgesellschaft In der Ethnologie bezeichnet Hauptling nur noch selten verwendet die Anfuhrer von Ranggesellschaft nach Morton Fried oder von Stammesgesellschaften und Hauptlingstumern nach anderen Autoren Sie werden jedoch recht unterschiedlich beschrieben Der Stammeshauptling wird aufgrund besonderer Fahigkeiten oder Verdienste fur eine gewisse Zeit mit Autoritat ausgestattet Diese Form eines Oberhauptes wird heute auch als Big Man bezeichnet Das heisst die Gemeinschaften akzeptieren nur zeitweilige charismatische Anfuhrer in bestimmten Situationen z B Kriegshauptling Jagdhauptling u A Machtbefugnisse sind damit in der Regel nicht verbunden sondern lediglich Ansehen und Status Erst die Kolonialmachte verlangten Handlungsbevollmachtigte nach europaischem Muster die dann vereinfachend als Hauptling bezeichnet wurden Die Hauptlinge der Gesellschaftsform die als Hauptlingstum bezeichnet wird erben ihr Amt Hauptlinge stammen in der Regel aus der hochstrangigen Gesellschaftsschicht und haben gewisse Vorrechte an den Ressourcen Ihre Macht ist allerdings beschrankt Sie verfugen weder uber ein Gewaltmonopol noch uber Handlanger Siehe auchSachem Hauptling bei Angehorigen der Algonkin Sprachen Clan Chief schottischer Clanchef Clanmutter Irokesen ChiefdomLiteraturHeiko Steuer Hauptling Hauptlingtum In Herbert Jankuhn Heinrich Beck u a Hrsg Reallexikon der Germanischen Altertumskunde 2 Auflage Band 13 de Gruyter Berlin New York 1999 S 291 311 Hajo van Lengen Hauptlinge in Lexikon des Mittelalters Bd IV Sp 1959 f zu den ostfriesischen Hauptlingen die ab dem 15 Jahrhundert einen eigenen Stand darstellten WeblinksWiktionary Hauptling Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Gabriele Rasuly Paleczek Formen der Sozio politischen Organisation PDF 227 kB In Einfuhrung in die Formen der sozialen Organisation Teil 5 5 Institut fur Kultur und Sozialanthropologie Universitat Wien 2011 S 188 200 archiviert vom Original nicht mehr online verfugbar am 4 Oktober 2013 abgerufen am 13 Marz 2020 Unterlagen zu ihrer Vorlesung im Sommersemester 2011 Hans Rudolf Wicker Politische Anthropologie PDF 387 kB 47 S In Leitfaden fur die Einfuhrungsvorlesung in Sozialanthropologie 1995 2012 Institut fur Sozialanthropologie Universitat Bern 31 Juli 2012 S 36 42 EinzelnachweiseMaharaia Winiata The changing role of the leader in Maori society A study in social change and race relations Blackwood and Janet Paul Auckland 1967 S englisch Heiko Steuer Hauptling Hauptlingtum In Herbert Jankuhn Heinrich Beck u a Hrsg Reallexikon der Germanischen Altertumskunde 2 Auflage Band 13 de Gruyter Berlin New York 1999 S 294 Walter Hirschberg Hrsg Worterbuch der Volkerkunde Neuausgabe 2 Auflage Reimer Berlin 2005 Mohan Krischke Ramaswamy Ethnologie fur Anfanger Eine Einfuhrung aus entwicklungspolitischer Sicht Wiesbaden 1985 S 129 f Heiko Steuer Hauptling Hauptlingtum In Herbert Jankuhn Heinrich Beck u a Hrsg Reallexikon der Germanischen Altertumskunde 2 Auflage Band 13 de Gruyter Berlin New York 1999 S 291 Hauptling In Jacob Grimm Wilhelm Grimm Hrsg Deutsches Worterbuch Band 10 H I J IV 2 Abteilung S Hirzel Leipzig 1877 woerterbuchnetz de Noch im Kurzen deutschen Worterbuch fur Etymologie Synonymik und Orthographie herausgegeben von Friedrich Schmitthenner Darmstadt 1834 S 121 heisst es im Eintrag das Haupt noch die hochste Spitze i Bes der Kopf Daher enthaupten behaupten der Hauptling So im Lexikon des Mittelalters Band 4 Spalte 1959 1960 im Worterbuch der Ostfriesischen Sprache Band 2 etymologisch bearbeitet von J ten Doornkaat Koolman Norden 1882 S 2 heisst es allerdings nicht Havd l ing sondern afries haved ing havd ing Hauptling capitanus etc von haved etc Haupt caput Ludwig Uhland Konradin Fragment In Derselbe Gedichte Ausgabe letzter Hand 1 Auflage 1815 erweiterte Ausgabe im Jazzybee Verlag Jurgen Beck Altenmunster 2012 ohne Seitenzahlen Seitenansicht in der Google Buchsuche Johann Peter Eckermann Gesprache mit Goethe in den letzten Jahren seines Lebens Zweyter Theil Brockhaus Leipzig 1837 S 66 Aufzeichnung vom Freitag 13 Februar 1829 Kapitel 112 im Projekt Gutenberg DE Der peruanische Musikethnologe Julio Mendivil schreibt dazu Die Ethnologie ist immer ein westliches Geschaft gewesen Unter der Schirmherrschaft eines Kolonialsystems entstanden und mittels des logistischen Rahmens verbreitet welchen die Nationalstaaten ihr zur Verfugung stellten etablierte sie sich als eine wissenschaftliche Disziplin die wie Asad es formuliert die strukturelle Rangordnung des Weltsystems reproduziert indem sie dazu beitragt eine Politik der Differenz zwischen dem Westen und den Anderen zu konstruieren und festzuschreiben Die Beschreibung des Fremden beinhaltet gewollt oder ungewollt immer einen Kontrastcharakter und fungiert dadurch als Negation des Eigenen In seinem Buch Orientalism konnte Edward Said zeigen dass die Logik ethnographischer Beschreibungen auf einem binaren Reprasentationssystem basiert das den Anderen als Oppositionsfigur fur die Konstituierung der eigenen Identitat benutzt Zitiert nach Julio Mendivil Das zivilisierte Denken Reflexionen eines peruanischen Musikethnologen uber eine Feldforschung in den traumatischen Tropen Deutschlands In Kien Nghi Ha Nicola Laure al Samarai Sheila Mysorekar Hrsg re visionen Postkoloniale Perspektiven von People of Color auf Rassismus Kulturpolitik und Widerstand in Deutschland Munster 2007 S 138 bezuglich Asad nimmt Mendivil Bezug auf Talal Asad Introduction In Derselbe Anthropology and the Colonial Encounter Humanities Press Atlantic Highlands 1973 S 9 12 Susan Arndt Hauptling In Susan Arndt Nadja Ofuatey Alazard Hrsg Wie Rassismus aus Wortern spricht K Erben des Kolonialismus im Wissensarchiv deutscher Sprache Ein kritisches Nachschlagewerk Unrast Munster 2015 S 688 Vergleiche dazu Susan Arndt Antje Hornscheidt Hrsg Afrika und die deutsche Sprache Ein kritisches Nachschlagewerk Unrast Munster 2004 ISBN 3 89771 424 8 Dieter Haller Dtv Atlas Ethnologie 2 Auflage dtv Munchen 2010 S Normdaten Sachbegriff GND 4158709 1 GND Explorer lobid OGND AKS

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