Johann Hans Theodor Kläui 31 März 1906 in Berg am Irchel 7 April 1992 in Winterthur war ein Schweizer Frontist Redaktor
Hans Kläui

Johann «Hans» Theodor Kläui (* 31. März 1906 in Berg am Irchel; † 7. April 1992 in Winterthur) war ein Schweizer Frontist, Redaktor und Lokalhistoriker.
Leben
Hans Kläui wurde als Sohn des Pfarrers Edwin Kläui im Pfarrhaus der zürcherischen Gemeinde Berg am Irchel geboren. 1909 zog die Familie ins Pfarrhaus von Flaach um. Er besuchte die Oberrealabteilung des Gymnasiums Winterthur und schloss sie mit der technischen Maturität ab. Nach Abschluss der Lateinmaturität und Wehrdienst studierte er an der Universität Zürich Französisch, Italienisch und Spanisch. 1929 wurde er bei Louis Gauchat promoviert. Da er im Umfeld der Weltwirtschaftskrise keine feste Stelle fand, nahm er Stellvertretungen an Schulen an und arbeitete als Journalist. Er schloss sich früh der Frontenbewegung an, gründete die Ortsgruppe Flaach der Nationalen Front und wurde «Gauführer» für St. Gallen. Er schrieb für die frontistische Presse rassistische und antisemitische Zeitungsartikel, mit denen er sich nun auch ernähren konnte. Zeitlebens interessierte sich Kläui für die Geschichte der Alten Eidgenossenschaft, die er als Vorbild für die moderne Schweiz sah. Nach Heirat 1939 und Beginn des Aktivdienstes zog die Familie 1943 nach Winterthur, wo er seither bis zu seinem Tod im selben Haus wohnte. 1941 wurde er wegen «staatsgefährdender Propaganda» zu einer kurzen Haftstrafe verurteilt.
Nach der Niederlage Deutschlands im Zweiten Weltkrieg arbeitete er als freischaffender Historiker. Er schrieb vor allem im Bereich Ortsgeschichte und Namenskunde. Seine Arbeiten erschienen unter anderem in Winterthurer Tageszeitungen. Kläui war 21 Jahre lang Redaktor der Zeitschrift für zürcherische Geschichte und Heimatkunde. Er veröffentlichte diverse Auftragswerke im Bereich der Gemeindegeschichte, vor allem über Gemeinden aus dem Bezirk Winterthur. Ebenfalls im Auftragsverhältnis schrieb er Familiengeschichten, von denen viele ungedruckt sind.
Hans Kläui hatte zwei Töchter. Der Historiker Paul Kläui war sein Bruder.
Auszeichnungen
- 1958: Carl-Heinrich-Ernst-Kunstpreis
- 1964: Kulturpreis der Stadt Winterthur
Schriften (Auswahl)
- Die Bezeichnungen für «Nebel» im Galloromanischen. Aarau 1930 (Dissertation, Universität Zürich, 1929).
- Der Kampf um die Volksgemeinschaft. Front-Verlag, Zürich 1934.
- Mabel L. Robinson: Louis Agassiz (1807–1873). Übertragen von Hans Kläui. Rascher, Zürich 1941.
- Winterthur vor 1264. Unsere Heimat im Kräftespiel des frühen und hohen Mittelalters. Vogel, Winterthur 1964.
- Geschichte von Oberwinterthur. 2 Bände. Winterthur 1968/1971.
- Hans Kläui, Karl Mietlich: Geschichte der Gemeinde Wiesendangen. Politische Gemeinde, Wiesendangen 1970.
- Hans Kläui u. a.: Geschichte der Gemeinde Brütten. Brütten 1972.
- Die Rheinfallgemeinde Dachsen. Kurzgefasste Ortsgeschichte zur 1100-Jahr-Feier im August 1976. Dachsen 1976.
- Flurlingen von den Anfängen bis in die Neuzeit. Historische Gedenkschrift zur Erinnerung an die erste Erwähnung des Gemeindenamens (876–1976). Gemeinde Flurlingen, Flurlingen 1976.
- Eugen Ott, Hans Kläui, Otto Sigg: Geschichte der Gemeinde Neftenbach. Gemeinnützige Gesellschaft, Neftenbach 1979.
- Hans Kläui, Werner Debrunner, Reinhard Aeschmann, Fritz Hauswirth: Geschichte der Gemeinde Herrliberg. 2 Bände. Buchdruckerei Stäfa, Stäfa 1980/81.
- Hans Kläui, Otto Sigg: Geschichte der Gemeinde Zell. Gemeinderat Zell, Zell 1983.
- Hans Kläui, Ueli Müller: Illnau-Effretikon. 2 Bände. 1983 ff.
- Hans Kläui, Alfred Häberle, Otto Sigg: Geschichte der Gemeinde Hettlingen. Gemeinde Hettlingen, Hettlingen 1985.
- Hans Kläui, Viktor Schobinger: Zürcher Ortsnamen. Entstehung und Bedeutung. Zürcher Kantonalbank, Zürich 1989.
- Seen im Mittelalter. Stadtbibliothek, Winterthur 1993, ISBN 3-908050-12-X.
- Viktor Schobinger, Alfred Egli, Hans Kläui: Zürcher Familiennamen. Entstehung, Verbreitung und Bedeutung der Namen alteingesessener Zürcher Familien. Zürcher Kantonalbank, Zürich 1994.
Literatur
- Wappen, Orte, Namen, Geschlechter. Festschrift zum 75. Geburtstag von Hans Kläui. Verein der Freunde der Paul-Kläui-Bibliothek, Uster 1981.
- Ulrich Helfenstein: Zu Gedenken an Hans Kläui. In: Neue Zürcher Zeitung. Nr. 90, 16. April 1992, S. 57 (online).
- Bruno Schmid: Zur Erinnerung an Hans Kläui 1906–1992. In: Zürcher Taschenbuch. Band 114 (1994), S. 345–355 (online).
- Daniel Gut: Neidkopf. Zur Naturgeschichte des Schweizer Frontisten Hans Kläui. Eine literarische Recherche. Elfundzehn, Eglisau 2015, ISBN 978-3-905769-38-8.
- Daniel Gut: «Ein fremdrassiges Pack …». In: Tages-Anzeiger. 8. September 2015.
Weblinks
- Lars Gotsch: Hans Kläui: Vom tobenden Faschisten zum angesehenen Historiker. Zeitblende, Schweizer Radio und Fernsehen, 11. März 2023 (mit Audio, 28 Minuten)
Einzelnachweise
- Laut einem Protokoll vom 7. Juni 1941 über die Auflösung eines konspirativen Treffens der Eidgenössischen Sammlung, erstellt durch den Spezialdienst des Polizeiinspektorats der Stadt St. Gallen.
Personendaten | |
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NAME | Kläui, Hans |
ALTERNATIVNAMEN | Kläui, Johann Theodor (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | Schweizer Frontist, Redakteur und Ortshistoriker |
GEBURTSDATUM | 31. März 1906 |
GEBURTSORT | Berg am Irchel |
STERBEDATUM | 7. April 1992 |
STERBEORT | Winterthur |
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Johann Hans Theodor Klaui 31 Marz 1906 in Berg am Irchel 7 April 1992 in Winterthur war ein Schweizer Frontist Redaktor und Lokalhistoriker LebenHans Klaui wurde als Sohn des Pfarrers Edwin Klaui im Pfarrhaus der zurcherischen Gemeinde Berg am Irchel geboren 1909 zog die Familie ins Pfarrhaus von Flaach um Er besuchte die Oberrealabteilung des Gymnasiums Winterthur und schloss sie mit der technischen Maturitat ab Nach Abschluss der Lateinmaturitat und Wehrdienst studierte er an der Universitat Zurich Franzosisch Italienisch und Spanisch 1929 wurde er bei Louis Gauchat promoviert Da er im Umfeld der Weltwirtschaftskrise keine feste Stelle fand nahm er Stellvertretungen an Schulen an und arbeitete als Journalist Er schloss sich fruh der Frontenbewegung an grundete die Ortsgruppe Flaach der Nationalen Front und wurde Gaufuhrer fur St Gallen Er schrieb fur die frontistische Presse rassistische und antisemitische Zeitungsartikel mit denen er sich nun auch ernahren konnte Zeitlebens interessierte sich Klaui fur die Geschichte der Alten Eidgenossenschaft die er als Vorbild fur die moderne Schweiz sah Nach Heirat 1939 und Beginn des Aktivdienstes zog die Familie 1943 nach Winterthur wo er seither bis zu seinem Tod im selben Haus wohnte 1941 wurde er wegen staatsgefahrdender Propaganda zu einer kurzen Haftstrafe verurteilt Nach der Niederlage Deutschlands im Zweiten Weltkrieg arbeitete er als freischaffender Historiker Er schrieb vor allem im Bereich Ortsgeschichte und Namenskunde Seine Arbeiten erschienen unter anderem in Winterthurer Tageszeitungen Klaui war 21 Jahre lang Redaktor der Zeitschrift fur zurcherische Geschichte und Heimatkunde Er veroffentlichte diverse Auftragswerke im Bereich der Gemeindegeschichte vor allem uber Gemeinden aus dem Bezirk Winterthur Ebenfalls im Auftragsverhaltnis schrieb er Familiengeschichten von denen viele ungedruckt sind Hans Klaui hatte zwei Tochter Der Historiker Paul Klaui war sein Bruder Auszeichnungen1958 Carl Heinrich Ernst 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IrchelSTERBEDATUM 7 April 1992STERBEORT Winterthur