Hans Schneiderhöhn 2 Juni 1887 in Mainz 5 August 1962 in Sölden Schwarzwald war ein deutscher Mineraloge und Geologe Leb
Hans Schneiderhöhn

Hans Schneiderhöhn (* 2. Juni 1887 in Mainz; † 5. August 1962 in Sölden (Schwarzwald)) war ein deutscher Mineraloge und Geologe.
Leben und Wirken
Nach seinem Abitur studierte Hans Schneiderhöhn im Zeitraum von 1905 bis 1909 Mineralogie an den Universitäten Freiburg im Breisgau, München und schließlich Gießen, wo er 1909 bei Erich Kaiser zum Dr. phil. promoviert wurde. Zwei Jahre später wechselte er als erster Assistent von Theodor Liebisch zur Universität Berlin, wo er bis 1914 blieb. Der Erste Weltkrieg überraschte ihn im damaligen Deutsch-Südwestafrika (heute Namibia), wo er als Geologe der Otavi Minen- und Eisenbahn-Gesellschaft tätig war. Mit der bescheidenen verfügbaren Ausrüstung und von der Außenwelt abgeschnitten, entwickelte er in den nächsten vier Jahren die Erzmikroskopie auf einen bis dahin in der Praxis unerreichten Stand. Mit dieser Kompetenz kehrte er nach Ende des Krieges zurück, wo er sich 1919 an der Universität Frankfurt habilitierte.
Ein Jahr später folgte er einem Ruf an seine alte Justus-Liebig-Universität Gießen, wo er zunächst als außerordentlicher Professor und wenig später als ordentlicher Professor einen Lehrstuhl erhielt. Im Jahr 1924 wechselte er als Ordinarius für Mineralogie, Petrographie und Lagerstättenlehre an die RWTH Aachen. Dort wurde er von Paul Ramdohr abgelöst, als er 1926 einen Ruf zur Freiburger Albert-Ludwigs-Universität folgte, wo er schließlich bis zu seiner Emeritierung blieb. Im Jahr 1936 wurde er zum Mitglied der Leopoldina gewählt.
Hans Schneiderhöhn arbeitete auf dem Gebiet der mineralogisch-mikroskopischen und geologischen Erforschung von Erzlagern. Seine Schwerpunkte lagen dabei unter anderem auf den Gebieten der Untersuchung und Deutung der sedimentären Erze des Schwefelkreislaufs; den geochemischen Grundlagen der Lagerstättenbildung und ihrer Auswertung für rohstoffkundliche Fragen; der Lagerstättensystematik; der Entstehung regenerierter Lagerstätten; der Eingliederung der Lagerstättenbildung in geotektonische Zusammenhänge. Darüber hinaus war er Verfasser zahlreicher Fachbücher und Artikel für diverse Fachzeitschriften.
Im Laufe seiner Berufsjahre war Schneiderhöhn Mitglied in mehreren renommierten Institutionen. So war er unter anderem:
- Vizepräsident für Europa in der Society of Economic Geologists,
- Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften,
- korrespondierendes Mitglied der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen,
- Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina in Halle (Saale),
- auswärtiges Mitglied der Accademia Nazionale dei Lincei in Rom,
- korrespondierendes Mitglied der Geologiska Föreningen in Stockholm (1931),
- korrespondierendes Mitglied der Geological Society of China,
- auswärtiges wissenschaftliches Mitglied des Kaiser-Wilhelm-Instituts für Eisenforschung (1928),
- Mitglied im Erzausschuss im Stahlinstitut VDEh,
- Ehrenmitglied im Oberrheinischen Geologischen Verein (1959) und
- Ehrenmitglied der Geologischen Vereinigung e. V. (1960)
Schließlich war er noch Namensgeber des Hans Schneiderhöhn-Preises für besondere Verdienste der Rheinischen Naturforschenden Gesellschaft (RNG) und des Naturhistorischem Museum Mainz.
Ihm zu Ehren wurde von Joachim Ottemann, Bernhard Nuber und Bruno H. Geier im Jahre 1973 ein in der zweiten Oxidationszone der Tsumeb Mine gefundenes Fe2+-Fe3+-Arsenit-Mineral als Schneiderhöhnit benannt.
Schneiderhöhn war erster Präsident des Schwarzwaldvereins, der 1934 auf Anordnung des „Reichswanderführes“ durch Fusion aus dem Badischen und dem Württembergischen Schwarzwaldverein gebildet wurde.
Schriften (Auswahl)
- Anleitung zur mikroskopischen Bestimmung und Untersuchung von Erzen und Aufbereitungsprodukten besonders im auffallenden Licht. Berlin: Ges. Deutscher Metallhütten- und Bergleute, 1922
- Lehrbuch der Erzmikroskopie (mit Paul Ramdohr; 2 Teile, Berlin: Gebr. Borntraeger, 1931–34)
- Lehrbuch der Erzlagerstättenkunde (1941)
- Entwicklung der mineralogischen und geologischen Erderkenntnis im 19. Jahrhundert (1948)
- Einführung in die Kristallographie (1949)
- Erzmikroskopisches Praktikum. Stuttgart: Schweizerbart’sche Verlagsbuchhandlung, 1952
- Die Erzlagerstätten der Erde (wovon nur die ersten zwei Bände 1958–61 fertiggestellt wurden)
- Band 1. Die Erzlagerstätten der Frühkristallisation (1958)
- Band 2. Die Pegmatite (1961) Insbesondere dieser Band gilt als ein Meisterwerk der Mineralogie.
Literatur
- Literatur von und über Hans Schneiderhöhn im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Barbara Sperling: Schneiderhöhn, Hans. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 23, Duncker & Humblot, Berlin 2007, ISBN 978-3-428-11204-3, S. 314 f. (Digitalisat).
- Bibliographie in der Universitätsbibliothek Freiburg: [1]
Weblinks
- RWTH-Ordinarienverzeichnis und Kurzbiographie
Einzelnachweise
- Mitgliedseintrag von Hans Schneiderhöhn bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, abgerufen am 12. Juni 2022.
- Joachim Ottemann, Bernhard Nuber, Bruno H. Geier: Schneiderhönit, ein natürliches Eisen-Arsen-Oxid aus der tiefen Oxidationszone von Tsumeb. In: Neues Jahrbuch für Mineralogie, Monatshefte. Band 1973, 1973, S. 517–523.
Personendaten | |
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NAME | Schneiderhöhn, Hans |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Mineraloge |
GEBURTSDATUM | 2. Juni 1887 |
GEBURTSORT | Mainz |
STERBEDATUM | 5. August 1962 |
STERBEORT | Sölden (Schwarzwald) |
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Hans Schneiderhohn 2 Juni 1887 in Mainz 5 August 1962 in Solden Schwarzwald war ein deutscher Mineraloge und Geologe Leben und WirkenNach seinem Abitur studierte Hans Schneiderhohn im Zeitraum von 1905 bis 1909 Mineralogie an den Universitaten Freiburg im Breisgau Munchen und schliesslich Giessen wo er 1909 bei Erich Kaiser zum Dr phil promoviert wurde Zwei Jahre spater wechselte er als erster Assistent von Theodor Liebisch zur Universitat Berlin wo er bis 1914 blieb Der Erste Weltkrieg uberraschte ihn im damaligen Deutsch Sudwestafrika heute Namibia wo er als Geologe der Otavi Minen und Eisenbahn Gesellschaft tatig war Mit der bescheidenen verfugbaren Ausrustung und von der Aussenwelt abgeschnitten entwickelte er in den nachsten vier Jahren die Erzmikroskopie auf einen bis dahin in der Praxis unerreichten Stand Mit dieser Kompetenz kehrte er nach Ende des Krieges zuruck wo er sich 1919 an der Universitat Frankfurt habilitierte Ein Jahr spater folgte er einem Ruf an seine alte Justus Liebig Universitat Giessen wo er zunachst als ausserordentlicher Professor und wenig spater als ordentlicher Professor einen Lehrstuhl erhielt Im Jahr 1924 wechselte er als Ordinarius fur Mineralogie Petrographie und Lagerstattenlehre an die RWTH Aachen Dort wurde er von Paul Ramdohr abgelost als er 1926 einen Ruf zur Freiburger Albert Ludwigs Universitat folgte wo er schliesslich bis zu seiner Emeritierung blieb Im Jahr 1936 wurde er zum Mitglied der Leopoldina gewahlt Hans Schneiderhohn arbeitete auf dem Gebiet der mineralogisch mikroskopischen und geologischen Erforschung von Erzlagern Seine Schwerpunkte lagen dabei unter anderem auf den Gebieten der Untersuchung und Deutung der sedimentaren Erze des Schwefelkreislaufs den geochemischen Grundlagen der Lagerstattenbildung und ihrer Auswertung fur rohstoffkundliche Fragen der Lagerstattensystematik der Entstehung regenerierter Lagerstatten der Eingliederung der Lagerstattenbildung in geotektonische Zusammenhange Daruber hinaus war er Verfasser zahlreicher Fachbucher und Artikel fur diverse Fachzeitschriften Im Laufe seiner Berufsjahre war Schneiderhohn Mitglied in mehreren renommierten Institutionen So war er unter anderem Vizeprasident fur Europa in der Society of Economic Geologists Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften korrespondierendes Mitglied der Akademie der Wissenschaften zu Gottingen Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina in Halle Saale auswartiges Mitglied der Accademia Nazionale dei Lincei in Rom korrespondierendes Mitglied der Geologiska Foreningen in Stockholm 1931 korrespondierendes Mitglied der Geological Society of China auswartiges wissenschaftliches Mitglied des Kaiser Wilhelm Instituts fur Eisenforschung 1928 Mitglied im Erzausschuss im Stahlinstitut VDEh Ehrenmitglied im Oberrheinischen Geologischen Verein 1959 und Ehrenmitglied der Geologischen Vereinigung e V 1960 Schliesslich war er noch Namensgeber des Hans Schneiderhohn Preises fur besondere Verdienste der Rheinischen Naturforschenden Gesellschaft RNG und des Naturhistorischem Museum Mainz Ihm zu Ehren wurde von Joachim Ottemann Bernhard Nuber und Bruno H Geier im Jahre 1973 ein in der zweiten Oxidationszone der Tsumeb Mine gefundenes Fe2 Fe3 Arsenit Mineral als Schneiderhohnit benannt Schneiderhohn war erster Prasident des Schwarzwaldvereins der 1934 auf Anordnung des Reichswanderfuhres durch Fusion aus dem Badischen und dem Wurttembergischen Schwarzwaldverein gebildet wurde Schriften Auswahl Anleitung zur mikroskopischen Bestimmung und Untersuchung von Erzen und Aufbereitungsprodukten besonders im auffallenden Licht Berlin Ges Deutscher Metallhutten und Bergleute 1922 Lehrbuch der Erzmikroskopie mit Paul Ramdohr 2 Teile Berlin Gebr Borntraeger 1931 34 Lehrbuch der Erzlagerstattenkunde 1941 Entwicklung der mineralogischen und geologischen Erderkenntnis im 19 Jahrhundert 1948 Einfuhrung in die Kristallographie 1949 Erzmikroskopisches Praktikum Stuttgart Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung 1952 Die Erzlagerstatten der Erde wovon nur die ersten zwei Bande 1958 61 fertiggestellt wurden Band 1 Die Erzlagerstatten der Fruhkristallisation 1958 Band 2 Die Pegmatite 1961 Insbesondere dieser Band gilt als ein Meisterwerk der Mineralogie LiteraturLiteratur von und uber Hans Schneiderhohn im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Barbara Sperling Schneiderhohn Hans In Neue Deutsche Biographie NDB Band 23 Duncker amp Humblot Berlin 2007 ISBN 978 3 428 11204 3 S 314 f Digitalisat Bibliographie in der Universitatsbibliothek Freiburg 1 WeblinksRWTH Ordinarienverzeichnis und KurzbiographieEinzelnachweiseMitgliedseintrag von Hans Schneiderhohn bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina abgerufen am 12 Juni 2022 Joachim Ottemann Bernhard Nuber Bruno H Geier Schneiderhonit ein naturliches Eisen Arsen Oxid aus der tiefen Oxidationszone von Tsumeb In Neues Jahrbuch fur Mineralogie Monatshefte Band 1973 1973 S 517 523 Normdaten Person GND 116839333 lobid GND Explorer OGND AKS LCCN n83826983 VIAF 113607201 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schneiderhohn HansKURZBESCHREIBUNG deutscher MineralogeGEBURTSDATUM 2 Juni 1887GEBURTSORT MainzSTERBEDATUM 5 August 1962STERBEORT Solden Schwarzwald