Haus Möbius ist eines der Winzerhäuser der Lößnitz es steht im Radebeuler Stadtteil Niederlößnitz in der Horst Viedt Str
Haus Möbius

Haus Möbius ist eines der Winzerhäuser der Lößnitz, es steht im Radebeuler Stadtteil Niederlößnitz in der Horst-Viedt-Straße 11 an der Ecke zur Winzerstraße. Es ist benannt nach der Familie Möbius, die das Anwesen in den 1940er Jahren besaß.
Beschreibung
Das zweigeschossige, heute mitsamt Nebengebäude denkmalgeschützte Winzerhaus hat ein massiv aus Bruchstein gemauertes Erdgeschoss sowie ein heute zur Straßenseite verbrettertes Fachwerkobergeschoss unter einem biberschwanzgedeckten Satteldach mit drei Fledermausgauben. Es steht traufständig in der Straßenflucht der Fahrbahn der Winzerstraße, dort in Ecklage zur Straßenkreuzung. Direkt an dieser Gebäudeecke befindet sich eine stichbogige Durchfahrt, links davon eine aus dem älteren Baukörper nach Osten versetzte Rundbogenpforte. Das Fachwerk darüber zeigt aufgeblattete Kopfstreben, der Giebel der Schmalseite daneben Fußstreben. Der rechte, jüngere Gebäudeteil greift weiter nach Norden aus, dort greift das Dach die ursprüngliche Firstlinie auf und bedeckt mit einem nach Norden flacher abgeschleppten Dachteil auch den später geschlossenen Laubengang.
Die Fenster-, Tür- und Torgewände sind aus Sandstein.
Eine Giebelwand-Inschrift im Inneren aus dem Jahr 1715, gezeichnet mit den Initialen ML, lobt den heimischen Kötzschber-Wein:
Ich lobe einen gutten kötzschber Wein
wenngleich ein mensch ist lam und krum
Macht er ihn starck gleich wie Simsun
Geschichte
Im Jahr 1622 kaufte der Dresdner Superintendent Aegidius Strauch (1583–1657) von Hans Mehlig aus Wahnsdorf einen Weinberg auf der Weinbergsflur von Kötzschenbroda. 1623 wurde dort einem eingeritzten Datum über der ehemaligen Tür des westlichen Kernbaus zufolge ein kleines Fachwerkhaus mit einem tonnengewölbigen Keller sowie einer Länge von drei Achsen (heute vier Fenster) errichtet. Das Winzerhaus enthielt im Erdgeschoss eine Weinpresse (Spindelpresse). Im Obergeschoss lagen als Sommerquartier für die auswärtigen Weinbergsbesitzer hinter den seitlichen Fenstern zwei kleine Kammern, die Mitte nahm ein festlich ausgemalter größerer Raum ein.
Später im Jahrhundert heiratete Johanna Gertraude Strauch den Ratsverwandten, Dresdner Ratsbaumeister und Handelsmann . Am 29. Oktober 1700 kaufte Küffner die beiden Weinberge nebst Haus und Weinpresse für 500 Gulden. Nach dem Tod ihres Mannes ist 1709 die Küffnerin im Besitz des Anwesens, das auf einer Karte von Hans August Nienborg aus dem Jahr 1714/15 eingezeichnet ist. Im Jahr 1715 erfolgte, den Inschriften nach, eine Verlängerung nach Osten um zwei Achsen (heute 3 Fenster) durch den Kötzschenbrodaer Amtsmaurermeister Johann Christian Große. 1762 sind die Erben des Bürgermeisters Carl August Strauch die Eigentümer.
1784 erfolgte, der Datierung unter der Initiale L im Schlussstein der neugeschaffenen Toreinfahrt nach, die Verlängerung um eine Achse bis auf das heutige Maß. Für diese Zeit wird das Gebäude zusammen mit dem nach Norden anschließenden Gebäude (Horst-Viedt-Straße 13) als Weingut angesprochen.
Ab 1787 war das Weingut im Besitz des Dresdner Kaufmanns Gerber, ab 1824 folgte Christian Traugott Rentzsch sowie die Frau Dr. Güntz geb. Hauschild. 1832 erwarb Johann David Götze (Repräsentant für die Niederlößnitz, gest. 31. August 1860) den Besitz für 1250 Taler.
Ab 1854 war Ernst Julius Scherz im Besitz des Weinguts, das bis zur Oberen Bergstraße ging. Er ließ 1858 das Seitengebäude erbauen. Im Jahr 1883 wurde der Besitz zerstückelt. Im Jahr 1897 lässt sich Julius Scherz als Besitzer eines Teilstücks mit dem Gebäude nachweisen. 1931 gehörte dies einer Frau verwitwete Münch geborene Scherz in Gauernitz. Laut Adressbuch von 1937 gehörte es Alfred Münch.
Im Jahr 1942 verzeichnet das Adressbuch den kaufmännischen Angestellten Alfred Möbius als Besitzer. Bis 1944 (1948) wurden die im Obergeschoss gelegenen Räume noch über eine Außentreppe auf der Nordseite erschlossen, erst danach erfolgte der Einbau einer Innentreppe. 1964 wurde das Gebäude neu eingedeckt, dabei verschwanden die inzwischen wiederhergestellten Fledermausgauben. Bei dieser Neueindeckung wurden mehrere Dachziegel geborgen, die ebenfalls das Datum 1784 aufweisen.
In den 1990er Jahren erfolgte durch die heutigen Eigentümer eine umfassende, denkmalgerechte Sanierung, bei der das lange Zeit verputzte Obergeschoss freigelegt wurde. In den 2000er Jahren wurde dieses wieder durch eine Holzverschalung geschützt.
Literatur
- Frank Andert (Red.): Stadtlexikon Radebeul. Historisches Handbuch für die Lößnitz. Hrsg.: Stadtarchiv Radebeul. 2., leicht geänderte Auflage. Stadtarchiv, Radebeul 2006, ISBN 3-938460-05-9.
- Matthias Donath, Jörg Blobelt (Fotos): Sächsisches Weinland. Historische Weingüter und Weinberghäuser im Elbtal. Hrsg.: edition Sächsische Zeitung. 1. Auflage. Redaktions- und Verlagsgesellschaft Elbland, Dresden 2010, ISBN 978-3-941595-09-5.
- Volker Helas (Bearb.): Stadt Radebeul. Hrsg.: Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, Große Kreisstadt Radebeul (= Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Denkmale in Sachsen). Sax-Verlag, Beucha 2007, ISBN 978-3-86729-004-3.
- Georg Wulff; et al. (Red.): Winzerhäuser in Radebeul. In: verein für denkmalpflege und neues bauen radebeul (Hrsg.): Beiträge zur Stadtkultur der Stadt Radebeul. Radebeul 2003 (denkmalneuanradebeul.de – Inhaltsverzeichnis).
Weblinks
- Manfred Richter: Winzerhaus Möbius. In: Niederlößnitz von anno dazumal. Abgerufen am 25. Dezember 2010.
Einzelnachweise
- Eintrag in der Denkmaldatenbank des Landes Sachsen zur Denkmal-ID 08950620 (PDF, inklusive Kartenausschnitt). Abgerufen am 22. März 2021.
- Frank Andert (Red.): Stadtlexikon Radebeul. Historisches Handbuch für die Lößnitz. Hrsg.: Stadtarchiv Radebeul. 2., leicht geänderte Auflage. Stadtarchiv, Radebeul 2006, ISBN 3-938460-05-9, S. 79.
- Matthias Donath, Jörg Blobelt (Fotos): Sächsisches Weinland. Historische Weingüter und Weinberghäuser im Elbtal. Hrsg.: edition Sächsische Zeitung. 1. Auflage. Redaktions- und Verlagsgesellschaft Elbland, Dresden 2010, ISBN 978-3-941595-09-5, S. 147–149.
Koordinaten: 51° 6′ 43,8″ N, 13° 38′ 6″ O
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Haus Mobius ist eines der Winzerhauser der Lossnitz es steht im Radebeuler Stadtteil Niederlossnitz in der Horst Viedt Strasse 11 an der Ecke zur Winzerstrasse Es ist benannt nach der Familie Mobius die das Anwesen in den 1940er Jahren besass Haus Mobius 2008 BeschreibungHaus Mobius um 1910 Haus Mobius links Bildmitte 1903 Nach rechts unten verlauft die Winzerstrasse Das zweigeschossige heute mitsamt Nebengebaude denkmalgeschutzte Winzerhaus hat ein massiv aus Bruchstein gemauertes Erdgeschoss sowie ein heute zur Strassenseite verbrettertes Fachwerkobergeschoss unter einem biberschwanzgedeckten Satteldach mit drei Fledermausgauben Es steht traufstandig in der Strassenflucht der Fahrbahn der Winzerstrasse dort in Ecklage zur Strassenkreuzung Direkt an dieser Gebaudeecke befindet sich eine stichbogige Durchfahrt links davon eine aus dem alteren Baukorper nach Osten versetzte Rundbogenpforte Das Fachwerk daruber zeigt aufgeblattete Kopfstreben der Giebel der Schmalseite daneben Fussstreben Der rechte jungere Gebaudeteil greift weiter nach Norden aus dort greift das Dach die ursprungliche Firstlinie auf und bedeckt mit einem nach Norden flacher abgeschleppten Dachteil auch den spater geschlossenen Laubengang Die Fenster Tur und Torgewande sind aus Sandstein Eine Giebelwand Inschrift im Inneren aus dem Jahr 1715 gezeichnet mit den Initialen ML lobt den heimischen Kotzschber Wein Wer da rumbt den Vater Rein Ich lobe einen gutten kotzschber Wein wenngleich ein mensch ist lam und krum Macht er ihn starck gleich wie SimsunGeschichteLage von Haus Mobius rot eingefarbt im Weinberg 1857 Links unten der Bahnhof Kotzschenbroda Ausschnitt aus dem Manover Plan fur die Konigl Sachs Truppen bei Dresden im Jahre 1857 Haus Mobius von Suden 2014 Auf dem Berg die Friedensburg Haus Mobius von Suden um 1910 Die zwei Villen rechts mit den Gartenlauben stehen heute nicht unter Denkmalschutz Im Jahr 1622 kaufte der Dresdner Superintendent Aegidius Strauch 1583 1657 von Hans Mehlig aus Wahnsdorf einen Weinberg auf der Weinbergsflur von Kotzschenbroda 1623 wurde dort einem eingeritzten Datum uber der ehemaligen Tur des westlichen Kernbaus zufolge ein kleines Fachwerkhaus mit einem tonnengewolbigen Keller sowie einer Lange von drei Achsen heute vier Fenster errichtet Das Winzerhaus enthielt im Erdgeschoss eine Weinpresse Spindelpresse Im Obergeschoss lagen als Sommerquartier fur die auswartigen Weinbergsbesitzer hinter den seitlichen Fenstern zwei kleine Kammern die Mitte nahm ein festlich ausgemalter grosserer Raum ein Spater im Jahrhundert heiratete Johanna Gertraude Strauch den Ratsverwandten Dresdner Ratsbaumeister und Handelsmann Am 29 Oktober 1700 kaufte Kuffner die beiden Weinberge nebst Haus und Weinpresse fur 500 Gulden Nach dem Tod ihres Mannes ist 1709 die Kuffnerin im Besitz des Anwesens das auf einer Karte von Hans August Nienborg aus dem Jahr 1714 15 eingezeichnet ist Im Jahr 1715 erfolgte den Inschriften nach eine Verlangerung nach Osten um zwei Achsen heute 3 Fenster durch den Kotzschenbrodaer Amtsmaurermeister Johann Christian Grosse 1762 sind die Erben des Burgermeisters Carl August Strauch die Eigentumer 1784 erfolgte der Datierung unter der Initiale L im Schlussstein der neugeschaffenen Toreinfahrt nach die Verlangerung um eine Achse bis auf das heutige Mass Fur diese Zeit wird das Gebaude zusammen mit dem nach Norden anschliessenden Gebaude Horst Viedt Strasse 13 als Weingut angesprochen Ab 1787 war das Weingut im Besitz des Dresdner Kaufmanns Gerber ab 1824 folgte Christian Traugott Rentzsch sowie die Frau Dr Guntz geb Hauschild 1832 erwarb Johann David Gotze Reprasentant fur die Niederlossnitz gest 31 August 1860 den Besitz fur 1250 Taler Ab 1854 war Ernst Julius Scherz im Besitz des Weinguts das bis zur Oberen Bergstrasse ging Er liess 1858 das Seitengebaude erbauen Im Jahr 1883 wurde der Besitz zerstuckelt Im Jahr 1897 lasst sich Julius Scherz als Besitzer eines Teilstucks mit dem Gebaude nachweisen 1931 gehorte dies 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05 9 Matthias Donath Jorg Blobelt Fotos Sachsisches Weinland Historische Weinguter und Weinberghauser im Elbtal Hrsg edition Sachsische Zeitung 1 Auflage Redaktions und Verlagsgesellschaft Elbland Dresden 2010 ISBN 978 3 941595 09 5 Volker Helas Bearb Stadt Radebeul Hrsg Landesamt fur Denkmalpflege Sachsen Grosse Kreisstadt Radebeul Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland Denkmale in Sachsen Sax Verlag Beucha 2007 ISBN 978 3 86729 004 3 Georg Wulff et al Red Winzerhauser in Radebeul In verein fur denkmalpflege und neues bauen radebeul Hrsg Beitrage zur Stadtkultur der Stadt Radebeul Radebeul 2003 denkmalneuanradebeul de Inhaltsverzeichnis WeblinksCommons Haus Mobius Sammlung von Bildern Manfred Richter Winzerhaus Mobius In Niederlossnitz von anno dazumal Abgerufen am 25 Dezember 2010 EinzelnachweiseEintrag in der Denkmaldatenbank des Landes Sachsen zur Denkmal ID 08950620 PDF inklusive Kartenausschnitt Abgerufen am 22 Marz 2021 Frank Andert Red Stadtlexikon Radebeul Historisches 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