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Martin Thomas Hermann Möller oder Møller 13 Januar 1850 in Hjerpsted Amt Tondern Herzogtum Schleswig 5 Oktober 1923 in K

Hermann Möller

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Martin Thomas Hermann Möller oder Møller (* 13. Januar 1850 in Hjerpsted, Amt Tondern, Herzogtum Schleswig; † 5. Oktober 1923 in Kopenhagen) war ein deutsch-dänischerSprachwissenschaftler. Er war von 1888 bis 1921 Professor für germanische Philologie an der Universität Kopenhagen. Als historischer Linguist ist er vor allem für seine Untersuchungen zur Untermauerung der These einer genetischen Verwandtschaft zwischen den indogermanischen Sprachen und den semitischen Sprachen bekannt.

Leben

Hermann Möller wuchs auf Sylt und Oland auf, wo sein Vater Pastor war, und kam so mit dem Nordfriesischen in Berührung. Nach Abschluss der Latein- und Realschule in Flensburg studierte er 1867–68 an der Universität Kiel, dann bis 1872 in Leipzig, München und Berlin Geschichte, klassische und germanische Philologie. An der Universität Leipzig wurde er ein Anhänger „der neuen vergleichenden Richtung“ (der Junggrammatiker). Nach einem Studienaufenthalt in Breslau promovierte Möller 1875 in Leipzig zum Dr. phil.

Er wurde 1878 Privatdozent für vergleichende Sprachwissenschaft und germanische Sprachen an der Universität Kiel. Hier war er der Erste, der im Wintersemester 1879/80 eine Lehrveranstaltung zum Friesischen angeboten hat. 1883 wechselte Möller als Dozent für deutsche Sprache und Literatur an die Universität Kopenhagen. Dort hatte er von 1888 bis 1921 eine ordentliche Professur für germanische Philologie. 1892 wurde er zum Mitglied der dänischen Akademie der Wissenschaften gewählt.

Wirken

Möllers magnum opus war das Vergleichende indogermanisch-semitische Wörterbuch von 1911. Er ist auch für seine Version der Laryngaltheorie bekannt, die er in Die semitisch-vorindogermanischen laryngalen Konsonanten (1917) darstellte. Möller erkannte als erster die bahnbrechende Wirkung von F. de Saussure’s These über die Vokalalternationen im indogermanischen Vokalismus im Jahre 1879. Er verteidigte diese These gegen einigen heftigen Widerstand, verbesserte und verfeinerte sie im folgenden Jahr. Basierend auf seinen Forschungen auf dem Gebiet der semitischen Sprachen bezeichnete er die kausalen Kehlkopflaute als Laryngale. Gemäß Oswald Szemerényi (1990) kann er somit mit Recht als der wahre Begründer der Laryngaltheorie angesehen werden.

Möllers Theorie, Ergebnis langjähriger fachmännischer Arbeit, erhielt keine allgemeine Anerkennung von der linguistischen Fachwelt und wird im 21. Jahrhundert nur noch selten erwähnt. Sie wurde allerdings seinerzeit von einer Anzahl führender Linguisten als gültig akzeptiert, so etwa Holger Pedersen (1924) und Louis Hjelmslev. Nach Hjelmslev (1970) wurde „eine Urverwandtschaft zwischen Indogermanisch und Hamito-Semitisch im Detail von dem dänischen Linguisten Hermann Möller gezeigt, unter Benutzung der Methode der Elementfunktionen“.

Möllers Arbeit wurde von (1924, 1943, 1946) in Frankreich und in jüngerer Zeit von dem amerikanischen Gelehrten (1971, 1995, 2002) fortgeführt. Es ist zweifellos auf Möllers Arbeit zurückzuführen, dass Holger Pedersen Hamito-Semitisch in seine angenommene nostratische Sprachfamilie einschloss, eine Klassifikation, die bei folgenden Nostratizisten (z. B. Wladislaw Illitsch-Switytsch und Allan Bomhard) beibehalten wurde. Die hamitische Familie wurde von Joseph Greenberg (1963) als ungültig verworfen, der folglich auch den Namen „Hamito-Semitisch“ ablehnte und durch das heute übliche „Afro-Asiatisch“ ersetzte.

Werke (Auswahl)

  • Semitisch und Indogermanisch. Teil l. Konsonanten. H. Hagerup, Kopenhagen 1906 (Reprint Georg Olms, Hildesheim/New York 1978, ISBN 3-487-06669-6)
  • Vergleichendes indogermanisch-semitisches Wörterbuch. Vandenhoeck and Ruprecht, Göttingen 1911 (Reprint 1970, Neuauflage 1997, ISBN 3-525-26115-2)
  • Die semitisch-vorindogermanischen laryngalen Konsonanten. Andr. Fred. Høst, København 1917.

Weblinks

  • Herman Møller. In: Deutsche Biographie (Index-Eintrag).

Literatur

  • Holger Pedersen: Linguistic Science in the Nineteenth Century: Methods and Results, translated from the Danish by John Webster Spargo. Harvard University Press, Cambridge MA 1931.

Einzelnachweise

  1. Vilhelm Thomsen: Møller, Martin Thomas Hermann. In: Salmonsens Konversationslexikon. Band XVII. J.H. Schultz, Kopenhagen 1924, S. 576.
  2. Vilhelm Thomsen: Møller, Martin Thomas Hermann. In: Carl Frederik Bricka (Hrsg.): Dansk biografisk Lexikon. Band XII. Gyldendalske Boghandels Forlag, Kopenhagen 1898, S. 78.
  3. Jarich Hoekstra: Theodor Heinrich Fürchtegott Hansen (1837–1923), ein schreibender Semi-Sprecher des Halligfriesischen. In: Elmar Eggert, Jörg Kilian (Hrsg.): Historische Mündlichkeit. Beiträge zur Geschichte der gesprochenen Sprache. (= Kieler Forschungen zur Sprachwissenschaft) Peter Lang, ISBN 978-3-653-95948-2, S. 227–246
  4. Oswald Szemerényi: Einführung in die Vergleichende Sprachwissenschaft. 4. Auflage. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1990.
  5. Louis Hjelmslev: Language: An Introduction. University of Wisconsin Press, 1970, S. 79.
  6. Albert Cuny: Etudes prégrammaticales sur le domaine des langues indo-européennes et chamito-sémitiques. Champion, Paris 1924.
  7. Albert Cuny: Recherches sur le vocalisme, le consonantisme et la formation des racines en « nostratique », ancêtre de l’indo-européen et du chamito-sémitique. Adrien Maisonneuve, Paris 1943.
  8. Albert Cuny: Invitation à l’étude comparative des langues indo-européennes et des langues chamito-sémitiques. Brière, Bordeaux 1946.
  9. Saul Levin: The Indo-European and Semitic Languages: An Exploration of Structural Similarities Related to Accent, Chiefly in Greek, Sanskrit, and Hebrew. State University of New York Press, 1971, ISBN 978-0-87395-055-8.
  10. Saul Levin: Semitic and Indo-European, Volume 1: The Principal Etymologies, With Observations on Afro-Asiatic. John Benjamins Publishing Company, 1995, ISBN 1-55619-583-4.
  11. Saul Levin: Semitic and Indo-European, Volume 2: Comparative Morphology, Syntax and Phonetics. John Benjamins Publishing Company, 2002, ISBN 1-58811-222-5.
  12. Joseph H. Greenberg: The Languages of Africa. Indiana University Press, Bloomington 1963.
Normdaten (Person): GND: 117081787 (lobid, GND Explorer, OGND, AKS) | LCCN: nr97011833 | VIAF: 40146556 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Möller, Hermann
ALTERNATIVNAMEN Möller, Martin Thomas Hermann (vollständiger Name); Møller, Herman
KURZBESCHREIBUNG dänischer historischer Linguist
GEBURTSDATUM 13. Januar 1850
GEBURTSORT Hjerpsted, Amt Tondern, Herzogtum Schleswig
STERBEDATUM 5. Oktober 1923
STERBEORT Kopenhagen

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 21 Jul 2025 / 00:05

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Martin Thomas Hermann Moller oder Moller 13 Januar 1850 in Hjerpsted Amt Tondern Herzogtum Schleswig 5 Oktober 1923 in Kopenhagen war ein deutsch danischerSprachwissenschaftler Er war von 1888 bis 1921 Professor fur germanische Philologie an der Universitat Kopenhagen Als historischer Linguist ist er vor allem fur seine Untersuchungen zur Untermauerung der These einer genetischen Verwandtschaft zwischen den indogermanischen Sprachen und den semitischen Sprachen bekannt Hermann MollerLebenHermann Moller wuchs auf Sylt und Oland auf wo sein Vater Pastor war und kam so mit dem Nordfriesischen in Beruhrung Nach Abschluss der Latein und Realschule in Flensburg studierte er 1867 68 an der Universitat Kiel dann bis 1872 in Leipzig Munchen und Berlin Geschichte klassische und germanische Philologie An der Universitat Leipzig wurde er ein Anhanger der neuen vergleichenden Richtung der Junggrammatiker Nach einem Studienaufenthalt in Breslau promovierte Moller 1875 in Leipzig zum Dr phil Er wurde 1878 Privatdozent fur vergleichende Sprachwissenschaft und germanische Sprachen an der Universitat Kiel Hier war er der Erste der im Wintersemester 1879 80 eine Lehrveranstaltung zum Friesischen angeboten hat 1883 wechselte Moller als Dozent fur deutsche Sprache und Literatur an die Universitat Kopenhagen Dort hatte er von 1888 bis 1921 eine ordentliche Professur fur germanische Philologie 1892 wurde er zum Mitglied der danischen Akademie der Wissenschaften gewahlt WirkenMollers magnum opus war das Vergleichende indogermanisch semitische Worterbuch von 1911 Er ist auch fur seine Version der Laryngaltheorie bekannt die er in Die semitisch vorindogermanischen laryngalen Konsonanten 1917 darstellte Moller erkannte als erster die bahnbrechende Wirkung von F de Saussure s These uber die Vokalalternationen im indogermanischen Vokalismus im Jahre 1879 Er verteidigte diese These gegen einigen heftigen Widerstand verbesserte und verfeinerte sie im folgenden Jahr Basierend auf seinen Forschungen auf dem Gebiet der semitischen Sprachen bezeichnete er die kausalen Kehlkopflaute als Laryngale Gemass Oswald Szemerenyi 1990 kann er somit mit Recht als der wahre Begrunder der Laryngaltheorie angesehen werden Mollers Theorie Ergebnis langjahriger fachmannischer Arbeit erhielt keine allgemeine Anerkennung von der linguistischen Fachwelt und wird im 21 Jahrhundert nur noch selten erwahnt Sie wurde allerdings seinerzeit von einer Anzahl fuhrender Linguisten als gultig akzeptiert so etwa Holger Pedersen 1924 und Louis Hjelmslev Nach Hjelmslev 1970 wurde eine Urverwandtschaft zwischen Indogermanisch und Hamito Semitisch im Detail von dem danischen Linguisten Hermann Moller gezeigt unter Benutzung der Methode der Elementfunktionen Mollers Arbeit wurde von 1924 1943 1946 in Frankreich und in jungerer Zeit von dem amerikanischen Gelehrten 1971 1995 2002 fortgefuhrt Es ist zweifellos auf Mollers Arbeit zuruckzufuhren dass Holger Pedersen Hamito Semitisch in seine angenommene nostratische Sprachfamilie einschloss eine Klassifikation die bei folgenden Nostratizisten z B Wladislaw Illitsch Switytsch und Allan Bomhard beibehalten wurde Die hamitische Familie wurde von Joseph Greenberg 1963 als ungultig verworfen der folglich auch den Namen Hamito Semitisch ablehnte und durch das heute ubliche Afro Asiatisch ersetzte Werke Auswahl Semitisch und Indogermanisch Teil l Konsonanten H Hagerup Kopenhagen 1906 Reprint Georg Olms Hildesheim New York 1978 ISBN 3 487 06669 6 Vergleichendes indogermanisch semitisches Worterbuch Vandenhoeck and Ruprecht Gottingen 1911 Reprint 1970 Neuauflage 1997 ISBN 3 525 26115 2 Die semitisch vorindogermanischen laryngalen Konsonanten Andr Fred Host Kobenhavn 1917 WeblinksHerman Moller In Deutsche Biographie Index Eintrag LiteraturHolger Pedersen Linguistic Science in the Nineteenth Century Methods and Results translated from the Danish by John Webster Spargo Harvard University Press Cambridge MA 1931 EinzelnachweiseVilhelm Thomsen Moller Martin 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Hermann vollstandiger Name Moller HermanKURZBESCHREIBUNG danischer historischer LinguistGEBURTSDATUM 13 Januar 1850GEBURTSORT Hjerpsted Amt Tondern Herzogtum SchleswigSTERBEDATUM 5 Oktober 1923STERBEORT Kopenhagen

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