Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Höhle Begriffsklärung aufgeführt Eine Höhle ist
Höhle

Eine Höhle ist eine durch natürliche Prozesse gebildete unterirdische Hohlform, die ganz oder teilweise von anstehendem Gestein umschlossen ist. Der Hohlraum ist entweder ganz oder teilweise von gasförmigen, flüssigen Medien (in der Regel Luft oder Wasser) erfüllt, er kann aber nachträglich mit Sedimenten verfüllt worden sein. Höhlen sind in der Erdkruste häufig und befinden sich besonders in den Karstgebieten, wo die Kohlensäureverwitterung der maßgebliche Prozess der Höhlenbildung ist.
Die Erscheinungsformen von Höhlen sind vielfältig und sie können nach Größe, Entstehung und Rauminhalt unterschieden werden. Die Mammoth-Cave in den USA ist mit über 685 km Vermessungsstrecke aktuell die längste bekannte Höhle der Welt. Höhlen sind von großer Bedeutung für die Archäologie und Paläontologie, da aufgrund der geschützten Lage und relativ konstanten Umweltbedingungen gute Konservierungseigenschaften herrschen. Mit der Höhlenmalerei gibt es die ältesten Nachweise menschlichen Kunstschaffens. Die Wissenschaft, die sich mit der Erforschung von Höhlen beschäftigt, wird als Speläologie bezeichnet.
Definition
Eine exakte eindeutige Definition besteht noch nicht. Nach Hubert Trimmel ist folgende Definition günstig: Eine Höhle ist eine durch natürliche Prozesse gebildete unterirdische Hohlform, die ganz oder teilweise von anstehendem Gestein umschlossen wird. Eine Höhle ist ein Hohlraum innerhalb des Gesteins. Sowohl mit Luft gefüllte Hohlräume als auch wassergefüllte werden gleichermaßen als Höhle bezeichnet, auch solche, die nachträglich teilweise oder ganz mit festen Sedimenten angefüllt wurden. Um Höhlen von Nischen, Überhängen und dergleichen abzugrenzen, muss die horizontale bzw. vertikale Tiefenerstreckung und die maximale Weite der Tagöffnung mindestens im Verhältnis 1:1 stehen. Diese Definition des Begriffs in der Speläologie unterscheidet sich vom umgangssprachlichen Gebrauch. In Österreich und einigen anderen Ländern wird als Untergrenze für die Aufnahme einer Höhle ins Höhlenverzeichnis (bis auf wenige Ausnahmen) eine Ganglänge von 5 m vorausgesetzt.
Demnach sind durch Eingriffe des Menschen entstandene Hohlräume wie z. B. Bergwerke, Erdställe, Felsengräber, Hypogäen, Katakomben, Luftschutzstollen, Souterrains oder artifizielle Wohnhöhlen keine Höhlen. In letzter Zeit wird dafür auch der Begriff Subterranea benutzt (abgeleitet von dem lateinischen Wort für unterirdisch), bisher aber vorwiegend im Englischen.
Halbhöhle
Das Hauptmerkmal von Halbhöhlen ist, dass ihre Tiefe geringer ist als die Breite des Portals und sie keinen lichtlosen Höhlenteil aufweisen. Von großer Entfernung sehen solche Halbhöhlen oft aus wie Portale normaler Höhlen. Eine Halbhöhle, deren Portalbreite mit der Tiefe des Eindringens in den Gesteinskörper annähernd gleich ist oder diese sogar übertrifft, wird besonders dann, wenn auch die Höhe des Portals die Breite erreicht oder übertrifft, als Nischenhöhle oder Felsdach (Abri) bezeichnet. Derartige Felsdächer bieten Schutz gegen Witterungseinflüsse und sind häufig bedeutende archäologische Fundstätten.
Höhlensystem
Gesamtlänge | ganz oder nahezu unverzweigt | netzförmig oder labyrinthartig verzweigt |
---|---|---|
unter 50 m | Kleinhöhle | Kleinhöhlensystem |
50 m bis 500 m | Mittelhöhle | Mittelhöhlensystem |
500 m bis 5000 m | Großhöhle | Großhöhlensystem |
über 5000 m | Riesenhöhle | Riesenhöhlensystem |
Unter einem Höhlensystem versteht man ein zusammenhängendes, durch eine oder mehrere Tagöffnungen zugängliches, verzweigtes Netz von Höhlenräumen. Einzelne Verbindungsstrecken innerhalb eines Höhlensystems können durch festen oder flüssigen Rauminhalt unpassierbar geworden sein. In einem größeren Höhlensystem werden je nach den Dimensionen der einzelnen Höhlenstrecken Hauptgänge (Haupthöhlenzüge) und Nebenstrecken (Nebenhöhlenzüge) oder Seitenlabyrinthe unterschieden. Für Einzelräume innerhalb eines Höhlensystems (Hallen, Dome, Kammern) wird die Bezeichnung Höhle nicht verwendet. In der Speläologie ist es üblich, zwischen Höhlensystemen mit vorwiegender Horizontalentwicklung (Horizontalhöhlen) und Höhlensystemen mit vorwiegender Vertikalentwicklung (Schachthöhlen) zu unterscheiden. Die beiden Grundtypen lassen sich jedoch häufig nicht strikt trennen, da viele Systeme horizontale als auch vertikale Strecken aufweisen.
Wenn es gelingt, eine Verbindung zwischen zwei benachbarten Systemen nachzuweisen, wird in der Regel der Name des vorher größeren Systems für das Gesamtsystem übernommen. Ein Beispiel ist das Unterwasserhöhlensystem Sac Actun in Yucatán. Zum Zeitpunkt der Vereinigung 2007 war Sac Actun 14,3 km länger als das benachbarte System Nohoch Nah Chich. Der offizielle Name ist daher Sistema Sac Actun (mit 378 km das zweitlängste Unterwassersystem).
Wenn man mehrere Höhlen durch künstliche Verbindungsgänge vereinigt, entsteht ebenfalls ein Höhlensystem. In diesem Fall bleiben zumeist die Namen der Höhlen erhalten. Der Name für das Gesamtsystem lautet dann zum Beispiel „Bergerhöhlen-Platteneckeishöhlen-Bierloch-System“. Dieses System besteht aus drei ursprünglich getrennten Höhlen im Tennengebirge in Salzburg.
Schächte
Schächte sind Höhlenstrecken mit vorwiegender Vertikalerstreckung. Schachthöhlen sind Höhlen, die an der Erdoberfläche mit senkrecht oder nahezu senkrecht verlaufenden Schächten ansetzen. Es kommt vor, dass durch Horizontal- oder auch Schrägstrecken in einem Höhlensystem zunächst der Schachtgrund erreicht wird, während die oberhalb eines Schachtes ansetzenden Strecken erst später durch Aufstieg durch die Schachtstrecke bekannt werden. In manchen Schachthöhlen befindet sich am Schachtgrund ein im Allgemeinen horizontal verlaufendes Höhlensystem.
Naturbrücken
Naturbrücken weisen eine Breitenausdehnung auf, die der Längserstreckung zwischen den beidseitigen Portalen gleichwertig ist oder diese übertrifft. Naturbrücken sind vielgestaltig und verschiedene Übergangsformen zwischen Naturbrücken und Durchgangshöhlen, bei denen die beiden Tagöffnungen weiter voneinander entfernt oder bei geringer Längenausdehnung ungleich groß sind, sind möglich. Die meisten Naturbrücken stellen Überreste einer Höhle oder eingestürzten Höhlenganges dar (Höhlenruine).
Bezeichnungen
Höhlen werden häufig nach einem kennzeichnenden oder besonders auffälligen Merkmal bezeichnet. Höhlen, in denen Tropfsteinbildungen in größeren Maße auftreten, werden als Tropfsteinhöhlen bezeichnet. Eishöhlen sind Höhlen mit Eisbildungen, in Wasserhöhlen werden unterirdische Gewässer angetroffen. Für Höhlen mit Knochenlagern als Überreste rezenter oder ausgestorbener Tiere ist die Bezeichnung Knochenhöhlen üblich. Für die vom Menschen genutzten Höhlen richtet sich die Benennung nach dem jeweiligen Verwendungszweck. Solche Bezeichnungen sind jedoch nicht eindeutig, da sich der Raumcharakter, insbesondere bei größeren Höhlen, ändern kann. In der Dachstein-Rieseneishöhle befinden sich neben Höhleneis auch ein eisfreier Teil mit Tropfsteinbildung und Abschnitte, in denen Überreste von Höhlenbären gefunden wurden.
Speläogenese
Der Entwicklungsgang einer Höhle (Speläogenese) ist durch das Zusammenwirken vieler Faktoren beeinflusst. Das Zusammenspiel der formenden Einflüsse und Kräfte ist zu jeder Zeit und an jedem Orte anders. Das aktuelle Erscheinungsbild einer Höhle ist somit das Ergebnis eines erdgeschichtlich mehr oder weniger langen Werdeganges, aber nur eine vorübergehende, eben erreichte Phase im gesamten Entwicklungsgang. Innerhalb eines Höhlensystems gehören häufig nicht alle Höhlenräume der gleichen Phase der Entwicklung an. In diesem Fall bezieht sich die Entwicklung nicht auf das gesamte System, sondern immer nur auf einen einzelnen Höhlenraum bzw. -abschnitt.
Entstehung
Primäre Höhlen
Primäre Höhlen sind Höhlen, die annähernd gleichzeitig mit dem sie umgebenden Gestein entstanden sind.
Lavaröhren
Lavaröhren entstehen beim Erkalten schnellfließender Lava von relativ niedriger Viskosität. Da die Fließgeschwindigkeit und die Temperatur der Lava an den Rändern und vor allem an der Oberfläche des Lavastroms am niedrigsten sind, erstarrt die Lava dort zuerst und es bilden sich ein Dach und Dämme an den Seiten. Die Lava fließt in einer thermisch isolierten Röhre und kann über sehr lange Strecken flüssig bleiben. Solche Höhlen befinden sich häufig auf Hawaii, Island und den Kanarischen Inseln. Die Kazumura Cave auf Hawaii ist mit einer Länge von 65,5 Kilometern die längste bekannte Lavaröhre.
Blasenhöhlen
Bei Blasenhöhlen handelt sich um Hohlräume, die zur Zeit der Erstarrung von Lava mit Gasen erfüllt waren und die von der erstarrenden Schmelze umschlossen wurden. Erst später entstand durch Erosion oder die Bildung von Störungslinien eine Öffnung zur Oberfläche. Mit dem Entstehen einer Tagöffnung trat an Stelle der Gase atmosphärische Luft ein und die Höhle wurde zugänglich. Blasenhöhlen sind selten und haben meist nur eine geringe Ausdehnung von weniger als 100 m. Die meisten und größten Blasenhöhlen befinden sich in der Umgebung des Fentale in Äthiopien. Die in Frankreich ist die einzige Blasenhöhle, die als Schauhöhle zugänglich ist.
Tuffhöhlen
Zahlreiche kleine Primärhöhlen entstanden, wenn bei der Bildung von Karbonat-Sedimenten (z. B. bei der Kalktuffbildung) die Hohlräume während der Sedimentation ausgespart blieben, oder sie entstanden, bevor Prozesse der Zementation oder Diagenese einsetzten.
Sekundäre Höhlen
Sekundäre Höhlen sind Höhlen, die später als das sie umgebende Gestein entstanden.
Unter diese Kategorie fallen Höhlen, die durch Korrosion (chemische Verwitterung), Erosion (mechanische Verwitterung), Tektonik (Bewegungen der Erdkruste bzw. von Gesteinsschichten) oder eine Kombination dieser Einflüsse entstanden.
Sekundäre Höhlen befinden sich in Gesteinen, die im weitesten Sinne wasserlöslich sind, also vor allem in den verschiedenen Arten von Kalksteinen. Regenwasser enthält Kohlenstoffdioxid, das es abhängig von seiner Temperatur lösen kann. Kälteres Wasser kann mehr Kohlenstoffdioxid lösen. Abhängig von der Kohlenstoffdioxidkonzentration des Wassers kommt es zur Kohlensäureverwitterung des Kalks.
Durch Kapillarwirkung dringt das Wasser in feine Ritzen des Gesteines ein und löst Kalk. Das alleine erklärt noch keine wesentliche Höhlenbildung. Da jedoch die Fähigkeit des Wassers, Kalk zu lösen, nicht linear mit der Kohlenstoffdioxidkonzentration verläuft, kommt es zur so genannten Mischungskorrosion: Treffen im Berg zwei verschiedene mit Kalk gesättigte Lösungen aufeinander und vermischen sich diese, entsteht eine neue Konzentration von Kohlenstoffdioxid, die zusätzlich Kalk lösen kann. So kann an dieser Stelle ein größerer Hohlraum entstehen. Dies ist sozusagen der Schlüssel zur Höhlenbildung.
Epigene und hypogene Entstehung
In der neueren Literatur wird zwischen epigenen und hypogenen Höhlen unterschieden.
Epigene Höhlen werden durch Oberflächenwasser gebildet, dessen Lösungskapazität von Bedingungen an der Oberfläche bestimmt wird. Das gelöste Kohlendioxid entstammt der Atmosphäre und dem Boden. Mindestens 80–90 % der bekannten Höhlen sind epigene Höhlen.
Hypogene Höhlen entstehen durch aus der Tiefe aufsteigendes Wasser, in dem neben Kohlendioxid auch Schwefelwasserstoff gelöst sein kann. Dies können etwa Thermalquellen in der Nähe von Erdöllagerstätten oder vulkanischen Erscheinungsformen sein. In Anwesenheit von gelöstem Sauerstoff wird der Kalk durch Schwefelsäureverwitterung in wesentlich besser wasserlöslichen Gips umgewandelt. Durch dabei freigesetztes Kohlendioxid tritt zusätzlich Kohlensäureverwitterung auf.
Bekannte Höhlen dieses Typs sind die Lechuguilla-Höhle und die wassergefüllte Doline Zacatón. Eine durch kohlendioxidhaltiges Thermalwasser gebildete Höhle ist der Hranická propast.
Typen
Auf viele Höhlen treffen je nach Betrachtungsweise mehrere Bezeichnungen zu.
Bezeichnung nach der Entstehung
- Auswitterungshöhle, auch Ausbruchshöhle genannt, durch mechanische Prozesse wie Frostsprengung oder Regenwasserauswaschungen entstanden
- Brandungshöhle: durch Brandung entstanden
- Erosionshöhle: durch Erosion entstandene Sekundärhöhle
- Inkasionshöhle: durch Verbruch entstanden
- Korrosionshöhle: durch Korrosion entstanden
- Laughöhle: durch Lösung des Gesteins ohne chemische Umsetzung entstanden (etwa Salzhöhle)
- Tektonische Höhle: durch tektonische Kräfte entstanden
- Versturzhöhle: durch Versturz entstanden
- Windhöhle oder äolische Höhle: durch Winderosion entstanden
Die Kluftfugenhöhle wird auch Klufthöhle oder Spaltenhöhle genannt. Es ist eine entlang von Klüften tektonisch angelegte Höhle, die durch die Korrosion in verkarstungsfähigen Gesteinen (z. B. Dolomit) entlang einer Kluft entstand. Eine Bruchfugenhöhle ist eine an Bruchfugen gelegene Höhle. Eine Schichtfugenhöhle ist an Schichtfugen entstanden.
Entwicklung
Sowohl in den vorrangig durch Lösungsprozesse gebildeten Sekundärhöhlen, aber auch in den Primärhöhlen treten die erosiven (mechanischen) Kräfte des Wassers weiterhin formend in Erscheinung, man spricht dann von aktiven Wasserhöhlen. Ist der Hohlraum ausreichend, dass große Wassermengen durchfließen können, ist es möglich, dass das Wasser von der Decke gebrochene Felsstücke forttransportiert und so den Höhlenraum wesentlich verändert. Im Laufe der Zeit dringt Wasser in immer tiefere Gebiete des Berges vor und die früher durchflossenen werden mehr oder weniger wasserfrei.
Während dieses Bildungsprozesses kann man unterscheiden:
- Phreatische Höhlen: Diese sind gänzlich von Wasser ausgefüllt, z. B. Quellhöhlen.
- Aktiv vadose Höhlen: Diese sind noch regelmäßig von Wasser durchflossen, die Höhlenbildung in diesen Teilen ist noch nicht abgeschlossen.
- Inaktiv vadose Höhlen: Diese sind trocken, die Höhlenbildung ist abgeschlossen.
In großen Höhlensystemen mit beträchtlichen Höhenunterschieden kann man alle drei Erscheinungsbilder antreffen. Die tiefsten Teile stehen oft komplett unter Wasser, die mittleren Etagen sind von Wasser durchflossen und die höchsten sind trocken. Hier setzt auch der langsame Verfall der Höhle ein: Teile der Decke können einstürzen. Geschieht dies knapp unter der Erdoberfläche, so kann man dies anhand von Dolinen (Einsturztrichtern) erkennen (siehe auch: Cenote).
Höhleninhalt
Der Höhlenraum ist auf verschiedene Weise ganz oder teilweise ausgefüllt. Eine Höhle kann im Laufe ihrer Entwicklung mehrmals ausgeräumt und später wieder mit Ablagerungen erfüllt worden sein.
Feste Stoffe
Auothoner Höhleninhalt sind feste Stoffe, die in der Höhle selbst entstanden sind. Sie sind entweder noch am Entstehungsort oder wurden innerhalb der Höhle umgelagert. Ist ein Teil des festen Höhleninhaltes von außen in die Höhle gelangt, etwa durch Einwehung, Einrutschung, Einschwemmung oder Einschleppung durch Organismen, wird der Höhleninhalt als allochthon bezeichnet.
Mineral- und Gesteinsbildung
Als Speläothem oder Höhlenmineral wird sekundäre Mineralablagerung in Höhlen bezeichnet. Die am häufigsten vorkommenden Speläotheme sind Sinter oder Tropfsteine. Meistens bestehen sie aus den Mineralen Calcit und Aragonit, Modifikationen der Verbindung Calciumcarbonat (Kalk); häufig sind auch verschiedene Formen von Gips.
Lockere Sedimente
Sande und Schotter sind in Höhlen sehr häufig anzutreffen. Als Höhlenlehm bezeichnet man bodenkundlich sehr verschiedenartige lockere Sedimente der Höhlen, die gelegentlich in großen Mengen auftreten. Sie bestehen aus schweren Tonen bis feinsandigen Lehmen und sind meist die unlöslichen Rückstände des Kalksteins. In tropischen und subtropischen Höhlen befinden sich sehr oft ausgedehnte Lagerstätten von Guano von Vögeln oder Fledermäusen.
Flüssigkeiten
Wasser ist der wichtigste flüssige Höhleninhalt. Je nach der Art des Eintritts von Wässern in eine Höhle und der eintretenden Wassermenge unterscheidet man Tropf- und Sickerwasser, Kondenswasser, Schmelzwasser, fließende Höhlenwässer (Höhlenbäche und Höhlenflüsse) und Höhlenseen (stehende Höhlengewässer). Befinden sich in einer Höhle Thermalquellen, können sich Temperatur und Zusammensetzung der gelösten Stoffe deutlich von den Eigenschaften des eindringenden Oberflächenwassers unterscheiden.
Gase
Im Normalfall entspricht die Zusammensetzung der Höhlenluft jener der Außenluft. Sie kann unter gewissen Voraussetzungen jedoch deutlich abweichen. In Gebieten mit vulkanischer Tätigkeit oder in Nähe von Erdöllagerstätten können in eine Höhle auch Klüfte einmünden, durch die dem Höhlenraum Gase zugeführt werden. Dies sind vor allem Kohlenstoffdioxid und Schwefelwasserstoff. Ein bekanntes Beispiel für erhöhten Kohlenstoffdioxidgehalt ist die Hundsgrotte, in die aus Klüften im Kalk vulkanische Gase eingeblasen werden, die rund 77 % CO2 enthalten.
Klima
Obwohl Höhlenräume durch ihre Eingänge mit der Außenwelt in Verbindung stehen, bildet sich ein eigenes Mikroklima. Dieses ist im Wesentlichen durch folgende Merkmale gekennzeichnet: stark verminderte Temperaturschwankungen und eine deutliche Verzögerung im Jahresrhythmus; eine Luftschichtung, die jener in geschlossenen Räumen entspricht und eine hohe Luftfeuchtigkeit.
Temperatur
Infolge fehlender Sonneneinstrahlung wird die Temperatur in Höhlen vor allem von der des sie umschließenden Gesteins bestimmt und damit weitgehend konstant gehalten. Abgesehen von tief im Berge liegenden Teilen, wo bereits ein Einfluss der Erdwärme festgestellt werden kann, entspricht die Gesteinstemperatur der jeweiligen Jahresmitteltemperatur an der Erdoberfläche. Daraus folgt, dass sich Veränderungen des Großklimas auch in Höhlen bemerkbar machen. Zu den heißen Höhlen zählen Khaf Hamam im Dschabal Hafit mit 37 °C und Rhar es-Skhoun in Algerien mit 30 bis 33 °C. In der inzwischen wieder verschlossenen und mit Flüssigkeit erfüllten Höhle Cueva de los Cristales in Naica wurden Lufttemperaturen von 60 °C gemessen. Kalte Höhlen sind häufiger und vor allem in der Arktis und in Gebirgen vertreten. Im Jochloch, das sich in 3470 m Höhe zum Jungfraujoch öffnet, beträgt das Jahresmittel −5 °C.
Luftfeuchtigkeit
Das von der Oberfläche eindringende Wasser sorgt für eine permanente Feuchtigkeit des umschließenden Gesteins (bergfeucht). Dementsprechend liegt die relative Luftfeuchtigkeit im Normalfall zwischen 95 und 100 %. Somit kann bereits eine geringe Temperaturschwankung zur Übersättigung und damit zur Kondensation von Wasserdampf zu führen. Entströmt bei kalter Außenluft nahezu gesättigte Höhlenluft, kann es im Eingangsbereich zur Bildung von Luftmischungsnebel kommen.
Wetterführung
Die Art und Intensität der Wetterführung oder Bewetterung, in Anlehnung an die Ausdrucksweise im Bergbau, werden wesentlich von dem Umstand beeinflusst, ob nur ein Höhleneingang besteht oder ob mehrere wetterwegsame Öffnungen vorhanden sind, wobei deren unterschiedliche Höhenlage oder Richtung die Luftzirkulation zusätzlich fördern. Es können zwei Grundtypen unterschieden werden.
Statische Wetterführung
Statische Wetterführung findet bei Höhlen mit nur einem Eingang statt. Der Luftaustausch zwischen Höhle und Atmosphäre ist relativ schwach, da Ein- und Austritt der Luft gleichzeitig bei einem Eingang erfolgt. Ein nennenswerter Luftstrom kommt überhaupt nur dann zustande, wenn die in der Höhle lagernde Luft verdrängt werden kann. Dadurch können auch relativ kleine Höhlen bei vorwiegend vertikaler Erstreckung eine Temperatur aufweisen, die deutlich von der Jahresmitteltemperatur ihrer Umgebung abweicht, wobei je nach der Lage des Einganges zwei Gruppen unterschieden werden können.
Vom Eingang aus absinkende Höhlen weisen eine Temperatur auf, die deutlich unter dem Jahresmittel liegt. Dies entsteht dadurch, dass in sie nur die spezifisch schwerere Kaltluft eindringen kann, mit der sowohl die Höhlenluft als auch das umschließende Gestein abgekühlt werden. Eine Luftbewegung findet daher hauptsächlich im Winter statt und sie ist umso stärker, je kälter es im Freien ist. Bei höheren Außentemperaturen, vor allem im Sommer, stagniert der Luftaustausch. Der Kaltluftsee in der Höhle bleibt ungestört und wird nur langsam durch das umgebende Gestein erwärmt. Bei Auftreten von Eis wird der Temperaturanstieg durch den zu dessen Schmelzen notwendigen Wärmeverbrauch zusätzlich verlangsamt. Diese Art von Höhle wird auch als „Eiskeller“ bezeichnet. Dort kann sich, auch bei geringerer Höhenlage, Eis das ganze Jahr über erhalten.
Aufsteigende Höhlenräume speichern die Wärme. Bei hoher Außentemperatur tritt die relativ kühle Höhlenluft an der Sohle des Einganges aus. An der Decke strömt Warmluft ein und das Höhleninnere erwärmt sich. Bei diesen Höhlen findet der Luftaustausch vor allem im Sommer statt. Hingegen kann die kalte, schwere Winterluft in solche als „Backofentypus“ bezeichnete Höhlen nicht eindringen. Deren Durchschnittstemperatur kann um mehr als 5 °C über der ihrer Umgebung liegen, im Winter ist der auf einem kleinen Bereich auftretende Temperaturunterschied besonders bemerkbar. Sie sind gute Überwinterungsplätze für Tiere, insbesondere für Insekten.
Dynamische Wetterführung
Dynamische Wetterführung tritt bei Höhlen mit mindestens zwei Eingängen bzw. wetterwegsamen Öffnungen in verschiedener Geländelage auf. Da die meisten und vor allem größere oder verzweigte Höhlen mehrere Verbindungen mit der Außenwelt haben, ist die dynamische Wetterführung der häufigere Typus. Trotz starker Luftströmungen bleiben bei Betrachtung der gesamten Höhle stets die Gesetze der Luftschichtung in geschlossenen Räumen erhalten. Die kältesten Luftmassen befinden sich in den tiefsten, die wärmste, spezifisch leichteste Luft lagert in den höchsten Höhlenteilen. Allerdings ist der Luftaustausch bei dynamisch bewetterten Höhlen wesentlich intensiver als bei statischer Bewetterung. Charakteristisch ist dabei, dass der Luftstrom jeweils nur eine einheitliche Richtung einschlägt. Infolge der stärkeren Luftzirkulation ist der Einfluss der Außentemperatur auf die tagnahen Höhlenteile groß und nimmt erst allmählich zum Höhleninneren ab. Es werden zwei Phasen der dynamischen Bewetterung unterschieden, bei denen es zu einem Richtungswechsel der Luftströmung kommt.
Die Winterphase ist dadurch gekennzeichnet, dass die Höhlenluft an den unteren Höhleneingängen bergwärts strömt. Sie tritt dann ein, wenn die Außentemperatur niedriger ist als die in den Höhlenräumen. Die relativ wärmere Höhlenluft tritt bei den höchstliegenden wetterwegsamen Höhlenöffnungen aus. Der Umstand, dass der Temperaturabfall in der Luftschichtung von Höhle und Atmosphäre entgegengesetzt ist, verstärkt durch den Kamineffekt die Intensität der Luftströmung. Die Sommerphase tritt ein, wenn die Außentemperatur an den Höhleneingängen höher ist als die der Höhlenluft. Der Luftzug in der Höhle ist in dieser Phase abwärts gerichtet, weil die relativ kalte und damit schwerere Höhlenluft durch die tiefliegenden Höhlenöffnungen abfließt. Die Umgebung solcher Kaltluftaustritte kann durch ein Mikroklima gekennzeichnet sein, das zu Krüppelwuchs bei den Pflanzen führt, im Extremfall können entstehen.
Fauna
Höhlen stellen durch das völlige Fehlen von Licht (aphotisch) einen speziellen Lebensraum dar. Arten die während ihres gesamten Lebenszyklus keinen Kontakt zur Außenwelt haben, werden als Troglobionten bezeichnet. Die auffälligsten Merkmale sind oft das Fehlen von Augen (Anopthalmie) und der Hautfärbung (Depigmentierung). Die in der Nähe der Höhleneingänge lebende Arten werden als troglophil, Höhlengäste als trogloxen bezeichnet.
Flora
Photoautotrophe Pflanzen können nur in der Eingangsregion oder im Umkreis von Beleuchtungskörpern, die im aphotischen Höhleninneren angebracht sind, vorkommen (Lampenflora). Die in den Höhlen angetroffenen Pilze haben seltener eine parasitische, häufiger eine saprophytische Lebensweise. Ihre Nahrung stellen organische Stoffe dar, die größtenteils von außen her in die Höhle gelangt sind. Ausgedehnte, verzweigte Myzelien findet man am häufigsten in Schauhöhlen, in denen Holz zur Herstellung von Erschließungsanlagen verwendet wurde.
Geographische Verbreitung
Höhlen befinden sich auf allen Kontinenten, insbesondere in Karstgebieten, die rund 15 % der Erdoberfläche bedecken. Durch die Löslichkeit des Gesteins bieten sie günstige Voraussetzungen für die Höhlenbildung. Sehr große Höhlen findet man vorwiegend in Regionen mit Kalksteinplateaus geringer Höhe, wie etwa die in den Bundesstaaten Tennessee und Kentucky mit der Mammoth Cave als längsten Höhle der Welt. Große Höhlen gibt es auch in den Gebirgen, dort jedoch eher an den Talflanken und in geringer Höhe. Das Höllloch in der Zentralschweiz ist ein bekanntes Beispiel. Für eine Karstregion mit bekanntem Untergrund wird eine Ganglänge von mindestens 3 bis 5 km pro km² angenommen. Einen Extremfall bilden die ukrainischen Gipshöhlen in der Podolischen Platte mit 100 km Ganglänge pro km². Weltweit beträgt die Durchschnittsdichte der bekannten Gänge 0,1 km/km². Die Zahl der bisher entdeckten Höhlen und der erforschten Höhlenstrecken hängt stark von Dauer und Intensität der Höhlenforschung im jeweiligen Gebiet ab.
Längste und tiefste Höhlen
Rang | Name | Land, Gebiet | L | V |
---|---|---|---|---|
1 | Mammoth Cave | Kentucky, Edmonson County | 685.581 | 124 |
2 | Sistema Ox Bel Hab | Quintana Roo, Tulum | 496.804 | 188 |
3 | Shuanghedong | Guizhou, Suiyang | 417.696 | 912 |
4 | Sistema Sac Actuna | Quintana Roo, Tulum | 386.122 | 119 |
5 | Jewel Cave | South Dakota, Custer County | 353.510 | 254 |
11 | Hölloch | Schwyz, Muotatal | 210.752 | 1033 |
14 | Schönberg-Höhlensystem | Steiermark, Oberösterreich | 155.637 | 1061 |
247 | Riesending-Schachthöhle | Bayern, Bischofswiesen | 25.200 | 1149 |
L Vermessungslänge [m] |
Rang | Name | Land, Gebiet | L | V |
---|---|---|---|---|
1 | Werjowkina | Abchasien, Arabika-Massiv | 12.700 | 2212 |
2 | Woronja-Höhle | Abchasien, Arabika-Massiv | 16.058 | 2197 |
3 | Boybuloq | Surxondaryo | 25.000 | 2033 |
4 | Sarma | Abchasien, Rajon Gagra | 6.370 | 1830 |
5 | Illyuzia-Mezhonnogo-Snezhnaya | Abchasien, Bsipi-Gebirge | 24.080 | 1760 |
7 | Lamprechtsofen | Salzburg, | 60.000 | 1727 |
25 | Siebenhengste-Hohgant-Höhle | Bern, Habkern | 164.500 | 1340 |
66 | Riesending-Schachthöhle | Bayern, Bischofswiesen | 25.200 | 1149 |
L Vermessungslänge [m] |
Nutzung und Erforschung
Höhlen dienten manchmal auch dem dauerhaften Aufenthalt von Menschen, z. B. als Wohnstätte (Wohnhöhle). Entsprechende Spuren fand man in der Stefánshellir in Island. In Südeuropa und anderen wärmeren Ländern gab und gibt es Menschen, die in künstlichen Wohnhöhlen leben, etwa in Griechenland (z. B. Metéora-Klöster, Mátala) und Jordanien (Petra).
Natürliche Höhlen wurden zudem von vorzeitlichen Menschen aufgesucht, die sie als Kultstätte nutzten und ggf. auch als solche gestalteten (Höhlenmalerei, Petroglyphen). Höhlen sind häufige Fundstellen für gut erhaltene Höhlenfunde aus der Steinzeit und damit von großer Bedeutung für die archäologische Forschung; solche Höhlen werden als Kulturhöhlen bezeichnet. Ganze Höhlengruppen wurden in diesem Sinne zusammengefasst, etwa die Höhlen der ältesten Eiszeitkunst auf der Schwäbischen Alb. Ein aktuelles Beispiel für eine archäologisch aktiv erforschte Höhle ist die Blätterhöhle in Hagen. Höhlenfunde dienen auch der Erforschung von Fauna und Flora sowie als Klimaarchiv, in dem neben Tropfsteinen auch Gangformen und Sedimentablagerungen Aufschluss über die Klimaentwicklung geben können.
Heute ist auch die touristische Nutzung in Form von Schauhöhlen von Bedeutung. Schon das strecken- und zeitweise Ausleuchten mit künstlichem Licht lässt beginnend an den Stellen hoher Beleuchtungsstärke, sichtbar am Ergrünen, Vegetation mit Chlorophyll, etwa die sich durch feine Sporen verbreitende Moose aufkeimen.
Weniger erwünscht ist die Nutzung als Steinbruch, insbesondere für den Zweck des Abbaus von Tropfsteinen zum Verkauf an Steinsammler oder die Schmuckherstellung. So wurden in weiten Gegenden der Dritten Welt Höhlen, die der Wissenschaft oft noch unbekannt sind, komplett leergeräumt. Ein anderes Abbauprodukt aus Höhlen ist Fledermausguano.
Umstritten ist die Nutzung von Höhlen beim Höhlenwandern.
Die Erforschung von Höhlen bezeichnet man als Höhlenforschung oder Speläologie. Sie wird in aller Regel von ehrenamtlich tätigen Höhlenforschern vorgenommen, die ihre Ergebnisse in Höhlenkatastern sammeln.
Bei allen Nutzungsformen bestehen erhebliche Konflikte zwischen der wirtschaftlichen Nutzung und den Interessen des Höhlenschutzes.
Höhle als Motiv
Häufig tauchen Höhlen als Motiv in Mythen, Träumen oder Märchen auf. Nach der analytischen Psychologie in der Tradition Carl Gustav Jungs handelt es sich hierbei um eine besondere Ausprägung des Mutterarchetyps.
Im Höhlengleichnis des griechischen Philosophen Platon wird das Leben in der sinnlich wahrnehmbaren Welt mit dem Leben von Menschen verglichen, die in einer Höhle leben und so angebunden und fixiert sind, dass sie nur Schatten an der Höhlenwand erkennen können und diese für die Realität halten.
Höhle als Ort für Musik
Höhlen werden zunehmend für musikalische Zwecke genutzt, weil sich dort eine oft sonderbare und mystische Akustik einstellt, die von Musikern geschätzt wird. Diese wird durch komplexe Diffusion erzeugt, wobei Wellen in unterschiedlichen Richtungen in einer Weise gestreut werden, die in rechteckigen Räumen unbekannt ist. Ein Beispiel aus Deutschland ist die Balver Höhle im Sauerland.
Sonstiges
500 Tage lebte die Spanierin isoliert in einer Höhle, womit sie vermutlich einen neuen Weltrekord aufgestellt hat. Im Jahr 2007 hat die Italienerin 269 Tage in einer Höhle verbracht.
Während des Zweiten Weltkriegs versteckten sich mehrere jüdische Familien bis zu 511 Tage in ukrainischen Höhlen. Der Dokumentarfilm No Place On Earth berichtet von den Forschungen und den Erlebnissen der Beteiligten.
Siehe auch
- Grotte
- Kaverne
- Liste von Höhlen
- Liste der Schauhöhlen in Deutschland
Filme
- Planet Erde. Höhlenwelten. Großbritannien, Dokumentation, 45 Min. Ein Film von Alastair Fothergill, Produktion: BBC, 2006 (Inhaltsangabe ( vom 27. September 2007 im Internet Archive) der ARD)
- Höhlen – Welt ohne Sonne, Wunder der Erde und weitere Filme von Ernst Waldemar Bauer
- Quarks & Co. Rätselhafte Höhlen – wie wir die Welt unter unseren Füßen entdecken. 46 min, 12. März 2019, Stream & Download
Periodika
- Die Höhle
Literatur
- Hubert Trimmel: Höhlenkunde. 2. Auflage. Vieweg, Braunschweig 1982, ISBN 3-528-07126-5.
- Hubert Trimmel: Speläologisches Fachwörterbuch. Hrsg.: Landesverein für Höhlenkunde in Wien und Niederösterreich. Wien 1965 (usf.edu [PDF; abgerufen am 7. Oktober 2021]).
- Heinrich Mrkos: Das Höhlenklima. In: Veröffentlichungen aus dem Naturhistorischen Museum Neue Folge. Band 017. Wien 1979, S. 40–46 (zobodat.at [PDF; 3,3 MB; abgerufen am 21. September 2021]).
- Rémy Wenger (Hrsg.): Höhlen. Welt ohne Licht. BLV, München 2007, ISBN 978-3-8354-0298-0.
Weblinks
- Literatur von und über Höhle im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Verband der Österreichischen Höhlenforscher
- Verband der deutschen Höhlen- und Karstforscher
- Schweizer Gesellschaft für Höhlenforschung
- Liste der längsten und tiefsten Höhlen Deutschlands
- Liste der längsten und tiefsten Höhlen Österreichs
- Liste der längsten und tiefsten Höhlen der Schweiz
Einzelnachweise
- Karsthöhlen – agsr. Abgerufen am 2. September 2023 (deutsch).
- Hubert Trimmel: Speläologisches Fachwörterbuch S. 34.
- Lukas Plan: Speläologie – Höhlenkunde. (PDF) Verband Österreichischer Höhlenforscher, Oktober 2007, S. C1, abgerufen am 17. Oktober 2016.
- Hubert Trimmel: Höhlenkunde S. 6.
- Hubert Trimmel: Höhlenkunde S. 8–9.
- Sac Actun – größtest Unterwasserhöhlensystem der Welt von Deutschem entdeckt. In: tauchsport.de. 5. April 2007, archiviert vom 21. Oktober 2021; abgerufen am 14. Juni 2023. am
- Lange Unterwasserhöhlen in Quintana Roo Mexiko. NSS, Quintana Roo Speleological Survey (QRSS), 23. Januar 2023, abgerufen am 13. Juni 2023.
- Hubert Trimmel: Höhlenkunde S. 7.
- Hubert Trimmel: Höhlenkunde S. 10.
- Bob Gulden: Worlds longest lava tubes. In: GEO2 Committee on long and deep caves. NSS, 1. August 2022, abgerufen am 11. September 2022 (englisch).
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Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Hohle Begriffsklarung aufgefuhrt Eine Hohle ist eine durch naturliche Prozesse gebildete unterirdische Hohlform die ganz oder teilweise von anstehendem Gestein umschlossen ist Der Hohlraum ist entweder ganz oder teilweise von gasformigen flussigen Medien in der Regel Luft oder Wasser erfullt er kann aber nachtraglich mit Sedimenten verfullt worden sein Hohlen sind in der Erdkruste haufig und befinden sich besonders in den Karstgebieten wo die Kohlensaureverwitterung der massgebliche Prozess der Hohlenbildung ist Hohle im Nationalpark Phong Nha Kẻ Bang Vietnam Die Erscheinungsformen von Hohlen sind vielfaltig und sie konnen nach Grosse Entstehung und Rauminhalt unterschieden werden Die Mammoth Cave in den USA ist mit uber 685 km Vermessungsstrecke aktuell die langste bekannte Hohle der Welt Hohlen sind von grosser Bedeutung fur die Archaologie und Palaontologie da aufgrund der geschutzten Lage und relativ konstanten Umweltbedingungen gute Konservierungseigenschaften herrschen Mit der Hohlenmalerei gibt es die altesten Nachweise menschlichen Kunstschaffens Die Wissenschaft die sich mit der Erforschung von Hohlen beschaftigt wird als Spelaologie bezeichnet DefinitionEine exakte eindeutige Definition besteht noch nicht Nach Hubert Trimmel ist folgende Definition gunstig Eine Hohle ist eine durch naturliche Prozesse gebildete unterirdische Hohlform die ganz oder teilweise von anstehendem Gestein umschlossen wird Eine Hohle ist ein Hohlraum innerhalb des Gesteins Sowohl mit Luft gefullte Hohlraume als auch wassergefullte werden gleichermassen als Hohle bezeichnet auch solche die nachtraglich teilweise oder ganz mit festen Sedimenten angefullt wurden Um Hohlen von Nischen Uberhangen und dergleichen abzugrenzen muss die horizontale bzw vertikale Tiefenerstreckung und die maximale Weite der Tagoffnung mindestens im Verhaltnis 1 1 stehen Diese Definition des Begriffs in der Spelaologie unterscheidet sich vom umgangssprachlichen Gebrauch In Osterreich und einigen anderen Landern wird als Untergrenze fur die Aufnahme einer Hohle ins Hohlenverzeichnis bis auf wenige Ausnahmen eine Ganglange von 5 m vorausgesetzt Demnach sind durch Eingriffe des Menschen entstandene Hohlraume wie z B Bergwerke Erdstalle Felsengraber Hypogaen Katakomben Luftschutzstollen Souterrains oder artifizielle Wohnhohlen keine Hohlen In letzter Zeit wird dafur auch der Begriff Subterranea benutzt abgeleitet von dem lateinischen Wort fur unterirdisch bisher aber vorwiegend im Englischen Halbhohle Nestors Hohle bei Pylos Das Hauptmerkmal von Halbhohlen ist dass ihre Tiefe geringer ist als die Breite des Portals und sie keinen lichtlosen Hohlenteil aufweisen Von grosser Entfernung sehen solche Halbhohlen oft aus wie Portale normaler Hohlen Eine Halbhohle deren Portalbreite mit der Tiefe des Eindringens in den Gesteinskorper annahernd gleich ist oder diese sogar ubertrifft wird besonders dann wenn auch die Hohe des Portals die Breite erreicht oder ubertrifft als Nischenhohle oder Felsdach Abri bezeichnet Derartige Felsdacher bieten Schutz gegen Witterungseinflusse und sind haufig bedeutende archaologische Fundstatten Hohlensystem Gesamtlange ganz oder nahezu unverzweigt netzformig oder labyrinthartig verzweigtunter 50 m Kleinhohle Kleinhohlensystem50 m bis 500 m Mittelhohle Mittelhohlensystem500 m bis 5000 m Grosshohle Grosshohlensystemuber 5000 m Riesenhohle Riesenhohlensystem Unter einem Hohlensystem versteht man ein zusammenhangendes durch eine oder mehrere Tagoffnungen zugangliches verzweigtes Netz von Hohlenraumen Einzelne Verbindungsstrecken innerhalb eines Hohlensystems konnen durch festen oder flussigen Rauminhalt unpassierbar geworden sein In einem grosseren Hohlensystem werden je nach den Dimensionen der einzelnen Hohlenstrecken Hauptgange Haupthohlenzuge und Nebenstrecken Nebenhohlenzuge oder Seitenlabyrinthe unterschieden Fur Einzelraume innerhalb eines Hohlensystems Hallen Dome Kammern wird die Bezeichnung Hohle nicht verwendet In der Spelaologie ist es ublich zwischen Hohlensystemen mit vorwiegender Horizontalentwicklung Horizontalhohlen und Hohlensystemen mit vorwiegender Vertikalentwicklung Schachthohlen zu unterscheiden Die beiden Grundtypen lassen sich jedoch haufig nicht strikt trennen da viele Systeme horizontale als auch vertikale Strecken aufweisen Wenn es gelingt eine Verbindung zwischen zwei benachbarten Systemen nachzuweisen wird in der Regel der Name des vorher grosseren Systems fur das Gesamtsystem ubernommen Ein Beispiel ist das Unterwasserhohlensystem Sac Actun in Yucatan Zum Zeitpunkt der Vereinigung 2007 war Sac Actun 14 3 km langer als das benachbarte System Nohoch Nah Chich Der offizielle Name ist daher Sistema Sac Actun mit 378 km das zweitlangste Unterwassersystem Wenn man mehrere Hohlen durch kunstliche Verbindungsgange vereinigt entsteht ebenfalls ein Hohlensystem In diesem Fall bleiben zumeist die Namen der Hohlen erhalten Der Name fur das Gesamtsystem lautet dann zum Beispiel Bergerhohlen Platteneckeishohlen Bierloch System Dieses System besteht aus drei ursprunglich getrennten Hohlen im Tennengebirge in Salzburg Schachte Die Riesending Schachthohle besitzt vertikale und horizontale Strecken Schachte sind Hohlenstrecken mit vorwiegender Vertikalerstreckung Schachthohlen sind Hohlen die an der Erdoberflache mit senkrecht oder nahezu senkrecht verlaufenden Schachten ansetzen Es kommt vor dass durch Horizontal oder auch Schragstrecken in einem Hohlensystem zunachst der Schachtgrund erreicht wird wahrend die oberhalb eines Schachtes ansetzenden Strecken erst spater durch Aufstieg durch die Schachtstrecke bekannt werden In manchen Schachthohlen befindet sich am Schachtgrund ein im Allgemeinen horizontal verlaufendes Hohlensystem Naturbrucken Siehe auch Felsentor Naturbrucken weisen eine Breitenausdehnung auf die der Langserstreckung zwischen den beidseitigen Portalen gleichwertig ist oder diese ubertrifft Naturbrucken sind vielgestaltig und verschiedene Ubergangsformen zwischen Naturbrucken und Durchgangshohlen bei denen die beiden Tagoffnungen weiter voneinander entfernt oder bei geringer Langenausdehnung ungleich gross sind sind moglich Die meisten Naturbrucken stellen Uberreste einer Hohle oder eingesturzten Hohlenganges dar Hohlenruine Bezeichnungen Schauhohlenbereich der Dachstein Rieseneishohle in Osterreich Hohlen werden haufig nach einem kennzeichnenden oder besonders auffalligen Merkmal bezeichnet Hohlen in denen Tropfsteinbildungen in grosseren Masse auftreten werden als Tropfsteinhohlen bezeichnet Eishohlen sind Hohlen mit Eisbildungen in Wasserhohlen werden unterirdische Gewasser angetroffen Fur Hohlen mit Knochenlagern als Uberreste rezenter oder ausgestorbener Tiere ist die Bezeichnung Knochenhohlen ublich Fur die vom Menschen genutzten Hohlen richtet sich die Benennung nach dem jeweiligen Verwendungszweck Solche Bezeichnungen sind jedoch nicht eindeutig da sich der Raumcharakter insbesondere bei grosseren Hohlen andern kann In der Dachstein Rieseneishohle befinden sich neben Hohleneis auch ein eisfreier Teil mit Tropfsteinbildung und Abschnitte in denen Uberreste von Hohlenbaren gefunden wurden SpelaogeneseDer Entwicklungsgang einer Hohle Spelaogenese ist durch das Zusammenwirken vieler Faktoren beeinflusst Das Zusammenspiel der formenden Einflusse und Krafte ist zu jeder Zeit und an jedem Orte anders Das aktuelle Erscheinungsbild einer Hohle ist somit das Ergebnis eines erdgeschichtlich mehr oder weniger langen Werdeganges aber nur eine vorubergehende eben erreichte Phase im gesamten Entwicklungsgang Innerhalb eines Hohlensystems gehoren haufig nicht alle Hohlenraume der gleichen Phase der Entwicklung an In diesem Fall bezieht sich die Entwicklung nicht auf das gesamte System sondern immer nur auf einen einzelnen Hohlenraum bzw abschnitt Entstehung Primare Hohlen Primare Hohlen sind Hohlen die annahernd gleichzeitig mit dem sie umgebenden Gestein entstanden sind Lavarohren Lavarohre auf Hawaii Hauptartikel Lavarohre Lavarohren entstehen beim Erkalten schnellfliessender Lava von relativ niedriger Viskositat Da die Fliessgeschwindigkeit und die Temperatur der Lava an den Randern und vor allem an der Oberflache des Lavastroms am niedrigsten sind erstarrt die Lava dort zuerst und es bilden sich ein Dach und Damme an den Seiten Die Lava fliesst in einer thermisch isolierten Rohre und kann uber sehr lange Strecken flussig bleiben Solche Hohlen befinden sich haufig auf Hawaii Island und den Kanarischen Inseln Die Kazumura Cave auf Hawaii ist mit einer Lange von 65 5 Kilometern die langste bekannte Lavarohre Blasenhohlen Bei Blasenhohlen handelt sich um Hohlraume die zur Zeit der Erstarrung von Lava mit Gasen erfullt waren und die von der erstarrenden Schmelze umschlossen wurden Erst spater entstand durch Erosion oder die Bildung von Storungslinien eine Offnung zur Oberflache Mit dem Entstehen einer Tagoffnung trat an Stelle der Gase atmospharische Luft ein und die Hohle wurde zuganglich Blasenhohlen sind selten und haben meist nur eine geringe Ausdehnung von weniger als 100 m Die meisten und grossten Blasenhohlen befinden sich in der Umgebung des Fentale in Athiopien Die in Frankreich ist die einzige Blasenhohle die als Schauhohle zuganglich ist Tuffhohlen Zahlreiche kleine Primarhohlen entstanden wenn bei der Bildung von Karbonat Sedimenten z B bei der Kalktuffbildung die Hohlraume wahrend der Sedimentation ausgespart blieben oder sie entstanden bevor Prozesse der Zementation oder Diagenese einsetzten Sekundare Hohlen Hohle Terra Ronca Goias Brasilien Sekundare Hohlen sind Hohlen die spater als das sie umgebende Gestein entstanden Unter diese Kategorie fallen Hohlen die durch Korrosion chemische Verwitterung Erosion mechanische Verwitterung Tektonik Bewegungen der Erdkruste bzw von Gesteinsschichten oder eine Kombination dieser Einflusse entstanden Sekundare Hohlen befinden sich in Gesteinen die im weitesten Sinne wasserloslich sind also vor allem in den verschiedenen Arten von Kalksteinen Regenwasser enthalt Kohlenstoffdioxid das es abhangig von seiner Temperatur losen kann Kalteres Wasser kann mehr Kohlenstoffdioxid losen Abhangig von der Kohlenstoffdioxidkonzentration des Wassers kommt es zur Kohlensaureverwitterung des Kalks H2O CO2 H2CO3 displaystyle mathrm H 2 O CO 2 rightleftharpoons H 2 CO 3 CaCO3 H2CO3 Ca HCO3 2 displaystyle mathrm CaCO 3 H 2 CO 3 rightleftharpoons Ca HCO 3 2 Durch Kapillarwirkung dringt das Wasser in feine Ritzen des Gesteines ein und lost Kalk Das alleine erklart noch keine wesentliche Hohlenbildung Da jedoch die Fahigkeit des Wassers Kalk zu losen nicht linear mit der Kohlenstoffdioxidkonzentration verlauft kommt es zur so genannten Mischungskorrosion Treffen im Berg zwei verschiedene mit Kalk gesattigte Losungen aufeinander und vermischen sich diese entsteht eine neue Konzentration von Kohlenstoffdioxid die zusatzlich Kalk losen kann So kann an dieser Stelle ein grosserer Hohlraum entstehen Dies ist sozusagen der Schlussel zur Hohlenbildung Epigene und hypogene Entstehung In der neueren Literatur wird zwischen epigenen und hypogenen Hohlen unterschieden Epigene Hohlen werden durch Oberflachenwasser gebildet dessen Losungskapazitat von Bedingungen an der Oberflache bestimmt wird Das geloste Kohlendioxid entstammt der Atmosphare und dem Boden Mindestens 80 90 der bekannten Hohlen sind epigene Hohlen Die Lechuguilla Hohle in New Mexico ist eine hypogene Hohle entstanden durch aufsteigende schwefelige Gase Der Kalkstein wurde durch Schwefelsaure gelost Hypogene Hohlen entstehen durch aus der Tiefe aufsteigendes Wasser in dem neben Kohlendioxid auch Schwefelwasserstoff gelost sein kann Dies konnen etwa Thermalquellen in der Nahe von Erdollagerstatten oder vulkanischen Erscheinungsformen sein In Anwesenheit von gelostem Sauerstoff wird der Kalk durch Schwefelsaureverwitterung in wesentlich besser wasserloslichen Gips umgewandelt Durch dabei freigesetztes Kohlendioxid tritt zusatzlich Kohlensaureverwitterung auf 2H2S 3O2 2H2SO3 displaystyle mathrm 2 H 2 S 3 O 2 longrightarrow 2 H 2 SO 3 2H2SO3 O2 2H2SO4 displaystyle mathrm 2 H 2 SO 3 O 2 longrightarrow 2 H 2 SO 4 CaCO3 H2SO4 H2O CaSO4 2H2O CO2 displaystyle mathrm CaCO 3 H 2 SO 4 H 2 O longrightarrow CaSO 4 cdot 2 H 2 O CO 2 Bekannte Hohlen dieses Typs sind die Lechuguilla Hohle und die wassergefullte Doline Zacaton Eine durch kohlendioxidhaltiges Thermalwasser gebildete Hohle ist der Hranicka propast Typen Auf viele Hohlen treffen je nach Betrachtungsweise mehrere Bezeichnungen zu Bezeichnung nach der Entstehung Auswitterungshohle auch Ausbruchshohle genannt durch mechanische Prozesse wie Frostsprengung oder Regenwasserauswaschungen entstanden Brandungshohle durch Brandung entstanden Erosionshohle durch Erosion entstandene Sekundarhohle Inkasionshohle durch Verbruch entstanden Korrosionshohle durch Korrosion entstanden Laughohle durch Losung des Gesteins ohne chemische Umsetzung entstanden etwa Salzhohle Tektonische Hohle durch tektonische Krafte entstanden Versturzhohle durch Versturz entstanden Windhohle oder aolische Hohle durch Winderosion entstanden Die Kluftfugenhohle wird auch Klufthohle oder Spaltenhohle genannt Es ist eine entlang von Kluften tektonisch angelegte Hohle die durch die Korrosion in verkarstungsfahigen Gesteinen z B Dolomit entlang einer Kluft entstand Eine Bruchfugenhohle ist eine an Bruchfugen gelegene Hohle Eine Schichtfugenhohle ist an Schichtfugen entstanden Entwicklung Sowohl in den vorrangig durch Losungsprozesse gebildeten Sekundarhohlen aber auch in den Primarhohlen treten die erosiven mechanischen Krafte des Wassers weiterhin formend in Erscheinung man spricht dann von aktiven Wasserhohlen Ist der Hohlraum ausreichend dass grosse Wassermengen durchfliessen konnen ist es moglich dass das Wasser von der Decke gebrochene Felsstucke forttransportiert und so den Hohlenraum wesentlich verandert Im Laufe der Zeit dringt Wasser in immer tiefere Gebiete des Berges vor und die fruher durchflossenen werden mehr oder weniger wasserfrei Wahrend dieses Bildungsprozesses kann man unterscheiden Phreatische Hohlen Diese sind ganzlich von Wasser ausgefullt z B Quellhohlen Aktiv vadose Hohlen Diese sind noch regelmassig von Wasser durchflossen die Hohlenbildung in diesen Teilen ist noch nicht abgeschlossen Inaktiv vadose Hohlen Diese sind trocken die Hohlenbildung ist abgeschlossen In grossen Hohlensystemen mit betrachtlichen Hohenunterschieden kann man alle drei Erscheinungsbilder antreffen Die tiefsten Teile stehen oft komplett unter Wasser die mittleren Etagen sind von Wasser durchflossen und die hochsten sind trocken Hier setzt auch der langsame Verfall der Hohle ein Teile der Decke konnen einsturzen Geschieht dies knapp unter der Erdoberflache so kann man dies anhand von Dolinen Einsturztrichtern erkennen siehe auch Cenote HohleninhaltDramatisch ausgeleuchtete Sinterbecken in der Grotte de Saint Marcel Frankreich Der Hohlenraum ist auf verschiedene Weise ganz oder teilweise ausgefullt Eine Hohle kann im Laufe ihrer Entwicklung mehrmals ausgeraumt und spater wieder mit Ablagerungen erfullt worden sein Feste Stoffe Auothoner Hohleninhalt sind feste Stoffe die in der Hohle selbst entstanden sind Sie sind entweder noch am Entstehungsort oder wurden innerhalb der Hohle umgelagert Ist ein Teil des festen Hohleninhaltes von aussen in die Hohle gelangt etwa durch Einwehung Einrutschung Einschwemmung oder Einschleppung durch Organismen wird der Hohleninhalt als allochthon bezeichnet Mineral und Gesteinsbildung Hauptartikel Spelaothem Als Spelaothem oder Hohlenmineral wird sekundare Mineralablagerung in Hohlen bezeichnet Die am haufigsten vorkommenden Spelaotheme sind Sinter oder Tropfsteine Meistens bestehen sie aus den Mineralen Calcit und Aragonit Modifikationen der Verbindung Calciumcarbonat Kalk haufig sind auch verschiedene Formen von Gips Lockere Sedimente Sande und Schotter sind in Hohlen sehr haufig anzutreffen Als Hohlenlehm bezeichnet man bodenkundlich sehr verschiedenartige lockere Sedimente der Hohlen die gelegentlich in grossen Mengen auftreten Sie bestehen aus schweren Tonen bis feinsandigen Lehmen und sind meist die unloslichen Ruckstande des Kalksteins In tropischen und subtropischen Hohlen befinden sich sehr oft ausgedehnte Lagerstatten von Guano von Vogeln oder Fledermausen Flussigkeiten Wasser ist der wichtigste flussige Hohleninhalt Je nach der Art des Eintritts von Wassern in eine Hohle und der eintretenden Wassermenge unterscheidet man Tropf und Sickerwasser Kondenswasser Schmelzwasser fliessende Hohlenwasser Hohlenbache und Hohlenflusse und Hohlenseen stehende Hohlengewasser Befinden sich in einer Hohle Thermalquellen konnen sich Temperatur und Zusammensetzung der gelosten Stoffe deutlich von den Eigenschaften des eindringenden Oberflachenwassers unterscheiden Gase Im Normalfall entspricht die Zusammensetzung der Hohlenluft jener der Aussenluft Sie kann unter gewissen Voraussetzungen jedoch deutlich abweichen In Gebieten mit vulkanischer Tatigkeit oder in Nahe von Erdollagerstatten konnen in eine Hohle auch Klufte einmunden durch die dem Hohlenraum Gase zugefuhrt werden Dies sind vor allem Kohlenstoffdioxid und Schwefelwasserstoff Ein bekanntes Beispiel fur erhohten Kohlenstoffdioxidgehalt ist die Hundsgrotte in die aus Kluften im Kalk vulkanische Gase eingeblasen werden die rund 77 CO2 enthalten KlimaObwohl Hohlenraume durch ihre Eingange mit der Aussenwelt in Verbindung stehen bildet sich ein eigenes Mikroklima Dieses ist im Wesentlichen durch folgende Merkmale gekennzeichnet stark verminderte Temperaturschwankungen und eine deutliche Verzogerung im Jahresrhythmus eine Luftschichtung die jener in geschlossenen Raumen entspricht und eine hohe Luftfeuchtigkeit Temperatur In der Cueva de los Cristales Hohle der Kristalle wurden Temperaturen von 60 C bei einer Luftfeuchtigkeit von 99 gemessen Infolge fehlender Sonneneinstrahlung wird die Temperatur in Hohlen vor allem von der des sie umschliessenden Gesteins bestimmt und damit weitgehend konstant gehalten Abgesehen von tief im Berge liegenden Teilen wo bereits ein Einfluss der Erdwarme festgestellt werden kann entspricht die Gesteinstemperatur der jeweiligen Jahresmitteltemperatur an der Erdoberflache Daraus folgt dass sich Veranderungen des Grossklimas auch in Hohlen bemerkbar machen Zu den heissen Hohlen zahlen Khaf Hamam im Dschabal Hafit mit 37 C und Rhar es Skhoun in Algerien mit 30 bis 33 C In der inzwischen wieder verschlossenen und mit Flussigkeit erfullten Hohle Cueva de los Cristales in Naica wurden Lufttemperaturen von 60 C gemessen Kalte Hohlen sind haufiger und vor allem in der Arktis und in Gebirgen vertreten Im Jochloch das sich in 3470 m Hohe zum Jungfraujoch offnet betragt das Jahresmittel 5 C Luftfeuchtigkeit Das von der Oberflache eindringende Wasser sorgt fur eine permanente Feuchtigkeit des umschliessenden Gesteins bergfeucht Dementsprechend liegt die relative Luftfeuchtigkeit im Normalfall zwischen 95 und 100 Somit kann bereits eine geringe Temperaturschwankung zur Ubersattigung und damit zur Kondensation von Wasserdampf zu fuhren Entstromt bei kalter Aussenluft nahezu gesattigte Hohlenluft kann es im Eingangsbereich zur Bildung von Luftmischungsnebel kommen Wetterfuhrung Die Art und Intensitat der Wetterfuhrung oder Bewetterung in Anlehnung an die Ausdrucksweise im Bergbau werden wesentlich von dem Umstand beeinflusst ob nur ein Hohleneingang besteht oder ob mehrere wetterwegsame Offnungen vorhanden sind wobei deren unterschiedliche Hohenlage oder Richtung die Luftzirkulation zusatzlich fordern Es konnen zwei Grundtypen unterschieden werden Statische Wetterfuhrung Die Schellenberger Eishohle ist vom Typ Eiskeller mit statischer Wetterfuhrung Statische Wetterfuhrung findet bei Hohlen mit nur einem Eingang statt Der Luftaustausch zwischen Hohle und Atmosphare ist relativ schwach da Ein und Austritt der Luft gleichzeitig bei einem Eingang erfolgt Ein nennenswerter Luftstrom kommt uberhaupt nur dann zustande wenn die in der Hohle lagernde Luft verdrangt werden kann Dadurch konnen auch relativ kleine Hohlen bei vorwiegend vertikaler Erstreckung eine Temperatur aufweisen die deutlich von der Jahresmitteltemperatur ihrer Umgebung abweicht wobei je nach der Lage des Einganges zwei Gruppen unterschieden werden konnen Vom Eingang aus absinkende Hohlen weisen eine Temperatur auf die deutlich unter dem Jahresmittel liegt Dies entsteht dadurch dass in sie nur die spezifisch schwerere Kaltluft eindringen kann mit der sowohl die Hohlenluft als auch das umschliessende Gestein abgekuhlt werden Eine Luftbewegung findet daher hauptsachlich im Winter statt und sie ist umso starker je kalter es im Freien ist Bei hoheren Aussentemperaturen vor allem im Sommer stagniert der Luftaustausch Der Kaltluftsee in der Hohle bleibt ungestort und wird nur langsam durch das umgebende Gestein erwarmt Bei Auftreten von Eis wird der Temperaturanstieg durch den zu dessen Schmelzen notwendigen Warmeverbrauch zusatzlich verlangsamt Diese Art von Hohle wird auch als Eiskeller bezeichnet Dort kann sich auch bei geringerer Hohenlage Eis das ganze Jahr uber erhalten Aufsteigende Hohlenraume speichern die Warme Bei hoher Aussentemperatur tritt die relativ kuhle Hohlenluft an der Sohle des Einganges aus An der Decke stromt Warmluft ein und das Hohleninnere erwarmt sich Bei diesen Hohlen findet der Luftaustausch vor allem im Sommer statt Hingegen kann die kalte schwere Winterluft in solche als Backofentypus bezeichnete Hohlen nicht eindringen Deren Durchschnittstemperatur kann um mehr als 5 C uber der ihrer Umgebung liegen im Winter ist der auf einem kleinen Bereich auftretende Temperaturunterschied besonders bemerkbar Sie sind gute Uberwinterungsplatze fur Tiere insbesondere fur Insekten Dynamische Wetterfuhrung Dynamische Bewetterung in der Eisriesenwelt Links Winterphase Rechts Sommerphase Dynamische Wetterfuhrung tritt bei Hohlen mit mindestens zwei Eingangen bzw wetterwegsamen Offnungen in verschiedener Gelandelage auf Da die meisten und vor allem grossere oder verzweigte Hohlen mehrere Verbindungen mit der Aussenwelt haben ist die dynamische Wetterfuhrung der haufigere Typus Trotz starker Luftstromungen bleiben bei Betrachtung der gesamten Hohle stets die Gesetze der Luftschichtung in geschlossenen Raumen erhalten Die kaltesten Luftmassen befinden sich in den tiefsten die warmste spezifisch leichteste Luft lagert in den hochsten Hohlenteilen Allerdings ist der Luftaustausch bei dynamisch bewetterten Hohlen wesentlich intensiver als bei statischer Bewetterung Charakteristisch ist dabei dass der Luftstrom jeweils nur eine einheitliche Richtung einschlagt Infolge der starkeren Luftzirkulation ist der Einfluss der Aussentemperatur auf die tagnahen Hohlenteile gross und nimmt erst allmahlich zum Hohleninneren ab Es werden zwei Phasen der dynamischen Bewetterung unterschieden bei denen es zu einem Richtungswechsel der Luftstromung kommt Die Winterphase ist dadurch gekennzeichnet dass die Hohlenluft an den unteren Hohleneingangen bergwarts stromt Sie tritt dann ein wenn die Aussentemperatur niedriger ist als die in den Hohlenraumen Die relativ warmere Hohlenluft tritt bei den hochstliegenden wetterwegsamen Hohlenoffnungen aus Der Umstand dass der Temperaturabfall in der Luftschichtung von Hohle und Atmosphare entgegengesetzt ist verstarkt durch den Kamineffekt die Intensitat der Luftstromung Die Sommerphase tritt ein wenn die Aussentemperatur an den Hohleneingangen hoher ist als die der Hohlenluft Der Luftzug in der Hohle ist in dieser Phase abwarts gerichtet weil die relativ kalte und damit schwerere Hohlenluft durch die tiefliegenden Hohlenoffnungen abfliesst Die Umgebung solcher Kaltluftaustritte kann durch ein Mikroklima gekennzeichnet sein das zu Kruppelwuchs bei den Pflanzen fuhrt im Extremfall konnen entstehen Fauna Hauptartikel Hohlentier Grottenolme Proteus angu i nus sind die einzigen troglo bionten Wirbeltiere in Europa Hohlen stellen durch das vollige Fehlen von Licht aphotisch einen speziellen Lebensraum dar Arten die wahrend ihres gesamten Lebenszyklus keinen Kontakt zur Aussenwelt haben werden als Troglobionten bezeichnet Die auffalligsten Merkmale sind oft das Fehlen von Augen Anopthalmie und der Hautfarbung Depigmentierung Die in der Nahe der Hohleneingange lebende Arten werden als troglophil Hohlengaste als trogloxen bezeichnet FloraPhotoautotrophe Pflanzen konnen nur in der Eingangsregion oder im Umkreis von Beleuchtungskorpern die im aphotischen Hohleninneren angebracht sind vorkommen Lampenflora Die in den Hohlen angetroffenen Pilze haben seltener eine parasitische haufiger eine saprophytische Lebensweise Ihre Nahrung stellen organische Stoffe dar die grosstenteils von aussen her in die Hohle gelangt sind Ausgedehnte verzweigte Myzelien findet man am haufigsten in Schauhohlen in denen Holz zur Herstellung von Erschliessungsanlagen verwendet wurde Geographische VerbreitungHohlen befinden sich auf allen Kontinenten insbesondere in Karstgebieten die rund 15 der Erdoberflache bedecken Durch die Loslichkeit des Gesteins bieten sie gunstige Voraussetzungen fur die Hohlenbildung Sehr grosse Hohlen findet man vorwiegend in Regionen mit Kalksteinplateaus geringer Hohe wie etwa die in den Bundesstaaten Tennessee und Kentucky mit der Mammoth Cave als langsten Hohle der Welt Grosse Hohlen gibt es auch in den Gebirgen dort jedoch eher an den Talflanken und in geringer Hohe Das Hollloch in der Zentralschweiz ist ein bekanntes Beispiel Fur eine Karstregion mit bekanntem Untergrund wird eine Ganglange von mindestens 3 bis 5 km pro km angenommen Einen Extremfall bilden die ukrainischen Gipshohlen in der Podolischen Platte mit 100 km Ganglange pro km Weltweit betragt die Durchschnittsdichte der bekannten Gange 0 1 km km Die Zahl der bisher entdeckten Hohlen und der erforschten Hohlenstrecken hangt stark von Dauer und Intensitat der Hohlenforschung im jeweiligen Gebiet ab Langste und tiefste HohlenLangste Hohlen Rang Name Land Gebiet L V1 Mammoth Cave Kentucky Edmonson County 685 581 1242 Sistema Ox Bel Hab Quintana Roo Tulum 496 804 1883 Shuanghedong Guizhou Suiyang 417 696 9124 Sistema Sac Actuna Quintana Roo Tulum 386 122 1195 Jewel Cave South Dakota Custer County 353 510 25411 Holloch Schwyz Muotatal 210 752 103314 Schonberg Hohlensystem Steiermark Oberosterreich 155 637 1061247 Riesending Schachthohle Bayern Bischofswiesen 25 200 1149L Vermessungslange m V Vertikalerstreckung m a Unterwasser 378 56 km 51 7 m See 7 51 km trocken b UnterwasserTiefste Hohlen Rang Name Land Gebiet L V1 Werjowkina Abchasien Arabika Massiv 12 700 22122 Woronja Hohle Abchasien Arabika Massiv 16 058 21973 Boybuloq Surxondaryo 25 000 20334 Sarma Abchasien Rajon Gagra 6 370 18305 Illyuzia Mezhonnogo Snezhnaya Abchasien Bsipi Gebirge 24 080 17607 Lamprechtsofen Salzburg 60 000 172725 Siebenhengste Hohgant Hohle Bern Habkern 164 500 134066 Riesending Schachthohle Bayern Bischofswiesen 25 200 1149L Vermessungslange m V Vertikalerstreckung m Nutzung und ErforschungHohlen dienten manchmal auch dem dauerhaften Aufenthalt von Menschen z B als Wohnstatte Wohnhohle Entsprechende Spuren fand man in der Stefanshellir in Island In Sudeuropa und anderen warmeren Landern gab und gibt es Menschen die in kunstlichen Wohnhohlen leben etwa in Griechenland z B Meteora Kloster Matala und Jordanien Petra Naturliche Hohlen wurden zudem von vorzeitlichen Menschen aufgesucht die sie als Kultstatte nutzten und ggf auch als solche gestalteten Hohlenmalerei Petroglyphen Hohlen sind haufige Fundstellen fur gut erhaltene Hohlenfunde aus der Steinzeit und damit von grosser Bedeutung fur die archaologische Forschung solche Hohlen werden als Kulturhohlen bezeichnet Ganze Hohlengruppen wurden in diesem Sinne zusammengefasst etwa die Hohlen der altesten Eiszeitkunst auf der Schwabischen Alb Ein aktuelles Beispiel fur eine archaologisch aktiv erforschte Hohle ist die Blatterhohle in Hagen Hohlenfunde dienen auch der Erforschung von Fauna und Flora sowie als Klimaarchiv in dem neben Tropfsteinen auch Gangformen und Sedimentablagerungen Aufschluss uber die Klimaentwicklung geben konnen Heute ist auch die touristische Nutzung in Form von Schauhohlen von Bedeutung Schon das strecken und zeitweise Ausleuchten mit kunstlichem Licht lasst beginnend an den Stellen hoher Beleuchtungsstarke sichtbar am Ergrunen Vegetation mit Chlorophyll etwa die sich durch feine Sporen verbreitende Moose aufkeimen Weniger erwunscht ist die Nutzung als Steinbruch insbesondere fur den Zweck des Abbaus von Tropfsteinen zum Verkauf an Steinsammler oder die Schmuckherstellung So wurden in weiten Gegenden der Dritten Welt Hohlen die der Wissenschaft oft noch unbekannt sind komplett leergeraumt Ein anderes Abbauprodukt aus Hohlen ist Fledermausguano Umstritten ist die Nutzung von Hohlen beim Hohlenwandern Die Erforschung von Hohlen bezeichnet man als Hohlenforschung oder Spelaologie Sie wird in aller Regel von ehrenamtlich tatigen Hohlenforschern vorgenommen die ihre Ergebnisse in Hohlenkatastern sammeln Bei allen Nutzungsformen bestehen erhebliche Konflikte zwischen der wirtschaftlichen Nutzung und den Interessen des Hohlenschutzes Hohle als MotivHaufig tauchen Hohlen als Motiv in Mythen Traumen oder Marchen auf Nach der analytischen Psychologie in der Tradition Carl Gustav Jungs handelt es sich hierbei um eine besondere Auspragung des Mutterarchetyps Im Hohlengleichnis des griechischen Philosophen Platon wird das Leben in der sinnlich wahrnehmbaren Welt mit dem Leben von Menschen verglichen die in einer Hohle leben und so angebunden und fixiert sind dass sie nur Schatten an der Hohlenwand erkennen konnen und diese fur die Realitat halten Hohle als Ort fur MusikKonzerthalle in der Cueva de los Verdes Hohlen werden zunehmend fur musikalische Zwecke genutzt weil sich dort eine oft sonderbare und mystische Akustik einstellt die von Musikern geschatzt wird Diese wird durch komplexe Diffusion erzeugt wobei Wellen in unterschiedlichen Richtungen in einer Weise gestreut werden die in rechteckigen Raumen unbekannt ist Ein Beispiel aus Deutschland ist die Balver Hohle im Sauerland Sonstiges500 Tage lebte die Spanierin isoliert in einer Hohle womit sie vermutlich einen neuen Weltrekord aufgestellt hat Im Jahr 2007 hat die Italienerin 269 Tage in einer Hohle verbracht Wahrend des Zweiten Weltkriegs versteckten sich mehrere judische Familien bis zu 511 Tage in ukrainischen Hohlen Der Dokumentarfilm No Place On Earth berichtet von den Forschungen und den Erlebnissen der Beteiligten Siehe auchGrotte Kaverne Liste von Hohlen Liste der Schauhohlen in DeutschlandFilmePlanet Erde Hohlenwelten Grossbritannien Dokumentation 45 Min Ein Film von Alastair Fothergill Produktion BBC 2006 Inhaltsangabe Memento vom 27 September 2007 im Internet Archive der ARD Hohlen Welt ohne Sonne Wunder der Erde und weitere Filme von Ernst Waldemar Bauer Quarks amp Co Ratselhafte Hohlen wie wir die Welt unter unseren Fussen entdecken 46 min 12 Marz 2019 Stream amp DownloadPeriodikaDie HohleLiteraturHubert Trimmel Hohlenkunde 2 Auflage Vieweg Braunschweig 1982 ISBN 3 528 07126 5 Hubert Trimmel Spelaologisches Fachworterbuch Hrsg Landesverein fur Hohlenkunde in Wien und Niederosterreich Wien 1965 usf edu PDF abgerufen am 7 Oktober 2021 Heinrich Mrkos Das Hohlenklima In Veroffentlichungen aus dem Naturhistorischen Museum Neue Folge Band 017 Wien 1979 S 40 46 zobodat at PDF 3 3 MB abgerufen am 21 September 2021 Remy Wenger Hrsg Hohlen Welt ohne Licht BLV Munchen 2007 ISBN 978 3 8354 0298 0 WeblinksWiktionary Hohle Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Commons Hohle Album mit Bildern Videos und Audiodateien Wikisource Hohle Quellen und Volltexte Literatur von und uber Hohle im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Verband der Osterreichischen Hohlenforscher Verband der 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