Die Idumäer sind ein antikes Volk das in den letzten Jahrhunderten vor der Zeitenwende ein Gebiet südlich von Judäa besi
Idumäa

Die Idumäer sind ein antikes Volk, das in den letzten Jahrhunderten vor der Zeitenwende ein Gebiet südlich von Judäa besiedelte. Von Josephus und der modernen Forschung werden die Idumäer mit den Edomitern identifiziert. Ob diese Identifikation korrekt ist, ist nicht allgemein akzeptiert. Das Siedlungsgebiet wurde von den Griechen Idumäa (griechisch Ἰδουμαία (Idoumaía); lateinisch Idumaea) genannt, die Bevölkerung dementsprechend Idumäer. Ähnlich heißt Judäa auf Hebräisch Yehuda, auf Latein Iudaea und auf Griechisch Ἰουδαία (Ioudaia), ohne dass der Zusammenhang zwischen Juden und Judäern bezweifelt wird.
Die Idumäer erscheinen im 6. Jahrhundert v. Chr. westlich des ursprünglichen Siedlungsgebietes der Edomiter, in dem zur gleichen Zeit die Nabatäer auftreten. Ob die Nabatäer die vorher dort ansässigen Edomiter/Idumäer verdrängten oder die Nabatäer Nachkommen der Edomiter und die späteren Idumäer eine Abspaltung darstellen, ist ungeklärt.
Die archäologisch belegte, allmähliche Besiedlung der Gegend südlich des Königreichs Juda durch Edomiter, an die nahtlos die Idumäer anschließen, entspricht jedenfalls dem jetzigen Stand der Forschung. So sind in der Negev edomitische Kultstätten ausgegraben worden, z. B. bei Horvat Qitmit, wo auch ein Siegel eines gewissen Schubnaqos (SWBNQWS) gefunden wurde: Qôs ist die Hauptgottheit der Edomiter und sein Name ist oft Teil von edomitischen Personennamen, ähnlich so wie die Nachsilbe -jahu, eine Kurzform von JHWH, oft in israelitischen Namen vorkommt. Die Vor- oder Nachsilbe „qos“ ist in idumäischen Namen sogar auch nach deren Konvertierung zum Judentum nachgewiesen; so hieß noch der idumäische Schwager Herodes des Großen Kostobaros. Solche Belege weisen darauf hin, dass man mit ziemlicher Gewissheit von einer Identität und Kontinuität zwischen den Edomitern östlich der Jordansenke und den Edomitern und (später) Idumäern westlich davon reden kann. Andersartige Theorien sind wichtig, aber weniger gut belegt und konsensfähig.
Das Gebiet Idumäas entsprechend der Neuordnung durch Pompeius den Großen erstreckte sich von Betlehem im Norden bis Be’er Scheva im Süden und vom Toten Meer im Osten bis in die Küstenebene, jedoch nicht bis ganz an die Küste des Mittelmeeres. Die Hauptstadt war Marissa.
Geschichte
Nach dem Bericht des Josephus wurden sie in der Regierungszeit des Hasmonäerkönigs Johannes Hyrkanos I. unterworfen und gewaltsam zum Judentum bekehrt. Dementgegen schreibt Strabon, die Idumäer wären Nabatäer, also Araber gewesen, die sich aufgrund eines Stammeszwists von den Nabatäern getrennt, sich westlich von ihnen angesiedelt und in der Folge Sitten und Gebräuche der Juden weitgehend übernommen hätten. Man darf also am gewaltsamen Charakter der Konversion zweifeln, muss es aber nicht. Es scheint vielmehr so, dass der kriegerische Teil der Annexion Idumäas unter den Hasmonäern sich im Wesentlichen auf die stark hellenisierten Städte Marissa (vermutlich Geburtsort von Herodes dem Großen) und beschränkte.
Für die Ansicht, die Konversion der Idumäer zum Judentum und die Eingliederung Idumäas in das Gebiet von Judäa sei im Wesentlichen kein gewaltsamer Akt gewesen, spricht vor allem, dass bei der Neuordnung Palästinas durch Pompejus im Jahr 63 v. Chr. die von den Hasmonäern eroberten, nichtjüdischen Gebiete aus Judäa ausgegliedert wurden. Idumäa gehörte nicht zu diesen Gebieten. Daraus kann man folgern, dass zu jener Zeit Idumäa sowohl von den Römern als auch von den Idumäern als integraler Teil Judäas betrachtet wurde. Weiter berichtet Josephus, dass unter den Führern des Aufstandes gegen die Römer 66 bis 74 n. Chr. Idumäer an prominenter Stelle und mit besonderem Eifer mitwirkten. Schließlich sprechen auch die wechselseitigen ehelichen Verbindungen zwischen idumäischem Adel und dem jüdischen Königsgeschlecht der Hasmonäer (Johannes Hyrkanos II., ein Hasmonäer, heiratete eine Idumäerin) dafür, dass die Idumäer (zumindest was ihre Oberschicht anbelangt) als vollwertige Juden betrachtet wurden.
Literatur
- Georg Beer: Idumaea. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band IX,1, Stuttgart 1914, Sp. 913–918.
Anmerkungen
- Flavius Josephus, Antiquitates Iudaicae 13,257f.
- Strabon, Geographika 16,2,34
- Flavius Josephus, Bellum Iudaicum 4,314–318.
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Die Idumaer sind ein antikes Volk das in den letzten Jahrhunderten vor der Zeitenwende ein Gebiet sudlich von Judaa besiedelte Von Josephus und der modernen Forschung werden die Idumaer mit den Edomitern identifiziert Ob diese Identifikation korrekt ist ist nicht allgemein akzeptiert Das Siedlungsgebiet wurde von den Griechen Idumaa griechisch Ἰdoymaia Idoumaia lateinisch Idumaea genannt die Bevolkerung dementsprechend Idumaer Ahnlich heisst Judaa auf Hebraisch Yehuda auf Latein Iudaea und auf Griechisch Ἰoydaia Ioudaia ohne dass der Zusammenhang zwischen Juden und Judaern bezweifelt wird Die Idumaer erscheinen im 6 Jahrhundert v Chr westlich des ursprunglichen Siedlungsgebietes der Edomiter in dem zur gleichen Zeit die Nabataer auftreten Ob die Nabataer die vorher dort ansassigen Edomiter Idumaer verdrangten oder die Nabataer Nachkommen der Edomiter und die spateren Idumaer eine Abspaltung darstellen ist ungeklart Die archaologisch belegte allmahliche Besiedlung der Gegend sudlich des Konigreichs Juda durch Edomiter an die nahtlos die Idumaer anschliessen entspricht jedenfalls dem jetzigen Stand der Forschung So sind in der Negev edomitische Kultstatten ausgegraben worden z B bei Horvat Qitmit wo auch ein Siegel eines gewissen Schubnaqos SWBNQWS gefunden wurde Qos ist die Hauptgottheit der Edomiter und sein Name ist oft Teil von edomitischen Personennamen ahnlich so wie die Nachsilbe jahu eine Kurzform von JHWH oft in israelitischen Namen vorkommt Die Vor oder Nachsilbe qos ist in idumaischen Namen sogar auch nach deren Konvertierung zum Judentum nachgewiesen so hiess noch der idumaische Schwager Herodes des Grossen Kostobaros Solche Belege weisen darauf hin dass man mit ziemlicher Gewissheit von einer Identitat und Kontinuitat zwischen den Edomitern ostlich der Jordansenke und den Edomitern und spater Idumaern westlich davon reden kann Andersartige Theorien sind wichtig aber weniger gut belegt und konsensfahig Das Gebiet Idumaas entsprechend der Neuordnung durch Pompeius den Grossen erstreckte sich von Betlehem im Norden bis Be er Scheva im Suden und vom Toten Meer im Osten bis in die Kustenebene jedoch nicht bis ganz an die Kuste des Mittelmeeres Die Hauptstadt war Marissa GeschichteNach dem Bericht des Josephus wurden sie in der Regierungszeit des Hasmonaerkonigs Johannes Hyrkanos I unterworfen und gewaltsam zum Judentum bekehrt Dementgegen schreibt Strabon die Idumaer waren Nabataer also Araber gewesen die sich aufgrund eines Stammeszwists von den Nabataern getrennt sich westlich von ihnen angesiedelt und in der Folge Sitten und Gebrauche der Juden weitgehend ubernommen hatten Man darf also am gewaltsamen Charakter der Konversion zweifeln muss es aber nicht Es scheint vielmehr so dass der kriegerische Teil der Annexion Idumaas unter den Hasmonaern sich im Wesentlichen auf die stark hellenisierten Stadte Marissa vermutlich Geburtsort von Herodes dem Grossen und beschrankte Fur die Ansicht die Konversion der Idumaer zum Judentum und die Eingliederung Idumaas in das Gebiet von Judaa sei im Wesentlichen kein gewaltsamer Akt gewesen spricht vor allem dass bei der Neuordnung Palastinas durch Pompejus im Jahr 63 v Chr die von den Hasmonaern eroberten nichtjudischen Gebiete aus Judaa ausgegliedert wurden Idumaa gehorte nicht zu diesen Gebieten Daraus kann man folgern dass zu jener Zeit Idumaa sowohl von den Romern als auch von den Idumaern als integraler Teil Judaas betrachtet wurde Weiter berichtet Josephus dass unter den Fuhrern des Aufstandes gegen die Romer 66 bis 74 n Chr Idumaer an prominenter Stelle und mit besonderem Eifer mitwirkten Schliesslich sprechen auch die wechselseitigen ehelichen Verbindungen zwischen idumaischem Adel und dem judischen Konigsgeschlecht der Hasmonaer Johannes Hyrkanos II ein Hasmonaer heiratete eine Idumaerin dafur dass die Idumaer zumindest was ihre Oberschicht anbelangt als vollwertige Juden betrachtet wurden LiteraturGeorg Beer Idumaea In Paulys Realencyclopadie der classischen Altertumswissenschaft RE Band IX 1 Stuttgart 1914 Sp 913 918 AnmerkungenFlavius Josephus Antiquitates Iudaicae 13 257f Strabon Geographika 16 2 34 Flavius Josephus Bellum Iudaicum 4 314 318 Normdaten Geografikum GND 4026494 4 GND Explorer lobid OGND AKS VIAF 246074036