Hasmonäer hebräisch ח ש מו נ א ים Ḥašmōna īm ist der Name eines Herrschergeschlechts im zweiten und ersten Jahrhundert v
Hasmonäer

Hasmonäer (hebräisch חַשְׁמוֹנַאִים Ḥašmōna'īm) ist der Name eines Herrschergeschlechts im zweiten und ersten Jahrhundert v. Chr. in Judäa, das aus dem Aufstand der Makkabäer im Jahre 167 v. Chr. hervorging und einen selbständigen jüdischen Staat in der Region Palästina begründete.
Geschichte
Der jüdische Priester (Kohen) Matitjahu (1 Makk 2,1 EU) gilt als Ahnherr dieser Dynastie, der nach Josephus’ Jüdischen Altertümern seinerseits Sohn eines Asamonaios (Ἀσαμωναίος) war, wovon sich die griechische (Ἀσμοναϊκή δυναστεία) und moderne Bezeichnung der Dynastie ableitet.
Die Hasmonäer gingen aus dem hauptsächlich religiös legitimierten Aufstand der Makkabäer gegen die seleukidische Herrschaft hervor, der von Matitjahus Sohn Jehuda Makkabi begonnen wurde, wodurch dem jüdischen Volk fast ein Jahrhundert lang eine weitgehende Unabhängigkeit von Fremdherrschaft ermöglicht wurde, in der sich die jüdische Religionslehre weiter entwickelte. Hochumstritten war allerdings ihre Entscheidung, sich zu Königen zu machen, statt auf den Messias zu warten. Sie waren meist gleichzeitig Herrscher und Hohepriester und begründeten ein streng religiös orientiertes System des Priesterkönigtums, das zugleich Elemente der hellenistischen Herrscherideologie aufnahm.
Der Aufstand gegen die Seleukiden
Die Makkabäer revoltierten gegen die Hellenisierung Judäas durch mit dem seleukidischen Herrscher Antiochos IV. Epiphanes verbündete Juden und die vom König befohlene Plünderung des Tempelschatzes in Jerusalem im Jahr 167 v. Chr. (1 Makk 1,20-25 EU). Problematisch ist die Quellenlage, die die Ereignisse ausschließlich aus Sicht der späteren Sieger schildert und die innerjüdischen Konflikte herunterspielt.
Seit dem Ende des Fünften Syrischen Krieges im Jahr 197 v. Chr. gehörte Koilesyrien, das vorher lange Zeit zum großen Teil unter ägyptischer Hegemonie gestanden hatte, zum Seleukidenreich. Dieser Machtwechsel hatte erhebliche Folgen, da nun jene jüdischen Aristokraten, die mit den Ptolemäern verbündet gewesen waren, ins Hintertreffen gerieten und neue Familien im Namen der Seleukiden die Kontrolle übernahmen. Zu den Familien, die sich von der Macht verdrängt sahen, gehörten auch die Hasmonäer. Während des 3. Jahrhunderts war das Amt des Hohepriesters faktisch zum höchsten politischen Amt unter den Juden geworden; um die Kontrolle dieses Postens brachen daher nun Machtkämpfe aus, in die die Seleukiden verwickelt wurden und die schließlich im Aufstand Matitjahus gipfelten: Nachdem er in seiner Heimatstadt Modiʿin zum Opfer für Antiochos IV. aufgefordert worden war (siehe hellenistischer Herrscherkult), erstach er einen Juden, der das Opfer vollziehen wollte, und erschlug den seleukidischen Boten (1 Makk 2,26 EU). Anschließend zog er sich mit seinen Söhnen und einigen Getreuen in die Wüste zurück. Seine Tat markierte den offenen Bruch mit den Seleukiden.
Matitjahus Sohn Jehuda wurde nach dem frühen Tod seines Vaters als sein Nachfolger zum Anführer des Aufstands und mit dem Beinamen Makkabi bezeichnet (reichsaramäisch יהודה המכבי Y'hudhah HaMakabi, deutsch ‚der Hammer‘), wobei diese Benennung schließlich auf seine gesamte Familie überging. In Kunst und Literatur ist Jehuda als „Judas Makkabäus“ bekannt. Diesem gelang es mittels Guerilla-Taktiken, mehrere kleine Armeen der Seleukiden zu schlagen, während Antiochos IV. selbst gerade einen Krieg im Osten seines Reiches führte. Der Konflikt war stark religiös aufgeladen, denn um sich von ihren jüdischen Feinden abzugrenzen, inszenierten die Hasmonäer sich als radikale Juden und führten in großem Maße Zwangsbeschneidungen durch. Andererseits zögerten sie selbst nicht, gegen die jüdischen Gesetze zu verstoßen, wenn sie sich hiervon Vorteile versprachen: So überraschte Judas seine Feinde, indem er auch am Schabbat kämpfte. Schließlich gelang es Judas sogar, Jerusalem einzunehmen und den angeblich entweihten Tempel wieder zu reinigen. Dieses Ereignisses wird noch heute während des Chanukkafestes gedacht.
Der eigentliche Begründer der hasmonäischen Herrschaft war jedoch sein Bruder, der Ethnarch (Volksfürst) Simon. Dieser war der erste Herrscher dieser Dynastie, der auch vom Ausland und von den Seleukiden, die nach einer schweren Niederlage gegen die Arsakiden geschwächt waren, anerkannt wurde, und ließ ungefähr im Jahr 137 v. Chr. die Akra (griech. „Festung“) von Jerusalem schleifen, die von den Seleukiden 30 Jahre zuvor ausgebaut worden war (nach anderen Quellen erst später), nachdem er die syrischen Besatzungstruppen vertrieben hatte, womit der Aufstand gegen die Seleukiden zu Ende war. Simons Enkel Aristobulos I. nahm 104 v. Chr. den Königstitel (altgriechisch Βασιλεύς, Basileus) an und nannte sich Philhellenos („Griechenfreund“); beides erregte Anstoß, da die Makkabäer ihren Aufstand ursprünglich unter anderen damit begründet hatten, bis zur Ankunft des Messias sei eine Königsherrschaft über Juden unrechtmäßig, und sie sich zudem offensiv gegen die Hellenisierung gewandt hatten.
Unterwerfung durch Pompeius
Seit Alexander Jannäus wurde das Reich der Hasmonäer zunehmend von dynastischen Wirren und Bürgerkriegen geschwächt. Im Jahre 63 v. Chr. verlor das Reich nach der Eroberung Syriens durch die römischen Legionen unter Führung von Pompeius seine Unabhängigkeit. Es existierte danach jedoch als römischer Klientelstaat fort. Aufgrund der Neuordnung in Koilesyrien durch die Römer behielten die Hasmonäer unter Johannes Hyrkanos II. die territoriale Herrschaft über Idumäa, Judäa (diesseits des Jordans), Peräa und Galiläa.
Parthische Episode und das Ende der Dynastie
40 v. Chr. drangen die Parther mit Unterstützung des römischen Feldherren und Republikaners Quintus Labienus in Syrien und Kleinasien ein, um die römischen Bürgerkriege zur Erweiterung ihres Machtbereichs auszunutzen. Antigonos war der letzte Hasmonäer, der aufgrund dieser Eroberung als König in Judäa zur Herrschaft gelangte. Als Gegenmaßnahme wurde der Idumäer Herodes, der vorher als Strategos und Tetrarch im Dienst der Hasmonäer gestanden hatte, im Jahr 40 v. Chr. in Rom vom Senat zum König (lateinisch Rex socius et amicus populi Romani, verbündeter König und Freund des römischen Volkes) von Judäa proklamiert. Herodes gelang es zusammen mit einem von ihm aufgestellten Söldnerheer und den Römern unter dem Prokonsul von Syrien Gaius Sosius im Jahr 37 v. Chr. Jerusalem einzunehmen, Antigonos wurde in Antiochia am Orontes hingerichtet und die Hasmonäerdynastie verlor damit endgültig ihre Macht. Im Jahre 6 n. Chr. wurde das ehemalige Reich der Hasmonäer durch Kaiser Augustus in eine römische Provinz umgewandelt und verlor damit seine relative Autonomie.
Makkabäer
- Judas Makkabäus (165–160 v. Chr.)
- Jonatan (160–143 v. Chr.)
Die hasmonäischen Herrscher
- Simon (143–135 v. Chr.)
- Johannes Hyrkanos I. (135–104 v. Chr.)
- Aristobulos I. (104–103 v. Chr.)
- Alexander Jannäus (103–76 v. Chr.)
- Salome Alexandra (76–67 v. Chr.)
- Aristobulos II. (67–63 v. Chr.)
Hohepriester und/oder König ab 63 v. Chr.
- Johannes Hyrkanos II. (63–40 v. Chr.)
- Antigonos (40–37 v. Chr.)
- Aristobulos III. (35 v. Chr.)
Weitere bedeutende Mitglieder der Familie
- Alexander, Sohn von Aristobulos II., († 49 v. Chr.)
- Alexandra, Ehefrau des Alexandros, Mutter der Mariamne, († 28 v. Chr.)
- Mariamne I., Ehefrau Herodes des Großen, († 29 v. Chr.)
Das Geschlecht der Hasmonäer
Mattatias † 166 in Modeïn | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Johannes Gaddi † 160 (ermordet bei den Nabatäern) | Simon Thassi Ethnarch & Hoherpriester 143 – † 135 (ermordet bei Jericho) | Judas Makkabäus † 160 (gefallen in der Schlacht bei Elasa) | Eleasar Awaran † 162 (gefallen in der Schlacht um Jerusalem) | Jonatan Apphus Hoherpriester 160 – † 143 (ermordet in Ptolemais) | |||||||||||||||||||||||||||||||||
Judah † 135 (ermordet bei Jericho) | Mattathias † 135 (ermordet bei Jericho) | Johannes Hyrkanos I. Ethnarch & Hoherpriester 135 – † 104 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||
Antigonos † 107 (ermordet) | Aristobulos I. König & Hoherpriester 104 – † 103 | Salome Alexandra * 140 (?); Königin von Judäa 76 – † 67 | Alexander Jannäus * um 126; König & Hoherpriester 103 – † 76 (Festung Ragaba) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||
Johannes Hyrkanos II. Hoherpriester 76–40; Ethnarch 63–40; † 30 (hingerichtet) | Aristobulos II. um * 100; König & Hoherpriester 67–63 † 49 (vergiftet in Rom) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Alexandra Prinzessin † 29 (hingerichtet) | Alexander um * 80 Jerusalem – † 49 (hingerichtet in Antiochia) | Antigonos Mattathias Herrscher 40 – † 37 (hingerichtet Antiochia) | |||||||||||||||||||||||||||||||||||
Mariamne um * 54; Prinzessin & Gemahlin von König Herodes; † 29 (hingerichtet) | Aristobulos III. um * 53; Hoherpriester ein Jahr vor seinem Tod; † 36/35 (ermordet in Jericho) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Literatur
- Andreas Hartmann: Könige und Hohepriester. Das Reich der Hasmonäer in Judäa. In: Kay Ehling, Gregor Weber (Hrsg.): Hellenistische Königreiche. von Zabern, Darmstadt 2014, ISBN 978-3-8053-4758-7, S. 147–153.
- Walter Otto: Hasmonaeer. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band VII,2, Stuttgart 1912, Sp. 2491–2501.
- Eyal Regev: The Hasmoneans. Ideology, archaeology, identity (= Journal of ancient Judaism. Supplements. Band 10). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2013, ISBN 978-3-525-55043-4 (englisch).
- Kai Trampedach: Between Hellenistic Monarchy and Jewish Theocracy: The Contested Legitimacy of Hasmonean Rule. In: Nino Luraghi (Hrsg.): The Splendors and Miseries of Ruling Alone. Steiner, Stuttgart 2013, S. 231–259.
- Dieter Vieweger: Persische bis römische Zeit. III. Band der Geschichte der biblischen Welt. Gütersloher Verlag, Gütersloh 2019, ISBN 978-3-579-01479-1.
- Julia Wilker: A Dynasty without Women? The Hasmoneans between Jewish Traditions and Hellenistic Influence. In: Altay Coşkun, Alex McAuley (Hrsg.): Seleukid royal women. Creation, representation and distortion of Hellenistic queenship in the Seleukid empire. Steiner, Stuttgart 2016, ISBN 978-3-515-11295-6, S. 231 ff. (englisch).
Weblinks
- Doris Lambers-Petry: Hasmonäer. In: Michaela Bauks, Klaus Koenen, Stefan Alkier (Hrsg.): Das wissenschaftliche Bibellexikon im Internet (WiBiLex), Stuttgart, Oktober 2007, abgerufen am 3. August 2011.
Anmerkungen
- Josephus, Jüdische Altertümer 11,111; 12,1.
- Doris Lambers-Petry: Makkabäer. In: Michaela Bauks, Klaus Koenen, Stefan Alkier (Hrsg.): Das wissenschaftliche Bibellexikon im Internet (WiBiLex), Stuttgart, Mai 2007, abgerufen am 21. Februar 2021.
- Jan Assmann: Martyrium, Gewalt, Unsterblichkeit. Die Ursprünge eines religiösen Syndroms. In: Jan-Heiner Tück (Hrsg.): Sterben für Gott – Töten für Gott? Religion, Martyrium und Gewalt. Herder, Freiburg i. Br. 2015, S. 122–147, hier: S. 136.
- Menahem Stern: Die Zeit des Zweiten Tempels. In: Haim Hillel Ben-Sasson (Hrsg.): Geschichte des jüdischen Volkes, Band 1: Von den Anfängen bis zum 7. Jahrhundert. München 1978, S. 229–273, hier S. 259.
- Herbert Donner: Von der Königszeit bis zu Alexander dem Großen. In: Hermann Spiekermann, Reinhard Gr. Kratz, Walter Beyerlin (Hrsg.): Geschichte des Volkes Israel und seiner Nachbarn in Grundzügen. Das Alte Testament Deutsch. 4. Auflage. 4/2, Tl.2. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2008, ISBN 978-3-525-51680-5 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 21. Februar 2021]).
- Prinzipien römischer Machtausübung - Bibelstudium. In: LMU München. Abgerufen am 10. Februar 2023.
- Kunsthistorisches Museum Wien, Münzkabinett: Johannes Hyrkanos (135–104 v. Chr.) ( vom 13. Juni 2021 im Internet Archive)
- Die hier wiedergegebenen Jahreszahlen fußen auf Berechnungen, so wie sie in der Vergangenheit in der Literatur üblich waren. Diese Berechnungen basieren auf der Zählung nach der Seleukidischen Epoche (SE). Die auf der Seleukidischen Epoche beruhenden Jahreszahlen sind mit einer Toleranz versehen, wenn diese Daten in moderne Kalenderdaten umgerechnet werden. Auf eine exakte Genauigkeit kommt es auch nicht unbedingt bei der Betrachtung historischer Geschehnisse an, solange der historische Ablauf in Relation zueinander erhalten bleibt.
Autor: www.NiNa.Az
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Hasmonaer hebraisch ח ש מו נ א ים Ḥasmōna im ist der Name eines Herrschergeschlechts im zweiten und ersten Jahrhundert v Chr in Judaa das aus dem Aufstand der Makkabaer im Jahre 167 v Chr hervorging und einen selbstandigen judischen Staat in der Region Palastina begrundete Entwicklung des Reichs der HasmonaerGeschichteDer judische Priester Kohen Matitjahu 1 Makk 2 1 EU gilt als Ahnherr dieser Dynastie der nach Josephus Judischen Altertumern seinerseits Sohn eines Asamonaios Ἀsamwnaios war wovon sich die griechische Ἀsmonaikh dynasteia und moderne Bezeichnung der Dynastie ableitet Die Hasmonaer gingen aus dem hauptsachlich religios legitimierten Aufstand der Makkabaer gegen die seleukidische Herrschaft hervor der von Matitjahus Sohn Jehuda Makkabi begonnen wurde wodurch dem judischen Volk fast ein Jahrhundert lang eine weitgehende Unabhangigkeit von Fremdherrschaft ermoglicht wurde in der sich die judische Religionslehre weiter entwickelte Hochumstritten war allerdings ihre Entscheidung sich zu Konigen zu machen statt auf den Messias zu warten Sie waren meist gleichzeitig Herrscher und Hohepriester und begrundeten ein streng religios orientiertes System des Priesterkonigtums das zugleich Elemente der hellenistischen Herrscherideologie aufnahm Der Aufstand gegen die Seleukiden Die Makkabaer revoltierten gegen die Hellenisierung Judaas durch mit dem seleukidischen Herrscher Antiochos IV Epiphanes verbundete Juden und die vom Konig befohlene Plunderung des Tempelschatzes in Jerusalem im Jahr 167 v Chr 1 Makk 1 20 25 EU Problematisch ist die Quellenlage die die Ereignisse ausschliesslich aus Sicht der spateren Sieger schildert und die innerjudischen Konflikte herunterspielt Seit dem Ende des Funften Syrischen Krieges im Jahr 197 v Chr gehorte Koilesyrien das vorher lange Zeit zum grossen Teil unter agyptischer Hegemonie gestanden hatte zum Seleukidenreich Dieser Machtwechsel hatte erhebliche Folgen da nun jene judischen Aristokraten die mit den Ptolemaern verbundet gewesen waren ins Hintertreffen gerieten und neue Familien im Namen der Seleukiden die Kontrolle ubernahmen Zu den Familien die sich von der Macht verdrangt sahen gehorten auch die Hasmonaer Wahrend des 3 Jahrhunderts war das Amt des Hohepriesters faktisch zum hochsten politischen Amt unter den Juden geworden um die Kontrolle dieses Postens brachen daher nun Machtkampfe aus in die die Seleukiden verwickelt wurden und die schliesslich im Aufstand Matitjahus gipfelten Nachdem er in seiner Heimatstadt Modiʿin zum Opfer fur Antiochos IV aufgefordert worden war siehe hellenistischer Herrscherkult erstach er einen Juden der das Opfer vollziehen wollte und erschlug den seleukidischen Boten 1 Makk 2 26 EU Anschliessend zog er sich mit seinen Sohnen und einigen Getreuen in die Wuste zuruck Seine Tat markierte den offenen Bruch mit den Seleukiden Matitjahus Sohn Jehuda wurde nach dem fruhen Tod seines Vaters als sein Nachfolger zum Anfuhrer des Aufstands und mit dem Beinamen Makkabi bezeichnet 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Der eigentliche Begrunder der hasmonaischen Herrschaft war jedoch sein Bruder der Ethnarch Volksfurst Simon Dieser war der erste Herrscher dieser Dynastie der auch vom Ausland und von den Seleukiden die nach einer schweren Niederlage gegen die Arsakiden geschwacht waren anerkannt wurde und liess ungefahr im Jahr 137 v Chr die Akra griech Festung von Jerusalem schleifen die von den Seleukiden 30 Jahre zuvor ausgebaut worden war nach anderen Quellen erst spater nachdem er die syrischen Besatzungstruppen vertrieben hatte womit der Aufstand gegen die Seleukiden zu Ende war Simons Enkel Aristobulos I nahm 104 v Chr den Konigstitel altgriechisch Basileys Basileus an und nannte sich Philhellenos Griechenfreund beides erregte Anstoss da die Makkabaer ihren Aufstand ursprunglich unter anderen damit begrundet hatten bis zur Ankunft des Messias sei eine Konigsherrschaft uber Juden unrechtmassig und sie sich zudem offensiv gegen die Hellenisierung gewandt hatten Unterwerfung durch Pompeius Seit Alexander Jannaus wurde das Reich der Hasmonaer zunehmend von dynastischen Wirren und Burgerkriegen geschwacht Im Jahre 63 v Chr verlor das Reich nach der Eroberung Syriens durch die romischen Legionen unter Fuhrung von Pompeius seine Unabhangigkeit Es existierte danach jedoch als romischer Klientelstaat fort Aufgrund der Neuordnung in Koilesyrien durch die Romer behielten die Hasmonaer unter Johannes Hyrkanos II die territoriale Herrschaft uber Idumaa Judaa diesseits des Jordans Peraa und Galilaa Parthische Episode und das Ende der Dynastie 40 v Chr drangen die Parther mit Unterstutzung des romischen Feldherren und Republikaners Quintus Labienus in Syrien und Kleinasien ein um die romischen Burgerkriege zur Erweiterung ihres Machtbereichs auszunutzen Antigonos war der letzte Hasmonaer der aufgrund dieser Eroberung als Konig in Judaa zur Herrschaft gelangte Als Gegenmassnahme wurde der Idumaer Herodes der vorher als Strategos und Tetrarch im Dienst der Hasmonaer gestanden hatte im Jahr 40 v Chr in Rom vom Senat zum Konig lateinisch Rex socius et amicus populi Romani verbundeter Konig und Freund des romischen Volkes von Judaa proklamiert Herodes gelang es zusammen mit einem von ihm aufgestellten Soldnerheer und den Romern unter dem Prokonsul von Syrien Gaius Sosius im Jahr 37 v Chr Jerusalem einzunehmen Antigonos wurde in Antiochia am Orontes hingerichtet und die Hasmonaerdynastie verlor damit endgultig ihre Macht Im Jahre 6 n Chr wurde das ehemalige Reich der Hasmonaer durch Kaiser Augustus in eine romische Provinz umgewandelt und verlor damit seine relative Autonomie MakkabaerJudas Makkabaus 165 160 v Chr Jonatan 160 143 v Chr Die hasmonaischen HerrscherPrutah von Johannes Hyrkanos I Avers Kranz palaohebraische Inschrift hebraisch יהוחנן הכהן הגדל וחבר היהודים JYHWḤNN HKHN HGDWL WḤḆR HYHWDYM Jochanan der Hohepriester und der Rat der Judaer Revers Doppelfullhorn in der Mitte GranatapfelSimon 143 135 v Chr Johannes Hyrkanos I 135 104 v Chr Aristobulos I 104 103 v Chr Alexander Jannaus 103 76 v Chr Salome Alexandra 76 67 v Chr Aristobulos II 67 63 v Chr Hohepriester und oder Konig ab 63 v Chr Johannes Hyrkanos II 63 40 v Chr Antigonos 40 37 v Chr Aristobulos III 35 v Chr Weitere bedeutende Mitglieder der FamilieAlexander Sohn von Aristobulos II 49 v Chr Alexandra Ehefrau des Alexandros Mutter der Mariamne 28 v Chr Mariamne I Ehefrau Herodes des Grossen 29 v Chr Das Geschlecht der Hasmonaer Mattatias 166 in Modein Johannes Gaddi 160 ermordet bei den Nabataern Simon Thassi Ethnarch amp Hoherpriester 143 135 ermordet bei Jericho Judas Makkabaus 160 gefallen in der Schlacht bei Elasa Eleasar Awaran 162 gefallen in der Schlacht um Jerusalem Jonatan Apphus Hoherpriester 160 143 ermordet in Ptolemais Judah 135 ermordet bei Jericho Mattathias 135 ermordet bei Jericho Johannes Hyrkanos I Ethnarch amp Hoherpriester 135 104 Antigonos 107 ermordet Aristobulos I Konig amp Hoherpriester 104 103 Salome Alexandra 140 Konigin von Judaa 76 67 Alexander Jannaus um 126 Konig amp Hoherpriester 103 76 Festung Ragaba Johannes Hyrkanos II Hoherpriester 76 40 Ethnarch 63 40 30 hingerichtet Aristobulos II um 100 Konig amp Hoherpriester 67 63 49 vergiftet in Rom Alexandra Prinzessin 29 hingerichtet Alexander um 80 Jerusalem 49 hingerichtet in Antiochia Antigonos Mattathias Herrscher 40 37 hingerichtet Antiochia Mariamne um 54 Prinzessin amp Gemahlin von Konig Herodes 29 hingerichtet Aristobulos III um 53 Hoherpriester ein Jahr vor seinem Tod 36 35 ermordet in Jericho LiteraturAndreas Hartmann Konige und Hohepriester Das Reich der Hasmonaer in Judaa In Kay Ehling Gregor Weber Hrsg Hellenistische Konigreiche von Zabern Darmstadt 2014 ISBN 978 3 8053 4758 7 S 147 153 Walter Otto Hasmonaeer In Paulys Realencyclopadie der classischen Altertumswissenschaft RE Band VII 2 Stuttgart 1912 Sp 2491 2501 Eyal Regev The Hasmoneans Ideology archaeology identity Journal of ancient Judaism Supplements Band 10 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2013 ISBN 978 3 525 55043 4 englisch Kai Trampedach Between Hellenistic Monarchy and Jewish Theocracy The Contested Legitimacy of Hasmonean Rule In Nino Luraghi Hrsg The Splendors and Miseries of Ruling Alone Steiner Stuttgart 2013 S 231 259 Dieter Vieweger Persische bis romische Zeit III Band der Geschichte der biblischen Welt Gutersloher Verlag Gutersloh 2019 ISBN 978 3 579 01479 1 Julia Wilker A Dynasty without Women The Hasmoneans between Jewish Traditions and Hellenistic Influence In Altay Coskun Alex McAuley Hrsg Seleukid royal women Creation representation and distortion of Hellenistic queenship in the Seleukid empire Steiner Stuttgart 2016 ISBN 978 3 515 11295 6 S 231 ff englisch WeblinksCommons Hasmonaer Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Doris Lambers Petry Hasmonaer In Michaela Bauks Klaus Koenen Stefan Alkier Hrsg Das wissenschaftliche Bibellexikon im Internet WiBiLex Stuttgart Oktober 2007 abgerufen am 3 August 2011 AnmerkungenJosephus Judische Altertumer 11 111 12 1 Doris Lambers Petry 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Munchen Abgerufen am 10 Februar 2023 Kunsthistorisches Museum Wien Munzkabinett Johannes Hyrkanos 135 104 v Chr Memento vom 13 Juni 2021 im Internet Archive Die hier wiedergegebenen Jahreszahlen fussen auf Berechnungen so wie sie in der Vergangenheit in der Literatur ublich waren Diese Berechnungen basieren auf der Zahlung nach der Seleukidischen Epoche SE Die auf der Seleukidischen Epoche beruhenden Jahreszahlen sind mit einer Toleranz versehen wenn diese Daten in moderne Kalenderdaten umgerechnet werden Auf eine exakte Genauigkeit kommt es auch nicht unbedingt bei der Betrachtung historischer Geschehnisse an solange der historische Ablauf in Relation zueinander erhalten bleibt