Dieser Artikel behandelt Singularitäten komplexer Funktionen Für Singularitäten reeller Funktionen siehe Definitionslück
Isolierte Singularität

Isolierte Singularitäten werden im mathematischen Teilgebiet der Funktionentheorie betrachtet. Es handelt sich um isolierte Punkte in der Menge der Singularitäten einer holomorphen Funktion. Man unterscheidet bei isolierten Singularitäten zwischen hebbaren Singularitäten, Polstellen und wesentlichen Singularitäten.
Definition
Es sei eine offene Teilmenge, . Ferner sei eine holomorphe komplexwertige Funktion. Dann heißt isolierte Singularität von .
Klassifizierung
Jede isolierte Singularität gehört einer der folgenden drei Klassen an:
- Der Punkt heißt hebbare Singularität, wenn auf holomorph fortsetzbar ist. Nach dem Riemannschen Hebbarkeitssatz ist dies genau dann der Fall, wenn in einer Umgebung von beschränkt ist.
- Der Punkt heißt Polstelle oder Pol, wenn keine hebbare Singularität ist und es eine natürliche Zahl gibt, sodass eine hebbare Singularität bei hat. Ist das minimal gewählt, dann sagt man, habe in einen Pol -ter Ordnung.
- Andernfalls heißt eine wesentliche Singularität von .
Hebbare Singularitäten und Polstellen werden auch unter dem Begriff außerwesentliche Singularität zusammengefasst.
Isolierte Singularitäten und die Laurentreihe
Der Typ der Singularität lässt sich auch an der Laurentreihe
von in ablesen:
- Eine hebbare Singularität liegt genau dann vor, wenn der Hauptteil verschwindet, d. h. für alle negativen ganzen Zahlen .
- Ein Pol -ter Ordnung liegt genau dann vor, wenn der Hauptteil nach Gliedern abbricht, d. h. und für alle .
- Eine wesentliche Singularität liegt genau dann vor, wenn unendlich viele Glieder mit negativem Exponenten nicht verschwinden.
Aussagen über die Eigenschaften holomorpher Funktionen an wesentlichen Singularitäten machen der Große Satz von Picard und als einfacherer Spezialfall davon der Satz von Casorati-Weierstraß.
Beispiele
Es sei und
- kann durch stetig auf fortgesetzt werden, also hat bei eine hebbare Singularität.
- hat bei einen Pol erster Ordnung, weil durch stetig auf fortgesetzt werden kann.
- hat bei eine wesentliche Singularität, weil für für festes stets unbeschränkt ist, beziehungsweise weil in der Laurentreihe um unendlich viele Glieder des Hauptteils nicht verschwinden, denn es gilt
- .
Nichtisolierte Singularitäten
Zusätzlich zu voneinander isolierten Singularitäten können auch nichtisolierte Singularitäten auftreten. Eine Singularität heißt nicht isoliert, falls sich in jeder Umgebung um mindestens eine zusätzliche Singularität findet.
Nichtisolierte Singularitäten können sowohl Grenzwerte einer Folge isolierter Singularitäten, als auch Elemente einer Menge sein, auf welche die Funktion nicht analytisch fortsetzbar ist, wie im Beispiel der Logarithmusfunktion die negative reelle Halbachse.
Beispiele
- Die Funktion ist meromorph auf , mit einfachen Polen in für . Die Polstellen häufen sich im Nullpunkt.
- Die Funktion hat eine nichtisolierte Singularität im Nullpunkt, denn ist eine Folge von Singularitäten mit Häufungspunkt in . (Die Singularitäten in sind hingegen isolierte Singularitäten.)
- Die durch die Maclaurin-Reihe definierte Funktion konvergiert im Inneren des Einheitskreises, kann aber nicht analytisch auf den Rand des Einheitskreises fortgesetzt werden. Die Punkte auf dem Rand des Einheitskreises sind nichtisolierte Singularitäten.
Quellen
- Eberhard Freitag, Rolf Busam: Funktionentheorie 1. Springer-Verlag, Berlin, ISBN 3-540-67641-4.
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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heisst hebbare Singularitat wenn f displaystyle f auf W displaystyle Omega holomorph fortsetzbar ist Nach dem Riemannschen Hebbarkeitssatz ist dies genau dann der Fall wenn f displaystyle f in einer Umgebung von z0 displaystyle z 0 beschrankt ist Der Punkt z0 displaystyle z 0 heisst Polstelle oder Pol wenn z0 displaystyle z 0 keine hebbare Singularitat ist und es eine naturliche Zahl k displaystyle k gibt sodass z z0 k f z displaystyle z z 0 k cdot f z eine hebbare Singularitat bei z0 displaystyle z 0 hat Ist das k displaystyle k minimal gewahlt dann sagt man f displaystyle f habe in z0 displaystyle z 0 einen Pol k displaystyle k ter Ordnung Andernfalls heisst z0 displaystyle z 0 eine wesentliche Singularitat von f displaystyle f Hebbare Singularitaten und Polstellen werden auch unter dem Begriff ausserwesentliche Singularitat zusammengefasst Isolierte Singularitaten und die LaurentreiheDer Typ der Singularitat lasst sich auch an der Laurentreihe n an z z0 n displaystyle sum n infty 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man dass sich die wesentliche Singularitat unterschiedlich verhalt je nachdem wie man sich ihr nahert im Gegensatz dazu ware ein Pol gleichmassig weiss Es sei W C displaystyle Omega mathbb C und z0 0 displaystyle z 0 0 f W 0 C z sin z z displaystyle f colon Omega setminus 0 to mathbb C z mapsto tfrac sin z z kann durch f 0 1 displaystyle f 0 1 stetig auf W displaystyle Omega fortgesetzt werden also hat f displaystyle f bei 0 displaystyle 0 eine hebbare Singularitat f W 0 C z 1z displaystyle f colon Omega setminus 0 to mathbb C z mapsto tfrac 1 z hat bei 0 displaystyle 0 einen Pol erster Ordnung weil g z z1 f z displaystyle g z z 1 cdot f z durch g 0 1 displaystyle g 0 1 stetig auf W displaystyle Omega fortgesetzt werden kann f W 0 C z exp 1z displaystyle f colon Omega setminus 0 to mathbb C z mapsto exp left tfrac 1 z right hat bei 0 displaystyle 0 eine wesentliche Singularitat weil zkexp 1z displaystyle z k exp left tfrac 1 z right fur z 0 displaystyle z to 0 fur festes k N 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displaystyle n in mathbb N 0 Die Polstellen haufen sich im Nullpunkt Die Funktion csc pz textstyle csc left frac pi z right hat eine nichtisolierte Singularitat im Nullpunkt denn zn 1n n N textstyle z n frac 1 n n in mathbb N ist eine Folge von Singularitaten mit Haufungspunkt in 0 displaystyle 0 Die Singularitaten in zn 1n textstyle z n frac 1 n sind hingegen isolierte Singularitaten Die durch die Maclaurin Reihe n 0 z2n textstyle sum n 0 infty z 2 n definierte Funktion konvergiert im Inneren des Einheitskreises kann aber nicht analytisch auf den Rand des Einheitskreises fortgesetzt werden Die Punkte auf dem Rand des Einheitskreises sind nichtisolierte Singularitaten QuellenEberhard Freitag Rolf Busam Funktionentheorie 1 Springer Verlag Berlin ISBN 3 540 67641 4 Normdaten Sachbegriff GND 4123453 4 GND Explorer lobid OGND AKS