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Julius Helmstädter 17 Juli 1879 in Pforzheim 11 Februar 1945 im KZ Dachau war ein deutscher Politiker SPD LebenGeboren a

Julius Helmstädter

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Julius Helmstädter (* 17. Juli 1879 in Pforzheim; † 11. Februar 1945 im KZ Dachau) war ein deutscher Politiker (SPD).

Leben

Geboren am 17. Juli 1879 in Pforzheim, kam Julius Helmstädter schon in jungen Jahren nach Edingen bei Mannheim. Sein Vater war Zigarrenmacher, er selbst wurde Maurer. 1907 gehörte er zu den Gründungsmitgliedern der SPD in Edingen. Hier rückte er 1913 als zweiter Sozialdemokrat in den Edinger Gemeinderat ein, dem er anschließend 20 Jahre lang, bis 1933, ununterbrochen angehörte. Im Ersten Weltkrieg war er Soldat. 1919 wurde er Vorsitzender des Ortsvereins Edingen und auch hier markierte die Machtergreifung Hitlers das Ende.

Als sich 1920 die USPD von der SPD abspaltete, und viele Mitglieder hin- und hergerissen waren, konnte er die Partei weitgehend zusammenhalten und die Zurückkehrenden nach der Wiedervereinigung 1923 integrieren, wobei sie ihre alten Ämter zurückbekamen.

1902 bis 1904 war Helmstädter Vereinsvorsitzender der „Schwerathleten-Abteilung“, die 1913 in der „Fortuna“ Edingen aufgegangen ist, außerdem war er Mitglied im „Arbeitergesangverein Vorwärts“.

1929 kandidierte er ohne Erfolg für den badischen Landtag, rückt dann aber 1932 für den verstorbenen Bernhard Gehweiler in das Landesparlament nach. Helmstädter erlebte dort allerdings nur noch den Niedergang der Demokratie und den Beginn der NS-Diktatur. Seine Verfolgung begann bereits kurz nach der Machtergreifung der Nazis, als er sich am 14. März 1933 nur durch Flucht kurz vor einer Gemeinderatssitzung der Verhaftung entziehen konnte. Eine Irrfahrt begann, immer auf der Hut vor den Schergen der Nationalsozialisten. Er fand Unterschlupf bei seinem Sohn Fritz in Stuttgart, seiner Tochter Hermine in Mannheim, bei weiteren Verwandten in Heppenheim und schließlich bei seiner Schwester in Maudach, wo er dann im Oktober 1933 verhaftet wurde. Erst durch die heftige Intervention seines Sohnes kam er nach sechs Wochen wieder frei. „Jetzt dauert es nicht mehr lange, dann gibt es Krieg“, noch gut erinnert sich seine Tochter Hermine Hofmann an die Worte ihres Vaters, als er wieder heim kam. Und: „Vater hat wieder als Maurer geschafft.“ Julius Helmstädter wurde sowohl beruflich als auch privat wegen seiner politischen Haltung ständig beobachtet. Aber er war und blieb Sozialdemokrat.

Nach dem gescheiterten Attentat auf Hitler 20. Juli 1944 kam der Himmler-Erlass heraus, alle verdächtigten Personen (über 5.000 Regimegegner im ganzen Reich) sollten verhaftet werden. Julius Helmstädter wurde im Zuge der „Aktion Gitter“ verhaftet, zuerst im Gefängnis in Mannheim inhaftiert und dann ab dem 29. August 1944 wie 14 frühere sozialdemokratische und kommunistische Stadtverordnete aus Pforzheim im Konzentrationslager Dachau eingesperrt, wo er als schwer herzkranker besonderen Gefahren ausgesetzt war. Julius Helmstädter starb am 11. Februar 1945 im Konzentrationslager Dachau unter unbekannten Umständen kurz vor Kriegsende bzw. der Befreiung.

Familie

Unter den Nachkommen von Julius Helmstädter sind sein Sohn Fritz Helmstädter und sein Enkel Wilfried Helmstädter, beide SPD-Politiker. Die Nachkommen seines Sohns Ferdinand leben noch heute in Edingen-Neckarhausen. Seine Tochter Hermine gehörte nach dem Zweiten Weltkrieg elf Jahre dem Edinger Gemeinderat an.

Gedenken

  • Auf dem Edinger Friedhof erinnert ein Mahnmal an Julius Helmstädter. Der Gedenkstein wurde am 17. Juli 1949 feierlich eingeweiht. Die Inschrift lautet: „Die Freiheit war’s, wofür er musste enden, die Freiheit, die wir beginnen zu vollenden.“
  • Julius Helmstädter gehört zu jenen Abgeordneten, denen im 2004 erstmals aufgelegten Gedenkbuch des Landtages von Baden-Württemberg gedacht wird.
  • Seit dem 14. November 2022 erinnert der erste Stolperstein der Gemeinde Edingen-Neckarhausen in der Hauptstrasse 139 an Julius Helmstädter. Bereits im Oktober 2021 wurde ihm der Uferweg entlang des Neckars unterhalb des Rathauses der Gemeinde gewidmet.

Literatur

  • Peter Kaiser: Der Landkreis Mannheim im Nationalsozialismus. Heidelberg 2009, ISBN 978-3-932102-20-2.
  • Ein Sozialdemokrat, der sich nicht verleugnen ließ, in: Rhein-Neckar-Zeitung Heidelberg, 9. April 2005.
  • Kurt Stenzel, Thomas Zachler: „Jubiläumsschrift 100 Jahre SPD Ortsverein Edingen-Neckarhausen“. Edingen-Neckarhausen, 2007.

Weblinks

  • Biografie von Julius Helmstädter. In: Wilhelm H. Schröder: Sozialdemokratische Parlamentarier in den deutschen Reichs- und Landtagen 1876–1933 (BIOSOP)

Einzelnachweise

  1. Mannheimer Morgen, 26. Februar 2005.
  2. Landtag von Baden-Württemberg: Gedenkbuch politisch verfolgte Abgeordnete von 1933 bis 1945. Stuttgart 2019, S. 234–235.
Normdaten (Person): GND: 1012785092 (lobid, GND Explorer, OGND, AKS) | VIAF: 171880140 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Helmstädter, Julius
KURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker (SPD)
GEBURTSDATUM 17. Juli 1879
GEBURTSORT Pforzheim
STERBEDATUM 11. Februar 1945
STERBEORT KZ Dachau

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 28 Jul 2025 / 09:13

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Julius Helmstadter 17 Juli 1879 in Pforzheim 11 Februar 1945 im KZ Dachau war ein deutscher Politiker SPD LebenGeboren am 17 Juli 1879 in Pforzheim kam Julius Helmstadter schon in jungen Jahren nach Edingen bei Mannheim Sein Vater war Zigarrenmacher er selbst wurde Maurer 1907 gehorte er zu den Grundungsmitgliedern der SPD in Edingen Hier ruckte er 1913 als zweiter Sozialdemokrat in den Edinger Gemeinderat ein dem er anschliessend 20 Jahre lang bis 1933 ununterbrochen angehorte Im Ersten Weltkrieg war er Soldat 1919 wurde er Vorsitzender des Ortsvereins Edingen und auch hier markierte die Machtergreifung Hitlers das Ende Als sich 1920 die USPD von der SPD abspaltete und viele Mitglieder hin und hergerissen waren konnte er die Partei weitgehend zusammenhalten und die Zuruckkehrenden nach der Wiedervereinigung 1923 integrieren wobei sie ihre alten Amter zuruckbekamen 1902 bis 1904 war Helmstadter Vereinsvorsitzender der Schwerathleten Abteilung die 1913 in der Fortuna Edingen aufgegangen ist ausserdem war er Mitglied im Arbeitergesangverein Vorwarts 1929 kandidierte er ohne Erfolg fur den badischen Landtag ruckt dann aber 1932 fur den verstorbenen Bernhard Gehweiler in das Landesparlament nach Helmstadter erlebte dort allerdings nur noch den Niedergang der Demokratie und den Beginn der NS Diktatur Seine Verfolgung begann bereits kurz nach der Machtergreifung der Nazis als er sich am 14 Marz 1933 nur durch Flucht kurz vor einer Gemeinderatssitzung der Verhaftung entziehen konnte Eine Irrfahrt begann immer auf der Hut vor den Schergen der Nationalsozialisten Er fand Unterschlupf bei seinem Sohn Fritz in Stuttgart seiner Tochter Hermine in Mannheim bei weiteren Verwandten in Heppenheim und schliesslich bei seiner Schwester in Maudach wo er dann im Oktober 1933 verhaftet wurde Erst durch die heftige Intervention seines Sohnes kam er nach sechs Wochen wieder frei Jetzt dauert es nicht mehr lange dann gibt es Krieg noch gut erinnert sich seine Tochter Hermine Hofmann an die Worte ihres Vaters als er wieder heim kam Und Vater hat wieder als Maurer geschafft Julius Helmstadter wurde sowohl beruflich als auch privat wegen seiner politischen Haltung standig beobachtet Aber er war und blieb Sozialdemokrat Registrierungskarte von Julius Helmstadter als Gefangener in nationalsozialistischen Konzentrationslager Dachau Nach dem gescheiterten Attentat auf Hitler 20 Juli 1944 kam der Himmler Erlass heraus alle verdachtigten Personen uber 5 000 Regimegegner im ganzen Reich sollten verhaftet werden Julius Helmstadter wurde im Zuge der Aktion Gitter verhaftet zuerst im Gefangnis in Mannheim inhaftiert und dann ab dem 29 August 1944 wie 14 fruhere sozialdemokratische und kommunistische Stadtverordnete aus Pforzheim im Konzentrationslager Dachau eingesperrt wo er als schwer herzkranker besonderen Gefahren ausgesetzt war Julius Helmstadter starb am 11 Februar 1945 im Konzentrationslager Dachau unter unbekannten Umstanden kurz vor Kriegsende bzw der Befreiung FamilieUnter den Nachkommen von Julius Helmstadter sind sein Sohn Fritz Helmstadter und sein Enkel Wilfried Helmstadter beide SPD Politiker Die Nachkommen seines Sohns Ferdinand leben noch heute in Edingen Neckarhausen Seine Tochter Hermine gehorte nach dem Zweiten Weltkrieg elf Jahre dem Edinger Gemeinderat an GedenkenAuf dem Edinger Friedhof erinnert ein Mahnmal an Julius Helmstadter Der Gedenkstein wurde am 17 Juli 1949 feierlich eingeweiht Die Inschrift lautet Die Freiheit war s wofur er musste enden die Freiheit die wir beginnen zu vollenden Julius Helmstadter gehort zu jenen Abgeordneten denen im 2004 erstmals aufgelegten Gedenkbuch des Landtages von Baden Wurttemberg gedacht wird Seit dem 14 November 2022 erinnert der erste Stolperstein der Gemeinde Edingen Neckarhausen in der Hauptstrasse 139 an Julius Helmstadter Bereits im Oktober 2021 wurde ihm der Uferweg entlang des Neckars unterhalb des Rathauses der Gemeinde gewidmet LiteraturPeter Kaiser Der Landkreis Mannheim im Nationalsozialismus Heidelberg 2009 ISBN 978 3 932102 20 2 Ein Sozialdemokrat der sich nicht verleugnen liess in Rhein Neckar Zeitung Heidelberg 9 April 2005 Kurt Stenzel Thomas Zachler Jubilaumsschrift 100 Jahre SPD Ortsverein Edingen Neckarhausen Edingen Neckarhausen 2007 WeblinksBiografie von Julius Helmstadter In Wilhelm H Schroder Sozialdemokratische Parlamentarier in den deutschen Reichs und Landtagen 1876 1933 BIOSOP EinzelnachweiseMannheimer Morgen 26 Februar 2005 Landtag von Baden Wurttemberg Gedenkbuch politisch verfolgte Abgeordnete von 1933 bis 1945 Stuttgart 2019 S 234 235 Normdaten Person GND 1012785092 lobid GND Explorer OGND AKS VIAF 171880140 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Helmstadter JuliusKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker SPD GEBURTSDATUM 17 Juli 1879GEBURTSORT PforzheimSTERBEDATUM 11 Februar 1945STERBEORT KZ Dachau

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