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Kanton Rätien

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Der Kanton Rätien (rätoromanisch Chantun Rezia) war von 1799 bis 1803 ein Kanton der Helvetischen Republik auf dem Gebiet des heutigen Kantons Graubünden. Er gilt als Nachfolger der Republik der drei Bünde, einem unabhängigen Staat, welcher mit der Alten Eidgenossenschaft, einem Vorgänger der heutigen Schweiz, verbündet war.
Geschichte
Die Republik der Drei Bünde verwehrte den italienischsprachigen, katholischen Untertanengebieten eine weitergehende Autonomie oder gar eine gleichberechtigte Behandlung als Vierter Bund. Da die Untertanengebiete Veltlin, Bormio und Chiavenna und die anderen Gebiete eine grössere Bevölkerung als die Drei Bünde hatten, befürchteten sie eine Machtverschiebung zugunsten der Katholiken. Daher sagten sich die Untertanengebiete 1797 von den Drei Bünden los und schlossen sich der Cisalpinischen Republik an. Napoleon hatte sich vergeblich um einen Kompromiss bemüht. Die Republik der drei Bünde verlor dadurch ihre wirtschaftlich wichtigen Gebiete im heutigen Italien, das Gebiet der heutigen Provinz Sondrio.
Am 6. August 1798 sollte ein Referendum entscheiden, ob sich die Drei Bünde der Anfang des Jahres geschaffenen Helvetischen Republik anschliessen oder selbstständig bleiben sollten. Die Franzosen hatten die Helvetische Republik genauso wie die Cisalpinische Republik als einen Pufferstaat zum Schutz ihrer Revolution gegen die Monarchien Europas errichtet. Die Bündner Alpenpässe waren wichtig, um die beiden Territorien miteinander zu verbinden. Deshalb drängte Frankreich die Drei Bünde, sich der Helvetischen Republik anzuschliessen. Österreich hingegen bot den Bündnern ihren Schutz an, da diese über keine eigene Armee verfügten.
Von den 61 Gerichten stimmten 34 für die Beibehaltung des Status quo, also Unabhängigkeit, 11 stimmten für den Beitritt zur französisch dominierten Helvetischen Republik, die Restlichen verlangten die Entscheidung zu vertagen. Die Mehrheit hatte sich also für den Schutz durch Österreich entschieden. Sicher hatte bei der Entscheidung die Enttäuschung über den Verlust der Untertanengebiete eine Rolle gespielt, hatten doch die Franzosen die Cisalpinische Republik gegründet.
Am 18. Oktober 1798 marschierte der österreichische General Franz Xaver von Auffenberg mit Unterstützung von lokalen anti-schweizerischen und anti-französischen Milizen im Rahmen des Zweiten Koalitionskriegs in die Republik der drei Bünde ein. Die Republik hatte damit ihre Neutralität aufgegeben und begab sich unter den Schutz der Österreicher. Im März 1799 marschierten französische Truppen unter General Masséna in das Gebiet des heutigen Graubünden ein und schlugen General Auffenberg am 7. März 1799 in der Schlacht um den St. Luzisteig. Dabei wurden 800 österreichische Soldaten und 150 sogenannte ‹Angehörige der österreichischen Partei› gefangen genommen – letztere wurden als Geiseln nach Salins-les-Bains deportiert. Masséna stiess weiter auf Chur vor und konnte in den darauffolgenden Tagen nicht nur die gesamte Artillerie, Munition und Vorräte der Österreicher erbeuten und viele Kriegsgefangene machen, sondern auch General Auffenberg gefangen nehmen. Am 21. April 1799 unterzeichnete die Republik der drei Bünde in Chur einen Vertrag mit der Helvetischen Republik und wurde Mitglied des französisch kontrollierten Einheitsstaates.
Nach dem unterzeichnet am 15. Juli 1800 war der Kanton dreigeteilt. Die Gebiete westlich des Alpenrheins und des Hinterrheins waren von französischen Truppen besetzt, das Engadin und das Münstertal von Österreich. Die restlichen Gebiete der ehemaligen Republik der Drei Bünde war von keiner der kriegsführenden Mächte besetzt.
1802 wurden die österreichischen Truppen vertrieben. Aufgrund dessen hoffte der Kanton auf seine Unabhängigkeit. Doch schon kurze Zeit später versuchten andere Kräfte die Bünde an sich zu reissen. Der einzige Ausweg, einen Rest seiner bündnerischen bzw. rätischen Identität zu retten und zu bewahren, bestand darin, sich als fester Bestandteil an die Helvetik zu binden. Zuerst zeigten sich andere Kantone feindlich gegenüber einem Beitritt der Bündner, denn sie waren selbst schon untereinander zerstritten. Der Anschluss wurde aber trotzdem vollzogen und von den Unitariern willkommen geheissen, jedoch nicht von der gegnerischen Partei, den Föderalisten. Nach langen Machtkämpfen zwischen den beiden Parteien wurde entschieden, sich mit einem Vertrag an die Helvetik anzuschliessen. Diese Entscheidung stellte sich insofern als sinnvoll heraus, als im Januar 1802 Rätien eine Invasion französischer Truppen erlitt und auf die Unterstützung der anderen Kantone angewiesen war. 1803 entstand aus Rätien durch die Mediationsakte Napoleons der Kanton Graubünden.
Die beiden Parteien und die Regierung
Die Regierung bestand hauptsächlich aus zwei Parteien. Diese hatten je einen wichtigen Vertreter:
- Die Föderalisten wurden vom Zuger Joseph Leonz Andermatt vertreten, der sich nach aussen immer sehr unschlüssig gab. Er stand für die alte, konservative Herrschaft ein und wollte sich nicht der Helvetik anschliessen.
- Die Unitarier, die in der Unterzahl waren, hatten den Hauptvertreter Gaudenz Planta, der für seine radikale Art bekannt war. Er war ein Verfechter der höheren Staatsinteressen und neuen helvetischen Ordnung. Durch seine Redegewandtheit konnte er sich, trotz der hohen Anzahl seiner Gegner, gut in der Regierung durchsetzen.
Im Oktober 1801 wurde Gaudenz Planta seines Amtes enthoben und abgesetzt. Nur 4 Tage später wurde die Tagsatzung durch einen von Föderalisten beherrschten Senat ersetzt. Davor hatten mehrheitlich die Unitarier mit Gaudenz Planta das Sagen.
Da sich die Streitereien auch oft auf die Bürger auswirkten, gab es teils Grund zur Annahme eines bevorstehenden Bürgerkrieges, denn es gab immer wieder Situationen, in denen das Volk stark rebellierte.
Die Verfassung
Da Napoleon aus der Helvetik einen zentralisierten Verwaltungsstaat nach französischem Vorbild machen wollte, liess er im April 1801 die Malmaisoner-Verfassung erarbeiten, da bis zu diesem Zeitpunkt noch keine einheitliche Verfassung vorhanden war. Sie wurde am 29. Mai verabschiedet und diente dazu, die Kantone zu vereinigen und Gesetze festzulegen, die für alle gelten sollten. Im Oktober wurde die Verfassung verbessert, ergänzt und die Unitarier gaben ihre Zustimmung. Die Verfassung besagte u. a., dass jeder Kanton einen Staatsmann zugeteilt bekommt, der für die Einhaltung der Gesetze sorgt und für Ruhe und Ordnung im Volk verantwortlich ist.
Einzelnachweise
- Die Österreicher nahmen im Gegenzug ihrerseits Geiseln aus der ‹französischen Partei› und deportierten sie nach Innsbruck. S. dazu V. Genelin: Die Bündner Geiseln in Innsbruck (1799-1800) - Ein Beitrag zur Geschichte des Völkerrechts; Vereinsdruckerei Innsbruck 1900.
- Alfred Collenberg Istorgia Grischuna Seite 203 Gia ils 21 d'avrigl 1799 è il contract d'union vegni suttascrit a Cuira. Il Grischun è vegni declerà sco district administrativ da la Republica helvetica.
- Alfred Collenberg Istorgia Grischuna Seite 205 Tenor il Contract d'armistizi da Parsdorf è il Grischun vegni dividi ils 15 da fanadur 1800 en trais zonas.
- Peter Metz: Geschichte des Kantons Graubünden. Band 1. Calven Verlag, Chur, S. 78–94.
- Simonett, Jürg und Roger Sablonier: Handbuch der Bündner Geschichte. Band 2. Verein für Bündner Kulturforschung, Chur, S. 200.
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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als Vierter Bund Da die Untertanengebiete Veltlin Bormio und Chiavenna und die anderen Gebiete eine grossere Bevolkerung als die Drei Bunde hatten befurchteten sie eine Machtverschiebung zugunsten der Katholiken Daher sagten sich die Untertanengebiete 1797 von den Drei Bunden los und schlossen sich der Cisalpinischen Republik an Napoleon hatte sich vergeblich um einen Kompromiss bemuht Die Republik der drei Bunde verlor dadurch ihre wirtschaftlich wichtigen Gebiete im heutigen Italien das Gebiet der heutigen Provinz Sondrio Am 6 August 1798 sollte ein Referendum entscheiden ob sich die Drei Bunde der Anfang des Jahres geschaffenen Helvetischen Republik anschliessen oder selbststandig bleiben sollten Die Franzosen hatten die Helvetische Republik genauso wie die Cisalpinische Republik als einen Pufferstaat zum Schutz ihrer Revolution gegen die Monarchien Europas errichtet Die Bundner Alpenpasse waren wichtig um die beiden Territorien miteinander zu verbinden Deshalb drangte Frankreich die Drei Bunde sich der Helvetischen Republik anzuschliessen Osterreich hingegen bot den Bundnern ihren Schutz an da diese uber keine eigene Armee verfugten Von den 61 Gerichten stimmten 34 fur die Beibehaltung des Status quo also Unabhangigkeit 11 stimmten fur den Beitritt zur franzosisch dominierten Helvetischen Republik die Restlichen verlangten die Entscheidung zu vertagen Die Mehrheit hatte sich also fur den Schutz durch Osterreich entschieden Sicher hatte bei der Entscheidung die Enttauschung uber den Verlust der Untertanengebiete eine Rolle gespielt hatten doch die Franzosen die Cisalpinische Republik gegrundet Am 18 Oktober 1798 marschierte der osterreichische General Franz Xaver von Auffenberg mit Unterstutzung von lokalen anti schweizerischen und anti franzosischen Milizen im Rahmen des Zweiten Koalitionskriegs in die Republik der drei Bunde ein Die Republik hatte damit ihre Neutralitat aufgegeben und begab sich unter den Schutz der Osterreicher Im Marz 1799 marschierten franzosische Truppen unter General Massena in das Gebiet des heutigen Graubunden ein und schlugen General Auffenberg am 7 Marz 1799 in der Schlacht um den St Luzisteig Dabei wurden 800 osterreichische Soldaten und 150 sogenannte Angehorige der osterreichischen Partei gefangen genommen letztere wurden als Geiseln nach Salins les Bains deportiert Massena stiess weiter auf Chur vor und konnte in den darauffolgenden Tagen nicht nur die gesamte Artillerie Munition und Vorrate der Osterreicher erbeuten und viele Kriegsgefangene machen sondern auch General Auffenberg gefangen nehmen Am 21 April 1799 unterzeichnete die Republik der drei Bunde in Chur einen Vertrag mit der Helvetischen Republik und wurde Mitglied des franzosisch kontrollierten Einheitsstaates Nach dem unterzeichnet am 15 Juli 1800 war der Kanton dreigeteilt Die Gebiete westlich des Alpenrheins und des Hinterrheins waren von franzosischen Truppen besetzt das Engadin und das Munstertal von Osterreich Die restlichen Gebiete der ehemaligen Republik der Drei Bunde war von keiner der kriegsfuhrenden Machte besetzt 1802 wurden die osterreichischen Truppen vertrieben Aufgrund dessen hoffte der Kanton auf seine Unabhangigkeit Doch schon kurze Zeit spater versuchten andere Krafte die Bunde an sich zu reissen Der einzige Ausweg einen Rest seiner bundnerischen bzw ratischen Identitat zu retten und zu bewahren bestand darin sich als fester Bestandteil an die Helvetik zu binden Zuerst zeigten sich andere Kantone feindlich gegenuber einem Beitritt der Bundner denn sie waren selbst schon untereinander zerstritten Der Anschluss wurde aber trotzdem vollzogen und von den Unitariern willkommen geheissen jedoch nicht von der gegnerischen Partei den Foderalisten Nach langen Machtkampfen zwischen den beiden Parteien wurde entschieden sich mit einem Vertrag an die Helvetik anzuschliessen Diese Entscheidung stellte sich insofern als sinnvoll heraus als im Januar 1802 Ratien eine Invasion franzosischer Truppen erlitt und auf die Unterstutzung der anderen Kantone angewiesen war 1803 entstand aus Ratien durch die Mediationsakte Napoleons der Kanton Graubunden Die beiden Parteien und die RegierungDie Regierung bestand hauptsachlich aus zwei Parteien Diese hatten je einen wichtigen Vertreter Die Foderalisten wurden vom Zuger Joseph Leonz Andermatt vertreten der sich nach aussen immer sehr unschlussig gab Er stand fur die alte konservative Herrschaft ein und wollte sich nicht der Helvetik anschliessen Die Unitarier die in der Unterzahl waren hatten den Hauptvertreter Gaudenz Planta der fur seine radikale Art bekannt war Er war ein Verfechter der hoheren Staatsinteressen und neuen helvetischen Ordnung Durch seine Redegewandtheit konnte er sich trotz der hohen Anzahl seiner Gegner gut in der Regierung durchsetzen Im Oktober 1801 wurde Gaudenz Planta seines Amtes enthoben und abgesetzt Nur 4 Tage spater wurde die Tagsatzung durch einen von Foderalisten beherrschten Senat ersetzt Davor hatten mehrheitlich die Unitarier mit Gaudenz Planta das Sagen Da sich die Streitereien auch oft auf die Burger auswirkten gab es teils Grund zur Annahme eines bevorstehenden Burgerkrieges denn es gab immer wieder Situationen in denen das Volk stark rebellierte Die VerfassungDa Napoleon aus der Helvetik einen zentralisierten Verwaltungsstaat nach franzosischem Vorbild machen wollte liess er im April 1801 die Malmaisoner Verfassung erarbeiten da bis zu diesem Zeitpunkt noch keine einheitliche Verfassung vorhanden war Sie wurde am 29 Mai verabschiedet und diente dazu die Kantone zu vereinigen und Gesetze festzulegen die fur alle gelten sollten Im Oktober wurde die Verfassung verbessert erganzt und die Unitarier gaben ihre Zustimmung Die Verfassung besagte u a dass jeder Kanton einen Staatsmann zugeteilt bekommt der fur die Einhaltung der Gesetze sorgt und fur Ruhe und Ordnung im Volk verantwortlich ist EinzelnachweiseDie Osterreicher nahmen im Gegenzug ihrerseits Geiseln aus der franzosischen Partei und deportierten sie nach Innsbruck S dazu V Genelin Die Bundner Geiseln in Innsbruck 1799 1800 Ein Beitrag zur Geschichte des Volkerrechts Vereinsdruckerei Innsbruck 1900 Alfred Collenberg Istorgia Grischuna Seite 203 Gia ils 21 d avrigl 1799 e il contract d union vegni suttascrit a Cuira Il Grischun e vegni declera sco district administrativ da la Republica helvetica Alfred Collenberg Istorgia Grischuna Seite 205 Tenor il Contract d armistizi da Parsdorf e il Grischun vegni dividi ils 15 da fanadur 1800 en trais zonas Peter Metz Geschichte des Kantons Graubunden Band 1 Calven Verlag Chur S 78 94 Simonett Jurg und Roger Sablonier Handbuch der Bundner Geschichte Band 2 Verein fur Bundner Kulturforschung Chur S 200