Kleinblütiger Klee Trifolium retusum ist eine Pflanzenart aus der Gattung Klee Trifolium innerhalb der Familie der Hülse
Kleinblütiger Klee

Kleinblütiger Klee (Trifolium retusum) ist eine Pflanzenart aus der Gattung Klee (Trifolium) innerhalb der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae). Er ist in Europa und Nordafrika verbreitet.
Kleinblütiger Klee | ||||||||||||
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Kleinblütiger Klee (Trifolium retusum) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Trifolium retusum | ||||||||||||
L. |
Beschreibung
Vegetative Merkmale
Der Kleinblütige Klee ist eine einjährige krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 15 bis 40 Zentimetern erreicht. Die Sprossachse ist kahl und verzweigt sich direkt an der Basis in mehrere Stängel, diese stehen aufrecht oder aufsteigend und sind gerillt. Im oberen Teil verzweigen sich die Stängel reichlich.
Die wechselständig angeordneten Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Die unteren Laubblätter sind lang gestielt, die oberen kürzer. Die Blattstiele sind 0,7 bis 1,5 Zentimeter lang. Die Blattspreite dreizählig gefiedert. Die einzelnen Fiederblättchen sind 0,8 und 1,8 Zentimeter lang und 0,4 bis 0,9 Zentimeter breit. Die Fiederblättchen der basalen Laubblätter sind oft länglich verkehrt-eiförmig. Die Basis ist schmal zulaufend, der Blattrand gezähnt und die Spitze abgerundet bis ausgerandet. Die Blattrippen treten deutlich hervor. Die Nebenblätter sind 0,7 bis 1,5 Zentimeter lang mit langgezogener Spitze.
Generative Merkmale
Die Blütezeit reicht in Mitteleuropa von Mai bis Juli. Die köpfchenförmige Blütenstand hat einen Durchmesser bis zu 1 Zentimeter, sie sind 1 bis 3 Zentimeter lang gestielt, aber die oberen sind fast sitzend. Die Tragblätter sind länger als die Blütenstandsachsen sowie stark zugespitzt und gefaltet. Die Blütenstiele sind etwa 1 Millimeter lang und biegen sich bei der Fruchtreife.
Die zwittrigen Blüten sind zygomorph und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Der grüne Kelch ist zwischen 4 und 5 Millimeter hoch und zehnnervig. Die pfriemförmigen Kelchzähne sind ungleich und länger als die Kelchröhre. Bei der Fruchtreife biegen sich alle Kelchzähne stark um und geben der Frucht ein stacheliges Aussehen. Die Krone besitzt die typische Form der Schmetterlingsblüte, ist kürzer als der Kelch und weißlich bis rosafarben. Die Fahne ist eiförmig bis schmal zulaufend, an der Spitze leicht gezähnelt, nicht ausgerandet und deutlich länger als Schiffchen und Flügel.
Die Hülsenfrucht ragt leicht aus dem Kelch heraus, ist eiförmig und hautartig. Die Hülsenfrucht enthält zwei Samen zwischen denen sie eingeschnürt ist. Die Samen sind eiförmig und von brauner Farbe.
Die Chromosomenzahl ist 2n = 16.
Ökologie
Der Kleinblütige Klee ist wahrscheinlich vollständig kleistogam, das heißt die Blüten öffnen sich während der Anthese überhaupt nicht und sind selbstbestäubend.
Die Diasporen, es sind beim Kleinblütigen Klee die Früchte, werden via Epichorie, also durch Tiere ausgebreitet. Die klettenartig umgebogenen Kelchzähne an den Früchten verfangen sich dabei im Fell von Tieren und werden so verschleppt.
Vorkommen
Das Verbreitungsgebiet des Kleinblütigen Klee umfasst Süd- und Mitteleuropa, sowie die Balkanhalbinsel, Kaukasusraum und Nordafrika (Marokko, Algerien). Es wurde auch über ein kleineres Vorkommen im Irak berichtet. In Europa hat der Kleinblütige Klee ursprüngliche Vorkommen in Portugal, Spanien, Frankreich, Österreich, Ungarn in der früheren Tschechoslowakei und im früheren Jugoslawien, in Rumänien, Moldau, Ukraine, Bulgarien, Griechenland, in der Türkei und in Russland.
Der Kleinblütige Klee hat seinen Verbreitungsschwerpunkt in den Steppen Südosteuropas, vor allem in Ungarn. Von dort könnte der Kleinblütige Klee in nacheiszeitlichen Wärmeperioden bis nach Sachsen vorgedrungen sein; wahrscheinlich wurde er aber mit verunreinigtem Saatgut verschleppt. Jedenfalls sind die beobachteten sporadischen Vorkommen am nördlichen Oberrhein oder in der Schweiz nur so zu erklären. In Deutschland hat er beständige Vorkommen nur in Sachsen-Anhalt. In Ungarn ist er eine Charakterart des Verbands Festucion pseudovinae.
In Sachsen-Anhalt, in Niederösterreich und im Burgenland kommt er vereinzelt vor; sonst ist er in Mitteleuropa nur eingeschleppt und unbeständig verwildert. Die Bestände sind des Kleinblütigen Klee nicht überall sicher, sondern teilweise durch Standortverluste gefährdet. In Österreich gilt die Art als vom Aussterben bedroht.
Der Kleinblütige Klee gedeiht am besten auf kalkarmen, sandigen oder grusigen Böden. Er besiedelt Wälder, Lichtungen, Steppen, Weiden, lückige, trockene Sandrasen und Wegränder.
Systematik
Die Erstveröffentlichung von Trifolium retusum erfolgte 1753 durch Carl von Linné in Demonstrationes Plantarum in Horto Upsaliensi 1753 ... Seite 21. Ein Synonym für Trifolium retusum L. ist Trifolium parviflorum Ehrh.
Die Art Trifolium retusum gehört zur Sektion Lotoidea aus der Gattung Trifolium.
Literatur
- Michael Zohary, David Heller: The Genus Trifolium. The Israel Academy of Sciences and Humanities, Jerusalem 1984, ISBN 965-208-056-X, S. 123.
- John M. Gillett, Norman L. Taylor, M. Gillett: The World of Clovers. Iowa State University Press, Ames 2001, ISBN 0-8138-2986-0, S. 346 f.
Einzelnachweise
- Gustav Hegi, Helmut Gams: Familie Leguminosae. In: Gustav Hegi: Illustrierte Flora von Mitteleuropa. 1. Auflage, Band IV, Teil 3, S. 1297–1298. Verlag Carl Hanser, München 1964.
- Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 594.
- Datenblatt Trifolium bei International Legume Database Information Service = ILDIS - LegumeWeb - World Database of Legumes, Version 10.38, 2010.
- Dietmar Aichele, Heinz-Werner Schwegler: Die Blütenpflanzen Mitteleuropas. 2. Auflage. Band 2: Eibengewächse bis Schmetterlingsblütengewächse. Franckh-Kosmos, Stuttgart 2000, ISBN 3-440-08048-X.
- Birgit Nordt: Fabaceae. In: Schmeil-Fitschen: Die Flora Deutschlands und angrenzender Länder. 98. Auflage. Verlag Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2024. ISBN 978-3-494-01943-7. S. 391.
- Harald Niklfeld: Rote Liste gefährdeter Pflanzen Österreichs. 2. Auflage. Grüne Reihe des Bundesministeriums für Umwelt, Jugend und Familie, 1999, ISBN 3-85333-028-2.
Weblinks
- Trifolium retusum L. (Kleinblütiger Klee). auf FloraWeb.de
- Steckbrief und Verbreitungskarte für Bayern. In: Botanischer Informationsknoten Bayerns.
- Thomas Meyer: Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei Flora-de: Flora von Deutschland (alter Name der Webseite: Blumen in Schwaben).
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Kleinblutiger Klee Trifolium retusum ist eine Pflanzenart aus der Gattung Klee Trifolium innerhalb der Familie der Hulsenfruchtler Fabaceae Er ist in Europa und Nordafrika verbreitet Kleinblutiger KleeKleinblutiger Klee Trifolium retusum SystematikOrdnung Schmetterlingsblutenartige Fabales Familie Hulsenfruchtler Fabaceae Unterfamilie Schmetterlingsblutler Faboideae Gattung Klee Trifolium Sektion LotoideaArt Kleinblutiger KleeWissenschaftlicher NameTrifolium retusumL BeschreibungHerbarexemplare bitte keine Pflanzenteile aus Naturbestanden entnehmen BlutenstandBluteVegetative Merkmale Der Kleinblutige Klee ist eine einjahrige krautige Pflanze die Wuchshohen von 15 bis 40 Zentimetern erreicht Die Sprossachse ist kahl und verzweigt sich direkt an der Basis in mehrere Stangel diese stehen aufrecht oder aufsteigend und sind gerillt Im oberen Teil verzweigen sich die Stangel reichlich Die wechselstandig angeordneten Laubblatter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert Die unteren Laubblatter sind lang gestielt die oberen kurzer Die Blattstiele sind 0 7 bis 1 5 Zentimeter lang Die Blattspreite dreizahlig gefiedert Die einzelnen Fiederblattchen sind 0 8 und 1 8 Zentimeter lang und 0 4 bis 0 9 Zentimeter breit Die Fiederblattchen der basalen Laubblatter sind oft langlich verkehrt eiformig Die Basis ist schmal zulaufend der Blattrand gezahnt und die Spitze abgerundet bis ausgerandet Die Blattrippen treten deutlich hervor Die Nebenblatter sind 0 7 bis 1 5 Zentimeter lang mit langgezogener Spitze Generative Merkmale Die Blutezeit reicht in Mitteleuropa von Mai bis Juli Die kopfchenformige Blutenstand hat einen Durchmesser bis zu 1 Zentimeter sie sind 1 bis 3 Zentimeter lang gestielt aber die oberen sind fast sitzend Die Tragblatter sind langer als die Blutenstandsachsen sowie stark zugespitzt und gefaltet Die Blutenstiele sind etwa 1 Millimeter lang und biegen sich bei der Fruchtreife Die zwittrigen Bluten sind zygomorph und funfzahlig mit doppelter Blutenhulle Der grune Kelch ist zwischen 4 und 5 Millimeter hoch und zehnnervig Die pfriemformigen Kelchzahne sind ungleich und langer als die Kelchrohre Bei der Fruchtreife biegen sich alle Kelchzahne stark um und geben der Frucht ein stacheliges Aussehen Die Krone besitzt die typische Form der Schmetterlingsblute ist kurzer als der Kelch und weisslich bis rosafarben Die Fahne ist eiformig bis schmal zulaufend an der Spitze leicht gezahnelt nicht ausgerandet und deutlich langer als Schiffchen und Flugel Die Hulsenfrucht ragt leicht aus dem Kelch heraus ist eiformig und hautartig Die Hulsenfrucht enthalt zwei Samen zwischen denen sie eingeschnurt ist Die Samen sind eiformig und von brauner Farbe Die Chromosomenzahl ist 2n 16 OkologieDer Kleinblutige Klee ist wahrscheinlich vollstandig kleistogam das heisst die Bluten offnen sich wahrend der Anthese uberhaupt nicht und sind selbstbestaubend Die Diasporen es sind beim Kleinblutigen Klee die Fruchte werden via Epichorie also durch Tiere ausgebreitet Die klettenartig umgebogenen Kelchzahne an den Fruchten verfangen sich dabei im Fell von Tieren und werden so verschleppt VorkommenDas Verbreitungsgebiet des Kleinblutigen Klee umfasst Sud und Mitteleuropa sowie die Balkanhalbinsel Kaukasusraum und Nordafrika Marokko Algerien Es wurde auch uber ein kleineres Vorkommen im Irak berichtet In Europa hat der Kleinblutige Klee ursprungliche Vorkommen in Portugal Spanien Frankreich Osterreich Ungarn in der fruheren Tschechoslowakei und im fruheren Jugoslawien in Rumanien Moldau Ukraine Bulgarien Griechenland in der Turkei und in Russland Der Kleinblutige Klee hat seinen Verbreitungsschwerpunkt in den Steppen Sudosteuropas vor allem in Ungarn Von dort konnte der Kleinblutige Klee in nacheiszeitlichen Warmeperioden bis nach Sachsen vorgedrungen sein wahrscheinlich wurde er aber mit verunreinigtem Saatgut verschleppt Jedenfalls sind die beobachteten sporadischen Vorkommen am nordlichen Oberrhein oder in der Schweiz nur so zu erklaren In Deutschland hat er bestandige Vorkommen nur in Sachsen Anhalt In Ungarn ist er eine Charakterart des Verbands Festucion pseudovinae In Sachsen Anhalt in Niederosterreich und im Burgenland kommt er vereinzelt vor sonst ist er in Mitteleuropa nur eingeschleppt und unbestandig verwildert Die Bestande sind des Kleinblutigen Klee nicht uberall sicher sondern teilweise durch Standortverluste gefahrdet In Osterreich gilt die Art als vom Aussterben bedroht Der Kleinblutige Klee gedeiht am besten auf kalkarmen sandigen oder grusigen Boden Er besiedelt Walder Lichtungen Steppen Weiden luckige trockene Sandrasen und Wegrander SystematikDie Erstveroffentlichung von Trifolium retusum erfolgte 1753 durch Carl von Linne in Demonstrationes Plantarum in Horto Upsaliensi 1753 Seite 21 Ein Synonym fur Trifolium retusum L ist Trifolium parviflorum Ehrh Die Art Trifolium retusum gehort zur Sektion Lotoidea aus der Gattung Trifolium LiteraturMichael Zohary David Heller The Genus Trifolium The Israel Academy of Sciences and Humanities Jerusalem 1984 ISBN 965 208 056 X S 123 John M Gillett Norman L Taylor M Gillett The World of Clovers Iowa State University Press Ames 2001 ISBN 0 8138 2986 0 S 346 f Einzelnachweise Gustav Hegi Helmut Gams Familie Leguminosae In Gustav Hegi Illustrierte Flora von Mitteleuropa 1 Auflage Band IV Teil 3 S 1297 1298 Verlag Carl Hanser Munchen 1964 Erich Oberdorfer Pflanzensoziologische Exkursionsflora fur Deutschland und angrenzende Gebiete Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Muller 8 stark uberarbeitete und erganzte Auflage Eugen Ulmer Stuttgart Hohenheim 2001 ISBN 3 8001 3131 5 S 594 Datenblatt Trifolium bei International Legume Database Information Service ILDIS LegumeWeb World Database of Legumes Version 10 38 2010 Dietmar Aichele Heinz Werner Schwegler Die Blutenpflanzen Mitteleuropas 2 Auflage Band 2 Eibengewachse bis Schmetterlingsblutengewachse Franckh Kosmos Stuttgart 2000 ISBN 3 440 08048 X Birgit Nordt Fabaceae In Schmeil Fitschen Die Flora Deutschlands 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