Korrosion von lateinisch corrodere zersetzen zerfressen zernagen ist aus technischer Sicht die Reaktion eines Werkstoffs
Korrosionsbeständigkeit

Korrosion (von lateinisch corrodere ‚zersetzen‘, ‚zerfressen‘, ‚zernagen‘) ist aus technischer Sicht die Reaktion eines Werkstoffs mit seiner Umgebung, die eine messbare Veränderung des Werkstoffs bewirkt. Korrosion kann zu einer Beeinträchtigung der Funktion eines Bauteils oder Systems führen. Eine durch Lebewesen verursachte Korrosion wird als Biokorrosion bezeichnet.
In der Geologie versteht man unter Korrosion die Zersetzung von Gesteinen durch Einwirkung von Wasser und etwa Kohlenstoffdioxid aus der Luft. Solche Verwitterungsprozesse insbesondere unter Mitwirkung von Schwefeldioxid und Frost spielen auch bei Gebäuden eine Rolle. In der Medizin bezeichnet die Korrosion die Zersetzung von Geweben, mit Absicht angewandt, um Schauobjekte zu präparieren.
Die Korrosion von Metallen (Metallkorrosion) ist nach DIN EN ISO 8044 (ehemals DIN 50900) eine von der Oberfläche ausgehende physikochemische Wechselwirkung zwischen Metall und Umgebung, die auf einer Redoxreaktion unter Bildung von Metalloxid mit Sauerstoff als Oxidationsmittel beruht. Vor allem die Korrosion von Eisen zu Rost ist von großer Bedeutung. Sie läuft nur in Gegenwart von Feuchtigkeit und Sauerstoff ab und wird gefördert durch die Anwesenheit von Salzen als Ladungsträgern. Auch der Kontakt mit edleren Metallen wie Kupfer, Nickel und Chrom bewirkt in feuchter Umgebung den Lochfraß von Eisen. Unedlere Metalle wie Zink hingegen schützen Eisen vor Korrosion. Durch Bewitterung wird eine Zinkschicht jedoch über die Jahre abgetragen.
Form und Maß metallischer Korrosion sind von einem komplexen Zusammenspiel verschiedener Parameter abhängig und in der Regel nicht allein anhand von einzelnen Einflüssen vorherzusagen. Auch reagieren Metalle sehr unterschiedlich auf Umgebungsbedingungen. Aluminium, Blei, Chrom, Corten-Stahl, Rostfreier Stahl, Kupfer, Nickel, Silicium, Titan, Zink, Zinn bilden in vielen Fällen eine sauerstoffundurchlässige Oxidschicht (Passivschicht) an der Oberfläche, die das Material vor weiterer Korrosion schützt. Edelmetalle sind ohnehin reaktionsträge.
Polymere wie Kunststoff und Gummi werden zwar durch bestimmte Chemikalien zersetzt und unterliegen einer Alterung, sind jedoch nicht von Korrosion im eigentlichen Sinne betroffen.
Chemie
In der Chemie bezeichnet Korrosion die chemische Reaktion oder eine elektrochemische Reaktion eines meist metallischen Werkstoffes mit Stoffen aus seiner Umgebung in einem Korrosionselement, wobei eine messbare Veränderung am Werkstoff eintritt, meist eine Änderung der Farbe sowie oft eine negative Veränderung der sonstigen Oberflächeneigenschaften. In bestimmten Fällen kommt es zu einer Massenzunahme am Metall.
Hauptarten der chemischen Korrosion sind dabei:
- Anlaufen von Silber unter Bildung von Silbersulfid
- Bakterielle anaerobe Korrosion
- Glaskorrosion
- Patinabildung bei Kupfer
- Rostbildung bei Eisen bzw. allgemeiner Sauerstoffkorrosion
- Wasserstoffkorrosion (Säurekorrosion)
- Wasserstoffversprödung
Die wichtigste elektrochemische Korrosion ist die Bimetallkorrosion beim Kontakt unterschiedlicher Metalle.
- Korrosion (Beispiele)
- Unpoliertes Tafelsilber mit Silbersulfidbelegung
- Korrosion von Kupfer
- Ein stark angerosteter Träger einer genieteten Stahlbrücke
- Angerostete Verriegelung eines Containers
- Korrodierter Stahlträger
- Korrodierter Briefkasten aus Stahlblech auf einer durch Feuerverzinken geschützten Wand
Technik
Definition
Der Begriff der Korrosion ist in der DIN EN ISO 8044 (früher DIN 50900) wie folgt definiert: „Korrosion ist die Reaktion eines metallischen Werkstoffs mit seiner Umgebung, die eine messbare Veränderung des Werkstoffs bewirkt (Korrosionserscheinung) und zur Beeinträchtigung der Funktion eines Bauteiles oder eines ganzen Systems (Korrosionsschaden) führen kann. In den meisten Fällen ist diese Reaktion elektrochemischer Natur, in einigen Fällen kann sie jedoch auch chemischer oder metallphysikalischer Natur sein.“
Korrosionsrate
Die Korrosionsrate oder Abtragsrate gibt die Geschwindigkeit der Materialveränderung bzw. des Materialabtrags an. Sie wird in Millimeter je Jahr (mm/a), im angelsächsischen Bereich in mils/year (tausendstel Inch je Jahr) angegeben. Unter standardisierten Bedingungen charakterisiert sie bei metallischen Werkstoffen die Anfälligkeit für Korrosion. Die Korrosionsrate hängt von den Konzentrationen der beteiligten Stoffe (beispielsweise Sauerstoff, Wasser, Chlor), dem pH-Wert, der Temperatur und weiteren Parametern ab. Je nach Bedingungen treten zudem unterschiedliche Formen der Korrosion auf.
Die Korrosionsrate kann im Bereich von mehreren Größenordnungen schwanken. Die meisten Angaben sind daher nur als grobe Richtwerte zu sehen. Für rostfreie Stähle liegt die Rate bei unter 0,001 mm/Jahr, bei Aluminium im einstelligen Tausendstel Bereich und bei niedrig legierten Stählen im Bereich von mehreren Zehntel Millimetern pro Jahr.
Die Messung der Korrosionsrate muss für eine gute Vergleichbarkeit nach dem jeweiligen Standard für eine Anwendung geschehen. Für die Messung an Bauteilen von wenigen Millimetern Größe werden häufig elektrochemische oder Tomografieverfahren verwendet.
Korrosive Mittel
Sind die Stoffe, die das Bauteil umgeben, auf den Werkstoff einwirken und die Korrosion verursachen, z. B. die Raumluft, Freiluftatmosphäre mit oder ohne Industrieverschmutzung, Meeres-Atmosphäre, Süß- und Salzwasser, Erdboden oder Chemikalien.
Arten der Korrosion
Korrosionsarten werden nach Material, Ursache und Erscheinungsbild unterschieden. Die Norm definiert 37 verschiedene Korrosionsarten.
In der Technik werden neben werkstoffbasierter Korrosion weitere Arten der Korrosion anhand des Ortes ihres Auftretens unterschieden:
- Kontaktkorrosion kann auftreten, wenn zwei Metalle mit unterschiedlichen Potentialen leitend miteinander verbunden werden.
- Lochfraßkorrosion
- Muldenkorrosion
- Flächenkorrosion
- Spannungsrisskorrosion
- Schwingungsrisskorrosion
- Spaltkorrosion
- Interkristalline Korrosion
- Messerlinienkorrosion
- Erosionskorrosion
- Unterwanderungskorrosion
- Streustromkorrosion
Andere Arten der Korrosion:
- Filiformkorrosion
- Hochtemperaturkorrosion
Korrosionsschutz
Ein passiver Korrosionsschutz verhindert den Kontakt des zu schützenden Materials mit dem Korrosionsmedium durch Abschirmung, während bei einem aktiven Schutz die vollständige Trennung von Material und korrosivem Medium nicht erforderlich ist.
Aktiver Schutz
- Opferanode
- Fremdstromanode
- Thermisches Spritzen
- Feuerverzinken
- Sherardisieren
- Zinklamellenüberzug
- kathodischer Korrosionsschutz
- Polarisation
- Schwachstrom
- Inhibitoren
- Verringerung des Sauerstoffgehaltes
- Förderung der Passivschichtbildung
- Homogenisierung des Gefüges
- Optimierung der Oberfläche
Passiver Schutz
- Feuerverzinken
- Schutzanstrich bzw. Schutzbeschichtung mit entsprechender Vorbehandlung oder unter Verwendung von Haftvermittlern
- Sonstiger organischer Transportschutz: Fette, Wachse, fluoriertes Polyurethan (FPU)
- Anorganischer nichtmetallischer Schutz: Passivierung, Oxide, Glas, insbesondere Borosilikatglas
- Anorganischer metallischer Schutz: Hämatit (Eisenglimmer), Zink, Aluminium
- Konstruktive Maßnahmen: durchgehend schweißen etc.
- Unterschiedliche Metalle nicht in direktem Kontakt verbauen, z. B. keine Chrom- oder Aluminiumzierteile direkt auf Stahl; Kfz-Nummernschilder mit Kunststoffzwischenlage montieren
- An gefährdeten Stellen Wasserabläufe vorsehen (z. B. in Autotüren)
- Hohlraumversiegelung
- Relais mit Schutzgas-Füllung, Reed-Relais
- Elektrolytisches Vergolden, z. B. in der Zahntechnik
- Luftfilterung und Überdruckbelüftung von Gehäusen und Schaltschränken, z. B. durch chemisorptive Filter, zur Elimination korrosiver Gase wie H2S
Hinweis: Durch Feuerverzinken entsteht sowohl ein passiver als auch ein aktiver Korrosionsschutz.
Bauten: Korrosion von Gestein
In der Geologie ist Korrosion die zersetzende chemische Verwitterung von Gesteinen durch verschiedene in Wasser gelöste Agentien (siehe auch → Mischungskorrosion). Auch bei Bauten tritt eine solche Korrosion auf, dort oft Steinfraß genannt. Wie das Wort Verwitterung andeutet, spielt dabei die Witterung oder vielmehr das regionale Klima eine große Rolle. Durch konstruktive Maßnahmen kann Korrosion an steinernen Bauteilen verringert werden, z. B. durch
- Verwendung solider Materialien,
- Tropfkanten,
- überstehende Dachkanten zum Schutz der Fassaden,
- Pflege,
- Vermeidung von Bewuchs,
- Vorbeugung von Hochwasser- und Grundwasserschäden,
- Vermeidung von Baumbepflanzung oberhalb von Abwasserleitungen.
Medizin: Korrosion von Gewebe
In der Medizin versteht man unter „Korrosion“ die Zerstörung von tierischem Gewebe, die durch eine Entzündung oder ätzende Mittel hervorgerufen wird.
Andererseits spielt auch die Korrosion von Metallen in der Implantologie und der Zahnmedizin eine Rolle. Korrosionsprodukte als Verbindungen oder Ionen können bioaktive (z. B. Magnesium oder Calcium) aber auch allergene (z. B. Nickel) oder pathologische Effekte haben. Das vielseitige klinische Erscheinungsbild wird als Metallose bezeichnet und ist in den Anfängen meist symptomlos.
Schaupräparate zum Studium der Anatomie werden mitunter durch Korrosion hergestellt.
Siehe auch
- Entzinkung
- Korrosionsmedium
- Schwingungsrisskorrosion
- Spannungsrisskorrosion
- Kesternichtest (Korrosionsprüfung mit Schwefeldioxid)
- Korrosionszuschlag
- Pourbaix-Diagramm
Literatur
- : Die Korrosion der Metalle – Physikalisch-chemische Prinzipien und aktuelle Probleme. Springer-Verlag, Berlin/Heidelberg/New York 1979, ISBN 3-540-08881-4.
- Fonds der Chemischen Industrie: Korrosion / Korrosionsschutz (= Folienserie und Textheft, Nr. 8). Frankfurt am Main 1994.
Weblinks
- Korrosion
Einzelnachweise
- W. Tödt: Messung und Verhütung der Metallkorrosion. Walter de Gruyter & Co., Berlin 1941.
- Theodore L. Brown, H. Eugene LeMay: Chemie. Ein Lehrbuch für alle Naturwissenschaftler. VCH Verlagsgesellschaft, Weinheim 1988, ISBN 3-527-26241-5, S. 595 ff.
- Corrosion Rate Website der American Galvanizers Association. Abgerufen am 2. Januar 2016.
- Metals for Corrosion Resistance: Part II – Catherine Houska Website des Nickel Institute. Abgerufen am 2. Januar 2016.
- Sebastian Meyer, Andreas Wolf, Daniela Sanders, Kamila Iskhakova, Hanna Ćwieka: Degradation Analysis of Thin Mg-xAg Wires Using X-ray Near-Field Holotomography. In: Metals. Band 11, Nr. 9, 8. September 2021, ISSN 2075-4701, S. 1422, doi:10.3390/met11091422 (mdpi.com [abgerufen am 18. April 2022]).
- Klaus Müller: Vier Jahre Erfahrungen mit EF-NE-NEM-Legierungen. In: Zahnärztliche Praxis. 36. Jahr, Heft 4, 12. April 1984, S. 130–132.
- Klaus Müller: Kleines Handbuch der oralen Implantologie. Kap. 16: Zur klinischen Relevanz der Metallose. 1978, ISBN 3-9800176-2-1, S. 137–143.
Autor: www.NiNa.Az
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Korrosion von lateinisch corrodere zersetzen zerfressen zernagen ist aus technischer Sicht die Reaktion eines Werkstoffs mit seiner Umgebung die eine messbare Veranderung des Werkstoffs bewirkt Korrosion kann zu einer Beeintrachtigung der Funktion eines Bauteils oder Systems fuhren Eine durch Lebewesen verursachte Korrosion wird als Biokorrosion bezeichnet Rostende Eisenbahnschienen In der Geologie versteht man unter Korrosion die Zersetzung von Gesteinen durch Einwirkung von Wasser und etwa Kohlenstoffdioxid aus der Luft Solche Verwitterungsprozesse insbesondere unter Mitwirkung von Schwefeldioxid und Frost spielen auch bei Gebauden eine Rolle In der Medizin bezeichnet die Korrosion die Zersetzung von Geweben mit Absicht angewandt um Schauobjekte zu praparieren Die Korrosion von Metallen Metallkorrosion ist nach DIN EN ISO 8044 ehemals DIN 50900 eine von der Oberflache ausgehende physikochemische Wechselwirkung zwischen Metall und Umgebung die auf einer Redoxreaktion unter Bildung von Metalloxid mit Sauerstoff als Oxidationsmittel beruht Vor allem die Korrosion von Eisen zu Rost ist von grosser Bedeutung Sie lauft nur in Gegenwart von Feuchtigkeit und Sauerstoff ab und wird gefordert durch die Anwesenheit von Salzen als Ladungstragern Auch der Kontakt mit edleren Metallen wie Kupfer Nickel und Chrom bewirkt in feuchter Umgebung den Lochfrass von Eisen Unedlere Metalle wie Zink hingegen schutzen Eisen vor Korrosion Durch Bewitterung wird eine Zinkschicht jedoch uber die Jahre abgetragen Form und Mass metallischer Korrosion sind von einem komplexen Zusammenspiel verschiedener Parameter abhangig und in der Regel nicht allein anhand von einzelnen Einflussen vorherzusagen Auch reagieren Metalle sehr unterschiedlich auf Umgebungsbedingungen Aluminium Blei Chrom Corten Stahl Rostfreier Stahl Kupfer Nickel Silicium Titan Zink Zinn bilden in vielen Fallen eine sauerstoffundurchlassige Oxidschicht Passivschicht an der Oberflache die das Material vor weiterer Korrosion schutzt Edelmetalle sind ohnehin reaktionstrage Polymere wie Kunststoff und Gummi werden zwar durch bestimmte Chemikalien zersetzt und unterliegen einer Alterung sind jedoch nicht von Korrosion im eigentlichen Sinne betroffen ChemieIn der Chemie bezeichnet Korrosion die chemische Reaktion oder eine elektrochemische Reaktion eines meist metallischen Werkstoffes mit Stoffen aus seiner Umgebung in einem Korrosionselement wobei eine messbare Veranderung am Werkstoff eintritt meist eine Anderung der Farbe sowie oft eine negative Veranderung der sonstigen Oberflacheneigenschaften In bestimmten Fallen kommt es zu einer Massenzunahme am Metall Hauptarten der chemischen Korrosion sind dabei Anlaufen von Silber unter Bildung von Silbersulfid Bakterielle anaerobe Korrosion Glaskorrosion Patinabildung bei Kupfer Rost bildung bei Eisen bzw allgemeiner Sauerstoffkorrosion Wasserstoffkorrosion Saurekorrosion Wasserstoffversprodung Die wichtigste elektrochemische Korrosion ist die Bimetallkorrosion beim Kontakt unterschiedlicher Metalle Korrosion Beispiele Unpoliertes Tafelsilber mit Silbersulfidbelegung Korrosion von Kupfer Ein stark angerosteter Trager einer genieteten Stahlbrucke Angerostete Verriegelung eines Containers Korrodierter Stahltrager Korrodierter Briefkasten aus Stahlblech auf einer durch Feuerverzinken geschutzten WandTechnikDefinition Der Begriff der Korrosion ist in der DIN EN ISO 8044 fruher DIN 50900 wie folgt definiert Korrosion ist die Reaktion eines metallischen Werkstoffs mit seiner Umgebung die eine messbare Veranderung des Werkstoffs bewirkt Korrosionserscheinung und zur Beeintrachtigung der Funktion eines Bauteiles oder eines ganzen Systems Korrosionsschaden fuhren kann In den meisten Fallen ist diese Reaktion elektrochemischer Natur in einigen Fallen kann sie jedoch auch chemischer oder metallphysikalischer Natur sein Korrosionsrate Die Korrosionsrate oder Abtragsrate gibt die Geschwindigkeit der Materialveranderung bzw des Materialabtrags an Sie wird in Millimeter je Jahr mm a im angelsachsischen Bereich in mils year tausendstel Inch je Jahr angegeben Unter standardisierten Bedingungen charakterisiert sie bei metallischen Werkstoffen die Anfalligkeit fur Korrosion Die Korrosionsrate hangt von den Konzentrationen der beteiligten Stoffe beispielsweise Sauerstoff Wasser Chlor dem pH Wert der Temperatur und weiteren Parametern ab Je nach Bedingungen treten zudem unterschiedliche Formen der Korrosion auf Die Korrosionsrate kann im Bereich von mehreren Grossenordnungen schwanken Die meisten Angaben sind daher nur als grobe Richtwerte zu sehen Fur rostfreie Stahle liegt die Rate bei unter 0 001 mm Jahr bei Aluminium im einstelligen Tausendstel Bereich und bei niedrig legierten Stahlen im Bereich von mehreren Zehntel Millimetern pro Jahr Die Messung der Korrosionsrate muss fur eine gute Vergleichbarkeit nach dem jeweiligen Standard fur eine Anwendung geschehen Fur die Messung an Bauteilen von wenigen Millimetern Grosse werden haufig elektrochemische oder Tomografieverfahren verwendet Korrosive Mittel Sind die Stoffe die das Bauteil umgeben auf den Werkstoff einwirken und die Korrosion verursachen z B die Raumluft Freiluftatmosphare mit oder ohne Industrieverschmutzung Meeres Atmosphare Suss und Salzwasser Erdboden oder Chemikalien Arten der Korrosion Initiierung der LochkorrosionHochtemperatur Schwefelkorrosion an einem 12 CrMo 19 5 PI Stutzen Korrosionsarten werden nach Material Ursache und Erscheinungsbild unterschieden Die Norm definiert 37 verschiedene Korrosionsarten In der Technik werden neben werkstoffbasierter Korrosion weitere Arten der Korrosion anhand des Ortes ihres Auftretens unterschieden Kontaktkorrosion kann auftreten wenn zwei Metalle mit unterschiedlichen Potentialen leitend miteinander verbunden werden Lochfrasskorrosion Muldenkorrosion Flachenkorrosion Spannungsrisskorrosion Schwingungsrisskorrosion Spaltkorrosion Interkristalline Korrosion Messerlinienkorrosion Erosionskorrosion Unterwanderungskorrosion Streustromkorrosion Andere Arten der Korrosion Filiformkorrosion HochtemperaturkorrosionKorrosionsschutz Ein passiver Korrosionsschutz verhindert den Kontakt des zu schutzenden Materials mit dem Korrosionsmedium durch Abschirmung wahrend bei einem aktiven Schutz die vollstandige Trennung von Material und korrosivem Medium nicht erforderlich ist Aktiver Schutz Opferanode Fremdstromanode Thermisches Spritzen Feuerverzinken Sherardisieren Zinklamellenuberzug kathodischer Korrosionsschutz Polarisation Schwachstrom Inhibitoren Verringerung des Sauerstoffgehaltes Forderung der Passivschichtbildung Homogenisierung des Gefuges Optimierung der Oberflache Passiver Schutz Feuerverzinkte geschraubte StahlbaukonstruktionFeuerverzinken Schutzanstrich bzw Schutzbeschichtung mit entsprechender Vorbehandlung oder unter Verwendung von Haftvermittlern Sonstiger organischer Transportschutz Fette Wachse fluoriertes Polyurethan FPU Anorganischer nichtmetallischer Schutz Passivierung Oxide Glas insbesondere Borosilikatglas Anorganischer metallischer Schutz Hamatit Eisenglimmer Zink Aluminium Konstruktive Massnahmen durchgehend schweissen etc Unterschiedliche Metalle nicht in direktem Kontakt verbauen z B keine Chrom oder Aluminiumzierteile direkt auf Stahl Kfz Nummernschilder mit Kunststoffzwischenlage montieren An gefahrdeten Stellen Wasserablaufe vorsehen z B in Autoturen Hohlraumversiegelung Relais mit Schutzgas Fullung Reed Relais Elektrolytisches Vergolden z B in der Zahntechnik Luftfilterung und Uberdruckbeluftung von Gehausen und Schaltschranken z B durch chemisorptive Filter zur Elimination korrosiver Gase wie H2S Hinweis Durch Feuerverzinken entsteht sowohl ein passiver als auch ein aktiver Korrosionsschutz Bauten Korrosion von GesteinIn der Geologie ist Korrosion die zersetzende chemische Verwitterung von Gesteinen durch verschiedene in Wasser geloste Agentien siehe auch Mischungskorrosion Auch bei Bauten tritt eine solche Korrosion auf dort oft Steinfrass genannt Wie das Wort Verwitterung andeutet spielt dabei die Witterung oder vielmehr das regionale Klima eine grosse Rolle Durch konstruktive Massnahmen kann Korrosion an steinernen Bauteilen verringert werden z B durch Verwendung solider Materialien Tropfkanten uberstehende Dachkanten zum Schutz der Fassaden Pflege Vermeidung von Bewuchs Vorbeugung von Hochwasser und Grundwasser schaden Vermeidung von Baumbepflanzung oberhalb von Abwasserleitungen Medizin Korrosion von GewebeIn der Medizin versteht man unter Korrosion die Zerstorung von tierischem Gewebe die durch eine Entzundung oder atzende Mittel hervorgerufen wird Andererseits spielt auch die Korrosion von Metallen in der Implantologie und der Zahnmedizin eine Rolle Korrosionsprodukte als Verbindungen oder Ionen konnen bioaktive z B Magnesium oder Calcium aber auch allergene z B Nickel oder pathologische Effekte haben Das vielseitige klinische Erscheinungsbild wird als Metallose bezeichnet und ist in den Anfangen meist symptomlos Schaupraparate zum Studium der Anatomie werden mitunter durch Korrosion hergestellt Siehe auchEntzinkung Korrosionsmedium Schwingungsrisskorrosion Spannungsrisskorrosion Kesternichtest Korrosionsprufung mit Schwefeldioxid Korrosionszuschlag Pourbaix DiagrammLiteratur Die Korrosion der Metalle Physikalisch chemische Prinzipien und aktuelle Probleme Springer Verlag Berlin Heidelberg New York 1979 ISBN 3 540 08881 4 Fonds der Chemischen Industrie Korrosion Korrosionsschutz Folienserie und Textheft Nr 8 Frankfurt am Main 1994 WeblinksCommons Korrosion Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wiktionary Korrosion Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen KorrosionEinzelnachweiseW Todt Messung und Verhutung der Metallkorrosion Walter de Gruyter amp Co Berlin 1941 Theodore L Brown H Eugene LeMay Chemie Ein Lehrbuch fur alle Naturwissenschaftler VCH Verlagsgesellschaft Weinheim 1988 ISBN 3 527 26241 5 S 595 ff Corrosion Rate Website der American Galvanizers Association Abgerufen am 2 Januar 2016 Metals for Corrosion Resistance Part II Catherine Houska Website des Nickel Institute Abgerufen am 2 Januar 2016 Sebastian Meyer Andreas Wolf Daniela Sanders Kamila Iskhakova Hanna Cwieka Degradation Analysis of Thin Mg xAg Wires Using X ray Near Field Holotomography In Metals Band 11 Nr 9 8 September 2021 ISSN 2075 4701 S 1422 doi 10 3390 met11091422 mdpi com abgerufen am 18 April 2022 Klaus Muller Vier Jahre Erfahrungen mit EF NE NEM Legierungen In Zahnarztliche Praxis 36 Jahr Heft 4 12 April 1984 S 130 132 Klaus Muller Kleines Handbuch der oralen Implantologie Kap 16 Zur klinischen Relevanz der Metallose 1978 ISBN 3 9800176 2 1 S 137 143 Normdaten Sachbegriff GND 4032518 0 GND Explorer lobid OGND AKS