Ein Kreuzrippengewölbe ist ein Gewölbe das durch selbsttragende Rippen Kreuzrippen historisch auch Ogiven gebildet und g
Kreuzrippengewölbe

Ein Kreuzrippengewölbe ist ein Gewölbe, das durch selbsttragende Rippen (Kreuzrippen, historisch auch Ogiven) gebildet und gehalten wird. Die Rippen kreuzen sich dabei wie die Diagonalen in einem Rechteck; sie leiten die Druck- und Schubkräfte des Gewölbes auf die Pfeiler ab. Jede Kreuzrippe setzt sich aus mehreren profilierten Werksteinen zusammen. An der Stelle, an der sich die Rippen kreuzen, befindet sich ein Schlussstein.
Das Kreuzrippengewölbe ist ein typisches Element der gotischen Architektur. Es ermöglichte hohe Kirchenräume. Die Wände wurden im Vergleich zum Tonnengewölbe entlastet und konnten mit größeren Fensterflächen versehen werden.
Als eines der ersten Kreuzrippengewölbe gilt das – noch spätromanische – Querhausgewölbe des Speyerer Doms (nach 1081).
Viele Aspekte, die in diesem Artikel angesprochen werden, beschränken sich nicht auf das Kreuzrippengewölbe, sondern beschreiben generell das Prinzip Rippengewölbe.
Entstehung in der Spätromanik
Kreuzrippengewölbe sind der Form nach den zuvor entwickelten Kreuzgratgewölben ähnlich, in der Konstruktion unterscheiden sie sich jedoch grundlegend, da die Rippen nun tragende Funktion übernahmen. In der Romanik entstanden die ersten Kreuzrippengewölbe, indem auf den Grat eine flache Bandrippe aufgesetzt wurde (daher auch als Bandrippengewölbe bezeichnet), die zunächst eine dekorative und konstruktiv gesehen anfänglich noch keine tragende Funktion hatte. Als erste romanische Kreuzrippengewölbe gelten die Querhausgewölbe des Speyerer Doms (nach 1081). Ungefähr gleichzeitig entstand ab 1093 mit den Kreuzrippengewölben der Kathedrale von Durham der erste einheitlich in allen Teilen mit Kreuzrippen eingewölbte Bau. In dieser Entwicklungsphase prägten einfache Querschnitte die Rippenformen (quadratisch, mandelförmig, birnenförmig etc.), aus denen sich dann das Gewölbe mit tragenden Kreuzrippen entwickelte. Bestimmte Rippenquerschnittsformen standen in Zusammenhang mit einzelnen Mönchsorden bzw. einzelnen Klöstern. Beispielsweise bevorzugten die mit Bauaufgaben betrauten Konversen (Laienbrüder) des Mutterklosters der Zisterzienser Clairvaux Rippenformen von quadratischem Querschnitt (die sogenannte Kastenrippe). Diese sind auch in allen Tochterklöstern von Clairvaux nachweisbar. Über die zisterziensischen Konversen Clairvaux’ gelangte diese Rippenform auch in die weltliche Architektur, so in die Burgen und Kastelle Friedrichs II. in Süditalien (Castel del Monte etc.).
Konstruktion
Ein Kreuzrippengewölbe besteht aus den vier Rippenbögen, den entsprechenden vier Widerlagerpunkten in den Ecken und dem mittigen Schlussstein. Obwohl die zwischen den Rippen nur als Füllwerk konstruiert wurden, ergaben statische Untersuchungen, dass die hauptsächliche Last erstaunlicherweise über die Zwischenräume abgetragen wird.
Rippen und Kappen sind im Regelfall nicht kraftschlüssig miteinander verbunden und weisen eine eigene Tragwirkung auf. Die standfesten Kreuzrippenbögen sind an der Lastabtragung der Kappen kaum beteiligt.
Bei der sogenannten Skelettbauweise werden zuerst die Gewölberippen auf Lehrbögen gebaut. Mit dem Einsetzen des Schlusssteins werden sie kraftschlüssig. Danach werden die Kappen aus Mauersteinen oder Natursteinen gemauert. Auf eine Schalung kann teilweise vollständig verzichtet werden.
Wenn in der Längsachse des Baus mehrere Gewölbe – genauer Gewölbejoche – aufeinander folgen, bezeichnet man die an die Längswand anstoßenden Bögen als Schildbögen, die Bögen zwischen den einzelnen Gewölben dagegen als Gurtbögen oder Gurte. Liegen die Gewölbe von Mittel- und Seitenschiffen auf gleicher Höhe (Hallenkirche), werden die Gewölbebögen, die die Längsschiffe längs voneinander trennen, als Scheidebögen bezeichnet.
Architektonische Konsequenzen
Durch die Konstruktion der Kreuz(rippen)gewölbe mit Spitzbögen konnte der Kirchenraum überhöht werden. Es wurde möglich, im Vergleich zum Tonnengewölbe wesentlich höhere Räume herzustellen. Baumeister mussten nicht mehr ein Gewölbe auf dicken Mauern und Seitenschiffen aufrichten, um die statischen Kräfte abzufangen. Die Mauerwände konnten lichtdurchflutet gestaltet werden. Die statischen Kräfte konnten mit größeren Raumhöhen auf die Mauern oder Pfeiler abgeleitet werden.
Bei Verwendung von Spitzbögen war eine weitgehende Grundrissfreiheit gegeben, da nun unterschiedliche Spannweiten der Schildbögen und Diagonalbögen nicht wie bei Rundbögen zwangsweise zu unterschiedlichen Höhen der Bögen führten.
Da man nur noch für den Bau der Rippen ein Lehrgerüst brauchte und die Gewölbekappen zwischen den Rippen frei aufgemauert werden konnten und so fast ohne Schalung auskamen, war ein geringerer Schalungsaufwand notwendig. Die Gestaltung von Raumwölbungen wurde auf diesem Weg freier und weniger aufwendig als in der Romanik.
Mit der Konstruktion der Kreuzrippen war es ferner möglich die Biegebeanspruchung, besonders im Scheitel, zu überwinden. Die Gewölbekappen, die in der Romanik nur radial gewölbt und an den quadratischen Grundriss gebunden waren, konnten nunmehr mit unterschiedlicher Stützweite gebaut werden, während die romanischen Rundbögen bei gleicher Scheitelhöhe die gleiche Stützweite haben mussten.
Typen
Die Grundform mit zwei sich kreuzenden Rippen wird als vierteiliges Gewölbe bezeichnet. Ist dieses Gewölbe in der Querrichtung durch eine vom Schlussstein zu den Außenwänden gehende Rippe in sechs Kappen unterteilt, spricht man von einem sechsteiligen Gewölbe, das typisch für frühgotische Kirchenbauten ist. Bei Verwendung der sechsteiligen Gewölbe entsteht das sog. gebundene System, bei dem einem Mittelschiffsgewölbe auf jeder Seite zwei Seitenschiffsgewölbe zugeordnet sind. Liegt auch in Längsrichtung eine Scheitelrippe, entsteht ein achtteiliges Gewölbe.
Kreuzrippengewölbe können durch weitere Rippen unterstützt werden, sodass Rippenfächer, Rippensterne, Rippennetze oder andere Muster entstehen können. Dann werden die Gewölbe auch entsprechend bezeichnet (Fächergewölbe, Sterngewölbe, Netzgewölbe, Schlingrippengewölbe u. a.).
- Frühe Rippenkonstruktion in San Michele Arcangelo (Perugia)
- Frühe Rippenkonstruktion in San Baudelio de Berlanga
- Vierteiliges Kreuzrippengewölbe in der Stiftskirche St. Lambrecht, Steiermark
- Farbig bemaltes, vierteiliges Kreuzrippengewölbe in der Kollegiatkirche Neuenburg
- Mit Korkstücken beklebtes, vierteiliges Kreuzrippengewölbe in der Marienkirche, Reutlingen
- Modell eines sechsteiligen Gewölbes
- Sechsteiliges Kreuzrippengewölbe im Chor der Kathedrale St. Pierre in Beauvais, nach Einsturz durch Verdopplung der Säulenzahl aus einem vierteiligen entwickelt.
- Sterngewölbe in Kulm (Polen)
- Sterngewölbe in der Andreaskirche, Hildesheim
- Netzgewölbe in St. Mary Redcliffe, Bristol (England)
- Netzgewölbe in der Basilika Seckau, Steiermark
- Netzgewölbe in der zweischiffigen Pfarrkirche St. Oswald-Möderbrugg, Steiermark
- Netzgewölbe in der Pfarrkirche St. Oswald-Möderbrugg, Steiermark
- Schlingrippengewölbe der Pfarrkirche in Königswiesen
- Schlingrippengewölbe der Wallfahrtskirche Maria im Sand in Dettelbach
- Schlingrippengewölbe der Schlosskapelle des Dresdner Schlosses, sogenannte Schützkapelle
Literatur
- Hans Koepf: Bildwörterbuch der Architektur (= Kröners Taschenausgabe. 194). 3. Auflage. Kröner, Stuttgart 1999, ISBN 3-520-19403-1, S. 289.
- Joseph Eich: Die Gewölbe, ihr Wesen, ihre Gestalt und ihr Bau. Teil 1: Gewölbeformen. Max Hittenkofer, Strelitz 1921, DNB 365574333.
- Norbert Nußbaum, Sabine Lepsky: Das gotische Gewölbe. Eine Geschichte seiner Form und Konstruktion. Deutscher Kunstverlag, München u. a. 1999, ISBN 3-422-06278-5.
- Waldemar Swida: Statik der Bogen und Gewölbe. Theorie des Einzelbogens. Berechnungsbeispiele unter Berücksichtigung der neuesten Belastungsannahmen (DIN 1072) und Berechnungsbestimmungen (DIN 1075). C. F. Müller, Karlsruhe 1954, DNB 454971303.
- Stefan M. Holzer: Gerüste und Hilfskonstruktionen im historischen Baubetrieb. Geheimnisse der Bautechnikgeschichte. Edition Bautechnikgeschichte hrsgn. v. Karl-Eugen Kurrer u. Werner Lorenz. Berlin: Ernst & Sohn 2021, ISBN 978-3-433-03175-9.
Weblinks
Einzelnachweise
- Die Datierung der Speyerer Querhaus-Gewölbe ist umstritten; hielt man sie bisher für nach 1159 entstanden, so plädiert Dethard von Winterfeld für eine Entstehung um 1100. (Dethard von Winterfeld: Worms, Speyer, Mainz und der Beginn der Spätromanik am Oberrhein. In: Franz J. Much (Hrsg.): Baukunst des Mittelalters in Europa. Hans Erich Kubach zum 75. Geburtstag. Stuttgarter Gesellschaft für Kunst und Denkmalpflege, Stuttgart 1988, ISBN 3-926168-00-5, S. 213–250; Dethard von Winterfeld: Die Kaiserdome Speyer, Mainz, Worms und ihr romanisches Umfeld. Zodiaque-Echter, Würzburg 1993, ISBN 3-429-01489-1, S. 88).
- Vgl. Alexander Knaak: Prolegomena zu einem Corpuswerk der Architektur Friedrich II. von Hohenstaufen im Königreich Sizilien. (1220–1250) (= Studien zur Kunst- und Kulturgeschichte. 16). Jonas, Marburg 2001, ISBN 3-89445-278-1, bes. S. 10 ff. und S. 110 ff. (Zugleich: Tübingen, Universität, phil. Dissertation, 1998), zum Einfluß der Konversen von Clairvaux auf die Bauwerke im hohenstaufischen Königreich Sizilien und die Verwendung der Kastenrippe in diesen Gebäuden.
- Norbert Nußbaum, Sabine Lepsky: Das gotische Gewölbe. Eine Geschichte seiner Form und Konstruktion. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1999, ISBN 3-534-01584-3, S. 62.
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Ein Kreuzrippengewolbe ist ein Gewolbe das durch selbsttragende Rippen Kreuzrippen historisch auch Ogiven gebildet und gehalten wird Die Rippen kreuzen sich dabei wie die Diagonalen in einem Rechteck sie leiten die Druck und Schubkrafte des Gewolbes auf die Pfeiler ab Jede Kreuzrippe setzt sich aus mehreren profilierten Werksteinen zusammen An der Stelle an der sich die Rippen kreuzen befindet sich ein Schlussstein Vierteiliges Kreuzrippengewolbe im Langhaus der Kathedrale von Salisbury Das Kreuzrippengewolbe ist ein typisches Element der gotischen Architektur Es ermoglichte hohe Kirchenraume Die Wande wurden im Vergleich zum Tonnengewolbe entlastet und konnten mit grosseren Fensterflachen versehen werden Als eines der ersten Kreuzrippengewolbe gilt das noch spatromanische Querhausgewolbe des Speyerer Doms nach 1081 Viele Aspekte die in diesem Artikel angesprochen werden beschranken sich nicht auf das Kreuzrippengewolbe sondern beschreiben generell das Prinzip Rippengewolbe Entstehung in der SpatromanikKreuzrippengewolbe im Kreuzgang vom Kloster Bebenhausen Aquarell von Eduard von Kallee 1854 Kreuzrippengewolbe sind der Form nach den zuvor entwickelten Kreuzgratgewolben ahnlich in der Konstruktion unterscheiden sie sich jedoch grundlegend da die Rippen nun tragende Funktion ubernahmen In der Romanik entstanden die ersten Kreuzrippengewolbe indem auf den Grat eine flache Bandrippe aufgesetzt wurde daher auch als Bandrippengewolbe bezeichnet die zunachst eine dekorative und konstruktiv gesehen anfanglich noch keine tragende Funktion hatte Als erste romanische Kreuzrippengewolbe gelten die Querhausgewolbe des Speyerer Doms nach 1081 Ungefahr gleichzeitig entstand ab 1093 mit den Kreuzrippengewolben der Kathedrale von Durham der erste einheitlich in allen Teilen mit Kreuzrippen eingewolbte Bau In dieser Entwicklungsphase pragten einfache Querschnitte die Rippenformen quadratisch mandelformig birnenformig etc aus denen sich dann das Gewolbe mit tragenden Kreuzrippen entwickelte Bestimmte Rippenquerschnittsformen standen in Zusammenhang mit einzelnen Monchsorden bzw einzelnen Klostern Beispielsweise bevorzugten die mit Bauaufgaben betrauten Konversen Laienbruder des Mutterklosters der Zisterzienser Clairvaux Rippenformen von quadratischem Querschnitt die sogenannte Kastenrippe Diese sind auch in allen Tochterklostern von Clairvaux nachweisbar Uber die zisterziensischen Konversen Clairvaux gelangte diese Rippenform auch in die weltliche Architektur so in die Burgen und Kastelle Friedrichs II in Suditalien Castel del Monte etc KonstruktionEin Kreuzrippengewolbe besteht aus den vier Rippenbogen den entsprechenden vier Widerlagerpunkten in den Ecken und dem mittigen Schlussstein Obwohl die zwischen den Rippen nur als Fullwerk konstruiert wurden ergaben statische Untersuchungen dass die hauptsachliche Last erstaunlicherweise uber die Zwischenraume abgetragen wird Rippen und Kappen sind im Regelfall nicht kraftschlussig miteinander verbunden und weisen eine eigene Tragwirkung auf Die standfesten Kreuzrippenbogen sind an der Lastabtragung der Kappen kaum beteiligt Bei der sogenannten Skelettbauweise werden zuerst die Gewolberippen auf Lehrbogen gebaut Mit dem Einsetzen des Schlusssteins werden sie kraftschlussig Danach werden die Kappen aus Mauersteinen oder Natursteinen gemauert Auf eine Schalung kann teilweise vollstandig verzichtet werden Wenn in der Langsachse des Baus mehrere Gewolbe genauer Gewolbejoche aufeinander folgen bezeichnet man die an die Langswand anstossenden Bogen als Schildbogen die Bogen zwischen den einzelnen Gewolben dagegen als Gurtbogen oder Gurte Liegen die Gewolbe von Mittel und Seitenschiffen auf gleicher Hohe Hallenkirche werden die Gewolbebogen die die Langsschiffe langs voneinander trennen als Scheidebogen bezeichnet Das Kreuzrippengewolbe ermoglichte freiere und komplexere Grundrisse gebundenes System mit sechsteiligem Gewolbe im Mittelschiff der Kathedrale von Laon Schubkrafte in einem KreuzgewolbeKreuzrippengewolbe im architektonischen Zusammenhang gotischer BauweiseArchitektonische KonsequenzenDurch die Konstruktion der Kreuz rippen gewolbe mit Spitzbogen konnte der Kirchenraum uberhoht werden Es wurde moglich im Vergleich zum Tonnengewolbe wesentlich hohere Raume herzustellen Baumeister mussten nicht mehr ein Gewolbe auf dicken Mauern und Seitenschiffen aufrichten um die statischen Krafte abzufangen Die Mauerwande konnten lichtdurchflutet gestaltet werden Die statischen Krafte konnten mit grosseren Raumhohen auf die Mauern oder Pfeiler abgeleitet werden Bei Verwendung von Spitzbogen war eine weitgehende Grundrissfreiheit gegeben da nun unterschiedliche Spannweiten der Schildbogen und Diagonalbogen nicht wie bei Rundbogen zwangsweise zu unterschiedlichen Hohen der Bogen fuhrten Da man nur noch fur den Bau der Rippen ein Lehrgerust brauchte und die Gewolbekappen zwischen den Rippen frei aufgemauert werden konnten und so fast ohne Schalung auskamen war ein geringerer Schalungsaufwand notwendig Die Gestaltung von Raumwolbungen wurde auf diesem Weg freier und weniger aufwendig als in der Romanik Mit der Konstruktion der Kreuzrippen war es ferner moglich die Biegebeanspruchung besonders im Scheitel zu uberwinden Die Gewolbekappen die in der Romanik nur radial gewolbt und an den quadratischen Grundriss gebunden waren konnten nunmehr mit unterschiedlicher Stutzweite gebaut werden wahrend die romanischen Rundbogen bei gleicher Scheitelhohe die gleiche Stutzweite haben mussten TypenDie Grundform mit zwei sich kreuzenden Rippen wird als vierteiliges Gewolbe bezeichnet Ist dieses Gewolbe in der Querrichtung durch eine vom Schlussstein zu den Aussenwanden gehende Rippe in sechs Kappen unterteilt spricht man von einem sechsteiligen Gewolbe das typisch fur fruhgotische Kirchenbauten ist Bei Verwendung der sechsteiligen Gewolbe entsteht das sog gebundene System bei dem einem Mittelschiffsgewolbe auf jeder Seite zwei Seitenschiffsgewolbe zugeordnet sind Liegt auch in Langsrichtung eine Scheitelrippe entsteht ein achtteiliges Gewolbe Kreuzrippengewolbe konnen durch weitere Rippen unterstutzt werden sodass Rippenfacher Rippensterne Rippennetze oder andere Muster entstehen konnen Dann werden die Gewolbe auch entsprechend bezeichnet Fachergewolbe Sterngewolbe Netzgewolbe Schlingrippengewolbe u a Fruhe Rippenkonstruktion in San Michele Arcangelo Perugia Fruhe Rippenkonstruktion in San Baudelio de Berlanga Vierteiliges Kreuzrippengewolbe in der Stiftskirche St Lambrecht Steiermark Farbig bemaltes vierteiliges Kreuzrippengewolbe in der Kollegiatkirche Neuenburg Mit Korkstucken beklebtes vierteiliges Kreuzrippengewolbe in der Marienkirche Reutlingen Modell eines sechsteiligen Gewolbes Sechsteiliges Kreuzrippengewolbe im Chor der Kathedrale St Pierre in Beauvais nach Einsturz durch Verdopplung der Saulenzahl aus einem vierteiligen entwickelt Sterngewolbe in Kulm Polen Sterngewolbe in der Andreaskirche HildesheimNetzgewolbe in St Mary Redcliffe 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Berechnungsbestimmungen DIN 1075 C F Muller Karlsruhe 1954 DNB 454971303 Stefan M Holzer Geruste und Hilfskonstruktionen im historischen Baubetrieb Geheimnisse der Bautechnikgeschichte Edition Bautechnikgeschichte hrsgn v Karl Eugen Kurrer u Werner Lorenz Berlin Ernst amp Sohn 2021 ISBN 978 3 433 03175 9 WeblinksCommons Gewolbe Album mit Bildern Videos und Audiodateien Wiktionary Kreuzrippengewolbe Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme UbersetzungenEinzelnachweiseDie Datierung der Speyerer Querhaus Gewolbe ist umstritten hielt man sie bisher fur nach 1159 entstanden so pladiert Dethard von Winterfeld fur eine Entstehung um 1100 Dethard von Winterfeld Worms Speyer Mainz und der Beginn der Spatromanik am Oberrhein In Franz J Much Hrsg Baukunst des Mittelalters in Europa Hans Erich Kubach zum 75 Geburtstag Stuttgarter Gesellschaft fur Kunst und Denkmalpflege Stuttgart 1988 ISBN 3 926168 00 5 S 213 250 Dethard von Winterfeld Die Kaiserdome Speyer Mainz Worms und ihr romanisches Umfeld Zodiaque Echter Wurzburg 1993 ISBN 3 429 01489 1 S 88 Vgl Alexander Knaak Prolegomena zu einem Corpuswerk der Architektur Friedrich II von Hohenstaufen im Konigreich Sizilien 1220 1250 Studien zur Kunst und Kulturgeschichte 16 Jonas Marburg 2001 ISBN 3 89445 278 1 bes S 10 ff und S 110 ff Zugleich Tubingen Universitat phil Dissertation 1998 zum Einfluss der Konversen von Clairvaux auf die Bauwerke im hohenstaufischen Konigreich Sizilien und die Verwendung der Kastenrippe in diesen Gebauden Norbert Nussbaum Sabine Lepsky Das gotische Gewolbe Eine Geschichte seiner Form und Konstruktion Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1999 ISBN 3 534 01584 3 S 62 Normdaten Sachbegriff GND 4572138 5 GND Explorer lobid OGND AKS