JU ist das Kürzel für den Kanton Jura in der Schweiz Es wird verwendet um Verwechslungen mit anderen Einträgen des Namen
Löwenburg JU

JU ist das Kürzel für den Kanton Jura in der Schweiz. Es wird verwendet, um Verwechslungen mit anderen Einträgen des Namens Löwenburg zu vermeiden. |
Löwenburg (mundartlich dr Läibrg) ist ein zur Gemeinde Pleigne im Schweizer Kanton Jura gehöriger Weiler und besteht aus einer Burgruine (13./14. Jahrhundert) sowie aus einem (16. Jahrhundert), der ins kantonale und eidgenössische Denkmalschutzregister aufgenommen worden ist. Die Siedlungs- und Baugeschichte Löwenburgs ist in einem eigenen Museum dargestellt.
Löwenburg | ||
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Löwenburg von Süden | ||
Staat | Schweiz | |
Ort | Pleigne | |
Erhaltungszustand | Ruine | |
Geographische Lage | 47° 26′ N, 7° 19′ O | |
Höhenlage | 585 m | |
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Löwenburg liegt in Spornlage auf einem Plateau über dem Lützeltal (585 m ü. M.), an einem alten Juraübergang zwischen dem Südelsass und der Pierre-Pertuis-Route von Basel nach Biel. Der Weiler bildet den deutschsprachigen Teil der ansonsten französischsprachigen Gemeinde Pleigne und ist deutschsprachigem Gebiet benachbart (Gemeinden Ederswiler und Roggenburg).
Vorgeschichte und Mittelalter
Erste menschliche Spuren im Gebiet der Löwenburg stammen aus der Mittel- und Jungsteinzeit; gefunden wurden verschiedene Geräte und Abschläge, die den Abbau und die Verarbeitung von Silex belegen. Eine eigentliche Ansiedlung scheint nicht vor dem Hochmittelalter stattgefunden zu haben. Die Gründung der Burg, noch als Holzbau, dürfte gemäss archäologischen Befunden im späten 10. Jahrhundert erfolgt sein; die erste urkundliche Erwähnung der Löwenburg stammt von 1271. Ebenfalls seit der ersten Jahrtausendwende befand sich neben der Burg ein Meierhof. Die Burg wurde kurz vor 1200 erstmals in Stein ausgeführt (vorerst nur als primitive Ringmauer) und bereits Mitte des 13. Jahrhunderts völlig umgestaltet zu einer sowohl verteidigungsmächtigen (massiver Bruchsteinverband) als auch repräsentativen (Sandsteinarbeiten, Ziegeldächer, Kachelöfen, Butzenscheiben) Festung. Die Bedeutung der Anlage zeigt sich darin, dass sie umgehend wiederhergestellt wurde, nachdem sie vor 1300 vollständig ausbrannte. Das Basler Erdbeben von 1356 führte zur Zerstörung und Neubau von Bergfried und Zisterne. Kleinere Ausbauten geschahen noch im 15. Jahrhundert.
Besitzerin von Löwenburg war eine Sundgauer Adelsfamilie, die spätestens 1235 einen Löwen im Wappen führte, woraus sich dann der Name der Burg ableitete. Burg und Hof waren ursprünglich ein Allod (Eigenbesitz) der Herren von Löwenburg, wurden aber Mitte des 13. Jahrhunderts ein Lehen der Grafen von Pfirt, im 14. Jahrhundert eines der Herzöge von Habsburg. Durch Heirat und Erbgang ging der Besitz kurz nach 1360 in den Gütern der Basler Ritterfamilie Münch von Münchenstein auf, die die Löwenburg auch häufig aufsuchte. Aus Geldnot verkauften die Münch den Löwenburger Grundbesitz 1526 an das nahegelegene Kloster Lützel; dieses liess die Befestigungsanlage verfallen, baute dafür aber den Gutshof zu einer Wehranlage aus.
Neuzeit und Gegenwart
Der ursprüngliche Meierhof dürfte ein einfacher Sennhof gewesen sein, möglicherweise mit einigen Wehrbauten. Das Defensionale (Verteidigungsbündnis) von 1580 zwischen dem Bischof von Basel und den katholischen Orten der Eidgenossenschaft veranlasste den Abt von Lützel Beatus Papa, einen grossangelegten Neubau zu unternehmen; ca. 1585–1600 entstand zuerst ein dreiteiliger Wohn- und Verwaltungstrakt, anschliessend eine kirchengleiche Kapelle, schliesslich Wehrgang und Torturm. Der Bau, in dem sich nachgotische Wohn-, Wehr- und Sakralarchitektur verbanden, blieb ein Torso; ein bischöflicher Einspruch und der Unfalltod des Abts 1597 verhinderten die Vollendung zu einer eigentlichen Festung mit Kleinstadtcharakter. (Weitere bedeutende Ausbauten des Gutshofs geschahen erst im 18. Jahrhundert: Ergänzung des Wohntrakts durch einen weiteren, 1820 erneuerten Kopfbau; Pächter- und Gästehaus; Käserei und Scheune.) Gleichwohl benutzte der Konvent des Klosters Lützel das Hofgut als Zufluchtsstätte während des Dreissigjährigen Kriegs, und mehrere Äbte und Angehörige des Konvents wurden in der Kapelle begraben. Die Kapelle erhielt allerdings nie den Status einer Pfarrkirche, wie auch Löwenburg nie eine Propstei Lützels wurde.
Infolge der französischen Revolution und des Untergangs von Fürstbistum Basel und Kloster Lützel gelangte Löwenburg erst in Staatsbesitz und ab 1796 allmählich in private Hände. 1956 kaufte die Basler Christoph Merian Stiftung das Hofgut samt Ruine und liess es 1963–1966 umfassend restaurieren. Auch sind seit den 1960er-Jahren mehrere neue Gebäude für den ununterbrochen weitergeführten Landwirtschaftsbetrieb (ursprünglich Milchwirtschaft, seit Mitte der 1970er-Jahre extensiver Grünlandbetrieb mit Mutterkuhhaltung) entstanden.
Museum
1961 ist in der alten Käserei ein lokalgeschichtliches Museum eingerichtet worden, das 1995–1996 umfassend renoviert worden ist. Ausgestellt sind einerseits vorgeschichtliche Funde, die aus der nahegelegenen Silexverarbeitung (Spitzen, Schaber, Messer und Bohrer) stammen. Artefakte aus dem Bereich der Burgruine dokumentieren anderseits das mittelalterliche Alltagsleben: Ofenkacheln, Keramik, Tonfliesen, Waffen, Münzen, Jagd-, Kriegs- und Landwirtschaftsgeräte sowie Beigaben der Mönchsgräber; besonders wertvoll ist ein Papstsiegel. Ein Rekonstruktionsmodell veranschaulicht die Burg in intaktem Zustand.
Sehenswürdigkeiten
Literatur
- Werner Meyer: Die Löwenburg im Berner Jura: Geschichte der Burg, der Herrschaft und ihrer Bewohner (= Basler Beiträge zur Geschichtswissenschaft; Band 113). Basel / Stuttgart 1968.
- Emil Maurer, Werner Meyer: Die Löwenburg JU (= Schweizerische Kunstführer; Nr. 96). Hrsg. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Bern 1989, ISBN 978-3-85782-096-0.
- Werner Meyer, Eduard Widmer: Das grosse Burgenbuch der Schweiz. ExLibris, Zürich 1977, S. 198.
- Hans Stohler: Schilderung der Sonnenuhren auf der Löwenburg. In: Basler Stadtbuch 1962, S. 26–33.
Weblinks
- François Schifferdecker: Löwenburg. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- Bundesamt für Kultur: Löwenburg (Pleigne) im Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (französisch)
- Informationen zur Silex-Industrie
- Informationen zur Silex-Industrie (fr.)
- Burgenwelt: Löwenburg
- Burgenwelt: Befestigtes Gut Löwenburg
- Gutsbetrieb Löwenburg
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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JU ist das Kurzel fur den Kanton Jura in der Schweiz Es wird verwendet um Verwechslungen mit anderen Eintragen des Namens Lowenburg zu vermeiden Lowenburg mundartlich dr Laibrg ist ein zur Gemeinde Pleigne im Schweizer Kanton Jura gehoriger Weiler und besteht aus einer Burgruine 13 14 Jahrhundert sowie aus einem 16 Jahrhundert der ins kantonale und eidgenossische Denkmalschutzregister aufgenommen worden ist Die Siedlungs und Baugeschichte Lowenburgs ist in einem eigenen Museum dargestellt LowenburgLowenburg von Suden Lowenburg von SudenStaat SchweizOrt PleigneErhaltungszustand RuineGeographische Lage 47 26 N 7 19 O 47 435141666667 7 3150166666667 585 Koordinaten 47 26 6 5 N 7 18 54 1 O CH1903 590675 253824Hohenlage 585 mLowenburg JU Kanton Jura Lowenburg liegt in Spornlage auf einem Plateau uber dem Lutzeltal 585 m u M an einem alten Juraubergang zwischen dem Sudelsass und der Pierre Pertuis Route von Basel nach Biel Der Weiler bildet den deutschsprachigen Teil der ansonsten franzosischsprachigen Gemeinde Pleigne und ist deutschsprachigem Gebiet benachbart Gemeinden Ederswiler und Roggenburg Vorgeschichte und MittelalterErste menschliche Spuren im Gebiet der Lowenburg stammen aus der Mittel und Jungsteinzeit gefunden wurden verschiedene Gerate und Abschlage die den Abbau und die Verarbeitung von Silex belegen Eine eigentliche Ansiedlung scheint nicht vor dem Hochmittelalter stattgefunden zu haben Die Grundung der Burg noch als Holzbau durfte gemass archaologischen Befunden im spaten 10 Jahrhundert erfolgt sein die erste urkundliche Erwahnung der Lowenburg stammt von 1271 Ebenfalls seit der ersten Jahrtausendwende befand sich neben der Burg ein Meierhof Die Burg wurde kurz vor 1200 erstmals in Stein ausgefuhrt vorerst nur als primitive Ringmauer und bereits Mitte des 13 Jahrhunderts vollig umgestaltet zu einer sowohl verteidigungsmachtigen massiver Bruchsteinverband als auch reprasentativen Sandsteinarbeiten Ziegeldacher Kachelofen Butzenscheiben Festung Die Bedeutung der Anlage zeigt sich darin dass sie umgehend wiederhergestellt wurde nachdem sie vor 1300 vollstandig ausbrannte Das Basler Erdbeben von 1356 fuhrte zur Zerstorung und Neubau von Bergfried und Zisterne Kleinere Ausbauten geschahen noch im 15 Jahrhundert Besitzerin von Lowenburg war eine Sundgauer Adelsfamilie die spatestens 1235 einen Lowen im Wappen fuhrte woraus sich dann der Name der Burg ableitete Burg und Hof waren ursprunglich ein Allod Eigenbesitz der Herren von Lowenburg wurden aber Mitte des 13 Jahrhunderts ein Lehen der Grafen von Pfirt im 14 Jahrhundert eines der Herzoge von Habsburg Durch Heirat und Erbgang ging der Besitz kurz nach 1360 in den Gutern der Basler Ritterfamilie Munch von Munchenstein auf die die Lowenburg auch haufig aufsuchte Aus Geldnot verkauften die Munch den Lowenburger Grundbesitz 1526 an das nahegelegene Kloster Lutzel dieses liess die Befestigungsanlage verfallen baute dafur aber den Gutshof zu einer Wehranlage aus Neuzeit und GegenwartDer ursprungliche Meierhof durfte ein einfacher Sennhof gewesen sein moglicherweise mit einigen Wehrbauten Das Defensionale Verteidigungsbundnis von 1580 zwischen dem Bischof von Basel und den katholischen Orten der Eidgenossenschaft veranlasste den Abt von Lutzel Beatus Papa einen grossangelegten Neubau zu unternehmen ca 1585 1600 entstand zuerst ein dreiteiliger Wohn und Verwaltungstrakt anschliessend eine kirchengleiche Kapelle schliesslich Wehrgang und Torturm Der Bau in dem sich nachgotische Wohn Wehr und Sakralarchitektur verbanden blieb ein Torso ein bischoflicher Einspruch und der Unfalltod des Abts 1597 verhinderten die Vollendung zu einer eigentlichen Festung mit Kleinstadtcharakter Weitere bedeutende Ausbauten des Gutshofs geschahen erst im 18 Jahrhundert Erganzung des Wohntrakts durch einen weiteren 1820 erneuerten Kopfbau Pachter und Gastehaus Kaserei und Scheune Gleichwohl benutzte der Konvent des Klosters Lutzel das Hofgut als Zufluchtsstatte wahrend des Dreissigjahrigen Kriegs und mehrere Abte und Angehorige des Konvents wurden in der Kapelle begraben Die Kapelle erhielt allerdings nie den Status einer Pfarrkirche wie auch Lowenburg nie eine Propstei Lutzels wurde Infolge der franzosischen Revolution und des Untergangs von Furstbistum Basel und Kloster Lutzel gelangte Lowenburg erst in Staatsbesitz und ab 1796 allmahlich in private Hande 1956 kaufte die Basler Christoph Merian Stiftung das Hofgut samt Ruine und liess es 1963 1966 umfassend restaurieren Auch sind seit den 1960er Jahren mehrere neue Gebaude fur den ununterbrochen weitergefuhrten Landwirtschaftsbetrieb ursprunglich Milchwirtschaft seit Mitte der 1970er Jahre extensiver Grunlandbetrieb mit Mutterkuhhaltung entstanden Museum1961 ist in der alten Kaserei ein lokalgeschichtliches Museum eingerichtet worden das 1995 1996 umfassend renoviert worden ist Ausgestellt sind einerseits vorgeschichtliche Funde die aus der nahegelegenen Silexverarbeitung Spitzen Schaber Messer und Bohrer stammen Artefakte aus dem Bereich der Burgruine dokumentieren anderseits das mittelalterliche Alltagsleben Ofenkacheln Keramik Tonfliesen Waffen Munzen Jagd Kriegs und Landwirtschaftsgerate sowie Beigaben der Monchsgraber besonders wertvoll ist ein Papstsiegel Ein Rekonstruktionsmodell veranschaulicht die Burg in intaktem Zustand SehenswurdigkeitenSiehe auch Liste der Kulturguter in PleigneLiteraturWerner Meyer Die Lowenburg im Berner Jura Geschichte der Burg der Herrschaft und ihrer Bewohner Basler Beitrage zur Geschichtswissenschaft Band 113 Basel Stuttgart 1968 Emil Maurer Werner Meyer Die Lowenburg JU Schweizerische Kunstfuhrer Nr 96 Hrsg Gesellschaft fur Schweizerische Kunstgeschichte GSK Bern 1989 ISBN 978 3 85782 096 0 Werner Meyer Eduard Widmer Das grosse Burgenbuch der Schweiz ExLibris Zurich 1977 S 198 Hans Stohler Schilderung der Sonnenuhren auf der Lowenburg In Basler Stadtbuch 1962 S 26 33 WeblinksCommons Lowenburg JU Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien 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