Heinrich Heiner Stöhr 12 September 1904 in Weißenburg in Bayern 9 Dezember 1958 in Treuchtlingen war ein deutscher Polit
Heiner Stöhr

Heinrich „Heiner“ Stöhr (* 12. September 1904 in Weißenburg in Bayern; † 9. Dezember 1958 in Treuchtlingen) war ein deutscher Politiker der SPD und Häftlingspfleger im KZ Dachau.
Leben
Stöhr, evangelisch, war verheiratet mit Else, geborene Schultheiss.
Mit dem 18. Lebensjahr trat Stöhr in die SPD ein und wurde als SPD-Funktionär im April 1934 verhaftet. „Ich war Sozialist, ich bin Sozialist und ich werde es bleiben.“ Diese mutigen Worte, die Stöhr vor dem Oberlandesgericht München sprach, brachten ihm rund zehn Jahre Zuchthaus und Konzentrationslager ein. Im Jahr 1940 wurde er ins KZ Dachau eingeliefert. Ab 1941 war er dort Oberpfleger auf der Phlegmone-Abteilung. Er setzte in seiner Abteilung bessere Bedingungen durch und rettete unter Einsatz seines Lebens viele Häftlinge verschiedener Nationalitäten („Engel von Dachau“).
Stöhr, der kurz vor Kriegsende von einem SS-Arzt aus dem Lager geschmuggelt wurde, widmete sich nach der Rückkehr nach Weißenburg mit voller Kraft dem Wiederaufbau von SPD und Staat.
Während der Nürnberger Prozesse war Stöhr im Dezember 1946 Zeuge der Anklage im Ärzteprozess.
Stöhr war Mitglied der Verfassunggebenden Landesversammlung und des 1. bayerischen Landtags als Abgeordneter des Wahlkreises Mittelfranken und wurde jeweils in den Jahren 1950, 1954 und 1958 wiedergewählt.
Nach seiner Wiederwahl im Jahr 1958 war er auf dem Weg zur Landtagseröffnung am Treuchtlinger Bahnhof zusammengebrochen. „Ich habe im letzten halben Jahr zu viel gearbeitet“ waren seine letzten Worte. Er verstarb unerwartet am 9. Dezember 1958 an den Folgen eines Herzinfarktes.
Bei der Einäscherung in Nürnberg würdigte der SPD-Landesvorsitzende und Widerstandskämpfer Waldemar von Knoeringen seinen Stellvertreter: „Es war seine Partei, er hat mit ihr die tiefste Erniedrigung und den Wiederaufstieg mitgemacht und er blieb immer der gute Mensch im Dienste seiner Mitmenschen.“
Literatur
- Stanislav Zámečník: (Hrsg. Comité International de Dachau): Das war Dachau. Luxemburg, 2002, ISBN 2-87996-948-4.
- Nico Rost: Goethe in Dachau. Frankfurt am Main, 1983, Fischer Verlag, ISBN 3-596-25183-4
Weblinks
- Biographie von Heinrich Stöhr im Weißenburger Stadtlexikon
- Heinrich Stöhr in der Parlamentsdatenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte in der Bavariathek
- Profil Heinrich Stöhr. In: Abgeordnete von A–Z. Bayerischer Landtag, Landtagsamt, München, abgerufen am 8. September 2024.
Einzelnachweise
- 'Deutsches Biographisches Archiv (DBA)' 1945 Fischnummer 1271, S. 242.
- 'Wer ist wer?' 12. Ausgabe von Degeners Wer ist’s 1955 (611);
- Karl-Heinz Leven, Petra Betzien, Robert Davidson, Heiner Fangerau, Ralf Forsbach, Hans-Georg Hofer, Gregor Holzinger, Marion Hulverscheidt, Uwe Kaminsky, Julia Nebe, Bernd Reichelt, Volker Roelcke, Sandra Rohloff, Mathias Schmdit, Hans-Ludwig Siemen, Katharina Trittel, Henning Tümmers, Markus Wahl, Paul Weindling, Jens Westemeier, Saskia Wilhelmy, Nicholas John Williams: Medizintäter. Ärzte und Ärztinnen im Spiegel der NS-Täterforschung. Böhlau, Köln 11. April 2022 (591 S., Eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche). Seite 324 ff. Die Pflegmone-Versuche im KZ-Dachau; Seite 328 ff. Häftlingspfleger Heinrich Stöhr
- Liste der Zeugen im Ärzteprozess ( vom 24. Mai 2010 im Internet Archive) auf www.nuremberg.law.harvard.edu
Personendaten | |
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NAME | Stöhr, Heinrich |
ALTERNATIVNAMEN | Stöhr, Heiner |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Politiker (SPD), MdL |
GEBURTSDATUM | 12. September 1904 |
GEBURTSORT | Weißenburg in Bayern |
STERBEDATUM | 9. Dezember 1958 |
STERBEORT | Treuchtlingen |
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Heinrich Heiner Stohr 12 September 1904 in Weissenburg in Bayern 9 Dezember 1958 in Treuchtlingen war ein deutscher Politiker der SPD und Haftlingspfleger im KZ Dachau LebenStohr evangelisch war verheiratet mit Else geborene Schultheiss Mit dem 18 Lebensjahr trat Stohr in die SPD ein und wurde als SPD Funktionar im April 1934 verhaftet Ich war Sozialist ich bin Sozialist und ich werde es bleiben Diese mutigen Worte die Stohr vor dem Oberlandesgericht Munchen sprach brachten ihm rund zehn Jahre Zuchthaus und Konzentrationslager ein Im Jahr 1940 wurde er ins KZ Dachau eingeliefert Ab 1941 war er dort Oberpfleger auf der Phlegmone Abteilung Er setzte in seiner Abteilung bessere Bedingungen durch und rettete unter Einsatz seines Lebens viele Haftlinge verschiedener Nationalitaten Engel von Dachau Stohr der kurz vor Kriegsende von einem SS Arzt aus dem Lager geschmuggelt wurde widmete sich nach der Ruckkehr nach Weissenburg mit voller Kraft dem Wiederaufbau von SPD und Staat Wahrend der Nurnberger Prozesse war Stohr im Dezember 1946 Zeuge der Anklage im Arzteprozess Stohr war Mitglied der Verfassunggebenden Landesversammlung und des 1 bayerischen Landtags als Abgeordneter des Wahlkreises Mittelfranken und wurde jeweils in den Jahren 1950 1954 und 1958 wiedergewahlt Nach seiner Wiederwahl im Jahr 1958 war er auf dem Weg zur Landtagseroffnung am Treuchtlinger Bahnhof zusammengebrochen Ich habe im letzten halben Jahr zu viel gearbeitet waren seine letzten Worte Er verstarb unerwartet am 9 Dezember 1958 an den Folgen eines Herzinfarktes Bei der Einascherung in Nurnberg wurdigte der SPD Landesvorsitzende und Widerstandskampfer Waldemar von Knoeringen seinen Stellvertreter Es war seine Partei er hat mit ihr die tiefste Erniedrigung und den Wiederaufstieg mitgemacht und er blieb immer der gute Mensch im Dienste seiner Mitmenschen LiteraturStanislav Zamecnik Hrsg Comite International de Dachau Das war Dachau Luxemburg 2002 ISBN 2 87996 948 4 Nico Rost Goethe in Dachau Frankfurt am Main 1983 Fischer Verlag ISBN 3 596 25183 4WeblinksBiographie von Heinrich Stohr im Weissenburger Stadtlexikon Heinrich Stohr in der Parlamentsdatenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte in der Bavariathek Profil Heinrich Stohr In Abgeordnete von A Z Bayerischer Landtag Landtagsamt Munchen abgerufen am 8 September 2024 Einzelnachweise Deutsches Biographisches Archiv DBA 1945 Fischnummer 1271 S 242 Wer ist wer 12 Ausgabe von Degeners Wer ist s 1955 611 Karl Heinz Leven Petra Betzien Robert Davidson Heiner Fangerau Ralf Forsbach Hans Georg Hofer Gregor Holzinger Marion Hulverscheidt Uwe Kaminsky Julia Nebe Bernd Reichelt Volker Roelcke Sandra Rohloff Mathias Schmdit Hans Ludwig Siemen Katharina Trittel Henning Tummers Markus Wahl Paul Weindling Jens Westemeier Saskia Wilhelmy Nicholas John Williams Medizintater Arzte und Arztinnen im Spiegel der NS Taterforschung Bohlau Koln 11 April 2022 591 S Eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Seite 324 ff Die Pflegmone Versuche im KZ Dachau Seite 328 ff Haftlingspfleger Heinrich Stohr Liste der Zeugen im Arzteprozess Memento vom 24 Mai 2010 im Internet Archive auf www nuremberg law harvard eduNormdaten Person GND 1018731571 lobid GND Explorer OGND AKS VIAF 230703408 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Stohr HeinrichALTERNATIVNAMEN Stohr HeinerKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker SPD MdLGEBURTSDATUM 12 September 1904GEBURTSORT Weissenburg in BayernSTERBEDATUM 9 Dezember 1958STERBEORT Treuchtlingen