Unter Lernfähigkeit wird die Bereitschaft und Fähigkeit verstanden Ausbildungsinhalte eigenständig langfristig aufzunehm
Lernfähigkeit

Unter Lernfähigkeit wird die Bereitschaft und Fähigkeit verstanden, Ausbildungsinhalte eigenständig, langfristig aufzunehmen, logisch zu ordnen, zu verarbeiten und aus eigenen Fehlern zu lernen. Im weiteren Sinne ist Lernfähigkeit die Eigenschaft eines Organismus, Informationen speichern zu können und diese später, für eigene Zwecke, abzurufen und zu nutzen.
Während der Begriff Lernfähigkeit früher nur für Menschen, oder Tiere, verwendet wurde, hat er mittlerweile auch in den technischen Bereich Einzug gehalten und wird für bestimmte Systeme verwendet, die Maschinelles Lernen ermöglichen. Der bei Lebewesen zu Grunde liegende, kognitive Prozess wird dabei durch Künstliche Intelligenz jedoch lediglich nicht nachvollzogen, sondern lediglich imitiert.
Unterscheidung
Neben der Unterscheidung mehrerer Speichersysteme (Gedächtnis), sind genau genommen auch mehrere, ihnen zugeordnete Lernfähigkeiten zu differenzieren. Neuropsychologen halten beispielsweise die Unterteilung in deklarative (= explizite, bewusste) und non–deklarative (= implizite, unbewusste) Gedächtnissysteme für notwendig. Denn diesen entsprechen nicht nur eigene Lernformen, sondern sie lassen sich auch unterschiedlichen Hirnstrukturen zuordnen. Das deklarative Gedächtnissystem wird wiederum unterteilt nach einem semantischen und anekdotischen (= episodischen) Gedächtnis, das non–deklarative Gedächtnissystem nach Habituation, Priming, prozeduralem Gedächtnis und Gedächtnis für konditioniertes Lernen. Lernfähigkeit betrifft also verschiedene Gedächtnissysteme.
Sie wird außerdem von unterschiedlichen Faktoren beeinflusst, z. B. Motivation, Anspruchsniveau, Selbstvertrauen, Lerntyp, Lernblockaden usw. Deshalb erfordert die exaktere Verwendung des Begriffes normalerweise nähere Angaben, worauf er sich bezieht.
Kognition und Gedächtnisforschung
Kognitionen oder kognitive Prozesse (Kognitionspsychologie) sind Vorgänge, durch die ein Organismus Kenntnis von seiner Umgebung erlangt. Dieses Lernen ist nicht direkt beobachtbar, sondern muss aus dem Verhalten des Lernenden erschlossen werden, da sich Lernen immer auch auf die Veränderung im Verhalten oder im Verhaltenspotential eines Organismus bezieht. Der ganze komplexe Prozess schließt verschiedene Teilprozesse wie das Verstehen, Speichern und Abrufen ein. Je nachdem, wie Informationen aufgenommen, verarbeitet, gespeichert, abgerufen und damit genutzt werden, ist der Lernprozess erfolgreich. Wichtige Lern- und Gedächtnisstrategien sind Wiederholen, Organisieren, Elaborieren und Veranschaulichen. Im Verlauf des Lernprozesses werden Wissensstrukturen aufgebaut und verändert. Lernen und Gedächtnis gehören somit immer zusammen.
In der Gedächtnisforschung werden mehrere Arten der Behaltensprüfung unterschieden:
- Freies Erinnern (ohne Beachtung der Darbietungsreihenfolge), serielles Erinnern (Listenlernen) und Wiedererkennen.
Je nachdem wie lange eine Information im Gedächtnis gespeichert wird, unterscheidet man zwischen Sensorischem Gedächtnis, Kurzzeitspeicher und Langzeitspeicher.
Jean Piaget
Die konstruktivistischen Grundannahmen von Jean Piaget besagen, dass der Mensch sich eine Gesamtheit seiner Erfahrungen in Form von geordneten Schemata im Geiste abbildet. Er legt sich also ein Repertoire von Verhaltens- und Denkmustern an, auf das er zurückgreift und womit er Dinge verallgemeinert. Vieles geschieht dabei einzig durch Beobachten. Nach Piaget kann der Mensch durch Beobachtung seine Strukturen durch Adaption erweitern. Je nachdem, in welcher Entwicklungsphase sich der Lernende befindet, ist er in der Lage formal-logische Schlüsse aufgrund seines Vorwissens zu ziehen, indem er eventuell schon über gegebene Informationen hinausdenkt und verschiedene Schemata miteinander verknüpft.
Literatur
- Endel Tulving, Daniel L. Schacter: Primary and Human memory systems. In: Science. 247, 1990, S. 301–306.
- C. Paulus: Das multidimensionale Lernprofil. Zur Diagnostik von Lernfähigkeit. Peter Lang, Frankfurt 1999, ISBN 3-631-35106-2.
Siehe auch
- Soziales Lernen bei Tieren
Einzelnachweise
- Anlage 3 ARSozVerw, AllMBl. 2015 S. 513.
- Künstliche Intelligenz (KI) und maschinelles Lernen Fraunhofer-Institut für Kognitive Systeme IKS, abgerufen am 28. Mai 2024
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Unter Lernfahigkeit wird die Bereitschaft und Fahigkeit verstanden Ausbildungsinhalte eigenstandig langfristig aufzunehmen logisch zu ordnen zu verarbeiten und aus eigenen Fehlern zu lernen Im weiteren Sinne ist Lernfahigkeit die Eigenschaft eines Organismus Informationen speichern zu konnen und diese spater fur eigene Zwecke abzurufen und zu nutzen Wahrend der Begriff Lernfahigkeit fruher nur fur Menschen oder Tiere verwendet wurde hat er mittlerweile auch in den technischen Bereich Einzug gehalten und wird fur bestimmte Systeme verwendet die Maschinelles Lernen ermoglichen Der bei Lebewesen zu Grunde liegende kognitive Prozess wird dabei durch Kunstliche Intelligenz jedoch lediglich nicht nachvollzogen sondern lediglich imitiert UnterscheidungNeben der Unterscheidung mehrerer Speichersysteme Gedachtnis sind genau genommen auch mehrere ihnen zugeordnete Lernfahigkeiten zu differenzieren Neuropsychologen halten beispielsweise die Unterteilung in deklarative explizite bewusste und non deklarative implizite unbewusste Gedachtnissysteme fur notwendig Denn diesen entsprechen nicht nur eigene Lernformen sondern sie lassen sich auch unterschiedlichen Hirnstrukturen zuordnen Das deklarative Gedachtnissystem wird wiederum unterteilt nach einem semantischen und anekdotischen episodischen Gedachtnis das non deklarative Gedachtnissystem nach Habituation Priming prozeduralem Gedachtnis und Gedachtnis fur konditioniertes Lernen Lernfahigkeit betrifft also verschiedene Gedachtnissysteme Sie wird ausserdem von unterschiedlichen Faktoren beeinflusst z B Motivation Anspruchsniveau Selbstvertrauen Lerntyp Lernblockaden usw Deshalb erfordert die exaktere Verwendung des Begriffes normalerweise nahere Angaben worauf er sich bezieht Kognition und GedachtnisforschungKognitionen oder kognitive Prozesse Kognitionspsychologie sind Vorgange durch die ein Organismus Kenntnis von seiner Umgebung erlangt Dieses Lernen ist nicht direkt beobachtbar sondern muss aus dem Verhalten des Lernenden erschlossen werden da sich Lernen immer auch auf die Veranderung im Verhalten oder im Verhaltenspotential eines Organismus bezieht Der ganze komplexe Prozess schliesst verschiedene Teilprozesse wie das Verstehen Speichern und Abrufen ein Je nachdem wie Informationen aufgenommen verarbeitet gespeichert abgerufen und damit genutzt werden ist der Lernprozess erfolgreich Wichtige Lern und Gedachtnisstrategien sind Wiederholen Organisieren Elaborieren und Veranschaulichen Im Verlauf des Lernprozesses werden Wissensstrukturen aufgebaut und verandert Lernen und Gedachtnis gehoren somit immer zusammen In der Gedachtnisforschung werden mehrere Arten der Behaltensprufung unterschieden Freies Erinnern ohne Beachtung der Darbietungsreihenfolge serielles Erinnern Listenlernen und Wiedererkennen Je nachdem wie lange eine Information im Gedachtnis gespeichert wird unterscheidet man zwischen Sensorischem Gedachtnis Kurzzeitspeicher und Langzeitspeicher Jean PiagetDie konstruktivistischen Grundannahmen von Jean Piaget besagen dass der Mensch sich eine Gesamtheit seiner Erfahrungen in Form von geordneten Schemata im Geiste abbildet Er legt sich also ein Repertoire von Verhaltens und Denkmustern an auf das er zuruckgreift und womit er Dinge verallgemeinert Vieles geschieht dabei einzig durch Beobachten Nach Piaget kann der Mensch durch Beobachtung seine Strukturen durch Adaption erweitern Je nachdem in welcher Entwicklungsphase sich der Lernende befindet ist er in der Lage formal logische Schlusse aufgrund seines Vorwissens zu ziehen indem er eventuell schon uber gegebene Informationen hinausdenkt und verschiedene Schemata miteinander verknupft LiteraturEndel Tulving Daniel L Schacter Primary and Human memory systems In Science 247 1990 S 301 306 C Paulus Das multidimensionale Lernprofil Zur Diagnostik von Lernfahigkeit Peter Lang Frankfurt 1999 ISBN 3 631 35106 2 Siehe auchSoziales Lernen bei TierenEinzelnachweiseAnlage 3 ARSozVerw AllMBl 2015 S 513 Kunstliche Intelligenz KI und maschinelles Lernen Fraunhofer Institut fur Kognitive Systeme IKS abgerufen am 28 Mai 2024Normdaten Sachbegriff GND 4129684 9 GND Explorer lobid OGND AKS LCCN sh85075527