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Liquiditätsreserve

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Die Überschussreserve ist im Bankwesen dasjenige Zentralbankgeld, um welches das Zentralbankgeldguthaben einer Geschäftsbank ihre sich aus der Mindestreserveverpflichtung ergebende und bei der Zentralbank gehaltene Mindestreserve (Reserve-Soll) übersteigt.

Allgemeines

Geschäftsbanken müssen bei ihrer Zentralbank Mindestreserven unterhalten. Das sind gesetzliche Pflichtguthaben, deren Höhe sich aus den bei Geschäftsbanken angelegten Sicht-, Termin-, Spareinlagen und bestimmten Sparbriefen errechnet. Unterhält eine Geschäftsbank bei der Zentralbank ein über diese Mindestreserve hinausgehendes Guthaben, so heißt der Unterschiedsbetrag Überschussreserve. Es handelt sich um frei verfügbares Zentralbankgeld der Geschäftsbanken bei ihrer Zentralbank, das über die nicht frei verfügbare Mindestreserve hinausgeht. Das Zentralbankgeld setzt sich mithin aus Mindestreserve und Überschussreserve zusammen und wird auch als Liquiditätsreserve bezeichnet.

Berechnung

Eine Überschussreserve entsteht, wenn bei einer Geschäftsbank insbesondere durch Gutschriften oder Bareinzahlungen von Nichtbanken eine Sichteinlage gebildet und diese als Zentralbankgeld bei der Zentralbank angelegt wird:

 Sichteinlage von Nichtbanken 1000 Geldeinheiten - Mindestreserve hierauf (1 %) 10 Geldeinheiten = Überschussreserve 990 Geldeinheiten 

Formal ergibt sich die Überschussreserve R{\displaystyle R} durch Gegenüberstellung des gesetzlich erforderlichen Mindestreserve-Solls MRS{\displaystyle MR_{S}} mit dem Mindestreserve-Ist MRI{\displaystyle MR_{I}}:

R=MRS−MRI{\displaystyle R=MR_{S}-MR_{I}}, wobei
MRS<MRI{\displaystyle MR_{S}<MR_{I}}.

Dabei wird vorausgesetzt, dass das Mindestreserve-Ist mindestens über dem Mindestreserve-Soll liegt. Diese Überschussreserve kann als überschüssiges und frei verfügbares Zentralbankgeld bei der Zentralbank verbleiben, in Wertpapieren (Aktien, Anleihen, Geldmarktpapieren) angelegt oder im Kreditgeschäft als Kredite ausgeliehen werden. Ein großer Teil dieser Kredite erscheint im Bankensystem erneut als Sichteinlage, so dass sich ein multipler Prozess der Giralgeldschöpfung ergibt, in dessen Mittelpunkt der Geldschöpfungsmultiplikator steht.

Geldschöpfungsmultiplikator

Die Überschussreserve R{\displaystyle R} ist Ausgangspunkt für die Berechnung der volkswirtschaftlichen Kennzahl des Geldschöpfungsmultiplikators ΔG{\displaystyle \Delta G}, bei dem die Bargeldquote c{\displaystyle c} und der Mindestreservesatz r{\displaystyle r} als limitierende Faktoren zu berücksichtigen sind:

ΔG=R⋅1(c+r)⋅(1−c){\displaystyle \Delta G=R\cdot {\frac {1}{(c+r)\cdot (1-c)}}}.

Das zusätzlich geschaffene Giralgeld ΔG{\displaystyle \Delta G} entstand aus einer Bareinzahlung oder Gutschrift als erster Überschussreserve R{\displaystyle R} bei einer Geschäftsbank. Diese Überschussreserve ist die Hauptquelle für die Geldschöpfung und den Geldschöpfungsmultiplikator. Verwendet ein Kreditnehmer die Kredite ausschließlich für bargeldlose Zahlungen, wird der Multiplikator optimiert, weil die Bargeldquote c=0{\displaystyle c=0} ist.

Die mechanisch wirkende Formel unterstellt unter anderem, dass das zusätzlich geschaffene Giralgeld stets als Kreditangebot auf den Kreditmarkt gelangt, wo es durch die Kreditnachfrage vollständig absorbiert und dadurch in einem sich wiederholenden Prozess erneut zu Sichteinlagen wird. Tatsächlich aber kann das zusätzlich geschaffene Giralgeld beispielsweise bei einer Kreditklemme oder bei der Anschaffung von Wertpapieren durch Kreditinstitute nicht zu einer Erhöhung des Kreditangebots führen.

Bankenliquidität

→ Hauptartikel: Liquiditätstheorie
Allgemeines

Die Liquiditätstheorie betont die Bankenliquidität als die entscheidende Ursache für die Kreditschöpfung des Bankensystems und die Vermehrung der Geldmenge durch den Geldschöpfungsmultiplikator. Die Liquiditätstheorie sagt etwas über die Überschussreserven aus, indem sie betont, dass Kreditinstitute aus Gründen der Rentabilität – wenn überhaupt – nur eine sehr geringe Überschussreserve halten und deshalb vielmehr potenzielle Liquiditätsreserven (Geldmarktpapiere oder freie Hauptrefinanzierungsinstrumente bei der Zentralbank) bevorzugen, mit deren Hilfe sich die Geschäftsbanken jederzeit Zentralbankgeld beschaffen können.

Primärliquidität, Sekundärliquidität, Liquiditätssaldo

Als Primärliquidität werden in der Bankbetriebslehre liquide Mittel auf der Aktivseite der Bankbilanz bezeichnet. Als Sekundärliquidität gelten Vermögenspositionen (ebenso auf der Aktivseite der Bankbilanz), die im Bedarfsfalle jederzeit bei der jeweiligen Zentralbank gegen Zentralbankgeld getauscht werden können. Diese Bilanzpositionen in der jeweiligen Bankbilanz gelten dann als refinanzierungs- bzw. notenbankfähig. Hans E. Büschgen schreibt zum Liquiditätssaldo: „Der Mangel des traditionellen Kreditschöpfungsmodells, von einer Überschussreserve an Zentralbankgeld auszugehen, wird in dem Liquiditätssaldokonzept dadurch aufgehoben, dass neben dem aktuellen Zentralbankgeld auch potentielles Zentralbankgeld als Bestimmungsfaktor für das Kreditangebot der Banken einbezogen wird, da für die Liquiditätssituation der Banken nicht der Stand ihres aktuellen Zentralbankgeldes (praktisch = Mindestreserve) entscheidend ist, sondern die Fähigkeit, durch Auflösung freier Liquiditätsreserven (= potentielles Zentralbankgeld) Verluste an Zentralbankgeld auszugleichen, also insbesondere Zentralbankgeldabflüsse wieder aufzufüllen, die im Zuge einer Kreditexpansion eintreten. Die hier bedeutsame Größe ist der ‚Liquiditätssaldo‘ (LS)“.

Die Festsetzung der Kriterien der Refinanzierungsfähigkeit von (unterschiedlichen) Geldmarktpapieren obliegt der jeweiligen Zentralbank und stellt insofern ein expansives/kontraktives Instrument innerhalb der Geldpolitik dar.

Die Summe aus Überschussreserve und Sekundärliquidität bildet die freie Liquiditätsreserve (Lf) der jeweiligen Geschäftsbank und diese stellt nach Claus Köhler den maximalen Kreditschöpfungsspielraum für ein einzelnes Kreditinstitut dar unter Voraussetzung der Erfüllung der Eigenkapitalanforderungen nach Basel III für die Kreditinstitute der EU-Mitgliedstaaten.

Eine Kreditvergabe mit beispielsweise geringem Ausfallrisiko, sofern als exzellente Bonität von Ratingagenturen mit AAA bewertet, so etwa auch einige Staatsanleihen, kann große Teile der Aktivseite der Bankbilanz erfassen. „Der Bankkreditbegriff hat in diesem Zusammenhang einen weiteren Inhalt. Er umfasst nicht allein kurzfristige Wechsel- und Kontokorrentkredite, sondern auch die langfristigen Ausleihungen und Anlagen jeder Art in den Bankbilanzen, soweit ihnen Depositen und nicht aus der Emission von Wertpapieren entstandene Verpflichtungen der Banken gegenüberstehen. In diesem Sinne zählen also zu den Bankkrediten auch die auf der Aktivseite der Bankbilanz aufgeführten Hypotheken und Wertpapiere, im besonderen Pfandbriefe, Industrie- und Kommunalobligationen, Staatsanleihen und Aktien. Es ist zwar nicht üblich, Wertpapiere in das Bankkreditvolumen mit einzuordnen, aber sofern sie sich im Besitz des Banksystems befinden, lässt ihr wirtschaftlicher Charakter eine solche Interpretation zu.“ Diese Positionen gelten als sekundärliquide Mittel (bzw. potenzielles Zentralbankgeld) der sie haltenden Geschäftsbank, „... denn Bundesanleihen sind wie alle anderen Staatsanleihen notenbankfähig“.

Der Liquiditätsgrad einer einzelnen Geschäftsbank, also die Höhe der freien Liquiditätsreserve in Relation zu ihren Verbindlichkeiten (Passivseite) wird durch die Liquiditätsquote ausgedrückt.

Freie Liquiditätsreserve

Als Sekundärliquidität werden Vermögenspositionen auf der Aktivseite der Bankbilanz bezeichnet, die im Bedarfsfalle jederzeit bei der jeweiligen Zentralbank gegen Primärliquidität (Zentralbankgeld) getauscht oder verpfändet werden können. Diese Vermögenswerte müssen zwecks Monetarisierung Notenbankfähigkeit besitzen. Die Summe aus ÜberschussreserveR{\displaystyle R} und Sekundärliquidität LS{\displaystyle L_{S}} bildet die freie Liquiditätsreserve Lf{\displaystyle Lf} der jeweiligen Geschäftsbank, und diese stellt den maximalen Kreditschöpfungsspielraum für eine einzelne Bank dar.

Lf=R+LS{\displaystyle Lf=R+L_{S}}.

Überschussreserve, Sekundärreserve und Geldschöpfung stehen deshalb in einem funktionalen Zusammenhang zueinander.

Wirtschaftliche Aspekte

Der Liquiditätsgrad einer Geschäftsbank, also die Höhe der freien Liquiditätsreserve Lf{\displaystyle Lf} in Relation zu den innerhalb von 30 Tagen fälligen Verbindlichkeiten aus dem Passivgeschäft D{\displaystyle D}, wird durch die Liquiditätsdeckungsquote LCR{\displaystyle LCR} ausgedrückt:

LCR=LfD{\displaystyle LCR={\frac {Lf}{D}}}.

Das Liquiditätsrisiko eines Kreditinstituts nimmt ab, je mehr freie Liquiditätsreserve und je weniger auszuzahlende Verbindlichkeiten es hat. Die Überschussreserve hat deshalb auch Folgen für die Bankenliquidität.

Die Liquiditätsreserven gehören in der Bilanzanalyse zu der Primärliquidität und sind in der Geldtheorie eine wichtige Größe für die Geldpolitik der Zentralbanken, weil die Geschäftsbanken mit der Überschussreserve einen Geldschöpfungsprozess einleiten und in Gang halten, der erst zum Stillstand kommen kann, wenn die anfangs vorhandenen Reserven vollständig durch Barauszahlung und zusätzliche Mindestreserven aufgezehrt werden. Solange die Überschussreserven im Gironetz der Kreditinstitute als Buchgeld verbleiben, gibt es Geldschöpfungspotenziale. Da das Zahlungsverhalten der Nichtbanken für Zentralbanken und Geschäftsbanken einen unbeeinflussbaren Datenparameter darstellt, können die Zentralbanken die Geldmenge unmittelbar lediglich über die Mindestreserven steuern.

Siehe auch

  • Solvabilität
  • Kredittheorie
  • Liquiditätsdeckungsquote
  • Maximalbelastungstheorie

Einzelnachweise

  1. Deutsche Bundesbank (Hrsg.), Monatsbericht Juni 2015, 2015, S. 36
  2. Dirk Piekenbrock, Gabler Kompakt-Lexikon Volkswirtschaftslehre, 2009, S. 442
  3. Dirk Piekenbrock, Gabler Kompakt-Lexikon Volkswirtschaftslehre, 2009, S. 264
  4. Thomas M. Dewner/Jürgen Krumnow/Thomas A. Lange/Ludwig Gramlich (Hrsg.), Gabler Bank-Lexikon: Bank - Börse – Finanzierung, 2000, S. 580
  5. Jürgen Krumnow/Ludwig Gramlich/Thomas A. Lange/Thomas M. Dewner, Gabler Bank-Lexikon: Bank - Börse – Finanzierung, 2002, S. 577
  6. Stephanie Isabella Schönfelder, Europäische Zentralbank vs. Federal Reserve, 2015, S. II
  7. Karlheinz Müssig/Josef Löffelholz, Bank-Lexikon: Handwörterbuch für das Geld-, Bank- und Börsenwesen, 1998, Sp. 1467
  8. Wim Kösters, Die Liquiditätstheorie, in Springer Fachmedien Wiesbaden (Hrsg.), Handwörterbuch der Volkswirtschaft, Band I, 1978, Sp. 388
  9. Alois Oberhauser, Die Steuerung der Bankenliquidität als geldpolitische Aufgabe, in: Werner Ehrlicher/Alois Oberhauser (Hrsg.), Probleme der Geldmengensteuerung, Berlin, 1978, S. 130; ISBN 3-428-04239-5
  10. Dietrich Dickertmann, Die Finanzierung von Eventualhaushalten durch Notenbankkkredit, Berlin, 1972, S. 142; ISBN 978-3-428-42738-3
  11. Hans E. Büschgen, Bankbetriebslehre, Bankgeschäfte und Bankmanagement, Wiesbaden 1993, S. 251; ISBN 978-3-322-89532-5
  12. Claus Köhler, Geldwirtschaft. Band 1. Geldversorgung und Kreditpolitik, Berlin, 1977, S. 98; ISBN 978-3-428-03901-2
  13. Claus Köhler, Geldwirtschaft. Band 1. Geldversorgung und Kreditpolitik, Berlin, 1977, S. 125
  14. Rüdiger Pohl, Geldbasis versus Liquiditätssaldo, in: Geldpolitik Kontrovers, Köln, 1973, S. 94 ff.
  15. Wolfgang Filc/Lothar Hübl/Rüdiger Pohl (Hrsg.), Herausforderungen der Wirtschaftspolitik. Festschrift für Claus Köhler, Berlin, 1988, (Vorwort von Karl Otto Pöhl), S. 9; ISBN 978-3-428-06377-2
  16. Leonhard Gleske, Die Liquidität in der Kreditwirtschaft, Frankfurt, 1954. S. 41
  17. Bei AAA-gerateten Wertpapieren entfallen die Mindesteigenkapitalanforderungen bzw. betragen 0 %.
  18. Falk Illing, Die Eurokrise, Analyse der europäischen Strukturkrise, Wiesbaden, 2017, S. 219; ISBN 978-3-658-09541-3
  19. Manfred Borchert, Geld und Kredit. Einführung in die Geldtheorie und Geldpolitik, München, 2003, S. 89; ISBN 978-3-486-27420-2
  20. Alois Oberhauser, Die Steuerung der Bankenliquidität als geldpolitische Aufgabe, in: Werner Ehrlicher/Alois Oberhauser (Hrsg.), Probleme der Geldmengensteuerung, Berlin, 1978, S. 130
  21. Claus Köhler, Geldwirtschaft. Band 1. Geldversorgung und Kreditpolitik, 1977, S. 125
  22. Rüdiger Pohl, Geldbasis versus Liquiditätssaldo, in: Geldpolitik Kontrovers, 1973, S. 94 ff.
  23. Manfred Borchert, Geld und Kredit. Einführung in die Geldtheorie und Geldpolitik, 2003, S. 89
  24. Dirk Piekenbrock, Gabler Kompakt-Lexikon Volkswirtschaftslehre, 2009, S. 264
  25. Karl Sewering, Der Zahlungsverkehr, 1952, S. 25

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 27 Jun 2025 / 06:11

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Die Uberschussreserve ist im Bankwesen dasjenige Zentralbankgeld um welches das Zentralbankgeldguthaben einer Geschaftsbank ihre sich aus der Mindestreserveverpflichtung ergebende und bei der Zentralbank gehaltene Mindestreserve Reserve Soll ubersteigt AllgemeinesGeschaftsbanken mussen bei ihrer Zentralbank Mindestreserven unterhalten Das sind gesetzliche Pflichtguthaben deren Hohe sich aus den bei Geschaftsbanken angelegten Sicht Termin Spareinlagen und bestimmten Sparbriefen errechnet Unterhalt eine Geschaftsbank bei der Zentralbank ein uber diese Mindestreserve hinausgehendes Guthaben so heisst der Unterschiedsbetrag Uberschussreserve Es handelt sich um frei verfugbares Zentralbankgeld der Geschaftsbanken bei ihrer Zentralbank das uber die nicht frei verfugbare Mindestreserve hinausgeht Das Zentralbankgeld setzt sich mithin aus Mindestreserve und Uberschussreserve zusammen und wird auch als Liquiditatsreserve bezeichnet BerechnungEine Uberschussreserve entsteht wenn bei einer Geschaftsbank insbesondere durch Gutschriften oder Bareinzahlungen von Nichtbanken eine Sichteinlage gebildet und diese als Zentralbankgeld bei der Zentralbank angelegt wird Sichteinlage von Nichtbanken 1000 Geldeinheiten Mindestreserve hierauf 1 10 Geldeinheiten Uberschussreserve 990 Geldeinheiten Formal ergibt sich die Uberschussreserve R displaystyle R durch Gegenuberstellung des gesetzlich erforderlichen Mindestreserve Solls MRS displaystyle MR S mit dem Mindestreserve Ist MRI displaystyle MR I R MRS MRI displaystyle R MR S MR I wobei MRS lt MRI displaystyle MR S lt MR I Dabei wird vorausgesetzt dass das Mindestreserve Ist mindestens uber dem Mindestreserve Soll liegt Diese Uberschussreserve kann als uberschussiges und frei verfugbares Zentralbankgeld bei der Zentralbank verbleiben in Wertpapieren Aktien Anleihen Geldmarktpapieren angelegt oder im Kreditgeschaft als Kredite ausgeliehen werden Ein grosser Teil dieser Kredite erscheint im Bankensystem erneut als Sichteinlage so dass 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unter anderem dass das zusatzlich geschaffene Giralgeld stets als Kreditangebot auf den Kreditmarkt gelangt wo es durch die Kreditnachfrage vollstandig absorbiert und dadurch in einem sich wiederholenden Prozess erneut zu Sichteinlagen wird Tatsachlich aber kann das zusatzlich geschaffene Giralgeld beispielsweise bei einer Kreditklemme oder bei der Anschaffung von Wertpapieren durch Kreditinstitute nicht zu einer Erhohung des Kreditangebots fuhren Historisch interessante Dokumentation zur Entwicklung der Bankenliquiditat Deutsche Bundesbank Monatsbericht Juni 1973 S 18 zu damals restriktiver Geldpolitik via Minderung der freien Liquiditatsreserven Lf Bankenliquiditat Hauptartikel Liquiditatstheorie Allgemeines Die Liquiditatstheorie betont die Bankenliquiditat als die entscheidende Ursache fur die Kreditschopfung des Bankensystems und die Vermehrung der Geldmenge durch den Geldschopfungsmultiplikator Die Liquiditatstheorie sagt etwas uber die Uberschussreserven aus indem sie betont dass Kreditinstitute aus Grunden der Rentabilitat wenn uberhaupt nur eine sehr geringe Uberschussreserve halten und deshalb vielmehr potenzielle Liquiditatsreserven Geldmarktpapiere oder freie Hauptrefinanzierungsinstrumente bei der Zentralbank bevorzugen mit deren Hilfe sich die Geschaftsbanken jederzeit Zentralbankgeld beschaffen konnen Primarliquiditat Sekundarliquiditat Liquiditatssaldo Als Primarliquiditat werden in der Bankbetriebslehre liquide Mittel auf der Aktivseite der Bankbilanz bezeichnet Als Sekundarliquiditat gelten Vermogenspositionen ebenso auf der Aktivseite der Bankbilanz die im Bedarfsfalle jederzeit bei der jeweiligen Zentralbank gegen Zentralbankgeld getauscht werden konnen Diese Bilanzpositionen in der jeweiligen Bankbilanz gelten dann als refinanzierungs bzw notenbankfahig Hans E Buschgen schreibt zum Liquiditatssaldo Der Mangel des traditionellen Kreditschopfungsmodells von einer Uberschussreserve an Zentralbankgeld auszugehen wird in dem Liquiditatssaldokonzept dadurch aufgehoben dass neben dem aktuellen Zentralbankgeld auch potentielles Zentralbankgeld als Bestimmungsfaktor fur das Kreditangebot der Banken einbezogen wird da fur die Liquiditatssituation der Banken nicht der Stand ihres aktuellen Zentralbankgeldes praktisch Mindestreserve entscheidend ist sondern die Fahigkeit durch Auflosung freier Liquiditatsreserven potentielles Zentralbankgeld Verluste an Zentralbankgeld auszugleichen also insbesondere Zentralbankgeldabflusse wieder aufzufullen die im Zuge einer Kreditexpansion eintreten Die hier bedeutsame Grosse ist der Liquiditatssaldo LS Die Festsetzung der Kriterien der Refinanzierungsfahigkeit von unterschiedlichen Geldmarktpapieren obliegt der jeweiligen Zentralbank und stellt insofern ein expansives kontraktives Instrument innerhalb der Geldpolitik dar Bilanzverlangerung und Bilanzverkurzung bei Kreditgewahrung aus einzelwirtschaftlicher PerspektiveWertminderungen von Vermogenspositionen verschlechtern ausserdem die Liquiditatsquote des jeweiligen Kreditinstitutes Die Summe aus Uberschussreserve und Sekundarliquiditat bildet die freie Liquiditatsreserve Lf der jeweiligen Geschaftsbank und diese stellt nach Claus Kohler den maximalen Kreditschopfungsspielraum fur ein einzelnes Kreditinstitut dar unter Voraussetzung der Erfullung der Eigenkapitalanforderungen nach Basel III fur die Kreditinstitute der EU Mitgliedstaaten Eine Kreditvergabe mit beispielsweise geringem Ausfallrisiko sofern als exzellente Bonitat von Ratingagenturen mit AAA bewertet so etwa auch einige Staatsanleihen kann grosse Teile der Aktivseite der Bankbilanz erfassen Der Bankkreditbegriff hat in diesem Zusammenhang einen weiteren Inhalt Er umfasst nicht allein kurzfristige Wechsel und Kontokorrentkredite sondern auch die langfristigen Ausleihungen und Anlagen jeder Art in den Bankbilanzen soweit ihnen Depositen und nicht aus der Emission von Wertpapieren entstandene Verpflichtungen der Banken gegenuberstehen In diesem Sinne zahlen also zu den Bankkrediten auch die auf der Aktivseite der Bankbilanz aufgefuhrten Hypotheken und Wertpapiere im besonderen Pfandbriefe Industrie und Kommunalobligationen Staatsanleihen und Aktien Es ist zwar nicht ublich Wertpapiere in das Bankkreditvolumen mit einzuordnen aber sofern sie sich im Besitz des Banksystems befinden lasst ihr wirtschaftlicher Charakter eine solche Interpretation zu Diese Positionen gelten als sekundarliquide Mittel bzw potenzielles Zentralbankgeld der sie haltenden Geschaftsbank denn Bundesanleihen sind wie alle anderen Staatsanleihen notenbankfahig Der Liquiditatsgrad einer einzelnen Geschaftsbank also die Hohe der freien Liquiditatsreserve in Relation zu ihren Verbindlichkeiten Passivseite wird durch die Liquiditatsquote ausgedruckt Freie Liquiditatsreserve Als Sekundarliquiditat werden Vermogenspositionen auf der Aktivseite der Bankbilanz bezeichnet die im Bedarfsfalle jederzeit bei der jeweiligen Zentralbank gegen Primarliquiditat Zentralbankgeld getauscht oder verpfandet werden konnen Diese Vermogenswerte mussen zwecks Monetarisierung Notenbankfahigkeit besitzen Die Summe aus UberschussreserveR displaystyle R und Sekundarliquiditat LS displaystyle L S bildet die freie Liquiditatsreserve Lf displaystyle Lf der jeweiligen Geschaftsbank und diese stellt den maximalen Kreditschopfungsspielraum fur eine einzelne Bank dar Lf R LS displaystyle Lf R L S Uberschussreserve Sekundarreserve und Geldschopfung stehen deshalb in einem funktionalen Zusammenhang zueinander Wirtschaftliche AspekteDer Liquiditatsgrad einer Geschaftsbank also die Hohe der freien Liquiditatsreserve Lf displaystyle Lf in Relation zu den innerhalb von 30 Tagen falligen Verbindlichkeiten aus dem Passivgeschaft D displaystyle D wird durch die Liquiditatsdeckungsquote LCR displaystyle LCR ausgedruckt LCR LfD displaystyle LCR frac Lf D Das Liquiditatsrisiko eines Kreditinstituts nimmt ab je mehr freie Liquiditatsreserve und je weniger auszuzahlende Verbindlichkeiten es hat Die Uberschussreserve hat deshalb auch Folgen fur die Bankenliquiditat Die Liquiditatsreserven gehoren in der Bilanzanalyse zu der Primarliquiditat und sind in der Geldtheorie eine wichtige Grosse fur die Geldpolitik der Zentralbanken weil die Geschaftsbanken mit der Uberschussreserve einen Geldschopfungsprozess einleiten und in Gang halten der erst zum Stillstand kommen kann wenn die anfangs vorhandenen Reserven vollstandig durch Barauszahlung und zusatzliche Mindestreserven aufgezehrt werden Solange die Uberschussreserven im Gironetz der Kreditinstitute als Buchgeld verbleiben gibt es Geldschopfungspotenziale Da das Zahlungsverhalten der Nichtbanken fur Zentralbanken und Geschaftsbanken einen unbeeinflussbaren Datenparameter darstellt konnen die Zentralbanken die Geldmenge unmittelbar lediglich uber die Mindestreserven steuern Siehe auchSolvabilitat Kredittheorie Liquiditatsdeckungsquote MaximalbelastungstheorieEinzelnachweiseDeutsche Bundesbank Hrsg Monatsbericht Juni 2015 2015 S 36 Dirk Piekenbrock Gabler Kompakt Lexikon Volkswirtschaftslehre 2009 S 442 Dirk Piekenbrock Gabler Kompakt Lexikon Volkswirtschaftslehre 2009 S 264 Thomas M Dewner Jurgen Krumnow Thomas A Lange Ludwig Gramlich Hrsg Gabler Bank Lexikon Bank Borse Finanzierung 2000 S 580 Jurgen Krumnow Ludwig Gramlich Thomas A Lange Thomas M Dewner Gabler Bank Lexikon Bank Borse Finanzierung 2002 S 577 Stephanie Isabella Schonfelder Europaische Zentralbank vs Federal Reserve 2015 S II Karlheinz Mussig Josef Loffelholz Bank Lexikon Handworterbuch fur das Geld Bank und Borsenwesen 1998 Sp 1467 Wim Kosters Die Liquiditatstheorie in Springer Fachmedien Wiesbaden Hrsg Handworterbuch der Volkswirtschaft Band I 1978 Sp 388 Alois Oberhauser Die Steuerung der Bankenliquiditat als geldpolitische Aufgabe in Werner Ehrlicher Alois Oberhauser Hrsg Probleme der Geldmengensteuerung Berlin 1978 S 130 ISBN 3 428 04239 5 Dietrich Dickertmann Die Finanzierung von Eventualhaushalten durch Notenbankkkredit Berlin 1972 S 142 ISBN 978 3 428 42738 3 Hans E Buschgen Bankbetriebslehre Bankgeschafte und Bankmanagement Wiesbaden 1993 S 251 ISBN 978 3 322 89532 5 Claus Kohler Geldwirtschaft Band 1 Geldversorgung und Kreditpolitik Berlin 1977 S 98 ISBN 978 3 428 03901 2 Claus Kohler Geldwirtschaft Band 1 Geldversorgung und Kreditpolitik Berlin 1977 S 125 Rudiger Pohl Geldbasis versus Liquiditatssaldo in Geldpolitik Kontrovers Koln 1973 S 94 ff Wolfgang Filc Lothar Hubl Rudiger Pohl Hrsg Herausforderungen der Wirtschaftspolitik Festschrift fur Claus Kohler Berlin 1988 Vorwort von Karl Otto Pohl S 9 ISBN 978 3 428 06377 2 Leonhard Gleske Die Liquiditat in der Kreditwirtschaft Frankfurt 1954 S 41 Bei AAA gerateten Wertpapieren entfallen die Mindesteigenkapitalanforderungen bzw betragen 0 Falk Illing Die Eurokrise Analyse der europaischen Strukturkrise Wiesbaden 2017 S 219 ISBN 978 3 658 09541 3 Manfred Borchert Geld und Kredit Einfuhrung in die Geldtheorie und Geldpolitik Munchen 2003 S 89 ISBN 978 3 486 27420 2 Alois Oberhauser Die Steuerung der Bankenliquiditat als geldpolitische Aufgabe in Werner Ehrlicher Alois Oberhauser Hrsg Probleme der Geldmengensteuerung Berlin 1978 S 130 Claus Kohler Geldwirtschaft Band 1 Geldversorgung und Kreditpolitik 1977 S 125 Rudiger Pohl Geldbasis versus Liquiditatssaldo in Geldpolitik Kontrovers 1973 S 94 ff Manfred Borchert Geld und Kredit Einfuhrung in die Geldtheorie und Geldpolitik 2003 S 89 Dirk Piekenbrock Gabler Kompakt Lexikon Volkswirtschaftslehre 2009 S 264 Karl Sewering Der Zahlungsverkehr 1952 S 25

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