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Ein Lösungsmittel auch Lösemittel Solvens oder Menstruum ist ein Stoff der Gase Flüssigkeiten oder Feststoffe lösen und

Lösungsmittel

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Ein Lösungsmittel (auch Lösemittel, Solvens oder Menstruum) ist ein Stoff, der Gase, Flüssigkeiten oder Feststoffe lösen und dabei verdünnen kann, dabei entsteht eine Lösung. Es wird zwischen physikalischem und chemischem Lösevorgang unterschieden. Häufig werden als Lösungsmittel Flüssigkeiten wie Wasser, flüssige organische Stoffe oder auch verflüssigte Gase (beispielsweise überkritisches Kohlenstoffdioxid) eingesetzt. Auch Feststoffe können andere Stoffe lösen, indem sie diese Stoffe aufnehmen und einlagern. Beispielsweise wird in einigen Wasserstofftanks von Autos, die mit Brennstoffzellen betrieben werden, gasförmiger Wasserstoff in festem Material (genannt: Metall-organische Gerüstverbindungen, kurz MOFs) gelöst.

Chemie

Auch wenn ein Lösungsmittel nicht unbedingt selbst an einer chemischen Reaktion teilnimmt, kann es für den gewünschten Ablauf einer chemischen Reaktion sehr wichtig sein. Dabei können die Auswirkungen des Lösungsmittels sehr unterschiedlich sein. Sie hängen ab von der Art und der Löslichkeit der beteiligten Reaktionspartner und von der Art der gewünschten Reaktion. Dabei ist wichtig und nützlich, dass durch die Auflösung der Reaktionspartner in dem Lösungsmittel die ablaufenden Reaktionen thermisch beeinflussbar und damit kontrollierbar werden und dass die Konzentrationsangaben von gelösten Substanzen wegen der Temperaturabhängigkeit nur für eine bestimmte Temperatur gelten.

Die wichtigsten Aufgaben des Lösemittels bei chemischen Reaktionen sind

  • Homogenisierung der Reaktionspartner und dadurch Vergrößerung der „Kontaktoberflächen“
  • konvektiver Wärme- und Stofftransport
  • Stabilisierung von Übergangszuständen der Reaktion
  • Verdünnung zur Vermeidung von Nebenreaktionen

Für die Reinigung und Prozessierung von Reaktionsgemischen (Downstream-Prozess) spielen Lösungsmittel eine weitere wichtige Rolle. Hier seien exemplarisch einige wichtige Verfahrensweisen benannt:

  • Fällung
  • Kristallisation
  • Umkristallisation
  • Extraktion
  • Chromatographie

Marktwirtschaftliche Aspekte

Die wichtigste Lösungsmittel-Gruppe sind Alkohole, wie Ethanol, n-Butanol, Isopropanol und Methanol. Im Jahr 2011 wurden hiervon weltweit ca. 6,4 Mio. Tonnen nachgefragt. Für die darauf folgende Periode 2011 bis 2019 war ein überdurchschnittlicher Verbrauchsanstieg von jährlich mehr als 3 % bei Ethanol und bei den Ethern zu erwarten. Neben den halogenierten Lösungsmitteln, die in Westeuropa und Nordamerika ihren Abwärtstrend fortsetzen, werden auch Aromaten und reine Kohlenwasserstoffe langfristig weiter an Bedeutung verlieren.

Löseeigenschaften

Die quantitative Vorhersage von Löseeigenschaften und ihrer Temperaturabhängigkeit ist nicht möglich und muss experimentell ermittelt werden. Es gibt jedoch die plausible, generelle Regel: „Similia similibus solvuntur“ (lat.: „Ähnliches löst sich in Ähnlichem“), die aber nur als Richtschnur gelten kann. Gemäß dieser Regel lösen sich polare Stoffe mehr oder weniger gut in polaren Lösemitteln (z. B. Salze in Wasser). Dagegen lösen sich unpolare Stoffe mehr oder weniger gut in unpolaren Lösemitteln (z. B. Fette und Öle in unpolaren organischen Lösemitteln wie Benzol oder Ether).

Einteilungen

Lösungsmittel werden meist nach ihren physikalischen Eigenschaften in Klassen eingeteilt. Solche Einteilungskriterien sind z. B.:

  • Siedepunkt
  • Permittivität (Polarisationsfähigkeit)
  • Flammpunkt
  • Flüchtigkeit
  • Viskosität
  • Polarität
  • CH-Acidität

Aprotische Lösungsmittel

Wenn das Molekül eines Lösungsmittels nicht über eine funktionelle Gruppe verfügt, aus der Wasserstoffatome als Protonen abgespalten werden können (Dissoziation), spricht man von einem aprotischen Lösungsmittel. Sie stehen den protischen Lösungsmitteln gegenüber.

Aprotisch-unpolar

Alkane sind wegen des geringen Unterschieds in der Elektronegativität zwischen Kohlenstoff und Wasserstoff unpolar. Dies macht alle Stoffe dieser Gruppen ineinander leicht löslich; sie sind sehr lipophil (eigentlich noch lipophiler als die sehr schwach polaren, namensgebenden Fette) und sehr hydrophob (wasserabweisend). Aber nicht nur Wasser kann sich nicht lösen, sondern alle anderen stark polaren Stoffe auch nicht, wie z. B. kurzkettige Alkohole, Chlorwasserstoff oder Salze. In der Flüssigkeit werden die Teilchen lediglich von Van-der-Waals-Kräften zusammengehalten. Deshalb fallen bei dieser Stoffgruppe die Siedetemperaturen im Vergleich zu Molekülgröße und -masse wesentlich niedriger aus als bei permanenten Dipolen. Da eine Abspaltung von Protonen unter Bildung von Carbanionen nur mit extrem starken Basen möglich ist, sind sie aprotisch. Ebenfalls zur Gruppe der aprotisch-unpolaren Lösungsmittel gezählt werden außerdem Verbindungen wie etwa Carbonsäureester oder Ether, die zwar polare Bindungen enthalten, aufgrund ihrer niedrigen Permittivität jedoch nicht in der Lage sind, ionische Verbindungen aufzulösen.

Vertreter dieser Gruppe sind:

  • Alkane (Paraffine)
  • Alkene (Olefine), Alkine
  • Benzol und andere Aromaten mit aliphatischen und aromatischen Substituenten
  • Carbonsäureester
  • Ether, z. B. Diethylether
  • völlig symmetrisch gebaute Moleküle wie etwa Tetramethylsilan oder Tetrachlorkohlenstoff
  • Kohlenstoffdisulfid, bei hohem Druck auch Kohlenstoffdioxid
  • halogenierte Kohlenwasserstoffe, die entweder (wie Tetrachlorkohlenstoff) völlig unpolar oder aber trotz der hohen Elektronegativität des betreffenden Halogens, z. B. Chlors, nur wenig polar (Methylenchlorid) sind
  • Eine spezielle Untergruppe halogenierter Kohlenwasserstoffe bilden dabei die perfluorierten Kohlenwasserstoffe (z. B. Hexafluorbenzol), die nicht nur selber unpolar, sondern auch sehr schlecht von außen polarisierbar sind und sich daher auch mit den übrigen unpolaren Lösungsmitteln eher schlecht vertragen.

Aprotisch-polar

Ist das Molekül jedoch mit stark polaren funktionellen Gruppen wie der Carbonylgruppe, der Nitrogruppe oder der Nitrilgruppe substituiert, so weist das Molekül ein Dipolmoment auf, zwischenmolekular tritt nun also elektrostatische Anziehung dauerhafter Dipole zu den immer noch vorhandenen (aber viel schwächeren) Van-der-Waals-Kräften hinzu. Dies hat eine wesentliche Erhöhung des Siedepunktes zur Folge und in vielen Fällen eine Verschlechterung der Mischbarkeit mit unpolaren Lösungsmitteln sowie eine Verbesserung der Löslichkeit von und in polaren Stoffen. Typische aprotisch-polare Lösungsmittel weisen eine Permittivität über 15 auf und sind in der Lage, Kationen zu solvatisieren. Da die Anionen kaum solvatisiert werden (nackte Anionen), zeigen sie eine hohe SN2-Reaktivität. Derartige Lösungsmittel sind hervorragend geeignet, um nukleophile Substitutionen unter milden Bedingungen durchzuführen. Dazu gehören:

  • Ketone, z. B. Aceton
  • Lactone wie γ-Butyrolacton
  • Lactame wie N-Methyl-2-pyrrolidon
  • Nitrile wie Acetonitril
  • Nitroverbindungen wie Nitromethan
  • tertiäre Carbonsäureamide wie Dimethylformamid
  • Harnstoffderivate wie Tetramethylharnstoff oder Dimethylpropylenharnstoff (DMPU)
  • Sulfoxide wie Dimethylsulfoxid (DMSO)
  • Sulfone wie Sulfolan
  • Kohlensäureester wie Dimethylcarbonat oder Ethylencarbonat

Protische Lösungsmittel

Sobald ein Molekül über eine funktionelle Gruppe verfügt, aus der Wasserstoffatome im Molekül als Protonen abgespalten werden können (Dissoziation), spricht man von einem protischen Lösungsmittel. Diese stehen den aprotischen Lösungsmitteln gegenüber.

Das wichtigste protische Lösungsmittel ist Wasser, das (vereinfacht) in ein Proton und ein Hydroxid-Ion dissoziiert.

Weitere protische Lösungsmittel stellen z. B. Alkohole und Carbonsäuren dar. Hier erfolgt die Abspaltung des Protons immer an der OH-Gruppe, da der elektronegative Sauerstoff die entstehende negative Ladung gut aufnehmen kann.

Das Maß, in dem das jeweilige Lösungsmittel dissoziiert, wird durch die Acidität (nach dem Säure-Base-Konzept von Brønsted und Lowry) bestimmt. Es ist zu beachten, dass auch an Kohlenstoff gebundene Wasserstoff-Atome als Protonen abgespalten werden können (CH-Acidität), die Acidität dieser Verbindungen aber meist zu gering ist, um eine nennenswerte Dissoziation in neutralem Medium zu erlauben. Die Freisetzung dieser Protonen ist nur durch sehr starke Basen möglich.

Polar protische Lösungsmittel lösen Salze und polare Verbindungen, dagegen ist die Löslichkeit unpolarer Verbindungen gering.

Protische Lösungsmittel sind:

  • Wasser, das wichtigste Lösungsmittel überhaupt, insbesondere in der belebten Natur
  • Methanol, Ethanol und andere kurzkettige Alkohole (je größer das C-Gerüst, desto weniger stark ausgeprägt ist der polare Charakter, so ist Cholesterin z. B. ein Alkohol, aber dennoch stark lipophil)
  • primäre und sekundäre Amine
  • Carbonsäuren (Ameisensäure, Essigsäure)
  • primäre und sekundäre Amide wie Formamid
  • Mineralsäuren (Schwefelsäure, Halogenwasserstoffe bzw. Halogenwasserstoffsäuren)

Polaritätsskalen

Eine bekannte Skala für die Polarität eines Lösungsmittels ist die ET(30)- oder ETN-Skala. Sie leitet sich von empirischen spektroskopischen Messungen ab. Der ET(30)-Wert ist als Übergangsenergie der längstwelligen Vis/NIR-Absorptionsbande in einer Lösung mit dem negativ solvatochromen Reichardt-Farbstoff (Betain 30) bei Normalbedingungen in kcal·mol−1 definiert. Der ETN-Wert ist der auf die Polaritätsextrema Tetramethylsilan (=0) und Wasser (=1) normalisierte ET(30)-Wert.

Tabelle mit Lösungsmitteln und ihren Daten

Lösungsmittel Schmelzp.
[°C]
Siedep.
[°C]
Flammp.
[°C]
Dichte
[g/cm3]
bei 20 °C
Permittivität
bei 25 °C
Dipolmoment
[· 10−30 Cm]
Brechungs­index
nD20{\displaystyle n_{\mathrm {D} }^{20}}
Eτ(30){\displaystyle E_{\tau }(30)}
[kJ/mol]
Kompressi­bilität
[10−6 /bar]
Aceton −95,35 56,2 −19 0,7889 20,70 9,54 1,3588 176,4 126
Acetonitril −45,7 81,6 13 0,7857 37,5 (20 °C) 11,48 1,3442 192,3 115
Anilin −6,3 184 76 1,0217 6,89 (20 °C) 5,04 1,5863 185,2 -
Anisol −37,5 155,4 41 0,9961 4,33 4,17 1,5179 155,5 -
Benzol 5,5 80,1 −8 0,87565 2,28 0,0 1,5011 142,2 95
Benzonitril −13 190,7 70 1,0102 (15 °C) 25,20 13,51 1,5289 175,6 -
Brombenzol −30,8 156 51 1,4950 5,40 5,17 1,5597 156,8 -
1-Butanol −89,8 117,3 34 0,8098 17,51 5,84 1,3993 209,8 -
tert-Butylmethylether (MTBE) −108,6 55,3 −28 0,74 ? ? 1,3690 145,2 -
γ-Butyrolacton −44 204–206 101 1,13 39,1 4,12 1,436 – -
Chinolin −15,6 238 101 1,0929 9,00 7,27 1,6268 164,7 -
Chlorbenzol −45,6 132 28 1,1058 5,62 5,14 1,5241 156,8 -
Chloroform −63,5 61,7 – 1,4832 4,81 (20 °C) 3,84 1,4459 163,4 100
Cyclohexan 6,5 80,7 4,5 0,7785 2,02 (20 °C) 0,0 1,4266 130,4 118
Dibutylether −98 142,5 25 0,764 4,34 (20 °C) 3,9 1,399 187,6 -
Diethylenglycol −6,5 244,3 124 1,1197 (15 °C) 7,71 7,71 1,4475 224,9 -
Diethylether −116,2 34,5 −40 0,7138 4,34 (20 °C) 4,34 1,3526 144,6 -
Dimethylacetamid −20 165 66 0,9366 (25 °C) 37,78 12,41 1,4380 182,7 -
Dimethylformamid −60,5 153 67 0,9487 37,0 12,88 1,4305 183,1 -
Dimethylsulfoxid 18,4 189 88 1,1014 46,68 13,00 1,4770 188,1 -
1,4-Dioxan 11,8 101 12 1,0337 2,21 1,5 1,4224 150,0 -
Eisessig 16,6 117,9 42 1,0492 6,15 (20 °C) 5,60 1,3716 214,0 -
Essigsäureanhydrid −73,1 139,5 49 1,0820 20,7 (19 °C) 9,41 1,3900 183,5 -
Essigsäureethylester −83,6 77,06 −2 0,9003 6,02 6,27 1,3723 159,3 104
Ethanol −114,5 78,3 18 0,7893 24,55 5,77 1,3614 216,9 114
1,2-Dichlorethan (Ethylendichlorid) −35,3 83,5 13 1,2351 10,36 6,2 1,4448 175,1 -
Ethylenglycol −13 197 117 1,1088 37,7 7,61 1,4313 235,3 -
Ethylenglycoldimethylether −58 84 −6 0,8628 7,20 5,70 1,3796 159,7 -
Formamid 2,5 210,5 175 1,1334 111,0 (20 °C) 11,24 1,4472 236,6 -
n-Hexan −95 68 −20 0,6603 1,88 0,0 1,3748 129,2 150
n-Heptan −91 98 −4 0,684 1,97 0,0 1,387 130,1 120
2-Propanol (Isopropylalkohol) −89,5 82,3 16 0,7855 19,92 5,54 1,3776 203,1 100
Methanol −97,8 64,7 6,5 0,7914 32,70 5,67 1,3287 232,0 120
3-Methyl-1-butanol (Isoamylalkohol) −117,2 130,5 42 0,8092 14,7 6,07 1,4053 196,5 -
2-Methyl-2-propanol (tert-Butanol) 25,5 82,5 9 0,7887 12,47 5,54 1,3878 183,1 -
Methylenchlorid (Dichlormethan, DCM) −95,1 40 – 1,3266 8,93 5,17 1,4242 171,8 -
Methylethylketon (Butanon) −86,3 79,6 −4 0,8054 18,51 (20 °C) 9,21 1,3788 172,6 -
N-Methyl-2-pyrrolidon (NMP) −24 202 245 1,03 32,2 4,09 1,47 – -
N-Methylformamid −3,8 183 111 1,011 (19 °C) 182,4 12,88 1,4319 226,1 -
Nitrobenzol 5,76 210,8 81 1,2037 34,82 13,44 1,5562 175,6 -
Nitromethan −28,5 100,8 35 1,1371 35,87 (30 °C) 11,88 1,3817 193,5 -
n-Pentan −130 36 −49 0,6262 – – 1,358 129,7 -
Petrolether/Leichtbenzin – 25–80 -26 0,63–0,83 – – – – –
Piperidin −9 106 4 0,8606 5,8 (20 °C) 3,97 1,4530 148,4 -
Propanol −126,1 97,2 24 0,8035 20,33 5,54 1,3850 211,9 100
Propylencarbonat (4-Methyl-1,3-dioxol-2-on) −48,8 241,7 130 1,2069 65,1 16,7 1,4209 195,6 -
Pyridin −42 115,5 23 0,9819 12,4 (21 °C) 7,91 1,5095 168,0 -
Schwefelkohlenstoff −110,8 46,3 −30 1,2632 2,64 (20 °C) 0,0 1,6319 136,3 -
Sulfolan 27 285 177 1,261 (25 °C) 43,3 (30 °C) 16,05 1,4840 183,9 -
Tetrachlorethen −19 121 – 1,6227 2,30 0,0 1,5053 133,3 -
Tetrachlorkohlenstoff −23 76,5 – 1,5940 2,24 (20 °C) 0,0 1,4601 135,9 110
Tetrahydrofuran −108,5 66 −22,5 0,8892 7,58 5,84 1,4070 156,3 -
Toluol −95 110,6 7 0,8669 2,38 1,43 1,4961 141,7 87
1,1,1-Trichlorethan −30,4 74,1 – 1,3390 7,53 (20 °C) 5,24 1,4379 151,3 -
Trichlorethen −73 87 – 1,4642 3,42 (16 °C) 2,7 1,4773 150,1 -
Triethylamin −114,7 89,3 −7 0,7275 2,42 2,90 1,4010 139,2 -
Triethylenglycol −5 278,3 166 1,1274 (15 °C) 23,69 (20 °C) 9,97 1,4531 223,6 -
Triethylenglycoldimethylether (Triglyme) – 222 113 0,98 7,5 – 1,4233 161,3 -
Wasser 0,0 100 – 0,9982 78,39 6,07 1,3330 263,8 46

Tabelle mit alkoholischen Lösungsmitteln und ihren Verdunstungsraten

relativ zu Essigsäure-n-butylester (= 1)

Lösungsmittel Siedep.
[°C]
Verdunstungsrate
Methanol 65 2,1
Ethanol 78 1,6
2-Propanol 82 1,4
tert-Butanol 83 0,95
tert-Amylalkohol 102 0,93
1-Propanol 97 0,86
2-Butanol 100 0,81
2-Methyl-1-propanol 108 0,62
1-Butanol 118 0,44
4-Methyl-2-pentanol (MIBC) 132 0,3
1-Pentanol (Amylalkohol) 137 0,2
Diacetonalkohol 166 0,14
2-Ethyl-1-butanol 146 0,11
Hexanol 148 0,096
Cyclohexanol 161 0,05
Tetrahydrofurfurylalkohol 178 0,03
2-Ethylhexanol 185 0,02
2-Octanol 177 0,018
1-Octanol 196 0,007
Benzylalkohol 205 0,007
1-Decanol 231 0,001

Indifferente Lösungsmittel

Unter einem indifferenten bzw. neutralen Lösungsmittel wird in der Polymerchemie ein Medium verstanden, das

  • Abbruch- und Übertragungsreaktionen von Polymerisationen und dadurch auch Polymerisationsgeschwindigkeit und -grad wenig bis nicht beeinflusst.
  • für alle Domänen eines Blockcopolymers gleiche Lösungseigenschaften aufweist (das Gegenteil ist ein selektives Lösungsmittel).

Schwere und leichte Lösemittel

Speziell bei Extraktionen mit oder aus Wasser unterscheidet man zwischen schweren und leichten Lösemitteln, weil je nach Dichte des Lösemittels gegebenenfalls andere Methoden oder andere Apparaturen anzuwenden sind. Lösemittel werden als schwer bezeichnet, wenn die Dichte größer als die von Wasser, und als leicht, wenn sie niedriger ist.

Technische Regeln für Gefahrstoffe (TRGS)

Unter die Technische Regel für Gefahrstoffe 610 über Ersatzstoffe und Ersatzverfahren für stark lösemittelhaltige Vorstriche und Klebstoffe für den Bodenbereich fallen nur flüchtige organische Stoffe mit einem Siedepunkt bis 200 °C. Solche werden zum Beispiel in Farben, Lacken und Klebstoffen verwendet und können zum Teil unangenehme Gerüche oder explosive Dämpfe freisetzen sowie Gesundheits- und Umweltschäden verursachen. Als lösemittelfrei gelten Produkte, wenn der Lösemittelgehalt des verarbeitungsfertigen Produktes kleiner ist als 0,5 %.

Die als Hochsieder bezeichneten, nur wenig flüchtigen Substanzen mit Siedepunkten über 200 °C gelten dagegen nach deutschem Recht nicht als Lösemittel, sondern als Ersatzstoffe. Im Gegensatz zu den aufgrund ihrer Flüchtigkeit schon wenige Stunden bis Tage nach der Verarbeitung vollständig verdunstenden Lösemitteln können diese in manchen als lösemittelfrei bezeichneten Produkten ersatzweise enthaltenen Hochsieder unter Umständen noch über Monate oder Jahre an die Raumluft abgegeben werden.

Lösungsmittel in der Chemischen Industrie

Lösungsmittel werden bei vielen Synthesen in der chemischen Industrie, z. B. in der pharmazeutischen Industrie, verwendet. Lösemittelverluste sind eine wichtige Abfallquelle in der industriellen organischen Synthese. Bei mehrstufigen Synthesen von fortgeschrittenen pharmazeutischen Zwischenprodukten (APIs) werden häufig unterschiedliche Lösungsmittel für die verschiedenen Schritte verwendet.

Zur Messung und Visualisierung von u. a. Lösungsmittelverlusten wurden verschiedene Metriken der Grünen Chemie entwickelt. Dazu gehören der vollständige E-Faktor, die Prozessmassenintensität, die Massenintensität und -produktivität sowie die Lösungsmittelintensität.

Siehe auch

  • Lösung (Chemie)
  • Flüchtige organische Verbindungen
  • Lösungsmitteleinfluss
  • Stark eutektisches Lösungsmittel
  • Ionische Flüssigkeit

Literatur

  • C. Reichardt: Solvents and Solvent Effects in Organic Chemistry. Wiley-VCH Verlag, Weinheim 1979 (1. Auflage), 1988 (2. Auflage), 2003 (3. Auflage), 2010 (4. Auflage; mit T. Welton).

Weblinks

Commons: Lösungsmittel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Lösungsmittel – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
  • Eigenschaften von Lösungsmitteln (engl.)

Einzelnachweise

  1. Eintrag zu Lösungen. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag
  2. Eintrag zu solution. In: IUPAC (Hrsg.): Compendium of Chemical Terminology. The “Gold Book”. doi:10.1351/goldbook.S05746 – Version: 3.0.1.
  3. Marktstudie Lösungsmittel von Ceresana.
  4. Eintrag zu aprotische Lösemittel. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 3. Juni 2014.
  5. Alan R. Katritzky, Dan C. Fara, Hongfang Yang, Kaido Tämm et al.: Quantitative Measures of Solvent Polarity, S. 183 Spectroscopic Measurements.
  6. Karl Dimroth, Christian Reichardt, Theodor Siepmann, Ferdinand Bohlmann: Über Pyridinium-N-phenol-betaine und ihre Verwendung zur Charakterisierung der Polarität von Lösungsmitteln. In: Justus Liebigs Annalen der Chemie. Band 661, Nr. 1, 18. Februar 1963, S. 1–37, doi:10.1002/jlac.19636610102. 
  7. AG Reichardt: ET(30)-Werte der Aliphatische, cycloaliphatische, aromatische Ether, Thioether und Acetale und Alkane
  8. Agilent Technologies: Tabelle 9: Kompressibilität von Lösungsmitteln. (PDF; 5,1 MB) Februar 2009, archiviert vom Original am 31. Juli 2013; abgerufen am 31. Juli 2013. 
  9. Nicholas P. Cheremisinoff: Industrial Solvents Handbook. 2. Auflage. Marcel Dekker, 2003, ISBN 0-8247-4033-5, S. 6. 
  10. M.D. Lechner, K. Gehrke, E.H. Nordmeier: Makromolekulare Chemie. 4. Auflage, Basel 2010, S. 160.
  11. H.-G. Elias: Makromoleküle. Band 1, 5. Auflage, Basel 1990, S. 797.
  12. TRGS (baua.de).
  13. lga.de: Produktgruppe Klebstoffe (Memento vom 16. September 2010 im Internet Archive)
  14. Roger A. Sheldon: Metrics of Green Chemistry and Sustainability: Past, Present, and Future. In: ACS Sustainable Chemistry & Engineering. Band 6, Nr. 1, 2. Januar 2018, S. 32–48, doi:10.1021/acssuschemeng.7b03505. 
  15. Concepcion Jimenez-Gonzalez, Celia S. Ponder, Quirinus B. Broxterman, Julie B. Manley: Using the Right Green Yardstick: Why Process Mass Intensity Is Used in the Pharmaceutical Industry To Drive More Sustainable Processes. In: Organic Process Research & Development. Band 15, Nr. 4, 15. Juli 2011, S. 912–917, doi:10.1021/op200097d. 
  16. David J. C. Constable, Alan D. Curzons, Virginia L. Cunningham: Metrics to ‘green’ chemistry—which are the best? In: Green Chemistry. Band 4, Nr. 6, 5. Dezember 2002, S. 521–527, doi:10.1039/B206169B. 
  17. Concepción Jiménez-González, David J. C. Constable, Celia S. Ponder: Evaluating the “Greenness” of chemical processes and products in the pharmaceutical industry—a green metrics primer. In: Chemical Society Reviews. Band 41, Nr. 4, 30. Januar 2012, S. 1485–1498, doi:10.1039/C1CS15215G. 
Normdaten (Sachbegriff): GND: 4036160-3 (GND Explorer, lobid, OGND, AKS)

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 20 Jun 2025 / 23:48

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Ein Losungsmittel auch Losemittel Solvens oder Menstruum ist ein Stoff der Gase Flussigkeiten oder Feststoffe losen und dabei verdunnen kann dabei entsteht eine Losung Es wird zwischen physikalischem und chemischem Losevorgang unterschieden Haufig werden als Losungsmittel Flussigkeiten wie Wasser flussige organische Stoffe oder auch verflussigte Gase beispielsweise uberkritisches Kohlenstoffdioxid eingesetzt Auch Feststoffe konnen andere Stoffe losen indem sie diese Stoffe aufnehmen und einlagern Beispielsweise wird in einigen Wasserstofftanks von Autos die mit Brennstoffzellen betrieben werden gasformiger Wasserstoff in festem Material genannt Metall organische Gerustverbindungen kurz MOFs gelost ChemieAuch wenn ein Losungsmittel nicht unbedingt selbst an einer chemischen Reaktion teilnimmt kann es fur den gewunschten Ablauf einer chemischen Reaktion sehr wichtig sein Dabei konnen die Auswirkungen des Losungsmittels sehr unterschiedlich sein Sie hangen ab von der Art und der Loslichkeit der beteiligten Reaktionspartner und von der Art der gewunschten Reaktion Dabei ist wichtig und nutzlich dass durch die Auflosung der Reaktionspartner in dem Losungsmittel die ablaufenden Reaktionen thermisch beeinflussbar und damit kontrollierbar werden und dass die Konzentrationsangaben von gelosten Substanzen wegen der Temperaturabhangigkeit nur fur eine bestimmte Temperatur gelten Die wichtigsten Aufgaben des Losemittels bei chemischen Reaktionen sind Homogenisierung der Reaktionspartner und dadurch Vergrosserung der Kontaktoberflachen konvektiver Warme und Stofftransport Stabilisierung von Ubergangszustanden der Reaktion Verdunnung zur Vermeidung von Nebenreaktionen Fur die Reinigung und Prozessierung von Reaktionsgemischen Downstream Prozess spielen Losungsmittel eine weitere wichtige Rolle Hier seien exemplarisch einige wichtige Verfahrensweisen benannt Fallung Kristallisation Umkristallisation Extraktion ChromatographieMarktwirtschaftliche AspekteDie wichtigste Losungsmittel Gruppe sind Alkohole wie Ethanol n Butanol Isopropanol und Methanol Im Jahr 2011 wurden hiervon weltweit ca 6 4 Mio Tonnen nachgefragt Fur die darauf folgende Periode 2011 bis 2019 war ein uberdurchschnittlicher Verbrauchsanstieg von jahrlich mehr als 3 bei Ethanol und bei den Ethern zu erwarten Neben den halogenierten Losungsmitteln die in Westeuropa und Nordamerika ihren Abwartstrend fortsetzen werden auch Aromaten und reine Kohlenwasserstoffe langfristig weiter an Bedeutung verlieren LoseeigenschaftenDie quantitative Vorhersage von Loseeigenschaften und ihrer Temperaturabhangigkeit ist nicht moglich und muss experimentell ermittelt werden Es gibt jedoch die plausible generelle Regel Similia similibus solvuntur lat Ahnliches lost sich in Ahnlichem die aber nur als Richtschnur gelten kann Gemass dieser Regel losen sich polare Stoffe mehr oder weniger gut in polaren Losemitteln z B Salze in Wasser Dagegen losen sich unpolare Stoffe mehr oder weniger gut in unpolaren Losemitteln z B Fette und Ole in unpolaren organischen Losemitteln wie Benzol oder Ether EinteilungenLosungsmittel werden meist nach ihren physikalischen Eigenschaften in Klassen eingeteilt Solche Einteilungskriterien sind z B Siedepunkt Permittivitat Polarisationsfahigkeit Flammpunkt Fluchtigkeit Viskositat Polaritat CH AciditatAprotische Losungsmittel Wenn das Molekul eines Losungsmittels nicht uber eine funktionelle Gruppe verfugt aus der Wasserstoffatome als Protonen abgespalten werden konnen Dissoziation spricht man von einem aprotischen Losungsmittel Sie stehen den protischen Losungsmitteln gegenuber Aprotisch unpolar Alkane sind wegen des geringen Unterschieds in der Elektronegativitat zwischen Kohlenstoff und Wasserstoff unpolar Dies macht alle Stoffe dieser Gruppen ineinander leicht loslich sie sind sehr lipophil eigentlich noch lipophiler als die sehr schwach polaren namensgebenden Fette und sehr hydrophob wasserabweisend Aber nicht nur Wasser kann sich nicht losen sondern alle anderen stark polaren Stoffe auch nicht wie z B kurzkettige Alkohole Chlorwasserstoff oder Salze In der Flussigkeit werden die Teilchen lediglich von Van der Waals Kraften zusammengehalten Deshalb fallen bei dieser Stoffgruppe die Siedetemperaturen im Vergleich zu Molekulgrosse und masse wesentlich niedriger aus als bei permanenten Dipolen Da eine Abspaltung von Protonen unter Bildung von Carbanionen nur mit extrem starken Basen moglich ist sind sie aprotisch Ebenfalls zur Gruppe der aprotisch unpolaren Losungsmittel gezahlt werden ausserdem Verbindungen wie etwa Carbonsaureester oder Ether die zwar polare Bindungen enthalten aufgrund ihrer niedrigen Permittivitat jedoch nicht in der Lage sind ionische Verbindungen aufzulosen Vertreter dieser Gruppe sind Alkane Paraffine Alkene Olefine Alkine Benzol und andere Aromaten mit aliphatischen und aromatischen Substituenten Carbonsaureester Ether z B Diethylether vollig symmetrisch gebaute Molekule wie etwa Tetramethylsilan oder Tetrachlorkohlenstoff Kohlenstoffdisulfid bei hohem Druck auch Kohlenstoffdioxid halogenierte Kohlenwasserstoffe die entweder wie Tetrachlorkohlenstoff vollig unpolar oder aber trotz der hohen Elektronegativitat des betreffenden Halogens z B Chlors nur wenig polar Methylenchlorid sindEine spezielle Untergruppe halogenierter Kohlenwasserstoffe bilden dabei die perfluorierten Kohlenwasserstoffe z B Hexafluorbenzol die nicht nur selber unpolar sondern auch sehr schlecht von aussen polarisierbar sind und sich daher auch mit den ubrigen unpolaren Losungsmitteln eher schlecht vertragen Aprotisch polar Ist das Molekul jedoch mit stark polaren funktionellen Gruppen wie der Carbonylgruppe der Nitrogruppe oder der Nitrilgruppe substituiert so weist das Molekul ein Dipolmoment auf zwischenmolekular tritt nun also elektrostatische Anziehung dauerhafter Dipole zu den immer noch vorhandenen aber viel schwacheren Van der Waals Kraften hinzu Dies hat eine wesentliche Erhohung des Siedepunktes zur Folge und in vielen Fallen eine Verschlechterung der Mischbarkeit mit unpolaren Losungsmitteln sowie eine Verbesserung der Loslichkeit von und in polaren Stoffen Typische aprotisch polare Losungsmittel weisen eine Permittivitat uber 15 auf und sind in der Lage Kationen zu solvatisieren Da die Anionen kaum solvatisiert werden nackte Anionen zeigen sie eine hohe SN2 Reaktivitat Derartige Losungsmittel sind hervorragend geeignet um nukleophile Substitutionen unter milden Bedingungen durchzufuhren Dazu gehoren Ketone z B Aceton Lactone wie g Butyrolacton Lactame wie N Methyl 2 pyrrolidon Nitrile wie Acetonitril Nitroverbindungen wie Nitromethan tertiare Carbonsaureamide wie Dimethylformamid Harnstoffderivate wie Tetramethylharnstoff oder Dimethylpropylenharnstoff DMPU Sulfoxide wie Dimethylsulfoxid DMSO Sulfone wie Sulfolan Kohlensaureester wie Dimethylcarbonat oder EthylencarbonatProtische Losungsmittel Sobald ein Molekul uber eine funktionelle Gruppe verfugt aus der Wasserstoffatome im Molekul als Protonen abgespalten werden konnen Dissoziation spricht man von einem protischen Losungsmittel Diese stehen den aprotischen Losungsmitteln gegenuber Das wichtigste protische Losungsmittel ist Wasser das vereinfacht in ein Proton und ein Hydroxid Ion dissoziiert Weitere protische Losungsmittel stellen z B Alkohole und Carbonsauren dar Hier erfolgt die Abspaltung des Protons immer an der OH Gruppe da der elektronegative Sauerstoff die entstehende negative Ladung gut aufnehmen kann Das Mass in dem das jeweilige Losungsmittel dissoziiert wird durch die Aciditat nach dem Saure Base Konzept von Bronsted und Lowry bestimmt Es ist zu beachten dass auch an Kohlenstoff gebundene Wasserstoff Atome als Protonen abgespalten werden konnen CH Aciditat die Aciditat dieser Verbindungen aber meist zu gering ist um eine nennenswerte Dissoziation in neutralem Medium zu erlauben Die Freisetzung dieser Protonen ist nur durch sehr starke Basen moglich Polar protische Losungsmittel losen Salze und polare Verbindungen dagegen ist die Loslichkeit unpolarer Verbindungen gering Protische Losungsmittel sind Wasser das wichtigste Losungsmittel uberhaupt insbesondere in der belebten Natur Methanol Ethanol und andere kurzkettige Alkohole je grosser das C Gerust desto weniger stark ausgepragt ist der polare Charakter so ist Cholesterin z B ein Alkohol aber dennoch stark lipophil primare und sekundare Amine Carbonsauren Ameisensaure Essigsaure primare und sekundare Amide wie Formamid Mineralsauren Schwefelsaure Halogenwasserstoffe bzw Halogenwasserstoffsauren Polaritatsskalen Reichardt Farbstoff Eine bekannte Skala fur die Polaritat eines Losungsmittels ist die ET 30 oder ETN Skala Sie leitet sich von empirischen spektroskopischen Messungen ab Der ET 30 Wert ist als Ubergangsenergie der langstwelligen Vis NIR Absorptionsbande in einer Losung mit dem negativ solvatochromen Reichardt Farbstoff Betain 30 bei Normalbedingungen in kcal mol 1 definiert Der ETN Wert ist der auf die Polaritatsextrema Tetramethylsilan 0 und Wasser 1 normalisierte ET 30 Wert Tabelle mit Losungsmitteln und ihren Daten Losungsmittel Schmelzp C Siedep C Flammp C Dichte g cm3 bei 20 C Permittivitat bei 25 C Dipolmoment 10 30 Cm Brechungs index nD20 displaystyle n mathrm D 20 Et 30 displaystyle E tau 30 kJ mol Kompressi bilitat 10 6 bar Aceton 95 35 56 2 19 0 7889 20 70 9 54 1 3588 176 4 126Acetonitril 45 7 81 6 13 0 7857 37 5 20 C 11 48 1 3442 192 3 115Anilin 6 3 184 76 1 0217 6 89 20 C 5 04 1 5863 185 2 Anisol 37 5 155 4 41 0 9961 4 33 4 17 1 5179 155 5 Benzol 5 5 80 1 8 0 87565 2 28 0 0 1 5011 142 2 95Benzonitril 13 190 7 70 1 0102 15 C 25 20 13 51 1 5289 175 6 Brombenzol 30 8 156 51 1 4950 5 40 5 17 1 5597 156 8 1 Butanol 89 8 117 3 34 0 8098 17 51 5 84 1 3993 209 8 tert Butylmethylether MTBE 108 6 55 3 28 0 74 1 3690 145 2 g Butyrolacton 44 204 206 101 1 13 39 1 4 12 1 436 Chinolin 15 6 238 101 1 0929 9 00 7 27 1 6268 164 7 Chlorbenzol 45 6 132 28 1 1058 5 62 5 14 1 5241 156 8 Chloroform 63 5 61 7 1 4832 4 81 20 C 3 84 1 4459 163 4 100Cyclohexan 6 5 80 7 4 5 0 7785 2 02 20 C 0 0 1 4266 130 4 118Dibutylether 98 142 5 25 0 764 4 34 20 C 3 9 1 399 187 6 Diethylenglycol 6 5 244 3 124 1 1197 15 C 7 71 7 71 1 4475 224 9 Diethylether 116 2 34 5 40 0 7138 4 34 20 C 4 34 1 3526 144 6 Dimethylacetamid 20 165 66 0 9366 25 C 37 78 12 41 1 4380 182 7 Dimethylformamid 60 5 153 67 0 9487 37 0 12 88 1 4305 183 1 Dimethylsulfoxid 18 4 189 88 1 1014 46 68 13 00 1 4770 188 1 1 4 Dioxan 11 8 101 12 1 0337 2 21 1 5 1 4224 150 0 Eisessig 16 6 117 9 42 1 0492 6 15 20 C 5 60 1 3716 214 0 Essigsaureanhydrid 73 1 139 5 49 1 0820 20 7 19 C 9 41 1 3900 183 5 Essigsaureethylester 83 6 77 06 2 0 9003 6 02 6 27 1 3723 159 3 104Ethanol 114 5 78 3 18 0 7893 24 55 5 77 1 3614 216 9 1141 2 Dichlorethan Ethylendichlorid 35 3 83 5 13 1 2351 10 36 6 2 1 4448 175 1 Ethylenglycol 13 197 117 1 1088 37 7 7 61 1 4313 235 3 Ethylenglycoldimethylether 58 84 6 0 8628 7 20 5 70 1 3796 159 7 Formamid 2 5 210 5 175 1 1334 111 0 20 C 11 24 1 4472 236 6 n Hexan 95 68 20 0 6603 1 88 0 0 1 3748 129 2 150n Heptan 91 98 4 0 684 1 97 0 0 1 387 130 1 1202 Propanol Isopropylalkohol 89 5 82 3 16 0 7855 19 92 5 54 1 3776 203 1 100Methanol 97 8 64 7 6 5 0 7914 32 70 5 67 1 3287 232 0 1203 Methyl 1 butanol Isoamylalkohol 117 2 130 5 42 0 8092 14 7 6 07 1 4053 196 5 2 Methyl 2 propanol tert Butanol 25 5 82 5 9 0 7887 12 47 5 54 1 3878 183 1 Methylenchlorid Dichlormethan DCM 95 1 40 1 3266 8 93 5 17 1 4242 171 8 Methylethylketon Butanon 86 3 79 6 4 0 8054 18 51 20 C 9 21 1 3788 172 6 N Methyl 2 pyrrolidon NMP 24 202 245 1 03 32 2 4 09 1 47 N Methylformamid 3 8 183 111 1 011 19 C 182 4 12 88 1 4319 226 1 Nitrobenzol 5 76 210 8 81 1 2037 34 82 13 44 1 5562 175 6 Nitromethan 28 5 100 8 35 1 1371 35 87 30 C 11 88 1 3817 193 5 n Pentan 130 36 49 0 6262 1 358 129 7 Petrolether Leichtbenzin 25 80 26 0 63 0 83 Piperidin 9 106 4 0 8606 5 8 20 C 3 97 1 4530 148 4 Propanol 126 1 97 2 24 0 8035 20 33 5 54 1 3850 211 9 100Propylencarbonat 4 Methyl 1 3 dioxol 2 on 48 8 241 7 130 1 2069 65 1 16 7 1 4209 195 6 Pyridin 42 115 5 23 0 9819 12 4 21 C 7 91 1 5095 168 0 Schwefelkohlenstoff 110 8 46 3 30 1 2632 2 64 20 C 0 0 1 6319 136 3 Sulfolan 27 285 177 1 261 25 C 43 3 30 C 16 05 1 4840 183 9 Tetrachlorethen 19 121 1 6227 2 30 0 0 1 5053 133 3 Tetrachlorkohlenstoff 23 76 5 1 5940 2 24 20 C 0 0 1 4601 135 9 110Tetrahydrofuran 108 5 66 22 5 0 8892 7 58 5 84 1 4070 156 3 Toluol 95 110 6 7 0 8669 2 38 1 43 1 4961 141 7 871 1 1 Trichlorethan 30 4 74 1 1 3390 7 53 20 C 5 24 1 4379 151 3 Trichlorethen 73 87 1 4642 3 42 16 C 2 7 1 4773 150 1 Triethylamin 114 7 89 3 7 0 7275 2 42 2 90 1 4010 139 2 Triethylenglycol 5 278 3 166 1 1274 15 C 23 69 20 C 9 97 1 4531 223 6 Triethylenglycoldimethylether Triglyme 222 113 0 98 7 5 1 4233 161 3 Wasser 0 0 100 0 9982 78 39 6 07 1 3330 263 8 46Tabelle mit alkoholischen Losungsmitteln und ihren Verdunstungsraten relativ zu Essigsaure n butylester 1 Losungsmittel Siedep C VerdunstungsrateMethanol 65 2 1Ethanol 78 1 62 Propanol 82 1 4tert Butanol 83 0 95tert Amylalkohol 102 0 931 Propanol 97 0 862 Butanol 100 0 812 Methyl 1 propanol 108 0 621 Butanol 118 0 444 Methyl 2 pentanol MIBC 132 0 31 Pentanol Amylalkohol 137 0 2Diacetonalkohol 166 0 142 Ethyl 1 butanol 146 0 11Hexanol 148 0 096Cyclohexanol 161 0 05Tetrahydrofurfurylalkohol 178 0 032 Ethylhexanol 185 0 022 Octanol 177 0 0181 Octanol 196 0 007Benzylalkohol 205 0 0071 Decanol 231 0 001Indifferente Losungsmittel Unter einem indifferenten bzw neutralen Losungsmittel wird in der Polymerchemie ein Medium verstanden das Abbruch und Ubertragungsreaktionen von Polymerisationen und dadurch auch Polymerisationsgeschwindigkeit und grad wenig bis nicht beeinflusst fur alle Domanen eines Blockcopolymers gleiche Losungseigenschaften aufweist das Gegenteil ist ein selektives Losungsmittel Schwere und leichte LosemittelSpeziell bei Extraktionen mit oder aus Wasser unterscheidet man zwischen schweren und leichten Losemitteln weil je nach Dichte des Losemittels gegebenenfalls andere Methoden oder andere Apparaturen anzuwenden sind Losemittel werden als schwer bezeichnet wenn die Dichte grosser als die von Wasser und als leicht wenn sie niedriger ist Technische Regeln fur Gefahrstoffe TRGS Unter die Technische Regel fur Gefahrstoffe 610 uber Ersatzstoffe und Ersatzverfahren fur stark losemittelhaltige Vorstriche und Klebstoffe fur den Bodenbereich fallen nur fluchtige organische Stoffe mit einem Siedepunkt bis 200 C Solche werden zum Beispiel in Farben Lacken und Klebstoffen verwendet und konnen zum Teil unangenehme Geruche oder explosive Dampfe freisetzen sowie Gesundheits und Umweltschaden verursachen Als losemittelfrei gelten Produkte wenn der Losemittelgehalt des verarbeitungsfertigen Produktes kleiner ist als 0 5 Die als Hochsieder bezeichneten nur wenig fluchtigen Substanzen mit Siedepunkten uber 200 C gelten dagegen nach deutschem Recht nicht als Losemittel sondern als Ersatzstoffe Im Gegensatz zu den aufgrund ihrer Fluchtigkeit schon wenige Stunden bis Tage nach der Verarbeitung vollstandig verdunstenden Losemitteln konnen diese in manchen als losemittelfrei bezeichneten Produkten ersatzweise enthaltenen Hochsieder unter Umstanden noch uber Monate oder Jahre an die Raumluft abgegeben werden Losungsmittel in der Chemischen IndustrieLosungsmittel werden bei vielen Synthesen in der chemischen Industrie z B in der pharmazeutischen Industrie verwendet Losemittelverluste sind eine wichtige Abfallquelle in der industriellen organischen Synthese Bei mehrstufigen Synthesen von fortgeschrittenen pharmazeutischen Zwischenprodukten APIs werden haufig unterschiedliche Losungsmittel fur die verschiedenen Schritte verwendet Zur Messung und Visualisierung von u a Losungsmittelverlusten wurden verschiedene Metriken der Grunen Chemie entwickelt Dazu gehoren der vollstandige E Faktor die Prozessmassenintensitat die Massenintensitat und produktivitat sowie die Losungsmittelintensitat Siehe auchLosung Chemie Fluchtige organische Verbindungen Losungsmitteleinfluss Stark eutektisches Losungsmittel Ionische FlussigkeitLiteraturC Reichardt Solvents and Solvent Effects in Organic Chemistry Wiley VCH Verlag Weinheim 1979 1 Auflage 1988 2 Auflage 2003 3 Auflage 2010 4 Auflage mit T Welton WeblinksCommons Losungsmittel Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wiktionary Losungsmittel Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Eigenschaften von Losungsmitteln engl EinzelnachweiseEintrag zu Losungen In Rompp Online Georg Thieme Verlag Eintrag zu solution In IUPAC Hrsg Compendium of Chemical Terminology The Gold Book doi 10 1351 goldbook S05746 Version 3 0 1 Marktstudie Losungsmittel von Ceresana Eintrag zu aprotische Losemittel In Rompp Online Georg Thieme Verlag abgerufen am 3 Juni 2014 Alan R Katritzky Dan C Fara Hongfang Yang Kaido Tamm et al Quantitative Measures of Solvent Polarity S 183 Spectroscopic Measurements Karl Dimroth Christian Reichardt Theodor Siepmann Ferdinand Bohlmann Uber Pyridinium N phenol betaine und ihre Verwendung zur Charakterisierung der Polaritat von Losungsmitteln In Justus Liebigs Annalen der Chemie Band 661 Nr 1 18 Februar 1963 S 1 37 doi 10 1002 jlac 19636610102 AG Reichardt ET 30 Werte der Aliphatische cycloaliphatische aromatische Ether Thioether und Acetale und Alkane Agilent Technologies Tabelle 9 Kompressibilitat von Losungsmitteln PDF 5 1 MB Februar 2009 archiviert vom Original am 31 Juli 2013 abgerufen am 31 Juli 2013 Nicholas P Cheremisinoff Industrial Solvents Handbook 2 Auflage Marcel Dekker 2003 ISBN 0 8247 4033 5 S 6 M D Lechner K Gehrke E H Nordmeier Makromolekulare Chemie 4 Auflage Basel 2010 S 160 H G Elias Makromolekule Band 1 5 Auflage Basel 1990 S 797 TRGS baua de lga de Produktgruppe Klebstoffe Memento vom 16 September 2010 im Internet Archive Roger A Sheldon Metrics of Green Chemistry and Sustainability Past Present and Future In ACS Sustainable Chemistry amp Engineering Band 6 Nr 1 2 Januar 2018 S 32 48 doi 10 1021 acssuschemeng 7b03505 Concepcion Jimenez Gonzalez Celia S Ponder Quirinus B Broxterman Julie B Manley Using the Right Green Yardstick Why Process Mass Intensity Is Used in the Pharmaceutical Industry To Drive More Sustainable Processes In Organic Process Research amp Development Band 15 Nr 4 15 Juli 2011 S 912 917 doi 10 1021 op200097d David J C Constable Alan D Curzons Virginia L Cunningham Metrics to green chemistry which are the best In Green Chemistry Band 4 Nr 6 5 Dezember 2002 S 521 527 doi 10 1039 B206169B Concepcion Jimenez Gonzalez David J C Constable Celia S Ponder Evaluating the Greenness of chemical processes and products in the pharmaceutical industry a green metrics primer In Chemical Society Reviews Band 41 Nr 4 30 Januar 2012 S 1485 1498 doi 10 1039 C1CS15215G Normdaten Sachbegriff GND 4036160 3 GND Explorer lobid OGND AKS

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