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Etalon ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel Für weitere Bedeutungen siehe Etalon Begriffsklärung Ein Eichmaß oder E
Maßverkörperung
Ein Eichmaß oder Etalon (von französisch étalon ‚Musterstück‘), nach DIN Maßverkörperung, ist ein Referenzmessmittel für physikalische Größen wie zum Beispiel Längen, Gewichte und Volumina, mit dessen Hilfe Messgeräte geeicht werden können. Es handelt sich um Lehren, Messgeräte oder Bestandteile derselben, die feste Werte oder eine Abfolge von festen Werten einer Messgröße darstellen. Sie werden verwendet,
- um als Prototyp die Einheit einer physikalischen Größe zu definieren oder,
- als Normal zum Kalibrieren oder Eichen von Messmitteln oder als Hilfsmittel zum Messen.
In der zweiten Funktion sind die Maßverkörperungen mit Angabe einer Messunsicherheit kalibriert oder geeicht.
Die grundlegende DIN 1319 Messtechnik definiert Maßverkörperungen (englisch material measure, frz. mesure matérialisée): „Gerät, das einen oder mehrere feste Werte einer Größe darstellt oder liefert.“
Typische Größen, für die Maßverkörperungen verwendet werden, sind: Masse, Raummaß, Länge, Winkel, Flächenmaß sowie die elektrischen Größen Spannung und Widerstand.
Eines der bekanntesten Beispiele ist das Urmeter aus dem Jahre 1799 in Paris, ein Platinlineal. Seit 1889 verwendete man den Internationalen Meterprototyp, einen Platin-Iridium-Stab mit x-förmigem Querschnitt. Urmeter und Urkilogramm sind seit 1960 bzw. 2019 nicht mehr in Gebrauch.
Beispiele für gegenständliche Maßverkörperungen
- Gewichtsstücke
- Parallelendmaße
- Fabry-Pérot-Interferometer mit festem Spiegelabstand
- Glasmaßstab
- Noniusstrukturen
- Kepler-Kessel
Historische Eichmaße
Man findet Eichmaße öfter an historischen Gebäuden wie Kirchen weltweit, weil die Kirche die göttliche Gerechtigkeit und Neutralität verbürgte. Offizielle Längenmaße findet man auch an historischen Rathäusern.
Eichmaß als Volumeneinheit
Untersuchungen des Bremer Eichamtes im Jahre 2000 ergaben, dass die aus Bronze gefertigten Taufbecken in romanischen und frühgotischen Kirchen aus dem 13. und 14. Jahrhundert möglicherweise als Eichmaße für die damals verwendeten Volumenmaße gedient haben könnten.
Bei der Volumeneinheit für Flüssigkeiten wurde in der vormetrischen Zeit oft unterschieden in verschiedenen Regionen Deutschlands und in der Schweiz beim Eichmaß. Bei Wein, Bier, Most, Essig und ähnlichen Flüssigkeiten differenzierte man in Klein- und Großhandel, in große und kleine Maß, lauteres oder Helleichmaß und Visiermaß, Trübeichmaß oder Mostmaß und Keltermaß, Wirtsmaß oder Schenk- und Zapfmaß, Altmaß, Neumaß und andere weniger gebrauchte Bezeichnungen.
Das Helleichmaß war als Beispiel das Normmaß gemäß der Maßordnung vom 15. Februar 1815 im Königreich Württemberg. Ähnliche Gesetze und Verordnungen gab es auch in anderen Regionen.
| die Trübeichmaß | die Helleichmaß | die Schenkmaß |
|---|---|---|
| Keltermaß | Lauterer Eichmaß | -------- |
| Jungmaß | Visiermaß | Zapfmaß |
| Neumaß | Altmaß | Wirtsmaß |
| Mostmaß | Großmaß (Großhandel) | Kleinmaß (Einzel-, Kleinhandel) |
| Beispiel Weinmaß Königreich Württemberg | ||
| Most und trüber Wein | Alter oder geklärter neuer Wein | Ausschankmaß (Steuermaß) |
| 1 Maß = 1,9174 Liter = 96,6616 Pariser Kubikzoll | 1 Maß = 1,83704 Liter = 92,6090 Pariser Kubikzoll | 1 Maß = 1,67000 Liter = 84,191 Pariser Kubikzoll |
| 160 Maß | 167 Maß | -------- |
| 10 Helleichmaß | 11 Schenkmaß | |
Literatur
- Johann Friedrich Krüger: Vollständiges Handbuch der Münzen, Maße und Gewichte aller Länder der Erde. Gottfried Basse, Quedlinburg/Leipzig 1830.
- Louis Schmidt: Der württembergische Sekretär: Ein praktisches Handbuch über Privat-Geschäfts- und Gerichtsverhältnisse des württembergischen Bürgers. Gebrüder Mäntler (A. Kröner), Stuttgart 1860, S. 261.
- Meyers Großes Konversations-Lexikon. Band 1. Leipzig 1905, S. 393.
- Meyers Großes Konversations-Lexikon. Band 17. Leipzig 1909, S. 737.
Einzelnachweise
- DIN 1319-1:1995-01 2. Begriffe Nr. 4.5 Maßverkörperung. S. 19.
- Württemberg Kammer der Abgeordneten: Verhandlungen der Württembergischen Kammer der Abgeordneten auf dem Landtag. J. B. Metzlersche Buchdruckerei, Stuttgart 1868 – 70, S. 303.
Autor: www.NiNa.Az
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Etalon ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel Fur weitere Bedeutungen siehe Etalon Begriffsklarung Ein Eichmass oder Etalon von franzosisch etalon Musterstuck nach DIN Massverkorperung ist ein Referenzmessmittel fur physikalische Grossen wie zum Beispiel Langen Gewichte und Volumina mit dessen Hilfe Messgerate geeicht werden konnen Es handelt sich um Lehren Messgerate oder Bestandteile derselben die feste Werte oder eine Abfolge von festen Werten einer Messgrosse darstellen Sie werden verwendet um als Prototyp die Einheit einer physikalischen Grosse zu definieren oder als Normal zum Kalibrieren oder Eichen von Messmitteln oder als Hilfsmittel zum Messen Offentlich zugangliche Etalons verschiedener Lange an der Aussenwand des Royal Greenwich Observatory In der zweiten Funktion sind die Massverkorperungen mit Angabe einer Messunsicherheit kalibriert oder geeicht Die grundlegende DIN 1319 Messtechnik definiert Massverkorperungen englisch material measure frz mesure materialisee Gerat das einen oder mehrere feste Werte einer Grosse darstellt oder liefert Typische Grossen fur die Massverkorperungen verwendet werden sind Masse Raummass Lange Winkel Flachenmass sowie die elektrischen Grossen Spannung und Widerstand Eines der bekanntesten Beispiele ist das Urmeter aus dem Jahre 1799 in Paris ein Platinlineal Seit 1889 verwendete man den Internationalen Meterprototyp einen Platin Iridium Stab mit x formigem Querschnitt Urmeter und Urkilogramm sind seit 1960 bzw 2019 nicht mehr in Gebrauch Beispiele fur gegenstandliche MassverkorperungenSechs Hohlmasse aus der mens ponderia in Pompeji einer stadtischen Einrichtung zur Kontrolle der Masse und Gewichte 79 n Chr Gewichtsstucke Parallelendmasse Fabry Perot Interferometer mit festem Spiegelabstand Glasmassstab Noniusstrukturen Kepler KesselHistorische EichmasseSachsische Elle an der Kirchenmauer von St Walpurgis Apfelstadt 56 cm diente als Eichmass z B fur Tuchmacher Nerbelstein in Bischofsheim in der Rhon Eichstein fur Getreide Man findet Eichmasse ofter an historischen Gebauden wie Kirchen weltweit weil die Kirche die gottliche Gerechtigkeit und Neutralitat verburgte Offizielle Langenmasse findet man auch an historischen Rathausern Eichmass als VolumeneinheitUntersuchungen des Bremer Eichamtes im Jahre 2000 ergaben dass die aus Bronze gefertigten Taufbecken in romanischen und fruhgotischen Kirchen aus dem 13 und 14 Jahrhundert moglicherweise als Eichmasse fur die damals verwendeten Volumenmasse gedient haben konnten Bei der Volumeneinheit fur Flussigkeiten wurde in der vormetrischen Zeit oft unterschieden in verschiedenen Regionen Deutschlands und in der Schweiz beim Eichmass Bei Wein Bier Most Essig und ahnlichen Flussigkeiten differenzierte man in Klein und Grosshandel in grosse und kleine Mass lauteres oder Helleichmass und Visiermass Trubeichmass oder Mostmass und Keltermass Wirtsmass oder Schenk und Zapfmass Altmass Neumass und andere weniger gebrauchte Bezeichnungen Das Helleichmass war als Beispiel das Normmass gemass der Massordnung vom 15 Februar 1815 im Konigreich Wurttemberg Ahnliche Gesetze und Verordnungen gab es auch in anderen Regionen die Trubeichmass die Helleichmass die SchenkmassKeltermass Lauterer Eichmass Jungmass Visiermass ZapfmassNeumass Altmass WirtsmassMostmass Grossmass Grosshandel Kleinmass Einzel Kleinhandel Beispiel Weinmass Konigreich WurttembergMost und truber Wein Alter oder geklarter neuer Wein Ausschankmass Steuermass 1 Mass 1 9174 Liter 96 6616 Pariser Kubikzoll 1 Mass 1 83704 Liter 92 6090 Pariser Kubikzoll 1 Mass 1 67000 Liter 84 191 Pariser Kubikzoll160 Mass 167 Mass 10 Helleichmass 11 SchenkmassLiteraturJohann Friedrich Kruger Vollstandiges Handbuch der Munzen Masse und Gewichte aller Lander der Erde Gottfried Basse Quedlinburg Leipzig 1830 Louis Schmidt Der wurttembergische Sekretar Ein praktisches Handbuch uber Privat Geschafts und Gerichtsverhaltnisse des wurttembergischen Burgers Gebruder Mantler A Kroner Stuttgart 1860 S 261 Meyers Grosses Konversations Lexikon Band 1 Leipzig 1905 S 393 Meyers Grosses Konversations Lexikon Band 17 Leipzig 1909 S 737 EinzelnachweiseDIN 1319 1 1995 01 2 Begriffe Nr 4 5 Massverkorperung S 19 Wurttemberg Kammer der Abgeordneten Verhandlungen der Wurttembergischen Kammer der Abgeordneten auf dem Landtag J B Metzlersche Buchdruckerei Stuttgart 1868 70 S 303