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Martin Wähler 6 Mai 1889 in Orlamünde 3 Juni 1953 in Berlin war ein deutscher Volkskundler Er vertrat die rassistische V

Martin Wähler

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Martin Wähler (* 6. Mai 1889 in Orlamünde; † 3. Juni 1953 in Berlin) war ein deutscher Volkskundler. Er vertrat die rassistische Vorstellung eines dauerhaften, in Rasse und Lebensraum wurzelnden National- und Stammescharakters.

Leben und Bedeutung

Martin Wähler studierte Klassische Philologie, Geschichte, ev. Theologe und Philosophie bis zur Promotion 1912 in Jena mit einer Dissertation über Marcus Terentius Varro, die er noch in lateinischer Sprache schrieb. Er wirkte zunächst als Studienrat und Hochschuldozent in Erfurt. Von 1929 bis 1932 war er Professor für Volkskunde an der Pädagogischen Akademie Erfurt, die bereits 1932 wieder geschlossen wurde, worauf er noch kurzzeitig an die Pädagogische Akademie Halle (Saale) abgeordnet wurde. Wähler war in vielen historischen Vereinen Erfurts aktiv und wurde Mitglied der Akademie gemeinnütziger Wissenschaften zu Erfurt.

Nach der „Machtergreifung“ der Nationalsozialisten zeigte Wähler offen seine Nähe zur NS-Ideologie. So publizierte er beispielsweise 1934 einen antisemitischen Beitrag in der Zeitschrift für Deutschkunde: „Der größte Teil der Lieder bei den Nationalsozialisten gibt Wege zur Durchführung des Programms, zur Gewinnung der Herrschaft. Revolutionär wie das Ziel ist der Weg. Aus der Zeit des Kampfes stammt das nationalsozialistische Lied ›Wir sind Hitlers braunes Heer, heia, hoho! Wir machen Bonzensessel leer …‹, später erweitert zu: ›So stehn die Sturmkolonnen, – zum Rassenkampf bereit …‹“.

Nach der Schließung der PA Halle ging Wähler zurück in den Schuldienst, wurde aber 1934 erneut an die Hochschule für Lehrerbildung Frankfurt (Oder) als Professor für Volkskunde berufen. 1935 wurde er Professor und stellvertr. Direktor an der Hochschule für Lehrerbildung in Hannover. 1937 trat er der NSDAP und dem NS-Dozentenbund bei. Nach der Umwandlung der HfL in eine Lehrerbildungsanstalt wurde er an die Universität Leipzig überstellt. 1942 erhielt er als Vertreter von Heinrich Harmjanz einen Lehrstuhl an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs war er erneut Lehrer in Erfurt. Er wechselte 1950 nach Westberlin, wo er kurzzeitig apl. Professor für Volkskunde wurde und 1953 starb.

Wähler gehörte zu den profiliertesten Volkskundlern der 1920er bis 1950er Jahre. „Der deutsche Volkscharakter“ (1937) und „Thüringische Volkskunde“ (1940) galten als Standardwerke. Hierbei ist die starke Prägung durch völkische Vorstellungen seit dem Ersten Weltkrieg 1914/18 und die ideologische Nähe zum Nationalsozialismus nicht zu übersehen. An diesem prominenten Vertreter der Volkskunde wird das Spannungsverhältnis von Wissenschaftsverständnis und völkischer Ideologie sowie Nationalsozialismus deutlich.

Schriften (Auswahl)

  • De varronis rerum rusticarum fontibus quaestiones selectae, Dissertation Jena 1912
  • Thüringische Kirchengeschichte. Quelle & Meyer, Leipzig 1926.
  • Symbolik im Volksleben der Gegenwart und ihre Bedeutung für die Volksgemeinschaft. In: Volkskundliche Gaben. John Meier zum siebzigsten Geburtstage dargebracht, Berlin: de Gruyter 1934, S. 282–292.
  • Der deutsche Volkscharakter. Eine Wesenskunde der deutschen Volksstämme und Volksschläge. Diederichs, Jena 1937.
  • Thüringische Volkskunde. Diederichs, Jena 1940.

Literatur

  • Steffen Raßloff: Volkskunde im 19. und 20. Jahrhundert. Erfurt 2003. (Thüringen. Blätter zur Landeskunde 32)
  • Steffen Raßloff: "Der thüringische Stammescharakter". Martin Wähler und die Volkskunde aus völkischem Geist. In: Zeitschrift des Vereins für Thüringische Geschichte 57 (2003). S. 177–204.
  • Steffen Raßloff: Martin Wähler (1889–1953). Volkskundler im Spannungsfeld von Wissenschaft und völkischer Ideologie. In: Zeitschrift für Volkskunde 102 (2006). S. 195–219.
  • Alexander Hesse: Die Professoren und Dozenten der preußischen pädagogischen Akademien (1926–1933) und Hochschulen für Lehrerbildung (1933–1941). Deutscher Studien-Verlag, Weinheim 1995, ISBN 3-89271-588-2 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche). 
  • Ernst Klee: Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. S. Fischer, Frankfurt am Main 2007, ISBN 978-3-10-039326-5.

Weblinks

  • Literatur von und über Martin Wähler im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  • Martin Wähler und die Thüringische Volkskunde auf Erfurt-web.de
  • Martin Wähler auf Erfurt-web.de

Einzelnachweise

  1. Ernst Klee: Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. S. Fischer, Frankfurt am Main 2007, S. 635.
  2. Vollständiges Zitat bei Ernst Klee: Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. S. Fischer, Frankfurt am Main 2007, S. 635.
Normdaten (Person): GND: 130391093 (lobid, GND Explorer, OGND, AKS) | LCCN: n90653342 | VIAF: 57718487 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Wähler, Martin
KURZBESCHREIBUNG deutscher Volkskundler
GEBURTSDATUM 6. Mai 1889
GEBURTSORT Orlamünde
STERBEDATUM 3. Juni 1953
STERBEORT Berlin

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 16 Jul 2025 / 07:11

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Martin Wahler 6 Mai 1889 in Orlamunde 3 Juni 1953 in Berlin war ein deutscher Volkskundler Er vertrat die rassistische Vorstellung eines dauerhaften in Rasse und Lebensraum wurzelnden National und Stammescharakters Leben und BedeutungMartin Wahler studierte Klassische Philologie Geschichte ev Theologe und Philosophie bis zur Promotion 1912 in Jena mit einer Dissertation uber Marcus Terentius Varro die er noch in lateinischer Sprache schrieb Er wirkte zunachst als Studienrat und Hochschuldozent in Erfurt Von 1929 bis 1932 war er Professor fur Volkskunde an der Padagogischen Akademie Erfurt die bereits 1932 wieder geschlossen wurde worauf er noch kurzzeitig an die Padagogische Akademie Halle Saale abgeordnet wurde Wahler war in vielen historischen Vereinen Erfurts aktiv und wurde Mitglied der Akademie gemeinnutziger Wissenschaften zu Erfurt Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten zeigte Wahler offen seine Nahe zur NS Ideologie So publizierte er beispielsweise 1934 einen antisemitischen Beitrag in der Zeitschrift fur Deutschkunde Der grosste Teil der Lieder bei den Nationalsozialisten gibt Wege zur Durchfuhrung des Programms zur Gewinnung der Herrschaft Revolutionar wie das Ziel ist der Weg Aus der Zeit des Kampfes stammt das nationalsozialistische Lied Wir sind Hitlers braunes Heer heia hoho Wir machen Bonzensessel leer spater erweitert zu So stehn die Sturmkolonnen zum Rassenkampf bereit Nach der Schliessung der PA Halle ging Wahler zuruck in den Schuldienst wurde aber 1934 erneut an die Hochschule fur Lehrerbildung Frankfurt Oder als Professor fur Volkskunde berufen 1935 wurde er Professor und stellvertr Direktor an der Hochschule fur Lehrerbildung in Hannover 1937 trat er der NSDAP und dem NS Dozentenbund bei Nach der Umwandlung der HfL in eine Lehrerbildungsanstalt wurde er an die Universitat Leipzig uberstellt 1942 erhielt er als Vertreter von Heinrich Harmjanz einen Lehrstuhl an der Johann Wolfgang Goethe Universitat Frankfurt am Main Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs war er erneut Lehrer in Erfurt Er wechselte 1950 nach Westberlin wo er kurzzeitig apl Professor fur Volkskunde wurde und 1953 starb Wahler gehorte zu den profiliertesten Volkskundlern der 1920er bis 1950er Jahre Der deutsche Volkscharakter 1937 und Thuringische Volkskunde 1940 galten als Standardwerke Hierbei ist die starke Pragung durch volkische Vorstellungen seit dem Ersten Weltkrieg 1914 18 und die ideologische Nahe zum Nationalsozialismus nicht zu ubersehen An diesem prominenten Vertreter der Volkskunde wird das Spannungsverhaltnis von Wissenschaftsverstandnis und volkischer Ideologie sowie Nationalsozialismus deutlich Schriften Auswahl De varronis rerum rusticarum fontibus quaestiones selectae Dissertation Jena 1912 Thuringische Kirchengeschichte Quelle amp Meyer Leipzig 1926 Symbolik im Volksleben der Gegenwart und ihre Bedeutung fur die Volksgemeinschaft In Volkskundliche Gaben John Meier zum siebzigsten Geburtstage dargebracht Berlin de Gruyter 1934 S 282 292 Der deutsche Volkscharakter Eine Wesenskunde der deutschen Volksstamme und Volksschlage Diederichs Jena 1937 Thuringische Volkskunde Diederichs Jena 1940 LiteraturSteffen Rassloff Volkskunde im 19 und 20 Jahrhundert Erfurt 2003 Thuringen Blatter zur Landeskunde 32 Steffen Rassloff Der thuringische Stammescharakter Martin Wahler und die Volkskunde aus volkischem Geist In Zeitschrift des Vereins fur Thuringische Geschichte 57 2003 S 177 204 Steffen Rassloff Martin Wahler 1889 1953 Volkskundler im Spannungsfeld von Wissenschaft und volkischer Ideologie In Zeitschrift fur Volkskunde 102 2006 S 195 219 Alexander Hesse Die Professoren und Dozenten der preussischen padagogischen Akademien 1926 1933 und Hochschulen fur Lehrerbildung 1933 1941 Deutscher Studien Verlag Weinheim 1995 ISBN 3 89271 588 2 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Ernst Klee Das Kulturlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 S Fischer Frankfurt am Main 2007 ISBN 978 3 10 039326 5 WeblinksLiteratur von und uber Martin Wahler im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Martin Wahler und die Thuringische Volkskunde auf Erfurt web de Martin Wahler auf Erfurt web deEinzelnachweiseErnst Klee Das Kulturlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 S Fischer Frankfurt am Main 2007 S 635 Vollstandiges Zitat bei Ernst Klee Das Kulturlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 S Fischer Frankfurt am Main 2007 S 635 Normdaten Person GND 130391093 lobid GND Explorer OGND AKS LCCN n90653342 VIAF 57718487 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wahler MartinKURZBESCHREIBUNG deutscher VolkskundlerGEBURTSDATUM 6 Mai 1889GEBURTSORT OrlamundeSTERBEDATUM 3 Juni 1953STERBEORT Berlin

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