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Mobilität

Die räumliche Mobilität oder territoriale Mobilität beschreibt die Beweglichkeit von Personen und Gütern im geographischen Raum. Räumliche Mobilität ist somit Mobilität im engeren Wortsinne. Um die Bezeichnung von metaphorischen Bezeichnungen wie z. B. soziale Mobilität abzugrenzen, haben sich die Bezeichnungen räumliche oder territoriale Mobilität durchgesetzt.
Zur Mobilität gehört die Möglichkeit und Bereitschaft zur Bewegung. Im engeren Sinne ist sie als Anzahl aller außerhäuslichen Aktivitäten im Personenverkehr oder Beförderungen von Gütern zwischen Marktteilnehmern zu verstehen. Im Verkehr zeigt sich die realisierte Mobilität. Beide Begriffe lassen sich nicht gleichsetzen, da Mobilität die individuellen Motive und Hintergründe stärker betont.Verkehrserziehung und Mobilitätserziehung behandeln entsprechend unterschiedliche Aspekte des Verkehrslebens. Den Zusammenhang zwischen der Möglichkeit zur Ortsveränderung (Mobilität) einerseits und der Verteilung von Gelegenheiten und Zielen im Raum andererseits beschreibt der Begriff der Erreichbarkeit (Verkehr). Bei gleicher individueller Mobilität sind z. B. in städtischem Kontext mehr Ziele in gegebener Zeit erreichbar als im ländlichen Raum.
Räumliche Mobilität kann in eine residenzielle Mobilität und eine zirkuläre Mobilität unterteilt werden. Zirkuläre Mobilität beinhaltet die Rückkehr an den Ausgangspunkt, üblicherweise den Wohnstandort. Residenzielle Mobilität beschreibt hingegen die dauerhafte Veränderung des Wohnstandorts. Umzüge innerhalb eines Gebietes zählen ebenso zur residenziellen Mobilität wie multilokale Lebensweisen und die Migration zwischen Nationen. Zur zirkulären Mobilität gehören der Tourismus und die Alltagswege.
Bedürfnis nach Mobilität
Die modernen Gesellschaften zeichnen sich durch immer weitergehende Differenzierung aus. Soziale Aktivitäten wie beispielsweise Wohnen, Arbeiten, Bildung und Erholung sind oft räumlich voneinander getrennt. Da der Mensch nicht an mehreren Orten gleichzeitig sein kann, muss er räumliche Distanzen überwinden, sofern die Teilnahme an bestimmten Ereignissen gewünscht ist. Der Mobilität fällt so die Funktion zu, Menschen zu re-integrieren, die durch die Differenzierung entbettet wurden. Gleichzeitig ist Mobilität notwendig zur Inklusion in wichtige soziale Systeme wie Bildung und Arbeit. Mobilität beschreibt aber nicht nur die Möglichkeit, räumlich getrennte Aktivitäten wahrzunehmen. Es gibt auch ein intrinsisches Bedürfnis nach Mobilität. Das Unterwegssein dient dann der Identitätsstiftung und ist Ausdruck eines Lebensstils.
Während Verkehr, also realisierte Ortsveränderung, aufgrund seiner negativen Externalitäten (Emissionen, Lärm …) auch negativ bewertet wird, gilt dies in der Regel nicht für Mobilität, also die Möglichkeit zur Ortsveränderung. Subventionen und baulich-räumliche Entwicklung können jedoch zu einer einseitig ausgerichteten Mobilität und dadurch zu mehr Verkehr führen:
- „Eigenheimzulage und Pendlerpauschale animieren die Bürger bis heute, aufs Land zu ziehen, wo nur ein Verkehrsmittel Mobilität gewährleistet: das Auto. Dessen Benutzung wurde derweil, relativ gesehen, immer billiger: Während Benzin heute 3,3-mal so viel kostet wie 1960, haben sich die Preise für öffentliche Verkehrsmittel im selben Zeitraum mehr als verzehnfacht, berichtet das Umweltbundesamt.“
Messung
Als Kennwert zur Beschreibung der Mobilität können Wegstrecken oder Zahl der Wege herangezogen werden, die täglich im Durchschnitt zurückgelegt werden.
Von einer hohen Mobilität spricht man, wenn viele Verkehrsbewegungen durchgeführt werden können. Die Art der benutzten Verkehrsmittel spielt dabei keine Rolle. Die Mobilität kann erhöht werden, wenn eine Auswahl zwischen mehreren Verkehrsmitteln besteht, eine hohe Verbindungshäufigkeit gegeben ist und/oder der zeitliche Aufwand für die Überwindung einer Distanz relativ gering ist. Hierzu gehört auch die Verbesserung der Bewegungsmöglichkeiten mobilitätsbehinderter Menschen durch den Ausbau der Barrierefreiheit. Auch die Möglichkeit zur Verkettung mehrerer Aktivitäten auf einem Weg erhöht die Mobilität.
Verschiedentlich wird der Begriff Mobilität auch verkürzt verwendet für die reine Verfügbarkeit von Pkws, gemessen am Motorisierungsgrad.
Mobilität in Deutschland
Die Wege pro Tag waren über längere Zeit relativ konstant. Sowohl Untersuchungen seit den 1970er Jahren in der DDR (System repräsentativer Verkehrsbefragungen – SrV) wie auch etwas später in der BRD (Kontiv, heute „Mobilität in Deutschland“) zeigen, dass etwa 3,3 Wege pro Tag zurückgelegt werden. Dabei spielten unterschiedliche Motorisierungsgrade (DDR – BRD) keine Rolle.
Einige wesentliche Ergebnisse der Untersuchung „Mobilität in Deutschland 2002“ waren:
- Im Wochendurchschnitt verlassen 86 % der Menschen zumindest für einen kurzen Fußweg das Haus (Außer-Haus-Anteil). Am Sonntag verringert sich dieser Anteil auf 75 %.
- Im Durchschnitt werden 3,3 Wege täglich zurückgelegt. 1976 lag dieser Wert bei 3,4 Wegen pro Tag. Die Anzahl der Wege pro Tag ist allerdings kein Qualitätskriterium. Beispielsweise legen Menschen, die bewusst das Fahrrad benutzen, nur 3,1 Wege pro Tag zurück, ausschließliche Autofahrer aber 3,7.
- 23 % aller Wege werden ausschließlich zu Fuß zurückgelegt (bei den anderen Verkehrsmitteln sind selbstverständlich auch Fußwege enthalten).
- 9 % werden mit dem Fahrrad erledigt,
- 8 % mit dem öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV),
- 45 % aller Wege werden mit dem Kraftfahrzeug als Fahrer zurückgelegt,
- 16 % als Beifahrer.
- 53 % der Wege von Kindern bis einschließlich 9 Jahren werden als Beifahrer im Pkw zurückgelegt, Der Anteil der Fußwege liegt bei 34 %.
- 31 % aller Wege sind Freizeitverkehr, 19 % sind Wege zum Einkaufen und 15 % sind Arbeitswege.
- 25 % aller Autofahrten sind kürzer als 3 km.
- Die Länge der Fußwege liegt im Durchschnitt bei 1,4 km.
- Die durchschnittliche Geschwindigkeit bei den Autofahrten beträgt 32,8 km/h.
- Im Durchschnitt legt jeder Bundesbürger, der das Haus verlässt, 43 km am Tag zurück und verbringt 93 Minuten im Verkehr.
- Insgesamt haben 20 % aller Haushalte kein Auto, in Großstädten geht der Wert bis auf 33 %.
Zusammenfassend stellt die Untersuchung u. a. folgendes fest:
- Der Anteil der Pkw-Wege ist zunehmend.
- Das notwendige Zeitbudget für die tägliche Mobilität steigt bei wachsender Wegelänge.
Seit 2000 hat sich die Situation stark verändert. Zwischen 2000 und 2014 stieg nach einer Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) die mittlere Pendeldistanz sozialversicherungspflichtig Beschäftigter von 8,7 auf 10,5 Kilometer (nach ADAC-Angaben auf etwa 17 km). Arbeitnehmer mit einem Hochschulabschluss pendeln demnach mit 14,5 Kilometern am weitesten. Menschen ohne Schulabschluss haben mit 8,8 Kilometern (hier ist jedoch der Anstieg der Pendeldistanz sehr deutlich, was auf einen Mangel an Einfacharbeitsplätzen verweist), Arbeitnehmer mit Berufsabschluss mit 10,5 Kilometern deutlich kürzere Anfahrtswege. Ursache sei ein gestiegener Bedarf an Flexibilität im Job. Außerdem sind in Großstädten die Mieten so stark gestiegen, dass die Beschäftigten eher in Vororten wohnen. Dafür ist die Häufigkeit von Umzügen gesunken.
Untersuchungen in ausgewählten Städten
2003 wurde in ausgesuchten Städten die sogenannte Städte-SrV 2003 durchgeführt (SrV = System repräsentativer Verkehrserhebungen). Ergebnisse sind in der nebenstehenden Tabelle dargestellt.
Obwohl nicht alle Städte untereinander vergleichbar sind, zeigen sich doch zum Teil sehr große Unterschiede im Mobilitätsverhalten. Die jeweils höchsten (blau) und geringsten (gelb) Werte in einer Spalte sind farblich markiert. Die Rahmenbedingungen, die zu diesen unterschiedlichen Werten führen, sind vielfältig, z. B.:
- Siedlungsstruktur
- Struktur des Einzelhandels
- Ausbaustand des ÖPNV
- Anzahl der Parkplätze in der Innenstadt
- Qualitäten für den Fuß- oder Radverkehr
- Image der Verkehrsmittel (ÖPNV, Fußverkehr, Radverkehr)
- gut ausgebaute Straßennetze in das Umland
Diese Zahlen zeigen deutlich den kommunalen Handlungsspielraum zur Steuerung der Verkehrsmittelwahl und damit auch des Verkehrs in den Städten.
Mobilitätsmanagement
Es existieren im Mobilitätsmanagement Ansätze, die Folgen der Mobilität als Potenzial der Nutzung von Verkehrsmitteln zur Überwindung von Entfernungen zu beeinflussen, um die unerwünschten Folgen dieser Mobilität zu verringern. Der Begriff Sanfte Mobilität steht für nachhaltige, umweltschonende und sozial verträgliche Fortbewegungsarten wie zu Fuß gehen, Radfahren und Öffentlicher Verkehr („Umweltverbund“).
Siehe auch
- Räumliche Mobilitätstheorien
Literatur
- Michael Alexander Populorum: Das kleine Verkehrslexikon. Das aktuelle Nachschlagewerk zum Thema Mobilität & Verkehr. über 2400 Einträge Schiene, Straße, Wasser, Luft, Weltraum. 1. Auflage. Mercurius, Grödig/Salzburg 2020, ISBN 978-3-903132-20-7.
- Katharina Manderscheid: Soziologie der Mobilität (= utb). Transcript, 2022, ISBN 978-3-8385-5581-2, doi:10.36198/9783838555812 (Open Access).
Weblinks
- bündnis-für-mobilität.nrw.de
- easaonline.org: Anthropology and Mobility network (Anthromob) („Anthropologie und Mobilität-Netzwerk“)
- Tätigkeitsbereiche der Europäischen Union – Verkehr
- Weißbuch Fahrplan zu einem einheitlichen europäischen Verkehrsraum. Hin zu einem wettbewerbsorientierten und ressourcenschonenden Verkehrssystem. Europäische Kommission, 2011
- : frankfurt-holm.de
- jobmob-and-famlives.eu: Job Mobilities and Family Lives in Europe. Europaweites Forschungsprojekt zu Formen beruflich bedingter Mobilität
- Forschungsprogramm Stadtverkehr
- mobilitaet-in-deutschland.de: Mobilität in Deutschland
- Eidgenössisches Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK): https://www.uvek.admin.ch/uvek/de/home/verkehr.html
Einzelnachweise
- Teils auch horizontale Mobilität. Vgl. Hasso Spode: Mobilität, Reisen, Tourismus. Transformationen der Terminologie zwischen Fremdenverkehrslehre und Mobility Turn. In: Harald Pechlaner, Michael Volgger (Hrsg.): Die Gesellschaft auf Reisen – eine Reise in die Gesellschaft. Wiesbaden 2017, ISBN 978-3-658-14113-4, S. 24ff.
- Helmut Nuhn, Markus Hesse: Verkehrsgeographie. Schöningh, Paderborn u. a. 2006, ISBN 3-8252-2687-5, S. 19.
- Sebastian Kummer: Einführung in die Verkehrswirtschaft. Facultas Verlags- und Buchhandels AG, Wien 2010, ISBN 978-3-8252-8336-0, S. 41.
- Claus J. Tully, Dirk Baier: Mobiler Alltag : Mobilität zwischen Option und Zwang : Vom Zusammenspiel biographischer Motive und sozialer Vorgaben. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2006, ISBN 3-531-15103-7, S. 34f.
- Kleiner Begriffskanon. (PDF) Archiviert vom 11. Mai 2016; abgerufen am 11. Mai 2016. (nicht mehr online verfügbar) am
- Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen (FGSV) (2014): Hinweise zur Nahmobilität – Strategien zur Stärkung des nichtmotorisierten Verkehrs auf Quartiers- und Ortsteilebene, S. 22–24
- Hasso Spode: Mobilität, Reisen, Tourismus. Transformationen der Terminologie zwischen Fremdenverkehrslehre und Mobility Turn. In: Harald Pechlaner, Michael Volgger (Hrsg.): Die Gesellschaft auf Reisen – eine Reise in die Gesellschaft. Wiesbaden 2017, ISBN 978-3-658-14113-4, S. 26f. (uni- und bidirektionale Reise).
- Claus J. Tully, Dirk Baier: Mobiler Alltag: Mobilität zwischen Option und Zwang: Vom Zusammenspiel biographischer Motive und sozialer Vorgaben. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2006, ISBN 3-531-15103-7, S. 35ff.
- Claus J. Tully, Dirk Baier: Mobiler Alltag: Mobilität zwischen Option und Zwang: Vom Zusammenspiel biographischer Motive und sozialer Vorgaben. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2006, ISBN 3-531-15103-7, S. 70ff.
- Ausweitung der Stauzone, bei zeit-online
- Pendler legen immer größere Distanzen zurück. In: Wirtschaftswoche. 17. April 2018.
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Mobilitat ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel Weitere Bedeutungen sind unter Mobilitat Begriffsklarung aufgefuhrt Die raumliche Mobilitat oder territoriale Mobilitat beschreibt die Beweglichkeit von Personen und Gutern im geographischen Raum Raumliche Mobilitat ist somit Mobilitat im engeren Wortsinne Um die Bezeichnung von metaphorischen Bezeichnungen wie z B soziale Mobilitat abzugrenzen haben sich die Bezeichnungen raumliche oder territoriale Mobilitat durchgesetzt Ein Bewohner eines Altenheims bewegt sich mit einem Seniorenmobil fort Zur Mobilitat gehort die Moglichkeit und Bereitschaft zur Bewegung Im engeren Sinne ist sie als Anzahl aller ausserhauslichen Aktivitaten im Personenverkehr oder Beforderungen von Gutern zwischen Marktteilnehmern zu verstehen Im Verkehr zeigt sich die realisierte Mobilitat Beide Begriffe lassen sich nicht gleichsetzen da Mobilitat die individuellen Motive und Hintergrunde starker betont Verkehrserziehung und Mobilitatserziehung behandeln entsprechend unterschiedliche Aspekte des Verkehrslebens Den Zusammenhang zwischen der Moglichkeit zur Ortsveranderung Mobilitat einerseits und der Verteilung von Gelegenheiten und Zielen im Raum andererseits beschreibt der Begriff der Erreichbarkeit Verkehr Bei gleicher individueller Mobilitat sind z B in stadtischem Kontext mehr Ziele in gegebener Zeit erreichbar als im landlichen Raum Raumliche Mobilitat kann in eine residenzielle Mobilitat und eine zirkulare Mobilitat unterteilt werden Zirkulare Mobilitat beinhaltet die Ruckkehr an den Ausgangspunkt ublicherweise den Wohnstandort Residenzielle Mobilitat beschreibt hingegen die dauerhafte Veranderung des Wohnstandorts Umzuge innerhalb eines Gebietes zahlen ebenso zur residenziellen Mobilitat wie multilokale Lebensweisen und die Migration zwischen Nationen Zur zirkularen Mobilitat gehoren der Tourismus und die Alltagswege Bedurfnis nach MobilitatDie modernen Gesellschaften zeichnen sich durch immer weitergehende Differenzierung aus Soziale Aktivitaten wie beispielsweise Wohnen Arbeiten Bildung und Erholung sind oft raumlich voneinander getrennt Da der Mensch nicht an mehreren Orten gleichzeitig sein kann muss er raumliche Distanzen uberwinden sofern die Teilnahme an bestimmten Ereignissen gewunscht ist Der Mobilitat fallt so die Funktion zu Menschen zu re integrieren die durch die Differenzierung entbettet wurden Gleichzeitig ist Mobilitat notwendig zur Inklusion in wichtige soziale Systeme wie Bildung und Arbeit Mobilitat beschreibt aber nicht nur die Moglichkeit raumlich getrennte Aktivitaten wahrzunehmen Es gibt auch ein intrinsisches Bedurfnis nach Mobilitat Das Unterwegssein dient dann der Identitatsstiftung und ist Ausdruck eines Lebensstils Wahrend Verkehr also realisierte Ortsveranderung aufgrund seiner negativen Externalitaten Emissionen Larm auch negativ bewertet wird gilt dies in der Regel nicht fur Mobilitat also die Moglichkeit zur Ortsveranderung Subventionen und baulich raumliche Entwicklung konnen jedoch zu einer einseitig ausgerichteten Mobilitat und dadurch zu mehr Verkehr fuhren Eigenheimzulage und Pendlerpauschale animieren die Burger bis heute aufs Land zu ziehen wo nur ein Verkehrsmittel Mobilitat gewahrleistet das Auto Dessen Benutzung wurde derweil relativ gesehen immer billiger Wahrend Benzin heute 3 3 mal so viel kostet wie 1960 haben sich die Preise fur offentliche Verkehrsmittel im selben Zeitraum mehr als verzehnfacht berichtet das Umweltbundesamt dd MessungAls Kennwert zur Beschreibung der Mobilitat konnen Wegstrecken oder Zahl der Wege herangezogen werden die taglich im Durchschnitt zuruckgelegt werden Von einer hohen Mobilitat spricht man wenn viele Verkehrsbewegungen durchgefuhrt werden konnen Die Art der benutzten Verkehrsmittel spielt dabei keine Rolle Die Mobilitat kann erhoht werden wenn eine Auswahl zwischen mehreren Verkehrsmitteln besteht eine hohe Verbindungshaufigkeit gegeben ist und oder der zeitliche Aufwand fur die Uberwindung einer Distanz relativ gering ist Hierzu gehort auch die Verbesserung der Bewegungsmoglichkeiten mobilitatsbehinderter Menschen durch den Ausbau der Barrierefreiheit Auch die Moglichkeit zur Verkettung mehrerer Aktivitaten auf einem Weg erhoht die Mobilitat Verschiedentlich wird der Begriff Mobilitat auch verkurzt verwendet fur die reine Verfugbarkeit von Pkws gemessen am Motorisierungsgrad Mobilitat in Deutschland Die Wege pro Tag waren uber langere Zeit relativ konstant Sowohl Untersuchungen seit den 1970er Jahren in der DDR System reprasentativer Verkehrsbefragungen SrV wie auch etwas spater in der BRD Kontiv heute Mobilitat in Deutschland zeigen dass etwa 3 3 Wege pro Tag zuruckgelegt werden Dabei spielten unterschiedliche Motorisierungsgrade DDR BRD keine Rolle Einige wesentliche Ergebnisse der Untersuchung Mobilitat in Deutschland 2002 waren Im Wochendurchschnitt verlassen 86 der Menschen zumindest fur einen kurzen Fussweg das Haus Ausser Haus Anteil Am Sonntag verringert sich dieser Anteil auf 75 Im Durchschnitt werden 3 3 Wege taglich zuruckgelegt 1976 lag dieser Wert bei 3 4 Wegen pro Tag Die Anzahl der Wege pro Tag ist allerdings kein Qualitatskriterium Beispielsweise legen Menschen die bewusst das Fahrrad benutzen nur 3 1 Wege pro Tag zuruck ausschliessliche Autofahrer aber 3 7 23 aller Wege werden ausschliesslich zu Fuss zuruckgelegt bei den anderen Verkehrsmitteln sind selbstverstandlich auch Fusswege enthalten 9 werden mit dem Fahrrad erledigt 8 mit dem offentlichen Personennahverkehr OPNV 45 aller Wege werden mit dem Kraftfahrzeug als Fahrer zuruckgelegt 16 als Beifahrer 53 der Wege von Kindern bis einschliesslich 9 Jahren werden als Beifahrer im Pkw zuruckgelegt Der Anteil der Fusswege liegt bei 34 31 aller Wege sind Freizeitverkehr 19 sind Wege zum Einkaufen und 15 sind Arbeitswege 25 aller Autofahrten sind kurzer als 3 km Die Lange der Fusswege liegt im Durchschnitt bei 1 4 km Die durchschnittliche Geschwindigkeit bei den Autofahrten betragt 32 8 km h Im Durchschnitt legt jeder Bundesburger der das Haus verlasst 43 km am Tag zuruck und verbringt 93 Minuten im Verkehr Insgesamt haben 20 aller Haushalte kein Auto in Grossstadten geht der Wert bis auf 33 Zusammenfassend stellt die Untersuchung u a folgendes fest Der Anteil der Pkw Wege ist zunehmend Das notwendige Zeitbudget fur die tagliche Mobilitat steigt bei wachsender Wegelange Seit 2000 hat sich die Situation stark verandert Zwischen 2000 und 2014 stieg nach einer Studie des Instituts fur Arbeitsmarkt und Berufsforschung IAB die mittlere Pendeldistanz sozialversicherungspflichtig Beschaftigter von 8 7 auf 10 5 Kilometer nach ADAC Angaben auf etwa 17 km Arbeitnehmer mit einem Hochschulabschluss pendeln demnach mit 14 5 Kilometern am weitesten Menschen ohne Schulabschluss haben mit 8 8 Kilometern hier ist jedoch der Anstieg der Pendeldistanz sehr deutlich was auf einen Mangel an Einfacharbeitsplatzen verweist Arbeitnehmer mit Berufsabschluss mit 10 5 Kilometern deutlich kurzere Anfahrtswege Ursache sei ein gestiegener Bedarf an Flexibilitat im Job Ausserdem sind in Grossstadten die Mieten so stark gestiegen dass die Beschaftigten eher in Vororten wohnen Dafur ist die Haufigkeit von Umzugen gesunken Untersuchungen in ausgewahlten Stadten Mobilitatskennwerte ausgesuchter Stadte 2003 wurde in ausgesuchten Stadten die sogenannte Stadte SrV 2003 durchgefuhrt SrV System reprasentativer Verkehrserhebungen Ergebnisse sind in der nebenstehenden Tabelle dargestellt Obwohl nicht alle Stadte untereinander vergleichbar sind zeigen sich doch zum Teil sehr grosse Unterschiede im Mobilitatsverhalten Die jeweils hochsten blau und geringsten gelb Werte in einer Spalte sind farblich markiert Die Rahmenbedingungen die zu diesen unterschiedlichen Werten fuhren sind vielfaltig z B Siedlungsstruktur Struktur des Einzelhandels Ausbaustand des OPNV Anzahl der Parkplatze in der Innenstadt Qualitaten fur den Fuss oder Radverkehr Image der Verkehrsmittel OPNV Fussverkehr Radverkehr gut ausgebaute Strassennetze in das Umland Diese Zahlen zeigen deutlich den kommunalen Handlungsspielraum zur Steuerung der Verkehrsmittelwahl und damit auch des Verkehrs in den Stadten MobilitatsmanagementEs existieren im Mobilitatsmanagement Ansatze die Folgen der Mobilitat als Potenzial der Nutzung von Verkehrsmitteln zur Uberwindung von Entfernungen zu beeinflussen um die unerwunschten Folgen dieser Mobilitat zu verringern Der Begriff Sanfte Mobilitat steht fur nachhaltige umweltschonende und sozial vertragliche Fortbewegungsarten wie zu Fuss gehen Radfahren und Offentlicher Verkehr Umweltverbund Siehe auchRaumliche MobilitatstheorienLiteraturMichael Alexander Populorum Das kleine Verkehrslexikon Das aktuelle Nachschlagewerk zum Thema Mobilitat amp Verkehr uber 2400 Eintrage Schiene Strasse Wasser Luft Weltraum 1 Auflage Mercurius Grodig Salzburg 2020 ISBN 978 3 903132 20 7 Katharina Manderscheid Soziologie der Mobilitat utb Transcript 2022 ISBN 978 3 8385 5581 2 doi 10 36198 9783838555812 Open 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Gesellschaft Wiesbaden 2017 ISBN 978 3 658 14113 4 S 24ff Helmut Nuhn Markus Hesse Verkehrsgeographie Schoningh Paderborn u a 2006 ISBN 3 8252 2687 5 S 19 Sebastian Kummer Einfuhrung in die Verkehrswirtschaft Facultas Verlags und Buchhandels AG Wien 2010 ISBN 978 3 8252 8336 0 S 41 Claus J Tully Dirk Baier Mobiler Alltag Mobilitat zwischen Option und Zwang Vom Zusammenspiel biographischer Motive und sozialer Vorgaben VS Verlag fur Sozialwissenschaften Wiesbaden 2006 ISBN 3 531 15103 7 S 34f Kleiner Begriffskanon PDF Archiviert vom Original nicht mehr online verfugbar am 11 Mai 2016 abgerufen am 11 Mai 2016 Forschungsgesellschaft fur Strassen und Verkehrswesen FGSV 2014 Hinweise zur Nahmobilitat Strategien zur Starkung des nichtmotorisierten Verkehrs auf Quartiers und Ortsteilebene S 22 24 Hasso Spode Mobilitat Reisen Tourismus Transformationen der Terminologie zwischen Fremdenverkehrslehre und Mobility Turn In Harald Pechlaner Michael Volgger Hrsg Die Gesellschaft auf Reisen eine Reise in die Gesellschaft Wiesbaden 2017 ISBN 978 3 658 14113 4 S 26f uni und bidirektionale Reise Claus J Tully Dirk Baier Mobiler Alltag Mobilitat zwischen Option und Zwang Vom Zusammenspiel biographischer Motive und sozialer Vorgaben VS Verlag fur Sozialwissenschaften Wiesbaden 2006 ISBN 3 531 15103 7 S 35ff Claus J Tully Dirk Baier Mobiler Alltag Mobilitat zwischen Option und Zwang Vom Zusammenspiel biographischer Motive und sozialer Vorgaben VS Verlag fur Sozialwissenschaften Wiesbaden 2006 ISBN 3 531 15103 7 S 70ff Ausweitung der Stauzone bei zeit online Pendler legen immer grossere Distanzen zuruck In Wirtschaftswoche 17 April 2018 Normdaten Sachbegriff GND 4076600 7 GND Explorer lobid OGND AKS