Dieser Artikel behandelt junge weibliche Menschen zu weiteren Bedeutungen siehe Mädchen Begriffsklärung Ein Mädchen umga
Mädchen

Ein Mädchen, umgangssprachlich auch Mädel, ist ein Kind weiblichen Geschlechts oder allgemeiner eine junge ledige weibliche Person. Früher stand das Wort auch kurz für das Hausmädchen.
Wortgeschichte
Mädchen
Die grammatisch sächliche Bezeichnung das Mädchen für „Jugendliche, Kind weiblichen Geschlechts, Freundin eines jungen Mannes“, verwendet das Diminutivsuffix -chen und ist eine Verkleinerungsform des mittelalterlichen Wortes Magd → Mä[g]dchen. Zunächst wurde im 15. Jahrhundert im Mittelniederdeutschen mēgedeken verwendet sowie im Obermitteldeutschen Medichen Anfang des 16. Jahrhunderts, woraus Mägdchen im 17. Jahrhundert und schließlich Mädchen entstand.Martin Luther verwendete in seiner Bibelübersetzung noch die Ausdrücke Meidlin (Mägdlein), Jungfraw (Jungfrau) und Dirne. Bis ins 20. Jahrhundert wurde die Bezeichnung Mädchen häufig auch für eine Hausangestellte verwandt. Darauf bezieht sich der Duden seit 2011 und noch stärker hervorgehoben ab Oktober 2020 in einer Ergänzung:
„Im modernen Sprachgebrauch sollte das Wort Mädchen nur noch in der Bedeutung Kind weiblichen Geschlechts verwendet werden. In den weiteren veraltenden oder veralteten Bedeutungen gilt die Bezeichnung Mädchen zunehmend als diskriminierend.“
Die schweizerische Bundeskanzlei schreibt 2009 in ihrem bis heute teilweise verbindlichen Leitfaden zum geschlechtergerechten Formulieren im Deutschen in Bezug auf Wortzusammensetzungen mit -mädchen:
„Bei Zimmermädchen, Dienstmädchen, Hausmädchen, Kindermädchen usw. lässt das Wort -mädchen an eine nicht erwachsene, unmündige Frau denken. Diese Ausdrücke können deshalb abwertend wirken. Zudem gibt es für Männer kaum entsprechende Formen, es besteht eine Asymmetrie (vgl. auch Krankenschwester/Krankenpfleger; Hebamme/Entbindungspfleger; Hostess). Als Ersatzbezeichnungen bieten sich je nach Zusammenhang an: Hotelangestellte (allenfalls Zimmerfrau), Raumpflegerin, Hausangestellte, Haushaltshilfe, Pflegerin, Betreuerin, Kinderbetreuerin, Kinderfrau, Babysitterin.“
Mädel
Daneben wurde, vom Oberdeutschen ausgehend, die sächliche Bezeichnung das Mädel mit dem Diminutivsuffix -el gebildet. Die Bezeichnung Mädel wurde in der Vergangenheit zum Teil propagandistisch genutzt. So nannten die Nationalsozialisten (1933–1945) die Nachwuchsorganisation für Frauen Bund Deutscher Mädel. Er wurde daher vorübergehend im 1957 als einer von 28 Ausdrücken geführt, die nach Ansicht der Autoren aus dem deutschen Sprachschatz gestrichen werden sollten, weil sie den „Wortschatz der Gewaltherrschaft“ verkörperten. Seine Verwendung wird mitunter von der heutigen rechtsextremistischen Szene wieder aufgegriffen (vergleiche Mädelring Thüringen). Mädel ist laut Duden aber in der Umgangssprache verbreitet, häufiger in ironischer Form.
Maid
Die Bezeichnung die Maid entstand im Mittelhochdeutschen aus mait, meit, das ursprünglich „Jungfrau, unfreies Mädchen, Dienerin“ bedeutet und die kontrahierte Form von mittelhochdeutsch maget, frühneuhochdeutsch Meid (diminutiv: Meidlein) darstellt. Nachdem sich die Bedeutung im Laufe des 16. Jahrhunderts verloren hatte, wurde sie in der romantischen Dichtung neu belebt. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde der Begriff auf die Schülerinnen landwirtschaftlicher Haushaltsschulen bezogen. Als Arbeitsmaid wurden weibliche Mitglieder des Reichsarbeitsdienstes im NS-Staat bezeichnet. Der Duden nennt den Gebrauch heute als „veraltet, noch spöttisch“.
Ikonografie und Kulturgeschichte
Judentum und Christentum
Zu den Begriffen, mit denen Mädchen im Alten Testament assoziiert werden, zählen Anmut und Schönheit,Schmuck, das Spielen von Musikinstrumenten und der Gesang von Hochzeitsliedern,Tanz,Jungfräulichkeit und Brautwerbung, aber auch Brautraub,Vergewaltigung und Trauer. Mädchen unterliegen in der Bibel keinen besonderen Geboten, die nur für sie gelten.
Das Alte Testament ist reich an einprägsamen Frauengestalten; darunter sind etwa Abrahams spätere Schwiegertochter Rebekka,Jakobs Tochter Dina,Mirjam, die Schwester des Mose, König Davids junge Pflegerin Abischag, die spätere Königin Ester und die gelegentlich als Sulamith bezeichnete Liebende im Hohelied Salomos.
Im orthodoxen Judentum gelten für Mädchen andere rituelle Gesetze als für Jungen. Während Jungen bald nach der Geburt im Rahmen eines Ritus (Brit Mila) beschnitten werden, beschränken sich die Riten bei der Geburt eines Mädchens meist darauf, dass der Vater bei der nächsten Tora-Lesung in der Synagoge den Namen der Tochter bekannt gibt. Da weder die Mischna noch der Talmud Vorschriften zu dieser Frage enthalten, wird die Namensgebungszeremonie für neugeborene Mädchen (Zeved habat, Simchat bat) innerhalb der verschiedenen Strömungen des Judentums sowie historisch und regional uneinheitlich gehandhabt. Ebenso wie Jungen studieren Mädchen auch im orthodoxen Judentum das jüdische Schrifttum, und zwar insbesondere die Gesetze, die die von Frauen zu erfüllenden Mitzwot regeln, z. B. Sabbat, Kashrut und Familienreinheit betreffend. Einen der Bar Mitzwa entsprechender Übergangsritus für Mädchen, Bat Mitzwa genannt, gibt es nur außerhalb des orthodoxen Judentums.
Die Rede über Mädchen im Neuen Testament ist sparsamer und weniger poetisch als die des Alten Testaments. Die bekannteste Gestalt ist die Jungfrau Maria, zur Zeit der Verkündigung ein junges Mädchen. Darüber hinaus berichtet das Neue Testament auch über Salome, die Tochter der Herodias, die als Lohn für ihren Tanz den Kopf des Johannes fordert. Aber auch in den Wundern Jesu treten Mädchen hervor, darunter die zwölfjährige Tochter des Jaïrus, die durch Jesus vom Tode erweckt wird, und die kleine Tochter einer Griechin, der Jesus einen Dämon austreibt.
Das Christentum kennt grundsätzlich keine verschiedenen Riten für Mädchen und Jungen. In der römisch-katholischen Kirche und den orthodoxen Kirchen können manche Sakramente und Sakramentalien allerdings nur von Männern oder Frauen empfangen werden.
Mädchen in Jugendkulturen
Historisch wurde Mädchen in Deutschland erst 1911 gesetzlich gestattet, sich aktiv an den Anfang des 20. Jahrhunderts neu aufkommenden Jugendbewegungen wie den Wandervögeln zu beteiligen, wobei es innerhalb der Organisationen auch Vorbehalte gab. So nannte etwa Hans Breuer das Gemischtwandern die Buben verweichlichend und die Mädchen verbengelnd und verwildernd. Nach Klaus Farin seien gegenwärtige Jugendkulturen, die in der Jugendarbeit seiner Meinung nach an Bedeutung verlören, weitgehend immer noch männlich dominiert. Dennoch hätten Mädchen trotz ihrer geringeren Anzahl durchaus auch aktive Rollen inne und seien keineswegs nur „Mitläuferinnen“. Mädchenorientierte Szenen sieht er etwa in der Cosplay-Kultur. Angela McRobbie sah die Girlie-Kultur als eine von Mädchen allein getragene moderne Bewegung der Popkultur.Jonas Engelmann nannte Emo dagegen die erste Jugendkultur, in der sich auch Jungen an Mädchen angepasst hätten.
Forschung
Der wissenschaftlichen Erfassung der wirtschaftlichen, politischen, sozialen und kulturellen Faktoren, welche die Lebensbedingungen von Mädchen bestimmen, widmet sich seit dem späten 20. Jahrhundert die Mädchenforschung, ein Zweig der Frauenforschung. Angeregt wurde der wissenschaftliche und gesellschaftliche Diskurs um Mädchen unter anderem durch Elena Gianini Belottis 1973 in Italien publizierten Essay Was geschieht mit kleinen Mädchen?
In Deutschland gab es in den 1980er Jahren erste Ansätze hinsichtlich einer geschlechtsdifferenzierenden Mädchenforschung. Die damalige Ausweitung und verstärkte Förderung von Frauenstudien und -projekten fand auch Niederschlag in Projekten und Lehrveranstaltungen speziell zu Mädchenarbeit an universitären Einrichtungen. Der 6. Jugendbericht 1984 lieferte durch 39 Expertisen zu Lebenswelten von Mädchen und deren Perspektiven eine fundierte Basis. Es leitete sich die Forderung nach einer zielgerichteten Förderung von Mädchen in sämtlichen Bereichen der Jugendhilfe ab. 1991 hat die Erziehungs- und Sozialwissenschaftlerin Claudia Franziska Bruner eine erste Übersicht über Ergebnisse der noch jungen Mädchenforschung veröffentlicht. 2008 folgte ein Übersichtsartikel von Helga Kelle.
In den Vereinigten Staaten, wo Studien- und Forschungszentren für Girls’ Studies u. a. an der University of Missouri–Kansas City, der State University of New York in Cortland und an der University of Illinois at Urbana-Champaign zu finden sind, veröffentlichte Elline Lipkin (damals UC Berkeley) im Jahre 2006 ihren Übersichtsband Girls’ Studies: Seal Studies.
Literatur
- Lara Cardella: Ich wollte Hosen. Fischer, Frankfurt am Main 1992, ISBN 3-596-10185-9.
- Marlis Hellinger: Kontrastive feministische Linguistik: Mechanismen sprachlicher Diskriminierung im Englischen und Deutschen. MaxHuebner, Ismaning 1999, ISBN 3-19-006605-1.
- Norbert Kühne: Mädchen und Jungen: Entwicklung, Erziehung, Identität. In: Praxisbuch Sozialpädagogik. Band 1, Troisdorf 2010, ISBN 978-3-427-75416-9.
- Meike Lauggas: Mädchenbildung bildet Mädchen: Eine Geschichte des Begriffs und der Konstruktionen (= Feministische Theorie. Band 40). Milena, Wien 2000, ISBN 3-85286-075-X.
- Ingeborg Weber-Kellermann: Die Kindheit: Kleidung und Wohnen, Arbeit und Spiel. Eine Kulturgeschichte. Insel, Frankfurt am Main 1979, ISBN 3-458-05095-7.
Weblinks
Einzelnachweise
- Worteintrag: Mädchen, das. In: Duden online. Abgerufen am 17. Mai 2021; Zitat: „Bedeutung 1 a): Kind weiblichen Geschlechts; 1 b): junge, jüngere weibliche Person; 2.: Freundin (eines jungen Mannes); 3.: Hausangestellte, Hausgehilfin“;
ebenda: Mädchen, das. ( vom 15. Juni 2011 im Internet Archive) Stand: Juni 2011. - Mädchen. In: Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache. Abgerufen am 17. Mai 2021; Zitat: „Bedeutungsübersicht 1: Kind weiblichen Geschlechts oder junge weibliche Person bis zur Verheiratung; 2.: Geliebte, Freundin“.
- Schweizerische Bundeskanzlei, Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW): Geschlechtergerechte Sprache: Leitfaden zum geschlechtergerechten Formulieren im Deutschen. 2., vollständig überarbeitete Auflage, 2009, S. 132, Randnummer 7.61 (Version vom 31. Juli 2013: PDF: 1,1 MB, 192 Seiten auf bk.admin.ch; Infoseite).
- Etymologisches Wörterbuch des Deutschen nach Pfeifer, online auf DWDS, abgerufen am 23. November 2011.
- Ruth Schneeberger: Nazi-Worte im Sprachgebrauch: Mädel verpflichtet. In: Süddeutsche Zeitung. 17. Mai 2010, abgerufen am 7. Dezember 2020.
- Worteintrag: Mädel, das. In: Duden online. Abgerufen am 7. Dezember 2020.
- Worteintrag: Maid. In: DWDS.de. Abgerufen am 3. November 2016.
- Worteintrag: Maid, die. In: Duden online. Abgerufen am 7. Dezember 2020.
- Ester 2.3ff; Amos 8.13; Sacharja 9.17
- Jeremia 2.32
- Psalm 68.26; Psalm 78.63
- Richter 21.21ff; Jeremia 31.13
- 4. Mose 31.35; Richter 21.12; Hesekiel 44.22
- 1. Mose 24.55; 1. Mose 34.4; Ester 2.4; Jesaja 62.5
- Richter 21.21; Richter 5.30; 2. Könige 5.2
- 5. Mose 22.28; Klagelieder 5.11
- Klagelieder 2.10ff
- 1. Mose 24.15ff
- 1. Mose 34.1ff
- 2. Mose 2.4ff
- 1. Könige 1.3ff
- Hohelied 8.13
- Jennifer Breger, Lisa Schlaff: The Orthodox Jewish Woman and Ritual: Options and Opportunities: Birth. Herausgegeben von der Jewish Orthodox Feminist Alliance, New York 2008 (englisch; PDF: 2,6 MB, 24 Seiten auf jofa.org ( vom 22. September 2011 im Internet Archive)).
- Do women study Torah? ( des vom 17. September 2009 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- What Is a Bat Mitzvah? ( des vom 15. Mai 2013 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Markus 6.22ff; Matthäus 14.6ff
- Matthäus 9.18ff; Markus 5.35ff; Lukas 8.41ff
- Markus 7.25ff
- Wilfried Ferchhoff: Jugend an der Wende des 20. Jahrhunderts: Lebensformen und Lebensstile Springer-Verlag 2013, S. 21; online in Google Bücher
- Geschlechtsspezifische Aspekte in Jugendkulturen – Mädchen und Jungen in ihren Peergroups ( vom 9. Dezember 2016 im Internet Archive); Interview mit Klaus Farin, Archiv der Jugendkulturen e. V.
- Angela McRobbie: Muskelpakete und Schwänze. Die Bedeutung der Girlie Kultur. In: Anette Baldauf, Katharina Weingartner (Hrsg.): Lips Tits Hips Power? Popkultur und Feminismus. Folio, Wien, Bozen, ISBN 3-85256-077-2, S. 278.
- Carola Padtberg: Jugendkultur Emo – entdeck das Mädchen in dir vom 11. März 2010, aufgerufen am 25. November 2011 bei Spiegel online
- Margitta Kunert-Zier: Erziehung der Geschlechter: Entwicklungen, Konzepte und Genderkompetenz in sozialpädagogischen Feldern. Springer VS, Wiesbaden 2005, ISBN 3-531-14657-2, S. 28.
- Margitta Kunert-Zier: Erziehung der Geschlechter – Entwicklungen, Konzepte und Genderkompetenz in sozialpädagogischen Feldern. : Die achtziger Jahre – Mädchenarbeit sichtbar machen, Wiesbaden: Verlag für Sozialwissenschaften, 2005, ISBN 3-531-14657-2, S. 30ff.
- Claudia Franziska Bruner: Mädchenforschung in der Bundesrepublik Deutschland: eine Literaturdokumentation. Weinheim, München: DJI Verlag, 1991, ISBN 3-87966-327-0.
- Helga Kelle: Mädchen: Zur Entwicklung der Mädchenforschung. In: Ruth Becker, Beate Kortendiek (Hrsg.): Handbuch Frauen- und Geschlechterforschung: Theorie, Methoden, Empirie. 3. Auflage. Springer VS, Wiesbaden 2010, ISBN 978-3-531-17170-8, S. 418–427.
- Home | Humanities and Social Sciences | University of Missouri – Kansas City. Abgerufen am 19. Februar 2023.
- Reimagining Girlhood: Communities, Identities, Self-Portrayals. - SUNY Cortland. Abgerufen am 19. Februar 2023.
- Dr. Ruth Nicole Brown, Assistant Professor ( vom 1. Februar 2012 im Internet Archive)
- Elline Lipkin ( vom 24. Dezember 2011 im Internet Archive)
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Dieser Artikel behandelt junge weibliche Menschen zu weiteren Bedeutungen siehe Madchen Begriffsklarung Ein Madchen umgangssprachlich auch Madel ist ein Kind weiblichen Geschlechts oder allgemeiner eine junge ledige weibliche Person Fruher stand das Wort auch kurz fur das Hausmadchen Madchen im Monsunregen Nepal 2007 Madchen in Ouro Preto Brasilien 2006 WortgeschichteMadchen Die grammatisch sachliche Bezeichnung das Madchen fur Jugendliche Kind weiblichen Geschlechts Freundin eines jungen Mannes verwendet das Diminutivsuffix chen und ist eine Verkleinerungsform des mittelalterlichen Wortes Magd Ma g dchen Zunachst wurde im 15 Jahrhundert im Mittelniederdeutschen megedeken verwendet sowie im Obermitteldeutschen Medichen Anfang des 16 Jahrhunderts woraus Magdchen im 17 Jahrhundert und schliesslich Madchen entstand Martin Luther verwendete in seiner Bibelubersetzung noch die Ausdrucke Meidlin Magdlein Jungfraw Jungfrau und Dirne Bis ins 20 Jahrhundert wurde die Bezeichnung Madchenhaufig auch fur eine Hausangestellte verwandt Darauf bezieht sich der Duden seit 2011 und noch starker hervorgehoben ab Oktober 2020 in einer Erganzung Im modernen Sprachgebrauch sollte das Wort Madchen nur noch in der Bedeutung Kind weiblichen Geschlechts verwendet werden In den weiteren veraltenden oder veralteten Bedeutungen gilt die Bezeichnung Madchen zunehmend als diskriminierend Duden online Oktober 2020 Die schweizerische Bundeskanzlei schreibt 2009 in ihrem bis heute teilweise verbindlichen Leitfaden zum geschlechtergerechten Formulieren im Deutschen in Bezug auf Wortzusammensetzungen mit madchen Bei Zimmermadchen Dienstmadchen Hausmadchen Kindermadchen usw lasst das Wort madchen an eine nicht erwachsene unmundige Frau denken Diese Ausdrucke konnen deshalb abwertend wirken Zudem gibt es fur Manner kaum entsprechende Formen es besteht eine Asymmetrie vgl auch Krankenschwester Krankenpfleger Hebamme Entbindungspfleger Hostess Als Ersatzbezeichnungen bieten sich je nach Zusammenhang an Hotelangestellte allenfalls Zimmerfrau Raumpflegerin Hausangestellte Haushaltshilfe Pflegerin Betreuerin Kinderbetreuerin Kinderfrau Babysitterin Madel Daneben wurde vom Oberdeutschen ausgehend die sachliche Bezeichnung das Madel mit dem Diminutivsuffix el gebildet Die Bezeichnung Madel wurde in der Vergangenheit zum Teil propagandistisch genutzt So nannten die Nationalsozialisten 1933 1945 die Nachwuchsorganisation fur Frauen Bund Deutscher Madel Er wurde daher vorubergehend im 1957 als einer von 28 Ausdrucken gefuhrt die nach Ansicht der Autoren aus dem deutschen Sprachschatz gestrichen werden sollten weil sie den Wortschatz der Gewaltherrschaft verkorperten Seine Verwendung wird mitunter von der heutigen rechtsextremistischen Szene wieder aufgegriffen vergleiche Madelring Thuringen Madel ist laut Duden aber in der Umgangssprache verbreitet haufiger in ironischer Form Maid Die Bezeichnung die Maid entstand im Mittelhochdeutschen aus mait meit das ursprunglich Jungfrau unfreies Madchen Dienerin bedeutet und die kontrahierte Form von mittelhochdeutsch maget fruhneuhochdeutsch Meid diminutiv Meidlein darstellt Nachdem sich die Bedeutung im Laufe des 16 Jahrhunderts verloren hatte wurde sie in der romantischen Dichtung neu belebt Zu Beginn des 20 Jahrhunderts wurde der Begriff auf die Schulerinnen landwirtschaftlicher Haushaltsschulen bezogen Als Arbeitsmaid wurden weibliche Mitglieder des Reichsarbeitsdienstes im NS Staat bezeichnet Der Duden nennt den Gebrauch heute als veraltet noch spottisch Ikonografie und KulturgeschichteIn diesem Artikel oder Abschnitt fehlen noch folgende wichtige Informationen Andere Kulturen und Religionen Rolle bzw Status von Madchen etwa in China oder Indien etwa Ein Kind Politik oder Kastenwesen bzw historisch auch in Europa sprich Kulturgeschichte Belege bisher nur aus der Bibel mind 40 Einzelnachweise was alleine wenig enzyklopadisch ist da lediglich Primarquelle Zu Primar vs Sekundarquellen generell vgl auch WP Richtlinien Geschichte Hilf der Wikipedia indem du sie recherchierst und einfugst Judentum und Christentum Jesus erweckt die Tochter des Jairus von den Toten ein Madchen von 12 Jahren kolorierte Zeichnung von Friedrich Overbeck 1815 Zu den Begriffen mit denen Madchen im Alten Testament assoziiert werden zahlen Anmut und Schonheit Schmuck das Spielen von Musikinstrumenten und der Gesang von Hochzeitsliedern Tanz Jungfraulichkeit und Brautwerbung aber auch Brautraub Vergewaltigung und Trauer Madchen unterliegen in der Bibel keinen besonderen Geboten die nur fur sie gelten Das Alte Testament ist reich an einpragsamen Frauengestalten darunter sind etwa Abrahams spatere Schwiegertochter Rebekka Jakobs Tochter Dina Mirjam die Schwester des Mose Konig Davids junge Pflegerin Abischag die spatere Konigin Ester und die gelegentlich als Sulamith bezeichnete Liebende im Hohelied Salomos Im orthodoxen Judentum gelten fur Madchen andere rituelle Gesetze als fur Jungen Wahrend Jungen bald nach der Geburt im Rahmen eines Ritus Brit Mila beschnitten werden beschranken sich die Riten bei der Geburt eines Madchens meist darauf dass der Vater bei der nachsten Tora Lesung in der Synagoge den Namen der Tochter bekannt gibt Da weder die Mischna noch der Talmud Vorschriften zu dieser Frage enthalten wird die Namensgebungszeremonie fur neugeborene Madchen Zeved habat Simchat bat innerhalb der verschiedenen Stromungen des Judentums sowie historisch und regional uneinheitlich gehandhabt Ebenso wie Jungen studieren Madchen auch im orthodoxen Judentum das judische Schrifttum und zwar insbesondere die Gesetze die die von Frauen zu erfullenden Mitzwot regeln z B Sabbat Kashrut und Familienreinheit betreffend Einen der Bar Mitzwa entsprechender Ubergangsritus fur Madchen Bat Mitzwa genannt gibt es nur ausserhalb des orthodoxen Judentums Die Rede uber Madchen im Neuen Testament ist sparsamer und weniger poetisch als die des Alten Testaments Die bekannteste Gestalt ist die Jungfrau Maria zur Zeit der Verkundigung ein junges Madchen Daruber hinaus berichtet das Neue Testament auch uber Salome die Tochter der Herodias die als Lohn fur ihren Tanz den Kopf des Johannes fordert Aber auch in den Wundern Jesu treten Madchen hervor darunter die zwolfjahrige Tochter des Jairus die durch Jesus vom Tode erweckt wird und die kleine Tochter einer Griechin der Jesus einen Damon austreibt Das Christentum kennt grundsatzlich keine verschiedenen Riten fur Madchen und Jungen In der romisch katholischen Kirche und den orthodoxen Kirchen konnen manche Sakramente und Sakramentalien allerdings nur von Mannern oder Frauen empfangen werden Madchen in Jugendkulturen Historisch wurde Madchen in Deutschland erst 1911 gesetzlich gestattet sich aktiv an den Anfang des 20 Jahrhunderts neu aufkommenden Jugendbewegungen wie den Wandervogeln zu beteiligen wobei es innerhalb der Organisationen auch Vorbehalte gab So nannte etwa Hans Breuer das Gemischtwandern die Buben verweichlichend und die Madchen verbengelnd und verwildernd Nach Klaus Farin seien gegenwartige Jugendkulturen die in der Jugendarbeit seiner Meinung nach an Bedeutung verloren weitgehend immer noch mannlich dominiert Dennoch hatten Madchen trotz ihrer geringeren Anzahl durchaus auch aktive Rollen inne und seien keineswegs nur Mitlauferinnen Madchenorientierte Szenen sieht er etwa in der Cosplay Kultur Angela McRobbie sah die Girlie Kultur als eine von Madchen allein getragene moderne Bewegung der Popkultur Jonas Engelmann nannte Emo dagegen die erste Jugendkultur in der sich auch Jungen an Madchen angepasst hatten ForschungSymbolbild Ehrenamtliches Blumenmadchen der Grossen Kreisstadt Sebnitz 2023 Der wissenschaftlichen Erfassung der wirtschaftlichen politischen sozialen und kulturellen Faktoren welche die Lebensbedingungen von Madchen bestimmen widmet sich seit dem spaten 20 Jahrhundert die Madchenforschung ein Zweig der Frauenforschung Angeregt wurde der wissenschaftliche und gesellschaftliche Diskurs um Madchen unter anderem durch Elena Gianini Belottis 1973 in Italien publizierten Essay Was geschieht mit kleinen Madchen In Deutschland gab es in den 1980er Jahren erste Ansatze hinsichtlich einer geschlechtsdifferenzierenden Madchenforschung Die damalige Ausweitung und verstarkte Forderung von Frauenstudien und projekten fand auch Niederschlag in Projekten und Lehrveranstaltungen speziell zu Madchenarbeit an universitaren Einrichtungen Der 6 Jugendbericht 1984 lieferte durch 39 Expertisen zu Lebenswelten von Madchen und deren Perspektiven eine fundierte Basis Es leitete sich die Forderung nach einer zielgerichteten Forderung von Madchen in samtlichen Bereichen der Jugendhilfe ab 1991 hat die Erziehungs und Sozialwissenschaftlerin Claudia Franziska Bruner eine erste Ubersicht uber Ergebnisse der noch jungen Madchenforschung veroffentlicht 2008 folgte ein Ubersichtsartikel von Helga Kelle In den Vereinigten Staaten wo Studien und Forschungszentren fur Girls Studies u a an der University of Missouri Kansas City der State University of New York in Cortland und an der University of Illinois at Urbana Champaign zu finden sind veroffentlichte Elline Lipkin damals UC Berkeley im Jahre 2006 ihren Ubersichtsband Girls Studies Seal Studies LiteraturLara Cardella Ich wollte Hosen Fischer Frankfurt am Main 1992 ISBN 3 596 10185 9 Marlis Hellinger Kontrastive feministische Linguistik Mechanismen sprachlicher Diskriminierung im Englischen und Deutschen MaxHuebner Ismaning 1999 ISBN 3 19 006605 1 Norbert Kuhne Madchen und Jungen Entwicklung Erziehung Identitat In Praxisbuch Sozialpadagogik Band 1 Troisdorf 2010 ISBN 978 3 427 75416 9 Meike Lauggas Madchenbildung bildet Madchen Eine Geschichte des Begriffs und der Konstruktionen Feministische Theorie Band 40 Milena Wien 2000 ISBN 3 85286 075 X Ingeborg Weber Kellermann Die Kindheit Kleidung und Wohnen Arbeit und Spiel Eine Kulturgeschichte Insel Frankfurt am Main 1979 ISBN 3 458 05095 7 WeblinksCommons Madchen girls Sammlung von Bildern Wiktionary Madchen Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Wikiquote Madchen ZitateEinzelnachweiseWorteintrag Madchen das In Duden online Abgerufen am 17 Mai 2021 Zitat Bedeutung 1 a Kind weiblichen Geschlechts 1 b junge jungere weibliche Person 2 Freundin eines jungen Mannes 3 Hausangestellte Hausgehilfin ebenda Madchen das Memento vom 15 Juni 2011 im Internet Archive Stand Juni 2011 Madchen In Digitales Worterbuch der deutschen Sprache Abgerufen am 17 Mai 2021 Zitat Bedeutungsubersicht 1 Kind weiblichen Geschlechts oder junge weibliche Person bis zur Verheiratung 2 Geliebte Freundin Schweizerische Bundeskanzlei Zurcher Hochschule fur Angewandte Wissenschaften ZHAW Geschlechtergerechte Sprache Leitfaden zum geschlechtergerechten Formulieren im Deutschen 2 vollstandig uberarbeitete Auflage 2009 S 132 Randnummer 7 61 Version vom 31 Juli 2013 PDF 1 1 MB 192 Seiten auf bk admin ch Infoseite Etymologisches Worterbuch des Deutschen nach Pfeifer online auf DWDS abgerufen am 23 November 2011 Ruth Schneeberger Nazi Worte im Sprachgebrauch Madel verpflichtet In Suddeutsche Zeitung 17 Mai 2010 abgerufen am 7 Dezember 2020 Worteintrag Madel das In Duden online Abgerufen am 7 Dezember 2020 Worteintrag Maid In DWDS de Abgerufen am 3 November 2016 Worteintrag Maid die In Duden online Abgerufen am 7 Dezember 2020 Ester 2 3ff Amos 8 13 Sacharja 9 17 Jeremia 2 32 Psalm 68 26 Psalm 78 63 Richter 21 21ff Jeremia 31 13 4 Mose 31 35 Richter 21 12 Hesekiel 44 22 1 Mose 24 55 1 Mose 34 4 Ester 2 4 Jesaja 62 5 Richter 21 21 Richter 5 30 2 Konige 5 2 5 Mose 22 28 Klagelieder 5 11 Klagelieder 2 10ff 1 Mose 24 15ff 1 Mose 34 1ff 2 Mose 2 4ff 1 Konige 1 3ff Hohelied 8 13 Jennifer Breger Lisa Schlaff The Orthodox Jewish Woman and Ritual Options and Opportunities Birth Herausgegeben von der Jewish Orthodox Feminist Alliance New York 2008 englisch PDF 2 6 MB 24 Seiten auf jofa org Memento vom 22 September 2011 im Internet Archive Do women study Torah Memento des Originals vom 17 September 2009 im Internet Archive Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 What Is a Bat Mitzvah Memento des Originals vom 15 Mai 2013 im Internet Archive Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Markus 6 22ff Matthaus 14 6ff Matthaus 9 18ff Markus 5 35ff Lukas 8 41ff Markus 7 25ff Wilfried Ferchhoff Jugend an der Wende des 20 Jahrhunderts Lebensformen und Lebensstile Springer Verlag 2013 S 21 online in Google Bucher Geschlechtsspezifische Aspekte in Jugendkulturen Madchen und Jungen in ihren Peergroups Memento vom 9 Dezember 2016 im Internet Archive Interview mit Klaus Farin Archiv der Jugendkulturen e V Angela McRobbie Muskelpakete und Schwanze Die Bedeutung der Girlie Kultur In Anette Baldauf Katharina Weingartner Hrsg Lips Tits Hips Power Popkultur und Feminismus Folio Wien Bozen ISBN 3 85256 077 2 S 278 Carola Padtberg Jugendkultur Emo entdeck das Madchen in dir vom 11 Marz 2010 aufgerufen am 25 November 2011 bei Spiegel online Margitta Kunert Zier Erziehung der Geschlechter Entwicklungen Konzepte und Genderkompetenz in sozialpadagogischen Feldern Springer VS Wiesbaden 2005 ISBN 3 531 14657 2 S 28 Margitta Kunert Zier Erziehung der Geschlechter Entwicklungen Konzepte und Genderkompetenz in sozialpadagogischen Feldern Die achtziger Jahre Madchenarbeit sichtbar machen Wiesbaden Verlag fur Sozialwissenschaften 2005 ISBN 3 531 14657 2 S 30ff Claudia Franziska Bruner Madchenforschung in der Bundesrepublik Deutschland eine Literaturdokumentation Weinheim Munchen DJI Verlag 1991 ISBN 3 87966 327 0 Helga Kelle Madchen Zur Entwicklung der Madchenforschung In Ruth Becker Beate Kortendiek Hrsg Handbuch Frauen und Geschlechterforschung Theorie Methoden Empirie 3 Auflage Springer VS Wiesbaden 2010 ISBN 978 3 531 17170 8 S 418 427 Home Humanities and Social Sciences University of Missouri Kansas City Abgerufen am 19 Februar 2023 Reimagining Girlhood Communities Identities Self Portrayals SUNY Cortland Abgerufen am 19 Februar 2023 Dr Ruth Nicole Brown Assistant Professor Memento vom 1 Februar 2012 im Internet Archive Elline Lipkin Memento vom 24 Dezember 2011 im Internet Archive Normdaten Sachbegriff GND 4036871 3 GND Explorer lobid OGND AKS