Die Mühlauer Brücke ursprünglich Saggenbrücke 1843 1938 und noch umgangssprachlich Kettenbrücke ist eine Straßenbrücke ü
Mühlauer Brücke

Die Mühlauer Brücke (ursprünglich Saggenbrücke, 1843–1938 und noch umgangssprachlich Kettenbrücke) ist eine Straßenbrücke über den Inn in Innsbruck. Sie verbindet Mühlau am linken mit dem Saggen am rechten Innufer.
Mühlauer Brücke | ||
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Die Mühlauer Brücke von Norden | ||
Nutzung | Tiroler Straße | |
Querung von | Inn | |
Ort | Innsbruck | |
Gesamtlänge | 106,5 m | |
Breite | 17 m | |
Anzahl der Öffnungen | 3 | |
Baubeginn | November 1937 | |
Fertigstellung | August 1939 | |
Lage | ||
Koordinaten | 47° 16′ 49″ N, 11° 24′ 18″ O | |
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Geschichte
Holzbrücken (1581–1843)
Bis in die beginnende Neuzeit war die Innbrücke zwischen der Altstadt und Mariahilf-St. Nikolaus die einzige feste Innquerung im Raum Innsbruck. Nachdem der Saggen, ein wie ein „Sack“ von Inn und Sill eingeschlossenes Gebiet, im 16. Jahrhundert zunehmend für höfische Zwecke (Hofgarten, Tiergarten, Lusthaus) genutzt wurde, ließ Erzherzog Ferdinand II. 1581 an seinem nördlichen Ende eine Brücke über den Inn erbauen. Sie diente der schnelleren Verbindung Innsbrucks (insbesondere der Hofburg) mit Hall und war der erste Schritt des Ausbaus dieser Strecke, dem 1585 der Bau der Straße durch die Haller Au am Talboden folgte. Bis dahin verlief der Verkehr zwischen Innsbruck und Hall über die alte Innbrücke, St. Nikolaus und die MARTHA-Dörfer am Hang der Nordkette. Die Saggenbrücke war zunächst dem Hof vorbehalten, 1643 wurde sie gegen einen Brückenzoll für den allgemeinen Verkehr freigegeben.
Die Brücke bestand anfangs aus Holz und wurde häufig von Hochwasser beschädigt oder zerstört und neu gebaut. 1728 hatte sie fünf Pfeiler, 1802 drei und 1822 zwei. Spätestens seit 1595 führte eine Wasserleitung von Mühlau über die Brücke zur Versorgung des Hofes nach Innsbruck.
Kettenbrücke (1843–1938)
1837 empfahl die Innsbrucker Baudirektion, die hölzerne Brücke durch eine Kettenbrücke zu ersetzen. Kaiser Ferdinand I. erteilte am 23. Jänner 1838 die Baugenehmigung, mit der Planung und Bauleitung wurde Josef Duile beauftragt. Am 14. Dezember 1838 begannen die Arbeiten. Im November und Dezember 1842 wurden die Ketten von Turm zu Turm gelegt, am 15. Juli 1843 erfolgte eine Belastungsprobe, anschließend wurde die Brücke ohne Feierlichkeiten dem Verkehr übergeben. Sie war die einzige Kettenbrücke in Tirol und galt als schönste, aber auch teuerste Kettenbrücke der österreichisch-ungarischen Monarchie. Die Kosten waren von veranschlagten 113.000 Gulden auf 206.000 Gulden gestiegen.
Die Brücke hatte zwei rund 16 m hohe Tortürme aus Nagelfluhquadern mit Widerlagern und überspannte den rund 75 m breiten Inn ohne Flusspfeiler. Die beiden tragenden Ketten bestanden aus je 54 frei sichtbaren, 1,85 m langen Kettengliedern aus je 7 Lamellen. Das Gesamtgewicht der beiden Ketten betrug 56 Tonnen. Von den Kettengliedern hingen je 51 schmiedeeiserne Stangen herab, die mittels 46 lärchener Durchzüge und entsprechender Enden den Unterbau der Brücke trugen. Die Fahrbahn bestand aus einem Stöckelpflaster aus Eichenholz, ab 1873 aus Granitwürfeln. Die Spannweite von Turm zu Turm betrug 75,85 m, die Breite der Brücke 9,8 m, davon entfielen 5,4 m auf die Fahrbahn und je 1,8 m auf die beiden Gehsteige.
Erst 1870 wurden die Pfähle der früheren Holzbrücke entfernt. Die 1891 eröffnete Lokalbahn Innsbruck–Hall in Tirol überquerte den Inn auf einer eigenen Brücke neben der Kettenbrücke.
Stahlbetonbrücke (seit 1939)
Da die Kettenbrücke dem gestiegenen Verkehr nicht gewachsen war und die Tragfähigkeit auf 3 t herabgesetzt werden musste, beschloss der Gemeinderat am 23. Oktober 1936 einen Neubau, der den Inn nicht mehr rechtwinklig, sondern, in Verlängerung der Straßenführung des Rennwegs, schräg überquert. Der geplante Abbruch der Kettenbrücke führte zu erheblichen Bürgerprotesten. Am 15. November 1937 wurde mit dem Bau begonnen, ab Februar 1938 wurde die Kettenbrücke abgebrochen und am 5. August 1939 war die neue Brücke fertiggestellt. Die Kosten wurden zu einem großen Teil von der Bundesstraßenverwaltung getragen, den Rest teilten sich die Stadt Innsbruck, die Gemeinde Mühlau und die Lokalbahngesellschaft.
Die eiserne Vollwandträgerbrücke führt auf zwei gemauerten Flusspfeilern schräg über den Inn. Die Flusspfeiler wurden mit eisernen Spundwänden 3,5 m unter der Flusssohle gegründet und mit Ötztaler Granit verkleidet. Für die Widerlager wurden die Nagelfluhsteine der Kettenbrücke verwendet. Die Länge beträgt 106,5 m, die Breite 17 m. Auf der östlichen Seite verliefen bis zu ihrer Stilllegung die Gleise der Lokalbahn.
Im Herbst 2019 wurde die Brücke generalsaniert und die Verkehrslenkung verändert.
Verkehr
Die Mühlauer Brücke verbindet als Teil der B 171 Tiroler Straße die Haller Straße mit dem Rennweg und dient der Verbindung der Innenstadt mit den nordöstlich des Inns gelegenen Stadtteilen. Sie verfügt über vier Fahrspuren sowie Gehsteige an beiden Seiten.
Literatur
- Wilhelm Eppacher: Die Innbrücken in Innsbruck (2. Fortsetzung). In: Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck, Nr. 1, Februar 1954, S. 8 (Digitalisat)
- Herbert Woditschka: Die Kettenbrücke 1843–1938. In: Innsbruck. Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt, Nr. 7, 19. Juli 1979, S. 12 (Digitalisat)
- Franz-Heinz Hye: Mühlauer Brücke 1581–1981. In: Innsbrucker Stadtnachrichten Nr. 7/1981, S. 16 (Digitalisat)
- Franz Gerlich: Umbau der Mühlauer Kettenbrücke. In: Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck, 15. Dezember 1937, S. 3–6 (Digitalisat)
- Christoph Hölz, Klaus Tragbar, Veronika Weiss (Hrsg.): Architekturführer Innsbruck. Haymon, Innsbruck 2017, ISBN 978-3-7099-7204-5, S. 117.
- Rudolf Sinwel: Die Mühlauer Brücke. Aus Anlaß des neunzigjährigen Bestandes der Kettenbrücke. In: Tiroler Heimatblätter 1933, S. 271 f.
Weblinks
- Mühlauer Brücke. In: Structurae
Einzelnachweise
- Franz-Heinz Hye: Mühlau. Ein Beitrag zur Geschichte der Stadtteile Innsbrucks. In: Das Fenster. Tiroler Kulturzeitschrift. Band 17 (1975/76), S. 1795–1803 (PDF; 3,6 MB)
- Brückensperre. In: Innsbrucker Nachrichten, 11. August 1873, S. 7 (online bei ANNO).
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Die Muhlauer Brucke ursprunglich Saggenbrucke 1843 1938 und noch umgangssprachlich Kettenbrucke ist eine Strassenbrucke uber den Inn in Innsbruck Sie verbindet Muhlau am linken mit dem Saggen am rechten Innufer Muhlauer BruckeMuhlauer BruckeDie Muhlauer Brucke von NordenNutzung Tiroler StrasseQuerung von InnOrt InnsbruckGesamtlange 106 5 mBreite 17 mAnzahl der Offnungen 3Baubeginn November 1937Fertigstellung August 1939LageKoordinaten 47 16 49 N 11 24 18 O 47 28035 11 404894 Koordinaten 47 16 49 N 11 24 18 OMuhlauer Brucke Tirol GeschichteHolzbrucken 1581 1843 Bis in die beginnende Neuzeit war die Innbrucke zwischen der Altstadt und Mariahilf St Nikolaus die einzige feste Innquerung im Raum Innsbruck Nachdem der Saggen ein wie ein Sack von Inn und Sill eingeschlossenes Gebiet im 16 Jahrhundert zunehmend fur hofische Zwecke Hofgarten Tiergarten Lusthaus genutzt wurde liess Erzherzog Ferdinand II 1581 an seinem nordlichen Ende eine Brucke uber den Inn erbauen Sie diente der schnelleren Verbindung Innsbrucks insbesondere der Hofburg mit Hall und war der erste Schritt des Ausbaus dieser Strecke dem 1585 der Bau der Strasse durch die Haller Au am Talboden folgte Bis dahin verlief der Verkehr zwischen Innsbruck und Hall uber die alte Innbrucke St Nikolaus und die MARTHA Dorfer am Hang der Nordkette Die Saggenbrucke war zunachst dem Hof vorbehalten 1643 wurde sie gegen einen Bruckenzoll fur den allgemeinen Verkehr freigegeben Die Brucke bestand anfangs aus Holz und wurde haufig von Hochwasser beschadigt oder zerstort und neu gebaut 1728 hatte sie funf Pfeiler 1802 drei und 1822 zwei Spatestens seit 1595 fuhrte eine Wasserleitung von Muhlau uber die Brucke zur Versorgung des Hofes nach Innsbruck Kettenbrucke 1843 1938 Die Kettenbrucke nachst Innsbruck Lithographie von vor 1900Gedenktafel fur die Kettenbrucke 1837 empfahl die Innsbrucker Baudirektion die holzerne Brucke durch eine Kettenbrucke zu ersetzen Kaiser Ferdinand I erteilte am 23 Janner 1838 die Baugenehmigung mit der Planung und Bauleitung wurde Josef Duile beauftragt Am 14 Dezember 1838 begannen die Arbeiten Im November und Dezember 1842 wurden die Ketten von Turm zu Turm gelegt am 15 Juli 1843 erfolgte eine Belastungsprobe anschliessend wurde die Brucke ohne Feierlichkeiten dem Verkehr ubergeben Sie war die einzige Kettenbrucke in Tirol und galt als schonste aber auch teuerste Kettenbrucke der osterreichisch ungarischen Monarchie Die Kosten waren von veranschlagten 113 000 Gulden auf 206 000 Gulden gestiegen Die Brucke hatte zwei rund 16 m hohe Torturme aus Nagelfluhquadern mit Widerlagern und uberspannte den rund 75 m breiten Inn ohne Flusspfeiler Die beiden tragenden Ketten bestanden aus je 54 frei sichtbaren 1 85 m langen Kettengliedern aus je 7 Lamellen Das Gesamtgewicht der beiden Ketten betrug 56 Tonnen Von den Kettengliedern hingen je 51 schmiedeeiserne Stangen herab die mittels 46 larchener Durchzuge und entsprechender Enden den Unterbau der Brucke trugen Die Fahrbahn bestand aus einem Stockelpflaster aus Eichenholz ab 1873 aus Granitwurfeln Die Spannweite von Turm zu Turm betrug 75 85 m die Breite der Brucke 9 8 m davon entfielen 5 4 m auf die Fahrbahn und je 1 8 m auf die beiden Gehsteige Erst 1870 wurden die Pfahle der fruheren Holzbrucke entfernt Die 1891 eroffnete Lokalbahn Innsbruck Hall in Tirol uberquerte den Inn auf einer eigenen Brucke neben der Kettenbrucke Stahlbetonbrucke seit 1939 Da die Kettenbrucke dem gestiegenen Verkehr nicht gewachsen war und die Tragfahigkeit auf 3 t herabgesetzt werden musste beschloss der Gemeinderat am 23 Oktober 1936 einen Neubau der den Inn nicht mehr rechtwinklig sondern in Verlangerung der Strassenfuhrung des Rennwegs schrag uberquert Der geplante Abbruch der Kettenbrucke fuhrte zu erheblichen Burgerprotesten Am 15 November 1937 wurde mit dem Bau begonnen ab Februar 1938 wurde die Kettenbrucke abgebrochen und am 5 August 1939 war die neue Brucke fertiggestellt Die Kosten wurden zu einem grossen Teil von der Bundesstrassenverwaltung getragen den Rest teilten sich die Stadt Innsbruck die Gemeinde Muhlau und die Lokalbahngesellschaft Die eiserne Vollwandtragerbrucke fuhrt auf zwei gemauerten Flusspfeilern schrag uber den Inn Die Flusspfeiler wurden mit eisernen Spundwanden 3 5 m unter der Flusssohle gegrundet und mit Otztaler Granit verkleidet Fur die Widerlager wurden die Nagelfluhsteine der Kettenbrucke verwendet Die Lange betragt 106 5 m die Breite 17 m Auf der ostlichen Seite verliefen bis zu ihrer Stilllegung die Gleise der Lokalbahn Im Herbst 2019 wurde die Brucke generalsaniert und die Verkehrslenkung verandert VerkehrDie Muhlauer Brucke verbindet als Teil der B 171 Tiroler Strasse die Haller Strasse mit dem Rennweg und dient der Verbindung der Innenstadt mit den nordostlich des Inns gelegenen Stadtteilen Sie verfugt uber vier Fahrspuren sowie Gehsteige an beiden Seiten LiteraturWilhelm Eppacher Die Innbrucken in Innsbruck 2 Fortsetzung In Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck Nr 1 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