Das Nationaltheater am Max Joseph Platz in München ist die Spielstätte der Bayerischen Staatsoper des Bayerischen Staats
Nationaltheater München

Das Nationaltheater am Max-Joseph-Platz in München ist die Spielstätte der Bayerischen Staatsoper, des Bayerischen Staatsorchesters und des Bayerischen Staatsballetts. Es wurde 1811–1818 durch König Max Joseph von Bayern vom Architekten Karl von Fischer als Königliches Hof- und Nationaltheater errichtet. Das klassizistische Gebäude wurde im Laufe der Geschichte zweimal zerstört und wiederaufgebaut. Das Nationaltheater ist nicht zu verwechseln mit dem benachbarten Residenztheater.
Geschichte
Vorgeschichte
Die Geschichte des Münchner Opernhauses reicht zurück bis ins Jahr 1651, wo man unter Kurfürst Ferdinand Maria am Salvatorplatz bei der Salvatorkirche ein „Kurfürstliches Opernhaus“ errichten ließ. 1657 wurde es auch für die Öffentlichkeit zugänglich. Seine Gestalt ist durch einen Kupferstich von Michael Wening (um 1700) festgehalten. Danach wurde im alten Georgssaal der Neuveste innerhalb der Residenz ein Theaterraum hergerichtet. Als dort 1750 nach einer Veranstaltung ein großer Brand ausbrach, plante der Kurfürst einen Neubau. Daher folgte im Jahre 1751/53 das 'Alte Residenztheater' oder besser bekannt als 'Cuvilliés-Theater' nach seinem Erbauer François de Cuvilliés d. Ä. – ein weltbekanntes Pretiosum des höfischen Münchner Rokokos, in dem der Münchner Hof vor allem italienische Opern spielen ließ. So wurde 1781 Mozarts Idomeneo uraufgeführt. Für ein großes Publikum war es mit 560 Plätzen bald zu klein, und als 1795 das Haus am Salvatorplatz geschlossen werden musste, wurde der Ruf nach einem neuen „Opernhaus für alle“ laut.
19. Jahrhundert
Dieser Forderung kam König Maximilian I. Joseph 1810 nach, als er den Architekten Karl von Fischer beauftragte, das neue Königliche Hof- und Nationaltheater zu planen. Am 26. Oktober 1811 wurde der Bau begonnen, doch es sollte sieben Jahre dauern, bis die Oper stand. Zunächst wurden die Arbeiten 1813 für einige Zeit unterbrochen, weil Probleme mit der Finanzierung entstanden waren, und 1817 vernichtete ein Brand einen Teil des Neubaus. Als das Haus am 12. Oktober 1818 mit der Uraufführung von Ferdinand Fränzls Oper Die Weihe eröffnet wurde, war von den ehrgeizigen, monumentalen Plänen Fischers nur ein Teil realisiert worden.
Ein weiterer Brand zerstörte am 14. Januar 1823 erneut das Theater bis auf die Grundmauern. Die Vorstellung begann an diesem Dienstagabend um 18 Uhr mit der komischen Oper Die beyden Füchse von Méhul. Während der Aufführung fing die Dekoration Feuer. Da das Löschwasser eingefroren war, ließ König Maximilian I., der mit dem Kronprinzen Ludwig und dem Baumeister Leo von Klenze der Vorführung beiwohnte, die Bierfässer des nahegelegenen Hofbräuhauses beschlagnahmen und das Feuer mit Bier löschen. Das Gebäude konnte damit zwar nicht gerettet, aber ein Übergreifen auf weitere Häuser verhindert werden.
Doch der von der Stadt München finanzierte Wiederaufbau wurde schnell beschlossen. Hierbei wurde vom Architekten Leo von Klenze auch die ursprünglich geplante, aber nicht realisierte Säulenvorhalle hinzugefügt. Dadurch entstand die charakteristische Platzfassade mit Doppelgiebel. Am 2. Januar 1825 wurde wiedereröffnet. In der Kunstgeschichte diskutiert wird jedoch die Frage nach dem jeweiligen Anteil Fischers und Klenzes am bis heute im Wesentlichen, teilweise als Rekonstruktion der 1960er Jahre bestehenden Bau von 1825. Der nächste große Umbau erfolgte 1854. Als die Maximilianstraße verbreitert wurde, musste ein Teil des Hauses entfernt werden, dafür vergrößerte man den Orchestergraben und verlängerte das Nationaltheater nach hinten. Zur Regierungszeit König Ludwigs II., eines glühenden Verehrers Richard Wagners, wurden dort die Wagner-Opern Tristan und Isolde, Die Meistersinger von Nürnberg, Das Rheingold und Die Walküre uraufgeführt. Am 18. Januar 1885 wurde im Opernhaus erstmals elektrisches Licht verwendet zur Münchener Erstaufführung der Oper Der Trompeter von Säkkingen von Victor Nessler, eingerichtet von der Deutschen Edison-Gesellschaft für angewandte Elektricität (spätere AEG). Einem historischen Bericht nach war dies zu diesem Zeitpunkt die größte Lichtanlage Deutschlands mit sechs Edison-Dynamomaschinen, betrieben von drei Dampfmaschinen von zusammen 350 PS und 2.500 eingesetzten Edison-Glühbirnen, die eine Leuchtkraft von 40.000 Kerzen hatten.
20. Jahrhundert
Bühne und Technik wurden 1925 modernisiert. 18 Jahre später wurde das Haus im Zweiten Weltkrieg bei dem Luftangriff auf München vom 3. Oktober 1943 durch Fliegerbomben bis auf die Umfassungsmauern zerstört. Am Vorabend hatte Meinhard von Zallinger noch eine Aufführung von Eugen d’Alberts Tiefland dirigiert. Die Zerstörung versetzte der Stadt München und den zahlreichen Opernliebhabern einen großen Schlag. Richard Strauss war erschüttert, seine Trauer war der Ausgangspunkt für seine Metamorphosen für 23 Solostreicher.
Nach dem Krieg entschloss man sich dafür, das alte Theater zu rekonstruieren. Gerhard Moritz Graubner und Karl Fischer leiteten den Wiederaufbau von 1958 bis 1963, der 62 Millionen Deutsche Mark kostete und zum Teil aus Spenden der Bevölkerung gedeckt werden konnte. Dabei wurde die Bühne verändert; diese ist seither eine der größten Opernbühnen der Welt.
Die Giebelfelder der Hauptfassade wurden ursprünglich 1840 von Ludwig Schwanthaler mit Gemälden ausgestattet und 1894 durch Mosaiken ersetzt. Das obere Mosaik „Pegasus und die Horen“ ist erhalten, das untere Mosaik „Apollo und die Musen“ wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört und 1972 durch eine moderne Figurengruppe von Georg Brenninger ersetzt.
Am 21. November 1963 feierte man mit einer Aufführung der Oper Die Frau ohne Schatten von Richard Strauss unter der Leitung des GMD Joseph Keilberth vor geladenen Gästen die Wiedereröffnung. Am 23. November 1963 folgte die erste öffentliche Vorstellung mit Die Meistersinger von Nürnberg von Richard Wagner, wieder unter der Leitung von Joseph Keilberth. Premierengäste waren Curd Jürgens, Maximilian Schell, Soraya, Herbert von Karajan, der Schah von Persien, sowie Alfons Goppel und Franz Josef Strauß.
Architektur
Das Nationaltheater ist ein Hauptwerk des europäischen Klassizismus. Es erinnert von außen mit seiner Reihe aus korinthischen Säulen an einen griechischen Tempel. Anregungen für die Fassade des klassizistischen Baus gab das Théâtre National de l’Odéon in Paris. Im Unterschied zu diesem weist das Nationaltheater einen zweifachen Dreiecksgiebel auf und verwendet statt der für Theater unpassenden dorischen die korinthische Säulen-Ordnung.
Das Innere arbeitet ebenfalls mit Zitaten nach klassisch-griechischen Anregungen. Architektonisch im Nationaltheater interessant sind vor allem der Königssaal, die Treppenaufgänge und die Eingangshalle. Der Theaterraum selbst hat eine glanzvolle Innengestaltung in Rot, Gold und Elfenbein. Der Zuschauerraum ist von dem Franzosen Jean Baptiste Métivier im späten Empirestil dekoriert worden. Die prachtvolle Königsloge bildet das Zentrum des 2.101 Zuschauer fassenden Innenrondells. Die Bühnenfläche umfasst insgesamt 2.400 m², davon 750 m² Hauptbühne; das Theater besitzt damit die nach der Opéra Bastille in Paris und dem Teatr Wielki in Warschau drittgrößte Opernbühne in Europa. Das Portal der Guckkastenbühne ist rund 13,5 Meter hoch und 16 Meter breit.
1987 bis 1989 wurden die Unterbühne und die Technik erneut modernisiert. 2006 erfolgte eine weitere Modernisierung der Bühnentechnik sowie der Austausch des Bühnenbodens, was ihr vielfältige Möglichkeiten für den Wechsel der Bühnenbilder verschafft. Laut Auskunft des Opernhauses befinden sich die besten Plätze in Bezug auf Sicht und Akustik auf dem Balkon in der Reihe 1 auf Sitz 1 und 3.
- Luftbild von Nordosten, 2007
- Nationaltheater mit beiden Giebelgemälden, um 1900
- Verschieden gestaltete Giebelfelder, 2019
- Ensemble mit Residenztheater, 2019
- Gedenktafel zum Wiederaufbau
- Büste Karl von Fischer
- Lüster im Zuschauerraum
- Lüster im Königssaal
Siehe auch
- Liste der Theater in München
- Liste der Orchester in München
Literatur
- Katharina Meinel: Für Fürst und Vaterland. Begriff und Geschichte des Münchner Nationaltheaters im späten 18. Jahrhundert. Herbert Utz Verlag, München 2003, ISBN 3-8316-0242-5.
- F. Meiser: Das königliche neue Hof- und Nationaltheater-Gebäude zu München, seine innere Einrichtung, Maschinerie und die angeordneten Feuer-Sicherheitsmaßregeln. Franz, München 1840 (Digitalisat).
- Festliche Oper. Geschichte und Wiederaufbau des Nationaltheaters in München. Hrsg. vom Freistaat Bayern unter Mitwirkung der Freunde des Nationaltheaters e. V. und der Landeshauptstadt München. Geschäftsführung und Redaktion: Paul Schallweg. Verlag Georg D. W. Callwey, München 1964.
- Norbert Hierl-Deronco: Der Intendant Karl Freiherr von Perfall, In Briefen aus den Jahren 1863-1870. Krailling 1992, ISBN 3-929884-03-8.
- Christina Oikonomou: „Mein schönes Theater!“. Der Brand im Hof- und Nationaltheater 1823 und seine Folgen. Eine Ausstellung der Bayerischen Archivschule. Hrsg. vom Bayerischen Hauptstaatsarchiv, München 2015.
- Jürgen Schläder: Wie man wird, was man ist: Die Bayerische Staatsoper vor und nach 1945. Verlag Henschel, Leipzig 2017, ISBN 978-3-89487-796-5.
Weblinks
- Literatur von und über Nationaltheater im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Freunde des Nationaltheaters e. V.
- Artikel über die Bühnentechnik des Nationaltheaters München
- Bayerische Staatsoper
- Geschichte
Einzelnachweise
- Oktoberfest – Wiesn-Geschichte: Opernbrand mit Hofbräu-Bier gelöscht. www.oktoberfest.bayern, 30. März 2015, abgerufen am 13. Januar 2023.
- Geschichte – Das Münchner Nationaltheater brennt: Feuer, Lärm und heilloses Durcheinander. www.br-klassik.de, 14. Januar 2018, abgerufen am 13. Januar 2023.
- Maximilian I. Joseph: Brand des Münchner Hof- und Nationaltheaters am 14. Januar 1823. www.hdbg.eu, 2023, abgerufen am 13. Januar 2023.
- Neue Augsburger Zeitung, Nr. 18. Donnerstag, 22. Januar 1885, S. 3, als Digitalisat, abgerufen am 28. Juli 2023.
- Heinrich Habel, Johannes Hallinger, Timm Weski: Denkmäler in Bayern - Landeshauptstadt München Mitte - Band 2. In: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Lipp Verlag, München 2009, S. 645.
- 50 Jahre Nationaltheater, in Süddeutsche Zeitung vom 16/17. November 2013.
- Die Bayerische Staatsoper ist die drittgrößte Bühne Europas. Abgerufen am 20. Juli 2022.
- Musik Theater Lexikon: Bayerische Staatsoper. 25. Februar 2019, archiviert vom 25. Februar 2019; abgerufen am 26. Dezember 2023. (nicht mehr online verfügbar) am
- Der perfekte Platz. Artikel im SZ-Magazin, Nr. 14/2009, S. 40.
Koordinaten: 48° 8′ 22″ N, 11° 34′ 46″ O
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Das Nationaltheater am Max Joseph Platz in Munchen ist die Spielstatte der Bayerischen Staatsoper des Bayerischen Staatsorchesters und des Bayerischen Staatsballetts Es wurde 1811 1818 durch Konig Max Joseph von Bayern vom Architekten Karl von Fischer als Konigliches Hof und Nationaltheater errichtet Das klassizistische Gebaude wurde im Laufe der Geschichte zweimal zerstort und wiederaufgebaut Das Nationaltheater ist nicht zu verwechseln mit dem benachbarten Residenztheater Das Nationaltheater in MunchenGeschichteKonigliches Hof und Nationaltheater Zeichnung fur den Wiederaufbau von Klenze ca 1823ZuschauerraumKonigslogeVorgeschichte Die Geschichte des Munchner Opernhauses reicht zuruck bis ins Jahr 1651 wo man unter Kurfurst Ferdinand Maria am Salvatorplatz bei der Salvatorkirche ein Kurfurstliches Opernhaus errichten liess 1657 wurde es auch fur die Offentlichkeit zuganglich Seine Gestalt ist durch einen Kupferstich von Michael Wening um 1700 festgehalten Danach wurde im alten Georgssaal der Neuveste innerhalb der Residenz ein Theaterraum hergerichtet Als dort 1750 nach einer Veranstaltung ein grosser Brand ausbrach plante der Kurfurst einen Neubau Daher folgte im Jahre 1751 53 das Alte Residenztheater oder besser bekannt als Cuvillies Theater nach seinem Erbauer Francois de Cuvillies d A ein weltbekanntes Pretiosum des hofischen Munchner Rokokos in dem der Munchner Hof vor allem italienische Opern spielen liess So wurde 1781 Mozarts Idomeneo uraufgefuhrt Fur ein grosses Publikum war es mit 560 Platzen bald zu klein und als 1795 das Haus am Salvatorplatz geschlossen werden musste wurde der Ruf nach einem neuen Opernhaus fur alle laut 19 Jahrhundert Dieser Forderung kam Konig Maximilian I Joseph 1810 nach als er den Architekten Karl von Fischer beauftragte das neue Konigliche Hof und Nationaltheater zu planen Am 26 Oktober 1811 wurde der Bau begonnen doch es sollte sieben Jahre dauern bis die Oper stand Zunachst wurden die Arbeiten 1813 fur einige Zeit unterbrochen weil Probleme mit der Finanzierung entstanden waren und 1817 vernichtete ein Brand einen Teil des Neubaus Als das Haus am 12 Oktober 1818 mit der Urauffuhrung von Ferdinand Franzls Oper Die Weihe eroffnet wurde war von den ehrgeizigen monumentalen Planen Fischers nur ein Teil realisiert worden Ein weiterer Brand zerstorte am 14 Januar 1823 erneut das Theater bis auf die Grundmauern Die Vorstellung begann an diesem Dienstagabend um 18 Uhr mit der komischen Oper Die beyden Fuchse von Mehul Wahrend der Auffuhrung fing die Dekoration Feuer Da das Loschwasser eingefroren war liess Konig Maximilian I der mit dem Kronprinzen Ludwig und dem Baumeister Leo von Klenze der Vorfuhrung beiwohnte die Bierfasser des nahegelegenen Hofbrauhauses beschlagnahmen und das Feuer mit Bier loschen Das Gebaude konnte damit zwar nicht gerettet aber ein Ubergreifen auf weitere Hauser verhindert werden Doch der von der Stadt Munchen finanzierte Wiederaufbau wurde schnell beschlossen Hierbei wurde vom Architekten Leo von Klenze auch die ursprunglich geplante aber nicht realisierte Saulenvorhalle hinzugefugt Dadurch entstand die charakteristische Platzfassade mit Doppelgiebel Am 2 Januar 1825 wurde wiedereroffnet In der Kunstgeschichte diskutiert wird jedoch die Frage nach dem jeweiligen Anteil Fischers und Klenzes am bis heute im Wesentlichen teilweise als Rekonstruktion der 1960er Jahre bestehenden Bau von 1825 Der nachste grosse Umbau erfolgte 1854 Als die Maximilianstrasse verbreitert wurde musste ein Teil des Hauses entfernt werden dafur vergrosserte man den Orchestergraben und verlangerte das Nationaltheater nach hinten Zur Regierungszeit Konig Ludwigs II eines gluhenden Verehrers Richard Wagners wurden dort die Wagner Opern Tristan und Isolde Die Meistersinger von Nurnberg Das Rheingold und Die Walkure uraufgefuhrt Am 18 Januar 1885 wurde im Opernhaus erstmals elektrisches Licht verwendet zur Munchener Erstauffuhrung der Oper Der Trompeter von Sakkingen von Victor Nessler eingerichtet von der Deutschen Edison Gesellschaft fur angewandte Elektricitat spatere AEG Einem historischen Bericht nach war dies zu diesem Zeitpunkt die grosste Lichtanlage Deutschlands mit sechs Edison Dynamomaschinen betrieben von drei Dampfmaschinen von zusammen 350 PS und 2 500 eingesetzten Edison Gluhbirnen die eine Leuchtkraft von 40 000 Kerzen hatten 20 Jahrhundert Buhne und Technik wurden 1925 modernisiert 18 Jahre spater wurde das Haus im Zweiten Weltkrieg bei dem Luftangriff auf Munchen vom 3 Oktober 1943 durch Fliegerbomben bis auf die Umfassungsmauern zerstort Am Vorabend hatte Meinhard von Zallinger noch eine Auffuhrung von Eugen d Alberts Tiefland dirigiert Die Zerstorung versetzte der Stadt Munchen und den zahlreichen Opernliebhabern einen grossen Schlag Richard Strauss war erschuttert seine Trauer war der Ausgangspunkt fur seine Metamorphosen fur 23 Solostreicher Nach dem Krieg entschloss man sich dafur das alte Theater zu rekonstruieren Gerhard Moritz Graubner und Karl Fischer leiteten den Wiederaufbau von 1958 bis 1963 der 62 Millionen Deutsche Mark kostete und zum Teil aus Spenden der Bevolkerung gedeckt werden konnte Dabei wurde die Buhne verandert diese ist seither eine der grossten Opernbuhnen der Welt Die Giebelfelder der Hauptfassade wurden ursprunglich 1840 von Ludwig Schwanthaler mit Gemalden ausgestattet und 1894 durch Mosaiken ersetzt Das obere Mosaik Pegasus und die Horen ist erhalten das untere Mosaik Apollo und die Musen wurde im Zweiten Weltkrieg zerstort und 1972 durch eine moderne Figurengruppe von Georg Brenninger ersetzt Am 21 November 1963 feierte man mit einer Auffuhrung der Oper Die Frau ohne Schatten von Richard Strauss unter der Leitung des GMD Joseph Keilberth vor geladenen Gasten die Wiedereroffnung Am 23 November 1963 folgte die erste offentliche Vorstellung mit Die Meistersinger von Nurnberg von Richard Wagner wieder unter der Leitung von Joseph Keilberth Premierengaste waren Curd Jurgens Maximilian Schell Soraya Herbert von Karajan der Schah von Persien sowie Alfons Goppel und Franz Josef Strauss ArchitekturDas Nationaltheater ist ein Hauptwerk des europaischen Klassizismus Es erinnert von aussen mit seiner Reihe aus korinthischen Saulen an einen griechischen Tempel Anregungen fur die Fassade des klassizistischen Baus gab das Theatre National de l Odeon in Paris Im Unterschied zu diesem weist das Nationaltheater einen zweifachen Dreiecksgiebel auf und verwendet statt der fur Theater unpassenden dorischen die korinthische Saulen Ordnung Das Innere arbeitet ebenfalls mit Zitaten nach klassisch griechischen Anregungen Architektonisch im Nationaltheater interessant sind vor allem der Konigssaal die Treppenaufgange und die Eingangshalle Der Theaterraum selbst hat eine glanzvolle Innengestaltung in Rot Gold und Elfenbein Der Zuschauerraum ist von dem Franzosen Jean Baptiste Metivier im spaten Empirestil dekoriert worden Die prachtvolle Konigsloge bildet das Zentrum des 2 101 Zuschauer fassenden Innenrondells Die Buhnenflache umfasst insgesamt 2 400 m davon 750 m Hauptbuhne das Theater besitzt damit die nach der Opera Bastille in Paris und dem Teatr Wielki in Warschau drittgrosste Opernbuhne in Europa Das Portal der Guckkastenbuhne ist rund 13 5 Meter hoch und 16 Meter breit 1987 bis 1989 wurden die Unterbuhne und die Technik erneut modernisiert 2006 erfolgte eine weitere Modernisierung der Buhnentechnik sowie der Austausch des Buhnenbodens was ihr vielfaltige Moglichkeiten fur den Wechsel der Buhnenbilder verschafft Laut Auskunft des Opernhauses befinden sich die besten Platze in Bezug auf Sicht und Akustik auf dem Balkon in der Reihe 1 auf Sitz 1 und 3 Luftbild von Nordosten 2007 Nationaltheater mit beiden Giebelgemalden um 1900 Verschieden gestaltete Giebelfelder 2019 Ensemble mit Residenztheater 2019 Gedenktafel zum Wiederaufbau Buste Karl von Fischer Luster im Zuschauerraum Luster im KonigssaalSiehe auchListe der Theater in Munchen Liste der Orchester in MunchenLiteraturKatharina Meinel Fur Furst und Vaterland Begriff und Geschichte des Munchner Nationaltheaters im spaten 18 Jahrhundert Herbert Utz Verlag Munchen 2003 ISBN 3 8316 0242 5 F Meiser Das konigliche neue Hof und Nationaltheater Gebaude zu Munchen seine innere Einrichtung Maschinerie und die angeordneten Feuer Sicherheitsmassregeln Franz Munchen 1840 Digitalisat Festliche Oper Geschichte und Wiederaufbau des Nationaltheaters in Munchen Hrsg vom Freistaat Bayern unter Mitwirkung der Freunde des Nationaltheaters e V und der Landeshauptstadt Munchen Geschaftsfuhrung und Redaktion Paul Schallweg Verlag Georg D W Callwey Munchen 1964 Norbert Hierl Deronco Der Intendant Karl Freiherr von Perfall In Briefen aus den Jahren 1863 1870 Krailling 1992 ISBN 3 929884 03 8 Christina Oikonomou Mein schones Theater Der Brand im Hof und Nationaltheater 1823 und seine Folgen Eine Ausstellung der Bayerischen Archivschule Hrsg vom Bayerischen Hauptstaatsarchiv Munchen 2015 Jurgen Schlader Wie man wird was man ist Die Bayerische Staatsoper vor und nach 1945 Verlag Henschel Leipzig 2017 ISBN 978 3 89487 796 5 WeblinksCommons Nationaltheater Munchen Sammlung von Bildern Literatur von und uber Nationaltheater im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Freunde des Nationaltheaters e V Artikel uber die Buhnentechnik des Nationaltheaters Munchen Bayerische Staatsoper GeschichteEinzelnachweiseOktoberfest Wiesn Geschichte Opernbrand mit Hofbrau Bier geloscht www oktoberfest bayern 30 Marz 2015 abgerufen am 13 Januar 2023 Geschichte Das Munchner Nationaltheater brennt Feuer Larm und heilloses Durcheinander www br klassik de 14 Januar 2018 abgerufen am 13 Januar 2023 Maximilian I Joseph Brand des Munchner Hof und Nationaltheaters am 14 Januar 1823 www hdbg eu 2023 abgerufen am 13 Januar 2023 Neue Augsburger Zeitung Nr 18 Donnerstag 22 Januar 1885 S 3 als Digitalisat abgerufen am 28 Juli 2023 Heinrich Habel Johannes Hallinger Timm Weski Denkmaler in Bayern Landeshauptstadt Munchen Mitte Band 2 In Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland Lipp Verlag Munchen 2009 S 645 50 Jahre Nationaltheater in Suddeutsche Zeitung vom 16 17 November 2013 Die Bayerische Staatsoper ist die drittgrosste Buhne Europas Abgerufen am 20 Juli 2022 Musik Theater Lexikon Bayerische Staatsoper 25 Februar 2019 archiviert vom Original nicht mehr online verfugbar am 25 Februar 2019 abgerufen am 26 Dezember 2023 Der perfekte Platz Artikel im SZ Magazin Nr 14 2009 S 40 Staatliche Theater in Munchen Institutionen Bayerisches Staatsschauspiel Bayerische Staatsoper Staatstheater am Gartnerplatz Oper Operette Bayerisches Staatsballett Bayerische Theaterakademie Bayerisches Staatsorchester Orchester des Staatstheaters am Gartnerplatz Spielstatten Nationaltheater Residenztheater Cuvillies Theater Marstall Staatstheater am Gartnerplatz Prinzregententheater Akademietheater Utopia Reithalle Munchen Reaktorhalle Probenhaus des Bayerischen Staatsballetts 48 139444444444 11 579444444444 Koordinaten 48 8 22 N 11 34 46 O Normdaten Korperschaft GND 1218969 8 GND Explorer lobid OGND AKS LCCN n82079263 VIAF 261664051