Die Münchner Residenz ist ein Baudenkmal im Bezirk Altstadt Lehel der bayerischen Landeshauptstadt München Sie war von 1
Münchner Residenz

Die Münchner Residenz ist ein Baudenkmal im Bezirk Altstadt-Lehel der bayerischen Landeshauptstadt München. Sie war von 1508 bis 1918 Sitz der Herzöge, Kurfürsten und Könige von Bayern aus dem Haus Wittelsbach. In vier Jahrhunderten wurde sie von den Architekten Friedrich Sustris, Joseph Effner, François de Cuvilliés d. Ä. und Leo von Klenze in den Stilen Renaissance, Barock, Rokoko und Klassizismus von der kleinen Wehrburg zur monumentalen Vierflügelanlage ausgebaut. Sie besteht aus dem Festsaalbau an der Hofgartenstraße, dem Apothekenbau am Marstallplatz, dem Königsbau am Max-Joseph-Platz und dem Maximiliansbau an der Residenzstraße. Neben dem Cuvilliés-Theater und der Allerheiligen-Hofkirche gehören auch der Hofgarten und der Marstall zum Bauensemble, das im Zweiten Weltkrieg zerstört und danach unter der Leitung von Otto Meitinger wiederaufgebaut wurde. Die Münchner Residenz ist mit mehr als 40.000 Quadratmetern Grundfläche das größte Stadtschloss Deutschlands und mit mehr als 150 Schauräumen eines der bedeutendsten Schlossmuseen Europas.
Geschichte und Architektur
Gotische Neuveste
Der Ort der Residenz wurde schon vor Jahrtausenden von Menschen benutzt. Im Jahr 2014 fanden Archäologen direkt unterhalb des Apothekenhofes der Residenz ein fast unversehrtes, spätbronzezeitliches Grab. 1336 ist erstmals ein Burgstall erwähnt, der im westlichen Bereich der späteren Residenz lag. 1363 wurde die Abtragung dieses Burgstalls in Auftrag gegeben. Im Januar dieses Jahres war mit dem Tode von Herzog Meinhard das Herzogtum Oberbayern an seinen Landshuter Onkel Stephan II. gefallen. Im späten 14. Jahrhundert entstand in der Nordostecke der heutigen Residenz die Neuveste. Das in der Literatur oft genannte Jahr 1385 ist urkundlich nicht belegt. Es geht auf den Augsburger Chronisten Burkhard Zingg (1396–1474/75) zurück, der berichtete, dass Stephans Söhne, die Herzöge Johann II., Stephan III. und Friedrich, als Sühne für den gescheiterten Bürgeraufstand von 1385 von der Stadt die Erlaubnis erhalten hatten, „ein vest in die statt ze pawen und ein aigen tor … das sy aus und ein reitten“. Allerdings kann der Bau der Neuveste auch schon früher erfolgt sein. So berichtet der Prior Veit von Ebersberg in seiner bayerischen Chronik, dass der Bau der Neuveste die Unruhen erst ausgelöst habe. Möglicherweise stand auch die Abtragung des alten Burgstalls bereits im Zusammenhang mit der geplanten oder begonnenen Errichtung der Neuveste. Urkundlich erwähnt wurde die „newe veste“ erstmals am 7. März 1389. Die Neuveste war eine gotische Wasserburg, die von der Stadt her nur über eine befestigte Brücke zu erreichen war. Bezeichnenderweise lag der größte Turm, der Silberturm, nicht an der Außenseite, sondern verstärkte die Innenfront gegen die Stadt. Hier befand sich später der Staatsschatz. Nördlich des Silberturms, der auch als Bergfried diente, lag durch eine Wehrmauer getrennt an der Nordwestseite der Palas. Östlich schlossen sich im Norden des Innenhofes die Hofhalle und die Dürnitz an. Im Rahmen des Baus der Neuveste wurde Ende des 14. Jahrhunderts in der Nordostecke des zweiten Mauerrings auch das Neuvesttor errichtet. Die Neuveste wurde im Laufe der Jahrhunderte verändert und erweitert. Um 1470 wurden unter Herzog Johanns Urenkel Albrecht IV. (reg. 1465–1508) die Zwingermauern und der Torbau im Norden errichtet, 1460–1500 folgte der Bau von zwei Geschütztürmen. Noch 1466 hatte jedoch die Münchener Bürgerschaft die Kraft gehabt den Zugang von Herzog Siegmund und seines jüngeren Bruders Albrecht zur Burg zu begrenzen, wonach der erstere die Neuveste nur mit sechs, der andere mit vier Dienern betreten sollte. Albrecht drängte in der Folge das Bürgertum immer weiter zurück, seit Beginn der Neuzeit bestimmte dann der Hof die Geschicke der Stadt. 1470/71 war Albrechts Bruder Christoph der Starke in der Neuveste interniert.
1476 wurde die Neuveste nach endgültiger Aussöhnung des Herzogs mit der Bürgerschaft in die bis dahin offene Flanke der Stadtbefestigung mit einbezogen. Neuer Wohnraum wurde unter Albrecht noch nicht geschaffen. Mit der Zeit verlor die Burg allmählich ihren fortifikatorischen Charakter, der durch das verstärkte Aufkommen von Kanonen, welche die Mauern durchschlagen konnten, hinfällig geworden war. Als herzoglichen Sitz löste die Neuveste den Alten Hof allerdings erst unter Albrechts Sohn Wilhelm IV. ab. Um 1620 erfolgte dann der Abbruch aller Gebäude an der Westseite, 1750 wurden Gebäudeteile nach einem Brand notdürftig instand gesetzt, bevor erst nach 1800 die letzten Reste abgebrochen wurden. Noch heute befinden sich jedoch unter dem Apothekenhof der Münchner Residenz die Kellergewölbe und Grundmauern der ehemaligen Burg. Ihre Position ist durch rote Steine im Pflaster des Hofes markiert. Die Mauern des südwestlichen Eckturms aus der Zeit um 1500 und die Gewölbe mit den Rundpfeilern im Ballsaalkeller im Süden der ehemaligen Burg sind die letzten erhaltenen Reste der Neuveste und der älteste Teil der heutigen Residenz.
Renaissanceschloss
Anfänge der heutigen Residenz
Als Herzog Wilhelm IV. (reg. 1508–1550) den Wohnsitz der Wittelsbacher vom Alten Hof, der seither als Behördensitz diente, in die Neuveste verlegte, begann die Geschichte der Residenz als neuzeitlicher Palast. 1518 wurde ein Hofgraben angelegt, dort wo sich heute der Marstallplatz befindet. Wilhelm ließ zwischen 1530 und 1540 an der Südostecke der Burg den genannten Rundstubenbau ausbauen und an der Stelle des heutigen Marstallplatzes auch den ersten Hofgarten einrichten. Im Gartenpavillon wurde ein Historienzyklus aufgehängt, zu dem auch Albrecht Altdorfers Alexanderschlacht gehörte. 1545 befand sich die streitbare Schwester des Herzogs Sabina von Bayern in der Neuveste wochenlang unter Arrest.
Herzog Albrecht V. (reg. 1550–1579) ließ von Wilhelm Egckl neben einem südlich der Georgskapelle an der Ostseite der Neuveste gelegenen Festsaal (St. Georgssaal), auch eine Kunstkammer im Marstallgebäude (heutiges Landesamt für Denkmalpflege) einrichten, in der viele Münchner Sammlungen ihren Ursprung haben.
Da in diesem nördlich des Alten Hofs gelegenen Bau nicht genügend Platz für die umfangreiche Skulpturensammlung war, entstand zwischen 1568 und 1571 durch Simon Zwitzel und Jacopo Strada das Antiquarium. Das neue Gebäude musste außerhalb der Burganlage errichtet werden, da in der Neuveste dafür kein Platz war. Dadurch gab es der Residenz eine neue Entwicklungsrichtung vor. Das Antiquarium, das gesamte Erdgeschoss des Gebäudes einnehmend, ist der größte Renaissancesaal nördlich der Alpen. Im oberen Stockwerk des neuen Gebäudes wurde die Hofbibliothek untergebracht, die den Kern der späteren Bayerischen Staatsbibliothek bildete.
Ab 1560 wurde weiter nördlich auf der Fläche der heutigen Staatskanzlei ein weiterer Garten angelegt. In seiner Nordost-Ecke wurde 1565/67 ein Lusthaus mit einem Zyklus von Deckengemälden zum Thema des Silbernen Zeitalters erbaut (nur einzelne Deckengemälde erhalten). 1560/70 folgte der Bau eines Ballhauses an der Südwest-Ecke der Neuveste, dessen genannter Keller erhalten aber im Allgemeinen unzugänglich ist.
1580/1581 ließ Herzog Wilhelm V. (reg. 1579–1597) an der Residenzgasse den Witwenstock für Herzogin Anna erbauen. Zwischen 1581 und 1586 entstand dann die kunsthistorisch hoch bedeutende Gartenanlage des manieristischen Grottenhofs mit dem Perseusbrunnen, Friedrich Sustris war der Architekt. Er erhielt seinen Namen nach der an der westlichen Antiquariumsfassade angelegten Brunnen- und Muschelwand. Im Zuge der fortlaufenden baulichen Entwicklung entstanden beginnend mit dem Grottenhof die insgesamt zehn Innenhöfe, wobei besonders dem Brunnenhof und dem Kaiserhof als Schauplätze höfischer Empfänge, Feste und Zeremonien hohe Bedeutung zukam.
Maximilianische Residenz und Kaiserhof
Unter Herzog Maximilian I. (reg. 1597–1651), dem späteren Kurfürsten, entstand ab 1599/1600 bis etwa 1607 an der Westseite des Antiquariums die nach ihm benannte Maximilianische Residenz. Man spricht stilistisch von der Epoche des Manierismus oder der Spätrenaissance im Übergang zum Frühbarock.
Maximilian ging dabei von seinem bereits 1590 bis 1594 an der Residenzstraße eingerichteten Erbprinzenbau aus. Der zweigeschossige Bau besaß links und rechts der dreiteiligen Durchfahrt zum Kapellenhof je drei Fensterachsen. Im rückwärtigen Bereich wurde 1594 eine Kapelle ausgestattet.
Nachdem Maximilian zuerst in die Wohnung seines Vaters in der Neuveste gezogen war, wurde ab dem Jahr 1600 der ältere Erbprinzenbau weitgehend abgebrochen und südlich des Kapellenhofes bis zum Antiquarium hin ein zweigeschossiger Bereich umgebaut und neu errichtet, der die beiden Wohnungen des Herzogs und seiner Gemahlin aufnehmen sollte. Die Hauptzugänge erfolgten über den Kapellenhof, der anstelle einer Gasse (Jägergassl) baulich gefasst wurde. Am östlichen Ende des Kapellenhofs wurde der Brunnenhof auf einer regelmäßigen Grundrissfigur angelegt, der zuvor als Freifläche für Turniere gedient hatte. Der Architekt war wahrscheinlich ab 1600 der örtliche Hofkünstler Hans Krumpper, der die Entwürfe für die Bauten und große Teile der Dekoration vorgab. Die ehemals reiche Ausstattung an Deckengemälden schuf Peter Candid mit seiner Werkstatt. Die Namen von weiteren Künstlern wie Heinrich Schön sind bekannt.
Im Inneren des umgebauten Areals entstand die doppelstöckige Hofkapelle (Rohbau 1600, Weihe 1603) mit reichen Stuckaturenschmuck, der 1614 im Gewölbe ergänzt wurde. Die Empore der Hofkapelle war der Herrscherfamilie vorbehalten. Das große Mittelbild des Hauptaltars von dem Hofmaler Hans Werl von 1601 zeigt Maria in der Glorie unter der Dreifaltigkeit. 1630 wurde die Kapelle durch einen polygonalen Chor erweitert und dessen Stuck an die ältere Ausstattung angepasst. Die mit Marmor gepflasterte und reich mit Stuckmarmorintarsie (Scagliola) ausgeschmückte und 1607 fertiggestellte Reiche Kapelle diente dagegen als Privatoratorium des Herzogs. Um die Hofkapelle herum entstanden im Obergeschoss die privaten Gemächer des Herzogs in Osten in Richtung Antiquarium und der Herzogin im Westen an der Residenzstraße. Es gab drei großzügige Treppenaufgänge. Auch im Erdgeschoss lagen fürstliche Wohnräume, die die „Sommerzimmer“ genannt wurden und eine Ausschmückung mit Stuck und Deckengemälden erhielten.
Um 1602 entstand im Südosten an das Antiquarium anschließend im ersten Obergeschoss der Schwarze Saal, der ein illusionistisches Deckengemälde von Hans Werl erhielt (heute rekonstruiert) und über eine gleichzeitig entstandene monumentale zweiläufige Treppe vom Brunnenhof aus zugänglich war. Bis 1607 wurde die Umbauung des im Jahre 1600 begonnenen Brunnenhofes fortgeführt, womit ein repräsentativer Hof entstand, der an den Schmalseiten Giebelbauten erhielt, von denen einer dem Uhrturm vorgelegt ist. Dieser wurde 1612–1615 nach einem Modell von Heinrich Schön dem Älteren als verkleideter, in Fachwerkbauweise errichteter freitragender Aufbau konstruiert. In der Mitte des Brunnenhofes wurde 1610 der große Wittelsbacherbrunnen errichtet. Die von Hubert Gerhard geschaffenen und dort zusammengeführten Figuren (allegorische Darstellung der vier bayerischen Flüsse: Donau, Lech, Inn und Isar) und das Standbild Ottos von Wittelsbach waren ursprünglich für andere Projekte geschaffen worden. Damit war um 1610 die erste Bauphase unter Maximilian I. im Bereich des Kapellenhofes, Grottenhofes und Brunnenhofes abgeschlossen. Es standen drei Höfe für unterschiedliche Funktionen zur Verfügung.
Ab 1612 ließ Maximilian I. große Teile der Süd- und Westtrakte der Neuveste mit dem Silberturm und dem Palas abreißen, um hier neuen Erweiterungen Platz zu schaffen. Ebenso wurden 1612 und 1613 die Privathäuser an der Schwabinger Gasse (heute: Residenzstraße) abgebrochen. Hier entstanden zwischen 1612 und 1617 nördlich der bis etwa 1610 entstandenen Maximilianischen Residenz die neuen Trakte um den einheitlich in Fresko-Technik bemalten Kaiserhof.
Vor dem Eingang zum Kaiserhof und zum Kapellenhof stehen je zwei große bronzene Löwen für die vier Herrschertugenden Klugheit, Stärke, Gerechtigkeit und Mäßigung. Jeder Löwe hält ein Schild, auf dem die jeweilige Tugend symbolhaft abgebildet ist und das an der unteren Spitze jeweils in einem kleinen Löwenkopf endet. Die Berührung der Schnauze dieser kleinen Löwenköpfe soll Glück bringen.
Um den Kaiserhof zogen sich mit den Trierzimmern und den Steinzimmern, dem Kaisersaal und der Kaisertreppe großzügige Gästequartier herum, die den hohen politischen Anspruch Maximilians vorführten. Die unter Leitung von Hans Krumpper und Heinrich Schön errichteten und unter von Peter Candid und seiner Werkstatt mit Gemälden dekorierten Räumlichkeiten illustrieren nicht nur das Weltbild Maximilians I., sondern sind mit ihren prächtigen Türrahmungen, Deckenfreskos und Wandteppichen auch beispielhaft für die Architektur des frühen 17. Jahrhunderts. Der Name der Steinzimmer geht auf die reiche Ausstattung mit Marmor, Stuckmarmor und Scagliola zurück. Diese Raumfolge diente als höchstrangiges Gästeappartement, das vom Kaiser und seiner Gemahlin bewohnt wurde, wenn diese in München Station machten. In den Trierzimmern logierten dann im Falle kaiserlichen Besuchs die nächsten Angehörigen der Kaiserfamilie und ranghohe Mitglieder ihres Hofstaats, ansonsten dienten die Räume als Ratszimmer. Der heute wieder hergestellte Kaisersaal mit der gleichnamigen Prunktreppe war im 17. Jahrhundert der größte und bedeutendste Festraum der Residenz. Ab 1799 mussten der Kaisersaal und der anschließende Vierschimmelsaal den sog. Hofgartenzimmern, einem neuen Wohnappartement für Kurfürst Max IV. Joseph (ab 1806 König Max I. Joseph von Bayern) weichen, bis beide nach dem Zweiten Weltkrieg in annähernd originalgetreuer Form rekonstruiert wurden.
Auf die Zeitgenossen machte der Residenzbau, der nun die damalige Wiener Hofburg an Ausdehnung übertraf, durchaus Eindruck, auch wenn Friedrich Nicolai dann 1781 schrieb, er hätte das Gebäude eher für eine reiche Prälatur angesehen. König Gustav II. Adolf ließ nach der Besetzung Münchens durch seine Truppen im Mai 1632 dann einen evangelischen Gottesdienst in der Residenz feiern. Gegen Ende Mai 1632 verließ Gustav Adolf bereits München und zog weiter. Der Schwedenkönig, der viel Beutegut mitführte, soll gesagt haben, stünde die Residenz auf Rädern, würde er sie nach Stockholm rollen. Die Bauten der Residenz waren nun jedenfalls so umfangreich geworden, dass sie bis ins frühe 19. Jahrhundert Maximilians Nachfolgern genügten. Sie konzentrierten sich nun im Wesentlichen auf den Innenausbau der Residenz.
Barocke Residenz
Appartements des Barock und Rokoko
Zur Zeit des Hochbarocks ließ die Kurfürstin Henriette Adelaide, seit 1650 Gemahlin Kurfürst Ferdinand Marias (reg. 1651–1679), zwischen 1666 und etwa 1669 das kleinere Appartement ihrer Schwiegermutter zwischen Residenzgasse und Grottenhof zu einer überaus prächtigen Raumfolge erweitern. Es bestand nun aus dem Saal der Garde (Hartschiersaal), zwei Vorzimmern, dem Audienzgemach (Goldener Saal), einem großen Kabinett (Grottenzimmer), dem Schlafzimmer mit Bettalkoven, einer kleinen Kapelle und einem Kabinett (Herzkabinett). Ergänzt wurde diese Raumsequenz durch eine Galerie zwischen Residenzgasse und südlichem Garten und einer gangartigen Bibliothek. Henriette Adelaide orientierte sich bei ihrem Bauprojekt sowohl an Vorbildern ihrer Turiner Heimat als auch an den neusten Pariser Moden. Das Appartement besaß zahlreiche, in Friese und Decken eingelassene Gemälde, die den Räumen jeweils eigene Themen vorgaben. Architekt war Agostino Barelli, während die Raumentwürfe von Antonio Pistorini stammten. 1674 zerstörte ein Brand die ersten drei Räume, während die Kurfürstin ihre Kinder vor dem Feuer rettete und schwer angeschlagen zwei Jahre später starb. Seit dem Papstbesuch Pius VI. 1782 wurde der Rest des Appartements Päpstliche Zimmer genannt. 1944 wurden fast alle diese Räume zerstört; heute gibt nur noch das Herzkabinett einen gewissen Eindruck von dem sozialen Anspruch und künstlerischen Rang dieses Appartementes einer bayerischen Kurfürstin.
Die Erweiterungen von Maximilian II. Emanuel (reg. 1679–1726) (Alexander- und Sommerzimmer als repräsentative Wohnräume) wurden bereits zu seinem Lebensende umgebaut. Die Reste gingen, bis auf einen heute unzugänglichen Raum, im Residenzbrand von 1729 unter. Die Kaiserliche Administration in Bayern ab 1705, als der Kurfürst für zehn Jahre außer Landes und der Hofstaat entlassen war, hatte die Residenz dagegen weitgehend schadlos überstanden, ebenso wie spätere fremde Besatzungen. Während des Exils der kurfürstlichen Familie war zuletzt nur noch Prinzessin Maria Anna in der Residenz verblieben und hielt Kontakt zur in Frankreich, Italien und Österreich verstreuten Familie.
Max Emanuels Nachfolger, der Kurfürst und spätere Kaiser Karl Albrecht (reg. 1726–1745) ließ an der Stelle der Räume seines Vaters die Reichen Zimmer mit der Grünen Galerie, dem Spiegelkabinett und dem Paradeschlafzimmer errichten. Ihr aufwendiges Dekor dominieren das Goldornament auf weißen Wänden und der purpurfarbene, ziselierte Genueser Samt. Nur bei der Grünen Galerie wurde, wie der Name bereits andeutet, ein grüner Seidendamast verwendet. Die Reihenfolge der Räume und ihre verwinkelte Lage gehen dabei auf eine Spiegelung der Räume der Päpstlichen Zimmer zurück. Das Paradeschlafzimmer diente der Zeremonie des morgendlichen Lever. Im Erdgeschoss entstand zwischen 1726 und 1730 die Ahnengalerie mit ihren herrlichen, von Johann Baptist Zimmermann ausgeführten Stuckarbeiten. Die Ahnengalerie enthält heute über hundert Porträts von Mitgliedern des Hauses Wittelsbach bis hin zum letzten König von Bayern, Ludwig III. Dieser Raum sollte außerdem Karl Albrechts Anspruch auf die Kaiserkrone untermauern, indem er diesen von Karl dem Großen, Kaiser Ludwig dem Bayern und dem legendären Agilolfinger Theodo herleitete, deren Porträts er zentral in die Mitte des Raumes stellte. Des Weiteren ließ Karl Albrecht neben der Ahnengalerie ein weiteres prächtiges Kabinett zur Aufbewahrung des Hausschatzes errichten, für den bisher kein spezieller Raum zur Verfügung stand. Seit dem Bau der Alten Schatzkammer unter Prinzregent Luitpold 1897 beherbergt dieser Raum bis heute das Porzellankabinett. Somit dienen alle durch die Hofarchitekten Joseph Effner und François de Cuvilliés errichteten Bauten einzig der Verherrlichung seines Hauses und der Erlangung der Kaiserkrone, was Karl Albrecht 1742 schließlich auch gelang. Als Künstler beteiligt waren neben dem bereits erwähnten Johann Baptist Zimmermann auch Joachim Dietrich und Wenzeslaus Miroffsky. Die zweigeschossige Außenfassade der Grünen Galerie mit sieben Rundbogenfenstern im Königsbauhof ist ein Meisterwerk von Cuvilliés von 1730. Im Januar 1745 starb Karl Albrecht als Kaiser Karl VII. in der Residenz, die somit für kurze Zeit auch Kaiserschloss war.
Karl Albrechts Sohn Kurfürst Maximilian III. Joseph (reg. 1745–1777) hatte jeglichen Ansprüchen auf die Kaiserkrone entsagt, was sich in den von François de Cuvilliés und Johann Baptist Gunetzrhainer eingerichteten Kurfürstenzimmern widerspiegelt. Diese Wohnräume wurden über dem Antiquarium wo sich bis dato die Hofbibliothek befunden hatte, im Stil des Spätrokoko gestaltet.
Altes Residenztheater
Bedeutender war allerdings der Bau des Alten Residenztheaters ab 1751 (auch Cuvilliés-Theater genannt), eines Logentheaters im Rokokostil, welches ausschließlich dem Hofe vorbehalten war. Die zeitgenössische Gesellschaftseinteilung spiegelte sich dann auch in der unterschiedlichen Ausgestaltung der verschiedenen Ränge im Zuschauerbereich wider. Dieser Bau war nötig geworden, da der alte Georgssaal, welcher bis dahin als Theater gedient hatte, beim Brand der Neuveste am 5. März 1750 zerstört wurde. Das Cuvilliés-Theater wurde dabei als quasi freistehender Bau im ehemaligen Hofgarten erbaut, welcher nur durch ein Foyer mit der Residenz verbunden war, um die Brandgefahr zu minimieren. Außerdem wurden besonders dicke Mauern errichtet sowie eine Vorrichtung, um im Ernstfalle Wasser in den Dachstuhl pumpen zu können. Erstaunlich war auch eine Hebekonstruktion, welche es ermöglichte, den Fußboden des Theaters anzuheben, damit der Raum auch als Festsaal verwendet werden konnte.
Klassizistische Erweiterungen
Mit der Erhebung Bayerns zum Königreich 1806 und den zu Beginn des 19. Jahrhunderts vorgenommenen großen städtebaulichen Veränderungen Münchens wurden die bis dato wenig repräsentativen, nicht sichtbaren Teile der Residenz freigelegt. Dieser zum Teil einer Residenz unwürdige Zustand hatte bereits Hofarchitekten wie François de Cuvilliés noch zu Zeiten Maximilian III. Josephs zu großzügigen Ausbauplänen veranlasst, die jedoch wegen der leeren Staatskassen nicht verwirklicht wurden. Geplant war nach einem Entwurf von 1764/1765 unter anderem ein großer neuer Flügel an der Ostseite der Residenz. Auch unter dem Nachfolger Karl Theodor (reg. 1777–1799) entstand lediglich an der Nordseite des Hofgartens die 1780/1781 erbaute Churfürstliche Galerie durch den Münchener Oberhofbaumeister Karl Albert von Lespilliez.
König Max I. Joseph (reg. 1799–1825) begnügte sich zunächst wiederum mit der Neueinrichtung von Gemächern anstelle des Kaisersaals und einer Modernisierung des Herkulessaals (des heutigen Max-Joseph-Saals), außerdem ließ er die Staatsratszimmer zwischen Hartschiersaal und den Steinzimmern einrichten. Dabei entstand an der Nordwestseite beim Hofgartentor durch Charles Pierre Puille und Andreas Gärtner eine neue Fassade mit konsolgetragenen Fensterbänken und Architraven auf glattem Mauerwerk im in Frankreich damals üblichen Stil italienischer Renaissance, welche später dem Festsaalbau weichen musste. Im Vergleich zu ihrem Mann hatte Königin Karoline, die hier die Beletage bewohnte, ein größeres Repräsentationsbedürfnis, das sich auch im Umbau der Münchener Residenz zeigte. Max Joseph dagegen, der einen eher bürgerlichen Lebensstil bevorzugte, wohnte im Mezzanin, nahe seiner Kinder. Die Charlottenzimmer wurden dann zu Beginn des 19. Jahrhunderts im Stil des Empire für eine Tochter Max Josephs dekoriert. Des Weiteren ließ der König dann zwischen 1811 und 1818 südlich des Residenztheaters anstelle des 1802 abgebrochenen Franziskanerklosters das Königliche Hof- und Nationaltheater vor dem späteren Max-Joseph-Platz nach Plänen von Karl von Fischer errichten. Nach der Neugestaltung dieses Platzes an der Südseite begann 1816 mit den Planungen für den Odeonsplatz auch der nordwestliche Zugang zur Residenz zunehmend repräsentativer zu werden. Hier entstand das Hofgartentor, Leo von Klenzes erstes Werk in München (1816/1817), es bildet den Einlass in den Hofgarten auf der Achse der Brienner Straße. Erst ab 1817 wurden dann, zunächst für die Marstallgebäude, die Bauarbeiten aufgenommen, die bald aus der Residenz einen der größten Stadtpaläste machen sollten. Bereits ab 1801 war allerdings an der Ostseite des Hofgartens die gewaltige Hofgartenkaserne entstanden, die gut hundert Jahre später dem Armeemuseum (heutige Staatskanzlei) weichen musste.
Den heutigen Umfang erreichte die Anlage zwischen 1825 und 1842 unter König Ludwig I. (reg. 1825–1848) mit den von Leo von Klenze im Stil des Klassizismus errichteten Flügeln des Königsbaus und des Festsaalbaus sowie der Allerheiligen-Hofkirche. Mit den Erweiterungsbauten entstanden zahlreiche weitere Raumfluchten.
Marstall
Ab 1817 entstand gegenüber der schmucklosen Ostseite der Residenz der neue Marstall mit der königlichen Reitschule, den Kutschenremisen und Stallungen sowie der Verwaltung. Der Bau der Hofreitschule mit dem monumentalen Rundbogenportal, bekrönt mit Büsten von Kastor und Pollux, gilt als eines der reifsten Frühwerke Leo von Klenzes. Für den Bau des königlichen Marstalls musste der weiträumige Gebäudekomplex des Zeughauses des Landesherrn, das sich seit 1615 östlich der Residenz befand und eng mit ihr verbunden war, bereits ab 1807 einen Teil seines Areals abtreten. Nur die Hofreitschule ist bis heute erhalten geblieben und wird als sogenanntes Marstalltheater genutzt, während das Marstallmuseum nach Schloss Nymphenburg verlegt wurde.
Allerheiligen-Hofkirche
Die in Anlehnung an byzantinischen und romanischen Stil ab 1826 erbaute Allerheiligen-Hofkirche wurde der Palastkapelle von Palermo nachempfunden und mit prächtigen Fresken geschmückt, von denen heutzutage nur noch wenige Reste erhalten sind. Die Fassade der Allerheiligen-Hofkirche, Klenzes einziger je errichteter Sakralbau, wertete nun die stark vernachlässigte Ostseite der Residenz gegenüber dem Marstall auf. Vor der Kirche lag einst ein mit Rosenbeeten geschmückter Garten, der später der Bebauung der Nachkriegszeit weichen musste. Nördlich schließt sich an die Kirche der Kabinettsgarten an. Das südliche Seitenschiff der Basilika wurde zu Gunsten eines Nebengebäudes des anschließenden Residenztheaters entfernt, was bis heute die Symmetrie des Baus empfindlich beeinträchtigt.
Königsbau
Der Königsbau wurde 1826 bis 1835 als zweigeschossiger Südflügel mit einer bis zu 30 Meter hohen Grünsandstein-Fassade am Max-Joseph-Platz erbaut. Als Vorbild dienten der Palazzo Pitti und der Palazzo Rucellai in Florenz. Ersterer lieferte das Muster für den Aufriss und die Quaderrustizierung während die Pilaster vom zweiten Palast inspiriert wurden. Der Königsbau verfügt über einen um ein Geschoss erhöhten Mittelteil mit seitlichen Dachterrassen. Im Erdgeschoss befinden sich heute die Schatzkammer sowie die von Julius Schnorr von Carolsfeld ausgemalten Nibelungensäle. Ihre Wand- und Deckengemälde sind die ersten monumentalen Darstellungen des Nibelungenliedes. Die Nibelungensäle waren als öffentlich zugängliche Schauräume konzipiert und lassen sich über einen gesonderten Eingang an der Residenzstraße betreten.
Im ersten Obergeschoss lagen die Wohnräume Ludwigs I. Die noch heute erhaltene Königswohnung diente dabei vor allem der Repräsentation und war nach Voranmeldung bereits damals zu besichtigen. Die eigentlichen Privatgemächer des Königspaares auf der Rückseite des Königsbaus sind auf Grund ihrer Zerstörung im Weltkrieg nicht mehr erhalten. Klenze war dabei nicht nur für die Architektur verantwortlich, sondern entwarf auch die Fußböden, die Wandbemalungen und sämtliches Mobiliar. Den zeremoniellen Zugang zum Appartement des Königs bildet die Gelbe Treppe, eine glanzvolle Architektur Klenzes aus einer Abfolge aus Halbkuppel, kreuzgewölbtem Saal und Prunkportal.
Im zweiten Obergeschoss befanden sich die sogenannten Festgemächer, welche für kleine Hoffeste gedacht waren. Die Raumfolge gliederte sich in Salon, Empfang-Salon, Tanzsaal, Blumensaal und private Räumlichkeiten für den König. Im Grundriss sind diese Räume heute noch in einer stark vereinfachten Form erhalten und beherbergen die Bayerische Akademie der Schönen Künste.
Festsaalbau
In den Jahren 1832 bis 1842 wurde durch Leo von Klenze schließlich an der Nordseite am Hofgarten der ebenfalls dem Stil der italienischen Renaissance nachempfundene Festsaalbau dort ausgeführt, wo bereits Cuvilliés einen Neubau geplant hatte, um die letzten Reste der nach dem Brand von 1750 nur notdürftig wieder instand gesetzten Neuveste zu beseitigen. Vor dem Mittelrisalit der 250 Meter langgestreckten monumentalen Schaufront mit zwei bzw. drei Geschossen und erhöhten Eckpavillons, befindet sich ein vorgesetzter neunachsiger Portikus mit einer Loggia mit Figuren von Ludwig Michael Schwanthaler.
Im Obergeschoss des Festsaalbaus entstand eine großzügige Raumfolge, die den Thronsaal in der Mitte, die drei Kaisersäle, den Ballsaal, zwei Kabinette (die ursprünglich die Schönheitengalerie Ludwigs I. aufnahmen), und den Schlachtensaal im Nordostpavillon enthielt. Diese Räumlichkeiten waren einzig für Staatsakte und Hoffeste gedacht und waren über eine heute ebenfalls nicht mehr erhaltene, dreiläufige Prunkstiege von der Durchfahrt am Marstallplatz aus erreichbar, an die sich zwei Empfangszimmer anschlossen. Vom prächtigen Ballsaal aus näherten sich Besucher durch die drei Kaisersäle, die nach den sagenumwobenen deutschen Herrschern Friedrich Barbarossa, Karl der Große und Rudolf von Habsburg benannt und mit Szenen aus der mittelalterlichen Kaisergeschichte ausgemalt waren, einem weitläufigen, klassizistischen Saal in Weiß und Gold, dessen seitliche Tribünen von korinthischen Säulen gestützt wurden: Der Große Thronsaal war der Höhepunkt dieser Raumfolge und lag genau in der Mitte des Baus. Dort fanden die wichtigsten Zeremonien wie die Thronbesteigung statt, eingerahmt von zwölf Kolossalstatuen aus der Erzgießerei von Ferdinand von Miller, welche die wichtigsten Wittelsbacher Herrscher darstellten und die sich heute im Foyer im Erdgeschoss des Festsaalbaus befinden. Im Erdgeschoss des Festsaalbaus befanden sich die sechs Odysseesäle, welche als Pendant zu den Nibelungensälen im Königsbau mit Motiven aus der Odyssee bemalt waren und als Gästezimmer dienen sollten. Die Entwürfe zu diesen Wandbildern schuf ebenfalls Ludwig Michael Schwanthaler. Die Ausführung vor Ort oblag Johann Georg Hiltensperger. An den Festsaalbau ist außerdem im Osten am Marstallplatz der Apothekenstock angeschlossen, der damals die Hofapotheke sowie Wohnungen und Büros der Hofangestellten enthielt. Danach ist auch der große anliegende Apothekenhof benannt.
Nach dem Zweiten Weltkrieg entschied man sich gegen einen Wiederaufbau der Prunkräume im Festsaalbau, da die klassizistische Kunst der Münchner Schule damals geringgeschätzt wurde. Heute sind an ihrer Stelle der Herkulessaal, der vor allem durch die Klangkörper des Bayerischen Rundfunks als Konzertsaal genutzt wird, Sitzungssäle der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und Lagerräume von Nationaltheater und Residenztheater untergebracht.
Umbauten Max II. Josephs und Ludwigs II.
Max II. Joseph (reg. 1848–1864) ließ nur das Appartement des Königs seinen Bedürfnissen entsprechend umbauen und auf einem Verbindungstrakt zum Nationaltheater hin einen Wintergarten nach Entwürfen von Franz Jakob Kreuter errichten. Ausgeführt wurde dieser Bau allerdings von August von Voit, der bereits den Münchner Glaspalast für den König errichtet hatte. Außerdem ließ Max II. das Residenz-Theater restaurieren, welches nach 1825 fast nur noch als Kulissenmagazin für das Nationaltheater benutzt worden war. Das Zeughaus des Landesherrn im Osten des Residenzkomplexes wurde nun endgültig aufgelöst, dies geschah schrittweise zwischen 1853 und 1863 anlässlich der Anlage der Maximilianstraße. Als Ersatz entstand das Zeughaus in der Lothstraße.
Ludwig II. (reg. 1864–1886) ließ viele heute nicht mehr erhaltene Veränderungen an der Residenz vornehmen. Zuerst gestaltete er seine Prinzenwohnung im Dachgeschoss des Nordwestpavillons des Festsaalbaues im Stil Ludwigs XIV. um. Zudem wurden für seine Verlobte Prinzessin Sophie in Bayern (die Schwester der Kaiserin Elisabeth „Sisi“ von Österreich) Räumlichkeiten in den Hofgartenzimmern hergerichtet, die sie allerdings nie bewohnen sollte, da die Verlobung zuvor aufgelöst wurde. Außerdem wurden unter Ludwig II. die Nibelungensäle vollendet.
Er setzte auch die Tradition seines Großvaters Ludwig I. fort, indem er über dem Theatinergang einen eigenen Gemäldezyklus im Gang, der zu seinen Gemächern führte, erstellen ließ. Diese Bilder stellten Szenen aus Wagners Ring-Tetralogie dar. Des Weiteren ließ Ludwig II. die Bühne des Residenztheaters elektrifizieren. Außerdem ließ er die gesamten Appartements der Residenz restaurieren.
Um 1870 ließ er über dem Nordwestflügel des Festsaalbaus einen 70 × 17 m großen Wintergarten durch den Hofgartendirektor Carl Effner und den Theatermaler Christian Jank errichten. Eine neun Meter hohe Tonne aus Glas und Eisen überspannte den Garten mit exotischer Flora und Fauna, mit künstlichem See, Maurischem Kiosk, Fischerhütte und großen austauschbaren Panoramagemälden von Julius Lange. Nach dem Tod Ludwigs II. wurde die aufwendige Konstruktion auf Anweisung von Prinzregent Luitpold 1897 abgebaut, da sie zu schwer für den Bau darunter war und das Wasser des künstlichen Sees in die darunterliegenden Gemächer der Dienerschaft tropfte. Einzig der Vorbau im Kaiserhof, der zur Abstützung gebaut war, blieb bis 1950 stehen.
Residenz zu Ende der Monarchie
Bereits mit Ludwig II. wohnte der bayerische Monarch nur noch zeitweise in der Residenz. Seit Mitte der 1870er Jahre lösten Schloss Linderhof und Schloss Berg die Münchner Residenz als Hauptwohnsitz faktisch ab. Auch den Mangel an Bequemlichkeit hatte zuvor schon Königin Therese beklagt. Ihr Sohn Prinzregent Luitpold (reg. 1886–1912) war eigentlich im Palais Leuchtenberg zu Hause, das seinerzeit sogar nach ihm benannt war. Dennoch ließ er für seine Zwecke die Steinzimmer umbauen, da er nicht in den Gemächern des Königs wohnen wollte. Aus seiner Zeit stammt auch die Errichtung einer von Julius Hofmann entworfenen neuen Schatzkammer – heutiger Kassenraum –, welche bereits damals durch eine Tresortür verschlossen wurde (1897).
Luitpolds Sohn Ludwig III. (reg. 1912–1918) bewohnte die meiste Zeit das Wittelsbacher Palais und lebte daher in der Residenz nur über einen kurzen Zeitraum vor der Revolution 1918. Er bezog zunächst wie schon sein Vater die Steinzimmer im Kaiserhoftrakt, später dann den Königsbau. Hier wurden technische Modernisierungen wie Zentralheizung und elektrische Beleuchtung vorgenommen, die der Prinzregent noch abgelehnt hatte. Außerdem wurden während des Krieges noch die Nibelungensäle durch Königin Maria Therese genutzt, um mit Damen aus allen Gesellschaftsschichten Handarbeiten für die Soldaten im Felde anzufertigen. Als im November 1918 die Revolution ausbrach und zahlreiche Demonstranten vor der Residenz erschienen, blieb der Palast unbeschädigt. Die königliche Familie hatte die Residenz in der ersten Nacht nach Ausbruch der Revolution verlassen. Dagegen wurde der Revolutionär Rudolf Egelhofer am 3. Mai 1919 im Hof der Residenz erschossen.
Residenzmuseum
Das Residenzmuseum im Inneren mit Eingang im Königsbauhof besteht heute aus mehr als 150 Schauräumen. Stilistisch ist die über Jahrhunderte gewachsene Residenz eine Mischung aus Renaissance, Barock, Rokoko und Klassizismus.
Bereits zur Zeit Ludwigs I. konnte der interessierte Bürger auf Voranmeldung (wenn das Königspaar nicht in der Residenz zugegen war) die Räumlichkeiten des Königsbaus besichtigen. Damit wollte der König seinen Untertanen bewusst seine Vorstellung von königlichem Wohnen vor Augen führen. Unter Prinzregent Luitpold war es bereits möglich, alle ungenutzten Teile der Residenz sowie die Alte Schatzkammer zu besichtigen und 1897 erschien schließlich der erste Führer durch die Residenz zu München.
Nach der Revolution 1918 wurde der endgültige Schritt hin zum Museum vollzogen. Damals konnten ganze 157 Räume besichtigt werden, was für den Besucher durchaus eine Strapaze darstellen konnte. Das heutige Residenzmuseum zeigt mehr als 150 Schauräume. Eine Audioführung wird in fünf Sprachen angeboten. Neben dem Antiquarium, der Alten Hofkapelle und den zahlreichen Prunksälen, den sogenannten Kaiserzimmern, den Reichen Zimmern und den repräsentativen Wohnräumen Ludwigs I., sind besonders die Porzellankammern, die neben Exponaten aus ganz Europa auch eine bedeutende Sammlung aus Ostasien umfassen, und das Miniaturenkabinett mit 129 Miniaturgemälden hervorzuheben. Ferner gibt es noch eine Reliquienkammer und die Silberkammern. Mit den im Festsaalbau seit dem Auszug der Ägyptischen Staatssammlung ausgestellten Bronzeplastiken aus dem späten 16. und frühen 17. Jahrhundert, zu denen auch die Originale der vier Löwen aus dem Eingangsbereich zählen, präsentiert das Residenzmuseum einen der reichsten Bestände europäischer Bronzekunst aus der Zeit des Manierismus und Frühbarock.
Schatzkammer
Die Schatzkammer wurde im Wesentlichen von Albrecht V. begründet und beherbergt seither die Hauskleinodien der bayerischen Wittelsbacher, die unter Kurfürst Karl Theodor mit den Pfälzer Hausschätzen vereinigt wurden. Seit dem Bau der Alten Schatzkammer unter Prinzregent Luitpold 1897 sind die Insignien dem Publikum zugänglich. Die heute im Erdgeschoss des östlichen Königsbau-Flügels befindliche Sammlung beherbergt Goldschmiedekunst und Juwelen vom frühen Mittelalter bis zum Klassizismus. Die Sammlung von über 1200 Einzelstücken ist eine der kostbarsten der Welt und umfasst unter anderem Arbeiten aus Bergkristall, Email und Elfenbein, Kameen, Schmuck, Orden, Prunkschwerter, Pokale und Tafelgeschirr.
Weltbekannt sind unter anderem das Gebetbuch Kaiser Karls des Kahlen (ca. 860), das Altarziborium von Kaiser Arnulf von Kärnten (Ende 9. Jh.), das Kreuzreliquiar Heinrichs II., die Krone der Kaiserin Kunigunde, das von der ungarischen Königin Gisela von Bayern ins Regensburger Niedermünster gestiftete Kreuz (alle um 1000), die sogenannte Heinrichskrone (ca. 1270) und die aus England stammende Pfälzische Krone (ca. 1370). Ausgestellt sind auch Prunkschwerter wie das Fränkische Herzogsschwert der Würzburger Fürstbischöfe (ca. 1460). Zu den zahlreichen Höhepunkten der Sammlung zählen der Rappoltsteiner Pokal (ca. 1540), die Holbeinschale (ca. 1540), die St.-Georgs-Statuette (ca. 1590), die Kroninsignien Kaiser Karls VII. (1742), die in Paris gefertigten bayerischen Kroninsignien (1806) mit den Kronen von König und Königin, das Reiseservice von Kaiserin Louise von Frankreich und der Rubinschmuck von Königin Therese. Es werden außerdem außereuropäische Schätze ausgestellt, wie die in den Türkenkriegen erbeuteten Prunkdolche, ceylonesische Elfenbeinarbeiten oder chinesisches Porzellan.
Ebenfalls in der Residenz untergebracht ist die Staatliche Münzsammlung München. Auch hier wurden zu Zeiten Karl Theodors die kurpfälzische und die kurbayerische Sammlung vereint.
Hofgarten
Der erste Garten entstand ab 1530 an der Stelle des späteren Marstallplatzes südlich der Neuveste. Die Geschichte des Hofgartens der Residenz an der heutigen Stelle nördlich des Festsaalbaus begann 1560 unter Herzog Albrecht V. mit der Anlage eines neuen Renaissancegarten mit einem (nicht erhalten) Lusthaus nördlich einer älteren Anlage aus dem frühen 16. Jahrhundert. 1613–1617 erweiterte Maximilian I. die Anlage zu der heutigen Ausdehnung. In der Mitte des Hofgartens befindet sich seither ein Pavillon, der Dianatempel, der von dem Älteren angelegt wurde (1615). Erhalten hat sich auch ein Teil des 1560 angelegten Arkadengangs beim einstigen Hofbrunnwerk am Nordostrand des Hofgartens.
Zerstörung und Wiederaufbau
Bei den Luftangriffen auf München im Zweiten Weltkrieg wurde die Residenz vor allem im Jahr 1944 nahezu zerstört (von 23.500 m² Dachfläche blieben nur 50 m² intakt) und in den Jahrzehnten danach größtenteils rekonstruiert, was vor allem der Tatsache zu verdanken ist, dass fast das gesamte Mobiliar sowie ein Großteil der Wand- und Deckenverkleidungen bereits vor den ersten Bombenangriffen ausgelagert werden konnte. Sonst wäre ein Wiederaufbau in der heutigen Form undenkbar gewesen. Verdient gemacht haben sich im Zuge dieser relativ schnellen Rekonstruktionsphase vor allem Tino Walz und der Leiter der Bauabteilung der Bayerischen Schlösserverwaltung Rudolf Esterer. Sie ermöglichten gemeinsam mit dem Förderverein Freunde der Residenz eine Sicherung der noch vorhandenen Bausubstanz durch das Errichten von Notdächern und den raschen Beginn des Wiederaufbaus.
Außerdem fanden große Spendenaktionen statt. So beteiligte sich unter anderem der Bayerische Rundfunk mit einer Millionenspende am Wiederaufbau, allerdings unter der Voraussetzung, dass man einen Konzertsaal als Ersatz für das ebenfalls zerstörte Odeon, in dem sich heute das Bayerische Innenministerium befindet, in die Residenz einbauen durfte. Hierfür wurde der ehemalige und nicht unwiderruflich zerstörte Große Thronsaal geopfert. An dieser Stelle befindet sich heute der von Esterer im Stil des monumentalen Neoklassizismus neu errichtete Neue Herkulessaal. Bereits seit etwa dem Jahr 1600 existierte im Hofdamenstock der Residenz ein Festsaal namens Herkulessaal, der im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde und später, um Verwechslungen mit dem neuen Herkulessaal vorzubeugen, nach seinem Umgestalter in Max-Joseph-Saal umbenannt wurde. Verloren sind außerdem vor allem die Fresken der Allerheiligen-Hofkirche, die einst prunkvolle Ausstattung der Päpstlichen Zimmer, die Decke des Goldenen Saals von Balthasar Ableithner, die Wohnräume Ludwigs II., die rückwärtigen Räume im Königsbau sowie alle restlichen klassizistischen Säle im Festsaalbau inklusive der prächtigen Prunktreppe gegenüber dem Marstall. Einige weitere Raumfluchten wie die Kurfürstenzimmer wurden auch nur vereinfacht wiedererrichtet. Die sich daran anschließende 1757 entstandene Cäcilienkapelle im Antiquariumstrakt ist seit 1944 mit der Vernichtung der Ausstattung verschwunden.
Die einstige Residenzwache in der Alten Residenz wurde bis 1970 im Stil einer höfischen Dürnitz zum Lokal der Pfälzer Weinprobierstube ausgebaut, heute auch eine Erinnerung an die nach dem Zweiten Weltkrieg für Bayern verlorene Rheinpfalz. Benachbart sind die heutige Residenz-Apotheke und weitere kleine Geschäfte.
Nach dem Krieg erfolgte auch der Bau des Neuen Residenztheaters anstelle des heutigen, versetzt wiedererrichteten Cuvilliés-Theaters, das im weiter nördlich gelegenen Apothekenstock der Residenz wiedererrichtet wurde. Verbaut wurde außerdem die einst mit Rosenbeeten geschmückte Ostseite der Residenz; zwischen dem von Klenze erbauten Marstall und der Allerheiligen-Hofkirche, deren Sicherung erst 1972 begann, liegen heute die Gebäude für die hydraulischen Anlagen des Nationaltheaters und das spanische Kulturinstitut. Der Kronprinz-Rupprecht-Brunnen zwischen der Residenz und dem Marstallgebäude, der ehemaligen Hofreitschule, wurde 1961 vom Bildhauer Bernhard Bleeker geschaffen.
Heute werden die festlichen Säle für Empfänge und Konzerte genutzt. So bilden Räumlichkeiten der Residenz den Rahmen für die Münchner Residenzkonzerte und die Münchner Residenzwoche. Darüber hinaus befinden sich das Residenzmuseum, weitere Museen und Behörden in der Residenz. Seit 1972 hat die Bayerische Akademie der Schönen Künste ihren Sitz im 2. Obergeschoss des Königsbaus. Im Ostflügel des Festsaalbaus ist die Bayerische Akademie der Wissenschaften untergebracht, während sich im Westflügel der Sitz der Staatlichen Münzsammlung München befindet. Bis 2016 war außerdem die Deutsche Akademie der Technikwissenschaften (acatech) in der Residenz angesiedelt.
Bis 1985 wurden auf Basis schriftlicher Quellen die zwei seit 1799 verlorenen Festräume des 17. Jahrhunderts, der Kaisersaal und der Vierschimmelsaal, wiedererrichtet und man richtete sie mit den erhaltenen Gemälden und Wirkteppichen ein. Bis zum heutigen Tage wird noch an der Residenz gearbeitet. Bis 2008 wurde das über fünfzig Jahre alte Cuvilliés-Theater umfangreich restauriert. Außerdem wurde der Foyerhof mit einem Glasdach ausgestattet und es wird am Ausbau der rückwärtigen Räume des Königsbaus gearbeitet.
Von 2016 bis 2021 wurde die Gelbe Treppe im Königsbau rekonstruiert. Sie war einst der Hauptzugang zu den königlichen Apartments von Ludwig I.
Siehe auch
- Liste der Burgen und Schlösser in München
- Liste von rekonstruierten Bauwerken in Deutschland
- Schloss Nymphenburg, Sommerresidenz der Wittelsbacher
Film
- Schicksalsjahre eines Königsschlosses. Wiederaufbau der Münchner Residenz. Eine Filmdokumentation von Bernhard Graf, BR 2004.
Quellen
- Reisebericht des Augsburger Patriziers Philipp Hainhofers aus dem Jahr 1611 (gedruckt in: Die Reisen des Augsburgers Philipp Hainhofer nach Eichstädt, München und Regensburg in den Jahren 1611, 1612 und 1613. Hrsg. von Chr. Haeutle. In: Zeitschrift des Historischen Vereins für Schwaben und Neuburg, 8, Augsburg 1881, S. 1–204. – Digitalisat)
- Baldassare Pistorini: Kurz gefasste Beschreibung des Palastes, Sitzes der erlauchtesten Fürsten von Bayern: Descrittione compendiosa del palagio sede de' serenissimi di Baviera [1644]. Herausgegeben von Lucia Longo-Endres und der Kommission für Bayerische Landesgeschichte. München 2006. Zusammenfassung
- Ranuccio Pallavicino: I Trionfi dell'Architettura nella Sontuosa Residenza di Monaco … München 1667. Digitalisat auf Google-Books
Literatur
- Anna Bauer-Wild; Brigitte Volk-Knüttel: Residenz. In: Bauer, Hermann; Rupprecht, Bernhard (Hrsg.): Corpus der barocken Deckenmalerei in Deutschland. Band 3: Freistaat Bayern. Regierungsbezirk Oberbayern. Stadt und Landkreis München. Teil 2: Profanbauten. München 1989, S. 20–349.
- Ernst von Bassermann-Jordan: Die dekorative Malerei der Renaissance am bayerischen Hofe. F. Bruckmann, München 1900 – online
- Jan Lutteroth: Die Münchner Residenz als kommentierte 3D-Rekonstruktion. Eine Analyse der räumlichen und funktionalen Entwicklung im Gefüge der Stadt zwischen 1467 und 1614. München 2024.
- Karl Busch: Das Erbprinzenhaus der Münchener Residenz. Der wiedergefundene Schlüsselbau zur Bautätigkeit Maximillians I. In: Zeitschrift für Kunstgeschichte (1933), S. 399–404.
- Adolf Feulner: Das Residenzmuseum in München. F. Bruckmann, München 1922 – online
- Kurt Faltlhauser: Die Münchner Residenz. Geschichte, Zerstörung, Wiederaufbau. Thorbecke, Ostfildern 2006, ISBN 978-3-7995-0174-3
- Gerhard Hojer: Die Prunkappartements Ludwigs I. im Königsbau der Münchner Residenz. Hugendubel GmbH, München 1992, ISBN 3-88034-639-9
- Gerhard Hojer: König Ludwig II.-Museum Herrenchiemsee. Hirmer Verlag, München 1986, ISBN 3-7774-4160-0
- Gerhard Hojer, Herbert Brunner und Lorenz Seelig: Residenz München. Bayerische Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen, München 1996, ohne ISBN
- Stephan Hoppe: Neue Appartements für den Kaiser. München und Wien im architektonischen Dialog im frühen 17. Jahrhundert. In: Paulus, Simon; Philipp, Klaus Jan (Hrsgg.): „Um 1600“. Das neue Lusthaus in Stuttgart und sein architekturgeschichtlicher Kontext. Berlin 2017, S. 75–95 Online auf Art-Dok
- Johannes Erichsen u. Katharina Heinemann: Bayerns Krone 1806 – 200 Jahre Königreich Bayern. Hirmer Verlag, München 2006, ISBN 978-3-7774-3055-3
- Henriette Graf: Die Residenz in München – Hofzeremoniell, Innenräume und Möblierung von Kurfürst Maximilian I. bis Kaiser Karl VII. Bayerische Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen, München 2002, ISBN 3-932982-43-6
- Susan Maxwell: The Pursuit of Art and Pleasure in the Secret Grotto of Wilhelm V of Bavaria, in: Renaissance quarterly, 61 (2008), 2, S. 414–462.
- Thorsten Marr: Die Münchener Residenz 1918 bis 1931. Vom Schloss zum Museum. In: Zeitschrift für bayerische Landesgeschichte. Band 79, Heft 1, 2016, ISSN 0044-2364, S. 97–158.
- Matthias Memmel: Der Odyssee-Zyklus von Ludwig Michael Schwanthaler für die Münchner Residenz. (LMU-Publikationen/Geschichts- und Kunstwissenschaften, Nr. 32). München 2008
- Samuel John Klingensmith: The utility of splendor. Ceremony, social life and architecture at the Court of Bavaria 1600–1800. Chicago, Ill. [u. a.] 1993.
- Cornelia Kemp: Das Herzkabinett der Kurfürstin Henriette Adelaide in der Münchner Residenz. Eine preziöse Liebeskonzeption und ihre Ikonographie. In: Münchner Jahrbuch der bildenden Kunst, 33 (1982), S. 131–154.
- Brigitte Knüttel: Zur Geschichte der Münchner Residenz 1600–1616 (I), in: Münchner Jahrbuch der bildenden Kunst 18 (1967), S. 187–210.
- Tino Walz: Untergang und Neubeginn – Die Rettung der Wittelsbacher Schatzkammer, der Wiederaufbau der Münchner Residenz und andere Erinnerungen aus meinem Leben. Langen/Müller, München 2003, ISBN 3-7844-2940-8
- Tino Walz, Otto Meitinger und Toni Beil: Die Residenz zu München. Bayerische Vereinsbank, München 1987, ohne ISBN
- Prinz Adalbert von Bayern: Als die Residenz noch Residenz war. Prestel Verlag, München 1967, ISBN 3-7913-0225-6
- Thomas Langenholt: Das Wittelsbacher Album. Books on Demand GmbH, Norderstedt 2001, ISBN 3-8311-2818-9
- Herbert Brunner: Die Kunstschätze der Münchner Residenz. Süddeutscher Verlag, München 1977, ISBN 3-7991-5743-3
- Herbert Brunner: Die Schatzkammer der Residenz München. Bayerische Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen München, München 1970, ohne ISBN
- Hermann Neumann: Die Münchner Residenz. Prestel Museumsführer, 2. Aufl. München 2007, ISBN 978-3-7913-2207-0
- Jean Louis Schlim: Ludwig II. – Traum und Technik. MünchenVerlag, München 2010, ISBN 978-3-937090-43-6. Der Wintergarten auf der Münchner Residenz, mit 3D-Simulationen.
- Otto Meitinger: Die baugeschichtliche Entwicklung der Neuveste. Ein Beitrag zur Geschichte der Münchener Residenz. München 1970.
Weblinks
- residenz-muenchen.de
- muenchen.de: Residenz
- muenchen-lese.de: Residenz München
Einzelnachweise
- Quellen: Amtlicher Führer, S. 13 ff. und Dehio München, S. 96 ff.
- WELT: Archäologie: Forscher finden 3000 Jahre altes Grab in München. In: Die Welt. 1. Juli 2014 (welt.de [abgerufen am 7. August 2022]).
- Helmuth Stahleder: herzogs- und Bürgerstadt: Die Jahre 1157-1505. In: Richard Bauer (Hrsg.): Chronik der Stadt München. Band 1. Heinrich Hugendubel Verlag, München 1995, S. 112.
- Heinrich Habel, Johannes Hallinger, Timm Weski: Landeshauptstadt München – Mitte (= Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege [Hrsg.]: Denkmäler in Bayern. Band I.2/1). Karl M. Lipp Verlag, München 2009, ISBN 978-3-87490-586-2, S. 873.
- Helmuth Stahleder: Haus- und Straßennamen der Münchner Altstadt. Hugendubel, München 1992, ISBN 3-88034-640-2, S. 84–85.
- Helmuth Stahleder: herzogs- und Bürgerstadt: Die Jahre 1157-1505. In: Richard Bauer (Hrsg.): Chronik der Stadt München. Band 1. Heinrich Hugendubel Verlag, München 1995, S. 173.
- Dirk Jacob Jansen: Jacopo Strada and Cultural Patronage at The Imperial Court. The Antique as Innovation. Leiden 2019. Zum Antiquarium dort: S. 383–429. Heym, Sabine: Das Antiquarium der Residenz München. München 2007. Diemer, Dorothea und Peter Diemer: Das Antiquarium Herzog Albrechts V. von Bayern. Schicksale einer fürstlichen Antikensammlung der Spätrenaissance. In: Zeitschrift für Kunstgeschichte 58/1 (1995), S. 55–104.
- Faltlhauser, S. 17–29.
- Bauer-Wild; Volk-Knüttel 1989, S. 33–48 (Anna Bauer-Wild)
- Susan Maxwell: The court art of Friedrich Sustris. Patronage in late Renaissance Bavaria. Ashgate, Farnham u. a. 2011. Die zehn Höfe der Residenz, Verwaltung der Residenz München
- Knüttel 1967. – Jan Lutteroth: Die Münchner Residenz als kommentierte 3D-Rekonstruktion. Eine Analyse der räumlichen und funktionalen Entwicklung im Gefüge der Stadt zwischen 1467 und 1614. München 2024. Hier: Kapitel 7.1 Bauphase 7a (1594–1611).
- Karl Busch: Das Erbprinzenhaus der Münchener Residenz. Der wiedergefundene Schlüsselbau zur Bautätigkeit Maximillians I. In: Zeitschrift für Kunstgeschichte (1933), S. 399–404.
- Brigitte Knüttel: Zur Geschichte der Münchner Residenz 1600–1616 (I), in: Münchner Jahrbuch der bildenden Kunst 18 (1967), S. 187–210. – Lutteroth 2024, Kapitel 7.1 Bauphase 7a (1594–1611).
- Jan-Eric Lutteroth, Peter Heinrich Jahn, Ulrike Seeger, Stephan Hoppe: Venedig in München. Der vergessene Architekt der Münchener Residenz: Hans Krumpper. In: Blog Hofkultur (2021) Zugang.
- Brigitte Volk-Knüttel: Peter Candid. Berlin 2010.
- Erwin Schalkhausser: Die Münchner Schule der Stuckdekoration des 17. Jahrhunderts. In: Oberbayerisches Archiv 81/82 (1957), S. 3–139, hier: S. 27–38.
- Schalkhausser 1957, hier: S. 38–40.
- Bauer-Wild; Volk-Knüttel 1989, S. 117
- Löwen vor der Residenz München: Streicheln bringt Glück, Alfred Dürr und Jakob Wetzel, Süddeutsche Zeitung, 26. März 2013, Abruf 29. Oktober 2018.
- Hoppe 2017.
- Anja Karlsen: Das mitteleuropäische Treppenhaus. Petersberg 2016, S. 62.
- Prinz Adalbert von Bayern, S. 118–120.
- Bayerische Schlösserverwaltung | Residenz München | Residenzmuseum | Ahnengalerie und Porzellankabinett. Abgerufen am 7. August 2022.
- Karl Hausberger/Benno Hubensteiner: Bayerische Kirchengeschichte, S. 232.
- Langenholt
- Faltlhauser, S. 110–111.
- Hojer: Prunkappartements, S. 9–16.
- Hojer: Prunkappartements, S. 155–166.
- Memmel
- Prinz Adalbert von Bayern, S. 306.
- Prinz Adalbert von Bayern, S. 340.
- Die Höfe der Münchner Residenz auf residenz-muenchen.de.
- Faltlhauser, S. 148.
- Brunner: Schatzkammer
- Anna Bauer-Wild: Das Lusthaus Albrechts V. und seine Deckenbildausstattung. In: Denkmäler am Münchner Hofgarten Forschungen und Berichte zu Planungsgeschichte und historischem Baubestand. München 1988, S. 28–44; Michael Petzet: Die Arkaden am Unteren Hofgarten und die Münchner Architektur der Renaissance. In: Denkmäler am Münchner Hofgarten Forschungen und Berichte zu Planungsgeschichte und historischem Baubestand. München 1988, S. 9–27.
- Walz, Meitinger u. Beil, S. 47.
- Walz: Untergang und Neubeginn
- Walz, Meitinger & Beil
- Süddeutsche Zeitung: Redebedarf. Abgerufen am 11. November 2021.
- Jakob Wetzel: Residenz in München: Gelbe Treppe wieder zugänglich. Abgerufen am 7. August 2022.
Koordinaten: 48° 8′ 28″ N, 11° 34′ 41″ O
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Die Munchner Residenz ist ein Baudenkmal im Bezirk Altstadt Lehel der bayerischen Landeshauptstadt Munchen Sie war von 1508 bis 1918 Sitz der Herzoge Kurfursten und Konige von Bayern aus dem Haus Wittelsbach In vier Jahrhunderten wurde sie von den Architekten Friedrich Sustris Joseph Effner Francois de Cuvillies d A und Leo von Klenze in den Stilen Renaissance Barock Rokoko und Klassizismus von der kleinen Wehrburg zur monumentalen Vierflugelanlage ausgebaut Sie besteht aus dem Festsaalbau an der Hofgartenstrasse dem Apothekenbau am Marstallplatz dem Konigsbau am Max Joseph Platz und dem Maximiliansbau an der Residenzstrasse Neben dem Cuvillies Theater und der Allerheiligen Hofkirche gehoren auch der Hofgarten und der Marstall zum Bauensemble das im Zweiten Weltkrieg zerstort und danach unter der Leitung von Otto Meitinger wiederaufgebaut wurde Die Munchner Residenz ist mit mehr als 40 000 Quadratmetern Grundflache das grosste Stadtschloss Deutschlands und mit mehr als 150 Schauraumen eines der bedeutendsten Schlossmuseen Europas Der Konigsbau am Max Joseph PlatzLuftbild der Residenz und des HofgartensGeschichte und ArchitekturGrundriss der Munchener ResidenzGotische Neuveste Die Munchner Residenz mit Hofgarten und Resten der Neuveste von Michael Wening nach 1700 Der Ort der Residenz wurde schon vor Jahrtausenden von Menschen benutzt Im Jahr 2014 fanden Archaologen direkt unterhalb des Apothekenhofes der Residenz ein fast unversehrtes spatbronzezeitliches Grab 1336 ist erstmals ein Burgstall erwahnt der im westlichen Bereich der spateren Residenz lag 1363 wurde die Abtragung dieses Burgstalls in Auftrag gegeben Im Januar dieses Jahres war mit dem Tode von Herzog Meinhard das Herzogtum Oberbayern an seinen Landshuter Onkel Stephan II gefallen Im spaten 14 Jahrhundert entstand in der Nordostecke der heutigen Residenz die Neuveste Das in der Literatur oft genannte Jahr 1385 ist urkundlich nicht belegt Es geht auf den Augsburger Chronisten Burkhard Zingg 1396 1474 75 zuruck der berichtete dass Stephans Sohne die Herzoge Johann II Stephan III und Friedrich als Suhne fur den gescheiterten Burgeraufstand von 1385 von der Stadt die Erlaubnis erhalten hatten ein vest in die statt ze pawen und ein aigen tor das sy aus und ein reitten Allerdings kann der Bau der Neuveste auch schon fruher erfolgt sein So berichtet der Prior Veit von Ebersberg in seiner bayerischen Chronik dass der Bau der Neuveste die Unruhen erst ausgelost habe Moglicherweise stand auch die Abtragung des alten Burgstalls bereits im Zusammenhang mit der geplanten oder begonnenen Errichtung der Neuveste Urkundlich erwahnt wurde die newe veste erstmals am 7 Marz 1389 Die Neuveste war eine gotische Wasserburg die von der Stadt her nur uber eine befestigte Brucke zu erreichen war Bezeichnenderweise lag der grosste Turm der Silberturm nicht an der Aussenseite sondern verstarkte die Innenfront gegen die Stadt Hier befand sich spater der Staatsschatz Nordlich des Silberturms der auch als Bergfried diente lag durch eine Wehrmauer getrennt an der Nordwestseite der Palas Ostlich schlossen sich im Norden des Innenhofes die Hofhalle und die Durnitz an Im Rahmen des Baus der Neuveste wurde Ende des 14 Jahrhunderts in der Nordostecke des zweiten Mauerrings auch das Neuvesttor errichtet Die Neuveste wurde im Laufe der Jahrhunderte verandert und erweitert Um 1470 wurden unter Herzog Johanns Urenkel Albrecht IV reg 1465 1508 die Zwingermauern und der Torbau im Norden errichtet 1460 1500 folgte der Bau von zwei Geschutzturmen Noch 1466 hatte jedoch die Munchener Burgerschaft die Kraft gehabt den Zugang von Herzog Siegmund und seines jungeren Bruders Albrecht zur Burg zu begrenzen wonach der erstere die Neuveste nur mit sechs der andere mit vier Dienern betreten sollte Albrecht drangte in der Folge das Burgertum immer weiter zuruck seit Beginn der Neuzeit bestimmte dann der Hof die Geschicke der Stadt 1470 71 war Albrechts Bruder Christoph der Starke in der Neuveste interniert 1476 wurde die Neuveste nach endgultiger Aussohnung des Herzogs mit der Burgerschaft in die bis dahin offene Flanke der Stadtbefestigung mit einbezogen Neuer Wohnraum wurde unter Albrecht noch nicht geschaffen Mit der Zeit verlor die Burg allmahlich ihren fortifikatorischen Charakter der durch das verstarkte Aufkommen von Kanonen welche die Mauern durchschlagen konnten hinfallig geworden war Als herzoglichen Sitz loste die Neuveste den Alten Hof allerdings erst unter Albrechts Sohn Wilhelm IV ab Um 1620 erfolgte dann der Abbruch aller Gebaude an der Westseite 1750 wurden Gebaudeteile nach einem Brand notdurftig instand gesetzt bevor erst nach 1800 die letzten Reste abgebrochen wurden Noch heute befinden sich jedoch unter dem Apothekenhof der Munchner Residenz die Kellergewolbe und Grundmauern der ehemaligen Burg Ihre Position ist durch rote Steine im Pflaster des Hofes markiert Die Mauern des sudwestlichen Eckturms aus der Zeit um 1500 und die Gewolbe mit den Rundpfeilern im Ballsaalkeller im Suden der ehemaligen Burg sind die letzten erhaltenen Reste der Neuveste und der alteste Teil der heutigen Residenz Renaissanceschloss Anfange der heutigen Residenz Das Antiquarium der grosste Renaissance Saal nordlich der Alpen Als Herzog Wilhelm IV reg 1508 1550 den Wohnsitz der Wittelsbacher vom Alten Hof der seither als Behordensitz diente in die Neuveste verlegte begann die Geschichte der Residenz als neuzeitlicher Palast 1518 wurde ein Hofgraben angelegt dort wo sich heute der Marstallplatz befindet Wilhelm liess zwischen 1530 und 1540 an der Sudostecke der Burg den genannten Rundstubenbau ausbauen und an der Stelle des heutigen Marstallplatzes auch den ersten Hofgarten einrichten Im Gartenpavillon wurde ein Historienzyklus aufgehangt zu dem auch Albrecht Altdorfers Alexanderschlacht gehorte 1545 befand sich die streitbare Schwester des Herzogs Sabina von Bayern in der Neuveste wochenlang unter Arrest Herzog Albrecht V reg 1550 1579 liess von Wilhelm Egckl neben einem sudlich der Georgskapelle an der Ostseite der Neuveste gelegenen Festsaal St Georgssaal auch eine Kunstkammer im Marstallgebaude heutiges Landesamt fur Denkmalpflege einrichten in der viele Munchner Sammlungen ihren Ursprung haben Da in diesem nordlich des Alten Hofs gelegenen Bau nicht genugend Platz fur die umfangreiche Skulpturensammlung war entstand zwischen 1568 und 1571 durch Simon Zwitzel und Jacopo Strada das Antiquarium Das neue Gebaude musste ausserhalb der Burganlage errichtet werden da in der Neuveste dafur kein Platz war Dadurch gab es der Residenz eine neue Entwicklungsrichtung vor Das Antiquarium das gesamte Erdgeschoss des Gebaudes einnehmend ist der grosste Renaissancesaal nordlich der Alpen Im oberen Stockwerk des neuen Gebaudes wurde die Hofbibliothek untergebracht die den Kern der spateren Bayerischen Staatsbibliothek bildete Ab 1560 wurde weiter nordlich auf der Flache der heutigen Staatskanzlei ein weiterer Garten angelegt In seiner Nordost Ecke wurde 1565 67 ein Lusthaus mit einem Zyklus von Deckengemalden zum Thema des Silbernen Zeitalters erbaut nur einzelne Deckengemalde erhalten 1560 70 folgte der Bau eines Ballhauses an der Sudwest Ecke der Neuveste dessen genannter Keller erhalten aber im Allgemeinen unzuganglich ist 1580 1581 liess Herzog Wilhelm V reg 1579 1597 an der Residenzgasse den Witwenstock fur Herzogin Anna erbauen Zwischen 1581 und 1586 entstand dann die kunsthistorisch hoch bedeutende Gartenanlage des manieristischen Grottenhofs mit dem Perseusbrunnen Friedrich Sustris war der Architekt Er erhielt seinen Namen nach der an der westlichen Antiquariumsfassade angelegten Brunnen und Muschelwand Im Zuge der fortlaufenden baulichen Entwicklung entstanden beginnend mit dem Grottenhof die insgesamt zehn Innenhofe wobei besonders dem Brunnenhof und dem Kaiserhof als Schauplatze hofischer Empfange Feste und Zeremonien hohe Bedeutung zukam Maximilianische Residenz und Kaiserhof Michael Wening Kupferstich der Maximilianischen Residenz um 1700 Der Brunnenhof mit dem WittelsbacherbrunnenDer Kaisersaal 1985 rekonstruiert Die Hofkapelle Unter Herzog Maximilian I reg 1597 1651 dem spateren Kurfursten entstand ab 1599 1600 bis etwa 1607 an der Westseite des Antiquariums die nach ihm benannte Maximilianische Residenz Man spricht stilistisch von der Epoche des Manierismus oder der Spatrenaissance im Ubergang zum Fruhbarock Maximilian ging dabei von seinem bereits 1590 bis 1594 an der Residenzstrasse eingerichteten Erbprinzenbau aus Der zweigeschossige Bau besass links und rechts der dreiteiligen Durchfahrt zum Kapellenhof je drei Fensterachsen Im ruckwartigen Bereich wurde 1594 eine Kapelle ausgestattet Nachdem Maximilian zuerst in die Wohnung seines Vaters in der Neuveste gezogen war wurde ab dem Jahr 1600 der altere Erbprinzenbau weitgehend abgebrochen und sudlich des Kapellenhofes bis zum Antiquarium hin ein zweigeschossiger Bereich umgebaut und neu errichtet der die beiden Wohnungen des Herzogs und seiner Gemahlin aufnehmen sollte Die Hauptzugange erfolgten uber den Kapellenhof der anstelle einer Gasse Jagergassl baulich gefasst wurde Am ostlichen Ende des Kapellenhofs wurde der Brunnenhof auf einer regelmassigen Grundrissfigur angelegt der zuvor als Freiflache fur Turniere gedient hatte Der Architekt war wahrscheinlich ab 1600 der ortliche Hofkunstler Hans Krumpper der die Entwurfe fur die Bauten und grosse Teile der Dekoration vorgab Die ehemals reiche Ausstattung an Deckengemalden schuf Peter Candid mit seiner Werkstatt Die Namen von weiteren Kunstlern wie Heinrich Schon sind bekannt Im Inneren des umgebauten Areals entstand die doppelstockige Hofkapelle Rohbau 1600 Weihe 1603 mit reichen Stuckaturenschmuck der 1614 im Gewolbe erganzt wurde Die Empore der Hofkapelle war der Herrscherfamilie vorbehalten Das grosse Mittelbild des Hauptaltars von dem Hofmaler Hans Werl von 1601 zeigt Maria in der Glorie unter der Dreifaltigkeit 1630 wurde die Kapelle durch einen polygonalen Chor erweitert und dessen Stuck an die altere Ausstattung angepasst Die mit Marmor gepflasterte und reich mit Stuckmarmorintarsie Scagliola ausgeschmuckte und 1607 fertiggestellte Reiche Kapelle diente dagegen als Privatoratorium des Herzogs Um die Hofkapelle herum entstanden im Obergeschoss die privaten Gemacher des Herzogs in Osten in Richtung Antiquarium und der Herzogin im Westen an der Residenzstrasse Es gab drei grosszugige Treppenaufgange Auch im Erdgeschoss lagen furstliche Wohnraume die die Sommerzimmer genannt wurden und eine Ausschmuckung mit Stuck und Deckengemalden erhielten Um 1602 entstand im Sudosten an das Antiquarium anschliessend im ersten Obergeschoss der Schwarze Saal der ein illusionistisches Deckengemalde von Hans Werl erhielt heute rekonstruiert und uber eine gleichzeitig entstandene monumentale zweilaufige Treppe vom Brunnenhof aus zuganglich war Bis 1607 wurde die Umbauung des im Jahre 1600 begonnenen Brunnenhofes fortgefuhrt womit ein reprasentativer Hof entstand der an den Schmalseiten Giebelbauten erhielt von denen einer dem Uhrturm vorgelegt ist Dieser wurde 1612 1615 nach einem Modell von Heinrich Schon dem Alteren als verkleideter in Fachwerkbauweise errichteter freitragender Aufbau konstruiert In der Mitte des Brunnenhofes wurde 1610 der grosse Wittelsbacherbrunnen errichtet Die von Hubert Gerhard geschaffenen und dort zusammengefuhrten Figuren allegorische Darstellung der vier bayerischen Flusse Donau Lech Inn und Isar und das Standbild Ottos von Wittelsbach waren ursprunglich fur andere Projekte geschaffen worden Damit war um 1610 die erste Bauphase unter Maximilian I im Bereich des Kapellenhofes Grottenhofes und Brunnenhofes abgeschlossen Es standen drei Hofe fur unterschiedliche Funktionen zur Verfugung Ab 1612 liess Maximilian I grosse Teile der Sud und Westtrakte der Neuveste mit dem Silberturm und dem Palas abreissen um hier neuen Erweiterungen Platz zu schaffen Ebenso wurden 1612 und 1613 die Privathauser an der Schwabinger Gasse heute Residenzstrasse abgebrochen Hier entstanden zwischen 1612 und 1617 nordlich der bis etwa 1610 entstandenen Maximilianischen Residenz die neuen Trakte um den einheitlich in Fresko Technik bemalten Kaiserhof Vor dem Eingang zum Kaiserhof und zum Kapellenhof stehen je zwei grosse bronzene Lowen fur die vier Herrschertugenden Klugheit Starke Gerechtigkeit und Massigung Jeder Lowe halt ein Schild auf dem die jeweilige Tugend symbolhaft abgebildet ist und das an der unteren Spitze jeweils in einem kleinen Lowenkopf endet Die Beruhrung der Schnauze dieser kleinen Lowenkopfe soll Gluck bringen Um den Kaiserhof zogen sich mit den Trierzimmern und den Steinzimmern dem Kaisersaal und der Kaisertreppe grosszugige Gastequartier herum die den hohen politischen Anspruch Maximilians vorfuhrten Die unter Leitung von Hans Krumpper und Heinrich Schon errichteten und unter von Peter Candid und seiner Werkstatt mit Gemalden dekorierten Raumlichkeiten illustrieren nicht nur das Weltbild Maximilians I sondern sind mit ihren prachtigen Turrahmungen Deckenfreskos und Wandteppichen auch beispielhaft fur die Architektur des fruhen 17 Jahrhunderts Der Name der Steinzimmer geht auf die reiche Ausstattung mit Marmor Stuckmarmor und Scagliola zuruck Diese Raumfolge diente als hochstrangiges Gasteappartement das vom Kaiser und seiner Gemahlin bewohnt wurde wenn diese in Munchen Station machten In den Trierzimmern logierten dann im Falle kaiserlichen Besuchs die nachsten Angehorigen der Kaiserfamilie und ranghohe Mitglieder ihres Hofstaats ansonsten dienten die Raume als Ratszimmer Der heute wieder hergestellte Kaisersaal mit der gleichnamigen Prunktreppe war im 17 Jahrhundert der grosste und bedeutendste Festraum der Residenz Ab 1799 mussten der Kaisersaal und der anschliessende Vierschimmelsaal den sog Hofgartenzimmern einem neuen Wohnappartement fur Kurfurst Max IV Joseph ab 1806 Konig Max I Joseph von Bayern weichen bis beide nach dem Zweiten Weltkrieg in annahernd originalgetreuer Form rekonstruiert wurden Auf die Zeitgenossen machte der Residenzbau der nun die damalige Wiener Hofburg an Ausdehnung ubertraf durchaus Eindruck auch wenn Friedrich Nicolai dann 1781 schrieb er hatte das Gebaude eher fur eine reiche Pralatur angesehen Konig Gustav II Adolf liess nach der Besetzung Munchens durch seine Truppen im Mai 1632 dann einen evangelischen Gottesdienst in der Residenz feiern Gegen Ende Mai 1632 verliess Gustav Adolf bereits Munchen und zog weiter Der Schwedenkonig der viel Beutegut mitfuhrte soll gesagt haben stunde die Residenz auf Radern wurde er sie nach Stockholm rollen Die Bauten der Residenz waren nun jedenfalls so umfangreich geworden dass sie bis ins fruhe 19 Jahrhundert Maximilians Nachfolgern genugten Sie konzentrierten sich nun im Wesentlichen auf den Innenausbau der Residenz Barocke Residenz Appartements des Barock und Rokoko Das AudienzzimmerDas ParadeschlafzimmerDie AhnengalerieDie Grune Galerie Zur Zeit des Hochbarocks liess die Kurfurstin Henriette Adelaide seit 1650 Gemahlin Kurfurst Ferdinand Marias reg 1651 1679 zwischen 1666 und etwa 1669 das kleinere Appartement ihrer Schwiegermutter zwischen Residenzgasse und Grottenhof zu einer uberaus prachtigen Raumfolge erweitern Es bestand nun aus dem Saal der Garde Hartschiersaal zwei Vorzimmern dem Audienzgemach Goldener Saal einem grossen Kabinett Grottenzimmer dem Schlafzimmer mit Bettalkoven einer kleinen Kapelle und einem Kabinett Herzkabinett Erganzt wurde diese Raumsequenz durch eine Galerie zwischen Residenzgasse und sudlichem Garten und einer gangartigen Bibliothek Henriette Adelaide orientierte sich bei ihrem Bauprojekt sowohl an Vorbildern ihrer Turiner Heimat als auch an den neusten Pariser Moden Das Appartement besass zahlreiche in Friese und Decken eingelassene Gemalde die den Raumen jeweils eigene Themen vorgaben Architekt war Agostino Barelli wahrend die Raumentwurfe von Antonio Pistorini stammten 1674 zerstorte ein Brand die ersten drei Raume wahrend die Kurfurstin ihre Kinder vor dem Feuer rettete und schwer angeschlagen zwei Jahre spater starb Seit dem Papstbesuch Pius VI 1782 wurde der Rest des Appartements Papstliche Zimmer genannt 1944 wurden fast alle diese Raume zerstort heute gibt nur noch das Herzkabinett einen gewissen Eindruck von dem sozialen Anspruch und kunstlerischen Rang dieses Appartementes einer bayerischen Kurfurstin Die Erweiterungen von Maximilian II Emanuel reg 1679 1726 Alexander und Sommerzimmer als reprasentative Wohnraume wurden bereits zu seinem Lebensende umgebaut Die Reste gingen bis auf einen heute unzuganglichen Raum im Residenzbrand von 1729 unter Die Kaiserliche Administration in Bayern ab 1705 als der Kurfurst fur zehn Jahre ausser Landes und der Hofstaat entlassen war hatte die Residenz dagegen weitgehend schadlos uberstanden ebenso wie spatere fremde Besatzungen Wahrend des Exils der kurfurstlichen Familie war zuletzt nur noch Prinzessin Maria Anna in der Residenz verblieben und hielt Kontakt zur in Frankreich Italien und Osterreich verstreuten Familie Max Emanuels Nachfolger der Kurfurst und spatere Kaiser Karl Albrecht reg 1726 1745 liess an der Stelle der Raume seines Vaters die Reichen Zimmer mit der Grunen Galerie dem Spiegelkabinett und dem Paradeschlafzimmer errichten Ihr aufwendiges Dekor dominieren das Goldornament auf weissen Wanden und der purpurfarbene ziselierte Genueser Samt Nur bei der Grunen Galerie wurde wie der Name bereits andeutet ein gruner Seidendamast verwendet Die Reihenfolge der Raume und ihre verwinkelte Lage gehen dabei auf eine Spiegelung der Raume der Papstlichen Zimmer zuruck Das Paradeschlafzimmer diente der Zeremonie des morgendlichen Lever Im Erdgeschoss entstand zwischen 1726 und 1730 die Ahnengalerie mit ihren herrlichen von Johann Baptist Zimmermann ausgefuhrten Stuckarbeiten Die Ahnengalerie enthalt heute uber hundert Portrats von Mitgliedern des Hauses Wittelsbach bis hin zum letzten Konig von Bayern Ludwig III Dieser Raum sollte ausserdem Karl Albrechts Anspruch auf die Kaiserkrone untermauern indem er diesen von Karl dem Grossen Kaiser Ludwig dem Bayern und dem legendaren Agilolfinger Theodo herleitete deren Portrats er zentral in die Mitte des Raumes stellte Des Weiteren liess Karl Albrecht neben der Ahnengalerie ein weiteres prachtiges Kabinett zur Aufbewahrung des Hausschatzes errichten fur den bisher kein spezieller Raum zur Verfugung stand Seit dem Bau der Alten Schatzkammer unter Prinzregent Luitpold 1897 beherbergt dieser Raum bis heute das Porzellankabinett Somit dienen alle durch die Hofarchitekten Joseph Effner und Francois de Cuvillies errichteten Bauten einzig der Verherrlichung seines Hauses und der Erlangung der Kaiserkrone was Karl Albrecht 1742 schliesslich auch gelang Als Kunstler beteiligt waren neben dem bereits erwahnten Johann Baptist Zimmermann auch Joachim Dietrich und Wenzeslaus Miroffsky Die zweigeschossige Aussenfassade der Grunen Galerie mit sieben Rundbogenfenstern im Konigsbauhof ist ein Meisterwerk von Cuvillies von 1730 Im Januar 1745 starb Karl Albrecht als Kaiser Karl VII in der Residenz die somit fur kurze Zeit auch Kaiserschloss war Karl Albrechts Sohn Kurfurst Maximilian III Joseph reg 1745 1777 hatte jeglichen Anspruchen auf die Kaiserkrone entsagt was sich in den von Francois de Cuvillies und Johann Baptist Gunetzrhainer eingerichteten Kurfurstenzimmern widerspiegelt Diese Wohnraume wurden uber dem Antiquarium wo sich bis dato die Hofbibliothek befunden hatte im Stil des Spatrokoko gestaltet Altes Residenztheater Das Alte Residenztheater Cuvillies Theater Hauptartikel Cuvillies Theater Bedeutender war allerdings der Bau des Alten Residenztheaters ab 1751 auch Cuvillies Theater genannt eines Logentheaters im Rokokostil welches ausschliesslich dem Hofe vorbehalten war Die zeitgenossische Gesellschaftseinteilung spiegelte sich dann auch in der unterschiedlichen Ausgestaltung der verschiedenen Range im Zuschauerbereich wider Dieser Bau war notig geworden da der alte Georgssaal welcher bis dahin als Theater gedient hatte beim Brand der Neuveste am 5 Marz 1750 zerstort wurde Das Cuvillies Theater wurde dabei als quasi freistehender Bau im ehemaligen Hofgarten erbaut welcher nur durch ein Foyer mit der Residenz verbunden war um die Brandgefahr zu minimieren Ausserdem wurden besonders dicke Mauern errichtet sowie eine Vorrichtung um im Ernstfalle Wasser in den Dachstuhl pumpen zu konnen Erstaunlich war auch eine Hebekonstruktion welche es ermoglichte den Fussboden des Theaters anzuheben damit der Raum auch als Festsaal verwendet werden konnte Klassizistische Erweiterungen Der Kleine Thronsaal im Konigsbau Mit der Erhebung Bayerns zum Konigreich 1806 und den zu Beginn des 19 Jahrhunderts vorgenommenen grossen stadtebaulichen Veranderungen Munchens wurden die bis dato wenig reprasentativen nicht sichtbaren Teile der Residenz freigelegt Dieser zum Teil einer Residenz unwurdige Zustand hatte bereits Hofarchitekten wie Francois de Cuvillies noch zu Zeiten Maximilian III Josephs zu grosszugigen Ausbauplanen veranlasst die jedoch wegen der leeren Staatskassen nicht verwirklicht wurden Geplant war nach einem Entwurf von 1764 1765 unter anderem ein grosser neuer Flugel an der Ostseite der Residenz Auch unter dem Nachfolger Karl Theodor reg 1777 1799 entstand lediglich an der Nordseite des Hofgartens die 1780 1781 erbaute Churfurstliche Galerie durch den Munchener Oberhofbaumeister Karl Albert von Lespilliez Konig Max I Joseph reg 1799 1825 begnugte sich zunachst wiederum mit der Neueinrichtung von Gemachern anstelle des Kaisersaals und einer Modernisierung des Herkulessaals des heutigen Max Joseph Saals ausserdem liess er die Staatsratszimmer zwischen Hartschiersaal und den Steinzimmern einrichten Dabei entstand an der Nordwestseite beim Hofgartentor durch Charles Pierre Puille und Andreas Gartner eine neue Fassade mit konsolgetragenen Fensterbanken und Architraven auf glattem Mauerwerk im in Frankreich damals ublichen Stil italienischer Renaissance welche spater dem Festsaalbau weichen musste Im Vergleich zu ihrem Mann hatte Konigin Karoline die hier die Beletage bewohnte ein grosseres Reprasentationsbedurfnis das sich auch im Umbau der Munchener Residenz zeigte Max Joseph dagegen der einen eher burgerlichen Lebensstil bevorzugte wohnte im Mezzanin nahe seiner Kinder Die Charlottenzimmer wurden dann zu Beginn des 19 Jahrhunderts im Stil des Empire fur eine Tochter Max Josephs dekoriert Des Weiteren liess der Konig dann zwischen 1811 und 1818 sudlich des Residenztheaters anstelle des 1802 abgebrochenen Franziskanerklosters das Konigliche Hof und Nationaltheater vor dem spateren Max Joseph Platz nach Planen von Karl von Fischer errichten Nach der Neugestaltung dieses Platzes an der Sudseite begann 1816 mit den Planungen fur den Odeonsplatz auch der nordwestliche Zugang zur Residenz zunehmend reprasentativer zu werden Hier entstand das Hofgartentor Leo von Klenzes erstes Werk in Munchen 1816 1817 es bildet den Einlass in den Hofgarten auf der Achse der Brienner Strasse Erst ab 1817 wurden dann zunachst fur die Marstallgebaude die Bauarbeiten aufgenommen die bald aus der Residenz einen der grossten Stadtpalaste machen sollten Bereits ab 1801 war allerdings an der Ostseite des Hofgartens die gewaltige Hofgartenkaserne entstanden die gut hundert Jahre spater dem Armeemuseum heutige Staatskanzlei weichen musste Den heutigen Umfang erreichte die Anlage zwischen 1825 und 1842 unter Konig Ludwig I reg 1825 1848 mit den von Leo von Klenze im Stil des Klassizismus errichteten Flugeln des Konigsbaus und des Festsaalbaus sowie der Allerheiligen Hofkirche Mit den Erweiterungsbauten entstanden zahlreiche weitere Raumfluchten Marstall Hauptartikel Marstall Munchen Der Marstall am Marstallplatz Ab 1817 entstand gegenuber der schmucklosen Ostseite der Residenz der neue Marstall mit der koniglichen Reitschule den Kutschenremisen und Stallungen sowie der Verwaltung Der Bau der Hofreitschule mit dem monumentalen Rundbogenportal bekront mit Busten von Kastor und Pollux gilt als eines der reifsten Fruhwerke Leo von Klenzes Fur den Bau des koniglichen Marstalls musste der weitraumige Gebaudekomplex des Zeughauses des Landesherrn das sich seit 1615 ostlich der Residenz befand und eng mit ihr verbunden war bereits ab 1807 einen Teil seines Areals abtreten Nur die Hofreitschule ist bis heute erhalten geblieben und wird als sogenanntes Marstalltheater genutzt wahrend das Marstallmuseum nach Schloss Nymphenburg verlegt wurde Allerheiligen Hofkirche Hauptartikel Allerheiligen Hofkirche Die Allerheiligen Hofkirche an der Ostseite der Residenz Die in Anlehnung an byzantinischen und romanischen Stil ab 1826 erbaute Allerheiligen Hofkirche wurde der Palastkapelle von Palermo nachempfunden und mit prachtigen Fresken geschmuckt von denen heutzutage nur noch wenige Reste erhalten sind Die Fassade der Allerheiligen Hofkirche Klenzes einziger je errichteter Sakralbau wertete nun die stark vernachlassigte Ostseite der Residenz gegenuber dem Marstall auf Vor der Kirche lag einst ein mit Rosenbeeten geschmuckter Garten der spater der Bebauung der Nachkriegszeit weichen musste Nordlich schliesst sich an die Kirche der Kabinettsgarten an Das sudliche Seitenschiff der Basilika wurde zu Gunsten eines Nebengebaudes des anschliessenden Residenztheaters entfernt was bis heute die Symmetrie des Baus empfindlich beeintrachtigt Konigsbau Der Konigsbau wurde 1826 bis 1835 als zweigeschossiger Sudflugel mit einer bis zu 30 Meter hohen Grunsandstein Fassade am Max Joseph Platz erbaut Als Vorbild dienten der Palazzo Pitti und der Palazzo Rucellai in Florenz Ersterer lieferte das Muster fur den Aufriss und die Quaderrustizierung wahrend die Pilaster vom zweiten Palast inspiriert wurden Der Konigsbau verfugt uber einen um ein Geschoss erhohten Mittelteil mit seitlichen Dachterrassen Im Erdgeschoss befinden sich heute die Schatzkammer sowie die von Julius Schnorr von Carolsfeld ausgemalten Nibelungensale Ihre Wand und Deckengemalde sind die ersten monumentalen Darstellungen des Nibelungenliedes Die Nibelungensale waren als offentlich zugangliche Schauraume konzipiert und lassen sich uber einen gesonderten Eingang an der Residenzstrasse betreten Im ersten Obergeschoss lagen die Wohnraume Ludwigs I Die noch heute erhaltene Konigswohnung diente dabei vor allem der Reprasentation und war nach Voranmeldung bereits damals zu besichtigen Die eigentlichen Privatgemacher des Konigspaares auf der Ruckseite des Konigsbaus sind auf Grund ihrer Zerstorung im Weltkrieg nicht mehr erhalten Klenze war dabei nicht nur fur die Architektur verantwortlich sondern entwarf auch die Fussboden die Wandbemalungen und samtliches Mobiliar Den zeremoniellen Zugang zum Appartement des Konigs bildet die Gelbe Treppe eine glanzvolle Architektur Klenzes aus einer Abfolge aus Halbkuppel kreuzgewolbtem Saal und Prunkportal Im zweiten Obergeschoss befanden sich die sogenannten Festgemacher welche fur kleine Hoffeste gedacht waren Die Raumfolge gliederte sich in Salon Empfang Salon Tanzsaal Blumensaal und private Raumlichkeiten fur den Konig Im Grundriss sind diese Raume heute noch in einer stark vereinfachten Form erhalten und beherbergen die Bayerische Akademie der Schonen Kunste Festsaalbau Der Festsaalbau an der Nordseite zur Hofgartenstrasse In den Jahren 1832 bis 1842 wurde durch Leo von Klenze schliesslich an der Nordseite am Hofgarten der ebenfalls dem Stil der italienischen Renaissance nachempfundene Festsaalbau dort ausgefuhrt wo bereits Cuvillies einen Neubau geplant hatte um die letzten Reste der nach dem Brand von 1750 nur notdurftig wieder instand gesetzten Neuveste zu beseitigen Vor dem Mittelrisalit der 250 Meter langgestreckten monumentalen Schaufront mit zwei bzw drei Geschossen und erhohten Eckpavillons befindet sich ein vorgesetzter neunachsiger Portikus mit einer Loggia mit Figuren von Ludwig Michael Schwanthaler Im Obergeschoss des Festsaalbaus entstand eine grosszugige Raumfolge die den Thronsaal in der Mitte die drei Kaisersale den Ballsaal zwei Kabinette die ursprunglich die Schonheitengalerie Ludwigs I aufnahmen und den Schlachtensaal im Nordostpavillon enthielt Diese Raumlichkeiten waren einzig fur Staatsakte und Hoffeste gedacht und waren uber eine heute ebenfalls nicht mehr erhaltene dreilaufige Prunkstiege von der Durchfahrt am Marstallplatz aus erreichbar an die sich zwei Empfangszimmer anschlossen Vom prachtigen Ballsaal aus naherten sich Besucher durch die drei Kaisersale die nach den sagenumwobenen deutschen Herrschern Friedrich Barbarossa Karl der Grosse und Rudolf von Habsburg benannt und mit Szenen aus der mittelalterlichen Kaisergeschichte ausgemalt waren einem weitlaufigen klassizistischen Saal in Weiss und Gold dessen seitliche Tribunen von korinthischen Saulen gestutzt wurden Der Grosse Thronsaal war der Hohepunkt dieser Raumfolge und lag genau in der Mitte des Baus Dort fanden die wichtigsten Zeremonien wie die Thronbesteigung statt eingerahmt von zwolf Kolossalstatuen aus der Erzgiesserei von Ferdinand von Miller welche die wichtigsten Wittelsbacher Herrscher darstellten und die sich heute im Foyer im Erdgeschoss des Festsaalbaus befinden Im Erdgeschoss des Festsaalbaus befanden sich die sechs Odysseesale welche als Pendant zu den Nibelungensalen im Konigsbau mit Motiven aus der Odyssee bemalt waren und als Gastezimmer dienen sollten Die Entwurfe zu diesen Wandbildern schuf ebenfalls Ludwig Michael Schwanthaler Die Ausfuhrung vor Ort oblag Johann Georg Hiltensperger An den Festsaalbau ist ausserdem im Osten am Marstallplatz der Apothekenstock angeschlossen der damals die Hofapotheke sowie Wohnungen und Buros der Hofangestellten enthielt Danach ist auch der grosse anliegende Apothekenhof benannt Nach dem Zweiten Weltkrieg entschied man sich gegen einen Wiederaufbau der Prunkraume im Festsaalbau da die klassizistische Kunst der Munchner Schule damals geringgeschatzt wurde Heute sind an ihrer Stelle der Herkulessaal der vor allem durch die Klangkorper des Bayerischen Rundfunks als Konzertsaal genutzt wird Sitzungssale der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und Lagerraume von Nationaltheater und Residenztheater untergebracht Umbauten Max II Josephs und Ludwigs II Wintergarten Konig Ludwigs II um 1870 Fotografie von Joseph Albert Max II Joseph reg 1848 1864 liess nur das Appartement des Konigs seinen Bedurfnissen entsprechend umbauen und auf einem Verbindungstrakt zum Nationaltheater hin einen Wintergarten nach Entwurfen von Franz Jakob Kreuter errichten Ausgefuhrt wurde dieser Bau allerdings von August von Voit der bereits den Munchner Glaspalast fur den Konig errichtet hatte Ausserdem liess Max II das Residenz Theater restaurieren welches nach 1825 fast nur noch als Kulissenmagazin fur das Nationaltheater benutzt worden war Das Zeughaus des Landesherrn im Osten des Residenzkomplexes wurde nun endgultig aufgelost dies geschah schrittweise zwischen 1853 und 1863 anlasslich der Anlage der Maximilianstrasse Als Ersatz entstand das Zeughaus in der Lothstrasse Ludwig II reg 1864 1886 liess viele heute nicht mehr erhaltene Veranderungen an der Residenz vornehmen Zuerst gestaltete er seine Prinzenwohnung im Dachgeschoss des Nordwestpavillons des Festsaalbaues im Stil Ludwigs XIV um Zudem wurden fur seine Verlobte Prinzessin Sophie in Bayern die Schwester der Kaiserin Elisabeth Sisi von Osterreich Raumlichkeiten in den Hofgartenzimmern hergerichtet die sie allerdings nie bewohnen sollte da die Verlobung zuvor aufgelost wurde Ausserdem wurden unter Ludwig II die Nibelungensale vollendet Er setzte auch die Tradition seines Grossvaters Ludwig I fort indem er uber dem Theatinergang einen eigenen Gemaldezyklus im Gang der zu seinen Gemachern fuhrte erstellen liess Diese Bilder stellten Szenen aus Wagners Ring Tetralogie dar Des Weiteren liess Ludwig II die Buhne des Residenztheaters elektrifizieren Ausserdem liess er die gesamten Appartements der Residenz restaurieren Um 1870 liess er uber dem Nordwestflugel des Festsaalbaus einen 70 17 m grossen Wintergarten durch den Hofgartendirektor Carl Effner und den Theatermaler Christian Jank errichten Eine neun Meter hohe Tonne aus Glas und Eisen uberspannte den Garten mit exotischer Flora und Fauna mit kunstlichem See Maurischem Kiosk Fischerhutte und grossen austauschbaren Panoramagemalden von Julius Lange Nach dem Tod Ludwigs II wurde die aufwendige Konstruktion auf Anweisung von Prinzregent Luitpold 1897 abgebaut da sie zu schwer fur den Bau darunter war und das Wasser des kunstlichen Sees in die darunterliegenden Gemacher der Dienerschaft tropfte Einzig der Vorbau im Kaiserhof der zur Abstutzung gebaut war blieb bis 1950 stehen Residenz zu Ende der Monarchie Thronbesteigung Konig Ludwigs III im Grossen Thronsaal des Festsaalbaus 1913 Bereits mit Ludwig II wohnte der bayerische Monarch nur noch zeitweise in der Residenz Seit Mitte der 1870er Jahre losten Schloss Linderhof und Schloss Berg die Munchner Residenz als Hauptwohnsitz faktisch ab Auch den Mangel an Bequemlichkeit hatte zuvor schon Konigin Therese beklagt Ihr Sohn Prinzregent Luitpold reg 1886 1912 war eigentlich im Palais Leuchtenberg zu Hause das seinerzeit sogar nach ihm benannt war Dennoch liess er fur seine Zwecke die Steinzimmer umbauen da er nicht in den Gemachern des Konigs wohnen wollte Aus seiner Zeit stammt auch die Errichtung einer von Julius Hofmann entworfenen neuen Schatzkammer heutiger Kassenraum welche bereits damals durch eine Tresortur verschlossen wurde 1897 Luitpolds Sohn Ludwig III reg 1912 1918 bewohnte die meiste Zeit das Wittelsbacher Palais und lebte daher in der Residenz nur uber einen kurzen Zeitraum vor der Revolution 1918 Er bezog zunachst wie schon sein Vater die Steinzimmer im Kaiserhoftrakt spater dann den Konigsbau Hier wurden technische Modernisierungen wie Zentralheizung und elektrische Beleuchtung vorgenommen die der Prinzregent noch abgelehnt hatte Ausserdem wurden wahrend des Krieges noch die Nibelungensale durch Konigin Maria Therese genutzt um mit Damen aus allen Gesellschaftsschichten Handarbeiten fur die Soldaten im Felde anzufertigen Als im November 1918 die Revolution ausbrach und zahlreiche Demonstranten vor der Residenz erschienen blieb der Palast unbeschadigt Die konigliche Familie hatte die Residenz in der ersten Nacht nach Ausbruch der Revolution verlassen Dagegen wurde der Revolutionar Rudolf Egelhofer am 3 Mai 1919 im Hof der Residenz erschossen Residenzmuseum Hauptartikel Residenzmuseum Der Konigsbauhof mit dem Eingang des Residenzmuseums Das Residenzmuseum im Inneren mit Eingang im Konigsbauhof besteht heute aus mehr als 150 Schauraumen Stilistisch ist die uber Jahrhunderte gewachsene Residenz eine Mischung aus Renaissance Barock Rokoko und Klassizismus Bereits zur Zeit Ludwigs I konnte der interessierte Burger auf Voranmeldung wenn das Konigspaar nicht in der Residenz zugegen war die Raumlichkeiten des Konigsbaus besichtigen Damit wollte der Konig seinen Untertanen bewusst seine Vorstellung von koniglichem Wohnen vor Augen fuhren Unter Prinzregent Luitpold war es bereits moglich alle ungenutzten Teile der Residenz sowie die Alte Schatzkammer zu besichtigen und 1897 erschien schliesslich der erste Fuhrer durch die Residenz zu Munchen Nach der Revolution 1918 wurde der endgultige Schritt hin zum Museum vollzogen Damals konnten ganze 157 Raume besichtigt werden was fur den Besucher durchaus eine Strapaze darstellen konnte Das heutige Residenzmuseum zeigt mehr als 150 Schauraume Eine Audiofuhrung wird in funf Sprachen angeboten Neben dem Antiquarium der Alten Hofkapelle und den zahlreichen Prunksalen den sogenannten Kaiserzimmern den Reichen Zimmern und den reprasentativen Wohnraumen Ludwigs I sind besonders die Porzellankammern die neben Exponaten aus ganz Europa auch eine bedeutende Sammlung aus Ostasien umfassen und das Miniaturenkabinett mit 129 Miniaturgemalden hervorzuheben Ferner gibt es noch eine Reliquienkammer und die Silberkammern Mit den im Festsaalbau seit dem Auszug der Agyptischen Staatssammlung ausgestellten Bronzeplastiken aus dem spaten 16 und fruhen 17 Jahrhundert zu denen auch die Originale der vier Lowen aus dem Eingangsbereich zahlen prasentiert das Residenzmuseum einen der reichsten Bestande europaischer Bronzekunst aus der Zeit des Manierismus und Fruhbarock SchatzkammerDie Kroninsignien des Konigreichs Bayern Die Schatzkammer wurde im Wesentlichen von Albrecht V begrundet und beherbergt seither die Hauskleinodien der bayerischen Wittelsbacher die unter Kurfurst Karl Theodor mit den Pfalzer Hausschatzen vereinigt wurden Seit dem Bau der Alten Schatzkammer unter Prinzregent Luitpold 1897 sind die Insignien dem Publikum zuganglich Die heute im Erdgeschoss des ostlichen Konigsbau Flugels befindliche Sammlung beherbergt Goldschmiedekunst und Juwelen vom fruhen Mittelalter bis zum Klassizismus Die Sammlung von uber 1200 Einzelstucken ist eine der kostbarsten der Welt und umfasst unter anderem Arbeiten aus Bergkristall Email und Elfenbein Kameen Schmuck Orden Prunkschwerter Pokale und Tafelgeschirr Weltbekannt sind unter anderem das Gebetbuch Kaiser Karls des Kahlen ca 860 das Altarziborium von Kaiser Arnulf von Karnten Ende 9 Jh das Kreuzreliquiar Heinrichs II die Krone der Kaiserin Kunigunde das von der ungarischen Konigin Gisela von Bayern ins Regensburger Niedermunster gestiftete Kreuz alle um 1000 die sogenannte Heinrichskrone ca 1270 und die aus England stammende Pfalzische Krone ca 1370 Ausgestellt sind auch Prunkschwerter wie das Frankische Herzogsschwert der Wurzburger Furstbischofe ca 1460 Zu den zahlreichen Hohepunkten der Sammlung zahlen der Rappoltsteiner Pokal ca 1540 die Holbeinschale ca 1540 die St Georgs Statuette ca 1590 die Kroninsignien Kaiser Karls VII 1742 die in Paris gefertigten bayerischen Kroninsignien 1806 mit den Kronen von Konig und Konigin das Reiseservice von Kaiserin Louise von Frankreich und der Rubinschmuck von Konigin Therese Es werden ausserdem aussereuropaische Schatze ausgestellt wie die in den Turkenkriegen erbeuteten Prunkdolche ceylonesische Elfenbeinarbeiten oder chinesisches Porzellan Ebenfalls in der Residenz untergebracht ist die Staatliche Munzsammlung Munchen Auch hier wurden zu Zeiten Karl Theodors die kurpfalzische und die kurbayerische Sammlung vereint HofgartenDer Hofgarten mit dem Dianatempel Hauptartikel Hofgarten Munchen Der erste Garten entstand ab 1530 an der Stelle des spateren Marstallplatzes sudlich der Neuveste Die Geschichte des Hofgartens der Residenz an der heutigen Stelle nordlich des Festsaalbaus begann 1560 unter Herzog Albrecht V mit der Anlage eines neuen Renaissancegarten mit einem nicht erhalten Lusthaus nordlich einer alteren Anlage aus dem fruhen 16 Jahrhundert 1613 1617 erweiterte Maximilian I die Anlage zu der heutigen Ausdehnung In der Mitte des Hofgartens befindet sich seither ein Pavillon der Dianatempel der von dem Alteren angelegt wurde 1615 Erhalten hat sich auch ein Teil des 1560 angelegten Arkadengangs beim einstigen Hofbrunnwerk am Nordostrand des Hofgartens Zerstorung und WiederaufbauDie Gelbe Treppe 2021 rekonstruiert Bei den Luftangriffen auf Munchen im Zweiten Weltkrieg wurde die Residenz vor allem im Jahr 1944 nahezu zerstort von 23 500 m Dachflache blieben nur 50 m intakt und in den Jahrzehnten danach grosstenteils rekonstruiert was vor allem der Tatsache zu verdanken ist dass fast das gesamte Mobiliar sowie ein Grossteil der Wand und Deckenverkleidungen bereits vor den ersten Bombenangriffen ausgelagert werden konnte Sonst ware ein Wiederaufbau in der heutigen Form undenkbar gewesen Verdient gemacht haben sich im Zuge dieser relativ schnellen Rekonstruktionsphase vor allem Tino Walz und der Leiter der Bauabteilung der Bayerischen Schlosserverwaltung Rudolf Esterer Sie ermoglichten gemeinsam mit dem Forderverein Freunde der Residenz eine Sicherung der noch vorhandenen Bausubstanz durch das Errichten von Notdachern und den raschen Beginn des Wiederaufbaus Ausserdem fanden grosse Spendenaktionen statt So beteiligte sich unter anderem der Bayerische Rundfunk mit einer Millionenspende am Wiederaufbau allerdings unter der Voraussetzung dass man einen Konzertsaal als Ersatz fur das ebenfalls zerstorte Odeon in dem sich heute das Bayerische Innenministerium befindet in die Residenz einbauen durfte Hierfur wurde der ehemalige und nicht unwiderruflich zerstorte Grosse Thronsaal geopfert An dieser Stelle befindet sich heute der von Esterer im Stil des monumentalen Neoklassizismus neu errichtete Neue Herkulessaal Bereits seit etwa dem Jahr 1600 existierte im Hofdamenstock der Residenz ein Festsaal namens Herkulessaal der im Zweiten Weltkrieg zerstort wurde und spater um Verwechslungen mit dem neuen Herkulessaal vorzubeugen nach seinem Umgestalter in Max Joseph Saal umbenannt wurde Verloren sind ausserdem vor allem die Fresken der Allerheiligen Hofkirche die einst prunkvolle Ausstattung der Papstlichen Zimmer die Decke des Goldenen Saals von Balthasar Ableithner die Wohnraume Ludwigs II die ruckwartigen Raume im Konigsbau sowie alle restlichen klassizistischen Sale im Festsaalbau inklusive der prachtigen Prunktreppe gegenuber dem Marstall Einige weitere Raumfluchten wie die Kurfurstenzimmer wurden auch nur vereinfacht wiedererrichtet Die sich daran anschliessende 1757 entstandene Cacilienkapelle im Antiquariumstrakt ist seit 1944 mit der Vernichtung der Ausstattung verschwunden Die einstige Residenzwache in der Alten Residenz wurde bis 1970 im Stil einer hofischen Durnitz zum Lokal der Pfalzer Weinprobierstube ausgebaut heute auch eine Erinnerung an die nach dem Zweiten Weltkrieg fur Bayern verlorene Rheinpfalz Benachbart sind die heutige Residenz Apotheke und weitere kleine Geschafte Nach dem Krieg erfolgte auch der Bau des Neuen Residenztheaters anstelle des heutigen versetzt wiedererrichteten Cuvillies Theaters das im weiter nordlich gelegenen Apothekenstock der Residenz wiedererrichtet wurde Verbaut wurde ausserdem die einst mit Rosenbeeten geschmuckte Ostseite der Residenz zwischen dem von Klenze erbauten Marstall und der Allerheiligen Hofkirche deren Sicherung erst 1972 begann liegen heute die Gebaude fur die hydraulischen Anlagen des Nationaltheaters und das spanische Kulturinstitut Der Kronprinz Rupprecht Brunnen zwischen der Residenz und dem Marstallgebaude der ehemaligen Hofreitschule wurde 1961 vom Bildhauer Bernhard Bleeker geschaffen Heute werden die festlichen Sale fur Empfange und Konzerte genutzt So bilden Raumlichkeiten der Residenz den Rahmen fur die Munchner Residenzkonzerte und die Munchner Residenzwoche Daruber hinaus befinden sich das Residenzmuseum weitere Museen und Behorden in der Residenz Seit 1972 hat die Bayerische Akademie der Schonen Kunste ihren Sitz im 2 Obergeschoss des Konigsbaus Im Ostflugel des Festsaalbaus ist die Bayerische Akademie der Wissenschaften untergebracht wahrend sich im Westflugel der Sitz der Staatlichen Munzsammlung Munchen befindet Bis 2016 war ausserdem die Deutsche Akademie der Technikwissenschaften acatech in der Residenz angesiedelt Bis 1985 wurden auf Basis schriftlicher Quellen die zwei seit 1799 verlorenen Festraume des 17 Jahrhunderts der Kaisersaal und der Vierschimmelsaal wiedererrichtet und man richtete sie mit den erhaltenen Gemalden und Wirkteppichen ein Bis zum heutigen Tage wird noch an der Residenz gearbeitet Bis 2008 wurde das uber funfzig Jahre alte Cuvillies Theater umfangreich restauriert Ausserdem wurde der Foyerhof mit einem Glasdach ausgestattet und es wird am Ausbau der ruckwartigen Raume des Konigsbaus gearbeitet Von 2016 bis 2021 wurde die Gelbe Treppe im Konigsbau rekonstruiert Sie war einst der Hauptzugang zu den koniglichen Apartments von Ludwig I Siehe auchListe der Burgen und Schlosser in Munchen Liste von rekonstruierten Bauwerken in Deutschland Schloss Nymphenburg Sommerresidenz der WittelsbacherFilmSchicksalsjahre eines Konigsschlosses Wiederaufbau der Munchner Residenz Eine Filmdokumentation von Bernhard Graf BR 2004 QuellenReisebericht des Augsburger Patriziers Philipp Hainhofers aus dem Jahr 1611 gedruckt in Die Reisen des Augsburgers Philipp Hainhofer nach Eichstadt Munchen und Regensburg in den Jahren 1611 1612 und 1613 Hrsg von Chr Haeutle In Zeitschrift des Historischen Vereins fur Schwaben und Neuburg 8 Augsburg 1881 S 1 204 Digitalisat Baldassare Pistorini Kurz gefasste Beschreibung des Palastes Sitzes der erlauchtesten Fursten von Bayern Descrittione compendiosa del palagio sede de serenissimi di Baviera 1644 Herausgegeben von Lucia Longo Endres und der Kommission fur Bayerische Landesgeschichte Munchen 2006 Zusammenfassung Ranuccio Pallavicino I Trionfi dell Architettura nella Sontuosa Residenza di Monaco Munchen 1667 Digitalisat auf Google BooksLiteraturAnna Bauer Wild Brigitte Volk Knuttel Residenz In Bauer Hermann Rupprecht Bernhard Hrsg Corpus der barocken Deckenmalerei in Deutschland Band 3 Freistaat Bayern Regierungsbezirk Oberbayern Stadt und Landkreis Munchen Teil 2 Profanbauten Munchen 1989 S 20 349 Ernst von Bassermann Jordan Die dekorative Malerei der Renaissance am bayerischen Hofe F Bruckmann Munchen 1900 online Jan Lutteroth Die Munchner Residenz als kommentierte 3D Rekonstruktion Eine Analyse der raumlichen und funktionalen Entwicklung im Gefuge der Stadt zwischen 1467 und 1614 Munchen 2024 Karl Busch Das Erbprinzenhaus der Munchener Residenz Der wiedergefundene Schlusselbau zur Bautatigkeit Maximillians I In Zeitschrift fur Kunstgeschichte 1933 S 399 404 Adolf Feulner Das Residenzmuseum in Munchen F Bruckmann Munchen 1922 online Kurt Faltlhauser Die Munchner Residenz Geschichte Zerstorung Wiederaufbau Thorbecke Ostfildern 2006 ISBN 978 3 7995 0174 3 Gerhard Hojer Die Prunkappartements Ludwigs I im Konigsbau der Munchner Residenz Hugendubel GmbH Munchen 1992 ISBN 3 88034 639 9 Gerhard Hojer Konig Ludwig II Museum Herrenchiemsee Hirmer Verlag Munchen 1986 ISBN 3 7774 4160 0 Gerhard Hojer Herbert Brunner und Lorenz Seelig Residenz Munchen Bayerische Verwaltung der staatlichen Schlosser Garten und Seen Munchen 1996 ohne ISBN Stephan Hoppe Neue Appartements fur den Kaiser Munchen und Wien im architektonischen Dialog im fruhen 17 Jahrhundert In Paulus Simon Philipp Klaus Jan Hrsgg Um 1600 Das neue Lusthaus in Stuttgart und sein architekturgeschichtlicher Kontext Berlin 2017 S 75 95 Online auf Art Dok Johannes Erichsen u Katharina Heinemann Bayerns Krone 1806 200 Jahre Konigreich Bayern Hirmer Verlag Munchen 2006 ISBN 978 3 7774 3055 3 Henriette Graf Die Residenz in Munchen Hofzeremoniell Innenraume und Moblierung von Kurfurst Maximilian I bis Kaiser Karl VII Bayerische Verwaltung der staatlichen Schlosser Garten und Seen Munchen 2002 ISBN 3 932982 43 6 Susan Maxwell The Pursuit of Art and Pleasure in the Secret Grotto of Wilhelm V of Bavaria in Renaissance quarterly 61 2008 2 S 414 462 Thorsten Marr Die Munchener Residenz 1918 bis 1931 Vom Schloss zum Museum In Zeitschrift fur bayerische Landesgeschichte Band 79 Heft 1 2016 ISSN 0044 2364 S 97 158 Matthias Memmel Der Odyssee Zyklus von Ludwig Michael Schwanthaler fur die Munchner Residenz LMU Publikationen Geschichts und Kunstwissenschaften Nr 32 Munchen 2008 Samuel John Klingensmith The utility of splendor Ceremony social life and architecture at the Court of Bavaria 1600 1800 Chicago Ill u a 1993 Cornelia Kemp Das Herzkabinett der Kurfurstin Henriette Adelaide in der Munchner Residenz Eine preziose Liebeskonzeption und ihre Ikonographie In Munchner Jahrbuch der bildenden Kunst 33 1982 S 131 154 Brigitte Knuttel Zur Geschichte der Munchner Residenz 1600 1616 I in Munchner Jahrbuch der bildenden Kunst 18 1967 S 187 210 Tino Walz Untergang und Neubeginn Die Rettung der Wittelsbacher Schatzkammer der Wiederaufbau der Munchner Residenz und andere Erinnerungen aus meinem Leben Langen Muller Munchen 2003 ISBN 3 7844 2940 8 Tino Walz Otto Meitinger und Toni Beil Die Residenz zu Munchen Bayerische Vereinsbank Munchen 1987 ohne ISBN Prinz Adalbert von Bayern Als die Residenz noch Residenz war Prestel Verlag Munchen 1967 ISBN 3 7913 0225 6 Thomas Langenholt Das Wittelsbacher Album Books on Demand GmbH Norderstedt 2001 ISBN 3 8311 2818 9 Herbert Brunner Die Kunstschatze der Munchner Residenz Suddeutscher Verlag Munchen 1977 ISBN 3 7991 5743 3 Herbert Brunner Die Schatzkammer der Residenz Munchen Bayerische Verwaltung der staatlichen Schlosser Garten und Seen Munchen Munchen 1970 ohne ISBN Hermann Neumann Die Munchner Residenz Prestel Museumsfuhrer 2 Aufl Munchen 2007 ISBN 978 3 7913 2207 0 Jean Louis Schlim Ludwig II Traum und Technik MunchenVerlag Munchen 2010 ISBN 978 3 937090 43 6 Der Wintergarten auf der Munchner Residenz mit 3D Simulationen Otto Meitinger Die baugeschichtliche Entwicklung der Neuveste Ein Beitrag zur Geschichte der Munchener Residenz Munchen 1970 WeblinksCommons Munchner Residenz Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien residenz muenchen de muenchen de Residenz muenchen lese de Residenz MunchenEinzelnachweiseQuellen Amtlicher Fuhrer S 13 ff und Dehio Munchen S 96 ff WELT Archaologie Forscher finden 3000 Jahre altes Grab in Munchen In Die Welt 1 Juli 2014 welt de abgerufen am 7 August 2022 Helmuth Stahleder herzogs und Burgerstadt Die Jahre 1157 1505 In Richard Bauer Hrsg Chronik der Stadt Munchen Band 1 Heinrich Hugendubel Verlag Munchen 1995 S 112 Heinrich Habel Johannes Hallinger Timm Weski Landeshauptstadt Munchen Mitte Bayerisches Landesamt fur Denkmalpflege Hrsg Denkmaler in Bayern Band I 2 1 Karl M Lipp Verlag Munchen 2009 ISBN 978 3 87490 586 2 S 873 Helmuth Stahleder Haus und Strassennamen der Munchner Altstadt Hugendubel Munchen 1992 ISBN 3 88034 640 2 S 84 85 Helmuth Stahleder herzogs und Burgerstadt Die Jahre 1157 1505 In Richard Bauer Hrsg Chronik der Stadt Munchen Band 1 Heinrich Hugendubel Verlag Munchen 1995 S 173 Dirk Jacob Jansen Jacopo Strada and Cultural Patronage at The Imperial Court The Antique as Innovation Leiden 2019 Zum Antiquarium dort S 383 429 Heym Sabine Das Antiquarium der Residenz Munchen Munchen 2007 Diemer Dorothea und Peter Diemer Das Antiquarium Herzog Albrechts V von Bayern Schicksale einer furstlichen Antikensammlung der Spatrenaissance In Zeitschrift fur Kunstgeschichte 58 1 1995 S 55 104 Faltlhauser S 17 29 Bauer Wild Volk Knuttel 1989 S 33 48 Anna Bauer Wild Susan Maxwell The court art of Friedrich Sustris Patronage in late Renaissance Bavaria Ashgate Farnham u a 2011 Die zehn Hofe der Residenz Verwaltung der Residenz Munchen Knuttel 1967 Jan Lutteroth Die Munchner Residenz als kommentierte 3D Rekonstruktion Eine Analyse der raumlichen und funktionalen Entwicklung im Gefuge der Stadt zwischen 1467 und 1614 Munchen 2024 Hier Kapitel 7 1 Bauphase 7a 1594 1611 Karl Busch Das Erbprinzenhaus der Munchener Residenz Der wiedergefundene Schlusselbau zur Bautatigkeit Maximillians I In Zeitschrift fur Kunstgeschichte 1933 S 399 404 Brigitte Knuttel Zur Geschichte der Munchner Residenz 1600 1616 I in Munchner Jahrbuch der bildenden Kunst 18 1967 S 187 210 Lutteroth 2024 Kapitel 7 1 Bauphase 7a 1594 1611 Jan Eric Lutteroth Peter Heinrich Jahn Ulrike Seeger Stephan Hoppe Venedig in Munchen Der vergessene Architekt der Munchener Residenz Hans Krumpper In Blog Hofkultur 2021 Zugang Brigitte Volk Knuttel Peter Candid Berlin 2010 Erwin Schalkhausser Die Munchner Schule der Stuckdekoration des 17 Jahrhunderts In Oberbayerisches Archiv 81 82 1957 S 3 139 hier S 27 38 Schalkhausser 1957 hier S 38 40 Bauer Wild Volk Knuttel 1989 S 117 Lowen vor der Residenz Munchen Streicheln bringt Gluck Alfred Durr und Jakob Wetzel Suddeutsche Zeitung 26 Marz 2013 Abruf 29 Oktober 2018 Hoppe 2017 Anja Karlsen Das mitteleuropaische Treppenhaus Petersberg 2016 S 62 Prinz Adalbert von Bayern S 118 120 Bayerische Schlosserverwaltung Residenz Munchen Residenzmuseum Ahnengalerie und Porzellankabinett Abgerufen am 7 August 2022 Karl Hausberger Benno Hubensteiner Bayerische Kirchengeschichte S 232 Langenholt Faltlhauser S 110 111 Hojer Prunkappartements S 9 16 Hojer Prunkappartements S 155 166 Memmel Prinz Adalbert von Bayern S 306 Prinz Adalbert von Bayern S 340 Die Hofe der Munchner Residenz auf residenz muenchen de Faltlhauser S 148 Brunner Schatzkammer Anna Bauer Wild Das Lusthaus Albrechts V und seine Deckenbildausstattung In Denkmaler am Munchner Hofgarten Forschungen und Berichte zu Planungsgeschichte und historischem Baubestand Munchen 1988 S 28 44 Michael Petzet Die Arkaden am Unteren Hofgarten und die Munchner Architektur der Renaissance In Denkmaler am Munchner Hofgarten Forschungen und Berichte zu Planungsgeschichte und historischem Baubestand Munchen 1988 S 9 27 Walz Meitinger u Beil S 47 Walz Untergang und Neubeginn Walz Meitinger amp Beil Suddeutsche Zeitung Redebedarf Abgerufen am 11 November 2021 Jakob Wetzel Residenz in Munchen Gelbe Treppe wieder zuganglich Abgerufen am 7 August 2022 Burgen und Schlosser in Munchen Schlosser Schloss Allach Alter Hof Schlosschen Birkenleiten Schloss 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