Die Ortsgröße kann durch verschiedene Charakteristika bestimmt werden Fläche Anzahl Gebäude etc In der Regel jedoch wird
Ortsgröße

Die Ortsgröße kann durch verschiedene Charakteristika bestimmt werden (Fläche, Anzahl Gebäude etc.). In der Regel jedoch wird nach Einwohnerzahl unterschieden und in Deutschland nach Städten und Gemeinden differenziert.
Mathematische Modellierung
Für die mathematische Modellierung der Ortsgröße sei die Einwohnerzahl des k-ten Ortes als bezeichnet. Der Anteil der Einwohnerzahl des Ortes an der Gesamteinwohnerzahl eines Landes ist gegeben durch:
Die Größe eines Ortes hängt davon ab, wie stark der Anteil im Laufe der Zeit wächst. Das Wachstum eines Ortes wird im Wesentlichen durch zwei Prozesse bestimmt. Einerseits verändert sich die Ortsgröße durch die Geburt und den Tod von Einwohnern. Andererseits kann sie durch Ereignisse, wie den Zuzug und Wegzug von Einwohnern variieren. Betrachtet man diese Ereignisse als zufällig, so ist die Anzahl von Geburts- oder Todesereignissen pro Zeitspanne umso höher, je größer ein Ort ist. Gleichfalls gilt, dass in erster Näherung auch die Anzahl von Zu- und die Abwanderungsereignissen eines Ortes proportional zu dessen Größe ist (Die Entstehung eines neuen Ortes wird als seltenes Ereignis betrachtet und hier nicht explizit berücksichtigt). Das Wachstum der Einwohnerzahl des k-ten Ortes kann daher als
geschrieben werden, wobei die Wachstumsrate der Einwohnerzahl des k-ten Ortes ist. Die gleichen Prozesse, die zum Wachstum eines Ortes führen, bestimmen auch das Wachstum der Gesamteinwohnerzahl eines Landes. Die Gesamteinwohnerzahl wächst mit
wobei die mittlere Wachstumsrate der Einwohnerzahl eines Landes ist. Sie wird durch die anteilige Summe über alle Orte bestimmt:
Berechnet man nun die zeitliche Ableitung des Anteils eines Ortes an der Gesamteinwohnerzahl (erste Gleichung), so ergibt sich:
Durch Einsetzen der obigen Gleichungen für und erhält man:
Dies ist eine sogenannte Replikatorgleichung. Sie bestimmt die zeitliche Entwicklung der Ortsgröße und besagt, dass sich Orte in Konkurrenz um Einwohner befinden. Die Wachstumsrate (sogenannte Fitness) bestimmt den Wachstumserfolg. Eine hohe Fitness ist generell daran gekoppelt, dass mehr Einwohner geboren werden als sterben und mehr Menschen in einen Ort ziehen als davon weg.
Die Verteilung der Ortsgröße
Die Wachstumsrate eines Ortes hängt von vielen Faktoren ab, die sich zeitlich ändern können. Um eine hohe Wachstumsrate zu erzielen, kann ein Ort beispielsweise dafür sorgen, dass gute Bedingungen für das Aufziehen von Kindern geschaffen werden. Wesentlich für den Zuzug (Wegzug) von Einwohnern sind wirtschaftliche, kulturelle und soziale Faktoren, dessen zeitliche Veränderungen zu Fluktuationen der Wachstumsrate führen. Die Replikatorgleichung besagt jedoch, dass Nachteile im Wachstum eines Ortes Vorteile für andere Orte bedeuten können. Zwar kann die Größe eines Ortes im Laufe der Zeit variieren, die Verteilung der Ortsgröße bleibt jedoch relativ stabil. Um diese zu ermitteln, sei die Differenz aus den Replikatorgleichungen der Stadt mit der höchsten mittleren Wachstumsrate und dem Anteil , und einem beliebigen Ort mit dem Index gebildet:
mit . Um die zeitlichen Änderungen der Wachstumsraten zu berücksichtigen, kann man als eine fluktuierende Größe der Form
schreiben. In dieser Gleichung ist die mittlere Differenz der Wachstumsraten der Orte in Bezug auf die größte Wachstumsrate über den betrachteten Zeitraum und eine im Mittel verschwindende fluktuierende Größe, die durch zufällige voneinander unabhängige Ereignisse bestimmt ist. Damit lässt sich die obige Gleichung umformen zu:
wobei zur Vereinfachung der Schreibweise der Index weggelassen wird. Es sei berücksichtigt, dass die Differenz in der Regel sehr klein ist, also mit . Das charakteristische Wachstum eines Ortes hängt damit wesentlich von der Größe ab. Für kleine Orte mit einem Anteil kann nämlich der erste Term in der obigen Gleichung vernachlässigt werden, denn er ist sehr klein von der Größenordnung . Die Replikatorgleichung reduziert sich für kleine Orte auf
Dies ist eine sogenannte Langevin-Gleichung, die ein multiplikatives Wachstum der Einwohnerzahl beschreibt (Gibrat’s Gesetz). Unter der Annahme, dass durch weißes Rauschen beschrieben werden kann, ist die Größenverteilung kleiner Orte aufgrund des zentralen Grenzwertsatzes durch eine Lognormalverteilung gegeben:
mit den freien Parametern und . Für große Orte muss man jedoch den Term mitberücksichtigen. Um die daraus folgende Veränderung der Größenverteilung zu bestimmen, führt man neue Variable ein. Es sei:
und
Durch Einsetzen erhält man:
Diese Form einer Langevingleichung ist aus der Diffusion Brownscher Teilchen bekannt. Sie beschreibt eine fluktuierende Größe in einem Potential . Die Verteilungsfunktion wird über einen längeren Zeitraum durch eine Maxwell-Boltzmann-Verteilung beschrieben:
Dabei ist die Rauschamplitude der stochastischen Funktion und
Durch Einsetzen der ursprünglichen Variablen erhält man:
Die Integration liefert schließlich eine Pareto-Verteilung (power-law-Verteilung) der Form
mit dem Pareto-Exponenten . Die Verteilung großer Orte mit wird also nach genügend langer Zeit durch ein Potenzgesetz beschrieben. Für große Städte ist bekannt, dass sie in eine Zipf-Verteilung mit übergeht.
Die Verteilung der Ortsgröße ist daher eine Lognormalverteilung für kleine Orte und einer Pareto-Verteilung für große Orte (Städte), wie sie auch in empirischen Untersuchungen gefunden wird. Die Theorie besagt, dass große Orte einen Wachstumsvorteil allein durch ihre Größe haben. Dieser sogenannte Skaleneffekt kommt zustande, weil große Orte mehr vom Wachstum der Einwohnerzahl eines Landes profitieren können als kleine Orte. Kleine Orte laufen dagegen Gefahr, bereits durch minimale Fluktuationen (aufgrund geringer Geburtenzahlen und schlechter wirtschaftlicher Bedingungen) komplett zu verschwinden.
Orte nach Größe
Siehe auch die Liste der Groß- und Mittelstädte in Deutschland.
Literatur
- X. Gabaix, Y. Ioannides: The evolution of city size distributions in: Handbook of Regional and Urban Economics, V. Henderson and J. Thisse, Eds., vol. 4, North-Holland, Amsterdam 2004.
- Empirische Verteilung der Ortsgrößen. J. Eeckhout, „Gibrat’s law for (all) cities“ The American Economic Review, vol. 94, no. 5, S. 1429–1451, 2004. Online
- Joachim Kaldasch: Evolutionary Model of the City Size Distribution, ISRN Economics, Article ID 498125, 2014 Online.
Einzelnachweise
- Edwin L. Crow, Kunio Shimizu: Lognormal distributions : theory and applications. M. Dekker, New York 1988, ISBN 0-8247-7803-0.
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Die Ortsgrosse kann durch verschiedene Charakteristika bestimmt werden Flache Anzahl Gebaude etc In der Regel jedoch wird nach Einwohnerzahl unterschieden und in Deutschland nach Stadten und Gemeinden differenziert Mathematische ModellierungFur die mathematische Modellierung der Ortsgrosse sei die Einwohnerzahl des k ten Ortes als Nk displaystyle N k bezeichnet Der Anteil der Einwohnerzahl des Ortes an der Gesamteinwohnerzahl eines Landes N displaystyle N ist gegeben durch mk NkN displaystyle m k frac N k N Die Grosse eines Ortes hangt davon ab wie stark der Anteil mk displaystyle m k im Laufe der Zeit wachst Das Wachstum eines Ortes wird im Wesentlichen durch zwei Prozesse bestimmt Einerseits verandert sich die Ortsgrosse durch die Geburt und den Tod von Einwohnern Andererseits kann sie durch Ereignisse wie den Zuzug und Wegzug von Einwohnern variieren Betrachtet man diese Ereignisse als zufallig so ist die Anzahl von Geburts oder Todesereignissen pro Zeitspanne umso hoher je grosser 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dm sim exp left frac 1 D int Delta alpha d ln left frac m m 0 right right d ln left frac m m 0 right Die Integration liefert schliesslich eine Pareto Verteilung power law Verteilung der Form f m 1mm01 a displaystyle f m sim frac 1 frac m m 0 1 a mit dem Pareto Exponenten a DaD displaystyle a tfrac Delta alpha D Die Verteilung grosser Orte mit m gt ϵ displaystyle m gt epsilon wird also nach genugend langer Zeit durch ein Potenzgesetz beschrieben Fur grosse Stadte ist bekannt dass sie in eine Zipf Verteilung mit a 1 displaystyle a 1 ubergeht Die Verteilung der Ortsgrosse ist daher eine Lognormalverteilung fur kleine Orte und einer Pareto Verteilung fur grosse Orte Stadte wie sie auch in empirischen Untersuchungen gefunden wird Die Theorie besagt dass grosse Orte einen Wachstumsvorteil allein durch ihre Grosse haben Dieser sogenannte Skaleneffekt kommt zustande weil grosse Orte mehr vom Wachstum der Einwohnerzahl eines Landes profitieren konnen als kleine Orte Kleine Orte laufen dagegen Gefahr bereits durch minimale Fluktuationen aufgrund geringer Geburtenzahlen und schlechter wirtschaftlicher Bedingungen komplett zu verschwinden Orte nach GrosseSiehe auch die Liste der Gross und Mittelstadte in Deutschland LiteraturX Gabaix Y Ioannides The evolution of city size distributions in Handbook of Regional and Urban Economics V Henderson and J Thisse Eds vol 4 North Holland Amsterdam 2004 Empirische Verteilung der Ortsgrossen J Eeckhout Gibrat s law for all cities The American Economic Review vol 94 no 5 S 1429 1451 2004 Online Joachim Kaldasch Evolutionary Model of the City Size Distribution ISRN Economics Article ID 498125 2014 Online EinzelnachweiseEdwin L Crow Kunio Shimizu Lognormal distributions theory and applications M Dekker New York 1988 ISBN 0 8247 7803 0