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Prämisse

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Prämisse
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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Eine Erklärung des Begriffs aus der Erzähltheorie findet sich unter Prämisse (Erzähltheorie)

Als Prämisse (lat. praemissa „das Vorausgeschickte“) oder Vordersatz bezeichnet man in der Logik eine Voraussetzung oder Annahme. Sie ist eine Aussage, aus der eine logische Schlussfolgerung gezogen wird.

Beispiel:

Aus „Alle Menschen sind sterblich“
und „Alle Griechen sind Menschen“
folgt „Alle Griechen sind sterblich“.

Die beiden erstgenannten Aussagen sind dabei die Prämissen, die letztgenannte Aussage ist die Konklusion oder Schlussfolgerung.

Prämissen und Wahrheit

Sind die Prämissen in einem gültigen Schluss wahr, muss auch die Konklusion wahr sein. Ein Beispiel hierfür ist der obengenannte Schluss, dass aus „Alle Menschen sind sterblich“ und „Sokrates ist ein Mensch“ folgt „Sokrates ist sterblich“. Das Umgekehrte gilt jedoch nicht: Sind die Prämissen (oder einige der Prämissen) falsch, gilt nicht notwendigerweise, dass die Konklusion falsch ist. Beispielsweise folgt aus „Alle Menschen sind Griechen“ und „Sokrates ist ein Mensch“ der Satz „Sokrates ist Grieche“. Hier ist eine Prämisse falsch, dennoch ist die Konklusion wahr.

Prämissen brauchen also nicht unbedingt wahr zu sein. Im Gegenteil setzt man gelegentlich Prämissen, von denen man genau weiß, dass sie falsch sind. Dies ist z. B. bei der Beweistechnik des indirekten Beweises der Fall, bei welcher von einer falschen Annahme ausgegangen wird mit dem Ziel, diese zu widerlegen. Das vielleicht bekannteste Beispiel für einen indirekten Beweis ist der Satz des Euklid, bei dem bewiesen wird, dass es unendlich viele Primzahlen gibt.

Philosophiegeschichte

Der Terminus „Prämisse“ geht zurück auf die lateinische Übertragung der arabischen Literatur zur Aristotelischen Syllogistik im 12. Jahrhundert. „Prämisse“ ist dabei die Übersetzung des altgriechischen Wortes πρότασις (protasis, „Vorausgeschicktes“.) „Prämisse“ werden hier beide Vordersätze eines Syllogismus genannt.

Symbolische Darstellung

Symbolisch wird eine Schlussfolgerung wie folgt dargestellt:

{A1,A2,…,An}⊢B{\displaystyle \{\mathrm {A} _{1},\mathrm {A} _{2},\ldots ,\mathrm {A} _{n}\}\vdash \mathrm {B} }

Lies: Aus A1,A2,…,An{\displaystyle \mathrm {A} _{1},\mathrm {A} _{2},\ldots ,\mathrm {A} _{n}} folgt B{\displaystyle \mathrm {B} }.

Eine Schlussfolgerung kann also mehrere Prämissen haben; man geht jedoch gewöhnlich davon aus, dass sie nur eine Konklusion hat. Dies ist aber im Grunde Konvention, es gibt keinen prinzipiellen Grund, warum eine Schlussfolgerung nicht mehrere Konklusionen haben sollte.

Abhängigkeit und Freiheit von Prämissen

Bei der oben dargestellten Schlussfolgerung spricht man davon, dass die Konklusion B{\displaystyle \mathrm {B} } aus den Prämissen A1,A2,…,An{\displaystyle \mathrm {A} _{1},\mathrm {A} _{2},\ldots ,\mathrm {A} _{n}} folgt. Dies bedeutet nicht, dass die Konklusion tatsächlich wahr ist oder gar immer wahr sein muss; ebenso wenig bedeutet es, dass die Konklusion nur dann wahr sein könnte, wenn die Prämissen wahr wären. Vielmehr bedeutet es lediglich, dass unter der Voraussetzung, dass alle Prämissen wahr sind, auch die Konklusion zwingend wahr ist.

In vielen logischen Systemen, so in der klassischen Aussagen- und Prädikatenlogik, gilt das Deduktionstheorem. Es sagt aus, dass es zulässig ist, eine der Prämissen in Gestalt des Vordersatzes einer „Wenn–dann“-Konstruktion (fachsprachlich materiale Implikation oder Konditional genannt) in die Konklusion zu verschieben, also vom Argument:

{A1,A2,…,An}⊢B{\displaystyle \{\mathrm {A} _{1},\mathrm {A} _{2},\ldots ,\mathrm {A} _{n}\}\vdash \mathrm {B} }

überzugehen zum Argument:

{A1,A2,…,An−1}⊢An⊃B{\displaystyle \{\mathrm {A} _{1},\mathrm {A} _{2},\ldots ,\mathrm {A} _{n-1}\}\vdash \mathrm {A} _{n}\supset \mathrm {B} }

Hierbei wurde die ehemalige Prämisse An zum Vordersatz, die ehemalige Konklusion B zum Nachsatz des Konditionals An⊃B{\displaystyle \mathrm {A} _{n}\supset \mathrm {B} } (lies: „Wenn An, dann B“), das die Konklusion des neuen Arguments bildet.

Auf dem Deduktionstheorem beruhen unter anderem die Kalküle des natürlichen Schließens.

Beispiel
Anstatt aus „Alle Menschen sind sterblich“ und „Sokrates ist ein Mensch“ zu folgern: „Sokrates ist sterblich“, kann man aus „Alle Menschen sind sterblich“ alleine folgern: „Wenn Sokrates ein Mensch ist, dann ist er sterblich“.

Eine andere Möglichkeit, die Zahl der Prämissen zu reduzieren, ohne die Gültigkeit des Arguments zu beeinträchtigen, ergibt sich, wenn es gelingt, eine der Prämissen aus den anderen herzuleiten, wenn also gilt:

{A1,A2,…,An−1}⊢An{\displaystyle \{\mathrm {A} _{1},\mathrm {A} _{2},\ldots ,\mathrm {A} _{n-1}\}\vdash \mathrm {A} _{n}}

In diesem Fall ist die Prämisse An{\displaystyle \mathrm {A} _{n}} überflüssig (fachsprachlich: abhängig) und kann ebenfalls aus der Annahmenmenge getilgt werden.

Beispiel
Gelingt es, zu beweisen, dass Sokrates ein Mensch ist, so kann aus „Alle Menschen sind sterblich“ direkt gefolgert werden „Sokrates ist sterblich"“.

Siehe auch

  • Ableitung (Logik)
  • Gültigkeit
  • Vorurteil
  • Sophismus

Literatur

  • Gottfried Gabriel: Prämisse. In: Joachim Ritter u. a. (Hrsg.): Historisches Wörterbuch der Philosophie. Band 7, Schwabe, Basel 1972, Sp. 1255–1256

Weblinks

Wiktionary: Prämisse – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Aristoteles, Topik I, 10.
  2. Gottfried Gabriel: Prämisse. In: Joachim Ritter u. a. (Hrsg.): Historisches Wörterbuch der Philosophie. Band 7, Schwabe, Basel 1972, Sp. 1255–1256, hier: S. 1255.

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 21 Jun 2025 / 23:30

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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Eine Erklarung des Begriffs aus der Erzahltheorie findet sich unter Pramisse Erzahltheorie Als Pramisse lat praemissa das Vorausgeschickte oder Vordersatz bezeichnet man in der Logik eine Voraussetzung oder Annahme Sie ist eine Aussage aus der eine logische Schlussfolgerung gezogen wird Beispiel aus Syllogismus Beispiel Aus Alle Menschen sind sterblich und Alle Griechen sind Menschen folgt Alle Griechen sind sterblich Die beiden erstgenannten Aussagen sind dabei die Pramissen die letztgenannte Aussage ist die Konklusion oder Schlussfolgerung Pramissen und WahrheitSind die Pramissen in einem gultigen Schluss wahr muss auch die Konklusion wahr sein Ein Beispiel hierfur ist der obengenannte Schluss dass aus Alle Menschen sind sterblich und Sokrates ist ein Mensch folgt Sokrates ist sterblich Das Umgekehrte gilt jedoch nicht Sind die Pramissen oder einige der Pramissen falsch gilt nicht notwendigerweise dass die Konklusion falsch ist Beispielsweise folgt aus Alle Menschen sind Griechen und Sokrates ist ein Mensch der Satz Sokrates ist Grieche Hier ist eine Pramisse falsch dennoch ist die Konklusion wahr Pramissen brauchen also nicht unbedingt wahr zu sein Im Gegenteil setzt man gelegentlich Pramissen von denen man genau weiss dass sie falsch sind Dies ist z B bei der Beweistechnik des indirekten Beweises der Fall bei welcher von einer falschen Annahme ausgegangen wird mit dem Ziel diese zu widerlegen Das vielleicht bekannteste Beispiel fur einen indirekten Beweis ist der Satz des Euklid bei dem bewiesen wird dass es unendlich viele Primzahlen gibt PhilosophiegeschichteDer Terminus Pramisse geht zuruck auf die lateinische Ubertragung der arabischen Literatur zur Aristotelischen Syllogistik im 12 Jahrhundert Pramisse ist dabei die Ubersetzung des altgriechischen Wortes protasis protasis Vorausgeschicktes Pramisse werden hier beide Vordersatze eines Syllogismus genannt Symbolische DarstellungSymbolisch wird eine Schlussfolgerung wie folgt dargestellt A1 A2 An B displaystyle mathrm A 1 mathrm A 2 ldots mathrm A n vdash mathrm B Lies Aus A1 A2 An displaystyle mathrm A 1 mathrm A 2 ldots mathrm A n folgt B displaystyle mathrm B Eine Schlussfolgerung kann also mehrere Pramissen haben man geht jedoch gewohnlich davon aus dass sie nur eine Konklusion hat Dies ist aber im Grunde Konvention es gibt keinen prinzipiellen Grund warum eine Schlussfolgerung nicht mehrere Konklusionen haben sollte Abhangigkeit und Freiheit von PramissenBei der oben dargestellten Schlussfolgerung spricht man davon dass die Konklusion B displaystyle mathrm B aus den Pramissen A1 A2 An displaystyle mathrm A 1 mathrm A 2 ldots mathrm A n folgt Dies bedeutet nicht dass die Konklusion tatsachlich wahr ist oder gar immer wahr sein muss ebenso wenig bedeutet es dass die Konklusion nur dann wahr sein konnte wenn die Pramissen wahr waren Vielmehr bedeutet es lediglich dass unter der Voraussetzung dass alle Pramissen wahr sind auch die Konklusion zwingend wahr ist In vielen logischen Systemen so in der klassischen Aussagen und Pradikatenlogik gilt das Deduktionstheorem Es sagt aus dass es zulassig ist eine der Pramissen in Gestalt des Vordersatzes einer Wenn dann Konstruktion fachsprachlich materiale Implikation oder Konditional genannt in die Konklusion zu verschieben also vom Argument A1 A2 An B displaystyle mathrm A 1 mathrm A 2 ldots mathrm A n vdash mathrm B uberzugehen zum Argument A1 A2 An 1 An B displaystyle mathrm A 1 mathrm A 2 ldots mathrm A n 1 vdash mathrm A n supset mathrm B Hierbei wurde die ehemalige Pramisse An zum Vordersatz die ehemalige Konklusion B zum Nachsatz des Konditionals An B displaystyle mathrm A n supset mathrm B lies Wenn An dann B das die Konklusion des neuen Arguments bildet Auf dem Deduktionstheorem beruhen unter anderem die Kalkule des naturlichen Schliessens Beispiel Anstatt aus Alle Menschen sind sterblich und Sokrates ist ein Mensch zu folgern Sokrates ist sterblich kann man aus Alle Menschen sind sterblich alleine folgern Wenn Sokrates ein Mensch ist dann ist er sterblich Eine andere Moglichkeit die Zahl der Pramissen zu reduzieren ohne die Gultigkeit des Arguments zu beeintrachtigen ergibt sich wenn es gelingt eine der Pramissen aus den anderen herzuleiten wenn also gilt A1 A2 An 1 An displaystyle mathrm A 1 mathrm A 2 ldots mathrm A n 1 vdash mathrm A n In diesem Fall ist die Pramisse An displaystyle mathrm A n uberflussig fachsprachlich abhangig und kann ebenfalls aus der Annahmenmenge getilgt werden Beispiel Gelingt es zu beweisen dass Sokrates ein Mensch ist so kann aus Alle Menschen sind sterblich direkt gefolgert werden Sokrates ist sterblich Siehe auchAbleitung Logik Gultigkeit Vorurteil SophismusLiteraturGottfried Gabriel Pramisse In Joachim Ritter u a Hrsg Historisches Worterbuch der Philosophie Band 7 Schwabe Basel 1972 Sp 1255 1256WeblinksWiktionary Pramisse Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme UbersetzungenEinzelnachweiseAristoteles Topik I 10 Gottfried Gabriel Pramisse In Joachim Ritter u a Hrsg Historisches Worterbuch der Philosophie Band 7 Schwabe Basel 1972 Sp 1255 1256 hier S 1255

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