Ein Prätorianerpräfekt lateinisch praefectus praetorio oder praetorii war im Prinzipat der frühen und hohen Kaiserzeit d
Prätorianerpräfekt

Ein Prätorianerpräfekt (lateinisch praefectus praetorio oder praetorii) war im Prinzipat (der frühen und hohen Kaiserzeit) der Befehlshaber der als Garde des römischen Kaisers dienenden Elitetruppe der Prätorianer. In der Spätantike war er der höchste zivile Verwaltungsbeamte des Römischen Reiches.
Der Praefectus praetorio im Prinzipat
Seit dem Jahr 2 v. Chr. war der Prätorianerpräfekt Kommandeur der römischen Gardetruppen (Prätorianer), die den Kaiser beschützten. Ursprünglich ein Amt mit nur geringer Macht, änderte sich dies bereits unter Tiberius. Mehrmals kam es zu Umsturzversuchen, und die Prätorianer beanspruchten schon früh die Rolle als Kaisermacher. Zwischen Domitian und Commodus traten die Präfekten zwar etwa einhundert Jahre lang in den Hintergrund; seit den Severern aber vereinigte das Amt immer mehr Befugnisse auf sich (Verwaltung, Heer, Finanzen), insbesondere waren um 200 n. Chr. die Prätorianerpräfekten Papinian, Ulpian und Iulius Paulus bedeutende römische Juristen, die gleichsam als „Justizminister“ tätig waren und Wesentliches zur Weiterentwicklung des Römischen Rechtes beitrugen. Normalerweise war die Prätorianerpräfektur im Prinzipat ein ritterliches Amt, nur ausnahmsweise und sehr selten wurde es von Senatoren bekleidet. Sehr ungewöhnlich war, dass Vespasian seinen Sohn und designierten Nachfolger Titus 71 n. Chr. zum praefectus praetorio machte. War der Kaiser schwach oder desinteressiert, konnte der Kommandeur der Garde zum inoffiziellen eigentlichen Regenten des Imperiums werden; dieser Fall trat vor allem um die Mitte des 1. Jahrhunderts und dann wieder ab dem späten 2. Jahrhundert des Öfteren ein.
Im 3. Jahrhundert, als ab 217 die Zugehörigkeit zum Senatorenstand aufhörte, notwendige Voraussetzung für den Griff nach der Macht zu sein, gelang einigen Präfekten – wie vor allem Macrinus und Philippus Arabs – sogar der Aufstieg zum Kaisertum. Andererseits hatten die Präfekten die Garde mitunter selbst nicht unter Kontrolle und wurden von dieser manchmal sogar erschlagen. Nicht selten wurden unbeliebte Präfekten vom Kaiser auch als Bauernopfer fallengelassen und getötet.
Die Zahl der Präfekten schwankte. Meist waren es zwei, später konnte es jedoch durchaus vorkommen, dass drei oder mehr Personen dieses Amt bekleideten, gerade weil sie im Laufe der Zeit so viele (auch zivile) Kompetenzen an sich gezogen hatten. Umgekehrt gab es aber nicht selten auch nur einen einzigen, dann oft besonders mächtigen Prätorianerpräfekten. Seit 293 gab es vier Präfekten, da nun jedem der Tetrarchen jeweils ein praefectus praetorio beigeordnet war.
Der Praefectus praetorio in der Spätantike
In der Spätantike (4. bis 7. Jahrhundert) änderte sich die Funktion des Amtes grundlegend. Die Praefecti wurden im Jahr 312, in der Regierungszeit Konstantins des Großen, in Hinblick auf ihren militärischen Einfluss entmachtet. Zu oft hatten sie sich mit Hilfe der Garde in die Politik eingemischt. Daher entband Konstantin sie von ihren militärischen Aufgaben. Die Prätorianergarde, die Konstantins Rivalen Maxentius loyal gedient hatte, wurde aufgelöst, und der Kaiser wies den Präfekten stattdessen rein zivile Aufgaben zu, wobei zu beachten ist, dass die Mitarbeiter der Präfektur fortan de iure als Soldaten (milites) galten und sogar pro forma militärischen Einheiten wie der Legio I Adiutrix zugewiesen wurden. Die Prätorianerpräfektur wurde somit zum zentralen Verwaltungsorgan des Reiches und entwickelte sich schließlich zur ersten Verwaltungsebene unterhalb des Kaisers. (Einige Forscher wie Wolfgang Kuhoff und Hartmut Leppin plädieren dafür, praefectus praetorio ab diesem Zeitpunkt nicht mehr als „Prätorianerpräfekt“, sondern als „Prätoriumspräfekt“ zu übersetzen, um den grundlegenden Wandel des Amtes zu verdeutlichen.) Der Posten wurde nun nicht mehr mit equites (Ritterstand, ein Stand unter dem Senatorenstand (ordo senatorius)), sondern mit Senatoren besetzt, und Konstantin richtete laut Zosimos vier regionale Präfekturen ein: Oriens, Illyricum, Italia et Africa und Gallia. Zwischen Konstantins Tod 337 und dem Jahr 395 bestanden dann meist drei Prätorianerpräfekturen mit tausenden Mitarbeitern, die von jeweils einem Prätorianerpräfekten verwaltet wurden:
- Praefectus praetorio per Orientem (für Thrakien, Kleinasien, Syrien, Ägypten),
- Praefectus praetorio Illyrici, Italiae et Africae und
- Praefectus praetorio Galliarum (für Britannien, Gallien und Hispanien) mit Sitz in Trier.
Die administrative Zweiteilung des Reiches im Jahr 395 hatte Konsequenzen für die Präfekten, da die Präfektur Illyricum, Italia et Africa nun wieder geteilt werden musste, so dass es fortan wieder vier Präfekten im Gesamtreich gab. Zum Weströmischen Reichsteil gehörten danach der Praefectus praetorio Galliarum und der Praefectus praetorio Italiae et Africae (dem auch Pannonien unterstand). Letzterer residierte normalerweise am Kaiserhof in Mailand bzw. Ravenna, ersterer bis kurz nach 400 weiter in Trier, danach in Arles. Zum Oströmischen Reich gehörten der Praefectus praetorio per Orientem und der Praefectus praetorio Illyrici, dessen Sitz in Sirmium oder Thessaloniki war. Besonders der Praefectus praetorio per Orientem erlangte, da er über die reichsten Provinzen des Imperiums gebot, früh besonders großen Einfluss, zumal er meist in Konstantinopel residierte und daher oft eine persönliche Nähe zum jeweiligen oströmischen Kaiser aufbauen konnte. Jeder Prätorianerpräfekt war ein vir illustris.
Seit Konstantin wurden bis ins späte 6. Jahrhundert sämtliche Anweisungen und offizielle Schreiben dabei stets im Namen aller gerade amtierenden Prätorianerpräfekten ausgestellt, da sie formal als Kollegium agierten. In juristischen Fragen konnten die Präfekten in den meisten Fällen letztinstanzlich entscheiden (allerdings bestand prinzipiell immer die Möglichkeit, an den Kaiser zu appellieren). Ihre wichtigste Aufgabe bestand in der Erhebung und Redistribution der annona, der bedeutendsten Steuer, die der römische Staat einzog und die in der Regel in Form von Naturalien, zunehmend dann auch in Form von Geld (adaeratio) entrichtet wurde. Diese bereits von Diokletian eingeführte Capitatio-Iugatio stellte das Rückgrat des spätantiken Staatshaushaltes dar. Des Weiteren organisierten die Präfekturen auch den „Frondienst“ (munera sordida).
Grundsätzlich war jede Prätorianerpräfektur in zwei Zweige unterteilt: die Finanzverwaltung (die scriniarii) und die juristische Abteilung (die exceptores), wobei letztere im 6. Jahrhundert an Einfluss verlor. Seine wichtige Rolle behielt das Amt bis zum Ende der spätantiken Phase Ostroms im 7. Jahrhundert. Auch im Westen überdauerte es in Italien bis in die Zeit der Ostgoten, in Gallien – unter völlig veränderten Bedingungen – sogar bis ins frühe 8. Jahrhundert. Als es unter Kaiser Justinian I. gelang, 534 das Vandalenreich der oströmischen Herrschaft zu unterstellen, wurde das Gebiet sogleich einem neuen Prätorianerpräfekten unterstellt; ebenso verfuhr man 554, nach dem Gotenkrieg, auch mit Italien. Um 540 führte der mächtige Praefectus praetorio per Orientem Johannes der Kappadokier in Ostrom zahlreiche weitreichende Reformen durch.
Erst mit dem Verlust der syrischen und afrikanischen Reichsgebiete am Ende der Antike (seit 632) und der Neuorganisation des verbliebenen Reiches in Themen verlor das Amt seine zentrale Stellung und wurde bald nach Kaiser Herakleios, der den Praefectus praetorio per Orientem 629 zum letzten Mal erwähnt (4. Gesetzesnovelle des Herakleios), faktisch abgeschafft. Die verbliebenen westlichen Gebiete in Italien und Nordafrika waren bereits unter Kaiser Maurikios als Exarchate reorganisiert worden, wenngleich dort Präfekten noch in der ersten Hälfte des 7. Jahrhunderts nachweisbar sind (640er Jahre in Nordafrika und zuletzt 639 in Italien, siehe den Artikel Herakleios). Spätestens um 690 verschwand das Amt, das zuletzt eine Sinekure geworden war, endgültig.
Liste der Prätorianerpräfekten
Literatur
- Michel Absil: Les préfets du prétoire d’Auguste à Commode. 2 avant Jésus-Christ – 192 après Jésus-Christ. Boccard, Paris 1997, ISBN 2-7018-0111-7.
- Altay Coşkun: Die Praefecti praesent(al)es und die Regionalisierung der Praetorianerpraefecturen im vierten Jahrhundert. In: Millennium. Jahrbuch zu Kultur und Geschichte des ersten Jahrtausends n. Chr. Band 1, 2004, S. 279–328.
- Christopher Kelly: Ruling the Later Roman Empire (= Revealing Antiquity. Band 15). Belknap Press of Harvard University Press, Cambridge MA 2004, ISBN 0-674-01564-9.
- Adolf Lippold: Praefectus praetorio. In: Der Kleine Pauly (KlP). Band 4, Stuttgart 1972, Sp. 1106.
- Joachim Migl: Die Ordnung der Ämter. Prätorianerpräfektur und Vikariat in der Regionalverwaltung des Römischen Reiches von Konstantin bis zur Valentinianischen Dynastie (= Europäische Hochschulschriften. Reihe 3, Band 623). Lang, Frankfurt am Main u. a. 1994, ISBN 3-631-47881-X (zugleich Dissertation, Universität Freiburg 1993).
- Pierfrancesco Porena: Le origini della prefettura del pretorio tardoantica. Rom 2003.
- Christian Unfug: Die Prätorianerpräfektur im dritten Jahrhundert. Die Entstehung einer „Kaiserlichen Magistratur“. Dissertation, Universität Potsdam 2021 (online).
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Ein Pratorianerprafekt lateinisch praefectus praetorio oder praetorii war im Prinzipat der fruhen und hohen Kaiserzeit der Befehlshaber der als Garde des romischen Kaisers dienenden Elitetruppe der Pratorianer In der Spatantike war er der hochste zivile Verwaltungsbeamte des Romischen Reiches Diozesen um 300 oben Prafekturen um 395 unten Der Praefectus praetorio im PrinzipatSeit dem Jahr 2 v Chr war der Pratorianerprafekt Kommandeur der romischen Gardetruppen Pratorianer die den Kaiser beschutzten Ursprunglich ein Amt mit nur geringer Macht anderte sich dies bereits unter Tiberius Mehrmals kam es zu Umsturzversuchen und die Pratorianer beanspruchten schon fruh die Rolle als Kaisermacher Zwischen Domitian und Commodus traten die Prafekten zwar etwa einhundert Jahre lang in den Hintergrund seit den Severern aber vereinigte das Amt immer mehr Befugnisse auf sich Verwaltung Heer Finanzen insbesondere waren um 200 n Chr die Pratorianerprafekten Papinian Ulpian und Iulius Paulus bedeutende romische Juristen die gleichsam als Justizminister tatig waren und Wesentliches zur Weiterentwicklung des Romischen Rechtes beitrugen Normalerweise war die Pratorianerprafektur im Prinzipat ein ritterliches Amt nur ausnahmsweise und sehr selten wurde es von Senatoren bekleidet Sehr ungewohnlich war dass Vespasian seinen Sohn und designierten Nachfolger Titus 71 n Chr zum praefectus praetorio machte War der Kaiser schwach oder desinteressiert konnte der Kommandeur der Garde zum inoffiziellen eigentlichen Regenten des Imperiums werden dieser Fall trat vor allem um die Mitte des 1 Jahrhunderts und dann wieder ab dem spaten 2 Jahrhundert des Ofteren ein Im 3 Jahrhundert als ab 217 die Zugehorigkeit zum Senatorenstand aufhorte notwendige Voraussetzung fur den Griff nach der Macht zu sein gelang einigen Prafekten wie vor allem Macrinus und Philippus Arabs sogar der Aufstieg zum Kaisertum Andererseits hatten die Prafekten die Garde mitunter selbst nicht unter Kontrolle und wurden von dieser manchmal sogar erschlagen Nicht selten wurden unbeliebte Prafekten vom Kaiser auch als Bauernopfer fallengelassen und getotet Die Zahl der Prafekten schwankte Meist waren es zwei spater konnte es jedoch durchaus vorkommen dass drei oder mehr Personen dieses Amt bekleideten gerade weil sie im Laufe der Zeit so viele auch zivile Kompetenzen an sich gezogen hatten Umgekehrt gab es aber nicht selten auch nur einen einzigen dann oft besonders machtigen Pratorianerprafekten Seit 293 gab es vier Prafekten da nun jedem der Tetrarchen jeweils ein praefectus praetorio beigeordnet war Der Praefectus praetorio in der SpatantikeIn der Spatantike 4 bis 7 Jahrhundert anderte sich die Funktion des Amtes grundlegend Die Praefecti wurden im Jahr 312 in der Regierungszeit Konstantins des Grossen in Hinblick auf ihren militarischen Einfluss entmachtet Zu oft hatten sie sich mit Hilfe der Garde in die Politik eingemischt Daher entband Konstantin sie von ihren militarischen Aufgaben Die Pratorianergarde die Konstantins Rivalen Maxentius loyal gedient hatte wurde aufgelost und der Kaiser wies den Prafekten stattdessen rein zivile Aufgaben zu wobei zu beachten ist dass die Mitarbeiter der Prafektur fortan de iure als Soldaten milites galten und sogar pro forma militarischen Einheiten wie der Legio I Adiutrix zugewiesen wurden Die Pratorianerprafektur wurde somit zum zentralen Verwaltungsorgan des Reiches und entwickelte sich schliesslich zur ersten Verwaltungsebene unterhalb des Kaisers Einige Forscher wie Wolfgang Kuhoff und Hartmut Leppin pladieren dafur praefectus praetorio ab diesem Zeitpunkt nicht mehr als Pratorianerprafekt sondern als Pratoriumsprafekt zu ubersetzen um den grundlegenden Wandel des Amtes zu verdeutlichen Der Posten wurde nun nicht mehr mit equites Ritterstand ein Stand unter dem Senatorenstand ordo senatorius sondern mit Senatoren besetzt und Konstantin richtete laut Zosimos vier regionale Prafekturen ein Oriens Illyricum Italia et Africa und Gallia Zwischen Konstantins Tod 337 und dem Jahr 395 bestanden dann meist drei Pratorianerprafekturen mit tausenden Mitarbeitern die von jeweils einem Pratorianerprafekten verwaltet wurden Praefectus praetorio per Orientem fur Thrakien Kleinasien Syrien Agypten Praefectus praetorio Illyrici Italiae et Africae und Praefectus praetorio Galliarum fur Britannien Gallien und Hispanien mit Sitz in Trier Die administrative Zweiteilung des Reiches im Jahr 395 hatte Konsequenzen fur die Prafekten da die Prafektur Illyricum Italia et Africa nun wieder geteilt werden musste so dass es fortan wieder vier Prafekten im Gesamtreich gab Zum Westromischen Reichsteil gehorten danach der Praefectus praetorio Galliarum und der Praefectus praetorio Italiae et Africae dem auch Pannonien unterstand Letzterer residierte normalerweise am Kaiserhof in Mailand bzw Ravenna ersterer bis kurz nach 400 weiter in Trier danach in Arles Zum Ostromischen Reich gehorten der Praefectus praetorio per Orientem und der Praefectus praetorio Illyrici dessen Sitz in Sirmium oder Thessaloniki war Besonders der Praefectus praetorio per Orientem erlangte da er uber die reichsten Provinzen des Imperiums gebot fruh besonders grossen Einfluss zumal er meist in Konstantinopel residierte und daher oft eine personliche Nahe zum jeweiligen ostromischen Kaiser aufbauen konnte Jeder Pratorianerprafekt war ein vir illustris Seit Konstantin wurden bis ins spate 6 Jahrhundert samtliche Anweisungen und offizielle Schreiben dabei stets im Namen aller gerade amtierenden Pratorianerprafekten ausgestellt da sie formal als Kollegium agierten In juristischen Fragen konnten die Prafekten in den meisten Fallen letztinstanzlich entscheiden allerdings bestand prinzipiell immer die Moglichkeit an den Kaiser zu appellieren Ihre wichtigste Aufgabe bestand in der Erhebung und Redistribution der annona der bedeutendsten Steuer die der romische Staat einzog und die in der Regel in Form von Naturalien zunehmend dann auch in Form von Geld adaeratio entrichtet wurde Diese bereits von Diokletian eingefuhrte Capitatio Iugatio stellte das Ruckgrat des spatantiken Staatshaushaltes dar Des Weiteren organisierten die Prafekturen auch den Frondienst munera sordida Grundsatzlich war jede Pratorianerprafektur in zwei Zweige unterteilt die Finanzverwaltung die scriniarii und die juristische Abteilung die exceptores wobei letztere im 6 Jahrhundert an Einfluss verlor Seine wichtige Rolle behielt das Amt bis zum Ende der spatantiken Phase Ostroms im 7 Jahrhundert Auch im Westen uberdauerte es in Italien bis in die Zeit der Ostgoten in Gallien unter vollig veranderten Bedingungen sogar bis ins fruhe 8 Jahrhundert Als es unter Kaiser Justinian I gelang 534 das Vandalenreich der ostromischen Herrschaft zu unterstellen wurde das Gebiet sogleich einem neuen Pratorianerprafekten unterstellt ebenso verfuhr man 554 nach dem Gotenkrieg auch mit Italien Um 540 fuhrte der machtige Praefectus praetorio per Orientem Johannes der Kappadokier in Ostrom zahlreiche weitreichende Reformen durch Erst mit dem Verlust der syrischen und afrikanischen Reichsgebiete am Ende der Antike seit 632 und der Neuorganisation des verbliebenen Reiches in Themen verlor das Amt seine zentrale Stellung und wurde bald nach Kaiser Herakleios der den Praefectus praetorio per Orientem 629 zum letzten Mal erwahnt 4 Gesetzesnovelle des Herakleios faktisch abgeschafft Die verbliebenen westlichen Gebiete in Italien und Nordafrika waren bereits unter Kaiser Maurikios als Exarchate reorganisiert worden wenngleich dort Prafekten noch in der ersten Halfte des 7 Jahrhunderts nachweisbar sind 640er Jahre in Nordafrika und zuletzt 639 in Italien siehe den Artikel Herakleios Spatestens um 690 verschwand das Amt das zuletzt eine Sinekure geworden war endgultig Liste der Pratorianerprafekten Hauptartikel Liste der PratorianerprafektenLiteraturMichel Absil Les prefets du pretoire d Auguste a Commode 2 avant Jesus Christ 192 apres Jesus Christ Boccard Paris 1997 ISBN 2 7018 0111 7 Altay Coskun Die Praefecti praesent al es und die Regionalisierung der Praetorianerpraefecturen im vierten Jahrhundert In Millennium Jahrbuch zu Kultur und Geschichte des ersten Jahrtausends n Chr Band 1 2004 S 279 328 Christopher Kelly Ruling the Later Roman Empire Revealing Antiquity Band 15 Belknap Press of Harvard University Press Cambridge MA 2004 ISBN 0 674 01564 9 Adolf Lippold Praefectus praetorio In Der Kleine Pauly KlP Band 4 Stuttgart 1972 Sp 1106 Joachim Migl Die Ordnung der Amter Pratorianerprafektur und Vikariat in der Regionalverwaltung des Romischen Reiches von Konstantin bis zur Valentinianischen Dynastie Europaische Hochschulschriften Reihe 3 Band 623 Lang Frankfurt am Main u a 1994 ISBN 3 631 47881 X zugleich Dissertation Universitat Freiburg 1993 Pierfrancesco Porena Le origini della prefettura del pretorio tardoantica Rom 2003 Christian Unfug Die Pratorianerprafektur im dritten Jahrhundert Die Entstehung einer Kaiserlichen Magistratur Dissertation Universitat Potsdam 2021 online