In der Physik bedeutet ein Quantenphasenübergang oder englisch quantum phase transition QPT einen Phasenübergang zwische
Quantenphasenübergang

In der Physik bedeutet ein Quantenphasenübergang (oder englisch quantum phase transition, QPT) einen Phasenübergang zwischen verschiedenen , das sind verschiedene „Aggregatzustände“ (analog zu „flüssig“, „fest“; magnetisch, unmagnetisch usw.) am absoluten Temperaturnullpunkt, K, wo keine thermischen Fluktuationen auftreten, sondern nur Quantenfluktuationen. Der Quantenphasenübergang beruht auf einer abrupten qualitativ-wesentlichen Änderung des Grundzustandes des vorliegenden Vielteilchensystems durch die Quantenfluktuationen.
Im Unterschied zu den „klassischen“ (thermischen) Phasenübergängen können Quantenphasenübergänge also nur auftreten, wenn am absoluten Temperaturnullpunkt ein nicht temperaturartiger physikalischer Parameter wie der Druck, ein Magnetfeld oder die chemische Zusammensetzung variiert wird.
Klassifizierung
Man unterscheidet Phasenübergänge „erster“ und „zweiter Ordnung“, je nachdem, ob bereits eine der ersten oder erst eine der zweiten Ableitungen des thermodynamischen Potentials Null ist (gewöhnlich ist ersteres der Fall, am kritischen Punkt handelt es sich jedoch um Phasenübergänge zweiter Ordnung). Auch Quantenphasenübergänge können Phasenübergänge zweiter Ordnung sein, sie ähneln dann dem Übergang von der nichtmagnetischen zur magnetischen Phase eines ferromagnetischen Systems bei Unterschreiten der Curie-Temperatur. (Hier dagegen ist man stets bei .)
Es ist auch sonst zweckmäßig, Quantenphasenübergänge und klassische Phasenübergänge (auch „thermische Phasenübergänge“ genannt) gegenüberzustellen. Ein „klassischer Phasenübergang“ beschreibt eine scharfe qualitativ-wesentliche Änderung der thermischen Systemeigenschaften. Er signalisiert eine Umorganisation der Teilchen (oder ihrer charakteristischen Eigenschaften). Ein typisches Beispiel für einen klassischen Phasenübergang ist das Gefrieren, das (nicht nur bei Wasser!) den Übergang vom flüssigen zum festen Aggregatzustand beschreibt. Klassische Phasenübergänge beruhen auf dem Widerstreit zwischen der Energie des Systems und der Entropie seiner thermischen Fluktuationen. Bei einem klassischen System verschwindet die Entropie am absoluten Nullpunkt; deshalb kann klassisch kein Phasenübergang bei auftreten.
Kontinuierliche Übergänge (dazu gehören die „von zweiter Ordnung“) überführen eine „geordnete Phase“ in eine „ungeordnete“, wobei der Ordnungszustand quantitativ durch einen Ordnungsparameter beschrieben wird (er ist Null in der ungeordneten Phase und steigt bei Unterschreiten des Übergangsparameters stetig auf positive Werte an). Für den oben erwähnten ferromagnetischen Phasenübergang würde der Ordnungsparameter der inneren Magnetisierung des Systems entsprechen. Aber obwohl der Ordnungsparameter selbst (ein thermischer Mittelwert) in der ungeordneten Phase null ist, gilt das nicht für seine Fluktuationen, die in der Nähe des kritischen Punktes unendliche Reichweite bekommen. Diese hängt mit der Korrelationslänge zusammen, und typische Fluktuationen zerfallen mit einer charakteristischen :
mit
- den kritischen Exponenten und
- der Relativabweichung der Temperatur vom kritischen Wert:
- .
Das kritische Verhalten thermischer Phasenübergänge wird voll von der klassischen Physik beschrieben, auch wenn es z. B. bei der Supraleitung um ein makroskopisches Quantenphänomen geht.
Bei endlicher Temperatur liegen die Quantenfluktuationen und die thermischen Fluktuationen miteinander im Wettstreit. Die jeweiligen Energieskalen sind
- für die Quantenfluktuationen
- mit der reduzierten Planck-Konstante
- für die thermischen Fluktuationen
- mit der Boltzmann-Konstanten .
Für dominieren Quantenfluktuationen das Systemverhalten, aber für das „scaling“ entlang einer Achse durch den kritischen Punkt QCP ist der jeweilige senkrechte Abstand von dieser Achse maßgeblich; das Skalenverhalten wird erst verletzt, wenn z. B. mit vergleichbar ist. Das ergibt einen spitz zulaufenden, zunehmend breiteren quantenkritischen Skalenbereich um die -Achse durch QCP.
Der Betrag von kann als charakteristische Frequenz einer Quanten-Oszillation angesehen werden und ist umgekehrt proportional zur Korrelationszeit:
Infolgedessen sollte es möglich sein, Spuren eines Quantenübergangs auch noch bei endlichen Temperaturen zu sehen. Diese Spuren können sich in unkonventionellem physikalischen Verhalten zeigen, z. B. in Quantenflüssigkeiten, die vom gewohnten Fermi-Verhalten abweichen.
Man erwartet also ein Phasendiagramm wie in der nebenstehenden Skizze. Dabei sind die Grenzlinien außerhalb des geordneten Zustandes für nur unscharf als sog. „crossover lines“ definiert. Der des Quantenverhaltens ist auf jeden Fall ziemlich groß.
Systeme
Besonderheiten, die zu Quantenphasenübergängen führen, treten vorzugsweise bei eindimensionalen Systemen auf, zumal sie vielfältige Abbildungen erlauben. Dementsprechend werden solche Systeme, z. B. Spinketten und ‑leitern, aber auch das sog. Spin-Eis, vorrangig untersucht.
Literatur
- Matthias Vojta: Quantum phase transitions. In: Reports on Progress in Physics. Band 66, 2003, S. 2069–2110, doi:10.1088/0034-4885/66/12/R01, arxiv:cond-mat/0309604.
- Subir Sachdev: Quantum Phase Transitions. 2. Auflage. Cambridge University Press, 2011, ISBN 978-0-521-51468-2.
- Lincoln Carr: Understanding Quantum Phase Transitions. CRC Press Inc, 2010, ISBN 978-1-4398-0251-9.
- Thomas Vojta: Quantum phase transitions in electronic systems. In: Annalen der Physik. Band 9, Nr. 6, 2000, S. 403–440, doi:10.1002/1521-3889(200006)9:6<403::AID-ANDP403>3.0.CO;2-R.
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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In der Physik bedeutet ein Quantenphasenubergang oder englisch quantum phase transition QPT einen Phasenubergang zwischen verschiedenen das sind verschiedene Aggregatzustande analog zu flussig fest magnetisch unmagnetisch usw am absoluten Temperaturnullpunkt T 0 displaystyle T 0 K wo keine thermischen Fluktuationen auftreten sondern nur Quantenfluktuationen Der Quantenphasenubergang beruht auf einer abrupten qualitativ wesentlichen Anderung des Grundzustandes des vorliegenden Vielteilchensystems durch die Quantenfluktuationen Im Unterschied zu den klassischen thermischen Phasenubergangen konnen Quantenphasenubergange also nur auftreten wenn am absoluten Temperaturnullpunkt ein nicht temperaturartiger physikalischer Parameter wie der Druck ein Magnetfeld oder die chemische Zusammensetzung variiert wird KlassifizierungMan unterscheidet Phasenubergange erster und zweiter Ordnung je nachdem ob bereits eine der ersten oder erst eine der zweiten Ableitungen des thermodynamischen Potentials Null ist gewohnlich ist ersteres der Fall am kritischen Punkt handelt es sich jedoch um Phasenubergange zweiter Ordnung Auch Quantenphasenubergange konnen Phasenubergange zweiter Ordnung sein sie ahneln dann dem Ubergang von der nichtmagnetischen zur magnetischen Phase eines ferromagnetischen Systems bei Unterschreiten der Curie Temperatur Hier dagegen ist man stets bei T 0 displaystyle T 0 Es ist auch sonst zweckmassig Quantenphasenubergange und klassische Phasenubergange auch thermische Phasenubergange genannt gegenuberzustellen Ein klassischer Phasenubergang beschreibt eine scharfe qualitativ wesentliche Anderung der thermischen Systemeigenschaften Er signalisiert eine Umorganisation der Teilchen oder ihrer charakteristischen Eigenschaften Ein typisches Beispiel fur einen klassischen Phasenubergang ist das Gefrieren das nicht nur bei Wasser den Ubergang vom flussigen zum festen Aggregatzustand beschreibt Klassische Phasenubergange beruhen auf dem Widerstreit zwischen der Energie des Systems und der Entropie seiner thermischen Fluktuationen Bei einem klassischen System verschwindet die Entropie am absoluten Nullpunkt deshalb kann klassisch kein Phasenubergang bei T 0 displaystyle T 0 auftreten Kontinuierliche Ubergange dazu gehoren die von zweiter Ordnung uberfuhren eine geordnete Phase in eine ungeordnete wobei der Ordnungszustand quantitativ durch einen Ordnungsparameter beschrieben wird er ist Null in der ungeordneten Phase und steigt bei Unterschreiten des Ubergangsparameters stetig auf positive Werte an Fur den oben erwahnten ferromagnetischen Phasenubergang wurde der Ordnungsparameter der inneren Magnetisierung des Systems entsprechen Aber obwohl der Ordnungsparameter selbst ein thermischer Mittelwert in der ungeordneten Phase null ist gilt das nicht fur seine Fluktuationen die in der Nahe des kritischen Punktes unendliche Reichweite bekommen Diese hangt mit der Korrelationslange 3 displaystyle xi zusammen und typische Fluktuationen zerfallen mit einer charakteristischen tc displaystyle tau text c 3 ϵ ntc 3z ϵ nz displaystyle begin aligned xi amp propto epsilon nu tau text c propto xi z amp propto epsilon nu z end aligned mit den kritischen Exponenten n displaystyle nu und z displaystyle z der Relativabweichung ϵ displaystyle epsilon der Temperatur vom kritischen Wert ϵ T Tc Tc displaystyle epsilon frac T T text c T text c Das kritische Verhalten thermischer Phasenubergange wird voll von der klassischen Physik beschrieben auch wenn es z B bei der Supraleitung um ein makroskopisches Quantenphanomen geht Das Phasendiagramm eines Quantenphasenubergangs Bei endlicher Temperatur T gt 0 displaystyle T gt 0 liegen die Quantenfluktuationen und die thermischen Fluktuationen miteinander im Wettstreit Die jeweiligen Energieskalen sind E ℏw displaystyle E propto hbar omega fur die Quantenfluktuationenmit der reduzierten Planck Konstante ℏ displaystyle hbar E kBT displaystyle E propto k text B T fur die thermischen Fluktuationenmit der Boltzmann Konstanten kB displaystyle k text B Fur ℏw kBT displaystyle hbar omega gg k mathrm B T dominieren Quantenfluktuationen das Systemverhalten aber fur das scaling entlang einer Achse durch den kritischen Punkt QCP ist der jeweilige senkrechte Abstand von dieser Achse massgeblich das Skalenverhalten wird erst verletzt wenn z B ℏdw displaystyle hbar delta omega mit kBT displaystyle k mathrm B T vergleichbar ist Das ergibt einen spitz zulaufenden zunehmend breiteren quantenkritischen Skalenbereich um die y displaystyle y Achse durch QCP Der Betrag von w displaystyle omega kann als charakteristische Frequenz einer Quanten Oszillation angesehen werden und ist umgekehrt proportional zur Korrelationszeit w Atc displaystyle omega frac A tau text c Infolgedessen sollte es moglich sein Spuren eines Quantenubergangs auch noch bei endlichen Temperaturen zu sehen Diese Spuren konnen sich in unkonventionellem physikalischen Verhalten zeigen z B in Quantenflussigkeiten die vom gewohnten Fermi Verhalten abweichen Man erwartet also ein Phasendiagramm wie in der nebenstehenden Skizze Dabei sind die Grenzlinien ausserhalb des geordneten Zustandes fur T gt 0 displaystyle T gt 0 nur unscharf als sog crossover lines definiert Der des Quantenverhaltens ist auf jeden Fall ziemlich gross SystemeBesonderheiten die zu Quantenphasenubergangen fuhren treten vorzugsweise bei eindimensionalen Systemen auf zumal sie vielfaltige Abbildungen erlauben Dementsprechend werden solche Systeme z B Spinketten und leitern aber auch das sog Spin Eis vorrangig untersucht LiteraturMatthias Vojta Quantum phase transitions In Reports on Progress in Physics Band 66 2003 S 2069 2110 doi 10 1088 0034 4885 66 12 R01 arxiv cond mat 0309604 Subir Sachdev Quantum Phase Transitions 2 Auflage Cambridge University Press 2011 ISBN 978 0 521 51468 2 Lincoln Carr Understanding Quantum Phase Transitions CRC Press Inc 2010 ISBN 978 1 4398 0251 9 Thomas Vojta Quantum phase transitions in electronic systems In Annalen der Physik Band 9 Nr 6 2000 S 403 440 doi 10 1002 1521 3889 200006 9 6 lt 403 AID ANDP403 gt 3 0 CO 2 R Normdaten Sachbegriff GND 4793582 0 GND Explorer lobid OGND AKS