Die Quantitätsgleichung auch Transaktionsgleichung Verkehrsgleichung oder Tauschgleichung liefert Anhaltspunkte über die
Quantitätsgleichung

Die Quantitätsgleichung (auch Transaktionsgleichung, Verkehrsgleichung oder Tauschgleichung) liefert Anhaltspunkte über die Beziehung zwischen Geld und Gütertransaktionen innerhalb einer Volkswirtschaft und wird interpretiert durch die Quantitätstheorie. Neben verschiedenen Formen der Quantitätstheorie gibt es auch verschiedene Formen der Quantitätsgleichung.
Erläuterung
Der von Irving Fisher 1930 aufgestellten Quantitätsgleichung liegt die Annahme zugrunde, dass alle Transaktionen mittels einer bestimmbaren Geldmenge (in Gestalt von Banknoten und Münzen oder Buchgeld) abgewickelt werden; Tauschhandel gibt es nicht. Die Geldmenge würde dabei in einem bestimmten Zeitraum mehrmals durch Transaktionen von einer Hand in die nächste wechseln, was als Umlaufgeschwindigkeit des Geldes bezeichnet wird. Diese umlaufende Geldmenge ist nicht eindeutig zu definieren, und ihre Umlaufgeschwindigkeit kann nicht gemessen werden. Daher wird die Umlaufgeschwindigkeit in der Quantitätsgleichung passend zur gewählten Geldquantität berechnet, so dass
gilt. Die Quantitätsgleichung ist definitionsgemäß immer wahr und empirisch nicht falsifizierbar.
Die Quantitätstheorie interpretiert die Quantitätsgleichung so, dass die von der Zentralbank steuerbare Geldmenge (bei einer meist als konstant angenommenen Umlaufgeschwindigkeit) direkt das Preisniveau bestimmen würde, also ohne Auswirkungen auf die Realwirtschaft. Damit ist die Quantitätsgleichung die Grundlage der Geldmengensteuerung und Stabilitätspolitik des Monetarismus. Milton Friedman erklärte Inflation oder Deflation zu einem rein monetären Problem, dem die Zentralbank durch die Steuerung der Geldmenge begegnen könne.
Geschichte
Die Grundideen der späteren Quantitätstheorie wurden bereits von Jean Bodin erkannt. Aufbauend auf Bodin führte John Locke (englischer Philosoph) den Begriff der Umlaufgeschwindigkeit sowie die Funktion des Geldes als Tauschmittel ein. Locke formulierte somit erstmals die wesentlichen Elemente der Quantitätstheorie. Diese Idee wurde später von dem schottischen Ökonom David Hume vereinfacht dargestellt und schließlich durch John Stuart Mill erweitert und bekannt gegeben. Die Quantitätsgleichung geht auf Simon Newcomb (1885) zurück und wurde 1911 durch den Ökonomen Irving Fisher präzisiert. Für die Neoquantitätstheorie besonders bedeutend war der Nobelpreisträger Milton Friedman.
Die gebräuchlichsten Versionen der Quantitätsgleichung
Transaktionen und Quantitätsgleichung (Transaktionsversion)
Die Quantitätsgleichung stellt eine Identitätsgleichung dar. Sie wird wie folgt definiert:
- : Geldmenge (durchschnittlich umlaufende Menge an Geld innerhalb einer Periode).
- : Umlaufgeschwindigkeit (gibt an, wie häufig eine Geldeinheit in einer Betrachtungsperiode durchschnittlich verwendet wurde).
- : Preisniveau (stellt den Durchschnittspreis der Güter und Dienstleistungen dar).
- : Transaktionen (gibt die durchschnittliche Anzahl der in einer Periode stattfindenden Transaktionen an).
Während der rechte Teil der Gleichung (P·T) das Volumen der übertragenen Güter und Dienstleistungen (Verkäufe) wiedergibt, stellt die linke Seite (M·V) die Geldmenge dar, die für die Ausübung der Transaktionen nötig ist. Infolge der Tautologie müssen sich beide Seiten entsprechen, d. h. die Summe aller Verkäufe ist gleich der Summe aller Zahlungen.
Von Transaktionen zum Einkommen (Einkommensversion)
Die Transaktionsform der Quantitätsgleichung wirft jedoch Probleme auf. So ist zum einen die Anzahl der Transaktionen und zum anderen das zugehörige durchschnittliche Preisniveau nicht eindeutig bestimmbar. Aus diesem Grund wurden zur ursprünglichen Quantitätsgleichung Alternativen entwickelt, wie zum Beispiel die Einkommensform der Quantitätsgleichung. In dieser abgewandelten Form wird das Transaktionsvolumen (T) durch die Gesamtproduktion (Output, Y) ersetzt. Diese beiden Größen sind zwar nicht komplett identisch: Wird zum Beispiel ein gebrauchtes Auto verkauft, dann steigt das Transaktionsvolumen, aber nicht der Output. Jedoch sind sie sehr stark miteinander verbunden, da die Menge der ge- und verkauften Waren und Dienstleistungen mit Zunahme der Produktion steigt. Da in der VWL weitere empirische Maße für den Wert Y existieren, entspricht Y ebenso dem realen BIP als auch dem Gesamteinkommen.
- : Output / reales Bruttoinlandsprodukt / Gesamteinkommen
- : Preisniveau
- : Geldmenge
- : Umlaufgeschwindigkeit / Einkommenskreislaufgeschwindigkeit unter Berücksichtigung der Herausrechnung von Finanzmarkttransaktionen und Vorleistungen, da diese nicht im BIP erfasst werden
Während der rechte Teil der Gleichung () den Wert der produzierten Güter darstellt (nominales Bruttoinlandsprodukt), spiegelt die linke Seite () die Geldzahlungen wider, die für den Kauf dieser Güter/Dienstleistungen benötigt werden, jedoch unter Berücksichtigung der nun veränderten Umlaufgeschwindigkeit infolge der tautologischen Modifikation der Quantitätsgleichung, durch den Austausch der Transaktionen mit dem realen Bruttoinlandsprodukt und der daraus resultierenden Nichtberücksichtigung von Finanzmarkttransaktionen und Vorleistungswerten. Dementsprechend gilt: .
Cambridge-Version der Quantitätsgleichung
Eine weitere Version der Quantitätsgleichung beruht auf der Cambridge-Gleichung, welche besagt, dass das Geldangebot dem Produkt aus Nominaleinkommen (P·Y) und durchschnittlicher Kassenhaltungsdauer (k) entspricht.
Die uns bereits bekannte Umlaufgeschwindigkeit (V) entspricht nun dem Kehrwert der hier verwendeten durchschnittlichen Kassenhaltungsdauer (k):
Während V die Umschlagshäufigkeit einer Geldeinheit innerhalb einer Periode darstellt, gibt k die Dauer an, die eine Geldeinheit von einem Wirtschaftssubjekt gehalten wird. Ersetzt man nun in der Cambridge-Gleichung die Kassenhaltungsdauer durch die Umlaufgeschwindigkeit, erhält man nach Umstellen die Quantitätsgleichung. Man kann also sagen, dass die Cambridge- und Quantitätsgleichung prinzipiell identisch sind. Der einzige Unterschied liegt in der Verwendung von Kassenhaltungsdauer und Umlaufgeschwindigkeit.
Von der Gleichung zur Theorie
Die Quantitätsgleichung stellt noch keine Theorie dar, sie ist jedoch leicht umwandelbar. Dafür sind zwei Annahmen nötig. Zum einen wird T (Transaktionen) bzw. Y (Einkommen) konstant gestellt, da angenommen wird, dass die Menschen einen konstanten Teil ihres Einkommens halten. Zum anderen wird auch V (Umlaufgeschwindigkeit des Geldes) konstant gesetzt, da diese Variable von einer Vielzahl festgelegter Zahlungsgewohnheiten abhängt (z. B. Löhne, Gehälter, Steuern). Diese ändern sich nur langsam und unterliegen somit keinen kurzfristigen Veränderungen.
Die Quantitätstheorie des Geldes besagt, dass eine Veränderung des Geldangebots (M) eine proportionale Veränderung des Preises zur Folge hat. Es kann darauf geschlossen werden, dass eine Verdopplung der Geldmenge eine Verdopplung des Preises nach sich zieht. Weiterhin beeinflusst die Geldmenge das nominale Einkommen (P·Y).
Auswirkung einer Geldmengenänderung
Wenn die Geldmenge bei konstanter Umlaufgeschwindigkeit steigt, hat dies zwei mögliche Reaktionen zur Folge. Zum einen kann sich bei noch nicht ausgelasteten Kapazitäten durch die erhöhte Nachfrage die Menge der produzierten Güter (reales BIP) erhöhen. Zum anderen bewirkt eine Geldmengensteigerung bei ausgelasteten Kapazitäten eine Preissteigerung, da die hohe Nachfrage auf ein konstantes Güterangebot stößt. Eine Geldmengeninflation tritt auf.
Sinkt die Geldmenge bei konstanter Umlaufgeschwindigkeit, hat dies einen Nachfragerückgang zur Folge, was für die Unternehmen Umsatzrückgänge und Lagerbildung bedeutet und schließlich zu Preissenkungen führen kann.
Literatur
- Gregory Mankiw: Makroökonomie, 4. Auflage, Schäffer Poeschel, Stuttgart, 2000
- Felderer, Homburg: Makroökonomik und neue Makroökonomik, 8. Auflage, Springer Verlag, Berlin 2003
- Berlemann: Makroökonomie, „Modellierung, Paradigmen und Politik“, Springer Verlag, Berlin Heidelberg, 2005
- Klatt: Einführung in die Makroökonomie, 2. Auflage, Oldenbourg, München, 1989
- Dornbusch Fischer, Makroökonomik, 6. Auflage, Oldenbourg, Wien, 1995
- R. Clement, W. Terlau: Grundlagen der angewandten Makroökonomie, Verlag Vahlen, München, 1998
- Wachtel: Makroökonomie, von der Theorie zur Praxis, Oldenbourg, München 1994
- Gordon: Makroökonomie, 4. Auflage, Oldenbourg Verlag, München 1989
- Blanchard, Illing: Makroökonomie, 4. Auflage, Pearson, München, 2006
- Fuhrmann: Makroökonomie, 3. Auflage, Oldenbourg, München, 1991
- A. Wagner: Makroökonomie, 2. Auflage, Lucius& Lucius, Stuttgart, 1998
Belege
- Vgl.: N. Gregory Mankiw, Makroökonomie 4. Auflage, Schäffer Poeschel, Stuttgart, 2000, Seite 185
- Irving Fisher, The theory of interest: As determined by impatience to spend income and opportunity to invest it, 1930, S. 317 ff.
- Vgl.: Quantitätstheorie
- Vgl.: Felderer, Homburg, Makroökonomik und neue Makroökonomik, 8. Auflage, Springer Verlag, Berlin 2003, Seite 80
- Vgl.: Gordon, Makroökonomie 4. Auflage, Oldenbourg Verlag, München 1989, Seite 466 f
- Vgl.: Felderer, Homburg, Makroökonomik und neue Makroökonomik, 8. Auflage, Springer Verlag, Berlin 2003, Seite 81
- Vgl.: R. Clement, W. Terlau, Grundlagen der angewandten Makroökonomie, Verlag Vahlen, München 1998, Seite 111
- Vgl.: R. Clement, W. Terlau, Grundlagen der angewandten Makroökonomie, Verlag Vahlen, München, 1998, Seite 110
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Die Quantitatsgleichung auch Transaktionsgleichung Verkehrsgleichung oder Tauschgleichung liefert Anhaltspunkte uber die Beziehung zwischen Geld und Gutertransaktionen innerhalb einer Volkswirtschaft und wird interpretiert durch die Quantitatstheorie Neben verschiedenen Formen der Quantitatstheorie gibt es auch verschiedene Formen der Quantitatsgleichung ErlauterungDer von Irving Fisher 1930 aufgestellten Quantitatsgleichung liegt die Annahme zugrunde dass alle Transaktionen mittels einer bestimmbaren Geldmenge in Gestalt von Banknoten und Munzen oder Buchgeld abgewickelt werden Tauschhandel gibt es nicht Die Geldmenge M displaystyle M wurde dabei in einem bestimmten Zeitraum mehrmals durch Transaktionen von einer Hand in die nachste wechseln was als Umlaufgeschwindigkeit des Geldes V displaystyle V bezeichnet wird Diese umlaufende Geldmenge ist nicht eindeutig zu definieren und ihre Umlaufgeschwindigkeit kann nicht gemessen werden Daher wird die Umlaufgeschwindigkeit in der Quantitatsgleichung passend zur gewahlten Geldquantitat berechnet so dass M V P T displaystyle M cdot V P cdot T gilt Die Quantitatsgleichung ist definitionsgemass immer wahr und empirisch nicht falsifizierbar Die Quantitatstheorie interpretiert die Quantitatsgleichung so dass die von der Zentralbank steuerbare Geldmenge bei einer meist als konstant angenommenen Umlaufgeschwindigkeit direkt das Preisniveau bestimmen wurde also ohne Auswirkungen auf die Realwirtschaft Damit ist die Quantitatsgleichung die Grundlage der Geldmengensteuerung und Stabilitatspolitik des Monetarismus Milton Friedman erklarte Inflation oder Deflation zu einem rein monetaren Problem dem die Zentralbank durch die Steuerung der Geldmenge begegnen konne GeschichteDie Grundideen der spateren Quantitatstheorie wurden bereits von Jean Bodin erkannt Aufbauend auf Bodin fuhrte John Locke englischer Philosoph den Begriff der Umlaufgeschwindigkeit sowie die Funktion des Geldes als Tauschmittel ein Locke formulierte somit erstmals die wesentlichen Elemente der Quantitatstheorie Diese Idee wurde spater von dem schottischen Okonom David Hume vereinfacht dargestellt und schliesslich durch John Stuart Mill erweitert und bekannt gegeben Die Quantitatsgleichung geht auf Simon Newcomb 1885 zuruck und wurde 1911 durch den Okonomen Irving Fisher prazisiert Fur die Neoquantitatstheorie besonders bedeutend war der Nobelpreistrager Milton Friedman Die gebrauchlichsten Versionen der QuantitatsgleichungTransaktionen und Quantitatsgleichung Transaktionsversion Die Quantitatsgleichung stellt eine Identitatsgleichung dar Sie wird wie folgt definiert M V P T displaystyle M cdot V P cdot T Geldmenge Umlaufgeschwindigkeit Preisniveau Transaktionen displaystyle text Geldmenge cdot text Umlaufgeschwindigkeit text Preisniveau cdot text Transaktionen M displaystyle M Geldmenge durchschnittlich umlaufende Menge an Geld innerhalb einer Periode V displaystyle V Umlaufgeschwindigkeit gibt an wie haufig eine Geldeinheit in einer Betrachtungsperiode durchschnittlich verwendet wurde P displaystyle P Preisniveau stellt den Durchschnittspreis der Guter und Dienstleistungen dar T displaystyle T Transaktionen gibt die durchschnittliche Anzahl der in einer Periode stattfindenden Transaktionen an Wahrend der rechte Teil der Gleichung P T das Volumen der ubertragenen Guter und Dienstleistungen Verkaufe wiedergibt stellt die linke Seite M V die Geldmenge dar die fur die Ausubung der Transaktionen notig ist Infolge der Tautologie mussen sich beide Seiten entsprechen d h die Summe aller Verkaufe ist gleich der Summe aller Zahlungen Von Transaktionen zum Einkommen Einkommensversion Die Transaktionsform der Quantitatsgleichung wirft jedoch Probleme auf So ist zum einen die Anzahl der Transaktionen und zum anderen das zugehorige durchschnittliche Preisniveau nicht eindeutig bestimmbar Aus diesem Grund wurden zur ursprunglichen Quantitatsgleichung Alternativen entwickelt wie zum Beispiel die Einkommensform der Quantitatsgleichung In dieser abgewandelten Form wird das Transaktionsvolumen T durch die Gesamtproduktion Output Y ersetzt Diese beiden Grossen sind zwar nicht komplett identisch Wird zum Beispiel ein gebrauchtes Auto verkauft dann steigt das Transaktionsvolumen aber nicht der Output Jedoch sind sie sehr stark miteinander verbunden da die Menge der ge und verkauften Waren und Dienstleistungen mit Zunahme der Produktion steigt Da in der VWL weitere empirische Masse fur den Wert Y existieren entspricht Y ebenso dem realen BIP als auch dem Gesamteinkommen M VY P Y displaystyle M cdot V Y P cdot Y Geldmenge Umlaufgeschwindigkeit Preisniveau Output displaystyle text Geldmenge cdot text Umlaufgeschwindigkeit text Preisniveau cdot text Output Geldmenge Umlaufgeschwindigkeit Preisniveau reales BIP displaystyle text Geldmenge cdot text Umlaufgeschwindigkeit text Preisniveau cdot text reales BIP Geldmenge Umlaufgeschwindigkeit nominales BIP displaystyle text Geldmenge cdot text Umlaufgeschwindigkeit text nominales BIP Y displaystyle Y Output reales Bruttoinlandsprodukt GesamteinkommenP displaystyle P PreisniveauM displaystyle M GeldmengeVY displaystyle V Y Umlaufgeschwindigkeit Einkommenskreislaufgeschwindigkeit unter Berucksichtigung der Herausrechnung von Finanzmarkttransaktionen und Vorleistungen da diese nicht im BIP erfasst werden Wahrend der rechte Teil der Gleichung P Y displaystyle P cdot Y den Wert der produzierten Guter darstellt nominales Bruttoinlandsprodukt spiegelt die linke Seite M VY displaystyle M cdot V Y die Geldzahlungen wider die fur den Kauf dieser Guter Dienstleistungen benotigt werden jedoch unter Berucksichtigung der nun veranderten Umlaufgeschwindigkeit VY displaystyle V Y infolge der tautologischen Modifikation der Quantitatsgleichung durch den Austausch der Transaktionen mit dem realen Bruttoinlandsprodukt und der daraus resultierenden Nichtberucksichtigung von Finanzmarkttransaktionen und Vorleistungswerten Dementsprechend gilt VY V displaystyle V Y leq V Cambridge Version der Quantitatsgleichung Eine weitere Version der Quantitatsgleichung beruht auf der Cambridge Gleichung welche besagt dass das Geldangebot dem Produkt aus Nominaleinkommen P Y und durchschnittlicher Kassenhaltungsdauer k entspricht M k P Y displaystyle M k cdot P cdot Y Die uns bereits bekannte Umlaufgeschwindigkeit V entspricht nun dem Kehrwert der hier verwendeten durchschnittlichen Kassenhaltungsdauer k V 1k displaystyle V frac 1 k Wahrend V die Umschlagshaufigkeit einer Geldeinheit innerhalb einer Periode darstellt gibt k die Dauer an die eine Geldeinheit von einem Wirtschaftssubjekt gehalten wird Ersetzt man nun in der Cambridge Gleichung die Kassenhaltungsdauer durch die Umlaufgeschwindigkeit erhalt man nach Umstellen die Quantitatsgleichung Man kann also sagen dass die Cambridge und Quantitatsgleichung prinzipiell identisch sind Der einzige Unterschied liegt in der Verwendung von Kassenhaltungsdauer und Umlaufgeschwindigkeit Von der Gleichung zur TheorieDie Quantitatsgleichung stellt noch keine Theorie dar sie ist jedoch leicht umwandelbar Dafur sind zwei Annahmen notig Zum einen wird T Transaktionen bzw Y Einkommen konstant gestellt da angenommen wird dass die Menschen einen konstanten Teil ihres Einkommens halten Zum anderen wird auch V Umlaufgeschwindigkeit des Geldes konstant gesetzt da diese Variable von einer Vielzahl festgelegter Zahlungsgewohnheiten abhangt z B Lohne Gehalter Steuern Diese andern sich nur langsam und unterliegen somit keinen kurzfristigen Veranderungen Die Quantitatstheorie des Geldes besagt dass eine Veranderung des Geldangebots M eine proportionale Veranderung des Preises zur Folge hat Es kann darauf geschlossen werden dass eine Verdopplung der Geldmenge eine Verdopplung des Preises nach sich zieht Weiterhin beeinflusst die Geldmenge das nominale Einkommen P Y Auswirkung einer GeldmengenanderungWenn die Geldmenge bei konstanter Umlaufgeschwindigkeit steigt hat dies zwei mogliche Reaktionen zur Folge Zum einen kann sich bei noch nicht ausgelasteten Kapazitaten durch die erhohte Nachfrage die Menge der produzierten Guter reales BIP erhohen Zum anderen bewirkt eine Geldmengensteigerung bei ausgelasteten Kapazitaten eine Preissteigerung da die hohe Nachfrage auf ein konstantes Guterangebot stosst Eine Geldmengeninflation tritt auf Sinkt die Geldmenge bei konstanter Umlaufgeschwindigkeit hat dies einen Nachfrageruckgang zur Folge was fur die Unternehmen Umsatzruckgange und Lagerbildung bedeutet und schliesslich zu Preissenkungen fuhren kann LiteraturGregory Mankiw Makrookonomie 4 Auflage Schaffer Poeschel Stuttgart 2000 Felderer Homburg Makrookonomik und neue Makrookonomik 8 Auflage Springer Verlag Berlin 2003 Berlemann Makrookonomie Modellierung Paradigmen und Politik Springer Verlag Berlin Heidelberg 2005 Klatt Einfuhrung in die Makrookonomie 2 Auflage Oldenbourg Munchen 1989 Dornbusch Fischer Makrookonomik 6 Auflage Oldenbourg Wien 1995 R Clement W Terlau Grundlagen der angewandten Makrookonomie Verlag Vahlen Munchen 1998 Wachtel Makrookonomie von der Theorie zur Praxis Oldenbourg Munchen 1994 Gordon Makrookonomie 4 Auflage Oldenbourg Verlag Munchen 1989 Blanchard Illing Makrookonomie 4 Auflage Pearson Munchen 2006 Fuhrmann Makrookonomie 3 Auflage Oldenbourg Munchen 1991 A Wagner Makrookonomie 2 Auflage Lucius amp Lucius Stuttgart 1998BelegeVgl N Gregory Mankiw Makrookonomie 4 Auflage Schaffer Poeschel Stuttgart 2000 Seite 185 Irving Fisher The theory of interest As determined by impatience to spend income and opportunity to invest it 1930 S 317 ff Vgl Quantitatstheorie Vgl Felderer Homburg Makrookonomik und neue Makrookonomik 8 Auflage Springer Verlag Berlin 2003 Seite 80 Vgl Gordon Makrookonomie 4 Auflage Oldenbourg Verlag Munchen 1989 Seite 466 f Vgl Felderer Homburg Makrookonomik und neue Makrookonomik 8 Auflage Springer Verlag Berlin 2003 Seite 81 Vgl R Clement W Terlau Grundlagen der angewandten Makrookonomie Verlag Vahlen Munchen 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