Das Reichstagsgebäude umgangssprachlich kurz Reichstag offiziell Plenarbereich Reichstagsgebäude inoffiziell auch Bundes
Reichstagsgebäude

Das Reichstagsgebäude (umgangssprachlich kurz: Reichstag; offiziell: Plenarbereich Reichstagsgebäude; inoffiziell auch Bundestag oder Wallot-Bau) am Platz der Republik in Berlin ist seit 1999 Sitz des Deutschen Bundestages. Seit 1994 tritt hier auch die Bundesversammlung zur Wahl des deutschen Bundespräsidenten zusammen.
Reichstagsgebäude | |
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Westseite | |
Daten | |
Ort | Berlin |
Anschrift | Platz der Republik 1, 11011 Berlin |
Baumeister | Paul Wallot |
Baustil | Reichsstil, eine Spielart des Historismus (Neorenaissance) |
Baujahr | 1884–1894 |
Baukosten | 24 Millionen Goldmark (kaufkraftbereinigt heute rund 205 Mio. €) |
Höhe | 47 m |
Grundfläche | 13.290 m² |
Koordinaten | |
Besonderheiten | |
Sitz des Deutschen Bundestages |
Der Bau, ein Nationalsymbol Deutschlands, wurde nach Plänen des Architekten Paul Wallot zwischen 1884 und 1894 im Stil der Neorenaissance im Ortsteil Tiergarten am linken Ufer der Spree errichtet. Er beherbergte sowohl den Reichstag des Deutschen Kaiserreiches als auch den der Weimarer Republik. Zunächst tagte dort auch der Bundesrat des Kaiserreichs. Nach schweren Beschädigungen durch den Reichstagsbrand von 1933 und den Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude in den 1960er Jahren in modernisierter Form wiederhergestellt und diente Ausstellungen und Sonderveranstaltungen. Von 1995 bis 1999 wurde der Reichstag für die 1991 beschlossene dauerhafte Nutzung als Parlamentsgebäude von Norman Foster grundlegend umgestaltet. Am 19. April 1999 fand die Schlüsselübergabe an Bundestagspräsident Wolfgang Thierse statt. Seither tagt dort der Deutsche Bundestag. Eine Landmarke im Stadtbild ist die begehbare Glaskuppel über dem Plenarsaal nach einer Idee von Gottfried Böhm.
Der Reichstag gilt mit jährlich fast drei Millionen Besuchern als das weltweit meistbesuchte Parlamentsgebäude.
Zur Vorgeschichte
Provisorien
Erster Sitz eines Reichstages in Berlin war das Gebäude des Preußischen Herrenhauses in der Leipziger Straße 3. Hier tagte ab 1867 der Reichstag des von Preußen dominierten Norddeutschen Bundes. Nach der Gründung des Deutschen Reiches 1871 kamen die Abgeordneten der süddeutschen Staaten hinzu, sodass ein größeres Gebäude benötigt wurde. Man zog zunächst in das Preußische Abgeordnetenhaus (Leipziger Straße 75). Bald erwies sich auch dieses als zu klein. Der Reichstag verabschiedete am 19. April 1871 einen Antrag, in dem es hieß: „Die Errichtung eines den Aufgaben des deutschen Reichstags entsprechenden und der Vertretung des deutschen Volkes würdigen Parlamentshauses ist ein dringendes Bedürfnis.“ Ein anderer, mit Blick auf den kurz zuvor errungenen Sieg über Frankreich und die Reichsgründung stark nationalistisch formulierter Antrag für den Neubau fand keine Mehrheit.
Eine Reichstagsbaucommission sollte die Vorbereitungen für einen „würdigen“ Neubau treffen. Es galt, den Bauplatz festzulegen, das Bauprogramm zu entwickeln, einen Architektenwettbewerb auszuschreiben und für eine geeignete Übergangslösung zu sorgen. Ein Provisorium war schnell gefunden: In nur 70 Tagen wurde das Gebäude Leipziger Straße 4, zuvor Sitz der Königlichen Porzellanmanufaktur, für den Parlamentsbetrieb tauglich gemacht. Man rechnete mit einer Übergangszeit von fünf bis sechs Jahren. Tatsächlich wurden es 23 Jahre.
Grundstück
Die Probleme begannen mit der Wahl eines passenden Grundstücks für den Neubau. Nach kurzer Suche bestimmte die Parlamentsbaukommission einen Bauplatz auf der Ostseite des damaligen Königsplatzes (heute: Platz der Republik). Allerdings stand dort noch das Palais Raczyński des polnischen Grafen Atanazy Raczyński, eines preußischen Diplomaten und Kunstsammlers. Die Kommissionsmitglieder glaubten jedoch, mit der Unterstützung des Kaisers Wilhelm I. und damit letztlich auch mit der Zustimmung des Grafen rechnen zu können, und schrieben einen internationalen Wettbewerb für dieses Grundstück aus.
Den Wettbewerb, an dem über hundert Architekten teilnahmen, entschied im Juni 1872 Ludwig Bohnstedt aus Gotha für sich. Sein Entwurf fand große öffentliche Zustimmung, konnte aber nicht realisiert werden, weil sich Graf Raczyński weigerte, sein Grundstück zur Verfügung zu stellen. Und Wilhelm I. zeigte wenig Neigung, ein Enteignungsverfahren zu betreiben, obwohl auch er den Standort passend fand.
Nach und nach verständigte sich die Kommission auf einen alternativen Standort weiter östlich näher zur Stadtmitte. Bismarck, Wilhelm I. und die konservativen Abgeordneten lehnten diesen Bauplatz allerdings vehement ab, da der Reichstag damit in die Nähe des Stadtschlosses rückte, was als politische Aufwertung des Parlamentes gedeutet wurde. Im Jahr 1881 konnte auf die erste Standort-Wahl zurückgegriffen werden, da der Graf 1874 verstorben war. Sein Sohn hatte das Raczyński-Palais noch im selben Jahr an den Preußischen Staat verkauft.
Planung
Im Dezember 1881 beschloss der Reichstag, das Baugelände zu erwerben. Eine lebhafte öffentliche Diskussion entstand um die Frage, ob Ludwig Bohnstedt außer Konkurrenz beauftragt werden sollte, seinen siegreichen Entwurf von 1872 umzuarbeiten und auszuführen.
Im Februar 1882 wurde dann aber ein neuer Wettbewerb ausgeschrieben, zu dem diesmal nur Architekten „deutscher Zunge“ zugelassen waren – eine Forderung des Verbandes deutscher Architekten- und Ingenieurvereine. Hohe Preisgelder luden zur Teilnahme ein. Auch Bohnstedt beteiligte sich wieder, blieb aber ebenso chancenlos wie auch zum Beispiel Heinrich von Ferstel. Aus 189 anonymen Einsendungen gingen die Entwürfe von Paul Wallot aus Frankfurt am Main und Friedrich von Thiersch aus München als Sieger hervor; beide erhielten am 24. Juni 1882 erste Preise. Da aber Wallot eindeutig mehr Stimmen auf seiner Seite hatte (19 von 21), bekam er den begehrten Auftrag. Am 9. Juni 1883 wurde der dazugehörige Haushalt genehmigt. Vorangegangen war ein Rededuell von August Reichensperger, der einen neugotischen Entwurf (als „germanische Architektur“) Wallots Renaissancebau vorzog, und dessen Befürworter Robert Gerwig.
Für den Architekten begann ein langwieriger und mühevoller Arbeitsprozess, eine ständige Auseinandersetzung mit mehreren zuständigen Instanzen. Nach einem Beschluss von 1880 sollte die Akademie des Bauwesens beim zukünftigen Neubau eines Reichstagsgebäudes unbedingt als Berater eingeschaltet werden – eine unglückliche Regelung, weil viele Akademiemitglieder am vorhergehenden Wettbewerb mit eigenen Entwürfen beteiligt waren. Unkorrektes Verhalten ließ sich der Akademie nicht nachweisen, aber ihre häufige, ungewöhnlich pedantische Kritik an Wallots Arbeit rief Zweifel an ihrer Objektivität hervor, die in der Öffentlichkeit auch geäußert wurden.
Die Bauabteilung im preußischen Ministerium der öffentlichen Arbeiten als zweite Gutachterinstanz verlangte ebenfalls weitreichende Änderungen. Wallot selbst blieb nach außen hin geduldig und beklagte sich nur in persönlichen Briefen. Er musste in Abständen von wenigen Monaten immer neue Entwürfe für die Anordnung der Innenräume und die Gestaltung der Fassaden liefern. Unabhängige Beobachter glaubten am Ende, den prämierten Entwurf nicht mehr wiederzuerkennen.
Schließlich konnte am 9. Juni 1884 der Grundstein gelegt werden. Viel Militär und nur wenige Parlamentarier nahmen an der verregneten Zeremonie teil. Drei Hohenzollern hatten die Hauptrollen: Kaiser Wilhelm I. sowie sein Sohn und sein Enkel – die späteren Kaiser Friedrich III. und Wilhelm II. Beim Hammerschlag Wilhelms I. zersprang das symbolische Werkzeug.
Architektur
Das Reichstagsgebäude weist folgende Daten in Zahlen auf:
Merkmal | Merkmalsausprägung |
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Menge Sandstein | 30.000 m³ |
Anzahl Ziegelsteine | 32 Mio. |
Ecktürme | 4 |
Höhe der Ecktürme: | 46 m |
Grundfläche | 13.290 m² |
Breite: | 104 m |
Länge | 137 m |
Höhe | 47 m |
Höhe des Gebäudes (zur Zeit Wallots) | 75 m |
Stützpfähle (Kiefern) | 2.300 |
Höhe der Dachterrasse | 24 m |
Fläche Photovoltaik | 300 m² |
Außengestalt
Der Reichstag wurde als eines der ersten großen Gebäude mit dem seinerzeit noch neuartigen Portlandzement mit Stahlarmierung (Moniereisen, heute: Stahlbeton) errichtet.
Während der Bauarbeiten entwickelte sich die Kuppel zum besonderen Problem. Verschiedene Einsprüche hatten Wallot gezwungen, sie von ihrer zentralen Position über dem Plenarsaal zur westlichen Eingangshalle zu verlegen. Nach diesem Plan wurde das Bauwerk nun von der Berliner Steinmetzfirma Zeidler & Wimmel errichtet. Der plastische Schmuck stammte vom Bildhauer . Je weiter der Bau vorankam, desto mehr kam der Architekt zu der Überzeugung, dass die erzwungene Änderung rückgängig gemacht werden müsse. In zähen Verhandlungen erreichte er die Zustimmung dafür. Inzwischen waren die tragenden Wände um das Plenum schon errichtet; Berechnungen ergaben aber, dass sie für die geplante steinerne Kuppel zu schwach waren: Der aus einzelnen gemauerten Wänden gebildete Tambour, auf dem das Widerlager der Kuppel ruhen sollte, konnte die rechtwinklig zu den Wänden wirkende horizontale Schubkomponente nicht aufnehmen. Im Jahr 1889 fand der im Berliner Reichseisenbahnamt beschäftigte Bauingenieur Hermann Zimmermann außerhalb seiner dienstlichen Tätigkeit eine Lösung: Er reduzierte die Kuppelhöhe von 85 m auf knapp 75 m und schlug eine relativ leichte, technisch anspruchsvolle Konstruktion aus Stahl und Glas vor. Zimmermann entwarf ein stählernes Raumfachwerk, dessen unterer achteckiger Ring durch ein raffiniertes Auflagersystem so konstruiert wurde, dass die vier Wände nur in ihren Ebenen belastet wurden, d. h. jede Wand statisch als Scheibe wirkte. Zimmermanns Raumfachwerk war äußerlich und innerlich statisch bestimmt und konnte somit allein mit Hilfe der Gleichgewichtsbedingungen berechnet werden. Dies ergab, dass die Lagerung (äußere statische Bestimmtheit) der Kuppel ein zwangsfreies Ausdehnen bzw. Zusammenziehen z. B. infolge Temperaturänderung erlaubte. Dieses Kuppelsystem ging als Zimmermann-Kuppel – als „geniale Tragwerksmaschine“ – in die Geschichte der Bautechnik ein. Zimmermann selbst publizierte die baustatische Analyse seiner Kuppel in verallgemeinerter Form erst 1901. Die Zimmermann-Kuppel versorgte den Plenarsaal mit natürlichem Licht und gab dem Parlamentsgebäude den gewünschten würdigen Abschluss. Darüber hinaus galt sie als Wahrzeichen für die Innovationskraft und Leistungsfähigkeit deutscher Bauingenieure auf Basis der Baustatik in ihrer Vollendungsphase (1875–1900). So ist Zimmermanns Reichstagskuppel auch ein Triumph der klassischen Baustatik.
- Kuppel
- Längsschnitt der Kuppel von Norden nach Süden
- Axonometrische Darstellung des statischen Systems (oben) und Draufsicht der Auflager- und Stabkräfte (unten) nach Zimmermann (1901)
Wilhelm II., seit 1888 als Kaiser im Amt, hatte anfangs noch eine recht positive Einstellung zum Reichstagsgebäude. Er unterstützte Wallot auch in der Frage, wo die Kuppel zu platzieren sei, obwohl er sie prinzipiell als Ärgernis empfand – weil er darin ein Symbol für die Ansprüche des ungeliebten Parlaments sah und weil sie höher war als die Kuppel des Berliner Stadtschlosses mit ihren 67 m. Seit etwa 1892 wurde eine zunehmende Abneigung des Kaisers gegenüber dem Gebäude deutlich; er bezeichnete es als „Gipfel der Geschmacklosigkeit“ und „völlig verunglückte Schöpfung“ und schmähte es inoffiziell als „Reichsaffenhaus“. Gegen Wallot entwickelte er eine deutliche persönliche Aversion, vermutlich weil der seinen Änderungswunsch spontan abgelehnt hatte. Er verweigerte dem Architekten mehrere Auszeichnungen, für die er vorgesehen war. Seinem Vertrauten Philipp zu Eulenburg teilte er brieflich mit, es sei ihm gelungen, Wallot im persönlichen Gespräch mehrfach zu beleidigen.
Paul Wallot entwickelte den Bau in dem für Regierungsbauten üblichen zeitgenössischen Reichsstil, einer architektonischen Spielart des Historismus: Für die Außenform verwendete er hauptsächlich Formen der italienischen Hochrenaissance (Neorenaissance) und verband sie mit einigen Elementen der deutschen Renaissance, mit etwas Neobarock und einer damals hochmodernen Stahl- und Glaskonstruktion der Kuppel. Das Ergebnis empfanden viele Zeitgenossen nicht als gelungene Synthese, sondern als wenig überzeugendes Neben- und Durcheinander. Traditionalisten lehnten die technische Modernität der Kuppel ab; jüngere Kritiker konnten sich nicht mit dem massiven Quaderbau im Stil der Renaissance anfreunden. Besonders drastisch urteilte der einflussreiche Berliner Stadtbaurat und erfolgreiche Architekt Ludwig Hoffmann: Er nannte das Gebäude einen „Leichenwagen erster Klasse“. Andere Quellen berichten aber, dass die Mehrheit der deutschen Architekten den Bau nachdrücklich gelobt habe.
Am 5. Dezember 1894 fand die Schlussstein-Setzung in Gegenwart des Kaisers und der Kaiserin statt. Wieder war es eine vorwiegend militärische Veranstaltung, bei der die kaiserliche Urkunde verlesen wurde:
„Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden deutscher Kaiser und König von Preußen, thun kund und fügen zu wissen, daß wir beschlossen haben, im Namen der Fürsten und freien Städte des Reiches in Gemeinschaft mit den verfassungsmäßigen Vertretern des deutschen Volkes den Schlußstein zu dem Hause zu legen, in welchem die gesetzgebenden Körperschaften fortan ihrer Arbeit walten sollen. Der erhabene Gründer des Reiches, Kaiser Wilhelm I., welcher am 9. Juni 1884 den Grundstein legte, hat die Vollendung des Werkes nicht mehr schauen dürfen, und auch sein ruhmgekrönter Sohn, Kaiser Friedrich, wurde nach Gottes Rathschluß von uns abgerufen. Wie wir das Gedächtniß dieser unserer Vorfahren in der Kaiserwürde dankerfüllten Herzens segnen, so wird, dessen sind wir gewiß, ihr Andenken für alle Zeiten im deutschen Volke fortleben. Zehn Jahre mühevoller Arbeit sind über der Errichtung dieses Baues dahingegangen. Zur Ehre des geeinten Vaterlandes erhebt er sich festgefügt durch deutsche Hände, ein Zeugniß deutschen Fleißes, deutscher Kraft. So soll er nunmehr seiner Bestimmung übergeben werden; in seinen Räumen walte der Geist der Gottesfurcht, der Vaterlandsliebe und der Eintracht. Dieser Geist erfülle die Männer, welche berufen sind, hier des Reiches Wohlfahrt zu fördern. Es bleibe ein Baudenkmal der großen Zeit, in welcher als Preis des schwer errungenen Sieges das Reich zu neuer Herrlichkeit erstanden ist, eine Mahnung den künftigen Geschlechtern zu unverbrüchlicher Treue in der Pflege dessen, was die Väter mit ihrem Blute erkämpft haben. Das walte Gott!“
Wallot führte den Kaiser durch das Gebäude; Wilhelm II. ließ öffentlich nur anerkennende Worte hören. In seiner Thronrede zur Reichstagseröffnung sagte der Kaiser:
„Möge Gottes Segen auf dem Hause ruhen, möge die Größe und Wohlfahrt des Reiches das Ziel sein, das alle zur Arbeit in seinen Räumen Berufenen in selbstverleugnender Treue anstreben!“
Die Baukosten betrugen 24 Millionen Goldmark (kaufkraftbereinigt in heutiger Währung: rund 204,7 Millionen Euro). Sie wurden aus den Reparationen beglichen, die Frankreich nach dem verlorenen Krieg von 1870/1871 zu zahlen hatte. Es wurden 30.000 m³ schlesischer Sandstein und über 32 Millionen Ziegelsteine verbaut.
- Grundrisse
- Erdgeschoss
- Hauptgeschoss
- Obergeschoss
- Zwischengeschoss
Innenausstattung
Das Reichstagsgebäude war für seine Aufgaben im Allgemeinen gut vorbereitet. Die Haustechnik war ganz auf der Höhe der Zeit. Ein eigenes Kraftwerk versorgte das Gebäude mit elektrischem Strom. Es gab eine zentrale Heizungssteuerung mit Temperaturfühlern, elektrische Ventilatoren, Doppelfenster, Telefone, Toiletten mit Wasserspülung und dergleichen. Außer den Sitzungssälen für Reichstag und Bundesrat waren vorhanden: ein Lesesaal, diverse Sprechzimmer, ein Erfrischungsraum, Garderoben, Wasch- und Umkleideräume usw. Die Bibliothek umfasste 90.000 Bände, als sie eingerichtet wurde, und war auf 320.000 Bände ausgelegt. Das Reichstagsarchiv enthielt schon bald Millionen von Schriftstücken, die mit einem sinnreichen pneumatischen Aufzugssystem in den Lesesaal geschickt werden konnten.
Ein Mangel allerdings war bald zu erkennen – es fehlte an ausreichenden Arbeitsräumen für alle Abgeordneten. Im Vergleich zu anderen europäischen Parlamentsbauten war das Gebäude mit seiner Grundfläche von 138 m × 96 m relativ klein. Die Nöte eines fiktiven Abgeordneten wurden so beschrieben: „Was nützten ihm […] die feingeschnitzten Holzpaneele, die einzig schöne Aussicht auf den Königsplatz […], wenn er keinen leeren Stuhl fand und keinen freien Arbeitstisch zum ruhigen Lesen und Schreiben?“ Auch Umbauten in den folgenden Jahren konnten das Problem nicht beseitigen. Das Verhältniswahlrecht der Weimarer Republik ließ die Zahl der Abgeordneten dann sogar von 397 auf über 600 ansteigen. Gegen Ende der 1920er Jahre wurden Erweiterungsbauten nördlich des Reichstags geplant, für die ein Architektenwettbewerb veranstaltet wurde. Die Planungen wurden allerdings nicht mehr ausgeführt.
Für die Innenräume wurde ein beschränkter Wettbewerb ausgeschrieben, zu dem u. a. Gustav Schönleber,Eugen Bracht und Franz Stuck eingeladen wurden. Schmuckformen – Giebel mit Fächerrosetten über den Türen, Obelisken, gedrechselte Säulen, Girlanden und allegorische Figuren – waren in repräsentativen Renaissancegebäuden, zum Beispiel in den Rathäusern wohlhabender Städte, oft in großer Fülle angebracht und schmückten nun ganz ähnlich auch das Reichstagsgebäude. Diese aufwendige Gestaltung wurde von Betrachtern als typisch deutsch aufgefasst und war auch so gemeint – als Gegengewicht und Ergänzung zu einer Außenansicht, die trotz anderer Zutaten vor allem den Eindruck der damals weitverbreiteten „internationalen Neorenaissance“ vermittelte. Die meisten Räume, auch der große Sitzungssaal, waren in gängiger historistischer Formensprache mit Holz ausgekleidet – mit Eiche, Esche, gebeizter Kiefer und Tropenhölzern. Zum Teil sprachen raumakustische Gründe dafür; jedenfalls war Holz preiswerter als Stein. Ganz wesentlich ging es aber auch um Stilfragen; denn Wallot entwarf die Innenräume, einschließlich des Mobiliars, großenteils im Stil der deutschen Renaissance des 16. und 17. Jahrhunderts.
Zahlreiche Glasfenster entwarf und produzierte der Frankfurter Glasmaler Alexander Linnemann, der mit Wallot befreundet war.
Weitere Verzierungen
Die künstlerische Ausgestaltung war mit der Schlusssteinlegung 1894 noch nicht abgeschlossen. Sie war vor allem darauf angelegt, die 1871 hergestellte Einheit des Reiches auszudrücken.
Giebel der Säulenhalle
Das Reichswappen im Giebel über dem Haupteingang und die Kaiserkrone, umrahmt von einem Hermelin auf der Kuppelspitze, symbolisierten das erreichte Ziel, ebenso eine Germaniagruppe von Reinhold Begas über der Spitze des Hauptportals. Auf beiden Seiten des Wappens stehen Figuren, die Nord- und Süddeutschland repräsentieren. Auf der linken Seite des Giebels werden Handel und Gewerbe durch Figuren repräsentiert, während auf der rechten Seite Wissenschaft und Kunst abgebildet sind.
Bismarck-Nationaldenkmal
Vor dem Reichstagsgebäude wurde in den Jahren 1897–1901 das Bismarck-Nationaldenkmal errichtet, ebenfalls von Reinhold Begas. Es wurde 1938–1939 zusammen mit der Siegessäule versetzt.
Die Wappenbäume des Säulenportals
An vielen Stellen wurde darauf Bezug genommen, dass das Deutsche Reich sich aus mehreren Staaten zusammensetzte – etwa mit den Wappen der deutschen Staaten und mit den personifizierten Flüssen Rhein und Weichsel, die links und rechts des Hauptportals am Westeingang des Reichstagsgebäudes zu sehen sind, sowie weiteren (heute nicht mehr vorhandenen) deutschen Städtewappen und Flusssymbolen in den Fenstern der Westfassade. Auf jeder Krone der beiden Wappenbäume sitzt jeweils ein Adler, der mit gespannten Flügeln in seinen Fängen die Kaiserkrone, das Symbol der Einheit, trägt. Fruchtbarkeit und Reichtum der deutschen Erde bilden den Nährboden für die deutschen Stammbäume, der (norddeutschen) Eiche (linkes Relief) und der (süddeutschen) Fichte (rechtes Relief), die der Kaiserkrone und Einheit entgegenstreben. Als ornamentales Beiwerk werden einzelne Wappen von Wappenhaltern flankiert, die Allegorien für Wehrkraft, Gelehrsamkeit und Kunstgewerbe sind. Die Reliefs wurden von 1893 bis 1894 nach Zeichnungen des Reichstagsarchitekten Paul Wallot von dem Berliner Bildhauer Otto Lessing, Urgroßneffe des Dichters Gotthold Ephraim Lessing, modelliert.
Die 25 Gründungsstaaten des Deutschen Kaiserreichs, die in den zehn Wappen links und rechts des Haupteingangs dargestellt werden, sind:
Wappen | Wappenbaum zur linken Seite am Westeingang | Wappenbaum zur rechten Seite am Westeingang |
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4 Königreiche | (oben) 3. Preußen (Wahlspruch des preußischen Schwarzen Adlerordens: „Suum cuique“ [„Jedem das Seine“]), (unten) 8. Sachsen (Motto: „Providentiae memor“ [„Der Vorsehung eingedenk“]) | (oben) 3. Bayern (Motto des Hubertusordens „In Treue fest“), (unten) 8. Württemberg (Motto: „Furchtlos und Treu“) |
6 Großherzogtümer | (mittig) 5. Mecklenburg-Schwerin, 6. Baden, 7. Sachsen-Weimar-Eisenach | (mittig) 5. Mecklenburg-Strelitz, 6. Hessen, 7. Oldenburg |
5 Herzogtümer | (oben) 2. Braunschweig, 4. Anhalt | (oben in einem Wappen) 2. Sachsen-Meiningen, Sachsen-Altenburg, Sachsen-Coburg-Gotha |
7 Fürstentümer | (unten) 9. Waldeck, 10. Schaumburg-Lippe, | (oben in einem Wappen) 4. Schwarzburg-Rudolstadt, Schwarzburg-Sondershausen, (unten) 9. Reuß Ältere Linie, Reuß Jüngere Linie (in einem Wappen), 10. Lippe-Detmold |
3 freie (Hanse-)Städte | (oben in einem Wappen) 1. Hamburg, Bremen, Lübeck | |
1 Reichsland (1871 von Frankreich abgetreten) | (oben) 1. Elsass-Lothringen | |
Die Bedeutung der Sandsteinfiguren
Die 16 Figuren sind zeitgemäße allegorische Darstellungen an den 4 Ecktürmen, die sowohl für kulturelle und wissenschaftliche Errungenschaften als auch für die Handwerkskunst und das Militär stehen.
Nordwestturm | Nordostturm |
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2. Großindustrie 3. Klein- und Hausindustrie 4. Elektrotechnik | 1. Handel und Schifffahrt6. Unterricht 7. Kunst 8. Literatur | 5. Erziehung
Südwestturm | Südostturm |
13. Ackerbau 14. Viehzucht 15. Weinbau 16. Bierbrauerei | 10. Wehrkraft zur See 11. Rechtspflege 12. Staatskunst | 9. Wehrkraft zu Lande
Sie stehen teils in Bezug zu den damaligen Räumen im Inneren (Bibliothek unter dem Nordostturm, Erfrischungsraum unter dem Südwestturm), lassen aber auch Bezüge zu den Himmelsrichtungen erkennen (Schifffahrt und Großindustrie im Nordwesten Deutschlands, Weinbau im Südwesten u. a.). Dabei standen die vier Ecktürme zugleich für die vier Königreiche innerhalb des Kaiserreiches,Bayern, Preußen, Sachsen und Württemberg. Um auch selbst dem Gedanken der Reichseinheit Rechnung zu tragen – und um regionale Eifersüchteleien möglichst zu vermeiden –, war der Architekt bei der Auswahl der Künstler für das Dekorationsprogramm darauf bedacht, Mitarbeiter aus allen Landesteilen Deutschlands heranzuziehen.
Im Frühjahr 1896 wurden an der Ostseite des Gebäudes zwei von dem Münchener Bildhauer Rudolf Maison aus Kupfer geschaffene Reiterstatuen von Reichsherolden aufgestellt.
Wallot, von den ständigen, oft unsachlichen Auseinandersetzungen nun doch zermürbt, nahm 1899 eine Professur in Dresden an, wurde aber bis zu seinem Tode im Jahr 1912 wegen der künstlerischen Ausschmückung des Reichstags immer wieder konsultiert.
Widmungsinschrift
Wallot hatte als Widmung des Gebäudes bestimmt, dass der Architrav des Westportals die Inschrift „Dem deutschen Volke“ erhalten solle – was auf eine lebhafte publizistische Debatte, mutmaßliche Ablehnung beim Kaiser und eine Reihe von Gegenvorschlägen stieß. Deshalb blieb die vorgesehene Stelle über 20 Jahre lang leer. Während des Ersten Weltkriegs gab der Unterstaatssekretär im Reichskanzleramt, Arnold Wahnschaffe, den Anstoß, die Inschrift jetzt anzubringen, um dem Ansehensverlust des Kaisers in der Bevölkerung entgegenzuwirken. Der Kaiser ließ mitteilen, eine ausdrückliche Genehmigung der Inschrift werde er nicht erteilen; er habe aber keine Bedenken, wenn die Reichstagsausschmückungs-Kommission eine solche beschließe. Einen Tag später gab der Präsident des Reichstags, Johannes Kaempf, bekannt, dass die Inschrift nun angebracht werden solle.
Architekt und Industriedesigner Peter Behrens legte im Herbst 1915 den Gestaltungsentwurf des Schriftzuges vor. Er wurde aus zwei erbeuteten und eingeschmolzenen Geschützrohren aus den Befreiungskriegen 1813–1815 mit 60 cm hohen Buchstaben in der Gießerei S. A. Loevy hergestellt und zwischen dem 20. und dem 24. Dezember 1916 angebracht.
Nach dem Totalumbau des Gebäudes im beginnenden 21. Jahrhundert wurde in der Öffentlichkeit noch einmal um das Zitat gestritten: Kritiker brachten zum Ausdruck, dass mit „Dem deutschen Volke“ lediglich die deutsche (Ur-)Bevölkerung angesprochen würde. Die inzwischen zahlreichen Zuwanderer aus anderen Ländern seien ausgeschlossen. So entstand im Rahmen der Kunst am Bau eine Art Gegenprojekt: In einem der Innenhöfe des Gebäudes legte der Konzeptkünstler Hans Haacke einen längsrechteckigen Garten an, in den die aus allen Teilen Deutschlands kommenden Abgeordneten Erde und Pflanzen aus ihrem Herkunftsgebiet mitbrachten und einpflanzten. Dieser Garten trägt die aus großen weißen Versalien gebildete und von oben deutlich sichtbare Inschrift „Der Bevölkerung“.
Wettbewerbe um die Erweiterung des Reichstags am Ende der 1920er Jahre
Um architektonisch und städtebaulich geeignete Möglichkeiten zur Erweiterung der Bürokapazitäten für Abgeordnete und Reichstagsverwaltung zu sondieren, wurde die Hochbauabteilung des preußischen Finanzministeriums unter Leitung Martin Kießlings Ende der 1920er Jahre damit beauftragt, Architektenwettbewerbe durchzuführen. Diese knüpften an einen 1912 durchgeführten Wettbewerb zur Neugestaltung des Königsplatzes an, den der Architekt Otto March gewonnen hatte. Die Aufgabenstellung der Wettbewerbe und die abgegebenen Entwürfe wurden 1930 in der Zeitschrift Städtebau von ihrem Herausgeber Werner Hegemann leidenschaftlich kommentiert. Hegemann übte an dem bestehenden Reichstagsgebäude, dessen Abriss er wegen seiner „maßstabslosen“, „plumpen“ und „zuchtlosen Bauformen“ befürwortete, massive Kritik und sprach sich für einen Büroturm nördlich des Reichstages als vorzugswürdige Lösung aus. Unter den 17 Wettbewerbsteilnehmern befanden sich Karl Wach aus Düsseldorf, Georg Holzbauer und Franz Stamm aus München, Hans Heinrich Grotjahn aus Leipzig, Wilhelm Kreis aus Dresden, Heinrich Straumer aus Berlin, Paul Meißner aus Dresden, German Bestelmeyer aus München, Adolf Abel aus Köln, Gottlob Schaupp aus Frankfurt am Main sowie Rudolf Klophaus, August Schoch und Erich zu Putlitz aus Hamburg. Wegen Geldmangels – Deutschland war von der Weltwirtschaftskrise stark betroffen – kam keiner der Entwürfe zur Ausführung. Allein die im Rahmen der Wettbewerbe angeregte Versetzung der Berliner Siegessäule wurde 1938/1939 verwirklicht.
Reichstagsbrand und Zeit des Nationalsozialismus
Am 30. Januar 1933 ernannte der Reichspräsident Paul von Hindenburg den NSDAP-Führer Adolf Hitler zum Reichskanzler; am 1. Februar löste er den Reichstag auf. In der Nacht zum 28. Februar 1933 schlugen Flammen aus der Kuppel des Reichstagsgebäudes. Der Plenarsaal und einige umliegende Räume brannten aus. Es handelte sich eindeutig um Brandstiftung; die Schuldfrage ist bis heute nicht zweifelsfrei geklärt. Die Nationalsozialisten waren Nutznießer des Brandes. Noch in derselben Nacht gingen sie mit massivem Terror gegen politische Gegner vor. Sie veranlassten den Reichspräsidenten, am folgenden Tag die Reichstagsbrandverordnung zum Schutz von Volk und Staat zu unterzeichnen. § 1 setzte die wesentlichen Grundrechte zeitweilig außer Kraft, § 5 ermöglichte die Todesstrafe für das politische Delikt „Hochverrat“.
Die konstituierende Sitzung des neuen Parlaments am 21. März 1933, dem „Tag von Potsdam“, fand nach dem Reichstagsbrand statt. Entgegen einer weitverbreiteten Meinung hat Hitler niemals eine Rede im Reichstagsgebäude gehalten. Hitler hielt alle seine Reichstagsreden in der zum Parlamentsgebäude umfunktionierten Krolloper.
Im Mai 1933 wurde der niederländische Kommunist Marinus van der Lubbe zusammen mit prominenten Mitgliedern der KPD vor dem Reichsgericht in Leipzig wegen der Brandstiftung angeklagt. Die Anklage versuchte, den Brand als Signal für einen bewaffneten Staatsstreich darzustellen. In dem politischen Schauprozess erhielt van der Lubbe aufgrund eines zweifelhaften Geständnisses und der eigens gegen ihn gerichteten Lex van der Lubbe die Todesstrafe und wurde im Januar 1934 hingerichtet. Die Mitangeklagten Georgi Dimitroff und Ernst Torgler mussten aus Mangel an Beweisen freigesprochen werden. Der Reichstagsbrandprozess wurde für die Veranstalter zu einem Desaster, vor allem wegen der rhetorischen Überlegenheit Dimitroffs in seinen Rededuellen mit Joseph Goebbels und Hermann Göring.
Während der Reichstag, in dem seit Juli 1933 nur noch nationalsozialistische Abgeordnete saßen, gegenüber in der Krolloper tagte, wurde die Kuppel des Reichstagsgebäudes notdürftig instand gesetzt, der zerstörte Plenarbereich jedoch nicht. Im Haus wurden Propaganda-Ausstellungen wie „Der ewige Jude“ und „Bolschewismus ohne Maske“ gezeigt. Zeitweilig waren hier auch Modelle der geplanten „Welthauptstadt Germania“ untergebracht, einer städtebaulichen Großmachtphantasie, die Albert Speer in engem Kontakt mit Hitler entworfen hatte. Die „Halle des Volkes“ mit ihrer Kuppelhöhe von 290 m, die unmittelbar neben dem Reichstagsgebäude entstehen sollte, hätte dieses nach dem Urteil eines heutigen Autors „auf die relative Größe einer Außentoilette“ schrumpfen lassen.
Im Jahre 1938 wurde im Rahmen der Planung für die Nord-Süd-Achse entschieden, das Gebäude zu erhalten und durch Woldemar Brinkmann umbauen zu lassen, wobei der Plenarsaal vergrößert werden sollte. Man beabsichtigte, das Reichstagsgebäude nach dem Umbau „wieder seiner Bestimmung als Versammlungsstätte des Reichstages“ zuzuführen.
Im Zweiten Weltkrieg diente das Gebäude mit vermauerten Fenstern als Luftschutzbunker. Die AEG produzierte dort Elektronenröhren, ein Lazarett wurde eingerichtet, und von 1943 bis 1945 war hier die gynäkologische Station der nahegelegenen Charité untergebracht. Etwa 60–100 Kinder wurden im Reichstagsgebäude geboren. Außerdem wurden auf zwei Plattformen neben der Kuppel gemäß einer Festlegung des Führungsstabes beim Reichsminister der Luftfahrt vom September 1940 Flakbatterien installiert.
Die Rote Armee sah im Reichstagsgebäude eines der Schlüsselsymbole des nationalsozialistischen Deutschlands. Während der Schlacht um Berlin wurde der Reichstag nach heftigen Kämpfen, die vom 28. April bis zum späten Abend des 1. Mai 1945 andauerten, von der 150., 171. und 207. Infanteriedivision des 79. Infanteriekorps der 3. Stoßarmee der 1. Weißrussischen Front und anderen Kampfverbänden eingenommen. Neun rote Sowjetfahnen waren aus Moskau eingeflogen worden. Am 30. April 1945 wurde die Fahne der 150. Schützendivision als „Banner des Sieges“ zunächst über dem Eingangsportal und dann gegen 22:40 Uhr auf dem Dach des Gebäudes aufgepflanzt. Politoffiziere verbreiteten später, die Fahne habe bereits gegen 14:25 Uhr über Berlin geweht. Gegen 15 Uhr hatte der Befehlshaber der 3. Stoßarmee, General Kusnezow, im Gefechtsstand bei Marschall Schukow angerufen und diesem gemeldet: „Unser rotes Banner weht auf dem Reichstag!“ Er teilte Schukow aber auch mit: „An einigen Stellen der oberen Stockwerke und in den Kellern wird immer noch gekämpft.“ Das später zur Medienikone gewordene Foto Auf dem Berliner Reichstag, 2. Mai 1945 des Militärfotografen Jewgeni Chaldej zu diesem Ereignis musste wegen der damals anhaltenden Kämpfe kurz danach nachgestellt werden; erst am Abend des 1. Mai kapitulierten die letzten Verteidiger im Keller des Hauses. Das Foto symbolisiert das Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa, gleichzeitig das Ende von Hitler-Deutschland und damit den Sieg über den deutschen Faschismus.
Zeit der deutschen Teilung
Unmittelbar nach Ende des Zweiten Weltkriegs stand das zuletzt heftig umkämpfte Reichstagsgebäude als Teilruine in einer von Trümmern geprägten Umgebung. Die Freiflächen ringsherum dienten der hungernden Bevölkerung zum Anbau von Kartoffeln und Gemüse. Am 22. November 1954 wurde die Kuppel gesprengt – wegen angeblicher statischer Unsicherheit und um das beschädigte Gebäude zu entlasten. Diese Begründung wird in kritischen Texten als „fragwürdig“ bezeichnet. In den folgenden Jahren beschränkte sich die neu gegründete Bundesbauverwaltung darauf, das Bauwerk zu sichern.
Im Jahr 1955 beschloss der Bundestag die völlige Wiederherstellung. Allerdings war die Art der Nutzung im geteilten Deutschland noch ungewiss. Der Architekt Paul Baumgarten erhielt 1961 als Gewinner eines zulassungsbeschränkten Wettbewerbs den Auftrag für Planung und Leitung des Wiederaufbaus, der 1973 beendet war. Zahlreiche Schmuckelemente der Fassade wurden abgeschlagen, die Ecktürme wurden in der Höhe reduziert. Die beschädigte, aber in großen Teilen erhaltene, aufwendige Innenarchitektur wurde fast vollständig vernichtet, Überreste hinter Abdeckplatten versteckt; neue Zwischengeschosse vergrößerten die Nutzfläche und veränderten dabei weitgehend die ursprüngliche Raumstruktur. Der Plenarsaal wurde gut doppelt so groß und hätte alle Abgeordneten eines wiedervereinigten Deutschland aufnehmen können. Seit dem Viermächte-Abkommen von 1971 durften keine Plenarsitzungen des Bundestages in Berlin abgehalten werden. Nur Ausschuss- oder Fraktionssitzungen waren in den neu eingerichteten Räumen möglich.
Baumgartens Eingriffe (deren Kosten 110 Millionen Mark betrugen) – von der Bundesbaudirektion unterstützt oder vorgeschrieben – erscheinen heute allzu rigoros, erklären sich aber aus der historischen Situation. Er verwendete die Formensprache seiner Zeit, der Moderne der 1960er Jahre. Dekorative Gestaltung war tabu. Gerade Linien und glatte Flächen dominierten. Insbesondere die repräsentativen Bauten des ausgehenden 19. Jahrhunderts galten als schwülstig, überladen, wenig erhaltenswert. Denkmalpflegerische Gesichtspunkte hatten kaum Gewicht. Dazu kam im Falle des Reichstagsgebäudes ein spezielles Motiv, jenseits ästhetischer Erwägungen: das Haus war ursprünglich, trotz seiner parlamentarischen Bestimmung, das Symbol einer vordemokratischen Staatsform gewesen. Darauf folgten eine schwache Demokratie und eine brutale Diktatur. Gerade hatten die Deutschen zu einer noch jungen Demokratie zurückgefunden. Es schien also nur folgerichtig, sich mit deutlichen Einschnitten, mit einer strikt zeitgenössischen Ästhetik erkennbar von der Vergangenheit abzusetzen.
Während der Teilung Berlins lag das Reichstagsgebäude im Britischen Sektor, aber die Berliner Mauer verlief unmittelbar an der Ostseite des Gebäudes. Der „einsame, zerschossene Reichstag“ wurde zum Symbol – als „Sandsteinkoloß im Niemandsland zwischen den feindlichen Weltsystemen“. Im Gebäude war ein Museum über den Bundestag und die Geschichte des Reichstagsgebäudes eingerichtet. Für ausländische Staatsgäste gehörte der Besuch der Außenterrassen mit Blick über die Berliner Mauer zum üblichen Programm. Seit 1971 wurde im Gebäude die Ausstellung „Fragen an die Deutsche Geschichte“ gezeigt und von mehreren Millionen Interessenten besucht.
Auf Initiative von Bundeskanzler Helmut Kohl und seinem Bundesbauminister Oscar Schneider wurde 1985 ein Gutachten bei Gottfried Böhm von der RWTH Aachen eingeholt, wie das Gebäude künftig – insbesondere im Fall einer Wiedervereinigung – genutzt werden könnte und welche Umbauten dafür erforderlich wären. Das Gutachten wurde vertraulich behandelt. Böhm entwarf bis 1988 eine für Besucher begehbare Glaskuppel, die Offenheit und demokratische Teilhabe symbolisieren sollte.
Nach der deutschen Wiedervereinigung am 3. Oktober 1990 fand am 4. Oktober die erste Sitzung des Deutschen Bundestags im wiedervereinigten Deutschland im Reichstagsgebäude statt; erstmals mit den 144 Abgeordneten, die von der frei gewählten Volkskammer für die Zeit bis zur ersten gesamtdeutschen Wahl in den Bundestag entsandt wurden. In der Sitzung wurden die neuen Bundesminister vereidigt und Bundeskanzler Helmut Kohl gab seine Regierungserklärung ab.
Umbau nach der Wiedervereinigung
Grundsatzbeschluss und seine Umsetzung
„Sitz des Deutschen Bundestages ist Berlin“ – dies bestimmte der Bundestag nach einer intensiven und kontrovers geführten Debatte im Hauptstadtbeschluss am 20. Juni 1991 in Bonn mit einer knappen Mehrheit von 338 zu 320 Stimmen. Der Ort für die Plenarsitzungen sollte das Reichstagsgebäude sein. Die Umsetzung dieses Beschlusses erforderte einen Umbau zu einem modernen Parlamentsgebäude. Dieser dauerte bis 1999. Der 14. Deutsche Bundestag verabschiedete sich in Bonn in die parlamentarische Sommerpause und trat am 8. September 1999 erstmals im neuen Plenarsaal des Reichstagsgebäudes zusammen.
Wettbewerb
Für den Umbau des Reichstagsgebäudes wurde 1993 ein Realisierungswettbewerb ausgeschrieben. Die wesentlichen Planungskriterien waren Transparenz, Übersichtlichkeit und eine vorbildliche Energietechnik. Aus 80 eingereichten Entwürfen wurden drei Preisträger gleichrangig ausgewählt: Foster + Partners (England), Pi de Bruijn (Niederlande) und Santiago Calatrava (Spanien). Norman Foster hatte ein freistehendes, transparentes Dach über dem eigentlichen Gebäude und Teilen der Umgebung geplant – ein Vorschlag, der aus ästhetischen Erwägungen („Deutschlands größte Tankstelle“), aber auch wegen der zu erwartenden Kosten von 1,3 Milliarden Mark keine ausreichende öffentliche Zustimmung fand. In einer Überarbeitungsphase setzte er sich dann mit einem völlig neuen Entwurf gegen seine beiden Mitwettbewerber durch.
Auch in dem neuen Entwurf hatte Foster für das Dach des Reichstags keine Kuppel vorgesehen. In seinen Erläuterungen distanzierte er sich sogar ausdrücklich von jeder Erhebung auf dem Dach, die „aus rein symbolischen Gründen“ gebaut würde; weder einen Schirm (ähnlich dem ursprünglichen Entwurf) noch eine Kuppel könne er empfehlen. Diese Position ließ sich nicht halten. In den Jahren 1994/1995 mussten auf Druck der politischen Entscheidungsträger die Vorschläge für die Gestaltung des Daches mehrfach überarbeitet werden. Am 8. Mai 1995 wurde Fosters endgültiger Entwurf für eine gläserne, begehbare Kuppel vorgestellt, dem die Abgeordneten zustimmten. Der Architekt Calatrava erhob daraufhin den Vorwurf, dies sei ein Plagiat seines eigenen Wettbewerbsbeitrags, der eine transparente Kuppel ähnlicher Form vorsah. Nach Gutachten und Gegengutachten setzte sich die Ansicht der meisten Fachleute durch, wonach für ein traditionelles architektonisches Gestaltungselement wie eine Kuppel kein besonderer Rechtsschutz beansprucht werden könne. Außerdem hatte schon anlässlich der Ausrichtung des Wettbewerbs 1992 Gottfried Böhm seinen Entwurf für eine Kuppel veröffentlicht, die er 1988 im Auftrag des Bundeskanzlers Helmut Kohl entworfen hatte. Dieser Entwurf zeigt bereits eine Glaskonstruktion mit spiralförmig aufsteigenden Gehwegen für Besucher und ist offensichtlich die Grundlage für die schließlich von Norman Foster widerwillig realisierte Kuppel.
Der Auftrag an Foster für den Umbau des Parlamentssitzes war mit der strikten Auflage verbunden, dass die Gesamtkosten 600 Millionen Mark nicht übersteigen durften, einschließlich aller Aufwendungen für die Kuppel sowie der Nebenkosten und Honorare.
Verhüllter Reichstag
Das Künstlerpaar Christo und Jeanne-Claude hatte sein Projekt „Verhüllter Reichstag“ (englisch Wrapped Reichstag) seit 1971 propagiert. Im Januar 1994 fand im Bonner Bundestag eine abschließende Plenardebatte darüber statt, ob ein nationales Symbol von der Bedeutung des Reichstags Objekt einer solchen Kunstaktion werden sollte. Die Mehrheit stimmte dafür. Vom 24. Juni bis zum 7. Juli 1995 war das Gebäude vollständig mit silberglänzendem, feuerfestem Gewebe verhüllt und mit blauen, gut drei Zentimeter starken Seilen verschnürt. Die sommerliche Aktion nahm rasch den Charakter eines Volksfestes an. Fünf Millionen Besucher waren in den zwei Wochen anwesend. Die Resonanz in den internationalen Medien machte das Reichstagsgebäude weltweit bekannt.
Innenausbau
Die letzte Veranstaltung im Reichstagsgebäude vor dem Umbau fand am 2. Dezember 1994 statt. Ende Mai 1995 waren die Vorbereitungen für die Bauarbeiten abgeschlossen – die Asbestsanierung und die Freilegung ursprünglicher Gebäudestrukturen. Zahlreiche Originalbestandteile wurden geborgen und später in den fertigen Bau einbezogen. Respekt vor der historischen Gebäudesubstanz war eine der Forderungen, die an die Architekten gestellt worden waren. Spuren der Geschichte sollten auch nach dem Umbau sichtbar bleiben. Dazu gehören auch Graffiti sowjetischer Soldaten in kyrillischer Schrift aus den Maitagen 1945, die nach der Eroberung Berlins angebracht wurden („Hitler kaputt“, „Kaukasus-Berlin“). Texte mit rassistischen oder sexistischen Aussagen wurden in Abstimmung mit russischen Diplomaten entfernt, die Übrigen werden im umgebauten Reichstag gezeigt.
Ende Juli 1995 – unmittelbar nach dem „Verhüllten Reichstag“ – begannen die eigentlichen Umbauarbeiten. Zunächst wurden die Um- und Einbauten Baumgartens aus den 1960er Jahren beseitigt; 45.000 Tonnen Schutt waren abzutransportieren. Um die Stabilität des geänderten Gebäudes zu garantieren, kamen zu den 2300 Stützpfählen, die Paul Wallot einst im Untergrund des Gebäudes hatte versenken lassen, 90 neue hinzu.
Mit dem Rohbau konnte im Juni 1996 begonnen werden. Im Zentrum des Gebäudes entstand ein Neubau im Altbau. Er umfasst hauptsächlich den Plenarsaal, der sich über alle drei Hauptgeschosse erstreckt. Er ist 1200 m² groß (bei Wallot waren es 640 m², bei Baumgarten 1375 m²) und wurde so verändert, dass das Präsidium jetzt wieder auf der Ostseite platziert ist, wie in der Anfangszeit des Gebäudes. Der Plenarsaal wird zusätzlich durch ein Spiegelsystem erhellt, das Tageslicht von der Kuppel in den Saal umleitet. Besucher erreichen die Tribünen im Plenum über ein eigens eingebautes Zwischengeschoss. Im zweiten Stock befinden sich Büro- und Empfangsräume des Bundestagspräsidenten und der Sitzungssaal des Ältestenrates; im dritten Obergeschoss sind die Büroräume der Abgeordneten und der Fraktionen sowie die zentrale Presselobby untergebracht. Eine Dachterrasse mit Restaurant für die Abgeordneten ist nach vorheriger Sicherheitsüberprüfung auch für die Öffentlichkeit zugänglich. Haustechnik, Küche und Garderobe befinden sich im Erdgeschoss und im Keller.
Die Nord- und Südflügel, etwa zwei Drittel des Gebäudes, verblieben als historischer Bestand und wurden lediglich saniert.
Im Neubau kamen zeitgemäße Materialien wie Sichtbeton, Glas und Stahl zum Einsatz, im Altbaubereich vorwiegend Kalk- und schlesischer Sandstein in hellen, warmen Farbtönen. Ein neu entwickeltes Farbkonzept soll zur Übersichtlichkeit im Gebäude beitragen. Insgesamt neun, zum Teil sehr kräftige Farben kennzeichnen verschiedene Bereiche. Die Räume erhielten umlaufende starkfarbige Holzpaneele – was in Bezug auf die dort gezeigten Kunstwerke zum Teil als problematisch empfunden wurde.
Bestuhlung
Für die Bestuhlung war zunächst Hellgrau vorgesehen, doch die Abgeordneten des Bundestages wehrten sich dagegen. Daraufhin beauftragte Foster den dänischen Designer Per Arnoldi, einen anderen Farbton zu finden; heraus kam Reichstag-Blue. Die Form der Bestuhlung, auf der die Abgeordneten und Regierungsmitglieder Platz nehmen, heißt Figura.
Kuppel
Die nachträglich konzipierte Kuppel, ohne Anlehnung an ihr historisches Vorbild, hat sich zur vielbesuchten Attraktion und zu einem Wahrzeichen Berlins entwickelt. Angemeldete Besucher können das Gebäude durch das Westportal betreten. Nach einer Sicherheitskontrolle können sie mittels eines Aufzuges zunächst auf das 24 Meter hoch gelegene begehbare Dach (im hinteren Bereich der Dachterrasse befindet sich das kleine Restaurant Käfer) gelangen. Die dort aufgelagerte Kuppel hat die Gestalt eines halben Rotationsellipsoids mit einem Durchmesser von 38 m und einer Höhe von 23,5 m. Ihr Stahlskelett besteht aus 24 senkrechten Rippen in Abständen von 15° und 17 waagerechten Ringen in Abständen von 1,65 m mit einer Masse von rund 800 Tonnen, verkleidet mit 3000 m² Glas mit einer Masse von etwa 240 Tonnen. An der Innenseite winden sich zwei rund 1,8 m breite und um 180° versetzte spiralförmige Rampen von jeweils 230 m Länge zu einer Aussichtsplattform hinauf – 40 m über Bodenniveau – beziehungsweise entgegengesetzt wieder hinunter zur Dachterrasse. Die Scheitelhöhe der Kuppel liegt bei 47 m über dem Boden – deutlich niedriger als bei Paul Wallot. Bis November 2010, solange die Kuppel frei zugänglich war, wurden täglich im Durchschnitt 8000 Besucher gezählt. Die Zahl fiel stark, als der Zugang aus Sicherheitsgründen beschränkt wurde, liegt aber inzwischen bei durchschnittlich drei Millionen Besuchern pro Jahr. Zwischen 2002 und 2019 hat der Besucherdienst des Bundestages 42,3 Millionen Gäste betreut, die das Gebäude samt Kuppel besichtigt haben. Die Besucher konnten auch Debatten verfolgen oder sich durch das Haus führen lassen.
Aufgrund von Terrorwarnungen (die Berliner Morgenpost sprach von einer „Gefahr islamistischer Anschläge“) war die Kuppel vom 22. November bis zum 4. Dezember 2010 für Besucher geschlossen. Danach war sie für Einzelpersonen und Gruppen wieder geöffnet, allerdings nur nach vorheriger Online-Anmeldung. Seit Juli 2012 ist eine Anmeldung vor Ort mit einem Vorlauf von zwei Stunden möglich.
Die Kuppel des Reichstags weist folgende Daten auf:
Merkmal | Merkmalsausprägung |
---|---|
Masse des Stahls | 800 t |
Glasfläche | 3.000 m² |
Reihen mit Glas | 17 |
Scheiben pro Reihe | 24 (5,10 m × 1,70 m) |
Glasstärke | 24 mm |
Anzahl Spiegel im Inneren | 360 |
Horizontalträger aus Stahl | 17 |
Rippen aus Stahl | 24 |
Rampen | 2 |
Länge der Rampen | Je 230 m |
Steigung der Rampen | 8° |
Größe der Aussichtsplattform | 200 m² |
Höhe der Aussichtsplattform | 40,7 m |
Kuppelhöhe | 23,5 m |
Durchmesser | 40 m |
Höhe | 23 m |
Kosten für den Umbau | 600 Mio. DM |
Integriertes Energiekonzept
Beim Umbau des Reichstagsgebäudes in den 1990er Jahren entstand ein Bauwerk, das in seiner Berücksichtigung ökologischer Faktoren für Planer und Ingenieure vorbildlich sein sollte. Das Heiz- und Energiesystem besteht aus einer Kombination von Solartechnik und mechanischer Belüftung, der Nutzung des Untergrundes als saisonaler Kälte- und Wärmespeicher (Geothermie), Blockheizkrafttechnik, Kraft-Wärme-Kopplung und der Verwertung nachwachsender Rohstoffe.
Spezielle Verglasungen und Dämmungen verringern Wärmeverluste. Eine Solarstromanlage von mehr als 300 m² auf dem Dach des Reichstagsgebäudes und zwei Blockheizkraftwerke, die mit Bio-Dieselkraftstoff aus Mecklenburg-Vorpommern betrieben werden, können zusammen 82 Prozent des Strombedarfs des Reichstags und der umliegenden Parlamentsgebäude liefern. Im Sommer nutzen Absorptionskältemaschinen einen Teil der Abwärme der Motoren, um die Gebäude zu kühlen. Ein anderer Teil wird dazu verwendet, salzhaltiges Wasser, das aus einem Reservoir in rund 300 m Tiefe unter dem Gebäude hochgepumpt wird, auf etwa 70 °C zu erhitzen. Danach wird es wieder in den Untergrund geleitet und dort gespeichert; im Winter steht es zur Beheizung der Gebäude zur Verfügung. Ein anderes Wasservorkommen in 60 Metern Tiefe kann die winterliche Kälte speichern und bei besonders hohen Sommertemperaturen zur Klimatisierung der Bauwerke beitragen. Durch diese und einige weitere Faktoren werden die jährlichen CO2-Emissionen des Reichstagsgebäudes von rund 7000 auf 400–1000 Tonnen reduziert. Bei einer Nettogrundfläche von 40.047 m² (Grundfläche Reichstagsgebäude: 13.290 m²) liegt der Energiebedarf bei 270,9 kWh/(m² × a), was deutlich unter dem EnEV-Anforderungswert für modernisierte Altbauten und sogar für Neubauten liegt.
Auch die Kuppel, die vor allem als prägnantes architektonisches Element wahrgenommen wird, ist in das Energiekonzept einbezogen. Sie dient zugleich der Belichtung und der Entlüftung des darunter gelegenen Plenarsaals. Tageslicht wird über 360 trichterförmig angeordnete Spiegel in den Saal geleitet. Um blendfreies Licht zu gewährleisten und bei starker Sonneneinstrahlung eine zu große Aufheizung zu verhindern, kann ein Teil der Spiegel durch einen beweglichen, computergesteuerten, je nach Sonnenstand wirksamen Schirm abgedeckt werden. Im Inneren des Spiegeltrichters wird verbrauchte Luft über eine Abluftdüse zum höchsten Punkt des Gebäudes geleitet und entweicht durch eine kreisrunde Öffnung in der Kuppelmitte; auf diesem Weg passiert sie noch eine Wärmerückgewinnungsanlage, die ihr verwertbare Restenergie entziehen kann. Eine Vorrichtung unmittelbar unter der Kuppelöffnung fängt Regenwasser ab. Für die Versorgung des Reichstags mit Frischluft hatte Wallot Belüftungsschächte einbauen lassen. Diese Schächte wurden jetzt wieder freigelegt und nutzbar gemacht.
Fertigstellung
Am 19. April 1999 fand die symbolische Schlüsselübergabe an den Präsidenten des Deutschen Bundestages Wolfgang Thierse sowie eine erste Plenarsitzung statt. Der Umbau war nach rund vier Jahren Bauzeit termin- und kostengerecht abgeschlossen. Der eigentliche Umzug des Bundestages erfolgte in der Sommerpause; mit der Sitzung vom 8. September 1999 nahm das Parlament die reguläre Arbeit im Reichstagsgebäude auf.
Besucherzentrum
Provisorium
Bedingt durch Sicherheitsmaßnahmen stehen seit 2011 Containergebäude südwestlich des Reichstagsgebäudes, durch die angemeldete Besucher des Bundestages zu Führungen gelangen. Diese Container waren ursprünglich als temporäre Lösung gedacht, bestehen jedoch bis heute und sind baurechtlich problematisch. Sie stehen nur mit einer Sondergenehmigung, da eine feste Installation an dieser Stelle nicht zulässig ist. Bundestagsvizepräsident Wolfgang Kubicki bezeichnete die Container als „Schandfleck“ für die drittgrößte Wirtschaftsnation der Welt und betonte, dass sie so schnell wie möglich durch eine dauerhafte Lösung ersetzt werden müssten.
Bund und Land Berlin prüften im Lauf des Jahres 2012, ob es sinnvoll wäre, ein unterirdisches Besucherzentrum nach dem Vorbild des Besucherzentrums des US-Parlaments in Washington zu errichten. Allerdings entschloss sich die Bau- und Raumkommission des Ältestenrates des Bundestages Ende 2015, an der Scheidemannstraße gegenüber dem Reichstagsgebäude ein „Besucher- und Informationszentrum“ (BIZ) zu planen. Das Besucherzentrum wird auf dem Gelände des bisherigen Berlin-Pavillons errichtet, der hierfür abgerissen wird. Von dieser zentralen Anlaufstelle sollen Besucher durch einen Tunnel den Reichstag betreten können. Dazu wurde ein Architektenwettbewerb ausgeschrieben, der im Januar 2017 von einem Schweizer Architektenbüro gewonnen wurde. Ungeachtet des geplanten Fertigstellungstermins im Jahr 2023 wurde kein Zeitpunkt zum Baubeginn festgelegt, weshalb Bundestagsvizepräsident Wolfgang Kubicki im Juli 2018 erklärte, das Vorhaben voranbringen zu wollen. Obwohl Kubicki im September 2018 das geplante 6600 m² große Gebäude mit Verweis auf das zehnmal größere Besucherzentrum des Kapitols in Washington als zu klein kritisierte, möchte man u. a. aus Kostengründen an dem Schweizer Siegerentwurf festhalten.
Sicherheitsgraben
Nach einem Beschluss der Bau- und Raumkommission vom 6. Juli 2018 soll vor dem Westportal zusätzlich quer über den Platz der Republik ein 2,5 m tiefer und bis zu 10 m breiter Aha!-Graben sowie an den Seiten zur Rampe ein Sicherheitszaun mit Toren errichtet werden. Der Graben soll sich über 130 Meter parallel zum Gebäude erstrecken und am Nord- und Südende durch jeweils 55 Meter lange, 2,5 Meter hohe Metallzäune ergänzt werden.
Der Graben folgt dem Konzept des „Aha-Grabens“ aus der Landschaftsarchitektur, das eine optisch unsichtbare Barriere schafft, aber dennoch einen effektiven Schutz bietet. Diese Bauweise wurde unter anderem durch die Sicherheitsmaßnahmen am kanadischen Parlament inspiriert. Im Februar 2020 wurde das Vorhaben vom Bundestag mehrheitlich befürwortet; eine Genehmigung des Finanzministeriums steht noch aus.
Dauerhafte Lösung
2011 begann der Ältestenrat des Bundestages den Bau eines Besucherzentrums zu prüfen. Eine Machbarkeitsstudie für ein unterirdisches Zentrum wurde 2012 in Auftrag gegeben. 2014 wurde ein Architekturwettbewerb für ein oberirdisches Zentrum ausgeschrieben, zu dem 187 Beiträge eingingen. Anfang 2017 gewann der Entwurf der Züricher Arbeitsgemeinschaft Markus Schietsch Architekten mit dem Landschaftsarchitekten Lorenz Eugster. Durch einen Besuchertunnel unterhalb der Scheidemannstraße gelangen die Gäste zur großen Freitreppe, von wo sie das Westportal betreten. Der Tunnel endet jedoch nicht direkt im Reichstagsgebäude, sondern davor, sodass ein Sicherheitsbereich zwischen Graben und Reichstag erhalten bleibt. Der Hauptausschuss des Berliner Abgeordnetenhauses schuf mit der Zustimmung zum Grundstückskaufvertrag mit dem Bund nach langem Streit im März 2021 die Voraussetzung für nächste Schritte zu einem dauerhaften Besucherzentrum. Im Dezember 2021 schloss das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung die Entwurfs- und Genehmigungsplanung ab und übergab die Projektverantwortung an die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben.
Da Sicherheitsbedenken Umplanungen am Besucherzentrum erforderten, wird der Baubeginn erst im Jahr 2025 möglich sein. In unmittelbarer Nähe des Besucherzentrums wird zudem die neue Trasse der „City-S-Bahn“ S21 der Deutschen Bahn verlaufen, was zusätzliche bauliche Herausforderungen mit sich bringt. Die Fertigstellung ist für 2030 vorgesehen, bei einer Steigerung der Baukosten von 150 Millionen auf 192,5 Millionen Euro, die laut Kubicki noch auf 250–270 Millionen Euro anwachsen könnten.
Kunst im Reichstag
Das Reichstagsgebäude ist der wichtigste Komplex im Gesamtkonzept für die künstlerische Ausgestaltung der Bauten des Deutschen Bundestages im Berliner Spreebogen. Der Kunstbeirat des Parlaments entschied über Vorschläge, die von externen Sachverständigen erarbeitet worden waren. Eine auf das Gebäude bezogene Arbeit war schon vorhanden und sollte nach dem Umbau übernommen werden. 18 weitere Künstler wurden eingeladen, neue Werke für den Reichstag zu schaffen, unter ihnen, in Hinblick auf den ehemaligen Viermächtestatus Berlins, Kunstschaffende aus England (Norman Foster als Architekt), Frankreich (Christian Boltanski), Russland (Grisha Bruskin) und den USA (Jenny Holzer). Ebenso wie die deutschen Künstler von internationalem Rang waren sie aufgefordert, mit ihren Werken zu dem geschichtsbeladenen Ort Stellung zu nehmen. Zusammen mit einer Reihe von Ankäufen und Leihgaben entstand so im Reichstag eine bedeutende Sammlung zeitgenössischer Kunst. Insgesamt sind nahezu 30 Künstler mit ihren Arbeiten vertreten.
Einige Arbeiten seien hier kurz erwähnt:
- Katharina Sieverding gestaltete 1992 eine Erinnerungsstätte für jene Abgeordneten, die von den Nationalsozialisten verfolgt und ermordet wurden. Ihre Rauminstallation in der Abgeordneten-Lobby zeigt ein großformatiges, fünfteiliges Fotogemälde zu den Themen Zerstörung und Wiedergeburt sowie drei Gedenkbücher, die auf Holztischen angeordnet sind.
- Sigmar Polke und Gerhard Richter sahen sich in der westlichen Eingangshalle vor der Aufgabe, ihre Arbeiten auf 30 m hohen Wänden zu platzieren. Richter entwickelte mit hintermalten Glastafeln von insgesamt 21 m Höhe in den Farben Schwarz, Rot und Gelb eine mehrdeutige Variation zu den deutschen Landesfarben. Polke ließ fünf Leuchtkästen mit spielerischen Bildcollagen aus Politik und Geschichte anbringen.
- Jenny Holzer installierte in der nördlichen Eingangshalle eine Stele, auf der senkrechte Leuchtschriftbänder ablaufen. Sie geben Reden und Zwischenrufe von Abgeordneten aus der Zeit zwischen 1871 und 1992 wieder, die auf Wunsch der Künstlerin fortlaufend aktualisiert werden sollen.
- In der südlichen Eingangshalle sind große Leinwände von Georg Baselitz angebracht, Gemälde mit Motiven nach Caspar David Friedrich. Diese Motive hat Baselitz, wie bei ihm seit Ende der 1960er Jahre üblich, auf den Kopf gestellt, um die Bedeutung der formalen Elemente zu verstärken.
- Bernhard Heisig lieferte das Gemälde Zeit und Leben. Mit Anklängen an den deutschen Expressionismus wird in einer Fülle von Einzelbildern ein Überblick über bedeutsame Motive deutscher Geschichte gegeben.
- Als Dauerleihgabe wurde der Tisch mit Aggregat von Joseph Beuys aufgestellt: ein aus Bronze gegossener Tisch, darauf ein Kästchen, davor am Boden zwei Kugeln, zwischen oben und unten Verbindungskabel. Eine Reflexion über den Fluss natürlicher und technischer Energien.
- Hans Haacke entwarf eine Installation für den nördlichen Innenhof. Ein schmaler rechteckiger Holztrog sollte von den Abgeordneten mit Erde aus ihren Wahlkreisen gefüllt werden (was nur sehr zögernd geschah). Sichtbar blieb eine Inschrift in Leuchtbuchstaben: „Der Bevölkerung“. Eventueller spontaner Pflanzenwuchs sollte sich selbst überlassen bleiben.
Das Kunstprogramm wurde schon während der Auswahlphase sehr kontrovers diskutiert. Die Beteiligung Heisigs etwa rief energische Proteste hervor unter dem Vorwurf, als einst „staatsnaher“ Maler in der DDR sei er nicht berufen zu repräsentativer künstlerischer Arbeit im Parlamentsgebäude einer Demokratie. Noch heftiger verlief die Debatte um den Entwurf von Haacke. Der hatte mit seiner Leuchtschrift die zentrale Inschrift im Westgiebel („Dem Deutschen Volke“) variiert und damit den Verdacht ausgelöst, er wolle sich von deren Aussage distanzieren. Der Künstler selbst ließ wissen, er halte zwar den Volksbegriff für belastet durch die jüngere deutsche Geschichte, sehe aber in seiner Arbeit nur einen Denkanstoß, kein grundsätzlich negatives Urteil. Nach drei Sitzungen des Kunstbeirats und einer Plenardebatte wurde auch diese Arbeit akzeptiert.
Die Gesamtausgaben für Kunstwerke im Reichstagsgebäude betrugen acht Millionen Mark, dies entsprach der damals rechtlich vorgegebenen Quote für Kunstprojekte bei öffentlichen Gebäuden (→ Kunst am Bau). Die Anschaffungspreise der einzelnen Kunstwerke wurden nicht veröffentlicht.
Die parlamentarischen Kontroversen erinnern an eine Auseinandersetzung von 1899. Während die malerische Ausgestaltung des Reichstages bis dahin vornehmlich von Historien- und Dekorationsmalern ohne nennenswerten künstlerischen Anspruch ausgeführt worden war, erhielt nun der Münchner Maler Franz von Stuck auf Veranlassung Wallots den Auftrag, Gemälde für das Foyer des Reichstagspräsidenten zu schaffen. Er stellte zwei schmale Bilder vor, jeweils 22 m lang, die unterhalb der Decke montiert werden sollten. Die Zustimmung von Kollegen und Kunstsachverständigen war einhellig, die Ablehnung durch die Abgeordneten auch. Die Bilder wurden nicht angebracht.
Vor der Südwestecke des Gebäudes befindet sich seit 1992 das Denkmal zur Erinnerung an 96 von den Nationalsozialisten ermordete Reichstagsabgeordnete.
Sonstiges
Ausrufung der Republik
Vom zweiten Westbalkon links neben dem Hauptportal rief am Nachmittag des 9. November 1918 der SPD-Fraktionsvorsitzende Philipp Scheidemann die „Republik in Deutschland“ aus. An dieser Stelle ist heute eine Gedenktafel angebracht. Scheidemanns Rede ist in unterschiedlichen Versionen überliefert, die häufig in Dokumentationen zu hörende Tonaufnahme entstand erst nachträglich. 1928 zitierte er sich selbst in seinen Memoiren:
„Arbeiter und Soldaten! Furchtbar waren die vier Kriegsjahre. Grauenhaft waren die Opfer, die das Volk an Gut und Blut hat bringen müssen. Der unglückselige Krieg ist zu Ende. Das Morden ist vorbei. Die Folgen des Kriegs, Not und Elend, werden noch viele Jahre lang auf uns lasten. Seid einig, treu und pflichtbewusst! Das Alte und Morsche, die Monarchie, ist zusammengebrochen. Es lebe das Neue! Es lebe die Deutsche Republik!“
Einige Stunden später proklamierte Karl Liebknecht vom Berliner Stadtschloss aus die „Freie Sozialistische Republik“ (Räterepublik).
1920: Blutbad vor dem Reichstag
Ein Versuch der USPD und der KPD, notleidende Berliner Arbeitermassen für einen neuen Anlauf zur Errichtung einer Räteherrschaft zu mobilisieren, endete am 13. Januar 1920 in dem Blutbad am Reichstagsgebäude.
Unterirdischer Gang
Bei den Umbaumaßnahmen nach der Wiedervereinigung wurde ein Gang mit Heizungsrohren entdeckt. Er verband einst das Reichstagsgebäude mit dem Reichstagspräsidentenpalais, das heute Sitz der Deutschen Parlamentarischen Gesellschaft ist. Ein Teil des Heizungsganges ist während der Umbauarbeiten herausgetrennt worden und steht nun als isoliertes Objekt in der Fußgängerunterführung vom Reichstag zum Jakob-Kaiser-Haus.
Bundesadler
In zahlreichen Entwürfen schlug Norman Foster neue Lösungen für die Gestaltung des Bundesadlers im Plenarsaal vor, den er sich vor allem schlanker wünschte. Die Abgeordneten entschieden sich jedoch für eine vergrößerte Kopie der rundlichen Form, die der Bildhauer Ludwig Gies einst für das Bonner Parlament entworfen hatte (ironische Bezeichnung: „Fette Henne“). Foster übernahm aber die Gestaltung der Rückseite des Adlers, der in Berlin vor einer Glaswand hängt und deshalb anders als vorher in Bonn von beiden Seiten zu sehen ist. Der neue Adler, von Foster auf der Rückseite signiert, ist mit 58 m² um etwa ein Drittel größer als der alte und wiegt 2,5 Tonnen.
Beflaggung der Türme
Drei Türme des Reichstagsgebäudes werden jeweils mit der Bundesflagge und ein Turm mit der Europaflagge beflaggt. Die Flaggen messen fünf mal sieben Meter, sind ständig aufgezogen und werden nachts angestrahlt. Im April 2022 genehmigte Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) auf Gebäuden des Bundes das Hissen der Regenbogenflagge für besondere Anlässe wie den Christopher Street Day 2022. Im Juni kündigte auch Bundestagspräsidentin Bärbel Bas an, die Beflaggung am Tag des Christopher Street Day zu ändern. Die Flagge mit den sechs bunten Streifen wehte auf dem Südwestturm des Reichstagsgebäudes. Zwei weitere Flaggen wurden vor dem Ost- und Westportal aufgezogen.
Flagge der Einheit
In der Nacht vom 2. zum 3. Oktober 1990 um Mitternacht wurde anlässlich der Deutschen Einheit auf dem Platz der Republik die „Flagge der Einheit“ gehisst, die bis heute Tag und Nacht weht (nachts wird sie angestrahlt) und sechs mal zehn Meter misst.
Andachtsraum
Im ersten Obergeschoss befindet sich ein Andachtsraum, der den Abgeordneten als Ort der Besinnung dient.
Siehe auch
- Sturm auf den Reichstag
- Nationale Symbole für Deutschland
- Palast der Republik (1976–2008), u. a. Parlamentsgebäude der DDR
- Bundeshaus, von 1949 bis 1999/2000 Plenargebäude von Bundestag und Bundesrat
Literatur
- Das Reichstagsgebäude (Vorderseite), Der Deutsche Bundestag (Rückseite). Referat Öffentlichkeitsarbeit des Deutschen Bundestags (Hrsg.), Faltblatt. Berlin 2010.
- Deutscher Bundestag, Referat Öffentlichkeitsarbeit (Hrsg.): Einblicke. Ein Rundgang durchs Parlamentsviertel. DruckVerlag Kettler, Berlin 2000, S. 4–45.
- Reichstags- und Landtagsgebäude. Das Haus des Deutschen Reichtages. In: Berlin und seine Bauten. Band II. 1896; archive.org.
- Die preisgekrönten Entwürfe zu dem neuen Reichstagsgebäude. Reichsdruckerei, Berlin 1882; zlb.de
- Die Concurrenz für Entwürfe zum neuen Reichstagsgebäude. In: Centralblatt der Bauverwaltung. Nr. 28, 1882, S. 248–253 (zlb.de – Teil 3). (Fortsetzung). In: Centralblatt der Bauverwaltung. Nr. 29, 1882, S. 258–263 (zlb.de – Teil 4).
- Die feierliche Grundsteinlegung zum Reichstagsgebäude. In: Provinzial-Correspondenz, 5. Juni 1884; amtspresse.staatsbibliothek-berlin.de ( vom 7. Dezember 2008 im Internet Archive)
- Götz Adriani et al. (Hrsg.): Kunst im Reichstagsgebäude. DuMont, Köln 2002, ISBN 3-7701-5517-3.
- Michael S. Cullen: Der Reichstag. Im Spannungsfeld deutscher Geschichte. 2., vollständig überarbeitete Auflage. be.bra, Berlin 2004, ISBN 3-89809-058-2.
- Michael S. Cullen: Der Reichstag – Symbol deutscher Geschichte. be.bra verlag, Berlin 2014, ISBN 978-3-89809-114-5.
- Hagen Eying, Alexander Kluy, Gina Siegel (Redaktion): Demokratie als Bauherr. Die Bauten des Bundes in Berlin 1991 bis 2000. Hrsg.: Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen. 1. Auflage. Junius Verlag, Hamburg 2000, ISBN 3-88506-290-9, S. 52–69.
- Norman Foster, David Jenkins (Hrsg.): Der neue Reichstag. Deutsche Bearbeitung von Jochen Gaile. Brockhaus, Leipzig / Mannheim 2000, ISBN 3-7653-2061-7.
- Stephanie Grüger: Der Reichstag als Symbol. Untersuchung seiner Bedeutungen von 1990 bis 1999. WiKu, Stuttgart / Berlin 2003, ISBN 3-936749-48-5.
- Godehard Hoffmann: Architektur für die Nation? Der Reichstag und die Staatsbauten des Deutschen Kaiserreichs 1871–1918. DuMont, Köln 2000, ISBN 3-7701-4834-7.
- Carl-Christian Kaiser: Das Reichstagsgebäude. In: Deutscher Bundestag, Referat Öffentlichkeitsarbeit (Hrsg.): Einblicke. Ein Rundgang durchs Parlamentsviertel. Deutscher Bundestag, Berlin 2005, DNB 1024541800, OBV, S. 4–45.
- Maximilian Rapsilber: Das Reichstags-Gebäude. Seine Baugeschichte und künstlerische Gestaltung sowie ein Lebensabriss seines Erbauers Paul Wallot. Cosmos, Verlag für Kunst und Wissenschaft, Berlin SW 1895. Mit 18 Lichtdrucken nach Originalaufnahmen. deutschestextarchiv.de Digitalisat vom Deutschen Textarchiv, Abbildungen ab S. 53.
- Oscar Schneider: Kampf um die Kuppel. Baukunst in der Demokratie. Bouvier, Bonn 2006, ISBN 3-416-03076-1.
- Bernhard Schulz: Der Reichstag. Die Architektur von Norman Foster. Vorwort von Wolfgang Thierse, Einführung von Norman Foster. Prestel, München 2000, ISBN 3-7913-2184-6 (deutsch), ISBN 3-7913-2153-6 (englisch).
- Paul Wallot: Das Reichstagsgebäude in Berlin. Komet, Köln 2009, ISBN 978-3-89836-930-5. Nachdruck der Originalausgabe: Cosmos, Verlag für Kunst und Wissenschaft, Leipzig 1897.
Filme (Auswahl)
- Der Reichstag – Eine deutsche Geschichte. (Alternativtitel: Geheimnisvolle Orte: Der Reichstag.) Dokumentarfilm, Deutschland, 2010, 44 min, Buch und Regie: Ute Bönnen und Gerald Endres, Produktion: rbb, Erstsendung: 3. Oktober 2010 in Das Erste, Inhaltsangabe von ARD.
- Hinter den Kulissen: Der Reichstag. Fernseh-Reportage, Deutschland, 2013, 43:30 min, Buch und Regie: Sandra Maischberger und Jan Kerhart, Produktion: Vincent TV, rbb, Erstsendung: 23. Dezember 2013 im rbb Fernsehen, auf YouTube, 10. Oktober 2017, abgerufen am 9. April 2023.
- Dem Deutschen Volke. Paul Wallot, Architekt des Reichstags. Dokumentarfilm mit Archivaufnahmen, Deutschland, 2016, 29:35 min, Buch und Regie: Ute Kastenholz, Produktion: SWR, Reihe: Bekannt im Land, Erstsendung: 5. Juni 2016 im SWR Fernsehen, Inhaltsangabe von ARD, u. a. mit Michael S. Cullen und der Historikerin Susanne Bräckelmann.
- Der Reichstag – Geschichte eines deutschen Hauses. Dokumentarfilm mit Spielszenen und Archivaufnahmen, Deutschland, 2017, 80:34 min, Buch und Regie: Christoph Weinert, Produktion: C-Films, NDR, rbb, arte, Erstsendung: 21. Mai 2017 bei arte, Inhaltsangabe von ARD, Video des gesamten Films. U. a. mit Wolfram Pyta, Ernst Bittcher, Hans Werner Bepler (FDP), Norman Foster, Michael S. Cullen.
- Kurzfassung: Geheimnisvolle Orte: Der Reichstag – Geschichte eines deutschen Hauses. Dokumentarfilm, Deutschland, 2019, 43:30 min, Buch und Regie: Christoph Weinert, Produktion: C-Films, NDR, rbb, Erstsendung: 25. Februar 2019 in Das Erste, Inhaltsangabe von ARD.
- Superbauten der Geschichte – Der Reichstag. Dokumentarfilm mit Spielszenen, Archivaufnahmen und Computeranimationen, Deutschland, 2018, 43:46 min, Buch: Friedrich Scherer, Regie: Saskia Weisheit, Produktion: ZDF, Reihen: Superbauten der Geschichte, ZDFzeit, Erstsendung: 27. Februar 2018 im ZDF, Inhaltsangabe und online-Video aufrufbar bis zum 21. September 2021. U. a. mit Norman Foster, Andreas Roedder (Historiker), Rita Süssmuth, Wolfgang Schäuble, Edzard Reuter, Christo.
- Das Reichstagsgebäude in der deutschen Geschichte – Drei Epochen in drei Kurzfilmen von 1894 bis heute. Produktion der KOBALT Konzept GmbH, im Auftrag des Deutschen Bundestages. Buch und Regie: Tita von Hardenberg 2012, 44:11 min, auf YouTube, 10. März 2016, abgerufen am 23. November 2024.
- Die Reportage – Eine Woche im Bundestag. TV1 Franken, 88:55 min auf YouTube, 28. November 2016, abgerufen am 23. November 2024.
- Film- und Lichtprojektion im Parlamentsviertel im Jahr 2020. Deutscher Bundestag, 28:07 min, auf YouTube, 29. Oktober 2020, abgerufen am 23. November 2024.
Weblinks
Bau und Geschichte
- Eintrag 09050341 in der Berliner Landesdenkmalliste
- Kristin Lenz (klz): Vor 125 Jahren: Wilhelm II. setzt Schlussstein zum Reichstagsgebäude. Wissenschaftliche Dienste des Deutschen Bundestages, 28. November 2019.
Architektur
- Architektur des Reichstagsgebäudes. bundestag.de
- 691 Blätter mit Plänen, Grundrissen, perspektivischen Ansichten aus den ersten beiden Wettbewerben (1872, 1882) sowie der Erweiterungsplanung (1927–1929). In: Architekturmuseum der Technischen Universität Berlin
- Das ökologisch orientierte Energiekonzept des Reichstagsgebäudes. bundestag.de
- Simone Hübener: Deutscher Bundestag – Reichstagsgebäude: Umbau mit neuer Kuppel und Neugestaltung der Außenanlagen. Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR), Bonn 2024.
- Michael Plote: Der andere Reichstag: Geprellter Thüringer Gewinner. insuedthueringen.de, 29. Oktober 2022; mit Bilderreihe über Ludwig Bohnstedts Entwürfe für den Reichstag.
- Berlin Reichstag building Walking Tour 🇩🇪 Germany. YouTube, 3. April 2020; abgerufen am 23. November 2024.
- Der Reichstag – Ein Ort der Geschichte schreibt. YouTube, 21. Februar 2016; abgerufen am 23. November 2024.
- Warum der Reichstag einen gewaltigen Graben baut. (YouTube-Video; 23:35 min (mit Werbungsunterbrechungen)) 16. Februar 2025 .
Historisches
- Dossier zur Geschichte des Reichstagsgebäudes. deutschegeschichten.de
- Historische Aufnahmen. akg-images.com
- Reichstag: Eine Kuppel für die Hauptstadt. Orte der Einheit (Haus der Geschichte).
- Mark Felton: Reichstag Assault 1945. auf YouTube, 28. Mai 2019, abgerufen am 23. November 2024.
- Reichstag, Berlin auf YouTube, 28. Mai 2019, abgerufen am 9. März 2025.
Einzelnachweise
- Plenarbereich Reichstagsgebäude. In: Hamburger Abendblatt. 19. März 1999, abgerufen am 18. Oktober 2019.
- Umzug des Bundestages nach Berlin: Chronik. (PDF) In: DHB, Kapitel 18.1. Deutscher Bundestag, 24. Juni 2016, abgerufen am 9. April 2023.
- Wolfgang Voigt (Hrsg.): Gottfried Böhm. Katalogbuch zur Ausstellung Felsen aus Beton und Glas. Jovis Verlag, 2006, ISBN 3-936314-19-5, S. 26.
- From the Parliamentary Council to the most visited parliament in the world. Deutscher Bundestag, abgerufen am 14. März 2024 (englisch).
- Maika Jachmann: Geschichte: Vor 150 Jahren: Konstituierende Sitzung des ersten Reichstages. Deutscher Bundestag, abgerufen am 20. September 2023.
- Die Mitarbeiter am Reichstagsbau. In: Centralblatt der Bauverwaltung. Nr. 49, 1894, S. 511 (zlb.de).
- Andreas Biefang: Die andere Seite der Macht. Reichstag und Öffentlichkeit im „System Bismarck“ 1871–1890. Berlin 2009, S. 139, 298.
- Wissenschaftliche Dienste: Reichstagsgebäude am Königsplatz. In: bundestag.de. Deutscher Bundestag, abgerufen am 1. Mai 2024.
- Heinrich Freiherr v[on] Ferstel: Concurrenz-Entwurf für den Bau eines Reichstags-Gebäudes in Berlin mit dem Motto „Bramante“. […] Hierzu eine Tafel. In: Der Bautechniker, Jahrgang 1882, Nr. 51, 22. Dezember 1882, (II. Jahrgang), S. 479 ff. (online bei ANNO).
- (August) Köstlin: Des Wiener Architekten Heinrich Freih. v. Ferstel, k. k. Oberbauraths und Professors, Entwurf zum Reichstagsgebäude in Berlin. In: Allgemeine Bauzeitung, 1883, (Voll-Text sowie Grundrisse, Fassaden, Längs- und Querschnitte, Tafeln Nr. 55–60, letzte sechs Abbildungen).
- Entwürfe zum Deutschen Reichstagsgebäude. In: Centralblatt der Bauverwaltung. Nr. 26, 1882, S. 229–232 (zlb.de – Teil 1; Druckfehler: statt „Juni“ wurde „Juli“ gedruckt).
- Stenographische Berichte über die Verhandlungen des Reichstages, V. Legislaturperiode, II. Session 1882/83. 4. Band. Berlin 1883. 100. Sitzung, 9. Juni 1883, S. 2937–2949.
- Die feierliche Grundsteinlegung zum Reichstagsgebäude. ( vom 7. Dezember 2008 im Internet Archive). In: Provinzial-Correspondenz, 5. Juni 1884.
- Zur Tagesgeschichte. In: Wiener Sonntags-Zeitung / Wiener Sonn- und Montags-Zeitung, 12. Juni 1884, S. 3 (online bei ANNO). (Montag vor Donnerstag, den 12. Juni war der 9. Juni.)
- Datum. Bundestag.de
- Anselm Jappe: Beton – Massenkonstruktionswaffe des Kapitalismus. Aus dem Französischen von Gerold Wallner. Mandelbaum, Wien 2023, ISBN 978-3-99136-003-2, S. 26.
- Der plastische Schmuck am neuen Bahnhofsgebäude. In: Vaterstädtische Blätter, Jahrgang 1908, Nr. 28, Ausgabe vom 12. Juli 1908, S. 117.
- Karl-Eugen Kurrer: The History of the Theory of Structures. Searching for Equilibrium. Ernst & Sohn, Berlin 2018, ISBN 978-3-433-03229-9, S. 644–645.
- Karl-Eugen Kurrer: Geschichte der Baustatik. Auf der Suche nach dem Gleichgewicht. Ernst & Sohn, Berlin 2016, ISBN 978-3-433-03134-6, S. 645, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche.
- Hermann Zimmermann: Über Raumfachwerke, neue Formen und Berechnungsweisen für Kuppeln und sonstige Dachbauten. Wilhelm Ernst & Sohn, Berlin 1901, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche.
- Architekten des Reichstagsgebäudes. Deutscher Bundestag.
- Schlußsteinlegung des deutschen Reichstagsgebäudes. In: Das Vaterland, 6. Dezember 1894, S. 5 (online bei ANNO).
- Hans-Peter Andrä, Markus Maier (Ingenieurbüro Leonhardt, Andrä und Partner): Umbau des Reichstagsgebäudes zum Sitz des Deutschen Bundestages in Berlin. (PDF) In: Frilo-Magazin, 1999, Heft 1.
- Die Skulpturen und Reliefs des Reichstagsgebäudes. Deutscher Bundestag.
- Gustav Lampmann: Wettbewerb zur Erweiterung des Reichstagsgebäudes. In: Zentralblatt der Bauverwaltung. Nr. 5, 1928, S. 65–70 (zlb.de).
- Schönleber, Gustav. leo-bw.de
- Ansgar Klein: Kunst, Symbolik und Politik: Die Reichstagsverhüllung als Denkanstoß. S. 240.
- Es sind nur 20 Wappen dargestellt, obwohl 25 Staaten an der Reichseinigung beteiligt waren: Gleiche oder ähnliche Wappenschilde wurden jeweils durch ein Wappen repräsentiert; so wurden zum Beispiel die Hansestädte Lübeck, Bremen und Hamburg an der Spitze des linken Wappenbaumes zu einem Wappenschild zusammengefasst. Anfangs tagten die 25 Bundesstaaten im Bundesrat im Reichstagsgebäude. Das zweite Staatsorgan war der Reichstag.
- Wilhelm Weege: Aktueller Begriff. Die Wappenbäume am Westeingang des Reichstaggebäudes. (PDF) In: bundestag.de. Fachbereich WD 1, Geschichte, Zeitgeschichte und Politik, 23. Juli 2009, abgerufen am 1. Mai 2024.
- Die Wappenbäume enthalten figürliche Allegorien für die Wehrkraft, die Gelehrsamkeit und das Kunstgewerbe, die als Wappenhalter die Reliefplatten ausschmücken.
- Christoph Janß: Reichstagsgebäude – Hier tagt der Deutsche Bundestag Schicksalsort der Deutschen. In: berlinbilder.net. Christoph Janß, 3. Mai 2023, abgerufen am 22. November 2024.
- Ab 1879 von einem Statthalter regiert und ab 1911 auch im Bundesrat vertreten
- Schauplatz der deutschen Geschichte – Das Reichstagsgebäude in Berlin. bundestag.de, Blickpunkt Bundestag, Spezial 3, 24. September 2008.
Handbuch des Reichstags. 1. Wahlperiode 1920, S. 384 f. - Die allegorischen Motive, die mit den mannshohen Skulpturen eingeführt wurden, finden sich sowohl im Giebelrelief als auch in den Wappenbäumen wieder. Die Wappenbäume sind mit figürlichen Allegorien für Wehrkraft, Gelehrsamkeit und Kunstgewerbe geschmückt, die als Wappenhalter die Reliefplatten zieren.
- Jan Eisel: Die Skulpturen und Reliefs des Reichstags. Wissenschaftliche Dienste des Deutschen Bundestages, 18. August 2014.
Heiko Bollmeyer: Der steinige Weg zur Demokratie. Die Weimarer Nationalversammlung zwischen Kaiserreich und Republik. Campus, Frankfurt am Main 2007, ISBN 978-3-593-38445-0, S. 56.
Georg Buss: Das Haus des deutschen Reichstags. In: Kunstgewerbeblatt, Neue Folge, Band 6, 1895, S. 73–96 (Teil 1), S. 105–125 (Teil 2), hier: S. 80 (Digitalisat der UB Heidelberg). - Auf der Ostfront des Reichstagsgebäudes … In: Vossische Zeitung (Lokales), 10. April 1896.
- Cullen, S. 44.
- Hans Haacke: Der Bevölkerung, abgerufen am 12. Mai 2023
- Werner Hegemann: Turmhaus am Reichstag? In: Wasmuths Monatshefte für Baukunst und Städtebau. Nr. 2, 1930, S. 97–104 (zlb.de).
- Bei der Würdigung des Reichstagsgebäudes zitierte Hegemann in seinem Artikel den Architekten Ludwig Hoffmann, der das Parlamentsgebäude als „Leichenwagen erster Klasse“ bezeichnet hatte. Die beiden Wettbewerbe, mit denen er sich in dem Artikel im Weiteren befasste, hätten „klar gemacht, daß Wallot’s Reichstagsgebäude heute nicht mehr erträglich ist.“ Allerdings hielt Hegemann einen sofortigen Abriss für „verfrüht“, denn: „Die Selbsterziehung jedes künstlerisch erwachsenen Deutschen erfordert noch etwas Selbstkasteiung.“
- Auszüge aus der Rede Wolfgang Thierses bei der Eröffnung des neuen Reichstagsgebäudes. ( vom 6. Juni 2007 im Internet Archive) Bundestag.de
- Notizen. Das Berliner Reichstagsgebäude wird umgebaut. In: Allgemeine Bau-Zeitung. Fachblatt für die österreichischen Baumeister, Architekten, Maurermeister und Baugesellschaften, 14. Mai 1938, S. 10 (online bei ANNO).
- Sophie Madeleine Garbe: Bunker-Geburtsstation im Zweiten Weltkrieg. Die Reichstagsbabys. Spiegel Online, 8. September 2019.
- Angela M. Arnold, Gabriele von Griesheim: Trümmer, Bahnen und Bezirke. 2002, S. 277: Zum Bau von Flaktürmen (hier als Position Tiergarten bezeichnet)
- „um etwa 15:00“ und nachfolgende Zitate nach Georgi K. Schukow: Erinnerungen und Gedanken. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1969, S. 602–603.
- Foto: Sowjetfahne auf dem Reichstag. In: Die Flagge auf dem Reichstag. ( vom 10. Februar 2013 im Webarchiv archive.today) Verlagsankündigung des Buches Ernst Volland: Das Banner des Sieges. Berlin 2008, ISBN 978-3-929829-91-4.
- Datenhandbuch des Deutschen Bundestages, Band III, Abschnitt 21.5 Wiederaufbau und Nutzung des Reichstagsgebäudes in Berlin bis 1990. S. 3341–3350.
- Eduard Beaucamp: Ausbruch aus dem Elfenbeinturm. Plädoyer für eine neue Auftragskunst. In: Otto Depenheuer (Hrsg.): Staat und Schönheit. Möglichkeiten und Perspektiven einer Staatskalokagathie. Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2005, ISBN 3-531-14768-4, S. 119–129, hier: S. 126.
- α-Forum – Oscar Schneider, Bundesbauminister a. D., im Gespräch mit Thomas Rex. (PDF; 43 kB) Bayerischer Rundfunk, 4. Juli 2007, abgerufen am 28. Dezember 2020.
- Stenographischer Bericht 228. Sitzung, 11. Wahlperiode. (PDF; 1,67 MB) Deutscher Bundestag, 4. Oktober 1990.
- Plenarprotokoll 14/52, vom 8. September 1999. (PDF; 2,40 MB) Deutscher Bundestag.
- Plenarbereich Reichstagsgebäude • vorletzter Absatz: Innenräume des Reichstags. ( vom 17. Februar 2018 im Internet Archive) Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB); abgerufen am 25. September 2017.
- Politiker, Journalisten und Besucher in einem Hause. bundestag.de; abgerufen am 1. Mai 2018.
- Christine Lehnen: „Reichstag-Blue“: Warum die Stühle im Bundestag blau sind. Deutsche Welle, 7. Dezember 2021, abgerufen am 12. Dezember 2021.
- Georg Glaeser: Geometrie und ihre Anwendungen in Kunst, Natur und Technik. 4. Auflage. Springer Spektrum, Springer-Verlag, Berlin 2022, ISBN 978-3-662-64382-2, S. 233.
- Die Kuppel. bundestag.de, 2020, Besucherinformationen; abgerufen am 29. Dezember 2020.
- Reichstagsgebäude in Zahlen. Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR), 2020, Datenblatt; abgerufen am 29. Dezember 2020.
- Standardabschätzung mit 80 kg/m².
- Roland Fink, Klaus Horstkötter, Sven Zschippang: Die neue Kuppel auf dem Reichstagsgebäude, Tragwerksentwurf und Konstruktion. In: Stahlbau 68, Juli 1999, Heft 7, S. 563–575, doi:10.1002/stab.199901880.
- Berlin: Reichstagskuppel kann wieder spontan besucht werden. Spiegel Online, 22. Juni 2012.
- Besucherzahlen. In: bundestag.de. Deutscher Bundestag, abgerufen am 11. Mai 2023.
- Energieausweis des Reichstagsgebäudes. (PDF; 3,3 MB) bundestag.de
- Stenographischer Bericht 33. Sitzung der 14. Wahlperiode. (PDF; 819 kB) Deutscher Bundestag, 19. April 1999.
- Stenographischer Bericht 52. Sitzung der 14. Wahlperiode. (PDF; 2,4 MB) Deutscher Bundestag, 8. September 1999.
- Klaus Kurpjuweit: Schwarzbau am Reichstag. In: Der Tagesspiegel, 25. Februar 2018.
- Warum der Reichstag einen gewaltigen Graben baut. (YouTube-Video; 23:35 min (mit Werbungsunterbrechungen)) 16. Februar 2025, abgerufen am 20. Februar 2025.
- Berliner Reichstag: Bund prüft Bau eines unterirdischen Besucherzentrums. Spiegel Online, 16. Januar 2012, abgerufen am 25. Mai 2016.
- Dirk Jericho: Via Tunnel zur Kuppel: Architektenwettbewerb für neues Besucherzentrum vor dem Reichstag gestartet. In: Berliner Woche, 11. Dezember 2015, abgerufen am 28. Dezember 2020.
- Schietsch baut’s. Endgültige Entscheidung im Wettbewerb Besucherzentrum Bundestag. In: BauNetz, 12. Januar 2017, abgerufen am 28. Dezember 2020.
- Bundestagsvizepräsident will Besucherzentrum voranbringen. ( vom 29. Juli 2018 im Internet Archive) rbb24.de, 8. Juli 2018.
- Karl Doemens, Ulrich Paul: Bundestag: Größer, schöner, teurer. fr.de, 10. September 2018; abgerufen am 28. Dezember 2020.
- Skizze des Grabens in Christian Latz: Schutzgraben vor dem Reichstag wird größer als gedacht. ( vom 31. Oktober 2020 im Internet Archive). In: Berliner Morgenpost, 14. Februar 2020.
- Ulrich Paul: Parlament diskutiert: Schützt ein Graben den Reichstag vor Terror-Angriffen? In: Berliner Zeitung, 18. Juli 2019.
- Laura Hofmann: Ein Graben vor dem Reichstag. In: Der Tagesspiegel, 18. Juli 2019.
- Baukommission des Bundestages konkretisiert Pläne für Besucherzentrum. bundestag.de, 12. Februar 2020.
- Julian von Bülow: Bau des Besucherzentrums am Bundestag nimmt Fahrt auf. In: rbb24. 8. März 2024, abgerufen am 21. Januar 2025.
- Sören Roos: Deutscher Bundestag – Bundestag plant ein Besucher- und Informationszentrum. Abgerufen am 21. Januar 2025.
- Ulrich Paul: Bezirk Berlin-Mitte setzt sich gegen den Bund durch. In: Berliner Zeitung, 3. März 2021.
- Deutscher Bundestag – Besucher- und Informationszentrum. Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung.
- Beflaggung beim Deutschen Bundestag. bundestag.de, 29. Oktober 2013.
- CSD in Berlin: Bundestag hisst erstmals Regenbogenflagge. In: rbb24.de. 23. Juli 2022, abgerufen am 25. Juli 2022.
- Ariane Bemmer: 60 m² Deutschland. In: Tagesspiegel. 3. Oktober 2010 (archive.org).
- Karl Grünberg: Ernst Bittcher (Geb. 1928) Mit dem Kopf durch die Wand. In: Der Tagesspiegel, 29. März 2018.
Autor: www.NiNa.Az
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Das Reichstagsgebaude umgangssprachlich kurz Reichstag offiziell Plenarbereich Reichstagsgebaude inoffiziell auch Bundestag oder Wallot Bau am Platz der Republik in Berlin ist seit 1999 Sitz des Deutschen Bundestages Seit 1994 tritt hier auch die Bundesversammlung zur Wahl des deutschen Bundesprasidenten zusammen ReichstagsgebaudeWestseiteDatenOrt BerlinAnschrift Platz der Republik 1 11011 BerlinBaumeister Paul WallotBaustil Reichsstil eine Spielart des Historismus Neorenaissance Baujahr 1884 1894Baukosten 24 Millionen Goldmark kaufkraftbereinigt heute rund 205 Mio Hohe 47 mGrundflache 13 290 m Koordinaten 52 31 7 N 13 22 34 O 52 518611111111 13 376111111111 Koordinaten 52 31 7 N 13 22 34 OBesonderheitenSitz des Deutschen Bundestages Der Bau ein Nationalsymbol Deutschlands wurde nach Planen des Architekten Paul Wallot zwischen 1884 und 1894 im Stil der Neorenaissance im Ortsteil Tiergarten am linken Ufer der Spree errichtet Er beherbergte sowohl den Reichstag des Deutschen Kaiserreiches als auch den der Weimarer Republik Zunachst tagte dort auch der Bundesrat des Kaiserreichs Nach schweren Beschadigungen durch den Reichstagsbrand von 1933 und den Zweiten Weltkrieg wurde das Gebaude in den 1960er Jahren in modernisierter Form wiederhergestellt und diente Ausstellungen und Sonderveranstaltungen Von 1995 bis 1999 wurde der Reichstag fur die 1991 beschlossene dauerhafte Nutzung als Parlamentsgebaude von Norman Foster grundlegend umgestaltet Am 19 April 1999 fand die Schlusselubergabe an Bundestagsprasident Wolfgang Thierse statt Seither tagt dort der Deutsche Bundestag Eine Landmarke im Stadtbild ist die begehbare Glaskuppel uber dem Plenarsaal nach einer Idee von Gottfried Bohm Der Reichstag gilt mit jahrlich fast drei Millionen Besuchern als das weltweit meistbesuchte Parlamentsgebaude Zur Vorgeschichte track source source source Video Geschichte des Berliner Reichstagsgebaudes 1 53 min Provisorien Provisorium Leipziger Strasse 4 Erster Sitz eines Reichstages in Berlin war das Gebaude des Preussischen Herrenhauses in der Leipziger Strasse 3 Hier tagte ab 1867 der Reichstag des von Preussen dominierten Norddeutschen Bundes Nach der Grundung des Deutschen Reiches 1871 kamen die Abgeordneten der suddeutschen Staaten hinzu sodass ein grosseres Gebaude benotigt wurde Man zog zunachst in das Preussische Abgeordnetenhaus Leipziger Strasse 75 Bald erwies sich auch dieses als zu klein Der Reichstag verabschiedete am 19 April 1871 einen Antrag in dem es hiess Die Errichtung eines den Aufgaben des deutschen Reichstags entsprechenden und der Vertretung des deutschen Volkes wurdigen Parlamentshauses ist ein dringendes Bedurfnis Ein anderer mit Blick auf den kurz zuvor errungenen Sieg uber Frankreich und die Reichsgrundung stark nationalistisch formulierter Antrag fur den Neubau fand keine Mehrheit Eine Reichstagsbaucommission sollte die Vorbereitungen fur einen wurdigen Neubau treffen Es galt den Bauplatz festzulegen das Bauprogramm zu entwickeln einen Architektenwettbewerb auszuschreiben und fur eine geeignete Ubergangslosung zu sorgen Ein Provisorium war schnell gefunden In nur 70 Tagen wurde das Gebaude Leipziger Strasse 4 zuvor Sitz der Koniglichen Porzellanmanufaktur fur den Parlamentsbetrieb tauglich gemacht Man rechnete mit einer Ubergangszeit von funf bis sechs Jahren Tatsachlich wurden es 23 Jahre Grundstuck Ostlicher Teil des Konigsplatzes mit Palais Raczynski um 1880 Blick von der spater versetzten Siegessaule Die Probleme begannen mit der Wahl eines passenden Grundstucks fur den Neubau Nach kurzer Suche bestimmte die Parlamentsbaukommission einen Bauplatz auf der Ostseite des damaligen Konigsplatzes heute Platz der Republik Allerdings stand dort noch das Palais Raczynski des polnischen Grafen Atanazy Raczynski eines preussischen Diplomaten und Kunstsammlers Die Kommissionsmitglieder glaubten jedoch mit der Unterstutzung des Kaisers Wilhelm I und damit letztlich auch mit der Zustimmung des Grafen rechnen zu konnen und schrieben einen internationalen Wettbewerb fur dieses Grundstuck aus Den Wettbewerb an dem uber hundert Architekten teilnahmen entschied im Juni 1872 Ludwig Bohnstedt aus Gotha fur sich Sein Entwurf fand grosse offentliche Zustimmung konnte aber nicht realisiert werden weil sich Graf Raczynski weigerte sein Grundstuck zur Verfugung zu stellen Und Wilhelm I zeigte wenig Neigung ein Enteignungsverfahren zu betreiben obwohl auch er den Standort passend fand Ludwig Bohnstedts Wettbewerbsentwurf 1872 Nach und nach verstandigte sich die Kommission auf einen alternativen Standort weiter ostlich naher zur Stadtmitte Bismarck Wilhelm I und die konservativen Abgeordneten lehnten diesen Bauplatz allerdings vehement ab da der Reichstag damit in die Nahe des Stadtschlosses ruckte was als politische Aufwertung des Parlamentes gedeutet wurde Im Jahr 1881 konnte auf die erste Standort Wahl zuruckgegriffen werden da der Graf 1874 verstorben war Sein Sohn hatte das Raczynski Palais noch im selben Jahr an den Preussischen Staat verkauft PlanungIm Dezember 1881 beschloss der Reichstag das Baugelande zu erwerben Eine lebhafte offentliche Diskussion entstand um die Frage ob Ludwig Bohnstedt ausser Konkurrenz beauftragt werden sollte seinen siegreichen Entwurf von 1872 umzuarbeiten und auszufuhren Wallots Wettbewerbsentwurf 1882 Im Februar 1882 wurde dann aber ein neuer Wettbewerb ausgeschrieben zu dem diesmal nur Architekten deutscher Zunge zugelassen waren eine Forderung des Verbandes deutscher Architekten und Ingenieurvereine Hohe Preisgelder luden zur Teilnahme ein Auch Bohnstedt beteiligte sich wieder blieb aber ebenso chancenlos wie auch zum Beispiel Heinrich von Ferstel Aus 189 anonymen Einsendungen gingen die Entwurfe von Paul Wallot aus Frankfurt am Main und Friedrich von Thiersch aus Munchen als Sieger hervor beide erhielten am 24 Juni 1882 erste Preise Da aber Wallot eindeutig mehr Stimmen auf seiner Seite hatte 19 von 21 bekam er den begehrten Auftrag Am 9 Juni 1883 wurde der dazugehorige Haushalt genehmigt Vorangegangen war ein Rededuell von August Reichensperger der einen neugotischen Entwurf als germanische Architektur Wallots Renaissancebau vorzog und dessen Befurworter Robert Gerwig Fur den Architekten begann ein langwieriger und muhevoller Arbeitsprozess eine standige Auseinandersetzung mit mehreren zustandigen Instanzen Nach einem Beschluss von 1880 sollte die Akademie des Bauwesens beim zukunftigen Neubau eines Reichstagsgebaudes unbedingt als Berater eingeschaltet werden eine ungluckliche Regelung weil viele Akademiemitglieder am vorhergehenden Wettbewerb mit eigenen Entwurfen beteiligt waren Unkorrektes Verhalten liess sich der Akademie nicht nachweisen aber ihre haufige ungewohnlich pedantische Kritik an Wallots Arbeit rief Zweifel an ihrer Objektivitat hervor die in der Offentlichkeit auch geaussert wurden Kaiser Wilhelm I bei der Grundsteinlegung am 9 Juni 1884 Die Bauabteilung im preussischen Ministerium der offentlichen Arbeiten als zweite Gutachterinstanz verlangte ebenfalls weitreichende Anderungen Wallot selbst blieb nach aussen hin geduldig und beklagte sich nur in personlichen Briefen Er musste in Abstanden von wenigen Monaten immer neue Entwurfe fur die Anordnung der Innenraume und die Gestaltung der Fassaden liefern Unabhangige Beobachter glaubten am Ende den pramierten Entwurf nicht mehr wiederzuerkennen Schliesslich konnte am 9 Juni 1884 der Grundstein gelegt werden Viel Militar und nur wenige Parlamentarier nahmen an der verregneten Zeremonie teil Drei Hohenzollern hatten die Hauptrollen Kaiser Wilhelm I sowie sein Sohn und sein Enkel die spateren Kaiser Friedrich III und Wilhelm II Beim Hammerschlag Wilhelms I zersprang das symbolische Werkzeug ArchitekturDas Reichstagsgebaude weist folgende Daten in Zahlen auf Merkmal MerkmalsauspragungMenge Sandstein 30 000 m Anzahl Ziegelsteine 32 Mio Eckturme 4Hohe der Eckturme 46 mGrundflache 13 290 m Breite 104 mLange 137 mHohe 47 mHohe des Gebaudes zur Zeit Wallots 75 mStutzpfahle Kiefern 2 300Hohe der Dachterrasse 24 mFlache Photovoltaik 300 m Aussengestalt Reichstagsgebaude in der Bauphase 1888Reichstagsgebaude um 1895 Der Reichstag wurde als eines der ersten grossen Gebaude mit dem seinerzeit noch neuartigen Portlandzement mit Stahlarmierung Moniereisen heute Stahlbeton errichtet Wahrend der Bauarbeiten entwickelte sich die Kuppel zum besonderen Problem Verschiedene Einspruche hatten Wallot gezwungen sie von ihrer zentralen Position uber dem Plenarsaal zur westlichen Eingangshalle zu verlegen Nach diesem Plan wurde das Bauwerk nun von der Berliner Steinmetzfirma Zeidler amp Wimmel errichtet Der plastische Schmuck stammte vom Bildhauer Je weiter der Bau vorankam desto mehr kam der Architekt zu der Uberzeugung dass die erzwungene Anderung ruckgangig gemacht werden musse In zahen Verhandlungen erreichte er die Zustimmung dafur Inzwischen waren die tragenden Wande um das Plenum schon errichtet Berechnungen ergaben aber dass sie fur die geplante steinerne Kuppel zu schwach waren Der aus einzelnen gemauerten Wanden gebildete Tambour auf dem das Widerlager der Kuppel ruhen sollte konnte die rechtwinklig zu den Wanden wirkende horizontale Schubkomponente nicht aufnehmen Im Jahr 1889 fand der im Berliner Reichseisenbahnamt beschaftigte Bauingenieur Hermann Zimmermann ausserhalb seiner dienstlichen Tatigkeit eine Losung Er reduzierte die Kuppelhohe von 85 m auf knapp 75 m und schlug eine relativ leichte technisch anspruchsvolle Konstruktion aus Stahl und Glas vor Zimmermann entwarf ein stahlernes Raumfachwerk dessen unterer achteckiger Ring durch ein raffiniertes Auflagersystem so konstruiert wurde dass die vier Wande nur in ihren Ebenen belastet wurden d h jede Wand statisch als Scheibe wirkte Zimmermanns Raumfachwerk war ausserlich und innerlich statisch bestimmt und konnte somit allein mit Hilfe der Gleichgewichtsbedingungen berechnet werden Dies ergab dass die Lagerung aussere statische Bestimmtheit der Kuppel ein zwangsfreies Ausdehnen bzw Zusammenziehen z B infolge Temperaturanderung erlaubte Dieses Kuppelsystem ging als Zimmermann Kuppel als geniale Tragwerksmaschine in die Geschichte der Bautechnik ein Zimmermann selbst publizierte die baustatische Analyse seiner Kuppel in verallgemeinerter Form erst 1901 Die Zimmermann Kuppel versorgte den Plenarsaal mit naturlichem Licht und gab dem Parlamentsgebaude den gewunschten wurdigen Abschluss Daruber hinaus galt sie als Wahrzeichen fur die Innovationskraft und Leistungsfahigkeit deutscher Bauingenieure auf Basis der Baustatik in ihrer Vollendungsphase 1875 1900 So ist Zimmermanns Reichstagskuppel auch ein Triumph der klassischen Baustatik Kuppel Langsschnitt der Kuppel von Norden nach Suden Axonometrische Darstellung des statischen Systems oben und Draufsicht der Auflager und Stabkrafte unten nach Zimmermann 1901 Wilhelm II seit 1888 als Kaiser im Amt hatte anfangs noch eine recht positive Einstellung zum Reichstagsgebaude Er unterstutzte Wallot auch in der Frage wo die Kuppel zu platzieren sei obwohl er sie prinzipiell als Argernis empfand weil er darin ein Symbol fur die Anspruche des ungeliebten Parlaments sah und weil sie hoher war als die Kuppel des Berliner Stadtschlosses mit ihren 67 m Seit etwa 1892 wurde eine zunehmende Abneigung des Kaisers gegenuber dem Gebaude deutlich er bezeichnete es als Gipfel der Geschmacklosigkeit und vollig verungluckte Schopfung und schmahte es inoffiziell als Reichsaffenhaus Gegen Wallot entwickelte er eine deutliche personliche Aversion vermutlich weil der seinen Anderungswunsch spontan abgelehnt hatte Er verweigerte dem Architekten mehrere Auszeichnungen fur die er vorgesehen war Seinem Vertrauten Philipp zu Eulenburg teilte er brieflich mit es sei ihm gelungen Wallot im personlichen Gesprach mehrfach zu beleidigen Reichstagsgebaude bis um 1900 Blick von der Siegessaule Paul Wallot entwickelte den Bau in dem fur Regierungsbauten ublichen zeitgenossischen Reichsstil einer architektonischen Spielart des Historismus Fur die Aussenform verwendete er hauptsachlich Formen der italienischen Hochrenaissance Neorenaissance und verband sie mit einigen Elementen der deutschen Renaissance mit etwas Neobarock und einer damals hochmodernen Stahl und Glaskonstruktion der Kuppel Das Ergebnis empfanden viele Zeitgenossen nicht als gelungene Synthese sondern als wenig uberzeugendes Neben und Durcheinander Traditionalisten lehnten die technische Modernitat der Kuppel ab jungere Kritiker konnten sich nicht mit dem massiven Quaderbau im Stil der Renaissance anfreunden Besonders drastisch urteilte der einflussreiche Berliner Stadtbaurat und erfolgreiche Architekt Ludwig Hoffmann Er nannte das Gebaude einen Leichenwagen erster Klasse Andere Quellen berichten aber dass die Mehrheit der deutschen Architekten den Bau nachdrucklich gelobt habe Am 5 Dezember 1894 fand die Schlussstein Setzung in Gegenwart des Kaisers und der Kaiserin statt Wieder war es eine vorwiegend militarische Veranstaltung bei der die kaiserliche Urkunde verlesen wurde Wir Wilhelm von Gottes Gnaden deutscher Kaiser und Konig von Preussen thun kund und fugen zu wissen dass wir beschlossen haben im Namen der Fursten und freien Stadte des Reiches in Gemeinschaft mit den verfassungsmassigen Vertretern des deutschen Volkes den Schlussstein zu dem Hause zu legen in welchem die gesetzgebenden Korperschaften fortan ihrer Arbeit walten sollen Der erhabene Grunder des Reiches Kaiser Wilhelm I welcher am 9 Juni 1884 den Grundstein legte hat die Vollendung des Werkes nicht mehr schauen durfen und auch sein ruhmgekronter Sohn Kaiser Friedrich wurde nach Gottes Rathschluss von uns abgerufen Wie wir das Gedachtniss dieser unserer Vorfahren in der Kaiserwurde dankerfullten Herzens segnen so wird dessen sind wir gewiss ihr Andenken fur alle Zeiten im deutschen Volke fortleben Zehn Jahre muhevoller Arbeit sind uber der Errichtung dieses Baues dahingegangen Zur Ehre des geeinten Vaterlandes erhebt er sich festgefugt durch deutsche Hande ein Zeugniss deutschen Fleisses deutscher Kraft So soll er nunmehr seiner Bestimmung ubergeben werden in seinen Raumen walte der Geist der Gottesfurcht der Vaterlandsliebe und der Eintracht Dieser Geist erfulle die Manner welche berufen sind hier des Reiches Wohlfahrt zu fordern Es bleibe ein Baudenkmal der grossen Zeit in welcher als Preis des schwer errungenen Sieges das Reich zu neuer Herrlichkeit erstanden ist eine Mahnung den kunftigen Geschlechtern zu unverbruchlicher Treue in der Pflege dessen was die Vater mit ihrem Blute erkampft haben Das walte Gott Bericht in Das Vaterland vom 6 Dezember 1894 Wallot fuhrte den Kaiser durch das Gebaude Wilhelm II liess offentlich nur anerkennende Worte horen In seiner Thronrede zur Reichstagseroffnung sagte der Kaiser Moge Gottes Segen auf dem Hause ruhen moge die Grosse und Wohlfahrt des Reiches das Ziel sein das alle zur Arbeit in seinen Raumen Berufenen in selbstverleugnender Treue anstreben Die Baukosten betrugen 24 Millionen Goldmark kaufkraftbereinigt in heutiger Wahrung rund 204 7 Millionen Euro Sie wurden aus den Reparationen beglichen die Frankreich nach dem verlorenen Krieg von 1870 1871 zu zahlen hatte Es wurden 30 000 m schlesischer Sandstein und uber 32 Millionen Ziegelsteine verbaut Grundrisse Erdgeschoss Hauptgeschoss Obergeschoss ZwischengeschossInnenausstattung Der grosse Sitzungssaal des Reichstags um 1903 mit Ziffernkennzeichnung besonderer PlatzePlenarsitzungssaal Leipziger Strasse 4 1889Der Sitzungssaal des Reichstagsgebaudes um 1894 gezeichnet von Willy Stower Das Reichstagsgebaude war fur seine Aufgaben im Allgemeinen gut vorbereitet Die Haustechnik war ganz auf der Hohe der Zeit Ein eigenes Kraftwerk versorgte das Gebaude mit elektrischem Strom Es gab eine zentrale Heizungssteuerung mit Temperaturfuhlern elektrische Ventilatoren Doppelfenster Telefone Toiletten mit Wasserspulung und dergleichen Ausser den Sitzungssalen fur Reichstag und Bundesrat waren vorhanden ein Lesesaal diverse Sprechzimmer ein Erfrischungsraum Garderoben Wasch und Umkleideraume usw Die Bibliothek umfasste 90 000 Bande als sie eingerichtet wurde und war auf 320 000 Bande ausgelegt Das Reichstagsarchiv enthielt schon bald Millionen von Schriftstucken die mit einem sinnreichen pneumatischen Aufzugssystem in den Lesesaal geschickt werden konnten Ein Mangel allerdings war bald zu erkennen es fehlte an ausreichenden Arbeitsraumen fur alle Abgeordneten Im Vergleich zu anderen europaischen Parlamentsbauten war das Gebaude mit seiner Grundflache von 138 m 96 m relativ klein Die Note eines fiktiven Abgeordneten wurden so beschrieben Was nutzten ihm die feingeschnitzten Holzpaneele die einzig schone Aussicht auf den Konigsplatz wenn er keinen leeren Stuhl fand und keinen freien Arbeitstisch zum ruhigen Lesen und Schreiben Auch Umbauten in den folgenden Jahren konnten das Problem nicht beseitigen Das Verhaltniswahlrecht der Weimarer Republik liess die Zahl der Abgeordneten dann sogar von 397 auf uber 600 ansteigen Gegen Ende der 1920er Jahre wurden Erweiterungsbauten nordlich des Reichstags geplant fur die ein Architektenwettbewerb veranstaltet wurde Die Planungen wurden allerdings nicht mehr ausgefuhrt Fur die Innenraume wurde ein beschrankter Wettbewerb ausgeschrieben zu dem u a Gustav Schonleber Eugen Bracht und Franz Stuck eingeladen wurden Schmuckformen Giebel mit Facherrosetten uber den Turen Obelisken gedrechselte Saulen Girlanden und allegorische Figuren waren in reprasentativen Renaissancegebauden zum Beispiel in den Rathausern wohlhabender Stadte oft in grosser Fulle angebracht und schmuckten nun ganz ahnlich auch das Reichstagsgebaude Diese aufwendige Gestaltung wurde von Betrachtern als typisch deutsch aufgefasst und war auch so gemeint als Gegengewicht und Erganzung zu einer Aussenansicht die trotz anderer Zutaten vor allem den Eindruck der damals weitverbreiteten internationalen Neorenaissance vermittelte Die meisten Raume auch der grosse Sitzungssaal waren in gangiger historistischer Formensprache mit Holz ausgekleidet mit Eiche Esche gebeizter Kiefer und Tropenholzern Zum Teil sprachen raumakustische Grunde dafur jedenfalls war Holz preiswerter als Stein Ganz wesentlich ging es aber auch um Stilfragen denn Wallot entwarf die Innenraume einschliesslich des Mobiliars grossenteils im Stil der deutschen Renaissance des 16 und 17 Jahrhunderts Zahlreiche Glasfenster entwarf und produzierte der Frankfurter Glasmaler Alexander Linnemann der mit Wallot befreundet war Weitere Verzierungen Giebel des Reichstags Relief von Fritz Schaper und der von Peter Behrens gestaltete Schriftzug Die kunstlerische Ausgestaltung war mit der Schlusssteinlegung 1894 noch nicht abgeschlossen Sie war vor allem darauf angelegt die 1871 hergestellte Einheit des Reiches auszudrucken Giebel der Saulenhalle Das Reichswappen im Giebel uber dem Haupteingang und die Kaiserkrone umrahmt von einem Hermelin auf der Kuppelspitze symbolisierten das erreichte Ziel ebenso eine Germaniagruppe von Reinhold Begas uber der Spitze des Hauptportals Auf beiden Seiten des Wappens stehen Figuren die Nord und Suddeutschland reprasentieren Auf der linken Seite des Giebels werden Handel und Gewerbe durch Figuren reprasentiert wahrend auf der rechten Seite Wissenschaft und Kunst abgebildet sind Bismarck Nationaldenkmal Reichstagsgebaude mit Bismarck Nationaldenkmal um 1900 Vor dem Reichstagsgebaude wurde in den Jahren 1897 1901 das Bismarck Nationaldenkmal errichtet ebenfalls von Reinhold Begas Es wurde 1938 1939 zusammen mit der Siegessaule versetzt Die Wappenbaume des Saulenportals An vielen Stellen wurde darauf Bezug genommen dass das Deutsche Reich sich aus mehreren Staaten zusammensetzte etwa mit den Wappen der deutschen Staaten und mit den personifizierten Flussen Rhein und Weichsel die links und rechts des Hauptportals am Westeingang des Reichstagsgebaudes zu sehen sind sowie weiteren heute nicht mehr vorhandenen deutschen Stadtewappen und Flusssymbolen in den Fenstern der Westfassade Auf jeder Krone der beiden Wappenbaume sitzt jeweils ein Adler der mit gespannten Flugeln in seinen Fangen die Kaiserkrone das Symbol der Einheit tragt Fruchtbarkeit und Reichtum der deutschen Erde bilden den Nahrboden fur die deutschen Stammbaume der norddeutschen Eiche linkes Relief und der suddeutschen Fichte rechtes Relief die der Kaiserkrone und Einheit entgegenstreben Als ornamentales Beiwerk werden einzelne Wappen von Wappenhaltern flankiert die Allegorien fur Wehrkraft Gelehrsamkeit und Kunstgewerbe sind Die Reliefs wurden von 1893 bis 1894 nach Zeichnungen des Reichstagsarchitekten Paul Wallot von dem Berliner Bildhauer Otto Lessing Urgrossneffe des Dichters Gotthold Ephraim Lessing modelliert Die 25 Grundungsstaaten des Deutschen Kaiserreichs die in den zehn Wappen links und rechts des Haupteingangs dargestellt werden sind Wappen Wappenbaum zur linken Seite am Westeingang Wappenbaum zur rechten Seite am Westeingang4 Konigreiche oben 3 Preussen Wahlspruch des preussischen Schwarzen Adlerordens Suum cuique Jedem das Seine unten 8 Sachsen Motto Providentiae memor Der Vorsehung eingedenk oben 3 Bayern Motto des Hubertusordens In Treue fest unten 8 Wurttemberg Motto Furchtlos und Treu 6 Grossherzogtumer mittig 5 Mecklenburg Schwerin 6 Baden 7 Sachsen Weimar Eisenach mittig 5 Mecklenburg Strelitz 6 Hessen 7 Oldenburg5 Herzogtumer oben 2 Braunschweig 4 Anhalt oben in einem Wappen 2 Sachsen Meiningen Sachsen Altenburg Sachsen Coburg Gotha7 Furstentumer unten 9 Waldeck 10 Schaumburg Lippe oben in einem Wappen 4 Schwarzburg Rudolstadt Schwarzburg Sondershausen unten 9 Reuss Altere Linie Reuss Jungere Linie in einem Wappen 10 Lippe Detmold3 freie Hanse Stadte oben in einem Wappen 1 Hamburg Bremen Lubeck1 Reichsland 1871 von Frankreich abgetreten oben 1 Elsass LothringenDie Bedeutung der Sandsteinfiguren Steinskulptur am Sudwestturm des Reichstagsgebaudes Allegorie der Bierbrauerei von Robert Diez Die 16 Figuren sind zeitgemasse allegorische Darstellungen an den 4 Eckturmen die sowohl fur kulturelle und wissenschaftliche Errungenschaften als auch fur die Handwerkskunst und das Militar stehen Nordwestturm Nordostturm0 1 Handel und Schifffahrt 0 2 Grossindustrie 0 3 Klein und Hausindustrie 0 4 Elektrotechnik 0 5 Erziehung 0 6 Unterricht 0 7 Kunst 0 8 LiteraturSudwestturm Sudostturm13 Ackerbau 14 Viehzucht 15 Weinbau 16 Bierbrauerei 0 9 Wehrkraft zu Lande 10 Wehrkraft zur See 11 Rechtspflege 12 Staatskunst Sie stehen teils in Bezug zu den damaligen Raumen im Inneren Bibliothek unter dem Nordostturm Erfrischungsraum unter dem Sudwestturm lassen aber auch Bezuge zu den Himmelsrichtungen erkennen Schifffahrt und Grossindustrie im Nordwesten Deutschlands Weinbau im Sudwesten u a Dabei standen die vier Eckturme zugleich fur die vier Konigreiche innerhalb des Kaiserreiches Bayern Preussen Sachsen und Wurttemberg Um auch selbst dem Gedanken der Reichseinheit Rechnung zu tragen und um regionale Eifersuchteleien moglichst zu vermeiden war der Architekt bei der Auswahl der Kunstler fur das Dekorationsprogramm darauf bedacht Mitarbeiter aus allen Landesteilen Deutschlands heranzuziehen Im Fruhjahr 1896 wurden an der Ostseite des Gebaudes zwei von dem Munchener Bildhauer Rudolf Maison aus Kupfer geschaffene Reiterstatuen von Reichsherolden aufgestellt Wallot von den standigen oft unsachlichen Auseinandersetzungen nun doch zermurbt nahm 1899 eine Professur in Dresden an wurde aber bis zu seinem Tode im Jahr 1912 wegen der kunstlerischen Ausschmuckung des Reichstags immer wieder konsultiert Widmungsinschrift Hauptartikel Dem deutschen Volke Wallot hatte als Widmung des Gebaudes bestimmt dass der Architrav des Westportals die Inschrift Dem deutschen Volke erhalten solle was auf eine lebhafte publizistische Debatte mutmassliche Ablehnung beim Kaiser und eine Reihe von Gegenvorschlagen stiess Deshalb blieb die vorgesehene Stelle uber 20 Jahre lang leer Wahrend des Ersten Weltkriegs gab der Unterstaatssekretar im Reichskanzleramt Arnold Wahnschaffe den Anstoss die Inschrift jetzt anzubringen um dem Ansehensverlust des Kaisers in der Bevolkerung entgegenzuwirken Der Kaiser liess mitteilen eine ausdruckliche Genehmigung der Inschrift werde er nicht erteilen er habe aber keine Bedenken wenn die Reichstagsausschmuckungs Kommission eine solche beschliesse Einen Tag spater gab der Prasident des Reichstags Johannes Kaempf bekannt dass die Inschrift nun angebracht werden solle Architekt und Industriedesigner Peter Behrens legte im Herbst 1915 den Gestaltungsentwurf des Schriftzuges vor Er wurde aus zwei erbeuteten und eingeschmolzenen Geschutzrohren aus den Befreiungskriegen 1813 1815 mit 60 cm hohen Buchstaben in der Giesserei S A Loevy hergestellt und zwischen dem 20 und dem 24 Dezember 1916 angebracht Nach dem Totalumbau des Gebaudes im beginnenden 21 Jahrhundert wurde in der Offentlichkeit noch einmal um das Zitat gestritten Kritiker brachten zum Ausdruck dass mit Dem deutschen Volke lediglich die deutsche Ur Bevolkerung angesprochen wurde Die inzwischen zahlreichen Zuwanderer aus anderen Landern seien ausgeschlossen So entstand im Rahmen der Kunst am Bau eine Art Gegenprojekt In einem der Innenhofe des Gebaudes legte der Konzeptkunstler Hans Haacke einen langsrechteckigen Garten an in den die aus allen Teilen Deutschlands kommenden Abgeordneten Erde und Pflanzen aus ihrem Herkunftsgebiet mitbrachten und einpflanzten Dieser Garten tragt die aus grossen weissen Versalien gebildete und von oben deutlich sichtbare Inschrift Der Bevolkerung Wettbewerbe um die Erweiterung des Reichstags am Ende der 1920er JahreUm architektonisch und stadtebaulich geeignete Moglichkeiten zur Erweiterung der Burokapazitaten fur Abgeordnete und Reichstagsverwaltung zu sondieren wurde die Hochbauabteilung des preussischen Finanzministeriums unter Leitung Martin Kiesslings Ende der 1920er Jahre damit beauftragt Architektenwettbewerbe durchzufuhren Diese knupften an einen 1912 durchgefuhrten Wettbewerb zur Neugestaltung des Konigsplatzes an den der Architekt Otto March gewonnen hatte Die Aufgabenstellung der Wettbewerbe und die abgegebenen Entwurfe wurden 1930 in der Zeitschrift Stadtebau von ihrem Herausgeber Werner Hegemann leidenschaftlich kommentiert Hegemann ubte an dem bestehenden Reichstagsgebaude dessen Abriss er wegen seiner massstabslosen plumpen und zuchtlosen Bauformen befurwortete massive Kritik und sprach sich fur einen Buroturm nordlich des Reichstages als vorzugswurdige Losung aus Unter den 17 Wettbewerbsteilnehmern befanden sich Karl Wach aus Dusseldorf Georg Holzbauer und Franz Stamm aus Munchen Hans Heinrich Grotjahn aus Leipzig Wilhelm Kreis aus Dresden Heinrich Straumer aus Berlin Paul Meissner aus Dresden German Bestelmeyer aus Munchen Adolf Abel aus Koln Gottlob Schaupp aus Frankfurt am Main sowie Rudolf Klophaus August Schoch und Erich zu Putlitz aus Hamburg Wegen Geldmangels Deutschland war von der Weltwirtschaftskrise stark betroffen kam keiner der Entwurfe zur Ausfuhrung Allein die im Rahmen der Wettbewerbe angeregte Versetzung der Berliner Siegessaule wurde 1938 1939 verwirklicht Reichstagsbrand und Zeit des Nationalsozialismus Hauptartikel Reichstagsbrand Auf dem Berliner Reichstag 2 Mai 1945 Die sowjetische Flagge wird auf dem Reichstagsgebaude gehisstKampfe um das Regierungsviertel und den Reichstag Am 30 Januar 1933 ernannte der Reichsprasident Paul von Hindenburg den NSDAP Fuhrer Adolf Hitler zum Reichskanzler am 1 Februar loste er den Reichstag auf In der Nacht zum 28 Februar 1933 schlugen Flammen aus der Kuppel des Reichstagsgebaudes Der Plenarsaal und einige umliegende Raume brannten aus Es handelte sich eindeutig um Brandstiftung die Schuldfrage ist bis heute nicht zweifelsfrei geklart Die Nationalsozialisten waren Nutzniesser des Brandes Noch in derselben Nacht gingen sie mit massivem Terror gegen politische Gegner vor Sie veranlassten den Reichsprasidenten am folgenden Tag die Reichstagsbrandverordnung zum Schutz von Volk und Staat zu unterzeichnen 1 setzte die wesentlichen Grundrechte zeitweilig ausser Kraft 5 ermoglichte die Todesstrafe fur das politische Delikt Hochverrat Die konstituierende Sitzung des neuen Parlaments am 21 Marz 1933 dem Tag von Potsdam fand nach dem Reichstagsbrand statt Entgegen einer weitverbreiteten Meinung hat Hitler niemals eine Rede im Reichstagsgebaude gehalten Hitler hielt alle seine Reichstagsreden in der zum Parlamentsgebaude umfunktionierten Krolloper Im Mai 1933 wurde der niederlandische Kommunist Marinus van der Lubbe zusammen mit prominenten Mitgliedern der KPD vor dem Reichsgericht in Leipzig wegen der Brandstiftung angeklagt Die Anklage versuchte den Brand als Signal fur einen bewaffneten Staatsstreich darzustellen In dem politischen Schauprozess erhielt van der Lubbe aufgrund eines zweifelhaften Gestandnisses und der eigens gegen ihn gerichteten Lex van der Lubbe die Todesstrafe und wurde im Januar 1934 hingerichtet Die Mitangeklagten Georgi Dimitroff und Ernst Torgler mussten aus Mangel an Beweisen freigesprochen werden Der Reichstagsbrandprozess wurde fur die Veranstalter zu einem Desaster vor allem wegen der rhetorischen Uberlegenheit Dimitroffs in seinen Rededuellen mit Joseph Goebbels und Hermann Goring Wahrend der Reichstag in dem seit Juli 1933 nur noch nationalsozialistische Abgeordnete sassen gegenuber in der Krolloper tagte wurde die Kuppel des Reichstagsgebaudes notdurftig instand gesetzt der zerstorte Plenarbereich jedoch nicht Im Haus wurden Propaganda Ausstellungen wie Der ewige Jude und Bolschewismus ohne Maske gezeigt Zeitweilig waren hier auch Modelle der geplanten Welthauptstadt Germania untergebracht einer stadtebaulichen Grossmachtphantasie die Albert Speer in engem Kontakt mit Hitler entworfen hatte Die Halle des Volkes mit ihrer Kuppelhohe von 290 m die unmittelbar neben dem Reichstagsgebaude entstehen sollte hatte dieses nach dem Urteil eines heutigen Autors auf die relative Grosse einer Aussentoilette schrumpfen lassen Im Jahre 1938 wurde im Rahmen der Planung fur die Nord Sud Achse entschieden das Gebaude zu erhalten und durch Woldemar Brinkmann umbauen zu lassen wobei der Plenarsaal vergrossert werden sollte Man beabsichtigte das Reichstagsgebaude nach dem Umbau wieder seiner Bestimmung als Versammlungsstatte des Reichstages zuzufuhren Im Zweiten Weltkrieg diente das Gebaude mit vermauerten Fenstern als Luftschutzbunker Die AEG produzierte dort Elektronenrohren ein Lazarett wurde eingerichtet und von 1943 bis 1945 war hier die gynakologische Station der nahegelegenen Charite untergebracht Etwa 60 100 Kinder wurden im Reichstagsgebaude geboren Ausserdem wurden auf zwei Plattformen neben der Kuppel gemass einer Festlegung des Fuhrungsstabes beim Reichsminister der Luftfahrt vom September 1940 Flakbatterien installiert Die Rote Armee sah im Reichstagsgebaude eines der Schlusselsymbole des nationalsozialistischen Deutschlands Wahrend der Schlacht um Berlin wurde der Reichstag nach heftigen Kampfen die vom 28 April bis zum spaten Abend des 1 Mai 1945 andauerten von der 150 171 und 207 Infanteriedivision des 79 Infanteriekorps der 3 Stossarmee der 1 Weissrussischen Front und anderen Kampfverbanden eingenommen Neun rote Sowjetfahnen waren aus Moskau eingeflogen worden Am 30 April 1945 wurde die Fahne der 150 Schutzendivision als Banner des Sieges zunachst uber dem Eingangsportal und dann gegen 22 40 Uhr auf dem Dach des Gebaudes aufgepflanzt Politoffiziere verbreiteten spater die Fahne habe bereits gegen 14 25 Uhr uber Berlin geweht Gegen 15 Uhr hatte der Befehlshaber der 3 Stossarmee General Kusnezow im Gefechtsstand bei Marschall Schukow angerufen und diesem gemeldet Unser rotes Banner weht auf dem Reichstag Er teilte Schukow aber auch mit An einigen Stellen der oberen Stockwerke und in den Kellern wird immer noch gekampft Das spater zur Medienikone gewordene Foto Auf dem Berliner Reichstag 2 Mai 1945 des Militarfotografen Jewgeni Chaldej zu diesem Ereignis musste wegen der damals anhaltenden Kampfe kurz danach nachgestellt werden erst am Abend des 1 Mai kapitulierten die letzten Verteidiger im Keller des Hauses Das Foto symbolisiert das Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa gleichzeitig das Ende von Hitler Deutschland und damit den Sieg uber den deutschen Faschismus Zeit der deutschen Teilung source source source source source source Filmaufnahmen von Juli 1945Reichstag nach alliierter Bombardierung 19451982 ohne KuppelPlenarsaal aus der NachkriegszeitMauerfall Ende 1989 Die Sektorengrenze verlief unmittelbar an der Ostseite des ReichstagsgebaudesReichstagsgebaude am 3 Oktober 1990 Unmittelbar nach Ende des Zweiten Weltkriegs stand das zuletzt heftig umkampfte Reichstagsgebaude als Teilruine in einer von Trummern gepragten Umgebung Die Freiflachen ringsherum dienten der hungernden Bevolkerung zum Anbau von Kartoffeln und Gemuse Am 22 November 1954 wurde die Kuppel gesprengt wegen angeblicher statischer Unsicherheit und um das beschadigte Gebaude zu entlasten Diese Begrundung wird in kritischen Texten als fragwurdig bezeichnet In den folgenden Jahren beschrankte sich die neu gegrundete Bundesbauverwaltung darauf das Bauwerk zu sichern Im Jahr 1955 beschloss der Bundestag die vollige Wiederherstellung Allerdings war die Art der Nutzung im geteilten Deutschland noch ungewiss Der Architekt Paul Baumgarten erhielt 1961 als Gewinner eines zulassungsbeschrankten Wettbewerbs den Auftrag fur Planung und Leitung des Wiederaufbaus der 1973 beendet war Zahlreiche Schmuckelemente der Fassade wurden abgeschlagen die Eckturme wurden in der Hohe reduziert Die beschadigte aber in grossen Teilen erhaltene aufwendige Innenarchitektur wurde fast vollstandig vernichtet Uberreste hinter Abdeckplatten versteckt neue Zwischengeschosse vergrosserten die Nutzflache und veranderten dabei weitgehend die ursprungliche Raumstruktur Der Plenarsaal wurde gut doppelt so gross und hatte alle Abgeordneten eines wiedervereinigten Deutschland aufnehmen konnen Seit dem Viermachte Abkommen von 1971 durften keine Plenarsitzungen des Bundestages in Berlin abgehalten werden Nur Ausschuss oder Fraktionssitzungen waren in den neu eingerichteten Raumen moglich Baumgartens Eingriffe deren Kosten 110 Millionen Mark betrugen von der Bundesbaudirektion unterstutzt oder vorgeschrieben erscheinen heute allzu rigoros erklaren sich aber aus der historischen Situation Er verwendete die Formensprache seiner Zeit der Moderne der 1960er Jahre Dekorative Gestaltung war tabu Gerade Linien und glatte Flachen dominierten Insbesondere die reprasentativen Bauten des ausgehenden 19 Jahrhunderts galten als schwulstig uberladen wenig erhaltenswert Denkmalpflegerische Gesichtspunkte hatten kaum Gewicht Dazu kam im Falle des Reichstagsgebaudes ein spezielles Motiv jenseits asthetischer Erwagungen das Haus war ursprunglich trotz seiner parlamentarischen Bestimmung das Symbol einer vordemokratischen Staatsform gewesen Darauf folgten eine schwache Demokratie und eine brutale Diktatur Gerade hatten die Deutschen zu einer noch jungen Demokratie zuruckgefunden Es schien also nur folgerichtig sich mit deutlichen Einschnitten mit einer strikt zeitgenossischen Asthetik erkennbar von der Vergangenheit abzusetzen Wahrend der Teilung Berlins lag das Reichstagsgebaude im Britischen Sektor aber die Berliner Mauer verlief unmittelbar an der Ostseite des Gebaudes Der einsame zerschossene Reichstag wurde zum Symbol als Sandsteinkoloss im Niemandsland zwischen den feindlichen Weltsystemen Im Gebaude war ein Museum uber den Bundestag und die Geschichte des Reichstagsgebaudes eingerichtet Fur auslandische Staatsgaste gehorte der Besuch der Aussenterrassen mit Blick uber die Berliner Mauer zum ublichen Programm Seit 1971 wurde im Gebaude die Ausstellung Fragen an die Deutsche Geschichte gezeigt und von mehreren Millionen Interessenten besucht Auf Initiative von Bundeskanzler Helmut Kohl und seinem Bundesbauminister Oscar Schneider wurde 1985 ein Gutachten bei Gottfried Bohm von der RWTH Aachen eingeholt wie das Gebaude kunftig insbesondere im Fall einer Wiedervereinigung genutzt werden konnte und welche Umbauten dafur erforderlich waren Das Gutachten wurde vertraulich behandelt Bohm entwarf bis 1988 eine fur Besucher begehbare Glaskuppel die Offenheit und demokratische Teilhabe symbolisieren sollte Nach der deutschen Wiedervereinigung am 3 Oktober 1990 fand am 4 Oktober die erste Sitzung des Deutschen Bundestags im wiedervereinigten Deutschland im Reichstagsgebaude statt erstmals mit den 144 Abgeordneten die von der frei gewahlten Volkskammer fur die Zeit bis zur ersten gesamtdeutschen Wahl in den Bundestag entsandt wurden In der Sitzung wurden die neuen Bundesminister vereidigt und Bundeskanzler Helmut Kohl gab seine Regierungserklarung ab Umbau nach der WiedervereinigungGrundsatzbeschluss und seine Umsetzung Sitz des Deutschen Bundestages ist Berlin dies bestimmte der Bundestag nach einer intensiven und kontrovers gefuhrten Debatte im Hauptstadtbeschluss am 20 Juni 1991 in Bonn mit einer knappen Mehrheit von 338 zu 320 Stimmen Der Ort fur die Plenarsitzungen sollte das Reichstagsgebaude sein Die Umsetzung dieses Beschlusses erforderte einen Umbau zu einem modernen Parlamentsgebaude Dieser dauerte bis 1999 Der 14 Deutsche Bundestag verabschiedete sich in Bonn in die parlamentarische Sommerpause und trat am 8 September 1999 erstmals im neuen Plenarsaal des Reichstagsgebaudes zusammen Wettbewerb Fur den Umbau des Reichstagsgebaudes wurde 1993 ein Realisierungswettbewerb ausgeschrieben Die wesentlichen Planungskriterien waren Transparenz Ubersichtlichkeit und eine vorbildliche Energietechnik Aus 80 eingereichten Entwurfen wurden drei Preistrager gleichrangig ausgewahlt Foster Partners England Pi de Bruijn Niederlande und Santiago Calatrava Spanien Norman Foster hatte ein freistehendes transparentes Dach uber dem eigentlichen Gebaude und Teilen der Umgebung geplant ein Vorschlag der aus asthetischen Erwagungen Deutschlands grosste Tankstelle aber auch wegen der zu erwartenden Kosten von 1 3 Milliarden Mark keine ausreichende offentliche Zustimmung fand In einer Uberarbeitungsphase setzte er sich dann mit einem vollig neuen Entwurf gegen seine beiden Mitwettbewerber durch Auch in dem neuen Entwurf hatte Foster fur das Dach des Reichstags keine Kuppel vorgesehen In seinen Erlauterungen distanzierte er sich sogar ausdrucklich von jeder Erhebung auf dem Dach die aus rein symbolischen Grunden gebaut wurde weder einen Schirm ahnlich dem ursprunglichen Entwurf noch eine Kuppel konne er empfehlen Diese Position liess sich nicht halten In den Jahren 1994 1995 mussten auf Druck der politischen Entscheidungstrager die Vorschlage fur die Gestaltung des Daches mehrfach uberarbeitet werden Am 8 Mai 1995 wurde Fosters endgultiger Entwurf fur eine glaserne begehbare Kuppel vorgestellt dem die Abgeordneten zustimmten Der Architekt Calatrava erhob daraufhin den Vorwurf dies sei ein Plagiat seines eigenen Wettbewerbsbeitrags der eine transparente Kuppel ahnlicher Form vorsah Nach Gutachten und Gegengutachten setzte sich die Ansicht der meisten Fachleute durch wonach fur ein traditionelles architektonisches Gestaltungselement wie eine Kuppel kein besonderer Rechtsschutz beansprucht werden konne Ausserdem hatte schon anlasslich der Ausrichtung des Wettbewerbs 1992 Gottfried Bohm seinen Entwurf fur eine Kuppel veroffentlicht die er 1988 im Auftrag des Bundeskanzlers Helmut Kohl entworfen hatte Dieser Entwurf zeigt bereits eine Glaskonstruktion mit spiralformig aufsteigenden Gehwegen fur Besucher und ist offensichtlich die Grundlage fur die schliesslich von Norman Foster widerwillig realisierte Kuppel Der Auftrag an Foster fur den Umbau des Parlamentssitzes war mit der strikten Auflage verbunden dass die Gesamtkosten 600 Millionen Mark nicht ubersteigen durften einschliesslich aller Aufwendungen fur die Kuppel sowie der Nebenkosten und Honorare Verhullter Reichstag Das Kunstlerpaar Christo und Jeanne Claude hatte sein Projekt Verhullter Reichstag englisch Wrapped Reichstag seit 1971 propagiert Im Januar 1994 fand im Bonner Bundestag eine abschliessende Plenardebatte daruber statt ob ein nationales Symbol von der Bedeutung des Reichstags Objekt einer solchen Kunstaktion werden sollte Die Mehrheit stimmte dafur Vom 24 Juni bis zum 7 Juli 1995 war das Gebaude vollstandig mit silberglanzendem feuerfestem Gewebe verhullt und mit blauen gut drei Zentimeter starken Seilen verschnurt Die sommerliche Aktion nahm rasch den Charakter eines Volksfestes an Funf Millionen Besucher waren in den zwei Wochen anwesend Die Resonanz in den internationalen Medien machte das Reichstagsgebaude weltweit bekannt Innenausbau Vollig entkernter Reichstag 1995Graffiti von sowjetischen SoldatenSitzordnung im PlenarsaalReichstagsgebaude bei Nacht Die letzte Veranstaltung im Reichstagsgebaude vor dem Umbau fand am 2 Dezember 1994 statt Ende Mai 1995 waren die Vorbereitungen fur die Bauarbeiten abgeschlossen die Asbestsanierung und die Freilegung ursprunglicher Gebaudestrukturen Zahlreiche Originalbestandteile wurden geborgen und spater in den fertigen Bau einbezogen Respekt vor der historischen Gebaudesubstanz war eine der Forderungen die an die Architekten gestellt worden waren Spuren der Geschichte sollten auch nach dem Umbau sichtbar bleiben Dazu gehoren auch Graffiti sowjetischer Soldaten in kyrillischer Schrift aus den Maitagen 1945 die nach der Eroberung Berlins angebracht wurden Hitler kaputt Kaukasus Berlin Texte mit rassistischen oder sexistischen Aussagen wurden in Abstimmung mit russischen Diplomaten entfernt die Ubrigen werden im umgebauten Reichstag gezeigt Ende Juli 1995 unmittelbar nach dem Verhullten Reichstag begannen die eigentlichen Umbauarbeiten Zunachst wurden die Um und Einbauten Baumgartens aus den 1960er Jahren beseitigt 45 000 Tonnen Schutt waren abzutransportieren Um die Stabilitat des geanderten Gebaudes zu garantieren kamen zu den 2300 Stutzpfahlen die Paul Wallot einst im Untergrund des Gebaudes hatte versenken lassen 90 neue hinzu Mit dem Rohbau konnte im Juni 1996 begonnen werden Im Zentrum des Gebaudes entstand ein Neubau im Altbau Er umfasst hauptsachlich den Plenarsaal der sich uber alle drei Hauptgeschosse erstreckt Er ist 1200 m gross bei Wallot waren es 640 m bei Baumgarten 1375 m und wurde so verandert dass das Prasidium jetzt wieder auf der Ostseite platziert ist wie in der Anfangszeit des Gebaudes Der Plenarsaal wird zusatzlich durch ein Spiegelsystem erhellt das Tageslicht von der Kuppel in den Saal umleitet Besucher erreichen die Tribunen im Plenum uber ein eigens eingebautes Zwischengeschoss Im zweiten Stock befinden sich Buro und Empfangsraume des Bundestagsprasidenten und der Sitzungssaal des Altestenrates im dritten Obergeschoss sind die Buroraume der Abgeordneten und der Fraktionen sowie die zentrale Presselobby untergebracht Eine Dachterrasse mit Restaurant fur die Abgeordneten ist nach vorheriger Sicherheitsuberprufung auch fur die Offentlichkeit zuganglich Haustechnik Kuche und Garderobe befinden sich im Erdgeschoss und im Keller Die Nord und Sudflugel etwa zwei Drittel des Gebaudes verblieben als historischer Bestand und wurden lediglich saniert Im Neubau kamen zeitgemasse Materialien wie Sichtbeton Glas und Stahl zum Einsatz im Altbaubereich vorwiegend Kalk und schlesischer Sandstein in hellen warmen Farbtonen Ein neu entwickeltes Farbkonzept soll zur Ubersichtlichkeit im Gebaude beitragen Insgesamt neun zum Teil sehr kraftige Farben kennzeichnen verschiedene Bereiche Die Raume erhielten umlaufende starkfarbige Holzpaneele was in Bezug auf die dort gezeigten Kunstwerke zum Teil als problematisch empfunden wurde Bestuhlung Fur die Bestuhlung war zunachst Hellgrau vorgesehen doch die Abgeordneten des Bundestages wehrten sich dagegen Daraufhin beauftragte Foster den danischen Designer Per Arnoldi einen anderen Farbton zu finden heraus kam Reichstag Blue Die Form der Bestuhlung auf der die Abgeordneten und Regierungsmitglieder Platz nehmen heisst Figura Kuppel Reichstagsgebaude mit Kuppel Die nachtraglich konzipierte Kuppel ohne Anlehnung an ihr historisches Vorbild hat sich zur vielbesuchten Attraktion und zu einem Wahrzeichen Berlins entwickelt Angemeldete Besucher konnen das Gebaude durch das Westportal betreten Nach einer Sicherheitskontrolle konnen sie mittels eines Aufzuges zunachst auf das 24 Meter hoch gelegene begehbare Dach im hinteren Bereich der Dachterrasse befindet sich das kleine Restaurant Kafer gelangen Die dort aufgelagerte Kuppel hat die Gestalt eines halben Rotationsellipsoids mit einem Durchmesser von 38 m und einer Hohe von 23 5 m Ihr Stahlskelett besteht aus 24 senkrechten Rippen in Abstanden von 15 und 17 waagerechten Ringen in Abstanden von 1 65 m mit einer Masse von rund 800 Tonnen verkleidet mit 3000 m Glas mit einer Masse von etwa 240 Tonnen An der Innenseite winden sich zwei rund 1 8 m breite und um 180 versetzte spiralformige Rampen von jeweils 230 m Lange zu einer Aussichtsplattform hinauf 40 m uber Bodenniveau beziehungsweise entgegengesetzt wieder hinunter zur Dachterrasse Die Scheitelhohe der Kuppel liegt bei 47 m uber dem Boden deutlich niedriger als bei Paul Wallot Bis November 2010 solange die Kuppel frei zuganglich war wurden taglich im Durchschnitt 8000 Besucher gezahlt Die Zahl fiel stark als der Zugang aus Sicherheitsgrunden beschrankt wurde liegt aber inzwischen bei durchschnittlich drei Millionen Besuchern pro Jahr Zwischen 2002 und 2019 hat der Besucherdienst des Bundestages 42 3 Millionen Gaste betreut die das Gebaude samt Kuppel besichtigt haben Die Besucher konnten auch Debatten verfolgen oder sich durch das Haus fuhren lassen Aufgrund von Terrorwarnungen die Berliner Morgenpost sprach von einer Gefahr islamistischer Anschlage war die Kuppel vom 22 November bis zum 4 Dezember 2010 fur Besucher geschlossen Danach war sie fur Einzelpersonen und Gruppen wieder geoffnet allerdings nur nach vorheriger Online Anmeldung Seit Juli 2012 ist eine Anmeldung vor Ort mit einem Vorlauf von zwei Stunden moglich Die Kuppel des Reichstags weist folgende Daten auf Merkmal MerkmalsauspragungMasse des Stahls 800 tGlasflache 3 000 m Reihen mit Glas 17Scheiben pro Reihe 24 5 10 m 1 70 m Glasstarke 24 mmAnzahl Spiegel im Inneren 360Horizontaltrager aus Stahl 17Rippen aus Stahl 24Rampen 2Lange der Rampen Je 230 mSteigung der Rampen 8 Grosse der Aussichtsplattform 200 m Hohe der Aussichtsplattform 40 7 mKuppelhohe 23 5 mDurchmesser 40 mHohe 23 mKosten fur den Umbau 600 Mio DMIntegriertes Energiekonzept Beim Umbau des Reichstagsgebaudes in den 1990er Jahren entstand ein Bauwerk das in seiner Berucksichtigung okologischer Faktoren fur Planer und Ingenieure vorbildlich sein sollte Das Heiz und Energiesystem besteht aus einer Kombination von Solartechnik und mechanischer Beluftung der Nutzung des Untergrundes als saisonaler Kalte und Warmespeicher Geothermie Blockheizkrafttechnik Kraft Warme Kopplung und der Verwertung nachwachsender Rohstoffe Spezielle Verglasungen und Dammungen verringern Warmeverluste Eine Solarstromanlage von mehr als 300 m auf dem Dach des Reichstagsgebaudes und zwei Blockheizkraftwerke die mit Bio Dieselkraftstoff aus Mecklenburg Vorpommern betrieben werden konnen zusammen 82 Prozent des Strombedarfs des Reichstags und der umliegenden Parlamentsgebaude liefern Im Sommer nutzen Absorptionskaltemaschinen einen Teil der Abwarme der Motoren um die Gebaude zu kuhlen Ein anderer Teil wird dazu verwendet salzhaltiges Wasser das aus einem Reservoir in rund 300 m Tiefe unter dem Gebaude hochgepumpt wird auf etwa 70 C zu erhitzen Danach wird es wieder in den Untergrund geleitet und dort gespeichert im Winter steht es zur Beheizung der Gebaude zur Verfugung Ein anderes Wasservorkommen in 60 Metern Tiefe kann die winterliche Kalte speichern und bei besonders hohen Sommertemperaturen zur Klimatisierung der Bauwerke beitragen Durch diese und einige weitere Faktoren werden die jahrlichen CO2 Emissionen des Reichstagsgebaudes von rund 7000 auf 400 1000 Tonnen reduziert Bei einer Nettogrundflache von 40 047 m Grundflache Reichstagsgebaude 13 290 m liegt der Energiebedarf bei 270 9 kWh m a was deutlich unter dem EnEV Anforderungswert fur modernisierte Altbauten und sogar fur Neubauten liegt Auch die Kuppel die vor allem als pragnantes architektonisches Element wahrgenommen wird ist in das Energiekonzept einbezogen Sie dient zugleich der Belichtung und der Entluftung des darunter gelegenen Plenarsaals Tageslicht wird uber 360 trichterformig angeordnete Spiegel in den Saal geleitet Um blendfreies Licht zu gewahrleisten und bei starker Sonneneinstrahlung eine zu grosse Aufheizung zu verhindern kann ein Teil der Spiegel durch einen beweglichen computergesteuerten je nach Sonnenstand wirksamen Schirm abgedeckt werden Im Inneren des Spiegeltrichters wird verbrauchte Luft uber eine Abluftduse zum hochsten Punkt des Gebaudes geleitet und entweicht durch eine kreisrunde Offnung in der Kuppelmitte auf diesem Weg passiert sie noch eine Warmeruckgewinnungsanlage die ihr verwertbare Restenergie entziehen kann Eine Vorrichtung unmittelbar unter der Kuppeloffnung fangt Regenwasser ab Fur die Versorgung des Reichstags mit Frischluft hatte Wallot Beluftungsschachte einbauen lassen Diese Schachte wurden jetzt wieder freigelegt und nutzbar gemacht Fertigstellung Am 19 April 1999 fand die symbolische Schlusselubergabe an den Prasidenten des Deutschen Bundestages Wolfgang Thierse sowie eine erste Plenarsitzung statt Der Umbau war nach rund vier Jahren Bauzeit termin und kostengerecht abgeschlossen Der eigentliche Umzug des Bundestages erfolgte in der Sommerpause mit der Sitzung vom 8 September 1999 nahm das Parlament die regulare Arbeit im Reichstagsgebaude auf BesucherzentrumProvisorium Bedingt durch Sicherheitsmassnahmen stehen seit 2011 Containergebaude sudwestlich des Reichstagsgebaudes durch die angemeldete Besucher des Bundestages zu Fuhrungen gelangen Diese Container waren ursprunglich als temporare Losung gedacht bestehen jedoch bis heute und sind baurechtlich problematisch Sie stehen nur mit einer Sondergenehmigung da eine feste Installation an dieser Stelle nicht zulassig ist Bundestagsvizeprasident Wolfgang Kubicki bezeichnete die Container als Schandfleck fur die drittgrosste Wirtschaftsnation der Welt und betonte dass sie so schnell wie moglich durch eine dauerhafte Losung ersetzt werden mussten Bund und Land Berlin pruften im Lauf des Jahres 2012 ob es sinnvoll ware ein unterirdisches Besucherzentrum nach dem Vorbild des Besucherzentrums des US Parlaments in Washington zu errichten Allerdings entschloss sich die Bau und Raumkommission des Altestenrates des Bundestages Ende 2015 an der Scheidemannstrasse gegenuber dem Reichstagsgebaude ein Besucher und Informationszentrum BIZ zu planen Das Besucherzentrum wird auf dem Gelande des bisherigen Berlin Pavillons errichtet der hierfur abgerissen wird Von dieser zentralen Anlaufstelle sollen Besucher durch einen Tunnel den Reichstag betreten konnen Dazu wurde ein Architektenwettbewerb ausgeschrieben der im Januar 2017 von einem Schweizer Architektenburo gewonnen wurde Ungeachtet des geplanten Fertigstellungstermins im Jahr 2023 wurde kein Zeitpunkt zum Baubeginn festgelegt weshalb Bundestagsvizeprasident Wolfgang Kubicki im Juli 2018 erklarte das Vorhaben voranbringen zu wollen Obwohl Kubicki im September 2018 das geplante 6600 m grosse Gebaude mit Verweis auf das zehnmal grossere Besucherzentrum des Kapitols in Washington als zu klein kritisierte mochte man u a aus Kostengrunden an dem Schweizer Siegerentwurf festhalten Sicherheitsgraben Nach einem Beschluss der Bau und Raumkommission vom 6 Juli 2018 soll vor dem Westportal zusatzlich quer uber den Platz der Republik ein 2 5 m tiefer und bis zu 10 m breiter Aha Graben sowie an den Seiten zur Rampe ein Sicherheitszaun mit Toren errichtet werden Der Graben soll sich uber 130 Meter parallel zum Gebaude erstrecken und am Nord und Sudende durch jeweils 55 Meter lange 2 5 Meter hohe Metallzaune erganzt werden Der Graben folgt dem Konzept des Aha Grabens aus der Landschaftsarchitektur das eine optisch unsichtbare Barriere schafft aber dennoch einen effektiven Schutz bietet Diese Bauweise wurde unter anderem durch die Sicherheitsmassnahmen am kanadischen Parlament inspiriert Im Februar 2020 wurde das Vorhaben vom Bundestag mehrheitlich befurwortet eine Genehmigung des Finanzministeriums steht noch aus Dauerhafte Losung 2011 begann der Altestenrat des Bundestages den Bau eines Besucherzentrums zu prufen Eine Machbarkeitsstudie fur ein unterirdisches Zentrum wurde 2012 in Auftrag gegeben 2014 wurde ein Architekturwettbewerb fur ein oberirdisches Zentrum ausgeschrieben zu dem 187 Beitrage eingingen Anfang 2017 gewann der Entwurf der Zuricher Arbeitsgemeinschaft Markus Schietsch Architekten mit dem Landschaftsarchitekten Lorenz Eugster Durch einen Besuchertunnel unterhalb der Scheidemannstrasse gelangen die Gaste zur grossen Freitreppe von wo sie das Westportal betreten Der Tunnel endet jedoch nicht direkt im Reichstagsgebaude sondern davor sodass ein Sicherheitsbereich zwischen Graben und Reichstag erhalten bleibt Der Hauptausschuss des Berliner Abgeordnetenhauses schuf mit der Zustimmung zum Grundstuckskaufvertrag mit dem Bund nach langem Streit im Marz 2021 die Voraussetzung fur nachste Schritte zu einem dauerhaften Besucherzentrum Im Dezember 2021 schloss das Bundesamt fur Bauwesen und Raumordnung die Entwurfs und Genehmigungsplanung ab und ubergab die Projektverantwortung an die Bundesanstalt fur Immobilienaufgaben Da Sicherheitsbedenken Umplanungen am Besucherzentrum erforderten wird der Baubeginn erst im Jahr 2025 moglich sein In unmittelbarer Nahe des Besucherzentrums wird zudem die neue Trasse der City S Bahn S21 der Deutschen Bahn verlaufen was zusatzliche bauliche Herausforderungen mit sich bringt Die Fertigstellung ist fur 2030 vorgesehen bei einer Steigerung der Baukosten von 150 Millionen auf 192 5 Millionen Euro die laut Kubicki noch auf 250 270 Millionen Euro anwachsen konnten Kunst im Reichstag Hauptartikel Kunstwerke im Reichstagsgebaude Mahnmal Reichstag Erinnerung an 96 durch das NS Regime ermordete Reichstags abgeordnete Das Reichstagsgebaude ist der wichtigste Komplex im Gesamtkonzept fur die kunstlerische Ausgestaltung der Bauten des Deutschen Bundestages im Berliner Spreebogen Der Kunstbeirat des Parlaments entschied uber Vorschlage die von externen Sachverstandigen erarbeitet worden waren Eine auf das Gebaude bezogene Arbeit war schon vorhanden und sollte nach dem Umbau ubernommen werden 18 weitere Kunstler wurden eingeladen neue Werke fur den Reichstag zu schaffen unter ihnen in Hinblick auf den ehemaligen Viermachtestatus Berlins Kunstschaffende aus England Norman Foster als Architekt Frankreich Christian Boltanski Russland Grisha Bruskin und den USA Jenny Holzer Ebenso wie die deutschen Kunstler von internationalem Rang waren sie aufgefordert mit ihren Werken zu dem geschichtsbeladenen Ort Stellung zu nehmen Zusammen mit einer Reihe von Ankaufen und Leihgaben entstand so im Reichstag eine bedeutende Sammlung zeitgenossischer Kunst Insgesamt sind nahezu 30 Kunstler mit ihren Arbeiten vertreten Einige Arbeiten seien hier kurz erwahnt Katharina Sieverding gestaltete 1992 eine Erinnerungsstatte fur jene Abgeordneten die von den Nationalsozialisten verfolgt und ermordet wurden Ihre Rauminstallation in der Abgeordneten Lobby zeigt ein grossformatiges funfteiliges Fotogemalde zu den Themen Zerstorung und Wiedergeburt sowie drei Gedenkbucher die auf Holztischen angeordnet sind Sigmar Polke und Gerhard Richter sahen sich in der westlichen Eingangshalle vor der Aufgabe ihre Arbeiten auf 30 m hohen Wanden zu platzieren Richter entwickelte mit hintermalten Glastafeln von insgesamt 21 m Hohe in den Farben Schwarz Rot und Gelb eine mehrdeutige Variation zu den deutschen Landesfarben Polke liess funf Leuchtkasten mit spielerischen Bildcollagen aus Politik und Geschichte anbringen Jenny Holzer installierte in der nordlichen Eingangshalle eine Stele auf der senkrechte Leuchtschriftbander ablaufen Sie geben Reden und Zwischenrufe von Abgeordneten aus der Zeit zwischen 1871 und 1992 wieder die auf Wunsch der Kunstlerin fortlaufend aktualisiert werden sollen In der sudlichen Eingangshalle sind grosse Leinwande von Georg Baselitz angebracht Gemalde mit Motiven nach Caspar David Friedrich Diese Motive hat Baselitz wie bei ihm seit Ende der 1960er Jahre ublich auf den Kopf gestellt um die Bedeutung der formalen Elemente zu verstarken Bernhard Heisig lieferte das Gemalde Zeit und Leben Mit Anklangen an den deutschen Expressionismus wird in einer Fulle von Einzelbildern ein Uberblick uber bedeutsame Motive deutscher Geschichte gegeben Als Dauerleihgabe wurde der Tisch mit Aggregat von Joseph Beuys aufgestellt ein aus Bronze gegossener Tisch darauf ein Kastchen davor am Boden zwei Kugeln zwischen oben und unten Verbindungskabel Eine Reflexion uber den Fluss naturlicher und technischer Energien Hans Haacke entwarf eine Installation fur den nordlichen Innenhof Ein schmaler rechteckiger Holztrog sollte von den Abgeordneten mit Erde aus ihren Wahlkreisen gefullt werden was nur sehr zogernd geschah Sichtbar blieb eine Inschrift in Leuchtbuchstaben Der Bevolkerung Eventueller spontaner Pflanzenwuchs sollte sich selbst uberlassen bleiben Das Kunstprogramm wurde schon wahrend der Auswahlphase sehr kontrovers diskutiert Die Beteiligung Heisigs etwa rief energische Proteste hervor unter dem Vorwurf als einst staatsnaher Maler in der DDR sei er nicht berufen zu reprasentativer kunstlerischer Arbeit im Parlamentsgebaude einer Demokratie Noch heftiger verlief die Debatte um den Entwurf von Haacke Der hatte mit seiner Leuchtschrift die zentrale Inschrift im Westgiebel Dem Deutschen Volke variiert und damit den Verdacht ausgelost er wolle sich von deren Aussage distanzieren Der Kunstler selbst liess wissen er halte zwar den Volksbegriff fur belastet durch die jungere deutsche Geschichte sehe aber in seiner Arbeit nur einen Denkanstoss kein grundsatzlich negatives Urteil Nach drei Sitzungen des Kunstbeirats und einer Plenardebatte wurde auch diese Arbeit akzeptiert Die Gesamtausgaben fur Kunstwerke im Reichstagsgebaude betrugen acht Millionen Mark dies entsprach der damals rechtlich vorgegebenen Quote fur Kunstprojekte bei offentlichen Gebauden Kunst am Bau Die Anschaffungspreise der einzelnen Kunstwerke wurden nicht veroffentlicht Die parlamentarischen Kontroversen erinnern an eine Auseinandersetzung von 1899 Wahrend die malerische Ausgestaltung des Reichstages bis dahin vornehmlich von Historien und Dekorationsmalern ohne nennenswerten kunstlerischen Anspruch ausgefuhrt worden war erhielt nun der Munchner Maler Franz von Stuck auf Veranlassung Wallots den Auftrag Gemalde fur das Foyer des Reichstagsprasidenten zu schaffen Er stellte zwei schmale Bilder vor jeweils 22 m lang die unterhalb der Decke montiert werden sollten Die Zustimmung von Kollegen und Kunstsachverstandigen war einhellig die Ablehnung durch die Abgeordneten auch Die Bilder wurden nicht angebracht Vor der Sudwestecke des Gebaudes befindet sich seit 1992 das Denkmal zur Erinnerung an 96 von den Nationalsozialisten ermordete Reichstagsabgeordnete SonstigesAusrufung der Republik Philipp Scheidemann ruft am 9 November 1918 die Republik aus Vom zweiten Westbalkon links neben dem Hauptportal rief am Nachmittag des 9 November 1918 der SPD Fraktionsvorsitzende Philipp Scheidemann die Republik in Deutschland aus An dieser Stelle ist heute eine Gedenktafel angebracht Scheidemanns Rede ist in unterschiedlichen Versionen uberliefert die haufig in Dokumentationen zu horende Tonaufnahme entstand erst nachtraglich 1928 zitierte er sich selbst in seinen Memoiren Arbeiter und Soldaten Furchtbar waren die vier Kriegsjahre Grauenhaft waren die Opfer die das Volk an Gut und Blut hat bringen mussen Der ungluckselige Krieg ist zu Ende Das Morden ist vorbei Die Folgen des Kriegs Not und Elend werden noch viele Jahre lang auf uns lasten Seid einig treu und pflichtbewusst Das Alte und Morsche die Monarchie ist zusammengebrochen Es lebe das Neue Es lebe die Deutsche Republik Einige Stunden spater proklamierte Karl Liebknecht vom Berliner Stadtschloss aus die Freie Sozialistische Republik Raterepublik 1920 Blutbad vor dem Reichstag Ein Versuch der USPD und der KPD notleidende Berliner Arbeitermassen fur einen neuen Anlauf zur Errichtung einer Rateherrschaft zu mobilisieren endete am 13 Januar 1920 in dem Blutbad am Reichstagsgebaude Unterirdischer Gang Bei den Umbaumassnahmen nach der Wiedervereinigung wurde ein Gang mit Heizungsrohren entdeckt Er verband einst das Reichstagsgebaude mit dem Reichstagsprasidentenpalais das heute Sitz der Deutschen Parlamentarischen Gesellschaft ist Ein Teil des Heizungsganges ist wahrend der Umbauarbeiten herausgetrennt worden und steht nun als isoliertes Objekt in der Fussgangerunterfuhrung vom Reichstag zum Jakob Kaiser Haus Bundesadler Ruckseite des Bundesadlers gestaltet von Norman Foster In zahlreichen Entwurfen schlug Norman Foster neue Losungen fur die Gestaltung des Bundesadlers im Plenarsaal vor den er sich vor allem schlanker wunschte Die Abgeordneten entschieden sich jedoch fur eine vergrosserte Kopie der rundlichen Form die der Bildhauer Ludwig Gies einst fur das Bonner Parlament entworfen hatte ironische Bezeichnung Fette Henne Foster ubernahm aber die Gestaltung der Ruckseite des Adlers der in Berlin vor einer Glaswand hangt und deshalb anders als vorher in Bonn von beiden Seiten zu sehen ist Der neue Adler von Foster auf der Ruckseite signiert ist mit 58 m um etwa ein Drittel grosser als der alte und wiegt 2 5 Tonnen Beflaggung der Turme Drei Turme des Reichstagsgebaudes werden jeweils mit der Bundesflagge und ein Turm mit der Europaflagge beflaggt Die Flaggen messen funf mal sieben Meter sind standig aufgezogen und werden nachts angestrahlt Im April 2022 genehmigte Bundesinnenministerin Nancy Faeser SPD auf Gebauden des Bundes das Hissen der Regenbogenflagge fur besondere Anlasse wie den Christopher Street Day 2022 Im Juni kundigte auch Bundestagsprasidentin Barbel Bas an die Beflaggung am Tag des Christopher Street Day zu andern Die Flagge mit den sechs bunten Streifen wehte auf dem Sudwestturm des Reichstagsgebaudes Zwei weitere Flaggen wurden vor dem Ost und Westportal aufgezogen Flagge der Einheit Hauptartikel Flagge der Einheit Flagge der Einheit In der Nacht vom 2 zum 3 Oktober 1990 um Mitternacht wurde anlasslich der Deutschen Einheit auf dem Platz der Republik die Flagge der Einheit gehisst die bis heute Tag und Nacht weht nachts wird sie angestrahlt und sechs mal zehn Meter misst Andachtsraum Hauptartikel Andachtsraum im Reichstagsgebaude Im ersten Obergeschoss befindet sich ein Andachtsraum der den Abgeordneten als Ort der Besinnung dient Siehe auchSturm auf den Reichstag Nationale Symbole fur Deutschland Palast der Republik 1976 2008 u a Parlamentsgebaude der DDR Bundeshaus von 1949 bis 1999 2000 Plenargebaude von Bundestag und BundesratLiteraturDas Reichstagsgebaude Vorderseite Der Deutsche Bundestag Ruckseite Referat Offentlichkeitsarbeit des Deutschen Bundestags Hrsg Faltblatt Berlin 2010 Deutscher Bundestag Referat Offentlichkeitsarbeit Hrsg Einblicke Ein Rundgang durchs Parlamentsviertel DruckVerlag Kettler Berlin 2000 S 4 45 Reichstags und Landtagsgebaude Das Haus des Deutschen Reichtages In Berlin und seine Bauten Band II 1896 archive org Die preisgekronten Entwurfe zu dem neuen Reichstagsgebaude Reichsdruckerei Berlin 1882 zlb de Die Concurrenz fur Entwurfe zum neuen Reichstagsgebaude In Centralblatt der Bauverwaltung Nr 28 1882 S 248 253 zlb de Teil 3 Fortsetzung In Centralblatt der Bauverwaltung Nr 29 1882 S 258 263 zlb de Teil 4 Die feierliche Grundsteinlegung zum Reichstagsgebaude In Provinzial Correspondenz 5 Juni 1884 amtspresse staatsbibliothek berlin de Memento vom 7 Dezember 2008 im Internet Archive Gotz Adriani et al Hrsg Kunst im Reichstagsgebaude DuMont Koln 2002 ISBN 3 7701 5517 3 Michael S Cullen Der Reichstag Im Spannungsfeld deutscher Geschichte 2 vollstandig uberarbeitete Auflage be bra Berlin 2004 ISBN 3 89809 058 2 Michael S Cullen Der Reichstag Symbol deutscher Geschichte be bra verlag Berlin 2014 ISBN 978 3 89809 114 5 Hagen Eying Alexander Kluy Gina Siegel Redaktion Demokratie als Bauherr Die Bauten des Bundes in Berlin 1991 bis 2000 Hrsg Bundesministerium fur Verkehr Bau und Wohnungswesen 1 Auflage Junius Verlag Hamburg 2000 ISBN 3 88506 290 9 S 52 69 Norman Foster David Jenkins Hrsg Der neue Reichstag Deutsche Bearbeitung von Jochen Gaile Brockhaus Leipzig Mannheim 2000 ISBN 3 7653 2061 7 Stephanie Gruger Der Reichstag als Symbol Untersuchung seiner Bedeutungen von 1990 bis 1999 WiKu Stuttgart Berlin 2003 ISBN 3 936749 48 5 Godehard Hoffmann Architektur fur die Nation Der Reichstag und die Staatsbauten des Deutschen Kaiserreichs 1871 1918 DuMont Koln 2000 ISBN 3 7701 4834 7 Carl Christian Kaiser Das Reichstagsgebaude In Deutscher Bundestag Referat Offentlichkeitsarbeit Hrsg Einblicke Ein Rundgang durchs Parlamentsviertel Deutscher Bundestag Berlin 2005 DNB 1024541800 OBV S 4 45 Maximilian Rapsilber Das Reichstags Gebaude Seine Baugeschichte und kunstlerische Gestaltung sowie ein Lebensabriss seines Erbauers Paul Wallot Cosmos Verlag fur Kunst und Wissenschaft Berlin SW 1895 Mit 18 Lichtdrucken nach Originalaufnahmen deutschestextarchiv de Digitalisat vom Deutschen Textarchiv Abbildungen ab S 53 Oscar Schneider Kampf um die Kuppel Baukunst in der Demokratie Bouvier Bonn 2006 ISBN 3 416 03076 1 Bernhard Schulz Der Reichstag Die Architektur von Norman Foster Vorwort von Wolfgang Thierse Einfuhrung von Norman Foster Prestel Munchen 2000 ISBN 3 7913 2184 6 deutsch ISBN 3 7913 2153 6 englisch Paul Wallot Das Reichstagsgebaude in Berlin Komet Koln 2009 ISBN 978 3 89836 930 5 Nachdruck der Originalausgabe Cosmos Verlag fur Kunst und Wissenschaft Leipzig 1897 Filme Auswahl Der Reichstag Eine deutsche Geschichte Alternativtitel Geheimnisvolle Orte Der Reichstag Dokumentarfilm Deutschland 2010 44 min Buch und Regie Ute Bonnen und Gerald Endres Produktion rbb Erstsendung 3 Oktober 2010 in Das Erste Inhaltsangabe von ARD Hinter den Kulissen Der Reichstag Fernseh Reportage Deutschland 2013 43 30 min Buch und Regie Sandra Maischberger und Jan Kerhart Produktion Vincent TV rbb Erstsendung 23 Dezember 2013 im rbb Fernsehen auf YouTube 10 Oktober 2017 abgerufen am 9 April 2023 Dem Deutschen Volke Paul Wallot Architekt des Reichstags Dokumentarfilm mit Archivaufnahmen Deutschland 2016 29 35 min Buch und Regie Ute Kastenholz Produktion SWR Reihe Bekannt im Land Erstsendung 5 Juni 2016 im SWR Fernsehen Inhaltsangabe von ARD u a mit Michael S Cullen und der Historikerin Susanne Brackelmann Der Reichstag Geschichte eines deutschen Hauses Dokumentarfilm mit Spielszenen und Archivaufnahmen Deutschland 2017 80 34 min Buch und Regie Christoph Weinert Produktion C Films NDR rbb arte Erstsendung 21 Mai 2017 bei arte Inhaltsangabe von ARD Video des gesamten Films U a mit Wolfram Pyta Ernst Bittcher Hans Werner Bepler FDP Norman Foster Michael S Cullen Kurzfassung Geheimnisvolle Orte Der Reichstag Geschichte eines deutschen Hauses Dokumentarfilm Deutschland 2019 43 30 min Buch und Regie Christoph Weinert Produktion C Films NDR rbb Erstsendung 25 Februar 2019 in Das Erste Inhaltsangabe von ARD Superbauten der Geschichte Der Reichstag Dokumentarfilm mit Spielszenen Archivaufnahmen und Computeranimationen Deutschland 2018 43 46 min Buch Friedrich Scherer Regie Saskia Weisheit Produktion ZDF Reihen Superbauten der Geschichte ZDFzeit Erstsendung 27 Februar 2018 im ZDF Inhaltsangabe und online Video aufrufbar bis zum 21 September 2021 U a mit Norman Foster Andreas Roedder Historiker Rita Sussmuth Wolfgang Schauble Edzard Reuter Christo Das Reichstagsgebaude in der deutschen Geschichte Drei Epochen in drei Kurzfilmen von 1894 bis heute Produktion der KOBALT Konzept GmbH im Auftrag des Deutschen Bundestages Buch und Regie Tita von Hardenberg 2012 44 11 min auf YouTube 10 Marz 2016 abgerufen am 23 November 2024 Die Reportage Eine Woche im Bundestag TV1 Franken 88 55 min auf YouTube 28 November 2016 abgerufen am 23 November 2024 Film und Lichtprojektion im Parlamentsviertel im Jahr 2020 Deutscher Bundestag 28 07 min auf YouTube 29 Oktober 2020 abgerufen am 23 November 2024 WeblinksCommons Reichstag building Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wikivoyage Reichstag Reisefuhrer Wiktionary Reichstagsgebaude Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Bau und Geschichte Eintrag 09050341 in der Berliner Landesdenkmalliste Kristin Lenz klz Vor 125 Jahren Wilhelm II setzt Schlussstein zum Reichstagsgebaude Wissenschaftliche Dienste des Deutschen Bundestages 28 November 2019 Architektur Architektur des Reichstagsgebaudes bundestag de 691 Blatter mit Planen Grundrissen perspektivischen Ansichten aus den ersten beiden Wettbewerben 1872 1882 sowie der Erweiterungsplanung 1927 1929 In Architekturmuseum der Technischen Universitat Berlin Das okologisch orientierte Energiekonzept des Reichstagsgebaudes bundestag de Simone Hubener Deutscher Bundestag Reichstagsgebaude Umbau mit neuer Kuppel und Neugestaltung der Aussenanlagen Bundesamt fur Bauwesen und Raumordnung BBR Bonn 2024 Michael Plote Der andere Reichstag Geprellter Thuringer Gewinner insuedthueringen de 29 Oktober 2022 mit Bilderreihe uber Ludwig Bohnstedts Entwurfe fur den Reichstag Berlin Reichstag building Walking Tour Germany YouTube 3 April 2020 abgerufen am 23 November 2024 Der Reichstag Ein Ort der Geschichte schreibt YouTube 21 Februar 2016 abgerufen am 23 November 2024 Warum der Reichstag einen gewaltigen Graben baut YouTube Video 23 35 min mit Werbungsunterbrechungen 16 Februar 2025 abgerufen am 20 Februar 2025 Historisches Dossier zur Geschichte des Reichstagsgebaudes deutschegeschichten de Historische Aufnahmen akg images com Reichstag Eine Kuppel fur die Hauptstadt Orte der Einheit Haus der Geschichte Mark Felton Reichstag Assault 1945 auf YouTube 28 Mai 2019 abgerufen am 23 November 2024 Reichstag Berlin auf YouTube 28 Mai 2019 abgerufen am 9 Marz 2025 EinzelnachweisePlenarbereich Reichstagsgebaude In Hamburger Abendblatt 19 Marz 1999 abgerufen am 18 Oktober 2019 Umzug des Bundestages nach Berlin Chronik PDF In DHB Kapitel 18 1 Deutscher Bundestag 24 Juni 2016 abgerufen am 9 April 2023 Wolfgang Voigt Hrsg Gottfried Bohm Katalogbuch zur Ausstellung Felsen aus Beton und Glas Jovis Verlag 2006 ISBN 3 936314 19 5 S 26 From the Parliamentary Council to the most visited parliament in the world Deutscher Bundestag abgerufen am 14 Marz 2024 englisch Maika Jachmann Geschichte Vor 150 Jahren Konstituierende Sitzung des ersten Reichstages Deutscher Bundestag abgerufen am 20 September 2023 Die Mitarbeiter am Reichstagsbau In Centralblatt der Bauverwaltung Nr 49 1894 S 511 zlb de Andreas Biefang Die andere Seite der Macht Reichstag und Offentlichkeit im System Bismarck 1871 1890 Berlin 2009 S 139 298 Wissenschaftliche Dienste Reichstagsgebaude am Konigsplatz In bundestag de Deutscher Bundestag abgerufen am 1 Mai 2024 Heinrich Freiherr v on Ferstel Concurrenz Entwurf fur den Bau eines Reichstags Gebaudes in Berlin mit dem Motto Bramante Hierzu eine Tafel In Der Bautechniker Jahrgang 1882 Nr 51 22 Dezember 1882 II Jahrgang S 479 ff online bei ANNO August Kostlin Des Wiener Architekten Heinrich Freih v Ferstel k k Oberbauraths und Professors Entwurf zum Reichstagsgebaude in Berlin In Allgemeine Bauzeitung 1883 Voll Text sowie Grundrisse Fassaden Langs und Querschnitte Tafeln Nr 55 60 letzte sechs Abbildungen Entwurfe zum Deutschen Reichstagsgebaude In Centralblatt der Bauverwaltung Nr 26 1882 S 229 232 zlb de Teil 1 Druckfehler statt Juni wurde Juli gedruckt Stenographische Berichte uber die Verhandlungen des Reichstages V Legislaturperiode II Session 1882 83 4 Band Berlin 1883 100 Sitzung 9 Juni 1883 S 2937 2949 Die feierliche Grundsteinlegung zum Reichstagsgebaude Memento vom 7 Dezember 2008 im Internet Archive In Provinzial Correspondenz 5 Juni 1884 Zur Tagesgeschichte In Wiener Sonntags Zeitung Wiener Sonn und Montags Zeitung 12 Juni 1884 S 3 online bei ANNO Montag vor Donnerstag den 12 Juni war der 9 Juni Datum Bundestag de Anselm Jappe Beton Massenkonstruktionswaffe des Kapitalismus Aus dem Franzosischen von Gerold Wallner Mandelbaum Wien 2023 ISBN 978 3 99136 003 2 S 26 Der plastische Schmuck am neuen Bahnhofsgebaude In Vaterstadtische Blatter Jahrgang 1908 Nr 28 Ausgabe vom 12 Juli 1908 S 117 Karl Eugen Kurrer The History of the Theory of Structures Searching for Equilibrium Ernst amp Sohn Berlin 2018 ISBN 978 3 433 03229 9 S 644 645 Karl Eugen Kurrer Geschichte der Baustatik Auf der Suche nach dem Gleichgewicht Ernst amp Sohn Berlin 2016 ISBN 978 3 433 03134 6 S 645 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Hermann Zimmermann Uber Raumfachwerke neue Formen und Berechnungsweisen fur Kuppeln und sonstige Dachbauten Wilhelm Ernst amp Sohn Berlin 1901 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Architekten des Reichstagsgebaudes Deutscher Bundestag Schlusssteinlegung des deutschen Reichstagsgebaudes In Das Vaterland 6 Dezember 1894 S 5 online bei ANNO Hans Peter Andra Markus Maier Ingenieurburo Leonhardt Andra und Partner Umbau des Reichstagsgebaudes zum Sitz des Deutschen Bundestages in Berlin PDF In Frilo Magazin 1999 Heft 1 Die Skulpturen und Reliefs des Reichstagsgebaudes Deutscher Bundestag Gustav Lampmann Wettbewerb zur Erweiterung des Reichstagsgebaudes In Zentralblatt der Bauverwaltung Nr 5 1928 S 65 70 zlb de Schonleber Gustav leo bw de Ansgar Klein Kunst Symbolik und Politik Die Reichstagsverhullung als Denkanstoss S 240 Es sind nur 20 Wappen dargestellt obwohl 25 Staaten an der Reichseinigung beteiligt waren Gleiche oder ahnliche Wappenschilde wurden jeweils durch ein Wappen reprasentiert so wurden zum Beispiel die Hansestadte Lubeck Bremen und Hamburg an der Spitze des linken Wappenbaumes zu einem Wappenschild zusammengefasst Anfangs tagten die 25 Bundesstaaten im Bundesrat im Reichstagsgebaude Das zweite Staatsorgan war der Reichstag Wilhelm Weege Aktueller Begriff Die Wappenbaume am Westeingang des Reichstaggebaudes PDF In bundestag de Fachbereich WD 1 Geschichte Zeitgeschichte und Politik 23 Juli 2009 abgerufen am 1 Mai 2024 Die Wappenbaume enthalten figurliche Allegorien fur die Wehrkraft die Gelehrsamkeit und das Kunstgewerbe die als Wappenhalter die Reliefplatten ausschmucken Christoph Janss Reichstagsgebaude Hier tagt der Deutsche Bundestag Schicksalsort der Deutschen In berlinbilder net Christoph Janss 3 Mai 2023 abgerufen am 22 November 2024 Ab 1879 von einem Statthalter regiert und ab 1911 auch im Bundesrat vertreten Schauplatz der deutschen Geschichte Das Reichstagsgebaude in Berlin bundestag de Blickpunkt Bundestag Spezial 3 24 September 2008 Handbuch des Reichstags 1 Wahlperiode 1920 S 384 f Die allegorischen Motive die mit den mannshohen Skulpturen eingefuhrt wurden finden sich sowohl im Giebelrelief als auch in den Wappenbaumen wieder Die Wappenbaume sind mit figurlichen Allegorien fur Wehrkraft Gelehrsamkeit und Kunstgewerbe geschmuckt die als Wappenhalter die Reliefplatten zieren Jan Eisel Die Skulpturen und Reliefs des Reichstags Wissenschaftliche Dienste des Deutschen Bundestages 18 August 2014 Heiko Bollmeyer Der steinige Weg zur Demokratie Die Weimarer Nationalversammlung zwischen Kaiserreich und Republik Campus Frankfurt am Main 2007 ISBN 978 3 593 38445 0 S 56 Georg Buss Das Haus des deutschen Reichstags In Kunstgewerbeblatt Neue Folge Band 6 1895 S 73 96 Teil 1 S 105 125 Teil 2 hier S 80 Digitalisat der UB Heidelberg Auf der Ostfront des Reichstagsgebaudes In Vossische Zeitung Lokales 10 April 1896 Cullen S 44 Hans Haacke Der Bevolkerung abgerufen am 12 Mai 2023 Werner Hegemann Turmhaus am Reichstag In Wasmuths Monatshefte fur Baukunst und Stadtebau Nr 2 1930 S 97 104 zlb de Bei der Wurdigung des Reichstagsgebaudes zitierte Hegemann in seinem Artikel den Architekten Ludwig Hoffmann der das Parlamentsgebaude als Leichenwagen erster Klasse bezeichnet hatte Die beiden Wettbewerbe mit denen er sich in dem Artikel im Weiteren befasste hatten klar gemacht dass Wallot s Reichstagsgebaude heute nicht mehr ertraglich ist Allerdings hielt Hegemann einen sofortigen Abriss fur verfruht denn Die Selbsterziehung jedes kunstlerisch erwachsenen Deutschen erfordert noch etwas Selbstkasteiung Auszuge aus der Rede Wolfgang Thierses bei der Eroffnung des neuen Reichstagsgebaudes Memento vom 6 Juni 2007 im Internet Archive Bundestag de Notizen Das Berliner Reichstagsgebaude wird umgebaut In Allgemeine Bau Zeitung Fachblatt fur die osterreichischen Baumeister Architekten Maurermeister und Baugesellschaften 14 Mai 1938 S 10 online bei ANNO Sophie Madeleine Garbe Bunker Geburtsstation im Zweiten Weltkrieg Die Reichstagsbabys Spiegel Online 8 September 2019 Angela M Arnold Gabriele von Griesheim Trummer Bahnen und Bezirke 2002 S 277 Zum Bau von Flakturmen hier als Position Tiergarten bezeichnet um etwa 15 00 und nachfolgende Zitate nach Georgi K Schukow Erinnerungen und Gedanken Deutsche Verlags Anstalt Stuttgart 1969 S 602 603 Foto Sowjetfahne auf dem Reichstag In Die Flagge auf dem Reichstag Memento vom 10 Februar 2013 im Webarchiv archive today Verlagsankundigung des Buches Ernst Volland Das Banner des Sieges Berlin 2008 ISBN 978 3 929829 91 4 Datenhandbuch des Deutschen Bundestages Band III Abschnitt 21 5 Wiederaufbau und Nutzung des Reichstagsgebaudes in Berlin bis 1990 S 3341 3350 Eduard Beaucamp Ausbruch aus dem Elfenbeinturm Pladoyer fur eine neue Auftragskunst In Otto Depenheuer Hrsg Staat und Schonheit Moglichkeiten und Perspektiven einer Staatskalokagathie Verlag fur Sozialwissenschaften Wiesbaden 2005 ISBN 3 531 14768 4 S 119 129 hier S 126 a Forum Oscar Schneider Bundesbauminister a D im Gesprach mit Thomas Rex PDF 43 kB Bayerischer Rundfunk 4 Juli 2007 abgerufen am 28 Dezember 2020 Stenographischer Bericht 228 Sitzung 11 Wahlperiode PDF 1 67 MB Deutscher Bundestag 4 Oktober 1990 Plenarprotokoll 14 52 vom 8 September 1999 PDF 2 40 MB Deutscher Bundestag Plenarbereich Reichstagsgebaude vorletzter Absatz Innenraume des Reichstags Memento vom 17 Februar 2018 im Internet Archive Bundesministerium fur Umwelt Naturschutz Bau und Reaktorsicherheit BMUB abgerufen am 25 September 2017 Politiker Journalisten und Besucher in einem Hause bundestag de abgerufen am 1 Mai 2018 Christine Lehnen Reichstag Blue Warum die Stuhle im Bundestag blau sind Deutsche Welle 7 Dezember 2021 abgerufen am 12 Dezember 2021 Georg Glaeser Geometrie und ihre Anwendungen in Kunst Natur und Technik 4 Auflage Springer Spektrum Springer Verlag Berlin 2022 ISBN 978 3 662 64382 2 S 233 Die Kuppel bundestag de 2020 Besucherinformationen abgerufen am 29 Dezember 2020 Reichstagsgebaude in Zahlen Bundesamt fur Bauwesen und Raumordnung BBR 2020 Datenblatt abgerufen am 29 Dezember 2020 Standardabschatzung mit 80 kg m Roland Fink Klaus Horstkotter Sven Zschippang Die neue Kuppel auf dem Reichstagsgebaude Tragwerksentwurf und Konstruktion In Stahlbau 68 Juli 1999 Heft 7 S 563 575 doi 10 1002 stab 199901880 Berlin Reichstagskuppel kann wieder spontan besucht werden Spiegel Online 22 Juni 2012 Besucherzahlen In bundestag de Deutscher Bundestag abgerufen am 11 Mai 2023 Energieausweis des Reichstagsgebaudes PDF 3 3 MB bundestag de Stenographischer Bericht 33 Sitzung der 14 Wahlperiode PDF 819 kB Deutscher Bundestag 19 April 1999 Stenographischer Bericht 52 Sitzung der 14 Wahlperiode PDF 2 4 MB Deutscher Bundestag 8 September 1999 Klaus Kurpjuweit Schwarzbau am Reichstag In Der Tagesspiegel 25 Februar 2018 Warum der Reichstag einen gewaltigen Graben baut YouTube Video 23 35 min mit Werbungsunterbrechungen 16 Februar 2025 abgerufen am 20 Februar 2025 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