Robert Stämpfli 9 Juni 1914 in Bern 17 Mai 2002 in Homburg Jägersburg Deutschland war ein Schweizer Physiologe und Membr
Robert Stämpfli

Robert Stämpfli (* 9. Juni 1914 in Bern; † 17. Mai 2002 in Homburg-Jägersburg, Deutschland) war ein Schweizer Physiologe und Membranforscher, dem gemeinsam mit Sir Andrew Fielding Huxley die Erstbeschreibung der saltatorischen Erregungsfortpflanzung an myelinisierten Nervenfasern gelang.
Als spiritus rector des Sonderforschungsbereichs Membranforschung gelang es ihm, das physiologische Institut der Universität des Saarlandes als weltweit renommiertes Zentrum der Elektrophysiologie und Membranbiologie zu etablieren.
Lange Jahre wirkte er als Senator der Deutschen Forschungsgemeinschaft und als langjähriges Vorstandsmitglied der . 1963 wurde er Mitglied der Leopoldina.
Sein umfangreiches Werk zur markhaltigen Nervenfaser wurde durch die Verleihung der Ehrendoktorwürden der Universitäten Poitiers, Genf und Birmingham ausgezeichnet. Die Universität des Saarlandes ernannte ihn 1988 zum Ehrensenator. Stämpfli ist der Urgroßvater der Schweizer Schauspielerin Jasna Fritzi Bauer.
Leben
Stämpfli wurde als Sohn des Schweizer Verlegers Wilhelm Stämpfli und dessen Frau Leonie Kammerer in Bern geboren.
Nach dem Besuch der Realschule des Städtischen Gymnasiums in Bern und der Realmaturität 1933 begann Stämpfli das Studium der Elektrotechnik an der ETH Zürich, wechselte nach einem Semester zur Medizin und an die Universität Bern, legte 1935 das Physikum ab und war zeitweise als Volontär am Physiologischen Institut bei Alexander von Muralt (1903–90) tätig. Der anatomisch-physiologischen Prüfung 1937 folgten zwei klinische Semester in Bern und fünf in Genf. Nach dem Staatsexamen für Medizin fungierte Stämpfli 1941 als Assistent an der Hochalpinen Forschungsstation Jungfraujoch (3471 m) und leitete im Rahmen klimaphysiologischer Untersuchungen wissenschaftliche Expeditionen auf das Jungfraujoch. 1942 wurde er „Über den photochemischen Zerfall von Vitamin B 1, Thiochrom und Thiazol“ zum Dr. med. promoviert. In seiner Dissertation beschrieb er einen von ihm entdeckten Fluorkohlenwasserstoff mit dem Handelsnamen „Vitachrom“, der die Grundlage weiterer Arbeiten über Dithiazolyle bildete. Seit Okt. 1943 stellv. Direktor der Hochalpinen Forschungsstation, wechselte er nach zwei Jahren als Zweiter Assistent an das Physiologische Institut in Bern und wurde 1947 zum Oberassistenten befördert. Im selben Jahr erhielt er eine Einladung an das physiologische Labor der Universität Cambridge (Großbritannien) und konnte dort seine Forschungen über einzelne markhaltige Nervenfasern zusammen mit Andrew F. Huxley (1917–2012) fortsetzen. 1949 habilitierte sich Stämpfli mit „Untersuchungen an einzelnen|markhaltigen Nervenfasern unter spezieller Berücksichtigung der Theorie der saltatorischen Erregungsleitung“ (in: Ergebnisse d. Physiologie 47, 1952, S. 70–165) an der Universität Bern für das Fach Physiologie.
1950 zum Sekretär der gemischten „Kommission für Höhenforschungsstationen“ der UNESCO gewählt, vertrat er 1952/53 Muralt als Direktor des Physiologischen Instituts Bern und übernahm 1954 als Professor die Leitung des Physiologischen Instituts der Universität des Saarlandes in Homburg/Saar (Dekan d. med. Fak. 1961/62). Dort entwickelte er seine neuartige „sucrose gap“-Methode zur Messung der durch verschiedene Ionenkonzentrationen und Pharmaka hervorgerufenen Membranpotentialänderungen an Nervenfasern. Stämpfli lehnte zahlreiche Rufe an deutsche und ausländische Universitäten ab und baute sein Institut zu einem internationalen Zentrum der Nervenphysiologie aus. Sein Hauptverdienst ist die Entwicklung von Methoden zur Präparation einzelner, etwa ein hundertstel mm dicker Nervenfasern und zur Messung der elektrischen Spannungen, die an der Nervenfaser in Ruhe und Erregung auftreten. Er initiierte 1962 die Gründung eines zweiten physiologischen Instituts und konstituierte 1968 den von ihm geleiteten Sonderforschungsbereich „Membranforschung“, der in veränderter Form bis heute fortgeführt wird. Sein Nachlass ist im Universitätsarchiv Saarbrücken überliefert.
Unter seiner Leitung entwickelte sich das Physiologische Institut zu einem in der ganzen Welt bekannten Zentrum der Elektrophysiologie und Membranbiologie. Der DFG blieb er lange Jahre als Senator verbunden und er trug dazu bei, dass die Sonderforschungsbereiche zu den wenigen dauerhaften Erfolgen der wissenschaftspolitischen Reformbestrebungen der 1960er Jahre wurden.
Auszeichnungen
- 1959: Adolf-Fick-Preis
- 1963: Mitglied der Leopoldina
- 1967: Feldberg-Preis
- 1988: Ehrensenator der Universität des Saarlandes
Literatur
- Hans Meves: In memoriam Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Robert Stämpfli. In: Saarländisches Ärzteblatt. 55. Jahrgang, Heft 7, Juli 2002, S. 39 f.
- Wolfgang Müller: Stämpfli, Robert. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 25, Duncker & Humblot, Berlin 2013, ISBN 978-3-428-11206-7, S. 27 f. (Digitalisat).
Weblinks
- Stämpfli Robert in der Datenbank Saarland Biografien
Einzelnachweise
- Huxley AF, Stämpfli R. Evidence for saltatory conduction in peripheral myelinated nerve fibres. In: J Physiol. 108:315-39, 1949. PMID 16991863
- Mitgliedseintrag von Robert Stämpfli bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, abgerufen am 6. Juli 2022.
- Instagram Post. Abgerufen am 12. Februar 2021.
- einer der Söhne von Emma Stämpfli-Studer, siehe ihren HLS-Eintrag
- Deutsche Biographie: Stämpfli, Robert - Deutsche Biographie. Abgerufen am 12. Februar 2021.
- Universitätsklinikum des Saarlandes - Das UKS in Wort und Bild. Abgerufen am 12. Februar 2021.
Personendaten | |
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NAME | Stämpfli, Robert |
ALTERNATIVNAMEN | Stampfli, Robert |
KURZBESCHREIBUNG | Schweizer Physiologie und Membranforscher |
GEBURTSDATUM | 9. Juni 1914 |
GEBURTSORT | Bern |
STERBEDATUM | 17. Mai 2002 |
STERBEORT | Homburg-Jägersburg, Deutschland |
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Robert Stampfli 9 Juni 1914 in Bern 17 Mai 2002 in Homburg Jagersburg Deutschland war ein Schweizer Physiologe und Membranforscher dem gemeinsam mit Sir Andrew Fielding Huxley die Erstbeschreibung der saltatorischen Erregungsfortpflanzung an myelinisierten Nervenfasern gelang Robert Stampfli 1979 Als spiritus rector des Sonderforschungsbereichs Membranforschung gelang es ihm das physiologische Institut der Universitat des Saarlandes als weltweit renommiertes Zentrum der Elektrophysiologie und Membranbiologie zu etablieren Lange Jahre wirkte er als Senator der Deutschen Forschungsgemeinschaft und als langjahriges Vorstandsmitglied der 1963 wurde er Mitglied der Leopoldina Sein umfangreiches Werk zur markhaltigen Nervenfaser wurde durch die Verleihung der Ehrendoktorwurden der Universitaten Poitiers Genf und Birmingham ausgezeichnet Die Universitat des Saarlandes ernannte ihn 1988 zum Ehrensenator Stampfli ist der Urgrossvater der Schweizer Schauspielerin Jasna Fritzi Bauer LebenStampfli wurde als Sohn des Schweizer Verlegers Wilhelm Stampfli und dessen Frau Leonie Kammerer in Bern geboren Nach dem Besuch der Realschule des Stadtischen Gymnasiums in Bern und der Realmaturitat 1933 begann Stampfli das Studium der Elektrotechnik an der ETH Zurich wechselte nach einem Semester zur Medizin und an die Universitat Bern legte 1935 das Physikum ab und war zeitweise als Volontar am Physiologischen Institut bei Alexander von Muralt 1903 90 tatig Der anatomisch physiologischen Prufung 1937 folgten zwei klinische Semester in Bern und funf in Genf Nach dem Staatsexamen fur Medizin fungierte Stampfli 1941 als Assistent an der Hochalpinen Forschungsstation Jungfraujoch 3471 m und leitete im Rahmen klimaphysiologischer Untersuchungen wissenschaftliche Expeditionen auf das Jungfraujoch 1942 wurde er Uber den photochemischen Zerfall von Vitamin B 1 Thiochrom und Thiazol zum Dr med promoviert In seiner Dissertation beschrieb er einen von ihm entdeckten Fluorkohlenwasserstoff mit dem Handelsnamen Vitachrom der die Grundlage weiterer Arbeiten uber Dithiazolyle bildete Seit Okt 1943 stellv Direktor der Hochalpinen Forschungsstation wechselte er nach zwei Jahren als Zweiter Assistent an das Physiologische Institut in Bern und wurde 1947 zum Oberassistenten befordert Im selben Jahr erhielt er eine Einladung an das physiologische Labor der Universitat Cambridge Grossbritannien und konnte dort seine Forschungen uber einzelne markhaltige Nervenfasern zusammen mit Andrew F Huxley 1917 2012 fortsetzen 1949 habilitierte sich Stampfli mit Untersuchungen an einzelnen markhaltigen Nervenfasern unter spezieller Berucksichtigung der Theorie der saltatorischen Erregungsleitung in Ergebnisse d Physiologie 47 1952 S 70 165 an der Universitat Bern fur das Fach Physiologie 1950 zum Sekretar der gemischten Kommission fur Hohenforschungsstationen der UNESCO gewahlt vertrat er 1952 53 Muralt als Direktor des Physiologischen Instituts Bern und ubernahm 1954 als Professor die Leitung des Physiologischen Instituts der Universitat des Saarlandes in Homburg Saar Dekan d med Fak 1961 62 Dort entwickelte er seine neuartige sucrose gap Methode zur Messung der durch verschiedene Ionenkonzentrationen und Pharmaka hervorgerufenen Membranpotentialanderungen an Nervenfasern Stampfli lehnte zahlreiche Rufe an deutsche und auslandische Universitaten ab und baute sein Institut zu einem internationalen Zentrum der Nervenphysiologie aus Sein Hauptverdienst ist die Entwicklung von Methoden zur Praparation einzelner etwa ein hundertstel mm dicker Nervenfasern und zur Messung der elektrischen Spannungen die an der Nervenfaser in Ruhe und Erregung auftreten Er initiierte 1962 die Grundung eines zweiten physiologischen Instituts und konstituierte 1968 den von ihm geleiteten Sonderforschungsbereich Membranforschung der in veranderter Form bis heute fortgefuhrt wird Sein Nachlass ist im Universitatsarchiv Saarbrucken uberliefert Unter seiner Leitung entwickelte sich das Physiologische Institut zu einem in der ganzen Welt bekannten Zentrum der Elektrophysiologie und Membranbiologie Der DFG blieb er lange Jahre als Senator verbunden und er trug dazu bei dass die Sonderforschungsbereiche zu den wenigen dauerhaften Erfolgen der wissenschaftspolitischen Reformbestrebungen der 1960er Jahre wurden Auszeichnungen1959 Adolf Fick Preis 1963 Mitglied der Leopoldina 1967 Feldberg Preis 1988 Ehrensenator der Universitat des SaarlandesLiteraturHans Meves In memoriam Prof Dr Dr h c mult Robert Stampfli In Saarlandisches Arzteblatt 55 Jahrgang Heft 7 Juli 2002 S 39 f Wolfgang Muller Stampfli Robert In Neue Deutsche Biographie NDB Band 25 Duncker amp Humblot Berlin 2013 ISBN 978 3 428 11206 7 S 27 f Digitalisat WeblinksCommons Robert Stampfli Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Stampfli Robert in der Datenbank Saarland BiografienEinzelnachweiseHuxley AF Stampfli R Evidence for saltatory conduction in peripheral myelinated nerve fibres In J Physiol 108 315 39 1949 PMID 16991863 Mitgliedseintrag von Robert Stampfli bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina abgerufen am 6 Juli 2022 Instagram Post Abgerufen am 12 Februar 2021 einer der Sohne von Emma Stampfli Studer siehe ihren HLS Eintrag Deutsche Biographie Stampfli Robert Deutsche Biographie Abgerufen am 12 Februar 2021 Universitatsklinikum des Saarlandes Das UKS in Wort und Bild Abgerufen am 12 Februar 2021 Normdaten Person GND 102750079X lobid GND Explorer OGND AKS LCCN n89642507 VIAF 40986943 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Stampfli RobertALTERNATIVNAMEN Stampfli RobertKURZBESCHREIBUNG Schweizer Physiologie und MembranforscherGEBURTSDATUM 9 Juni 1914GEBURTSORT BernSTERBEDATUM 17 Mai 2002STERBEORT Homburg Jagersburg Deutschland