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Schützenbruderschaft

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Schützenbruderschaft
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Die Schützenbruderschaften in Deutschland und dem benachbarten Ausland basieren meist auf historischen Bürgerwehren, die besonders kirchliche Veranstaltungen schützten. Im Unterschied zu säkularen (Sport-)Schützenvereinen steht die Mitgliedschaft in Schützenbruderschaften in der Regel nur Personen mit christlicher Konfession offen. Viele Schützenbruderschaften haben sich jedoch im Zuge der allgemeinen Säkularisierung der Gesellschaft für jedermann geöffnet. Auch heute nehmen Schützen der Schützenbruderschaften an Prozessionen und kirchlichen Festen teil – mit Bannern, Spalieren und Umzügen. Schützenbruderschaften veranstalten regelmäßig Schützenfeste mit Königsschießen.

Während bei Schießclubs und anderen Schützenvereinen oft das sportliche Schießen im Vordergrund des Vereinslebens steht, spielt dies bei Schützenbruderschaften zwar auch eine gewichtige Rolle, tritt aber hinter den karitativen und kirchlichen Aufgaben der Bruderschaften zurück, die sie als römisch-katholischer Verband zu erfüllen haben.

Geschichte der Schützenbruderschaften

Entstehung im Mittelalter

Die Entstehung des Schützenwesens reicht in Deutschland und dem benachbarten Ausland bis weit in das Mittelalter zurück. Älteste urkundliche Erwähnungen von Schützengilden stammen aus dem Jahr 1139 aus Gymnich und 1190 aus Düsseldorf.

Die Bruderschaften hatten in dieser Zeit die Aufgabe, Haus und Hof in Kriegszeiten, bei Seuchengefahren und Glaubensstreitigkeiten zu schützen, besonders aber vor Gesindel, brandschatzenden Banden und Räubern zu verteidigen. In der Frühzeit ihres Bestehens waren sie reine Selbstschutzgemeinschaften. Die herrschenden Stände und Magistrate sahen dies sehr gerne, weil ihnen durch solche Gemeinschaften Aufgaben und Pflichten der Bevölkerung gegenüber abgenommen wurden. Dadurch erfuhren diese Gemeinschaften und Schützengilden eine große Unterstützung und erhielten weiteren Auftrieb. Es blieb im Laufe der Jahre jedoch nicht bei den Aufgaben des Selbstschutzes. Schon damals nahmen die Schützen an öffentlichen Festlichkeiten teil. Hierbei traten sie nicht nur als Veranstalter in Erscheinung, sondern auch als schützende oder ordnende Organisation, wie es ihre ursprüngliche Aufgabe war. Dies war besonders bei allen kirchlichen Veranstaltungen, Festen und Prozessionen der Fall. Dieses als militärisch zu bezeichnende Wesen der Schützengilden herrschte etwa in der Zeit vom 14. bis zum 16. Jahrhundert vor.

Ab dem 17. Jahrhundert jedoch wurden dann Verteidigung und Ordnung fast ausschließlich von bezahlten Söldnern übernommen. Dadurch verlor die militärische Funktion der Schützengilden immer mehr an Bedeutung. Um jedoch ihre bisherige Tätigkeit nicht einfach aufgeben zu müssen, gingen die Schützen dazu über, Feste mit Schießübungen und Wettbewerben zu veranstalten. Die ersten Schützenfeste waren hiermit geboren. Als Ausnahme kann hier die St. Sebastianus Schützenbruderschaft Geseke 1412 e. V. genannt werden, welche im Dreißigjährigen Krieg die Stadt gegen den Herzog Christian von Braunschweig-Wolfenbüttel verteidigte, sodass Geseke als einzige angegriffene Stadt nicht eingenommen worden konnte.

Etwa im 18. Jahrhundert war diese Entwicklung abgeschlossen. Aus den ehemals militärischen Schützengilden waren nun rein bürgerliche Vereinigungen geworden. Was aus dieser Zeit blieb, war die starke und feste Bindung zur Kirche. Die religiöse Betätigung wurde im Laufe der Zeit die wichtigste Aufgabe der Schützengilden. Diese enge Bindung zur Kirche erfolgte zwangsläufig, weil die Kirche in dieser Zeit eine gewichtige Rolle auch in Politik und Gesellschaft innehatte und so war eine bürgerliche Vereinigung ohne Unterstützung der Kirche so gut wie unmöglich. Die Schützengilden entwickelten sich vor diesem gesellschaftlichen Hintergrund zu Bruderschaften. Neben dem Schutz bei kirchlichen Feiern und Prozessionen kamen karitative Aufgaben hinzu. Durch diese Schwerpunkte – wehrhafter Schutz, verbunden mit Disziplin, Nächstenliebe und Gebet – entwickelte sich das eigentliche Wesen der Schützenbruderschaften. Aus diesem Geist heraus entstand die bis in die heutige Zeit bindende Parole „Für Glaube, Sitte und Heimat“.

Alsbald gingen immer mehr Schützenbruderschaften dazu über, einen Schutzpatron zu erwählen und in ihrem Vereinsnamen zu manifestieren. Die meisten entschieden sich für den heiligen Sebastianus, andere für Eustachius, Hubertus (vgl. Hirschlegende) oder den/die Patron/Patronin der jeweiligen Pfarrgemeinde. Häufig kam es vor, dass der Schutzpatron einer im Ort besonders stark vertretenen Berufsgruppe gewählt wurde, wie beispielsweise in Bergbaugebieten die hl. Barbara.

Bruderschaften zur Zeit der Aufklärung

Im Laufe der weiteren Entwicklung des Bruderschaftswesens waren erhebliche Schwierigkeiten zu überwinden, besonders im Zusammenhang mit den gesellschaftlichen und politischen Umbrüchen des späten 18. Jahrhunderts. Viele der im Mittelalter gegründeten Vereine lösten sich auf. Andere Landesherren hingegen retteten ihre Schützenbruderschaften dadurch, dass sie versuchten, mit Verordnungen und Erlassen die Ordnung der Bruderschaften wiederherzustellen, da viele mittlerweile ihre alleinige Aufgabe darin sahen, Schießwettkämpfe und Feste zu veranstalten. Es bedurfte erheblicher Anstrengungen, die Schützenbruderschaften wieder an ihre originären Aufgaben heranzuführen.

Eine besonders schwierige Zeit hatten die Schützenbruderschaften unter Napoleon I. zu bewältigen. Viele verloren ihr Vereinsvermögen und ihre Tätigkeiten wurden ihnen untersagt. Erst nach dem Wiener Kongress im Jahre 1815 erlebten die Schützenbruderschaften eine Renaissance. Das Rheinland wurde durch die Gebietsänderungen dem preußischen Reich zugeordnet und eine Entfaltung des Bruderschaftswesens wurde von der preußischen Regierung nicht als störend empfunden.

Gegenwart

Das 20. Jahrhundert brachte für das Bruderschaftswesen noch einmal harte Bewährungsproben und Überlebenskämpfe, als zum Ausbruch der beiden Weltkriege keine öffentlichen Veranstaltungen mehr abgehalten werden durften und nach den Kriegsenden von den Siegermächten die Ausübung des Schützenwesens vorübergehend untersagt wurde, da diese zunächst einmal in den Bruderschaften paramilitärische Vereinigungen in den Reihen der Besiegten sahen. Erst durch den Einsatz und die Überzeugungskraft vieler dem Schützenwesen Verbundener konnte nach Ende des Zweiten Weltkrieges der Bruderschaftsgedanke weiter gepflegt werden.

Um das Schützenwesen attraktiver für die Jüngeren zu machen, werden neben den Schützenfesten speziell für junge Leute ausgelegte Jungschützentage auf Diözesan- und Bundesebene ausgerichtet. Weiterhin bieten manche Bruderschaften auch Sommerlager, Ausflüge und andere Freizeitaktivitäten an, oft zusammen mit der Kirchengemeinde, zu der lokal starke Bindungen bestehen können. Auch werden Wettkämpfe in verschiedensten Disziplinen veranstaltet, so Schießwettbewerbe und Fahnenschwenker-Wettbewerbe.

Gliederung einer Schützenbruderschaft

Der oder die Vorsitzende einer Schützenbruderschaft ist der bzw. die Brudermeisterin. Dieser wird von der Mitgliederschaft regelmäßig mit dem weiteren Vorstand gewählt. In manchen Gegenden, z. B. Ostwestfalen, gliedern sich Schützenbruderschaften auch nach militärischen Rängen, hier wird der Vorsitzende Oberst oder Hauptmann genannt. Es gibt dann eine militärische Hierarchie im Vorstand. In verschiedenen Bruderschaften besteht auch eine Synergie zwischen beiden Gliederungsformen. So besteht der geschäftsführende Vorstand aus Brudermeister, Geschäftsführer usw., die einzelnen Untergruppierungen werden aber wiederum von Hauptleuten geführt und vertreten, denen ein Oberst als Mitglied des Hauptvorstandes vorsteht. In seltenen Fällen gibt es in Bruderschaften noch die sogenannte Regelbeförderung, wo jedes Jahr der Oberst als Vorsitzender ausscheidet und alle anderen Vorstandsmitglieder einen Posten nach oben nachrücken. Es muss also jedes Jahr ein neues Vorstandsmitglied gewählt werden.

Geistliches Oberhaupt einer Bruderschaft ist der Präses. Bei diesem handelt es sich meistens um den Ortspriester der Gemeinde, in der die Bruderschaft beheimatet ist.

Untergruppierungen in einer Schützenbruderschaft sind die Jungschützengruppe und das sowie ein Fanfarenkorps oder Tambourkorps, welches durch einen Tambourmajor geleitet wird. Auch üblich ist die Aufteilung in Züge, Kompanien oder bei großen Bruderschaften sogar Bataillone.

Vielerorts gibt es dann noch Ehrenräte, Damengruppen und Schießabteilungen.

Dachorganisationen

Deutschland

  • Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Niedersachsen: Bund der historischen deutschen Schützenbruderschaften
  • Nordrhein-Westfalen (Sauerland): Sauerländer Schützenbund
  • Nordrhein-Westfalen (Kreis Olpe): Kreisschützenbund Olpe (Mitglied im Sauerländer Schützenbund SSB)
  • Nordrhein-Westfalen (Raum Arnsberg): Kreisschützenbund Arnsberg (Mitglied im SSB)
  • Nordrhein-Westfalen (Raum Brilon): Kreisschützenbund Brilon (Mitglied im SSB)
  • Nordrhein-Westfalen (Raum Meschede): Kreisschützenbund Meschede (Mitglied im SSB)
  • Nordrhein-Westfalen (Raum Lippstadt): Kreisschützenbund Lippstadt (Mitglied im SSB)
  • Nordrhein-Westfalen (Raum Soest): Kreisschützenbund Soest (Mitglied im SSB)
  • Nordrhein-Westfalen (Raum Iserlohn): Kreisschützenbund Iserlohn (Mitglied im SSB)
  • Nordrhein-Westfalen (Raum Büren): Kreisschützenbund Büren
  • Nordrhein-Westfalen (Oberbergischer Kreis): Oberbergischer Schützenbund
  • Nordrhein-Westfalen (Raum Düsseldorf): Interessengemeinschaft Düsseldorfer Schützenvereine e. V. und Umgebung
  • Rheinland-Pfalz: Deutscher Schützenbund e. V.
  • Rheinland: Rheinischer Schützenbund 1872 e. V.

Schweiz

  • Vereinigung der Historischen Schützengesellschaften

Österreich, Südtirol und Welschtirol

  • Tirol: Bund der Tiroler Schützenkompanien
  • Südtirol: Südtiroler Schützenbund
  • Welschtirol: Welschtiroler Schützenbund

Europa

  • Europäische Gemeinschaft Historischer Schützen

Schützenbruderschaften

Beispiele von Schützenbruderschaften mit langer Geschichte:

  • Schützenbruderschaft St. Annae et Katharinae (Beyenburg, Wuppertal)
  • Schützenbruderschaft St. Fabian und Sebastian 1653 Selm
  • Schützenbruderschaft Hüsten, unter dem Schutze des Hl. Geistes von 1435 e. V.
  • St. Hubertus Schützenbruderschaft 1417 Brilon
  • Liebfrauen-Schützenbruderschaft von 1630 Münster
  • St. Martinus Schützenbruderschaft Borschemich von 1636
  • St. Petri Junggesellen Schützenbruderschaft (Büderich, Wesel)
  • St. Sebastianus Schützenbruderschaft Nörvenich 1408
  • St. Sebastianus Schützenbruderschaft Geseke 1412
  • St. Sebastianus Schützenbruderschaft Duisburg-Huckingen
  • St. Sebastianus Schützenbruderschaft 1402 vom Heister zu Schönstein e. V.
  • Vereinigte St. Sebastianus- und Jungesellen-Schützenbruderschaften 1426 Geilenkirchen e. V. 1626
  • St. Sebastianus-Bürgerschützengesellschaft Ahrweiler v. 1403
  • St. Sebastianus-Kunibertus Schützenbruderschaft Heimerzheim 1515 e. V.

Literatur

  • Hans-Thorald Michaelis: Schützengilden. Ursprung – Tradition – Entwicklung, Keysers Kleine Kulturgeschichte (1985); Sonderdruck; 94 Seiten ISBN 978-3-87405-163-7.
  • Hans-Thorald Michaelis: Schützengesellschaften – Schützengilden, Handwörterbuch zur Deutschen Rechtsgeschichte (HRG), Bd. IV (1986); Spalten 1529–1535.
  • Hans Thorald Michaelis: Über 1000 Jahre Schützengeschichte in Deutschland und Kulturgeschichtliches im Schützenwesen. In: Wir Schützen – heute. Sport und Tradition – 125 Jahre Deutscher Schützenbund 1861–1986, Sonderdruck (1987); S. 51–88.
  • Hans-Thorald Michaelis: Von Männerbünden der Europäischen Vor- und Frühzeit bis zu den Schützengilden, -vereinen und -gesellschaften des 20. Jahrhunderts. Entwicklung eines vorzeitlichen Brauchtums. in: Österreichische Schützenzeitung Jhrg. 40 (1994); Heft. 11, S. 18–20.
  • Mönks, Anton: Die Statuten der „Alten Schützen“ zu Collerbeck und Entrup (Kr. Höxter). In: Westfälische Zeitschrift, Band 84 (1927), S. 132–149.
  • Mönks, Anton: Beiträge zur Geschichte des Schützenswesens im Hochstift Paderborn. In: Westfälische Zeitschrift, Band 86 S. 96 (1929), S. 95–198.

Filme

  • Dokumentarfilm Glaube Sitte Heimat – Deutschland/Frankreich 2010, Regie: Jürgen Ellinghaus, Vertrieb: AndanaFilms, Länge: 53:45, s. Website Glaube Sitte Heimat bei German Documentaries [engl.]. Dreisprachige DVD: EAN 3760248940045. VoD: realeyz

Siehe auch

  • Schützenverein

Weblinks

  • Linkkatalog zum Thema Schützentradition bei curlie.org (ehemals DMOZ)
  • Welschtiroler Schützenbund
  • Südtiroler Schützenbund
  • Bund der Tiroler Schützenkompanien
  • Sauerländer Schützenbund
  • www.schuetzenwesen.eu
  • BHDS

Einzelnachweise

  1. Bund der historischen deutschen Schützenbruderschaften
  2. http://schuetzen.erzbistum-koeln.de/Wir/struktur.html
  3. Hans-Thorald Michaelis: Schützengilden: Ursprung – Tradition – Entwicklung. Keyser, München 1985, ISBN 3-87405-163-3, S. 95. 
  4. http://www.vhsg.ch/
  5. Schützenbruderschaft Hüsten | Aktuell. Abgerufen am 5. November 2019. 
  6. Website der St. Sebastianus Schützenbruderschaft in Schönstein. Abgerufen am 10. August 2018.
Normdaten (Sachbegriff): GND: 4053422-4 (GND Explorer, lobid, OGND, AKS)

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 28 Jun 2025 / 11:02

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Bevolkerung gegenuber abgenommen wurden Dadurch erfuhren diese Gemeinschaften und Schutzengilden eine grosse Unterstutzung und erhielten weiteren Auftrieb Es blieb im Laufe der Jahre jedoch nicht bei den Aufgaben des Selbstschutzes Schon damals nahmen die Schutzen an offentlichen Festlichkeiten teil Hierbei traten sie nicht nur als Veranstalter in Erscheinung sondern auch als schutzende oder ordnende Organisation wie es ihre ursprungliche Aufgabe war Dies war besonders bei allen kirchlichen Veranstaltungen Festen und Prozessionen der Fall Dieses als militarisch zu bezeichnende Wesen der Schutzengilden herrschte etwa in der Zeit vom 14 bis zum 16 Jahrhundert vor Ab dem 17 Jahrhundert jedoch wurden dann Verteidigung und Ordnung fast ausschliesslich von bezahlten Soldnern ubernommen Dadurch verlor die militarische Funktion der Schutzengilden immer mehr an Bedeutung Um jedoch ihre bisherige Tatigkeit nicht einfach aufgeben zu mussen gingen die Schutzen dazu uber Feste mit Schiessubungen und Wettbewerben zu veranstalten Die ersten Schutzenfeste waren hiermit geboren Als Ausnahme kann hier die St Sebastianus Schutzenbruderschaft Geseke 1412 e V genannt werden welche im Dreissigjahrigen Krieg die Stadt gegen den Herzog Christian von Braunschweig Wolfenbuttel verteidigte sodass Geseke als einzige angegriffene Stadt nicht eingenommen worden konnte Etwa im 18 Jahrhundert war diese Entwicklung abgeschlossen Aus den ehemals militarischen Schutzengilden waren nun rein burgerliche Vereinigungen geworden Was aus dieser Zeit blieb war die starke und feste Bindung zur Kirche Die religiose Betatigung wurde im Laufe der Zeit die wichtigste Aufgabe der Schutzengilden Diese enge Bindung zur Kirche erfolgte zwangslaufig weil die Kirche in dieser Zeit eine gewichtige Rolle auch in Politik und Gesellschaft innehatte und so war eine burgerliche Vereinigung ohne Unterstutzung der Kirche so gut wie unmoglich Die Schutzengilden entwickelten sich vor diesem gesellschaftlichen Hintergrund zu Bruderschaften Neben dem Schutz bei kirchlichen Feiern und Prozessionen kamen karitative Aufgaben hinzu Durch diese Schwerpunkte wehrhafter Schutz verbunden mit Disziplin Nachstenliebe und Gebet entwickelte sich das eigentliche Wesen der Schutzenbruderschaften Aus diesem Geist heraus entstand die bis in die heutige Zeit bindende Parole Fur Glaube Sitte und Heimat Sebastianus der gelaufigste Schutzenheilige Alsbald gingen immer mehr Schutzenbruderschaften dazu uber einen Schutzpatron zu erwahlen und in ihrem Vereinsnamen zu manifestieren Die meisten entschieden sich fur den heiligen Sebastianus andere fur Eustachius Hubertus vgl Hirschlegende oder den die Patron Patronin der jeweiligen Pfarrgemeinde Haufig kam es vor dass der Schutzpatron einer im Ort besonders stark vertretenen Berufsgruppe gewahlt wurde wie beispielsweise in Bergbaugebieten die hl Barbara Bruderschaften zur Zeit der Aufklarung Im Laufe der weiteren Entwicklung des Bruderschaftswesens waren erhebliche Schwierigkeiten zu uberwinden besonders im Zusammenhang mit den gesellschaftlichen und politischen Umbruchen des spaten 18 Jahrhunderts Viele der im Mittelalter gegrundeten Vereine losten sich auf Andere Landesherren hingegen retteten ihre Schutzenbruderschaften dadurch dass sie versuchten mit Verordnungen und Erlassen die Ordnung der Bruderschaften wiederherzustellen da viele mittlerweile ihre alleinige Aufgabe darin sahen Schiesswettkampfe und Feste zu veranstalten Es bedurfte erheblicher Anstrengungen die Schutzenbruderschaften wieder an ihre originaren Aufgaben heranzufuhren Eine besonders schwierige Zeit hatten die Schutzenbruderschaften unter Napoleon I zu bewaltigen Viele verloren ihr Vereinsvermogen und ihre Tatigkeiten wurden ihnen untersagt Erst nach dem Wiener Kongress im Jahre 1815 erlebten die Schutzenbruderschaften eine Renaissance Das Rheinland wurde durch die Gebietsanderungen dem preussischen Reich zugeordnet und eine Entfaltung des Bruderschaftswesens wurde von der preussischen Regierung nicht als storend empfunden Gegenwart Schutzen im Jahr 1924 Das 20 Jahrhundert brachte fur das Bruderschaftswesen noch einmal harte Bewahrungsproben und Uberlebenskampfe als zum Ausbruch der beiden Weltkriege keine offentlichen Veranstaltungen mehr abgehalten werden durften und nach den Kriegsenden von den Siegermachten die Ausubung des Schutzenwesens vorubergehend untersagt wurde da diese zunachst einmal in den Bruderschaften paramilitarische Vereinigungen in den Reihen der Besiegten sahen Erst durch den Einsatz und die Uberzeugungskraft vieler dem Schutzenwesen Verbundener konnte nach Ende des Zweiten Weltkrieges der Bruderschaftsgedanke weiter gepflegt werden Um das Schutzenwesen attraktiver fur die Jungeren zu machen werden neben den Schutzenfesten speziell fur junge Leute ausgelegte Jungschutzentage auf Diozesan und Bundesebene ausgerichtet Weiterhin bieten manche Bruderschaften auch Sommerlager Ausfluge und andere Freizeitaktivitaten an oft zusammen mit der Kirchengemeinde zu der lokal starke Bindungen bestehen konnen Auch werden Wettkampfe in verschiedensten Disziplinen veranstaltet so Schiesswettbewerbe und Fahnenschwenker Wettbewerbe Gliederung einer SchutzenbruderschaftDer oder die Vorsitzende einer Schutzenbruderschaft ist der bzw die Brudermeisterin Dieser wird von der Mitgliederschaft regelmassig mit dem weiteren Vorstand gewahlt In manchen Gegenden z B Ostwestfalen gliedern sich Schutzenbruderschaften auch nach militarischen Rangen hier wird der Vorsitzende Oberst oder Hauptmann genannt Es gibt dann eine militarische Hierarchie im Vorstand In verschiedenen Bruderschaften besteht auch eine Synergie zwischen beiden Gliederungsformen So besteht der geschaftsfuhrende Vorstand aus Brudermeister Geschaftsfuhrer usw die einzelnen Untergruppierungen werden aber wiederum von Hauptleuten gefuhrt und vertreten denen ein Oberst als Mitglied des Hauptvorstandes vorsteht In seltenen Fallen gibt es in Bruderschaften noch die sogenannte Regelbeforderung wo jedes Jahr der Oberst als Vorsitzender ausscheidet und alle anderen Vorstandsmitglieder einen Posten nach oben nachrucken Es muss also jedes Jahr ein neues Vorstandsmitglied gewahlt werden Geistliches Oberhaupt einer Bruderschaft ist der Prases Bei diesem handelt es sich meistens um den Ortspriester der Gemeinde in der die Bruderschaft beheimatet ist Untergruppierungen in einer Schutzenbruderschaft sind die Jungschutzengruppe und das sowie ein Fanfarenkorps oder Tambourkorps welches durch einen Tambourmajor geleitet wird Auch ublich ist die Aufteilung in Zuge Kompanien oder bei grossen Bruderschaften sogar Bataillone Vielerorts gibt es dann noch Ehrenrate Damengruppen und Schiessabteilungen DachorganisationenDeutschland Nordrhein Westfalen Rheinland Pfalz und Niedersachsen Bund der historischen deutschen Schutzenbruderschaften Nordrhein Westfalen Sauerland Sauerlander Schutzenbund Nordrhein Westfalen Kreis Olpe Kreisschutzenbund Olpe Mitglied im Sauerlander Schutzenbund SSB Nordrhein Westfalen Raum Arnsberg Kreisschutzenbund Arnsberg Mitglied im SSB Nordrhein Westfalen Raum Brilon Kreisschutzenbund Brilon Mitglied im SSB Nordrhein Westfalen Raum Meschede Kreisschutzenbund Meschede Mitglied im SSB Nordrhein Westfalen Raum Lippstadt Kreisschutzenbund Lippstadt Mitglied im SSB Nordrhein Westfalen Raum Soest Kreisschutzenbund Soest Mitglied im SSB Nordrhein Westfalen Raum Iserlohn Kreisschutzenbund Iserlohn Mitglied im SSB Nordrhein Westfalen Raum Buren Kreisschutzenbund Buren Nordrhein Westfalen Oberbergischer Kreis Oberbergischer Schutzenbund Nordrhein Westfalen Raum Dusseldorf Interessengemeinschaft Dusseldorfer Schutzenvereine e V und Umgebung Rheinland Pfalz Deutscher Schutzenbund e V Rheinland Rheinischer Schutzenbund 1872 e V Schweiz Vereinigung der Historischen SchutzengesellschaftenOsterreich Sudtirol und Welschtirol Tirol Bund der Tiroler Schutzenkompanien Sudtirol Sudtiroler Schutzenbund Welschtirol Welschtiroler SchutzenbundEuropa 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