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Die Schlangenhalsvögel Anhingidae Anhinga sind eine Familie und Gattung von Wasservögeln aus der Ordnung Suliformes Sie

Schlangenhalsvögel

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Die Schlangenhalsvögel (Anhingidae, Anhinga) sind eine Familie und Gattung von Wasservögeln aus der Ordnung Suliformes. Sie sind enge Verwandte der Kormorane, denen sie manchmal zugeordnet werden. Benannt sind sie nach ihrem in Anpassung an die Jagd nach Fischen stark verlängerten Hals. Beim Schwimmen ragt nur dieser aus dem Wasser, während der übrige Körper nicht zu sehen ist. Schlangenhalsvögel sind mit vier Arten in den Tropen verbreitet.

Schlangenhalsvögel

Orient-Schlangenhalsvogel (Anhinga melanogaster)

Systematik
Überklasse: Kiefermäuler (Gnathostomata)
Reihe: Landwirbeltiere (Tetrapoda)
Klasse: Vögel (Aves)
Ordnung: Suliformes
Familie: Schlangenhalsvögel
Gattung: Schlangenhalsvögel
Wissenschaftlicher Name der Familie
Anhingidae
Reichenbach, 1849
Wissenschaftlicher Name der Gattung
Anhinga
Brisson, 1760

Merkmale

Schlangenhalsvögel sind große Wasservögel, die je nach Art eine Körperlänge von 81 bis 97 cm erreichen und 1060 bis 1350 Gramm schwer sind. Die Flügelspannweite beträgt im Durchschnitt etwa 120 cm. In der Gestalt sind sie Kormoranen sehr ähnlich, doch der lange, spitze Schnabel und der lange, S-förmig gebogene Hals erinnern eher an Reiher. Die kräftige Halsmuskulatur erlaubt es dem Vogel, den spitzen Schnabel blitzschnell vorzustoßen und so seine Beute zu erdolchen.

Das dunkle Obergefieder ist oft stark kontrastierend weiß bis hellbraun gestreift und wirkt gewellt. Die Geschlechter sind gleich groß, die Weibchen der verschiedenen Arten sind jedoch weniger auffällig und blasser gefärbt. Zudem ist der Schnabel der Männchen länger. Vögel im Jugendkleid ähneln adulten Weibchen, sind aber noch blasser gefärbt.

Die Flügel der Schlangenhalsvögel sind breit und ermöglichen kräftige und fördernde Flügelschläge, die sich mit längeren Gleitphasen abwechseln. Der lange Schwanz wird im Fluge ausgefächert, was in den USA zu der Bezeichnung water turkey („Wassertruthahn“) geführt hat.

Die Beine setzen weit hinten am Körper an. Alle vier Zehen sind mit breiten Schwimmhäuten verbunden. Auf dem Land bewegen sich Schlangenhalsvögel eher unbeholfen fort und breiten dabei die Flügel aus, um die Balance zu halten. Im Wasser bewegen sie sich wie Kormorane: beim Schwimmen mit abwechselnd paddelnden Füßen, beim Tauchen mit gleichzeitig und parallel antreibenden Füßen, wobei die Flügel fast ganz angelegt sind. Tauchgänge dauern 30 bis 60 Sekunden.

Um den Auftrieb zu verringern, wird ebenso wie bei den Kormoranen auch das Gefieder schnell durchnässt. Dies liegt an der speziellen Struktur der Federn; wie andere Wasservögel auch fetten sich Schlangenhalsvögel mit dem Sekret der Bürzeldrüse ein, um es dennoch so wasserdicht wie möglich zu halten. Da außerdem ein Charakteristikum der Vögel, die Pneumatisation (Luftfüllung) der Knochen, bei Schlangenhalsvögeln nur schwach ausgebildet ist, sind Schlangenhalsvögel im Wasser relativ schwer. Beim Schwimmen liegt der gesamte Rumpf unter Wasser und nur Hals und Kopf sehen heraus – auf größere Entfernungen kann ein Beobachter den Vogel daher für eine aus dem Wasser sehende Schlange halten.

Verbreitung und Lebensraum

Die Gattung besiedelt vor allem die tropischen und subtropischen Gebiete Amerikas, Afrikas, Asiens und Australiens. Der Afrika-Schlangenhalsvogel (Anhinga rufa) ist in fast allen Staaten südlich der Sahara verbreitet, von Mauretanien und Sudan nach Süden bis zum Kapland. Er besiedelt auch Madagaskar. Die Vorkommen des Orient-Schlangenhalsvogels (A. melanogaster) liegen vor allem auf dem Indischen Subkontinent und in Südostasien. Weit westlich von diesem Hauptverbreitungsgebiet besteht ein isoliertes Vorkommen am Schatt el Arab.

Der Austral-Schlangenhalsvogel (A. novaehollandiae) brütet auf Neuguinea sowie in Australien, hier vor allem im Murray-Darling-Flusssystem. Der Amerika-Schlangenhalsvogel (Anhinga anhinga) bewohnt den amerikanischen Doppelkontinent vom Südosten der USA über Mittelamerika und Amazonien bis in den Norden Argentiniens.

Die Bruthabitate sind sehr unterschiedlich. Zwar ziehen beide Arten Süßwassergebiete vor, doch findet man Schlangenhalsvögel ebenso in brackigen Mangrovensümpfen und am Rande von Meeresbuchten. Die Ufer der von ihnen frequentierten Gewässer müssen eine dichte Vegetation aufweisen und Äste bieten, auf denen die Vögel sitzen und ihr Gefieder trocknen lassen können. Häufig brüten sie am Rande großer Reiher-, Ibis- oder Kormorankolonien.

Für gewöhnlich sind Schlangenhalsvögel Standvögel. Nur in den USA unternimmt die nördlichste Population einen Zug an die Golfküste. Einst gab es auch in der Türkei eine Population, die jeden Winter nach Israel zog; diese ist jedoch ausgestorben.

Lebensweise

Aktivität

In ihrem Verhalten zeigen Schlangenhalsvögel zahlreiche Übereinstimmungen mit den Kormoranen. Wie diese sind sie tagaktiv und ruhen auf Ästen oder in Bäumen. Obwohl sie in der Lage sind, aus dem Wasser aufzufliegen, erklettern sie Bäume meistens direkt vom Wasser aus. Um das Gefieder zu trocknen, ruhen sie mit ausgebreiteten Flügeln.

Ernährung

Wie die Kormorane tauchen Schlangenhalsvögel ausgezeichnet, doch sind sie keine Verfolgungsjäger wie diese, sondern „schleichen“ sich unter Wasser an die Beute heran und erdolchen sie, indem durch eine blitzschnelle Streckung des Halses der spitze Schnabel nach vor schnellt. Die Nahrung besteht hauptsächlich aus Fischen, daneben werden auch Amphibien, Reptilien, Krebstiere, Weichtiere, Insekten und Würmer erbeutet. Kleine Beutetiere werden sofort gefressen, größere an die Oberfläche gebracht, in die Luft geschleudert und mit dem Kopf voran verschluckt.

Fortpflanzung

Anders als Kormorane bilden Schlangenhalsvögel keine großen Kolonien, treten aber oft in lockeren Verbänden von einigen Paaren auf. Häufig schließen sie sich den Kolonien anderer Wasservögel an. Schlangenhalsvögel sind monogam; über Jahre findet sich ein Paar stets wieder am selben Nistplatz. Das Nest befindet sich in einem Baum, ist aus Zweigen errichtet und mit Blättern und Halmen ausgepolstert. Die Begattung findet im Nest statt.

Das Nest und die Umgebung werden gegen alle Eindringlinge derselben oder anderer Arten verteidigt. Vor allem Männchen reagieren auf Eindringlinge, indem sie mit dem Schnabel nach diesen schnappen. Kämpfe sind selten, da die Drohgebärden meistens ausreichen, das Revier zu verteidigen.

Schlangenhalsvögel legen zwei bis sechs Eier. Nach 25 bis 30 Tagen schlüpfen die Jungen. Sie sind zunächst nackt, aber nach nur zwei Tagen mit einem Dunenkleid befiedert. Anfangs werden sie gefüttert, indem die Eltern vorverdauten Fisch vor ihnen auswürgen. Später stecken die Jungen ihren Schnabel in den Rachen der Altvögel und holen die Nahrung aus dem Kehlsack. Die Jungen kämpfen gegeneinander um die Nahrung, so dass das zuletzt geschlüpfte Jungtier benachteiligt ist. In der Regel kommen jedoch alle Jungen durch; der Tod des kleinsten Jungen ist, anders als bei vielen anderen Arten der Ordnung Suliformes, eher die Ausnahme als die Regel. Nach drei Wochen verlassen junge Schlangenhalsvögel das Nest, werden aber weiter gefüttert, bis sie im Alter von sechs bis sieben Wochen fliegen und selbständig tauchen und jagen können. Insgesamt dauert die Brut vom Nestbau bis zum Flüggewerden der Jungen nur drei Monate, was für Suliformes ein extrem kurzer Zeitraum ist.

Schlangenhalsvögel brüten wahrscheinlich erstmals im Alter von zwei Jahren. Zu ihrer Lebenserwartung sind keine verlässlichen Daten bekannt.

Stammesgeschichte

Fossil sind Schlangenhalsvögel mit ab dem späten Oligozän bis frühen Miozän von Australien belegt.Anhinga pannonica aus dem mittleren bis späten Miozän ist die einzige bekannte Art, deren Verbreitungsgebiet auch weite Teile Europas umfasste. Ebenfalls aus dem späten Miozän stammt der älteste bekannte Vertreter aus der Neuen Welt, , der zunächst für einen Vertreter der Kormorane gehalten wurde. Bemerkenswert ist ferner der südamerikanische , der mit einem Durchschnittsgewicht von 5,4 kg die heutigen Arten bei weitem übertraf. Mit 14,4 bis 19,1 kg noch einmal deutlich schwerer war Macranhinga ranzii aus dem Miozän der in Brasilien, ermittelt an einem Tibiotarsus.

Der ursprünglich als ältester Schlangenhalsvogel beschriebene Protoplotus beauforti aus dem Eozän ist nach heutiger Auffassung kein Schlangenhalsvogel; seine tatsächliche Zuordnung bleibt rätselhaft. Als einzige rezente Art ist der Amerikanische Schlangenhalsvogel fossil aus dem Pleistozän nachgewiesen.

Systematik

Meistens bekommen die Schlangenhalsvögel den Rang einer eigenen Familie innerhalb der Suliformes. Manche Zoologen sehen keinen Grund, sie von den offenbar eng verwandten Kormoranen zu trennen, und ordnen sie diesen als Unterfamilie Anhinginae zu. Die Verwandtschaft zu den Kormoranen wird vor allem wegen der vielen morphologischen Gemeinsamkeiten angenommen und ist in mehreren Studien bestätigt worden.

Die wahrscheinlichen verwandtschaftlichen Verhältnisse gibt folgendes Kladogramm wieder:



Fregattvögel (Fregatidae)


   

Tölpel (Sulidae)


   

Schlangenhalsvögel (Anhingidae)


   

Kormorane (Phalacrocoracidae)





Während manchmal nur zwei Arten anerkannt wurden, gibt es nach heutiger Auffassung vier Arten:

  • Amerika-Schlangenhalsvogel, Anhinga anhinga
  • Orient-Schlangenhalsvogel, Anhinga melanogaster
  • Austral-Schlangenhalsvogel, Anhinga novaehollandiae
  • Afrikanischer Schlangenhalsvogel, Anhinga rufa

Der Amerika-Schlangenhalsvogel ist die Schwesterart einer Klade aller anderen Schlangenhalsvögel. Er trennte sich von dieser vor 22 bis 19 Millionen Jahren. Der Austral-Schlangenhalsvogel trennte sich vor 14 bis 16 Millionen Jahren von der zu den beiden Altwelt-Arten führenden Evolutionslinie und der Orient- und der Afrika-Schlangenhalsvogel sind seit etwa 10 Millionen Jahren zwei voneinander getrennte Arten.

Bestandsentwicklung und Gefährdung

Keine der beiden Arten ist global bedroht, doch in Teilen ihres Verbreitungsgebiets sind sie selten geworden oder sogar ausgestorben. Vor allem in Südostasien werden Vögel und Eier gegessen, wodurch ihr Bestand in vielen Ländern abgenommen hat. In anderen Regionen haben sich Schlangenhalsvögel in den letzten Jahrzehnten auch beträchtlich vermehrt, so auf Neuguinea, wo sie von der Einführung großer Fischarten für die Sportfischerei profitierten.

Der Altwelt-Schlangenhalsvogel hatte einst ein ausgedehntes Verbreitungsgebiet in Westasien, von dem nur noch das Vorkommen im Schatt el Arab übriggeblieben ist. In der Türkei lebte eine kleine Population am (See von Antakya), die nach der Trockenlegung dieses Sees ausgestorben ist.

Quellen und weiterführende Informationen

Zitierte Quellen

Die Informationen dieses Artikels entstammen zum größten Teil den unter Literatur angegebenen Quellen, darüber hinaus werden folgende Quellen zitiert:

  1. T. H. Worthy: A New Species of Oligo-Miocene Darter (Aves: Anhingidae) from Australia. In: The Auk, Band 129, Nummer 1, 2012, S. 96–104, doi:10.1525/auk.2012.11204.
  2. G. Mayr, T. Lechner & M. Böhme: The large-sized darter Anhinga pannonica (Aves, Anhingidae) from the late Miocene hominid Hammerschmiede locality in Southern Germany. In: PLoS ONE, Band 15, Nummer 5, 2020, Artikel e0232179, doi:10.1371/journal.pone.0232179.
  3. J. J. Becker: Reidentification of Phalacrocorax subvolans Brodkorb as the earliest record of Anhingidae. In: The Auk, Band 103, Nummer 4, 1986, S. 804–808.
  4. J. I. Noriega: Body mass estimation and locomotion of the Miocene pelecaniform bird Macranhinga. In: Acta Palaeontologica Polonica, Band 46, Nummer 2, 2001, S. 247–260.
  5. Edson Guilherme, Ighor D. Mendes, Carlos D’Apolito, Lucy G. Souza, Francisco R. Negri, Kathellen G. Magalhães, Jonas P. Souza-Filho: The tibiotarsus of a giant darter from the upper Miocene of Amazonia and weight estimates for fossil darters. Palaeoworld, 2024, doi:10.1016/j.palwor.2024.10.003.
  6. Joel Cracraft: Monophyly and phylogenetic relationships of the Pelecaniformes: A numerical cladistic analysis. In: The Auk. 1985, Nr. 102, S. 834–853.
  7. M. Kennedy, H. G. Spencer, R. D. Gray: Hop, step and gape: do the social displays of the Pelecaniformes reflect phylogeny?. In: Animal Behaviour. Nr. 51, 1998, S. 273–291.
  8. Brown, Joseph W. and John Harshman. 2008. Pelecaniformes. Version 27 June 2008 (under construction). http://tolweb.org/Pelecaniformes/57152/2008.06.27 in The Tree of Life Web Project
  9. Storks, frigatebirds, boobies, darters, cormorants in der IOC World Bird List V 14.1, Frank Gill, David Donsker & Pamela Rasmussen
  10. Pamela C. Rasmussen & John C. Anderton (2005): Birds of South Asia. The Ripley Guide ISBN 84-87334-67-9
  11. Martyn Kennedy, Sampath S. Seneviratne, Ushawarni K. Mendis, Hamish G. Spencer: Sorting out the Snakebirds: The species status, phylogeny, and biogeography of the Darters (Aves: Anhingidae). Journal of Zoological Systematics and Evolutionary Research, 2019, DOI:10.1111/jzs.12299

Literatur

  • Josep del Hoyo et al.: Handbook of the Birds of the World. Band 1: Ostrich to Ducks. Lynx Edicions, Barcelona 1992, ISBN 84-87334-10-5.
  • Bryan Nelson: Pelicans, Cormorants and their relatives. Oxford University Press, 2005, ISBN 0-19-857727-3.

Weblinks

Commons: Schlangenhalsvögel (Anhingidae) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 29 Jun 2025 / 06:26

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Die Schlangenhalsvogel Anhingidae Anhinga sind eine Familie und Gattung von Wasservogeln aus der Ordnung Suliformes Sie sind enge Verwandte der Kormorane denen sie manchmal zugeordnet werden Benannt sind sie nach ihrem in Anpassung an die Jagd nach Fischen stark verlangerten Hals Beim Schwimmen ragt nur dieser aus dem Wasser wahrend der ubrige Korper nicht zu sehen ist Schlangenhalsvogel sind mit vier Arten in den Tropen verbreitet SchlangenhalsvogelOrient Schlangenhalsvogel Anhinga melanogaster SystematikUberklasse Kiefermauler Gnathostomata Reihe Landwirbeltiere Tetrapoda Klasse Vogel Aves Ordnung SuliformesFamilie SchlangenhalsvogelGattung SchlangenhalsvogelWissenschaftlicher Name der FamilieAnhingidaeReichenbach 1849Wissenschaftlicher Name der GattungAnhingaBrisson 1760MerkmaleSchlangenhalsvogel sind grosse Wasservogel die je nach Art eine Korperlange von 81 bis 97 cm erreichen und 1060 bis 1350 Gramm schwer sind Die Flugelspannweite betragt im Durchschnitt etwa 120 cm In der Gestalt sind sie Kormoranen sehr ahnlich doch der lange spitze Schnabel und der lange S formig gebogene Hals erinnern eher an Reiher Die kraftige Halsmuskulatur erlaubt es dem Vogel den spitzen Schnabel blitzschnell vorzustossen und so seine Beute zu erdolchen Das dunkle Obergefieder ist oft stark kontrastierend weiss bis hellbraun gestreift und wirkt gewellt Die Geschlechter sind gleich gross die Weibchen der verschiedenen Arten sind jedoch weniger auffallig und blasser gefarbt Zudem ist der Schnabel der Mannchen langer Vogel im Jugendkleid ahneln adulten Weibchen sind aber noch blasser gefarbt Die Flugel der Schlangenhalsvogel sind breit und ermoglichen kraftige und fordernde Flugelschlage die sich mit langeren Gleitphasen abwechseln Der lange Schwanz wird im Fluge ausgefachert was in den USA zu der Bezeichnung water turkey Wassertruthahn gefuhrt hat Die Beine setzen weit hinten am Korper an Alle vier Zehen sind mit breiten Schwimmhauten verbunden Auf dem Land bewegen sich Schlangenhalsvogel eher unbeholfen fort und breiten dabei die Flugel aus um die Balance zu halten Im Wasser bewegen sie sich wie Kormorane beim Schwimmen mit abwechselnd paddelnden Fussen beim Tauchen mit gleichzeitig und parallel antreibenden Fussen wobei die Flugel fast ganz angelegt sind Tauchgange dauern 30 bis 60 Sekunden Um den Auftrieb zu verringern wird ebenso wie bei den Kormoranen auch das Gefieder schnell durchnasst Dies liegt an der speziellen Struktur der Federn wie andere Wasservogel auch fetten sich Schlangenhalsvogel mit dem Sekret der Burzeldruse ein um es dennoch so wasserdicht wie moglich zu halten Da ausserdem ein Charakteristikum der Vogel die Pneumatisation Luftfullung der Knochen bei Schlangenhalsvogeln nur schwach ausgebildet ist sind Schlangenhalsvogel im Wasser relativ schwer Beim Schwimmen liegt der gesamte Rumpf unter Wasser und nur Hals und Kopf sehen heraus auf grossere Entfernungen kann ein Beobachter den Vogel daher fur eine aus dem Wasser sehende Schlange halten Verbreitung und LebensraumAmerika Schlangenhalsvogel Die Gattung besiedelt vor allem die tropischen und subtropischen Gebiete Amerikas Afrikas Asiens und Australiens Der Afrika Schlangenhalsvogel Anhinga rufa ist in fast allen Staaten sudlich der Sahara verbreitet von Mauretanien und Sudan nach Suden bis zum Kapland Er besiedelt auch Madagaskar Die Vorkommen des Orient Schlangenhalsvogels A melanogaster liegen vor allem auf dem Indischen Subkontinent und in Sudostasien Weit westlich von diesem Hauptverbreitungsgebiet besteht ein isoliertes Vorkommen am Schatt el Arab Der Austral Schlangenhalsvogel A novaehollandiae brutet auf Neuguinea sowie in Australien hier vor allem im Murray Darling Flusssystem Der Amerika Schlangenhalsvogel Anhinga anhinga bewohnt den amerikanischen Doppelkontinent vom Sudosten der USA uber Mittelamerika und Amazonien bis in den Norden Argentiniens Die Bruthabitate sind sehr unterschiedlich Zwar ziehen beide Arten Susswassergebiete vor doch findet man Schlangenhalsvogel ebenso in brackigen Mangrovensumpfen und am Rande von Meeresbuchten Die Ufer der von ihnen frequentierten Gewasser mussen eine dichte Vegetation aufweisen und Aste bieten auf denen die Vogel sitzen und ihr Gefieder trocknen lassen konnen Haufig bruten sie am Rande grosser Reiher Ibis oder Kormorankolonien Fur gewohnlich sind Schlangenhalsvogel Standvogel Nur in den USA unternimmt die nordlichste Population einen Zug an die Golfkuste Einst gab es auch in der Turkei eine Population die jeden Winter nach Israel zog diese ist jedoch ausgestorben LebensweiseAktivitat In ihrem Verhalten zeigen Schlangenhalsvogel zahlreiche Ubereinstimmungen mit den Kormoranen Wie diese sind sie tagaktiv und ruhen auf Asten oder in Baumen Obwohl sie in der Lage sind aus dem Wasser aufzufliegen erklettern sie Baume meistens direkt vom Wasser aus Um das Gefieder zu trocknen ruhen sie mit ausgebreiteten Flugeln Ernahrung Wie die Kormorane tauchen Schlangenhalsvogel ausgezeichnet doch sind sie keine Verfolgungsjager wie diese sondern schleichen sich unter Wasser an die Beute heran und erdolchen sie indem durch eine blitzschnelle Streckung des Halses der spitze Schnabel nach vor schnellt Die Nahrung besteht hauptsachlich aus Fischen daneben werden auch Amphibien Reptilien Krebstiere Weichtiere Insekten und Wurmer erbeutet Kleine Beutetiere werden sofort gefressen grossere an die Oberflache gebracht in die Luft geschleudert und mit dem Kopf voran verschluckt Fortpflanzung Anders als Kormorane bilden Schlangenhalsvogel keine grossen Kolonien treten aber oft in lockeren Verbanden von einigen Paaren auf Haufig schliessen sie sich den Kolonien anderer Wasservogel an Schlangenhalsvogel sind monogam uber Jahre findet sich ein Paar stets wieder am selben Nistplatz Das Nest befindet sich in einem Baum ist aus Zweigen errichtet und mit Blattern und Halmen ausgepolstert Die Begattung findet im Nest statt Das Nest und die Umgebung werden gegen alle Eindringlinge derselben oder anderer Arten verteidigt Vor allem Mannchen reagieren auf Eindringlinge indem sie mit dem Schnabel nach diesen schnappen Kampfe sind selten da die Drohgebarden meistens ausreichen das Revier zu verteidigen Schlangenhalsvogel legen zwei bis sechs Eier Nach 25 bis 30 Tagen schlupfen die Jungen Sie sind zunachst nackt aber nach nur zwei Tagen mit einem Dunenkleid befiedert Anfangs werden sie gefuttert indem die Eltern vorverdauten Fisch vor ihnen auswurgen Spater stecken die Jungen ihren Schnabel in den Rachen der Altvogel und holen die Nahrung aus dem Kehlsack Die Jungen kampfen gegeneinander um die Nahrung so dass das zuletzt geschlupfte Jungtier benachteiligt ist In der Regel kommen jedoch alle Jungen durch der Tod des kleinsten Jungen ist anders als bei vielen anderen Arten der Ordnung Suliformes eher die Ausnahme als die Regel Nach drei Wochen verlassen junge Schlangenhalsvogel das Nest werden aber weiter gefuttert bis sie im Alter von sechs bis sieben Wochen fliegen und selbstandig tauchen und jagen konnen Insgesamt dauert die Brut vom Nestbau bis zum Fluggewerden der Jungen nur drei Monate was fur Suliformes ein extrem kurzer Zeitraum ist Schlangenhalsvogel bruten wahrscheinlich erstmals im Alter von zwei Jahren Zu ihrer Lebenserwartung sind keine verlasslichen Daten bekannt StammesgeschichteFossil sind Schlangenhalsvogel mit ab dem spaten Oligozan bis fruhen Miozan von Australien belegt Anhinga pannonica aus dem mittleren bis spaten Miozan ist die einzige bekannte Art deren Verbreitungsgebiet auch weite Teile Europas umfasste Ebenfalls aus dem spaten Miozan stammt der alteste bekannte Vertreter aus der Neuen Welt der zunachst fur einen Vertreter der Kormorane gehalten wurde Bemerkenswert ist ferner der sudamerikanische der mit einem Durchschnittsgewicht von 5 4 kg die heutigen Arten bei weitem ubertraf Mit 14 4 bis 19 1 kg noch einmal deutlich schwerer war Macranhinga ranzii aus dem Miozan der in Brasilien ermittelt an einem Tibiotarsus Der ursprunglich als altester Schlangenhalsvogel beschriebene Protoplotus beauforti aus dem Eozan ist nach heutiger Auffassung kein Schlangenhalsvogel seine tatsachliche Zuordnung bleibt ratselhaft Als einzige rezente Art ist der Amerikanische Schlangenhalsvogel fossil aus dem Pleistozan nachgewiesen SystematikMeistens bekommen die Schlangenhalsvogel den Rang einer eigenen Familie innerhalb der Suliformes Manche Zoologen sehen keinen Grund sie von den offenbar eng verwandten Kormoranen zu trennen und ordnen sie diesen als Unterfamilie Anhinginae zu Die Verwandtschaft zu den Kormoranen wird vor allem wegen der vielen morphologischen Gemeinsamkeiten angenommen und ist in mehreren Studien bestatigt worden Die wahrscheinlichen verwandtschaftlichen Verhaltnisse gibt folgendes Kladogramm wieder Fregattvogel Fregatidae Tolpel Sulidae Schlangenhalsvogel Anhingidae Kormorane Phalacrocoracidae Wahrend manchmal nur zwei Arten anerkannt wurden gibt es nach heutiger Auffassung vier Arten Amerika Schlangenhalsvogel Anhinga anhinga Orient Schlangenhalsvogel Anhinga melanogaster Austral Schlangenhalsvogel Anhinga novaehollandiae Afrikanischer Schlangenhalsvogel Anhinga rufa Der Amerika Schlangenhalsvogel ist die Schwesterart einer Klade aller anderen Schlangenhalsvogel Er trennte sich von dieser vor 22 bis 19 Millionen Jahren Der Austral Schlangenhalsvogel trennte sich vor 14 bis 16 Millionen Jahren von der zu den beiden Altwelt Arten fuhrenden Evolutionslinie und der Orient und der Afrika Schlangenhalsvogel sind seit etwa 10 Millionen Jahren zwei voneinander getrennte Arten Bestandsentwicklung und GefahrdungKeine der beiden Arten ist global bedroht doch in Teilen ihres Verbreitungsgebiets sind sie selten geworden oder sogar ausgestorben Vor allem in Sudostasien werden Vogel und Eier gegessen wodurch ihr Bestand in vielen Landern abgenommen hat In anderen Regionen haben sich Schlangenhalsvogel in den letzten Jahrzehnten auch betrachtlich vermehrt so auf Neuguinea wo sie von der Einfuhrung grosser Fischarten fur die Sportfischerei profitierten Der Altwelt Schlangenhalsvogel hatte einst ein ausgedehntes Verbreitungsgebiet in Westasien von dem nur noch das Vorkommen im Schatt el Arab ubriggeblieben ist In der Turkei lebte eine kleine Population am See von Antakya die nach der Trockenlegung dieses Sees ausgestorben ist Quellen und weiterfuhrende InformationenZitierte Quellen Die Informationen dieses Artikels entstammen zum grossten Teil den unter Literatur angegebenen Quellen daruber hinaus werden folgende Quellen zitiert T H Worthy A New Species of Oligo Miocene Darter Aves Anhingidae from Australia In The Auk Band 129 Nummer 1 2012 S 96 104 doi 10 1525 auk 2012 11204 G Mayr T Lechner amp M Bohme The large sized darter Anhinga pannonica Aves Anhingidae from the late Miocene hominid Hammerschmiede locality in Southern Germany In PLoS ONE Band 15 Nummer 5 2020 Artikel e0232179 doi 10 1371 journal pone 0232179 J J Becker Reidentification of Phalacrocorax subvolans Brodkorb as the earliest record of Anhingidae In The Auk Band 103 Nummer 4 1986 S 804 808 J I Noriega Body mass estimation and locomotion of the Miocene pelecaniform bird Macranhinga In Acta Palaeontologica Polonica Band 46 Nummer 2 2001 S 247 260 Edson Guilherme Ighor D Mendes Carlos D Apolito Lucy G Souza Francisco R Negri Kathellen G Magalhaes Jonas P Souza Filho The tibiotarsus of a giant darter from the upper Miocene of Amazonia and weight estimates for fossil darters Palaeoworld 2024 doi 10 1016 j palwor 2024 10 003 Joel Cracraft Monophyly and phylogenetic relationships of the Pelecaniformes A numerical cladistic analysis In The Auk 1985 Nr 102 S 834 853 M Kennedy H G Spencer R D Gray Hop step and gape do the social displays of the Pelecaniformes reflect phylogeny In Animal Behaviour Nr 51 1998 S 273 291 Brown Joseph W and John Harshman 2008 Pelecaniformes Version 27 June 2008 under construction http tolweb org Pelecaniformes 57152 2008 06 27 in The Tree of Life Web Project Storks frigatebirds boobies darters cormorants in der IOC World Bird List V 14 1 Frank Gill David Donsker amp Pamela Rasmussen Pamela C Rasmussen amp John C Anderton 2005 Birds of South Asia The Ripley Guide ISBN 84 87334 67 9 Martyn Kennedy Sampath S Seneviratne Ushawarni K Mendis Hamish G Spencer Sorting out the Snakebirds The species status phylogeny and biogeography of the Darters Aves Anhingidae Journal of Zoological Systematics and Evolutionary Research 2019 DOI 10 1111 jzs 12299Literatur Josep del Hoyo et al Handbook of the Birds of the World Band 1 Ostrich to Ducks Lynx Edicions Barcelona 1992 ISBN 84 87334 10 5 Bryan Nelson Pelicans Cormorants and their relatives Oxford University Press 2005 ISBN 0 19 857727 3 WeblinksCommons Schlangenhalsvogel Anhingidae Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Dieser Artikel wurde am 18 November 2007 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen Normdaten Sachbegriff GND 7668007 1 GND Explorer lobid OGND AKS

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